DE4439567A1 - Korrosionsschutzkappe für eine Verschraubung - Google Patents
Korrosionsschutzkappe für eine VerschraubungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine auf das Kopfteil einer Verschraubung
aufklemmbare Korrosionsschutzkappe, die einen Stirnflansch mit minde
stens einer ersten Dichtlippe aufweist.
Schutzkappen zum Korrosionsschutz von Verschraubungen wie Kopf
schrauben und Muttern sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt.
Derartige Korrosionsschutzkappen sind als Thermoplastspritzgußteile
ausgebildet. Derartige Korrosionsschutzkappen bestehen aus Polyethylen
oder einem ähnlichen Thermoplast mit nachgiebigen Eigenschaften.
Neuerdings sind Magnesiumlegierungen mit hochfesten Eigenschaften
und hoher Korrosionsbeständigkeit entwickelt worden, die einen Einsatz
für Konstruktionsteile, insbesondere in der Kraftfahrzeugtechnik er
möglichen. Auf der Oberfläche der Magnesiumlegierung bildet sich eine
Schutzschicht gegen korrosive Einflüsse. Diese Schutzschicht ist je
doch wenig stabil, insbesondere in Verbindung mit anderen metallischen
Werkstoffen, unter anderem da Magnesium ein hohes elektrochemisches
Potential hat. Dies gilt besonders für Stahlschrauben, diese müssen
deshalb besonders geschützt werden.
Die DE-U 71 21 067 beschreibt eine Verkleidung für Schrauben
köpfe, bei der der Schraubenkopf auf einer Scheibe aufliegt. Die mehr
teilige Ausführung der Kappe ist aufwendig und in der Serienmontage
von Verschraubungen nicht tragbar. Außerdem verhindert die unter der
Auflagefläche des Kopfes angeordnete Scheibe eine genaue Einhaltung
des Anzugsmomentes.
Die DE-A 20 22 907 beschreibt eine Schraube mit einer dem Schrau
benkopf umspritzten Korrosionsschutzkappe. Der Aufwand für die Um
spritzung des Schraubenkopfes ist in der Massenfertigung nicht trag
bar. Die Korrosionsschutzkappe weist Betätigungselemente zum Anziehen
der Verschraubung auf. Infolgedessen lassen sich nur geringe Anzugmo
mente anwenden. Ein mehrfaches Anziehen und Lösen der Verschraubung
ist nicht beschädigungsfrei möglich.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Korrosions
schutzkappe, die korrodierenden Beeinflussungen zwischen einer Stahl
schraube und dem Konstruktionsteil sicher unterbindet. Außerdem soll
die Betätigung und Festigkeit der Verschraubung nicht beeinträchtigt
werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß am
Stirnflansch ferner eine am Ringrand des Kopfes der Verschraubung un
ter Spannung anliegende zweite Dichtlippe ausgebildet ist, daß die
zweite Dichtlippe mit der ersten Dichtlippe eine elektrolytfreie Kam
mer begrenzt und daß eine dritte Dichtlippe an einer das Betätigungs
profil umgebenden Ringwand des Kopfes anliegt.
Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik,
als die Schutzkappe den Schraubenkopf allseitig dicht einschließt und
mit einer Dichtlippe am Ringrand des Kopfes anliegt, so daß der Kopf
der Stahlschraube keinen direkten Kontakt mit dem Magnesiumteil hat.
Vielmehr wird so eine elektrolytfreie Kammer gebildet. Dadurch können
sich keine elektrochemischen Potentiale ausbilden. Die Korrosions
schutzkappe wird übergestülpt und aufgeklemmt, so daß sie jederzeit
abgenommen und wieder aufgesetzt werden kann.
Ein fester Sitz auf der Innensechskantschraube wird dadurch er
zielt, daß die Schutzkappe auf den Kopf der Innensechskantschraube
aufgeklemmt ist und sich mit der Dichtlippe auf der Stirnfläche des
Kopfes und mit der Klemmlippe an dem ebenen Ringrand des Kopfes ab
stützt. Die Schutzkappe bildet so mit der Innensechskantschraube eine
vormontierte Einheit. Damit ist gewährleistet, daß der Schraubenkopf
durch die Klemmlippe und die Dichtlippen von der Magnesiumoberfläche
sicher abgeschirmt ist.
Eine zusätzliche Halterung der Korrosionsschutzkappe wird dadurch
erzielt, daß zwischen der zweiten und der dritten Dichtlippe eine wei
tere Dichtlippe vorgesehen ist.
Ein zusätzlicher Schutz des Schraubenkopfes wird dadurch gewähr
leistet, daß die Korrosionsschutzkappe eine den Kopf überdeckende
Kopfwand aufweist.
Eine Anwendung auf eine Innensechskantschraube ergibt sich da
durch, daß die Kopfwand einen Durchbruch aufweist.
Die Schutzkappe schließt den Schraubenkopf allseitig dicht ein
und übergreift mit einer Klemmlippe den Ringrand des Kopfes, so daß
der Kopf der Stahlschraube keinen direkten Kontakt mit dem
Magnesiumteil hat. Dadurch wird die Ausbildung elektrochemischer
Potentiale verhindert. Die Klemmlippe ermöglicht eine Vormontage auf
dem Schraubenkopf. Die Klemmlippe wird beim Anziehen der Schraube
eingeklemmt und wirkt als Dichtring.
Eine ungehinderte Betätigung der Innensechskantschraube wird da
durch ermöglicht, daß auf der Kopfwand ein Ringaufsatz sitzt, dessen
Stirnseite durch eine über ein vorgespanntes Band gehaltene Klappe
verschlossen ist.
Eine abgewandelte Abdeckung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchbruch durch einen an einem nachgiebigen Band gehaltenen Stopfen
abschließbar ist.
Eine wirtschaftliche Handhabung der Schrauben wird dadurch ermög
licht, daß die aufsteckbare Korrosionsschutzkappe zusammen mit der
Schraube eine vormontierte Einheit bildet. Dieses begünstigt den Ein
satz der Korrosionsschutzkappe in der Massenfertigung, insbesondere
bei automatischen Verschraubungen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Korrosionsschutzkappe,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein viertes Ausführungsbeispiel
einer Schutzkappe,
Fig. 5 eine Innensechskantschraube mit Schutzkappe
Fig. 6 einen Schnitt durch ein fünftes Ausführungsbeispiel und
Fig. 7 eine Darstellung mit abgehobenem Deckel.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Korrosionsschutzkappe 1 hat
einen zylindrischen Mantel 2, einen Stirnflansch 3 und eine Kopfwand
4. Die Schutzkappe 1 ist für eine Schraube 5 bestimmt, deren Kopf 6
fußseitig einen Ringrand 7, der sich gegebenenfalls gegen den Schrau
benschaft hin verjüngt, und ein Betätigungsprofil 8 aufweist. Das Be
tätigungsprofil 8 kann ein Sechskantprofil, ein Torxprofil oder der
gleichen sein.
Der Stirnflansch 3 der Schutzkappe 1 hat eine äußere Dichtlippe 9
und eine innere Dichtlippe 10, die an dem Ringrand 7 des Kopfes 6 an
liegt. Dadurch ergibt sich in montiertem Zustand nach Einbau in ein
Konstruktionsteil 18 eine elektrolytfreie Kammer 22 um den Schaft der
Schraube 5, so eine elektrolytische Korrosion nicht möglich ist. Auf
der Innenseite der Kopfwand 4 ist eine weitere Dichtlippe 12 ausgebil
det, die an einer Ringwand 21 des Kopfes 6 anliegt.
Eine Kopfwand 4 überdeckt den Kopf 6 der Schraube 5. Somit wird
auch der Schraubenkopf gegen Korrosion geschützt.
Fig. 2 zeigt eine Korrosionsschutzkappe 1 ohne Kopfwand, also im
wesentlichen in Form eines Rings. Diese Korrosionsschutzkappe 1 ist
auf der Schraube 5 vormontierbar, so daß die Korrosionsschutzkappe zu
sammen mit der Schraube eingeschraubt wird. Die Schutzkappe 1 sitzt
dicht auf dem Schraubenkopf 6. Die Schutzkappe 1 ist durch die Dicht
lippe 12 an der Stirnfläche des Schraubenkopfes 6 und durch die Dicht
lippe 10 an dem unteren Ringrand 7 des Schraubenkopfes 6 sowie zusätz
lich durch die Dichtlippe 12 an der Mantelfläche des Schraubenkopfes 6
fixiert. Dadurch ist eine optimale Halterung und Abdichtung gewährlei
stet. Die Kammer 22 ist absolut geschützt und gegen das Eindringen von
Feuchtigkeit abgedichtet. Somit ist diese Kammer 22 elektrolytfrei.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Die Korrosions
schutzkappe hat eine weitere Dichtlippe 11, die an dem Kopf 6 der
Schraube 5 anliegt.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Schutzkappe 1 hat einen zy
lindrischen Mantel 2, einen Stirnflansch 3 und eine Kopfwand 4. Die
Schutzkappe 1 ist für eine Innensechskantschraube 5 bestimmt, deren
zylindrischer Kopf 6 fußseitig einen ebenen Ringrand 7 und in der
Stirnfläche eine Innensechkantausnehmung 8 aufweist.
Der Stirnflansch 3 der Schutzkappe 1 hat eine äußere Dichtlippe 9
und eine innere Klemmlippe 10, die den Ringrand 7 des Kopfes 6 über
greift. Auf der Innenfläche des Mantels 2 ist eine weitere Dichtlippe
11 und auf der Innenseite der Kopfwand 4 ebenfalls eine Dichtlippe 12
ausgebildet. Die Kopfwand 4 hat einen Durchbruch 13, der den Zugriff
eines Werkzeugs in die Innensechskantausnehmung 8 ermöglicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 schließt an den
Durchbruch 13 ein Ringaufsatz 14 an, dessen Stirnfläche durch eine
Klappe 15 verschlossen ist. Die Klappe 15 ist einseitig durch ein vor
gespanntes Anspritzband mit dem Ringaufsatz 14 verbunden. Das An
spritzband bewirkt, daß die Klappe 15 immer in der in Fig. 4 darge
stellten Verschlußlage gehalten wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 sieht für
den Abschluß des Durchbruchs 13 einen Stopfen 16 vor, der durch ein
nachgiebiges Band 17 am Manteil 2 der Schutzkappe festgehalten ist.
Fig. 5 zeigt die vormontierte Einheit aus Innensechskantschraube
5 und Schutzkappe 1. Die Schutzkappe 1 sitzt dicht auf dem Schrauben
kopf 6. Die Schutzkappe 1 ist durch die Dichtlippe 12 an der Stirnflä
che des Schraubenkopfes 6 und durch die Klemmlippe 10 an dem unteren
Ringrand 7 des Schraubenkopfes 6 sowie zusätzlich durch die Dichtlippe
11 an der Mantelfläche des Schraubenkopfes 6 fixiert. Dadurch ist eine
optimale Halterung und Abdichtung gewährleistet. Beim Einbau der
Schraube in ein Konstruktionsteil 18 wird die Klemmlippe 10 von dem
Ringrand 7 eingequetscht. Dadurch wird eine Abdichtung und sichere
Trennung erreicht, so daß keinerlei Feuchtigkeit bis zur Grenzfläche
des Schraubengewindes und des Konstruktionteils vordringen kann.
Claims (7)
1. Auf das Kopfteil einer Verschraubung aufklemmbare Korrosions
schutzkappe, die einen Stirnflansch mit mindestens einer ersten Dicht
lippe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß am Stirnflansch (3) ferner
eine am Ringrand (7) des Kopfes (6) der Verschraubung (5) unter Span
nung anliegende zweite Dichtlippe (10) ausgebildet ist, daß die zweite
Dichtlippe (10) mit der ersten Dichtlippe (9) eine elektrolytfreie
Kammer begrenzt und daß eine dritte Dichtlippe (12) an einer das Betä
tigungsprofil (8) umgebenden Ringwand (21) des Kopfes (6) anliegt.
2. Korrosionsschutzkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Dichtlippen (10, 12) eine weitere Dichtlippe (11)
vorgesehen ist.
3. Korrosionsschutzkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Korrosionsschutzkappe (1) eine den Kopf (6) über
deckende Kopfwand (4) aufweist.
4. Korrosionsschutzkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für
eine Innensechskantschraube, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfwand
(4) einen Durchbruch (13) aufweist.
5. Schutzkappe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Kopfwand (4) ein Ringaufsatz (14) sitzt, dessen Stirnseite durch
eine über ein vorgespanntes Band gehaltene Klappe (15) verschlossen
ist.
6. Schutzkappe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruch (13) durch einen an einem nachgiebigen Band (17)
gehaltenen Stopfen (16) abschließbar ist.
7. Korrosionsschutzkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die aufsteckbare Korrosionsschutzkappe (1)
zusammen mit der Schraube (5) eine vormontierte Einheit bildet.
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