DE4434759A1 - Verfahren zum Verschließen von untertägigen Hohlräumen im Salinar - Google Patents
Verfahren zum Verschließen von untertägigen Hohlräumen im SalinarInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen von un
tertägigen Hohlräumen im Salinar nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Querschnittsabdichtungen von untertägigen Hohlräumen gegenüber
gasförmigen und flüssigen Medien sind nicht nur wichtige Si
cherheitselemente für klassische Aufgabenstellungen des un
tertägigen Bergbaus und der untertägigen Speicherung, sondern
gehören auch zum Sicherheitskonzept für die untertägige Endla
gerung von Abfallstoffen in geologischen Formationen.
Querschnittsabdichtungen sind technische Barrieren in Form von
Bohrlochverschlüssen, Streckenverschlüssen, Dämmen und
Schachtverschlüssen und gehören zusammen zum Mehrbarrieren
system für ein Endlager. Sie dienen sowohl der Sicherheit des
Grubengebäudes während der Betriebsphase als auch der Nachbe
triebsphase bis zu einem Zeitraum von etwa 10³ Jahren und müs
sen die Forderungen nach sehr geringer Permeabilität, einem
Sorptionsvermögen für Abfallstoffe, rißfreier Anpassung an Ge
birgsbewegungen und Langzeitbeständigkeit unter Berücksichti
gung eventueller Änderung der chemischen und physikalischen
Bedingungen, denen diese Materialien ausgesetzt sind, erfül
len.
Ein Verfahren der gattungsgemäßen Art ist aus der DE 41 30 658
bekannt. Bei diesem Verfahren wird zwar eine gewisse Anfangs
dichtigkeit erzielt, bis jedoch aufgrund des natürlich ablau
fenden Kompaktionsprozesses infolge Konvergenz eine spürbare
Erhöhung der Dichtigkeit erfolgt, vergeht eine längere Zeit.
Aufgabe der Erfindung ist es das Verfahren der e. g. Art so
auszugestalten, daß sich die Endfestigkeit des Verschlusses
die sich durch die Konvergenz des Salzgesteins einstellt,
schon nach wenigen Tagen erreicht wird.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das kennzeichnende Merkmal des
Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Das wesentliche Neue der entwickelten Querschnittsabdichtung
im Salz besteht darin, daß mit ihr eine sehr langanhaltende
Kompaktionszeit über die Konvergenz der Strecke zur Erzielung
einer abdichtenden Wirkung von Steinsalzversatz nicht mehr er
forderlich ist.
Gleichzeitig kann der technische Aufwand für einen Einbau un
ter Verdichtung vor Ort auf ein Minimum reduziert werden, der
für die im Bergbau übliche Versatzeinbringung noch zusätzlich
erforderlich wäre.
Mit Formkörpern oder Steinsalzblöcken lassen sich sowohl ein
fache Kreuzmauerwerksverbände als auch andere Verschlußver
bände rasch und wirksam realisieren. Dabei wird als Bindemit
tel z. B. Salzmörtel verwendet. Diese Verbände lassen sich
auch nahtlos in bestehende Abdichteinheiten wie Dämme zur
Querschnittsabdichtung untertägiger Hohlräume im Salzgestein
integrieren, die eine mechanische, petrophysikalische, chemi
sche und hydraulische Integrität mit dem umgebenden Salzge
stein besitzen. Nach der Erstellung des Mauerwerks wird eine
nahe dem Salzgestein liegende Anfangsdichtigkeit und durch das
Erhitzen schon nach kurzer Zeit die Wiederherstellung des ur
sprünglichen Spannungszustands im Gebirge erreicht.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Durchführung des
Verfahrens.
Einmal wird die Öffnung vor dem Erwärmen vollständig mit Mau
erwerk oder mit einem oder mehreren mit der Öffnung des Hohl
raumes formschlüssigen Verschlußkörper verschlossen. Bei der
zweiten Möglichkeit werden jeweils ein oder wenige Ver
schlußkörper mit der Wandöffnung des Hohlraums oder mit be
reits mit diesem verschweißten Verschlußkörpern verbunden und
dann erwärmt. Dabei muß selbstverständlich der Druck des auf
laufenden Gebirges an den freien Flächen der Verschlußkörper
kompensiert werden.
Beim Erstellen eines Bohrlochverschlusses wird zuerst ein
Bohrlochstopfen aus einer Lage Verschlußkörper in die Bohr
lochöffnung eingebracht. Dann wird der Stopfen und über Wärme
leitung auch das Salzgestein der Bohrlochwandung erwärmt. Die
Temperatur des Stopfens sollte dabei in einem Bereich von 420
K ± 10 K liegen. Dies entspricht einer Temperaturerhöhung von
100°C, bei einer Anfangstemperatur von 45°C.
Die Heizleistung kann über Mikrowellen mit Hilfe von Hornan
tennen bei einer Sendeleistung von ca. 10 kW ins Material ein
gebracht werden.
Bei einer Dauer der Heizphase von etwa 3 Tagen reicht die er
zeugte Bohrlochkonvergenz aus, um den technologisch bedingten
Ringspalt zwischen Bohrlochwandung und Stopfen zu schließen
und damit die erforderliche Haltekraft für die Verschlußkörper
aufzubauen. Weitere erforderliche Schichten von Verschlußkör
pern werden in analoger Weise erzeugt. Dadurch wird erreicht,
daß für den Gesamtstopfen die Bohrlochkonvergenz weiter auf
läuft und daß langfristig keine Zugspannungen auftreten. Wäh
rend er Heizphase steigt der durch das Gebirge auflaufende
Druck bis über 10 MPa an und fällt beim Erkalten auf 3,5 MPa
ab.
Als weitere Möglichkeiten zur Erhitzung von Mauerwerksverbän
den aus Salz-Verschlußkörpern sind neben der Verwendung von
Mikrowellenenergie folgende weitere technische Lösungen ein
setzbar.
Auf die jeweils zu erhitzende Mauerwerksoberfläche werden
elektrisch betriebene Heizplatten, ähnlich der eines Bügelei
sens, aufgesetzt, die aufgrund ihres direkten Kontaktes eine
sehr gute Wärmeübertragung und damit Aufheizung des Mauer
werksverbandes gestatten. Diese elektrischen Heizplatten kön
nen aus einem oder mehreren Systemen, entsprechend dem aufzu
heizenden Mauerwerksquerschnitt bestehen.
Das Aufheizen des Mauerwerksverbandes ist weiterhin über einen
aufgesetzten Heizkörper möglich, der wie ein Warmwasserheiz
körper einer Zentralheizung über eine Trägerflüssigkeit be
heizt wird, bzw. die Wärmeenergie zugeführt bekommt.
Eine weitere Aufheizmöglichkeit des Mauerwerksverbandes kann
durch den Einsatz von Infrarotstrahlern realisiert werden. Da
bei ist, wie bei der Mikrowellenstrahlung, ein direkter Kon
takt mit dem Mauerwerk nicht nötig, was einbautechnische Vor
teile bietet.
Claims (4)
1. Verfahren zum Verschließen von untertägigen Hohlräumen im
Salinar durch formschlüssiges Ausmauern der zu ver
schließenden Öffnung mit aus Steinsalz bestehenden Blöcken
und/oder Formkörpern aus gepreßtem Salzgrus, gekennzeichnet
durch Erwärmen des Mauerwerks auf mindestens 420 K und hal
ten dieser Temperatur so lange, daß nach dem Erkalten durch
das auflaufende Gebirge ein Druck von mindestens 3,5 MPa
eingestellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
formschlüssigen Ausmauern ein Mörtel aus gesättigter Stein
salzlösung und Salzgrus verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Erwärmung erforderliche Wärmeenergie mit Hilfe
von Mikrowellenstrahlung in Mauerwerk und Gebirge einge
bracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Erwärmung erforderliche Wärmeenergie mit Hilfe
von Widerstandsheizung in Mauerwerk und Gebirge eingebracht
wird.
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006059478B3 (de) * | 2006-12-14 | 2008-02-21 | Technische Universität Bergakademie Freiberg | Formstabile Blöcke zum Abdichten von Strecken im Salzgestein sowie Einbauverfahren hierfür |
DE102010024975A1 (de) | 2009-06-19 | 2010-12-30 | Gts Grube Teutschenthal Sicherungs Gmbh & Co. Kg | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Baustoffmischungen und Baustoffmischungen für MgO-Beton sowie Verfahren zum Aufbringen von Baustoffmischungen auf zu verschließenden Hohlräumen und Grubenbauen im Salzgestein |
CN110621635A (zh) * | 2017-03-31 | 2019-12-27 | 耶路撒冷希伯来大学伊森姆研究发展有限公司 | 压缩盐物体 |
CN112679149A (zh) * | 2020-12-25 | 2021-04-20 | 西安科技大学 | 深层矿井蓄热水泥砂浆制备及垂直防固化输浆系统及方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4130658A1 (de) * | 1991-09-17 | 1993-06-09 | Gsf - Forschungszentrum Fuer Umwelt Und Gesundheit, Gmbh, 8000 Muenchen, De | Querschnittsabdichtungen im salz |
-
1994
- 1994-09-29 DE DE19944434759 patent/DE4434759C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE4434759C2 (de) | 1999-11-18 |
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