DE19646791A1 - Anordnung zur Anreicherung von Xenon aus einem Gasgemisch - Google Patents
Anordnung zur Anreicherung von Xenon aus einem GasgemischInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Anreicherung von Xenon aus
einem Gemisch mit anderen Gasen.
Erfindungsgemäße Anordnungen werden bevorzugt eingesetzt zur
Anreicherung von Xenon aus einem Gemisch von Ausatemgasen, wie sie im
Bereich der Anästhesie auftreten. Xenon besitzt als Anästhetikum positive
Produkteigenschaften, die in letzter Zeit zu einem verstärkten Einsatz in der
Anästhesie geführt haben.
Aus der DE 44 11 533 C1 ist ein Anästhesiegerät mit einer Anordnung zur
Rückführung vorbestimmter Gaskomponenten aus einer Ausatemleitung
bekanntgeworden, in der das Anästhetikum durch Verflüssigung
angereichert wird. Dieses erfordert abhängig vom eingesetzten
Anästhetikum einen hohen technischen Aufwand, der sich jedoch
insbesondere für Xenon aufgrund seines hohen Preises bezahlt machen
kann. Der hohe technische Aufwand ergibt sich durch den für die
Verflüssigung erforderlichen hohen Druck und die Gaskühleinrichtung.
Die Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, eine Anordnung ohne
aufwendige Druck- und Kühleinrichtung bereitzustellen, die eine technisch
relativ unkomplizierte und ökonomischere Anreicherung eines
Anästhetikums, nämlich insbesondere von Xenon, aus einem Gasgemisch
ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die
Unteransprüche umfassen bevorzugte Ausgestaltungen des
Erfindungsgegenstands nach Anspruch 1.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch die
Beschaffenheit des verwendeten Molekularsiebmaterials die Qualität der
Anreicherung bestimmt wird. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die sehr
verbreitete kommerzielle Nutzung und Verfügbarkeit des verwendeten
Molekularsiebmaterials, so daß die Beschaffung problemlos möglich ist. Es
werden als Molekularsiebmaterial hochporöse, kristalline Aluminosilikate in
gekörnter Form mit einem Porendurchmesser in der Größenordnung von 5
Angström verwendet. Als kommerzielles Beispiel wird ein Material der Firma
Grace Davison verwendet mit der Bezeichnung "522".
Anhand der Zeichnung mit der Darstellung einer erfindungsgemäßen
Anordnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Der von einem Patienten ausgeatmete Gasstrom wird in einem
Wasserabscheider 1 entfeuchtet und kann zur Entkopplung und
Vergleichmäßigung in einem Gasbehälter zwischengespeichert werden. Der
Gasstrom ist hier ein Gemisch aus hauptsächlich Stickstoff, Sauerstoff,
mindestens einem Xenon enthaltenden Anästhetikum, sowie gegebenenfalls
aus kleinen Anteilen weiterer Nicht-Edelgase, beispielsweise CO2, CO, Methan.
Vom Verdichter 4, vorzugsweise einem Niederdruckverdichter mit etwa 2 bar
Ausgangsdruck, wird das Gasgemisch durch geeignete Filteranordnungen 2, 3
zur CO2-Entfernung sowie zur Entfernung von gasförmigen
Kohlenwasserstoffen, Bakterien und anderen Feststoffen gesaugt und durch
das Ventil 6, vorzugsweise ausgestaltet als Drehschieberventil, in den
Molekurlarsiebbehälter 8a gedrückt. Das Molekularsiebmaterial, vorzugsweise
ein kristallines, körniges Aluminosilikat mit einem Porendurchmesser von etwa
5 Ångström, läßt das Edelgas Xenon unbeeinflußt passieren und hält zunächst
Stickstoff und Sauerstoff zurück. Das aus dem Molekularsiebbehälter 8a
austretende Gas wird über das Rückschlagventil 11 und den
Hochdruckkompressor 13 mit etwa 200 bar Ausgangsdruck in den
Edelgasvorratsbehälter 15 gedrückt. Das Überdruckventil 14 stellt die
notwendige Sicherheit im Falle einer Drucküberschreitung her. Im weiteren
Verlauf des Gaszustroms verdrängt der Stickstoff Zug um Zug den Sauerstoff
aus dem Molekularsiebbehälter 8a,
so daß der Sauerstoffgehalt des Auslaßgases ständig steigt. Dieser
Sauerstoffgehalt wird mit dem Sauerstoffsensor 9 gemessen und mit dem
Gehalt des eintretenden Gases, gemessen vom Sauerstoffsensor 5, verglichen.
Sobald der Sauerstoffgehalt des Auslaßgases einen festgelegten
Schwellenwert erreicht, ist das Material des Molekularsiebbehälters 8a
hinreichend mit Sauerstoff, Stickstoff und gegebenenfalls Fremdgasen beladen
und seine Reinigungskapazität erschöpft. Durch eine nicht dargestellte,
geeignete elektronische Rechen- und Steuereinheit wird jetzt das Ventil 6
umgeschaltet, so daß nun der Molekularsiebbehälter 8b mit dem Verdichter 4
verbunden ist, während gleichzeitig der Molekularsiebbehälter 8a durch die
Vakuumpumpe 7 auf ca. 100 mbar absolut leergepumpt wird. Durch die
Druckreduktion von ca. 2 bar absolut auf 100 mbar absolut lösen sich die
Gasmoleküle vom Molekularsiebbehälter 8a und werden von der
Vakuumpumpe 7 in die nachfolgende, durch den Pfeil angedeutete
Anästhesieauffangleitung gedrückt. Durch eine zusätzliche Beheizung und
dadurch bedingte Temperaturerhöhung von beispielsweise 30 K, läßt sich der
Effekt der Reinigung des Molekularsiebes von Gasmolekülen noch verstärken.
In der Zwischenzeit wird der Molekularsiebbehälter 8b beladen. Ebenso wie
vorher beim Molekularsiebbehälter 8a wird jetzt durch den Vergleich der
Messungen der beiden Sauerstoffsensoren 5 und 10 die Beladung des
Molekularsiebbehälters 8b erkannt und im geeigneten Augenblick aufgrund
eines vorgegebenen Grenzwertes von der elektronischen Rechen- und
Steuereinheit durch erneutes Umschalten des Ventils 6 der
Molekularsiebbehälter 8a auf "Adsorbieren", der Molekularsiebbehälter 8b auf
"Desorbieren" geschaltet. Dieser alternierende Wechsel des Behältereinsatzes
kann so lange erfolgen, bis das Molekularsiebmaterial definitiv verbraucht ist
und ausgetauscht werden muß. Durch den optionalen Rücklaufzweig
bestehend aus Rückschlagventil 17, Strömungsbegrenzer 18 und Druckregler
19 paßt sich die erfindungsgemäße Anordnung an wechselnde
Atemgasmengen des Patienten automatisch dadurch an, daß die für die
Funktion der Anordnung erforderlichen Gasmengen aus schon durch den
Molekularsiebbehälter 8a, 8b geströmte Gasmengen aufgefüllt werden und
somit eine Vergleichmäßigung des geförderten Gasvolumenstroms erfolgt.
Statt der Sauerstoffsensoren 5, 9, 10 könnten auch für die Messung eines
anderen Gases aus dem Gasgemisch mit Xenon geeignete Sensoren
verwendet werden, um durch Messen und Vergleich der Konzentration dieses
Gasbestandteils vor und hinter dem gerade durchströmten
Molekularsiebbehälter 8a, 8b dessen Beladungsgrad mit Gasbestandteilen
außer Xenon zu bestimmen.
Die erfindungsgemäße Anordnung wäre auch derart modifizierbar, daß statt
des Einsatzes von zwei parallel geschalteten Molekularsiebbehältern 8a, 8b
drei oder mehr, je nach Auslegung der Komponenten und Kapazität des
Molekularsiebmaterials, zum Einsatz kämen und entsprechend alternierend so
betrieben würden, daß jeweils mindestens ein Behälter auf "Adsorbieren"
geschaltet ist, während die anderen "desorbiert" werden. Da eine optionale
zyklische Erwärmung des Molekularsiebmaterials mit einem erheblichen
Energieaufwand verbunden ist, jedoch ein schnelleres Desorbieren
ermöglichen würde, sollte die Temperaturdifferenz aus Kostengründen
möglichst nicht so groß gewählt werden, also nur etwa 30 K, wenn die
Geschwindigkeit der Desorption für den konkreten Verfahrensablauf eine
geringe Bedeutung hat, also hinreichend Zeit zur Verfügung steht.
Claims (8)
1. Anordnung zur Anreicherung von Xenon aus einem Gasgemisch,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Reihenschaltung von einer
Gasgemisch-Quelle über mindestens einen Vorfilter (2, 3) mit einem
nachgeschalteten Verdichter (4) ein Ventil (6) folgt, das mit einer
Vakuumpumpe (7) verbunden sowie an mindestens zwei parallel
zueinander angeordnete Molekularsiebbehälter (8a, 8b)
angeschlossen ist, wobei jeder Molekularsiebbehälter (8a, 8b)
nachfolgend über ein zugeordnetes Rückschlagventil (11, 12) mit
einem gemeinsamen Hochdruckkompressor (13) verbunden ist, der
über eine Leitung mit einem Überdruckventil (14) in einem
Edelgasvorratsbehälter (15) endet und wobei das Molekursiebmaterial
eine Porengröße aufweist, die der Größe des Xenons entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
Strömungsrichtung gesehen vor dem Hochdruckkompressor (13) eine
Rücklaufleitung, bestehend aus Rückschlagventil (17),
Strömungsbegrenzer (18) und Druckregler (19), abzweigt die in
Strömungsrichtung gesehen vor dem Verdichter (4) an die
Reihenschaltung der Anordnung angeschlossen ist und zur
Vergleichmäßigung des durch die Molekularsiebbehälter (8a, 8b)
geförderten Gasgemisch-Volumenstroms bei zeitlich wechselnden
Atemgasvolumenströmen dient.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Sauerstoffsensor (5) zwischen Verdichter (4) und Ventil (6) angeordnet
ist sowie je ein Sauerstoffsensor (9, 10) zwischen jedem
Molekularsiebbehälter (8a, 8b) und zugeordnetem Rückschlagventil
(11, 12).
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß das
Molekularsiebmaterial poröses, kristallines Aluminosilikat ist mit einer
Porengröße von etwa 5 Ångström.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
elektronische Rechen- und Steuereinheit mit den Sauerstoffsensoren
(5, 9, 10) vor und hinter den Molekurlarsiebbehältern (8a, 8b) sowie
mit dem Ventil (6) verbunden ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil (6) ein Drehschieberventil ist.
7. Anordnung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sauerstoffsensoren (5, 9, 10) elektrochemische Sensoren sind.
8. Anordnung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
der Molekularsiebbehälter (8a, 8b) mit einer Heizung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146791 DE19646791A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Anordnung zur Anreicherung von Xenon aus einem Gasgemisch |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19646791A1 (de) |
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