DE4438493A1 - Abstandshalter und Brennelement für einen Kernreaktor - Google Patents
Abstandshalter und Brennelement für einen KernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Abstandshalter und ein
Brennelement für einen Leichtwasser-Kernreaktor, genauer auf
einen Siedewasserkernreaktor. Das Brennelement enthält ein
Bündel langgestreckter Brennstäbe, die zusammengehalten und
fixiert werden durch eine Vielzahl von Abstandshaltern, die
im Abstand voneinander längs des Bündels angeordnet sind.
Die Abstandshalter enthalten eine Vielzahl von Zeilen zur
gegenseitigen Fixierung der Brennstäbe. Ein Kühlmittel, zum
Beispiel Wasser, fließt von unten nach oben durch das norma
lerweise vertikal angeordnete Brennelement und kühlt während
des Ablaufs einer Kernreaktion die in dem Brennelement ange
ordneten Brennstäbe.
Ein Brennelement in einem Siedewasserkernreaktor besteht aus
einem langgestreckten rohrförmigen Behälter, der häufig
einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt hat und an
beiden Enden offen ist und so einen durchgehenden Strömungs
pfad bildet, durch welchen das Kühlmittel des Reaktors flie
ßen kann. Das Brennelement enthält eine große Anzahl von
ebenfalls langgestreckten rohrförmigen Brennstäben, die par
allel zueinander in einem bestimmten definierten, normaler
weise symmetrischen Gitter angeordnet sind. Am oberen Ende
werden die Brennstäbe durch ein Kopfstück zusammengehalten
und am unteren Ende durch ein Fußstück. Damit das Kühlmittel
in gewünschter Weise an den Brennstäben vorbeiströmt, ist es
wichtig, daß diese in einem bestimmten Abstand voneinander
gehalten werden und ein Verbiegen oder Schwingen der Brenn
stäbe beim Betrieb des Reaktors verhindert wird. Zu diesem
Zweck wird eine Vielzahl von Abstandshaltern verwendet, wel
che in Längsrichtung des Brennelementes verteilt angeordnet
sind.
Wenn Kühlmittel durch den Reaktorkern nach oben strömt, ver
ursacht diese Strömung Kräfte, welche derart in horizontaler
Richtung auf die Brennstäbe wirken, daß diese zu schwingen
beginnen. Diese Schwingungen können Abriebschäden an den
Stäben verursachen. Der Abriebschaden tritt vor allem an den
Punkten auf, in denen die Stäbe mit den inneren festen oder
elastischen Stützen der Abstandshalterzelle in Kontakt ste
hen. In gravierenden Fällen kann der Abrieb zu einer Loch
bildung in der Wand des Brennstabes führen mit der Folge,
daß spaltbares Material in den Kern austritt.
Es ist bekannt, die Sicherheit gegen Abrieb dadurch zu ver
größern, daß der Abstand zwischen benachbarten Abstandshal
tern verkleinert wird. Hierdurch kommt es jedoch zu anderen
Problemen: Die Abstandshalter dürfen nicht einen so hohen
Strömungswiderstand bilden, daß der gesamte Druckverlust
einen vorgegebenen Wert beim Durchtritt des Kühlmittels
durch das Brennelement überschreitet.
Bei der Konstruktion von Abstandshaltern müssen daher einan
der zuwiderlaufende Erfordernisse berücksichtigt werden. Auf
der einen Seite muß der Abstandshalter ausreichend stark
sein, um die Verbiegung und Schwingungen der Brennstäbe
kleinzuhalten und um großen thermischen und hydraulischen
Kräften zu widerstehen. Er muß genügend große Kontaktflächen
mit den Brennstäben bilden, um den lokalen Verschleiß an den
Brennstäben in den Kontaktpunkten kleinzuhalten. Er muß in
der Lage sein, ein Anschwellen der Brennstäbe zu widerste
hen. Auf der anderen Seite soll der Abstandshalter ein Mini
mum an Material enthalten, um seinen neutronenabsorbierenden
Effekt kleinzuhalten. Er soll so konstruiert sein, daß er
einen minimalen Strömungswiderstand bildet, und er soll aus
einem Material bestehen, zum Beispiel einer Zirkoniumlegie
rung, welches wenig Neutronen absorbiert.
Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt beim Entwurf eines Ab
standshalter für einen Siedewasserkernreaktor besteht darin,
sicherzustellen, daß der Abstandshalter eine gute Kühlung
der Brennstäbe durch eine geeignete Durchmischung des Kühl
mittels bewirkt. Wenn die Kühlung nicht ausreichend ist,
kann ein sogenanntes Austrocknen auftreten. In ernsten Fäl
len führt ein Austrocknen zu einer Durchbrechung der Wand
der Brennstäbe.
Die kleinste zulässige Sicherheitsabstand gegenüber einem
Austrocknen muß so bemessen sein, daß er während des norma
len Betriebes einen Wert hat, welcher ein annehmbar kleines
Risiko eines Brennstoffschadens durch Austrocknen sowohl
während des normalen Betriebes als auch bei zu erwartenden
Transienten gewährleistet.
Die Abstandshalter beeinflussen somit den Fluß des Kühlmit
tels und damit die Kühlung des Brennstoffes. Es ist bekannt,
daß in einem Bereich unmittelbar unter dem Abstandshalter,
also bevor das Kühlmittel den Abstandshalter passiert, ein
Abbau des auf den Brennstäben vorhandenen Kühlmittelfilms
stattfindet, während in einem Bereich über dem Abstandshal
ter, wo das Kühlmittel den Abstandshalter gerade passiert
hat, eine Verstärkung des Wasserfilms stattfindet. Die Ver
stärkung des Kühlmittelfilmes ist die Folge der Turbulenz,
die im Kühlmittel beim Passieren des Abstandshalters auf
tritt. Die größte Gefahr eines Austrocknens betsteht im obe
ren Teil des Brennstoffes, unmittelbar unter den Abstands
haltern.
Bekannte Abstandshalter haben oft ein Gitter aus Bandplat
ten, die hochkant stehen und kreuzweise zueinander angeord
net sind, wobei die Bandplatten im wesentlichen quadratische
Zellen bilden. Innerhalb der Zellen sind gewöhnlich feste
und/oder elastische Stützen vorhanden für eine allseitige
Positionierung der Brennstäbe oder der Steuerstabführungs
rohre, die sich durch die Zellen erstrecken. Es ist bekannt,
Abstandshalter für Siedewasserreaktoren mit einem Gitter
herzustellen, welches aus Hülsen zusammengesetzt ist, wobei
die Hülsen zum Beispiel aus einem oder mehreren Materialien
mit unterschiedlichen Federkonstanten bestehen. Ein Gitter
aus zwei Materialien wird in der SE-PS 469 047 beschrieben.
Ein aus Hülsen zusammengesetztes Gitter schafft günstigere
Kühlbedingungen als ein aus Bandplatten aufgebautes Gitter,
weil die Hülsen mindestens im wesentlichen eine Kreisform
haben, die sich besser den normalerweise kreisförmigen
Brennstäben anpaßt. Die besseren Kühleigenschaften beruhen
auf der Tatsache, daß das Wasser sich dort anzusammeln
neigt, wo die Bandplatten einander kreuzen, das heißt, zwi
schen den Stäben und in einer relativ großen Entfernung von
diesen, während im Falle von Hülsenzellen das Wasser sich an
den Wänden der Hülsen ansammelt, welche dichter an den
Brennstäben liegen, wodurch das Wasser besser ausgenutzt
werden kann.
Ein anderer Nachteil der Abstandshalter mit Gittern aus
Bandplatten besteht darin, daß sie teuer und in der Herstel
lung kompliziert sind.
Fig. 8 der CH-PS 460 965 zeigt einen Hülsen-Abstandshal
ter, der mit langgestreckten Eindrückungen in den Ecken der
Hülse versehen ist. Die Gestalt der Hülse mit sechs Wandab
schnitten bedeutet, daß bei Anordnung der Hülse in einem he
xagonalen Gitter die Wandabschnitte in engem Kontakt mitein
ander stehen mit Ausnahme der Stellen, an denen die Wände
mit den Eindrückungen versehen sind. Dies bedeutet, daß die
Elastizität der Hülse allein auf die Elastizität der Ein
drückungen beschränkt ist. Der Nachteil dieser Ausführung
besteht darin, daß allein die Elastizität der Eindrückungen
die in den Stäben und Abstandshaltern auftretenden Kräfte
aufnehmen müssen.
Bekannte Abstandshalter bestehen häufig vollständig oder
teilweise aus Inconel, welches ein Material mit guten Fe
stigkeitseigenschaften ist und welches gute Bearbeitungsei
genschaften für die Herstellung der Abstandshalter hat. Es
ist jedoch wünschenswert, die Abstandshalter aus einem Mate
rial mit einer kleineren Neutronenabsorbtionsfähigkeit her
zustellen, das heißt, aus einem niedrig-absorbierenden Mate
rial, wie zum Beispiel einer Zirkoniumlegierung. Abstands
halter aus einer Zirkoniumlegierung stellen aus der Sicht
der Reaktivitätswirtschaftlichkeit einen Vorteil dar. Außer
dem sind Abstandshalter aus niedrig-absorbierendem Material
nach dem Abbrand weniger radioaktiv, was ein Vorteil bei der
Handhabung der Abstandshalter nach dem Reaktorbetrieb ist.
Eine Schwierigkeit mit Zirkoniumlegierungen besteht darin,
daß das Material unter Strahlung nachgibt, was zu einer be
trächtlichen Verkleinerung der Federkonstanten innerhalb
kurzer Zeit führt. Die festen Stützen nach dem Stand der
Technik arbeiten gewöhnlich mit einem punktförmigen Kontakt
mit dem Brennstab oder einem linienförmigen Kontakt, welcher
sich über einen nur kleinen Teil der Höhe des Abstandshal
ters erstreckt. Ein punktförmiger Kontakt ist ungünstig un
ter dem Gesichtspunkt des Abriebs. Die festen Stützen werden
normalerweise ergänzt durch eine oder mehrere elastische
Stützen zur allseitigen Positionierung der sich durch die
Zellen erstreckenden Brennstäbe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abstandshal
ter zu entwickeln, welcher eine gute Sicherheit gegenüber
Abrieb hat, eine gute Kühlung bewirkt und einfach herzustel
len ist und zusätzlich aus einer Zirkoniumlegierung herge
stellt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird einen Abstandshalter gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches I vorgeschlagen, welcher er
findungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1
genannten Merkmale hat.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüche 2 bis 11 genannt.
Ein Brennelement gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet
durch die Merkmale des Anspruches 12.
Die Erfindung bezieht sich also auf ein Brennelement und
einen Abstandshalter für einen Kernreaktor, wobei der Ab
standshalter ganz oder teilweise aus einer Zirkoniumlegie
rung besteht und ein orthogonales Gitter hat, weiches aus
Hülsen zusammengesetzt ist. Jede Hülse positioniert ein sich
durch die Hülse erstreckendes langgestrecktes Element, zum
Beispiel einen Brennstab oder ein Steuerstabführungsrohr,
und zwischen den Hülsen sind Strömungskanäle vorhanden. Die
Hülsen sind rohrförmig und sind innen mit vier mehr oder we
niger langgestreckten Stützen versehen. Alle Stützen sind
aus dem Wandmaterial der Hülse herausgearbeitet, und zwar in
Richtung parallel zur Längsrichtung des langgestreckten Ele
mentes in Gestalt langgestreckter Eindrückungen in Richtung
zur Mitte der Hülse hin, wobei die Eindrückung einen kappen
förmigen Querschnitt haben. Die Eindrückungen sind gleichmä
ßig über den Umfang der Hülse verteilt, vorzugsweise mit ei
nem Winkelabstand von 90°. Die Stützen haben in sich selbst
keine Elastizität, aber zusammen mit der Hülse bilden sie
eine elastische Einheit, indem die Eindrückungen zusammen
mit den Wandteilen der Hülse, welche nach außen zum Strö
mungskanal weisen, nach außen in den Strömungskanal ela
stisch sind. Die Stützen erstrecken sich vorzugsweise über
die gesamte Länge der Hülse.
Die inneren Stützen können alternativ aus vier Stützen be
stehen, von denen mindestens zwei unabhängig elastische
Stützen sind und mindestens eine aus einer Stütze in Gestalt
einer langgestreckten Eindrückung besteht, so daß vier Stüt
zen eine allseitige Positionierung des langgestreckten Ele
mentes bewirken. Die unabhängig elastischen Stützen werden
am besten aus einem Material gefertigt, welches elastischer
ist als das Hülsenmaterial. Das Hülsenmaterial kann bei
spielsweise aus einer Zirkoniumlegierung bestehen.
Die Eindrückung stellt eine Stütze dar, die für einen Kon
takt mit dem in die Hülse eingeführten langgestreckten Ele
ment bestimmt ist. Die langgestreckte Kontaktfläche ver
kleinert die Gefahr eines Abriebs im Abstandshalter, da das
langgestreckte Element am Schwingen im Abstandshalter stär
ker gehindert wird, verglichen mit einer Stütze mit punkt
förmigem Kontakt oder einer kurzen Kontaktlänge.
Die Form der Hülsen ermöglicht ein einfaches Herstellungs
verfahren. Zur der Herstellung der Hülsen werden Rohrstücke
in geeigneter Länge von einem langen Rohr abgeschnitten, wo
rauf die Eindrückungen mittels eines inneren Dornes und ei
nes äußeren Werkzeuges geformt werden. Die mit Eindrückungen
versehenen Rohrstücke, also die Hülsen, werden dann zu einem
Gitter zusammengefügt, zum Beispiel durch Punktschweißung.
Der Abstandshalter kann unterschiedliche Hülsenlängen haben.
Es ist besonders vorteilhaft, den unteren Teil des Abstands
halters, das heißt die Flußeintrittsseite des Abstandshal
ters, mit unterschiedlich langen Hülsen derart zu versehen,
daß das Kühlmittel in verschiedenen Ebenen auf den Abstands
halter trifft, abhängig davon, an welcher Querschnittsstelle
des Brennelements das Kühlmittel fließt. Die Hülsen sind
mindestens in zwei, vorzugsweise in drei, Gruppen unter
teilt, wobei die Hülsen in jeder einzelnen Gruppe gleiche
Länge haben, aber von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich lang
sind. Die Gruppen sind so angeordnet, daß zu ihnen entweder
Hülsen an der Peripherie des Abstandshalters gehören oder
Hülsen im mittleren Teil des Abstandshalters oder eventuell
Hülsen, die zwischen der Peripherie und dem mittleren Teil
des Abstandshalters liegen. Die Längen der Gruppen sind am
vorteilhaftesten so verteilt, daß das nach oben strömende
Medium zuerst die Gruppe erreicht, welche am nächsten an der
Peripherie des Abstandshalters angeordnet ist, und zuletzt
die Gruppe, welche im mittleren Teil des Abstandshalters an
geordnet ist und möglicherweise dazwischen die Gruppe, wel
che zwischen dem mittleren und dem peripheren Teil des Ab
standshalters angeordnet ist.
Es ist vorteilhaft, unterschiedlich lange Hülsen an der Ein
trittsseite für das Kühlmittel in den Abstandshalter anzu
ordnen, da dies der Gefahr entgegenwirkt, daß das Kühlmittel
an der Eintrittsseite infolge der großen hydraulischen
Kräfte den Kühlmittelfilm auf den langgestreckten Elementen
zerstört. Wenn Stäbe mit einer relativ größeren Schwingungs
gefahr in einem Bündel mit längeren Hülsen versehen sind, so
hat dies einen positiven Effekt auf die Abriebsicherheit.
Die Austritte der Abstandshalterzellen sind vorteilhafter
weise in derselben Ebene angeordnet, um eine gute Turbulenz
des Kühlmittels zu erhalten.
Die einzelnen Abstandshalterzellen können mit einer oder
mehreren Mischflossen zur Erzeugung einer Turbulenz und
folglich einer verbesserten Kühlung der Brennstäbe versehen
sein. Die Mischflossen sind am oberen Rand der Zellen des
Abstandshalters in Form von Ansätzen ausgebildet, die sich
vom oberen Rand erstrecken und entweder zum Zentrum der
Zelle hin oder von diesem weg abgebogen sind, oder sie sind
in Gestalt von Streifen ausgebildet, die aus dem Wandmate
rial der Zelle ausgestanzt sind und zum Zentrum der Zelle
hin oder von diesem weg abgebogen sind.
Jeder Abstandshalter kann mit bekannten Bauteilen versehen
sein, wie zum Beispiel einem vierseitigen Rahmen oder einer
vierseitigen Einfassung, welche das gesamte Bündel umgibt.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die einzelnen
Hülsen leicht herzustellen sind, da die Stützen zur Fixie
rung der langgestreckten Elemente in den Zellen des Gitters
in das Wandmaterial der Hülse integriert sind.
Die Form der Stützen in der Hülse in Gestalt langgesstreck
ter Eindrückungen erlaubt eine große Kontaktfläche mit dem
Brennstab, wodurch die Gefahr von Schwingungen und der damit
verbundene Abriebschaden verkleinert wird. In den Fällen, in
denen das Hülsenmaterial nicht durchstoßen ist, wird ein
Schwingungen erzeugender Querfluß des Kühlmittels in den Ab
standshalter verhindert.
Die Hülse hat einen kleinflächigen Querschnitt in Strömungs
richtung, der einen extrem kleinen Strömungswiderstand dar
stellt und folglich nur einen kleinen Druckverlust verur
sacht. Der niedrige Druckverlust erlaubt es, die Abstands
halter im Vergleich mit bekannten Abstandshaltern dichter
beieinander in dem Brennelement anzuordnen, wodurch die Ge
fahr von Schwingungen und Abrieb weiter vermindert wird,
während gleichzeitig die Kühlung verbessert wird. Außerdem
wird das Gewicht des Brennstabbündels pro Abstandshalter
kleiner, was besonders vorteilhaft beim Transport von Brenn
stoffbündeln zu oder von Reaktoranlagen ist.
Ein anderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die
Eindrückung zusammen mit einem Teil der Hülsenwand elastisch
nach außen in den Strömungskanal verformbar ist, wodurch ein
relativ langer elastischer Verformungsweg erreicht wird. Der
lange elastische Verformungsweg kann mit einer geringen
Wanddicke kombiniert werden, was als Folge der Verwendung
einer Zirkoniumlegierung möglich ist. Eine dünne Wanddicke
wiederum führt zu einem kleinen Druckverlust, was besonders
wichtig ist, insbesondere für Siedewasserkernreaktoren.
Eine verminderte Abriebgefahr wird also in erster Linie
durch folgende Faktoren erreicht:
- - Die lange Kontaktfläche zwischen den inneren Stützen der Hülse und den Brennstäben vermindert die Schwingungsge fahr.
- - In den Fällen, in denen das Hülsenmaterial nicht durch brochen ist, wird ein Querfluß im Abstandshalter verhin dert, was die Schwingungsgefahr vermindert.
- - Der Abstandshalter verursacht nur einen geringen Druck verlust infolge des kleinen Querschnittes des Hülsenmate rials in Strömungsrichtung, wodurch die Abstandshalter dichter beieinander längs des Bündels angeordnet werden können und dadurch eine bessere Stützung der Stäbe in ei ner Weise erfolgt, welche die Gefahr der Entstehung einer Schwingung vermindert.
Der Abstandshalter gemäß der Erfindung läßt sich einfach
herstellen, und alle Hülsen des Abstandshalters können in
ihrer Form identisch sein, eventuell jedoch unterschiedlich
lang sein.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 ein Brennelement für einen Siedewasserkernreaktor
mit Abstandshaltern gemäß der Erfindung.
Fig. 2 einen Abstandshalter gemäß der Erfindung.
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Hülse für einen Abstands
halter gemäß der Erfindung, wobei die Hülse vier in
nere Stützen enthält.
Fig. 4a bis 4k eine Ausführungsform einer Hülse für einen
Abstandshalter, wobei die Hülse mit verschiedenen
Ausführungsformen von Mischflossen versehen ist.
Fig. 4a zeigt eine perspektivische Darstellung einer
Hülse. Fig. 4b, 4d, 4f, 4h und 4j zeigen eine
Hülse in Draufsicht und die Fig. 4c, 4e, 4g, 4i
und 4k zeigen die entsprechenden Hülsen in einem
Schnitt längs der Linie 1-1.
Fig. 5 ein Beispiel einer Einfassung, welche dazu bestimmt
ist, einen Abstandshalter gemäß der Erfindung zu um
geben.
Fig. 6a eine weitere Ausführungsform einer Hülse für einen
Abstandshalter gemäß der Erfindung, wobei die Hülse
zwei selbständig elastische Stützen enthält.
Fig. 6b die elastische Stütze in Vorderansicht.
Fig. 6c die elastische Stütze in Längsquerschnitt.
Fig. 7 einen Abstandshalter gemäß der Erfindung, dessen
Hülsen an der unteren Seite des Abstandshalters un
terschiedlich lang sind.
Fig. 1 zeigt ein Siedewasserkernreaktor-Brennelement l, zu
welchem ein langgestreckter rohrförmiger Behälter mit
rechteckigem Querschnitt gehört, der als Brennelementkasten
2 bezeichnet wird. Der Brennelementkasten 2 ist an beiden
Enden offen, so daß er einen durchgehenden Strömungskanal
bildet, durch welchen das Kühlmittel des Reaktors fließt.
Das Brennelement 1 enthält eine große Anzahl von ebenfalls
langgestreckten rohrförmigen Brennstäben 3, die parallel zu
einander in einem Bündel angeordnet sind und in welchen sich
Tabletten 4 aus nuklearem Brennstoff befinden. Die Brenn
stäbe 3 werden oben von einem Kopfstück 5 und unten von ei
nem Fußstück 6 gehalten. Die Brennstäbe 3 werden mittels Ab
standshalter 7 auf Abstand voneinander gehalten und davor
bewahrt, sich beim Betrieb des Reaktors zu verbiegen oder zu
schwingen.
Fig. 2 zeigt einen Abstandshalter mit einem orthogonalen
Gitter, welches aus Hülsen 9 zusammengesetzt ist, wobei jede
Hülse zur Positionierung eines langgestreckten Elementes,
zum Beispiel eines Brennstabes 3 oder eines Steuerstabfüh
rungsrohres 8 dient, welches sich durch die Hülse erstreckt.
Zwischen den Hülsen 9 sind Strömungskanäle 9a vorhanden.
Fig. 3 zeigt eine Hülse 9, die mit anderen identischen Hül
sen 9 zu einem Gitter gemäß Fig. 2 zusammengefügt werden
kann. Die Hülse 9 ist rohrförmig und ist innen mit vier
Stützen versehen. Die Stützen bestehen aus langgestreckten
Eindrückungen 10, die auf das Zentrum der Hülse 9 gerichtet
sind und eine allseitige Positionierung des langgestreckten
Elementes 3, 8 bewirken. Die Stützen sind gleichmäßig über
den Umfang der Hülse mit einem Winkelabstand von 900 ver
teilt. Die Stützen erstrecken sich über die gesamte Länge
der Hülse 9.
Fig. 4a zeigt eine Hülse 9, die mit zwei Mischflossen 11
versehen ist, die von Ansätzen gebildet werden, die vom obe
ren Rand der Hülse 9 ausgehen und, vom Zentrum der Hülse 9
aus gesehen, nach außen abgewinkelt sind zur Erzielung einer
Turbulenz im vorbeifließenden Kühlmittel zwecks Verbesserung
der Kühleigenschaften.
Die Fig. 4b und 4c zeigen eine Hülse 9 mit Mischflossen
11 in Form von Streifen, die aus dem Wandmaterial der Hülse
9 ausgestanzt sind und die um eine Achse senkrecht zur
Längsachse der Hülse 9 nach innen zum Zentrum der Hülse hin
abgebogen sind. Die Mischflossen sind mittig in solchen Flä
chen der Hülse angeordnet, die in einem Abstandshaltergitter
benachbarten Hülsen 9 gegenüberliegen.
Die Fig. 4d und 4e zeigen eine Hülse mit Mischflossen der
gleichen Art wie die Fig. 4b und 4c, aber mit einer grö
ßeren Breite in einer Richtung quer zur Längsrichtung der
Hülse 9.
Die Fig. 4f und 4g zeigen eine Hülse mit Mischflossen 11
der gleichen Art wie die Fig. 4d und 4e, die jedoch in
seitlicher Richtung versetzt sind.
Die Fig. 4h und 4i sowie 4j und 4k zeigen Hülsen mit
Mischflossen 11, die in einem Teil der eingedrückten Flächen
10 der Hülse 9 angeordnet sind. Die Mischflossen 11 sind um
einen bestimmten Winkel zur Längsachse der Hülse 9 nach au
ßen vom Zentrum der Hülse 9 weg abgebogen.
Die Hülsen nach den Fig. 4a bis 4k können mit einer oder
mehreren der gezeigten Mischflossen 11 versehen sein, die
eine gerade oder gekrümmte Form haben können. Eine Hülse 9
kann auch mit einer Kombination aus verschiedenen Arten von
Mischflossen 11 versehen sein.
Die Ausführungsformen nach den Fig. 4b bis 4k sind insbe
sondere vorteilhaft unter dem Gesichtspunkt der Herstellung.
Sie sind auch vorteilhaft unter dem Gesichtspunkt des Zusam
menbaus, da diese Art von Mischflossen 11 wenig anfällig ge
gen Beschädigungen ist.
In Fig. 4 sind die Mischflossen 11 stets am oberen Rand der
Hülse 9 angeordnet; jedoch können entsprechende Flossen an
beliebiger Stelle in der Hülse angeordnet werden, zum Bei
spiel in der Mitte oder am unteren Rand der Hülse.
Fig. 5 zeigt eine Einfassung 13, die unter den Hülsen 9
aufgehängt wird, wobei der obere Teil der Einfassung 13 am
unteren Rand der Hülse 9 befestigt wird, welche an die Ein
fassung 13 angrenzen. Der obere Teil der Einfassung 13 ist
mit einer Vielzahl von Ansätzen 14 versehen, die zur Befe
stigung an den Hülsen 9 bestimmt sind. Die Ansätze 14 er
strecken sich in Strömungsrichtung und sind etwas nach innen
zur Mitte der Einfassung 13 abgebogen. Der obere Teil der
Einfassung 13 ist auch mit einer Anzahl von Flossen 15 ver
sehen, die dazu bestimmt sind, daß durch das Brennelement 1
strömende Kühlmittel zum zentralen Teil des Bündels umzulen
ken. Der untere Rand der Einfassung 13 ist auch mit Ansätzen
15a versehen, die zur Mitte der Einfassung 13 abgebogen sind
und die Aufgabe haben, das Bündel beim Einsetzen in den oder
Herausziehen aus dem Brennelementkasten 2 mechanisch zu füh
ren. Es ist zweckmäßig, die Abstandshalter-Einfassung 13 aus
einer Zirkoniumlegierung herzustellen.
Fig. 6a zeigt, wie die inneren Stützen einer Hülse 9 alter
nativ aus zwei selbständig elastischen Stützen 16 und zwei
Stützen in Gestalt langgesstreckter Eindrückungen 10 für
eine allseitige Positionierung eines langgestreckten Elemen
tes 3, 8 ausgebildet sein können. Die elastischen Stützen 16
werden am zweckmäßigsten aus einem Material hergestellt,
welches elastischer als das Material der Hülse ist. Die ela
stischen Stützen 16 sind nebeneinander angeordnet.
Aus den Fig. 6b und 6c ist ersichtlich, daß eine elasti
sche Hülse 16 aus einer langgestreckten Bandplatte 16a be
steht, die in oder über einer Öffnung 9b in der Hülsenwand
angeordnet ist. Der zentrale Teil der langgesstreckten Band
platte 16a ist mit einem Buckel 16b versehen, in welchen
eine Ausstülpung 16c in der gleichen Richtung wie der Buckel
16b angeordnet ist, wobei die Ausstülpung 16c dazu dient,
den elastischen Kontakt mit dem sich durch die Hülse 9 er
streckenden langgestreckten Element 3, 8 herzustellen.
Fig. 7 zeigt einen Abstandshalter 7, dessen unterer Teil
unterschiedlich lange Hülsen 9 aufweist. Die Hülsen 9 sind
in drei Gruppen unterteilt, wobei die Hülsen 9 jeder Gruppe
gleich lang sind, die unterschiedlichen Gruppen jedoch Hül
sen unterschiedlicher Länge enthalten. Die Gruppen umfassen
Hülsen 9 an der Peripherie des Abstandshalters, Hülsen 9 im
mittleren Teil des Abstandshalters 7 und Hülsen 9 zwischen
der Peripherie und dem mittleren Teil des Abstandshalters.
Die Länge der Gruppen sind so abgestuft, daß das nach oben
strömende Kühlmittel zuerst die Gruppe erreicht, welche am
dichtesten an der Peripherie des Abstandshalters 7 liegt und
zuletzt die Gruppe, welche im zentralen Teil des Abstands
halters angeordnet ist. Die Austrittsseite des Abstandshal
ters liegt in ein- und derselben Ebene.
Claims (12)
1. Abstandshalter für ein Brennelement zum Zusammenhalten
einer Vielzahl von langgestreckten Brennstäben (3, 8), zum
Beispiel Brennstäbe, oder Steuerstabführungsrohre, in einem
Brennelement für einen Siedewasserkernreaktors, zu welchem
Abstandshalter (7) ein rechteckiges Gitter aus rohrförmigen
Zellen (9) sowie Strömungskanäle zwischen den Zellen gehö
ren, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zellen an ihrer Innenseite mit vier festen Stützen versehen
sind, welche eine allseitige Positionierung der langge
streckten Elemente bewirken, daß die Stützen durch zur Zel
lenmitte gerichtete längliche Eindrückungen (10) in der
Wandfläche der Zelle gebildet sind, daß die Stützen in Rich
tung der Strömungskanäle elastisch verformbar sind und daß
die Zellen aus einer Zirkoniumlegierung bestehen.
2. Abstandshalter nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Eindrückungen (10) sich
über die gesamte Länge der Zellen (9) erstrecken.
3. Abstandshalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eindrückungen (10) in
Umfangsrichtung der Zelle (9) in einem gegenseitigen Winkel
abstand von 90° angeordnet sind.
4. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
fläche der Zellen (9) keine Durchbrechungen aufweist.
5. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
in Gruppen unterteilt sind, wobei die Zellen jeder Gruppe
unter sich gleiche Länge haben und die Zellen verschiedener
Gruppen unterschiedliche Längen haben.
6. Abstandshalter für ein Brennelement zum Zusammenhalten
einer Vielzahl von langgestreckten Brennstäben (3, 8), zum
Beispiel Brennstäbe, oder Steuerstabführungsrohre, in einem
Brennelement für einen Siedewasserkernreaktor, zu welchem
Abstandshalter (7) ein rechteckiges Gitter aus rohrförmigen
Zellen (9) sowie Strömungskanäle zwischen den Zellen gehö
ren, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zellen an ihrer Innenseite mit vier Stützen versehen sind,
von denen mindestens zwei selbständig elastische Stützen
(16) sind, und mindestens eine Stütze eine langgestreckte
Stütze (10) ist, die von einem Teil der Wand der Zelle ge
bildet wird, wobei die vier Stützen eine allseitige Positio
nierung eines der langgestreckten Elemente (3, 8) bewirken,
und daß die Zellen (9) aus einer Zirkoniumlegierung beste
hen.
7. Abstandshalter nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die selbständig elastischen
Stützen (16) aus einem Material bestehen, welches elasti
scher als das Zellenmaterial ist.
8. Abstandshalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützen (10, 16) über
den Umfang der Zellen (9) mit einem gegenseitigen Winkelab
stand von 90° verteilt sind.
9. Abstandshalter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens die
jenigen Stützen, die in die Wandfläche der Zellen (9) ein
drückt sind, sich über die gesamte Länge der Zelle (9) er
strecken.
10. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
(9) eine Mischflosse (11) in Gestalt eines Ansatzes haben,
der sich vom Rand der Zelle weg erstreckt und um eine Achse
senkrecht zur Längsachse der Zelle (9) nach innen zur Mitte
der Zelle (9) hin oder nach außen von der Mitte der Zelle
weg abgebogen ist.
11. Abstandshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
mindestens eine Mischflosse (11) in Gestalt eines Streifens
haben, der eine gerade oder gekrümmte Form hat und aus dem
Wandmaterial der Zelle ausgestanzt ist und entweder um eine
Achse quer zur Längsachse der Zelle oder unter einem gewis
sen Winkel zur Längsachse der Zelle nach innen zur Mitte der
Zelle (9) hin oder nach außen von der Mitte der Zelle weg
abgebogen ist.
12. Brennelement für einen Siedewasserkernreaktor mit einem
Bündel langgestreckter Elemente (3, 8), welche von einer
Vielzahl von Abstandshalter (7) zusammengehalten werden,
welche Abstandshalter auf verschiedenen Niveaus längs des
Bündels angeordnet sind, wobei jeder Abstandshalter (7) eine
Vielzahl von Zellen (9) enthält, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei den Abstandshalter
(7) mindestens zum Teil um solche nach einem der Ansprüche 1
bis 11 handelt.
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