DE4439412A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Vertauschen der Stellungen zweier Arbeitstische, insbesondere zweier Werkstückträger für den Zusammenbau von aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden Baugruppen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Vertauschen der Stellungen zweier Arbeitstische, insbesondere zweier Werkstückträger für den Zusammenbau von aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden BaugruppenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung sowie auf
ein Verfahren zum Vertauschen der Stellungen zweier Arbeits
tische, insbesondere zweier Werkstückträger für den Zusammen
bau von aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden Baugruppen.
Im Automobilbau weit verbreitet ist die Verwendung von so
genannten Arbeitsinseln, in denen aus gestanzten Blechteilen
zu fertigende, kleinere Baugruppen zusammengebaut und mit
Hilfe von Schweißrobotern verschweißt werden. In einer häu
fig anzutreffenden Anordnung dieser Art weist ein um eine
senkrechte Achse drehbarer Arbeitstisch zwei einander dia
metral gegenüberliegende Arbeitspositionen auf. In der einen
Arbeitsposition setzt eine Arbeitsperson die Teile der zu
fertigenden Baugruppe zusammen und sichert sie mittels auf
dem Tisch vorhandener Einspannvorrichtungen. In der gegen
überliegenden Arbeitsposition des Tischs werden inzwischen
die zuvor zusammengesetzten Teile mittels eines Schweiß
roboters miteinander verschweißt. Nach Beendigung dieser
Vorgänge vollführt der Tisch eine Drehung um 180° und führt
die verschweißte Baugruppe damit der Bedienungsperson zu,
welche sie vom Tisch abnimmt und die Teile einer nächsten
Baugruppe auf den Tisch aufbringt, während die zuvor von der
Bedienungsperson zusammengesetzte Baugruppe inzwischen in
der anderen Arbeitsposition durch den Schweißroboter fertig
geschweißt wird.
Die Verwendung eines solchen drehbaren Arbeitstischs ist in
gewissen Fällen nicht sehr zweckmäßig, weil der drehbare
Tisch quer zu einer die beiden Arbeitspositionen miteinander
verbindenden Linie einen relativ großen Raumbedarf hat.
Um diesem Mangel abzuhelfen, schafft die Erfindung ein Ver
fahren zum Vertauschen der Stellungen zweier Arbeitstische,
insbesondere zweier Werkstückträger für den Zusammenbau von
aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden Baugruppen, wobei
gemäß der Erfindung vorgesehen ist, daß die beiden Arbeits
tische von zwei einander gegenüberliegenden Stellungen aus,
in denen sie in einer gemeinsamen Ebene liegen, in einander
entgegengesetzten Richtungen bewegt und dabei zur Vermeidung
gegenseitigen Blockierens um ihre jeweiligen Längsachsen
verschwenkt werden, bis sie in gegenüber den Ausgangsstel
lungen miteinander vertauschten Endstellungen wiederum in
einer gemeinsamen Ebene liegen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens
umfaßt gemäß der Erfindung ein mit längs verlaufenden Gleit
führungen versehenes Gestell, zwei verschieblich auf den
Längsführungen des Gestells angeordnete Schlitten, welche
ohne gegenseitige Beeinträchtigung wechselweise von einem
Ende des Gestells zum anderen verfahrbar sind, zwei um zur
Längsrichtung des Gestells parallele Achsen verschwenkbar
auf den Schlitten gelagerte Arbeitstische, ein Antrieb für
die Längsbewegung der Schlitten zwischen einem ersten Zu
stand, in welchem sie sich an einander gegenüberliegenden
Enden des Gestells befinden, und einem zweiten Zustand, in
welchem sie sich in vertauschten Stellungen an den Enden des
Gestells befinden, und jeweils eine für jeden Arbeitstisch
am Gestell ausgebildete, mit einem dem jeweiligen Arbeits
tisch zugeordneten Kämmglied gleitverschieblich zusammen
wirkende Kämmspur zur Erzeugung einer Schwenkbewegung des
jeweiligen Arbeitstischs um dessen längs verlaufende Schwenk
achse in Abhängigkeit von der Längsbewegung des jeweiligen
Schlittens derart, daß die beiden Arbeitstische ohne gegen
seitige Behinderung aneinander vorüber zwischen dem ersten
und dem zweiten Zustand bewegbar sind.
Der Antrieb für die Längsbewegung der Schlitten kann in ver
schiedener Weise ausgeführt sein. So kann für jeden Arbeits
tisch eine um eine Längsachse drehbare Walze vorgesehen sein,
mit einer daran ausgebildeten, entlang einer Schraubenlinie
verlaufenden Kämmspur für den Angriff eines mit dem jewei
ligen Schlitten verbundenen Kämmglieds, wobei dann die
Drehung der Walze eine Längsbewegung des Schlittens bewirkt.
In anderen Ausführungsformen kann der Antrieb jeweils ein
mit einer Zahnstange kämmendes Ritzel aufweisen, oder auch
eine aus einem Riemen oder einer Kette gebildete endlose
Schlaufe, welche an jedem parallel zum Gestell verlaufenden
Trum einen Mitnehmer für den jeweiligen Schlitten trägt, so
daß durch den Umlauf des Riemens bzw. der Kette geradlinige
und einander entgegengesetzte Bewegungen der beiden Mit
nehmer erzeugbar sind.
Die Vorteile des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der
Erfindung bestehen in der Hauptsache darin, daß im wesent
lichen die gleiche Arbeitsweise angewendet werden kann wie
bei dem eingangs beschriebenen drehbaren Arbeitstisch,
wobei jedoch der Raumbedarf quer zu einer die beiden Arbeits
positionen miteinander verbindenden Achse beträchtlich ver
ringert ist.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Schrägansicht der erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Erläuterung der Arbeitsweise,
Fig. 2 eine Querschnittansicht der Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 und 4 eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht der
Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 5 eine Fig. 2 entsprechende Schnittansicht der Vorrich
tung in einer anderen Ausführungsform.
Zwei in der Zeichnung jeweils in schematisierter Form dar
gestellte Arbeitstische 2, 4 dienen dem Zusammenbau von aus
gestanzten Blechteilen zu fertigenden Baugruppen z. B. für
die Karosserie oder den mechanischen Teil eines Kraftfahr
zeugs. Die Vorrichtung hat eine erste und eine zweite
Arbeitsposition A bzw. B. An der ersten Arbeitsposition A
stehende Bedienungspersonen 0 setzen die einzelnen Teile der
zu fertigenden Baugruppe von Hand auf dem in der Arbeits
position A befindlichen Arbeitstisch zusammen. Jeder Arbeits
tisch 2, 4 ist mit Einrichtungen zum sicheren Einspannen der
auf ihm zusammengesetzten Teile in der richtigen Lage ver
sehen. Diese Einrichtungen sind in der Zeichnung nicht dar
gestellt, da sie einerseits von beliebiger Art sein können,
andererseits an sich nicht erfindungswesentlich sind, und
schließlich die Zeichnung durch die Weglassung solcher Ein
zelheiten übersichtlicher und leichter verständlich wird.
Der in der Arbeitsposition B befindliche Arbeitstisch trägt
die zuvor von den Bedienungspersonen 0 zusammengesetzte und
von den Einspanneinrichtungen festgehaltene Baugruppe, wel
che hier mittels Schweißrobotern R verschweißt werden soll.
Nach Beendigung des Zusammenbaus der Teile auf dem in der
Arbeitsposition A befindlichen Tisch und des Schweißens der
Baugruppe auf dem in der Arbeitsposition B befindlichen
Tisch werden die Stellungen der beiden Tische miteinander
vertauscht, so daß sich dann die von den Bedienungspersonen
0 zusammengesetzte Baugruppe im Arbeitsbereich der Schweiß
roboter R befindet, während die zuvor geschweißte Baugruppe
in der Position A durch die Bedienungspersonen vom Arbeits
tisch abgenommen werden kann, bevor die Teile für eine neue
Baugruppe auf dem Tisch zusammengesetzt werden.
Gemäß der Erfindung erfolgt der Stellungstausch der beiden
Tische 2 und 4 in der Weise, daß die Tische gegenläufig in
Längsrichtung verschoben und dabei um eine jeweilige Längs
achse verschwenkt werden, um sie bei ihrem gegenseitigen
Passieren in die in Fig. 1 gestrichelt angedeutete Stellung
zu bringen, in welcher sie sich nicht gegenseitig behindern
oder blockieren. Nach dem gegenseitigen Passieren werden die
Tische dann wieder in die Ausgangslage zurückgeschwenkt, so
daß sie dann bei Erreichen der jeweils anderen Arbeitsposi
tion wieder in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Wie man insbesondere in Fig. 1 und 2 erkennt, hat die Vor
richtung ein Gestell 6, welches sich in der Bewegungsrich
tung der Tische 2, 4 erstreckt. An seinen beiden Seiten hat
das Gestell 6 einander gegenüber angeordnete Längsführungen
8, 10, auf denen jeweils ein Schlitten 12 bzw. 14 längsver
schieblich geführt ist, derart, daß sich die beiden Schlit
ten ohne gegenseitige Behinderung von einem Ende des
Gestells 6 zum anderen bewegen können.
Die beiden Arbeitstische 2, 4 sind um jeweils zur Längsrich
tung des Gestells 6 parallele Achsen 16, 18 verschwenkbar
auf den Schlitten 14 bzw. 12 gelagert. Dazu weist jeder
Arbeitstisch an der Unterseite zwei Arme 20, 22 auf, mit
denen er um die jeweilige Achse 16 bzw. 18 verschwenkbar auf
dem zugeordneten Schlitten 14 bzw. 12 gelagert ist.
Ferner hat jeder Arbeitstisch an der Unterseite ein Kämm
glied 24 bzw. 26, welches sich mit einer an der jeweiligen
Seite des Gestells 6 ausgebildeten Kämmspur 28 bzw. 30 in
Eingriff befindet. Die Kämmspuren 28, 30 sind so ausgebildet,
daß sie bei einer Längsbewegung des jeweiligen Schlittens
das Verschwenken des zugeordneten Arbeitstischs 2, 4 um
dessen in Längsrichtung verlaufende Schwenkachse 16 bzw. 18
bewirken. Während der Bewegung eines Schlittens von einem
Ende des Gestells zum anderen wird somit der zugeordnete
Tisch aus einer waagerechten Ausgangslage in die in Fig. 1
gestrichelt angedeutete hochgeschwenkte Stellung und an
schließend wieder zurück in die waagerechte Lage bewegt.
Dadurch ist, wie bereits erwähnt, eine gegenseitige Behinde
rung der beiden Tische 2, 4 bei ihren gegenläufigen Bewe
gungen zwischen den beiden Enden des Gestells 6 vermieden.
Der Antrieb für die Verschiebung der Schlitten kann in
bekannter Weise verschiedenartig ausgeführt sein. In der in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind zwei um ihre jeweilige
Längsachse 33 drehbar am Gestell 6 gelagerte Walzen 32 je
weils mit einer entlang einer Schraubenlinie verlaufenden
Kämmspur 34 (Fig. 4) versehen, mit welcher ein mit dem
jeweiligen Schlitten verbundenes Kämmglied 35 in der Weise
zusammenwirkt, daß durch die Drehung der beiden Walzen 32
um ihre Achsen 33 eine gegenläufige Längsbewegung der beiden
Schlitten 12, 14 erzeugt wird.
In der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform trägt jeder
Schlitten ein antreibbares Ritzel 38, welches mit einer fest
an der jeweiligen Seite des Gestells angeordneten Zahnstange
39 kämmt.
Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der
Zeichnung hervorgehende Merkmale und Vorteile der Erfindung,
einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anord
nungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als
auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Vertauschen der Stellungen zweier
Arbeitstische, insbesondere zweier Werkstückträger für den
Zusammenbau von aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden
Baugruppen, gekennzeichnet durch ein mit längs verlaufenden
Gleitführungen (8, 10) versehenes Gestell (6), durch zwei
verschieblich auf den Längsführungen (8, 10) des Gestells
(6) angeordnete Schlitten (12, 14), welche ohne gegenseitige
Beeinträchtigung wechselweise von einem Ende des Gestells
(6) zum anderen verfahrbar sind, durch zwei um zur Längs
richtung des Gestells parallele Achsen (16, 18) verschwenk
bar auf den Schlitten (12, 14) gelagerte Arbeitstische (2,
4), durch einen Antrieb (33, 38) für die Längsbewegung der
Schlitten (12, 14) zwischen einem ersten Zustand, in welchem
sie sich aneinander gegenüberliegenden Enden des Gestells
(6) befinden, und einem zweiten Zustand, in welchem sie sich
in vertauschten Stellungen an den Enden des Gestells befin
den, und durch jeweils eine für jeden Arbeitstisch (2, 4)
am Gestell (6) ausgebildete, mit einem dem jeweiligen
Arbeitstisch zugeordneten Kämmglied (24, 26) gleitverschieb
lich zusammenwirkende Kämmspur (28, 30) zur Erzeugung einer
Schwenkbewegung des jeweiligen Arbeitstischs (2, 4) um seine
längs verlaufende Schwenkachse (16, 18) in Abhängigkeit von
der Längsbewegung des jeweiligen Schlittens (12, 14) derart,
daß die beiden Arbeitstische (2, 4) ohne gegenseitige Behin
derung aneinander vorüber zwischen dem ersten und dem zwei
ten Zustand bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb zwei um Längsachsen (33) drehbare Walzen
(32) jeweils mit einer entlang einer Schraubenlinie verlau
fenden Kämmspur (34) und jeweils ein mit dieser in Eingriff
befindliches, dem jeweiligen Schlitten (12, 14) zugeordnetes
Kämmglied (35) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb für jeden Schlitten (12, 14) eine Zahnstange
(39) und ein damit kämmendes Ritzel (38) aufweist.
4. Verfahren zum Vertauschen der Stellungen zweier
Arbeitstische, insbesondere zweier Werkstückträger für den
Zusammenbau von aus gestanzten Blechteilen zu fertigenden
Baugruppen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arbeits
tische von zwei einander gegenüberliegenden Stellungen
aus, in denen sie in einer gemeinsamen Ebene liegen, in
einander entgegengesetzten Richtungen bewegt und dabei
zur Vermeidung gegenseitigen Blockierens um ihre jeweiligen
Längsachsen verschwenkt werden, bis sie in gegenüber den
Ausgangsstellungen miteinander vertauschten Endstellungen
wiederum in einer gemeinsamen Ebene liegen.
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