DE4436680A1 - Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Caciumcarbonat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem CaciumcarbonatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/18—Carbonates
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sehr feinkörnigem Calcium
carbonat (CaCO₃) hoher Reinheit durch Fällung aus einer Calcium hydroxid-Lösung
mit Kohlendioxid.
Es ist bekannt, Calciumcarbonat aus Calciumhydroxid gemäß
Ca(OH)₂ (gelöst) + CO₂ → CaCO₃+ H₂O
herzustellen (Fällung). Die Rohstoffbasis für diesen Prozeß ist üblicherweise Brannt
kalk (CaO), der wiederum aus Kalkstein durch Brennen gewonnen wird. Aus Branntkalk
entsteht durch Löschen (Wasserzugabe) das Calciumhydroxid.
Die Qualität des so erhaltenen Calciumcarbonats ist abhängig von den Verschmut
zungen des angewandten Kalksteins und von solchen, die während des geschilderten
Prozesses hinzukommen. Im Ergebnis wird ein nicht immer vollständig zufriedenstel
lendes Produkt hinsichtlich Reinheit und Pulverisierung auf diesem Wege erhalten.
Aus einem anderen technischen Bereich, nämlich dem der Versorgung von Anwendern
mit dem Brenngas Acetylen (C₂H₂), ist der Umstand bekannt, daß sich bei der Herstel
lung von Acetylen mit sogenannten Entwicklern auf der Basis von Calciumcarbid
(CaC₂) als Rückstand oder Nebenprodukt Calciumhydroxid (Ca(OH)₂)ergibt. Es stellt
hierbei eine Schwierigkeit dar, das erhaltene Calciumhydroxid in irgend einer Weise
weiterzuverwenden oder zu vermarkten und häufig bleibt lediglich der Weg der
Entsorgung und Endlagerung auf Deponien. Darüber hinaus liegt das auf diese Weise
erhaltene Calciumhydroxid im Regelfall in besonders feinkörniger, feuchter, suspen
sierter Form vor, weshalb besondere Vorkehrungen für das daraus noch austretende
Abwasser zu treffen sind.
Die Aufgabenstellung bei vorliegender Erfindung bestand daher darin, für das bei der
Acetylenherstellung anfallende Calciumhydroxid, den sogenannten Carbidkalk, eine
günstige Weiterverwendungsmöglichkeit anzugeben.
Die erfindungsgemäße Lösung für diese Problemstellung besteht darin, daß das bei der
Acetylengewinnung aus Calciumcarbid entstehende Calciumhydroxid als Ausgangs
stoff für die Herstellung von Calciumcarbonat angewandt wird.
Es erweist sich als besonders vorteilhaft, das bei der Acetylenherstellung entstehende
Calciumhydroxid als Ausgangsstoff für die Carbonaterzeugung einzusetzen, da mit
diesem ein besonders reines und feinkörniges Produkt erhältlich ist, das auf konventio
nellem Wege nur mit erhöhtem Aufwand erzielt werden kann. Daher ergibt sich mit dem
erfindungsgemäßen Vorschlag ein aussichtsreicher Weg zur Nutzung des Neben
produkts "Carbidkalk".
Im einzelnen läuft der vorgeschlagene Prozeß über folgende Stufen:
- 1. Lösen der von der Acetylenherstellung erhaltenen Carbidkalksuspension in einer entsprechenden Menge Wasser (relativ große Mengen Wasser und kräftiges Rühren sind notwendig um den schwer löslichen Carbidkalk vollständig in Lösung zu bringen!);
- 2. Gegebenenfalls Abfiltern von unlöslichen Bestandteilen aus der Lösung - z. B. Koh lenstoffreste von der Carbidumsetzung - wobei unter Umständen mehrere Filterstufen vorgesehen werden;
- 3. Fällung des Calciumcarbonats aus dem Kalkwasser mit Vorteilen dadurch, daß das Kalkwasser in eine mit CO₂ gefüllte Reaktionskammer auf geringem Überdruck in viele Einzelstrahlen aufgeteilt eingedüst wird;
- 4. Sammeln und Abführen des nunmehr Calciumcarbonat enthaltenden Wassers und Abtrennen der im Wasser fein verteilten Calciumcarbonat-Kristalle.
Im folgenden wird anhand des angefügten Schemas ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
Das Schema zeigt eine Verfahrensvariante, bei der das für die Lösung des Carbidkalks
notwendige Wasser später zurückgewonnen und wiederverwendet wird. In der 1. Pro
zeßstufe des gezeigten Prozesses wird die aus einem Acetylenentwickler kommende
Suspension von Carbidkalk (Ca(OH₂)) in einer entsprechenden Menge Wasser gelöst.
Da maximal 1,26 kg Ca(OH₂) in 1 m³ Wasser gelöst werden können, sind zur Lösung
einer Tonne Ca(OH₂) etwa 800 Kubikmeter Wasser erforderlich, wobei die vollstän
dige Lösung nur mit einem kräftigen und effizienten Rührwerk gelingt.
In dieser Lösung sind in dieser Phase neben den gelösten Stoffen insbesondere auch
aus vorausgehenden Prozessen stammende, ungelöste Verunreinigungen enthalten.
Diese werden vorteilhaft in einem an 2. Stelle angeordneten Verfahrensschritt abge
trennt, wozu vorteilhafterweise eine Filtration in einer Filterstrecke mit mehreren Filtern
ausgeführt wird, die letztlich mit einer Feinfiltration des Kalkwassers (= die Ca(OH₂)-Lö
sung) abschließen kann.
An die Filtration schließt sich die Fällung des Cacliumcarbonats aus der Ca(OH₂)-
Lösung an, wozu die Lösung in einer vorteilhaften Realisierung in einen, mit einer CO₂-
Atmosphäre gefüllten Reaktor eingesprüht wird. Hierbei entsteht gemäß
Ca(OH)₂ (gelöst) + CO₂ → CaCO₃+ H₂O
Calciumcarbonat und Wasser. Ebenso könnte das Calciumcarbonat jedoch auch in
einem Blasenreaktor, in den die Lösung des Calciumhydroxids eingebracht und das
CO2 eingeblasen wird, gewonnen werden.
Beim dem - wie gezeigt - als 3. Stufe ausgeführten Fällungsschritt entsteht aus
Schwefelverunreinigungen, die letzlich aus dem Calciumcarbid stammen, Schwefel
wasserstoff, der mit einem Gasnebenstrom aus dem Reaktor herausgeführt wird.
Günstigerweise wird dieser Gasnebenstrom von dem H₂S (und beispielsweise auch
von Phosphornebenprodukten) gereinigt, indem eine Wäsche dieses Gasstroms
beispielsweise mit Wasserstoffperoxid (H₂O₂) unter Schwefelbildung durchgeführt
wird.
Nach dem als 3. Stufe ausgeführten Fällungsschritt ist die Abtrennung des gefällten
Calciumcarbonats vom begleitenden Wasser zu bewerkstelligen. Durch den Einsatz
marktüblicher Schwerkraftklärer kann beispielsweise eine erste Grobtrennung des
Niederschlags vom Begleitwasser erreicht werden. Die vollständige Trocknung des
Niederschlags wird vorteilhaft mit Vakuumverdampfern erzielt. Das so zurückge
wonnene Wasser wird günstigerweise wieder zur Lösung von Calciumhydroxid am
Prozeßanfang eingesetzt, wodurch eine erhebliche Absenkung des Wasserbedarfs für
den Prozeß erzielt wird.
Das auf diese Weise erhaltene Calciumcarbonat ist von besonderer Qualität, da der
Anteil von Verunreinigungen und unerwünschten Stoffen bei dem von der Acetylen
gewinnung stammenden Calciumhydroxid relativ niedrig und außerdem gut handhab
bar ist (sind teilweise abfilterbar). Hierin besteht ein Unterschied zu dem aus
gelöschtem, in seinen Beimischungen stärker variierenden, aus Branntkalk erzeugtem
Calciumhydroxid. Darüber hinaus ergibt sich aus der Feinkörnigkeit des von der
Acetylenherstellung stammenden Calciumhydroxids ein besonders günstiges
Lösungsverhalten im Prozeßwasser, wodurch ein günstiger Prozeßablauf erhalten wird.
Im Endergebnis ist mit der Erfindung ein hochreines Calciumcarbonat-Produkt mit
feinster Körnung (5 bis 20 Mikrometer) erhältlich, das mit Calciumcarbonat üblicher
Herstellung ohne weiteres vergleichbar ist und bei allem gängigen Anwendungen,
beispielsweise in der Papier- und Glasindustrie, problemlos, teilweise sogar mit
Vorteilen, eingesetzt werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von sehr feinkörnigem Calciumcarbonat (CaCO₃)
hoher Reinheit durch Fällung aus einer Calciumhydroxid-Lösung mit Kohlendioxid und
anschließender Abtrennung, dadurch gekennzeichnet,
daß das bei der Acetylengewinnung aus Calciumcarbid und Wasser entstehende
Calciumhydroxid als Ausgangsstoff benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Calciumhydroxid-Lösung in eine mit CO₂-Atmosphäre gefüllte Reaktionskammer
eingesprüht und die Fällung auf diese Weise ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zur
Lösung des Calciumhydroxids eingesetzte Wasser nach der Fällung und der Abtren
nung des Calciumcarbonats erneut zur Lösung von Calciumhydroxid verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
von der Calciumhydroxid-Lösung vor der Fällung ungelöste Verunreinigungen abgefil
tert werden, wobei vorzugsweise mindestens 2 Filterstufen eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436680 DE4436680A1 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Caciumcarbonat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436680 DE4436680A1 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Caciumcarbonat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4436680A1 true DE4436680A1 (de) | 1996-04-18 |
Family
ID=6530722
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944436680 Withdrawn DE4436680A1 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Verfahren zur Herstellung von pulverförmigem Caciumcarbonat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4436680A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997028087A1 (de) * | 1996-01-31 | 1997-08-07 | Papiertechnische Stiftung | Verfahren zur herstellung von calciumcarbonat aus calcium-haltigen reststoffen |
DE102015223938A1 (de) * | 2015-12-01 | 2017-06-01 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Speichern elektrischer Energie mittels einer chemischen Synthese |
-
1994
- 1994-10-13 DE DE19944436680 patent/DE4436680A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997028087A1 (de) * | 1996-01-31 | 1997-08-07 | Papiertechnische Stiftung | Verfahren zur herstellung von calciumcarbonat aus calcium-haltigen reststoffen |
DE102015223938A1 (de) * | 2015-12-01 | 2017-06-01 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Speichern elektrischer Energie mittels einer chemischen Synthese |
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |