DE4435702A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Stickstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von StickstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erzeugen von Stickstoff, wobei Luft verdichtet, gekühlt,
gereinigt, wieder erwärmt und schließlich durch mindestens eine
Separatorstufe geleitet wird.
Eine derartige Stickstofferzeugung ist in der älteren,
nicht vorveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung P 44 04 072.5
beschrieben. Dort wird mit einem durch Öleinspritzung ge
kühlten Luftverdichter gearbeitet, wobei das Öl durch einen
Wärmetauscher geleitet wird, der seinerseits zum Wiedererwärmen
der gereinigten Luft dient.
Es wurde gefunden, daß diese Art der Stickstofferzeugung
wirkungsgradmäßig verbesserungsfähig ist, und zwar unter
gleichzeitiger Einsparung an apparativem Aufwand.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mög
lichkeit zur wirtschaftlicheren und apparativ einfacheren
Stickstofferzeugung zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren nach der Erfin
dung dadurch gekennzeichnet, daß das Wiedererwärmen der gerei
nigten Luft im Wärmeaustausch mit der verdichteten, zu kühlen
den Luft durchgeführt wird.
Die im Verdichter entstehende Wärme wird also direkt auf
die in die Separatorstufe einzuleitende Luft übertragen, was
sehr viel günstiger ist als der Umweg über das im Verdichter
benötigte Kühlöl. Auch sinkt dabei der erforderliche apparative
Aufwand.
Vor allen Dingen bietet die Erfindung die Möglichkeit, ei
nen Luftverdichter einzusetzen, der ohne Einspritzung von Kühl
öl arbeitet. Dadurch entfällt der gesamte Kühlölkreis.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß bei Reduzierung der Leistung mindestens ein Teil
der gekühlten, gereinigten Luft zur Verdichtung rezirkuliert
wird. Dies ist deshalb besonders günstig, weil der nicht benö
tigte Anteil der bereits gereinigten Luft nicht abgeblasen wer
den muß sondern im Kreislauf geführt und bereitgehalten wird.
Vorzugsweise wird bei Einsatz von mindestens zwei Separa
torstufen das Konzentrat aus mindestens einer der nachgeschal
teten Separatorstufen, vorteilhafterweise das Konzentrat der
letzten Separatorstufe zur Verdichtung rezirkuliert. Das Kon
zentrat der ersten Separatorstufe besteht aus stark mit Sauer
stoff angereicherter Luft, während das Permeat dieser Stufe be
reits mit Stickstoff angereichert ist. Dementsprechend besteht
das Konzentrat der nachgeschalteten Separatorstufen ebenfalls
aus mit Stickstoff angereicherter Luft. Wenn diese, wie vorge
schlagen, zur Verdichtung rezirkuliert wird, ergibt sich daraus
eine beträchtliche Wirkungsgradsteigerung.
Die Erfindung schafft ferner eine Vorrichtung zum Erzeugen
von Stickstoff mit einem Luftverdichter, mindestens einem dem
Luftverdichter nachgeschalteten Luftkühler, einem dem Luftkühler
nachgeschalteten Kondensatabscheider, einer dem Kondensa
tabscheider nachgeschalteten Heizeinrichtung und mindestens ei
nem der Heizeinrichtung nachgeschalteten Separator, wobei diese
Vorrichtung zur Lösung der gestellten Aufgabe dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Heizeinrichtung als Wärmetauscher ausge
bildet und heißluftseitig zwischen den Luftverdichter und den
Luftkühler geschaltet ist. Die gereinigte Luft wird also vor
Eintritt in den Separator im Wärmeaustausch mit der aus dem
Verdichter kommenden heißen Luft erwärmt, was energetisch gün
stig und apparativ einfach ist. Die heiße Luft gibt bereits ei
nen Teil ihrer Wärme ab, so daß der nachgeschaltete Luftkühler
entsprechend kleiner dimensioniert sein oder unter Umständen
sogar völlig entfallen kann.
Die Leistung des Luftverdichters ist an die Leistung des
Separators angepaßt. Für den Fall einer Leistungsreduzierung
ist die Vorrichtung in Weiterbildung der Erfindung gekennzeich
net durch eine stromab des Kondensatabscheiders abzweigende,
zur Ansaugseite des Luftverdichters führende ventilgesteuerte
Luftrückführungsleitung, die zugeschaltet wird, wenn die Lei
stung der Vorrichtung reduziert werden soll. Sie enthält hierzu
vorteilhafterweise ein vom Auslaßdruck des Luftverdichters ab
hängiges Ventil.
Vorzugsweise ist dem Separator eine verstellbare, von einer
O₂-Sonde gesteuerte Drossel nachgeschaltet, die den Gegendruck
des Separators und damit den Reinheitsgrad des Stickstoffs be
stimmt und zu Eichzwecken mit der im Kondensatabscheider gerei
nigten Luft beaufschlagbar ist. Dabei ist es vorteilhaft, die
O₂-Sonde eingangsseitig über ein Dreiwegeventil an eine Eich
leitung anzuschließen, die stromauf des Magnetventils in der
Luftrückführungsleitung mündet. Der Eichvorgang wird dann da
durch eingeleitet, daß man das Dreiwegeventil umschaltet, so
daß die O₂-Sonde nicht mehr an die Stickstoffleitung hinter dem
Separator, sondern vielmehr an die Eichleitung angeschlossen
ist und mit gereinigter Luft beaufschlagt wird. Vorzugsweise
ist die O₂-Sonde ausgangsseitig über eine Meßgasrückführungs
leitung mit der Ansaugseite des Luftverdichters verbunden, so
daß das Meßgas (ob Eichgas oder Stickstoff) rezirkuliert wird.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß mindestens zwei Separatoren vorgesehen sind und
daß der Konzentratauslaß mindestens eines der nachgeschalteten
Separatoren, vorzugsweise der Konzentratauslaß des letzten Se
parators über eine Konzentratrückführungsleitung mit der An
saugseite des Verdichters verbunden ist. Das Konzentrat des
nachgeschalteten Separators, bei dem es sich um mit Stickstoff
angereicherte Luft handelt, wird also rezirkuliert, woraus eine
Wirkungsgradsteigerung resultiert. Während des Eichens der
O₂-Sonde wird die Konzentratrückführungsleitung unterbrochen.
Die Luftrückführungsleitung, die Konzentratrückführungslei
tung und die Meßgasrückführungsleitung münden vorteilhafterwei
se in einem dem Luftverdichter vorgeschalteten Luftfilter.
Ferner ist es vorteilhaft, daß der Luftverdichter einen Mo
tor mit Gebläse aufweist und daß das Gebläse gegenüber dem
Luftkühler angeordnet ist. Das Gebläse kühlt also nicht nur den
Motor, sondern versorgt auch den Luftkühler mit Kühlluft. Der
apparatetechnische Aufwand wird also minimiert.
Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch Kombinatio
nen und Unterkombinationen der erfindungsgemäßen Merkmale, die
von den beiliegenden Ansprüchen abweichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Fließbild
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Demnach ist ein Luftverdichter 1 vorgesehen, dem ansaugsei
tig ein Luftfilter 2 vorgeschaltet ist. Die verdichtete und
dementsprechend erwärmte Luft wird durch einen Wärmetauscher 3
hindurchgefördert, dessen Funktion weiter unten erläutert wer
den soll.
Aus dem Wärmetauscher 3 gelangt die immer noch heiße Luft
zu einem Luftkühler 4, in dem sie unter den Taupunkt der kon
densierbaren Verunreinigungen abgekühlt wird. Dementsprechend
kann die Luft in einem nachgeschalteten Kondensatabscheider 5
gereinigt werden.
Die gereinigte Luft wird sodann durch den Wärmetauscher 3
geführt, in dem im Wärmeaustausch mit der aus dem Luftverdich
ter 1 kommenden heißen, ungereinigten Luft eine Wiedererwärmung
auf diejenige Temperatur stattfindet, bei der die Separation
des Stickstoffs durchgeführt wird. Die Wiedererwärmung der Luft
erfolgt also unter Einsatz der ohnehin vom Verdichter zur Ver
fügung gestellten Wärme, und zwar mit hohem Wirkungsgrad und
in apparativ sehr einfacher Weise.
Die wiedererwärmte Luft passiert anschließend eine erste
Separatorstufe 6, die aus drei parallelgeschalteten Separatoren
7, 8 und 9 besteht. Daran schließt sich eine zweite Separator
stufe 10 an, bestehend aus einem einzigen Separator 11.
Das Permeat des Separators 11, nämlich der erzeugte Stick
stoff, wird sodann über eine verstellbare Drossel 12 einem
Speicherbehälter 12′ zugeleitet.
Die verstellbare Drossel 12 dient dazu, den Reinheitsgrad
des erzeugten Stickstoffs zu steuern. Hierzu arbeitet die Dros
sel 12 in Abhängigkeit von einer O₂-Sonde 13, die über ein
Dreiwegeventil 14 an eine Steuerleitung 15 angeschlossen ist.
Letztere mündet in der Leitung zwischen dem Separator 11 und
der verstellbaren Drossel 12.
Das Permeat der ersten Separatorstufe 6, das die zweite Se
paratorstufe 10 speist, besteht aus mit Stickstoff angereicher
ter Luft. Auch das Konzentrat der zweiten Separatorstufe 10
wird von mit Stickstoff angereicherter Luft gebildet. Dieses
Konzentrat wird über eine Konzentratrückführleitung 16 dem
Luftfilter 2 zugeführt und damit in den Prozeß rezirkuliert.
Hieraus resultiert eine beträchtliche Wirkungsgradsteigerung.
Die Leistung des Luftverdichters 1 ist an die Leistung der
Separatoren angepaßt. Für den Fall einer Leistungsreduzierung
kann eine Luftrückführleitung 17 vorgesehen sein, die zwischen
dem Kondensatabscheider 5 und dem Wärmetauscher 3 abzweigt und
zum Luftfilter 2 führt. Der Durchsatz durch die Luftrückfüh
rungsleitung 17 wird von einem Ventil 18 gesteuert, das in ein
stellbarer Abhängigkeit vom Auslaßdruck des Luftverdichters ar
beitet.
Hinter dem Kondensatabscheider 5 zweigt eine Eichleitung 20
ab, die zu dem Dreiwegeventil 14 führt. Sobald die O₂-Sonde 13
geeicht werden soll, wird das Dreiwegeventil 14 umgeschaltet.
Die O₂-Sonde steht dann nicht mehr mit der Steuerleitung 15 in
Verbindung, sondern mit der Eichleitung 20, aus der sie gekühl
te und gereinigte Luft erhält.
Im übrigen ist die O₂-Sonde 13 über eine Meßgasrückfüh
rungsleitung 21 an den Luftfilter 2 angeschlossen. Das Meßgas,
sei es Stickstoff oder Eichgas, wird also in den Prozeß rezir
kuliert.
Während der Eichung empfiehlt es sich, die Rückführung des
Konzentrats der zweiten Separatorstufe 10 zum Luftfilter 2 zu
unterbrechen. Hierzu ist die Konzentratrückführungsleitung 16
mit einem Absperrventil 22 in Form eines Dreiwegeventils verse
hen.
Der Luftverdichter 1 weist einen Motor 23 auf, der mit ei
nem Gebläse 24 ausgerüstet ist. Letzteres ist gegenüber dem
Luftkühler 4 angeordnet und versorgt diesen mit Kühlluft.
Insgesamt ergibt sich eine apparativ sehr einfache Vorrich
tung, die mit hohem Wirkungsgrad Stickstoff von vorgewählter
Reinheit erzeugt.
Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglich
keiten gegeben. So kann mit mehr als zwei Separatorstufen gear
beitet werden. Auch ist die Anzahl und die Parallel- bzw. Rei
henschaltung der Separatoren in jeder Stufe an die betriebli
chen Erfordernisse anpaßbar. Sofern der Wärmetauscher 3 die aus
dem Luftverdichter 1 kommende heiße Luft ausreichend stark ab
kühlt, kann auf den nachgeschalteten Luftkühler 4 verzichtet
werden. Andererseits können auch mehrere Luftkühler hinterein
ander geschaltet werden. Bei einer optimalen Leistungsanpassung
zwischen Verdichter und Separatoren kann auf eine Leistungsre
gelung des Verdichters verzichtet werden. Im übrigen kommt für
eine Leistungsregelung anstelle des Ventils 18 auch eine ein
stellbare Drossel in Frage, ggf. in Kombination mit einem
Magnetventil.
Claims (12)
1. Verfahren zum Erzeugen von Stickstoff, bei dem Luft ver
dichtet, gekühlt, gereinigt, wieder erwärmt und schließlich
durch mindestens eine Separatorstufe geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wiedererwärmen der gereinigten Luft im Wärmeaus
tausch mit der verdichteten, zu kühlenden Luft durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Reduzierung der Leistung mindestens ein Teil der gekühlten,
gereinigten Luft zur Verdichtung rezirkuliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß bei Einsatz von mindestens zwei Separatorstufen das
Konzentrat aus mindestens einer der nachgeschalteten Separator
stufen, vorzugsweise das Konzentrat der letzten Separatorstufe
zur Verdichtung rezirkuliert wird.
4. Vorrichtung zum Erzeugen von Stickstoff, mit einem Luft
verdichter (1), mindestens einem dem Luftverdichter nachge
schalteten Luftkühler (4), einem dem Luftkühler nachgeschalte
ten Kondensatabscheider (5), einer dem Kondensatabscheider
nachgeschalteten Heizeinrichtung und mindestens einem der Heiz
einrichtung nachgeschalteten Separator (7, 8, 9, 11), dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung als Wärmetauscher aus
gebildet und heißluftseitig zwischen den Luftverdichter (1) und
den Luftkühler (4) geschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine
stromab des Kondensatabscheiders (5) abzweigende, zur Ansaug
seite des Luftverdichters (1) führende ventilgesteuerte
Luftrückführungsleitung (17).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftrückführungsleitung (17) ein Ventil (18) enthält, das
in Abhängigkeit vom Auslaßdruck des Luftverdichters (1) arbei
tet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Separator (7, 8, 9, 11) eine verstell
bare, von einer O₂-Sonde (13) gesteuerte Drossel (12) nachge
schaltet ist und daß die O₂-Sonde zu Eichzwecken mit der im
Kondensatabscheider (5) gereinigten Luft beaufschlagbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die O₂-Sonde (13) eingangsseitig über ein Dreiwegeventil (14)
an eine Eichleitung (20) angeschlossen ist, die stromab des
Kondensatabscheiders (5) abzweigt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die O₂-Sonde (13) ausgangsseitig über eine Meßgasrück
führungsleitung (21) mit der Ansaugseite des Luftverdichters
(1) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Separatoren (7, 8, 9, 11)
vorgesehen sind und daß der Konzentratauslaß mindestens eines
der nachgeschalteten Separatoren, vorzugsweise der Konzentrat
auslaß des letzten Separators (11) über eine Konzentratrückfüh
rungsleitung (16) mit der Ansaugseite des Verdichters verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftrückführungsleitung (17), die Kon
zentratrückführungsleitung (16) und die Meßgasrückführungslei
tung (21) in einem dem Luftverdichter (1) vorgeschalteten Luft
filter (2) münden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftverdichter (1) einen Motor (23) mit
einem Gebläse (24) aufweist und daß das Gebläse gegenüber dem
Luftkühler (4) angeordnet ist.
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