DE2440429C2 - Verfahren zur thermischen Isolieren einer in ein Bohrloch eingehängten Rohrleitung und Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus einer unterirdischen Formation - Google Patents

Verfahren zur thermischen Isolieren einer in ein Bohrloch eingehängten Rohrleitung und Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus einer unterirdischen Formation

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Isolierung einer in ein Bohrloch eingehängten Rohrleitung, bei dem zunächst in den Ringraum zwischen der Bohrlochwand und der Rohrleitung eine Wasser und ein wasserlösliches Silikat enthaltende Lösung eingeleitet, danach thermische Energie in die Rohrleitung eingeführt und damit das Wasser aus der Lösung entfernt sowie ein Oberzug von Silikat auf der Rohrleitung gebildet wird, wobei der Ringraum zwischen der Rohrleitung und der Bohrlochwand entlüftet, aus der Lösung entweichender Wasserdampf abgeleitet und überschüssige Silikatlösung aus dem Ringraum entfernt wird, worauf die Einleitung der thermischen Energie in die Rohrleitung fortgesetzt wird.
Ebenso bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus einer unterirdischen Formation, bei dem ein Bohrloch in die Formation niedergebracht, das Bohrloch mit einer Verrohrung verkleidet und eic? Rohrleitung mit daran befestigter und an die Verrohrung anlegbarer Dichtungspackung in das Bohrloch abgesenkt wird, bis sich die Packung oberhalb der ölführenden Formation befindet, wonach mindestens ein Teil des oberhalb der Packung gebildeten Ringraumes vertikal mit einer Wasser und ein wasserlösliches Silikat enthaltenden Lösung angefüllt und Dampf durch die Rohrleitung nach unten in die Formation eingeleitet wird, wobei die Silikatlösung zum Sieden gebracht und ein Überzug aus Silikatschaum auf der Außenseite der Rohrleitung erzeugt wird, worauf der Ringraum entlüftet und der sich aus der Lösung abscheidende Wasserdampf sowie die überschüssige Silikatlösung aus dem Ringraum abgeleitet werden, danach die Einleitung des Dampfes durch die Rohrleitung fortgesetzt, anschließend das Erdöl aus der Formation gefördert und nach Abschluß der Förderung die Rohrleitung mit der Dichtungspackung wieder aus dem Bohrloch entfernt wird.
Eine Form der thermischen Stimulierung besteht in einem Verfahren zum Einleiten von Dampf in das Bohrloch und in die ölführende Formation. Dieses Verfahren bestehi in einer thermischen Austreibungstechnik, bei der Dampf in ein Bohrloch eingeleitet wird, welcher das Öl vor sich her in ein zweites ölführendes Bohrloch treibt. Bei einem abgeänderten Verfahren wird ein einziges Bohrloch sowohl für die Dampfeinleitung als auch für die ölproduktion verwendet. Der Dampf wird dabei durch ein Rohrsystem in die Formation eingeleitet. Dann wird das Einleiten unterbrochen, und man läßt das Bohrloch eine Zeit lang Wärme aufnehmen. Im Anschluß an diese Wärmeaufnahme wird das Bohrloch in den Produktionszyklus eingeschaltet, und die erhitzten Flüssigkeiten werden mit Hilfe des Bohrloches an die Oberfläche befördert.
Die Einleitung von Dampf kann die ölproduktion infolge einer Anzahl von Faktoren erhöhen. Die Viskosität der meisten öle ist weitgehend von ihrer Temperatur abhängig. In manchen Fällen kann die Viskosität des ölvorrats um das Hundertfache oder mehr vermindert werden, wenn die Temperatur des Öls um einige hundert Grad erhöht wird. Die Dampfeinlei·
tung kann auch wesentliche Vorteile bei der Gewinnung von verhältnismäßig leichten, niedrigviskosen Ölen bieten. Dies ist besonders dann der Fall, wenn derartige Öle in dicken, schwer durchlässigen Sanden vorhanden sind, bei denen die zur Zeit üblichen Brechverfahren nicht wirksam sind. In solchen Fällen kann eine Verminderung der Viskosität des Vorratsöls die Produktivität deutlich erhöhen. Die Dampfeinleitung ist auch wertvoll zur Beseitigung von Bohrlochbeschädigungen bei Treibloch- und Produktionsbohrlöchern. Solche Beschädigungen werden oft durch asphaltische oder p&raffinische Bestandteile des Rohöls veranlaßt, die die Öffnungen des ölführenden Sandes in unmittelbarer Umgebung des Bohrloches verstopfen. Eine Dampfeinleitung kann dazu verwendet werden, um diese Ablagerungen aus dem Bohrloch zu entfernen.
Das Einleiten von Heißdampf von 343CC oder mehr, bietet jedoch spezielle verfahrenstechnische Probleme. Wenn der Dampf durch die Rohrleitung eingeführt wird, kann eine wesentliche Wärmeübertragung aus dem Ringraun! in das Bohrgehäuse stattfinden. Wenn das Bohrgehäuse im Bohrloch wie gewöhnlich fett einzementiert ist, können die thermischen Beanspruchungen zu einem Bruch des Gehäuses führen. Überdies besteht das Hauptziel jeder Dampfeinleitung in der Übertragung thermischer Energie von der Erdoberfläche in die ölführende Formation. Wenn erhebliche Mengen der thermischen Energie beim Hindurchstreichen des Dampfes durch die Rohrleitung verlorengehen, ist das Verfahren naturgemäß weniger wirksam. Selbst bei einem flachen Bohrloch können die thermischen Verluste des Dampfes während seines Durchtritts durch die Rohrleitung so hoch sein, daß der ursprünglich stark überhitzte oder gesättigte Dampf in Form von heißem Wasser kondensiert wird, bevor er die Formation J5 erreicht Eine solche Kondensation bedeutet einen erheblichen Verlust der Menge an thermischer Energie, die der eingeführte Dampfstrom in das ölreservoir überführen könnte.
Es sind bereüs eine Anzahl von Vorschlägen gemacht worden, um übermäßige Hitzeverluste zu bekämpfen und die Gehäusetemperaturen bei der Dampfeinleitung zu vermindern. So ist die Verwendung einer temperaturbeständigen thermischen Packung vorgeschlagen worden, um den Ringraum zwischen dem Gehäuse und dem Einleiüingsrohr zu isolieren. Eine derartige Anordnung vermindert den Wärmeübergang durch Konvektion zwischen der Rohrleitung und dem Gehäuse, indem ein geschlossener Totgasraum in dem ringförmigen Zwischenraum geschaffen wird. Eine '" derartige spezielle Ausrüstung ist nicht nur sehr kostspielig, /ie verhindert auch in keiner Weise den Übergang strahlender Wärme aus dem Injektionsrohr.
Es ist auch vorgeschlagen worden, das Bohrloch mit einem bitumenartigen Überzug zu verschließen. Bei " dieser Verschlußtechnik wird ein Material zum Überziehen des Gehäuses verwendet, das bei hoher Temperatur schmilzt. Wenn ein Schmelzen erfolgt, kann sich das Gehäuse frei ausdehnen, wodurch Spannungen verhindert werden, die anderenfalls infolge der Temperaturerhöhung am Gehäuse auftreten könnten. Dieses Verfahren hat sich nicht als allgemein erfolgreich bei der Verhütung von Gehäusebeschädigungen erwiesen. In manchen Fällen kann die Formation das Gehäuse mit genügender Kraft festhalten, um beim Erhitzen und Abkühlen ein freies Ausdehnen und Zusammenziehen des Gehäuses zu vermeiden. Unter diesen Umständen ist ein Gehäusebruch infolge der unverminderten Spannungen möglich. Überdies verhindert ein solches Füllverfahren in keiner Weise den Verlust an thermischer Energie aus dem InjektionsVohr.
Es ist auch vorgeschlagen worden, in den Raum zwischen Gehäuse und der Rohrleitung, der ringförmig ist, ein inertes Gas, wie Stickstoff, einzuleiten und es durch den Ringraum in die Formation hinunterzupumpen. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine Gasquelle, ferner Mittel zum Hinabpumpen des Gases durch den Ringraum und schließlich Mittel zur Trennung des inerten Gases von der geförderten Bohrlochflüssigkeit.
Andere Mittel, die mit Erfolg verwendet worden sind, um einen Hitzeübergang aus dem Dampfeinleitungsrohr zu vermindern, bestehen in einem Wärmereflektorsystem. Dabei handelt es sich um eine Umhüllung aus einem wärmereflektierenden Metallrohr, die die Einführleitung umgibt. Sie ist aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt, die in ihrer Länge den Gliedern des Bohrrohres entsprechen. Sie treten mit dem Bohrrohr als zusammengehörige Baueinheit in Has Bohrloch ein. Diese äußere Umhüllung kann am obcen und unteren Ende verschlossen sein, um den Eintritt von Bohrflüssigkeiten in den Raum zwischen dem Dampfeinieitungsrohr und der wärmerefiektierenden Umhüllung zu verhüten. Ein derartiges System ist erfolgreich in der Verhütung des Übergangs thermischer Energie aus dem Einleitungsrohr infolge Strahlung, Leitung und Konvektion. Ein derartiges System ist naturgemäß verhältnismäßig teuer, da es zwei metallische Rohrstränge erfordert, nämlich das Einleitungsrohr und die wärmereflektierende Umhüllung. Überdies vermindert die Verwendung der wärmereflektierenden Umhüllung den Durchmesser der Rohrleitung, die in einem gegebenen Bohrloch zur Verfugung steht. Dies kann von besonderer Bedeutung sein, wenn mehrere Rohrstränge in einem einzelnen Bohrloch angewendet werden.
Ein neues Verfahren besteht in der Bildung von Silikatschaum an einer Rohrleitung in situ. Bei diesem Verfahren wird die Rohrleitung mit einer Packung in das Bohrloch eingebracht und hier befestigt. Dann wird eine "."'äßrige Lösung eines wasserlöslichen Silikats in den Ringraum zwischen Gehäuse und Rohrleitung oberhalb der Packung eingeführt. Hierauf wird Dampf in die Rohrleitung eingeleitet, um die Silikatlösung über ihren Siedepunkt zu erhitzen und einen Überzug von Alkalisilikatschaum auf der Rohrleitung niederzuschlagen.
Obwohl dieses Verfahren sehr erfolgreich ist, bietet es doch verschiedene verfahrenstechnische Probleme. Im allgemeinen wird nicht der gesamte Überschuß an Silikatlösung aus dem Ringraum durch den Siedeprozeß während der Isolierung entfernt. Wenn das Niveau der Lösung in dem Ringraum sinkt und der Siedepunkt der Lösung infolge des Verlustes an Lösungswasser sich erhöht, wird die Ausscheidung aus der überschüssigen Silikatlösung weniger stark und hört unter Umständen ganz auf. Wenn in dem Ringraum nach Beendigung der Dampfeinleitung Lösung zurückbleibt, zeigt diese das Bestreben, sich in Fc-m einer glasartigen, undurchlässigen Masse oberhalb der Packung zu verfestigen. Wenn nachfolgende Arbeitsgänge die Entfernung der Rohrleitung mit der Packung aus dem Bohrloch erfordern, hindert die Masse des verfestigten Silikats oberhalb der Packung eine solche Herausnahme. Es ist daher üblich geworden, verschiede ie Mittel zur Entfernung dieser überschüssigen Lösung anzuwenden, nachdem die Isolierung auf der Rohrleitung sich gebildet hat.
Man hat zwar vorgeschlagen, diese überschüssige
Flüssigkeit ar dem Ringraum durch Anwendung einer umgekehrter. Zirkulationsvorrichtung in der Rohrleitung zu entfernen und die Rückstandslösung aus dem Ringraum zu verdrängen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß diese Verdrängung mitunter schwierig zu bewerkstelligen ist. Die Rückstandslösung kann hochviskos sein und läßt sich mit einem gasförmigen Verdrängungsmittel, wie Naturgas, nicht in wirksamer Weise verdrängen. Ebensowenig ist Wasser ein völlig zufriedenstellendes Verdrängungsmittel. Obwohl der entwässerte Überzug in Wasser nicht ohne weiteres löslich ist. verschlechtert er sich doch und löst sich schließlich, wenn er mil Wasser längere Zeit in Berührung bleibt. Auch wird die Zeitdauer, welche der Überzug einer Beschädigung durch Wasser zu widerstehen vermag, durch die verhältnismäßig hohe Temperatur vermindert, die in dem Bohrloch infolge des Siedens der Silikatlösung vorhanden ist. Da eine Anzahl von Stunden erforderlich ist. um eine Verdrängungsflüssigkeit aus frischem Wasser aus dem Ringraum eines tiefen Bohrloches zu entfernen, kann die Verwendung von Wasser als Verdrängungsmittel eine Verschlechterung des Silikatüberzugs hervorrufen.
Andere Verfahren, die vorgeschlagen worden sind, um mit diesen Problemen fertig zu werden, betreffen das Einverleiben eines schaumbildenden Mittels in die Lösung, um ihre Ausscheidung zu verstärken und die Lösung mit einer Flüssigkeit zu verdrängen, die nur geringe Löslichkeit für den Silikatschaum besitzt. Diese Maßnahmen sind lediglich teilweise wirksam und können in bestimmten Fällen die Kosten des Verfahrens erhöhen.
In Kenntnis dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß ein Verbleib überschüssiger Silikatlösung in dem Ringraum verhindert und eine vollständige Auflösung des Schaummateriais im Anschluß an die Behandlung ermöglicht wird.
Gelöst wird diese Aufgabe bei dem Verfahren zur thermischen Isolierung einer Rohrleitung gemäß der Erfindung dadurch, daß die Einleitung thermischer Energie in die Rohrleitung so lange fortgesetzt wird, bis die in dem Ringraum zurückbleibende überschüssige Silikatlösung eine poröse, wasserlösliche Masse bildet, die den Ringraum mindestens auf einem Teil seiner Länge vertikal ausfüllt. Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens wird auf die Unteransprüche verwiesen. Bei dem Verfahren zur Gewinnung von Erdöl löst man die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß mit den im Anspruch 6 gekennzeichneten Maßnahmen.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
F i g. 1 ist eine schematische Wiedergabe eines Längsschnitts durch Gesteinsformationen, der ein Bohrloch zeigt, welches eine Verrohrung und ein Dampfeinleitungsrohr aufweist.
F i g. 2 ist eine schematische Wiedergabe eines Bohrloches nach der Bildung des Silikatschaumes.
Bei de'r Ausführungsform nach F i g. 1 ist eine allgemein mit 10 bezeichnete Bohrung von der Erdoberfläche 11 in eine ölführende Formation 12 hinabgetrieben. Die Bohrung hat eine Verrohrung 13 mit öffnungen 14 innerhalb der öifuhrenaen Formation, um einen Flüssigkeitsdurchtritt zwischen der ölführenden Formation und der Verrohrung zu ermöglichen. Ein
Darüofeinleitungsrohr 15 erstreckt sich vom Kopf 16 der Bohrung in die ölführende Formation. Die Rohrleitung ist mit einer Zufuhrleitung 17 und die Verrohrung mit einer Zuführungsleitung 18 ausgestattet. Eine geeignete Packung 19 ist an der Rohrleitung angebracht und reicht innerhalb der Bohrung bis zu dem gewünschten Niveau hinab.
Nachdem die Rohrleitung mit der Packung in das Bohrloch eingebracht und an Ort und Stelle befestigt ist, wird eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen Silikats durch die Zufuhrleitung 18 in den ringförmigen Hohlraum 20 zwischen der Verrohrung und der Rohrleitung eingebracht. Die Packung verhindert, daß die Silikatlösung unter die Packung gelangt. Vorzugsweise wird eine genügende Lösungsmenge angewendet, um den Ringraum auszufüllen.
Im Anschluß an die Einleitung der Silikatlösung wird Dampf durch die Zuleitung 17 in die Rohrleitung 15 eineeleitet. der nhwärt« urömi. und durch die öffp/jr.gen 14 in die ölführende Formation eintritt. Die Verrohrungszuleitung 18 steht mit der Atmosphäre in Verbindung und gestattet ein Entweichen des Wasserdampfes, der beim Sieden aus der Silikatlösung austritt. Vorzugsweise wird Dampf mit verhältnismäßig hoher Temperatur von etwa 315° und mit verhältnismäßig hoher Strömungsgeschwindigkeit und -menge eingeleitet. Die hohen Temperaturen und die großen Mengen und Strömungsgeschwindigkeiten gestatten eine unmittelbare Heizung der Rohrleitung 15 auf hohe Temperatur und entfernen rasch das Wasser aus der Silikatlösung.
Wenn die Lösung siedet, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist, wird ein dünner Film von Alkalisilikatschaum auf der Außenseite der Rohrleitung gebildet. Wenn der Schaum sich auf der Rohrleitung abgelagert hat, wird die überschüssige Silikatlösung generell durch die nunmehrige Entlüftungsleitung 18 abgezogen. Nach einer gewissen Siededauer tritt jedoch keine merkliche Menge von Silikatlösung mehr durch diese Abzugsleitung aus, und es verbleibt eine wesentliche Menge überschüssiger Siiikatlösung in dem Ringraum 20 oberhalb der Packung 19.
Es wurde nun gefunden, daß die überschüssige Silikatlösung eine poröse, durchlässige Masse 22 in mindestens einem Teil des Ringraumes oberhalb der Packung bildet, wenn das Einleiten des Dampfes ohne Unterbrechung so lange fortgesetzt wird, bis die Lösung fest wird. Im Gegensatz zu früheren Ergebnissen, die besagen, daß die überschüssige Lösung eine undurchlässige feste Masse geringer Wasserlöslichkeit bildet, kann die überschüssige Lösung einen weitgehend durc'.lässigen Schaum bilden, der in wirksamer Weise mit Wasser in Berührung gebracht und hierin aufgelöst werden kann. Wenn es erforderlich ist, die geschäumte Masse 22 zu entfernen, wird ein Verschlußstopfen durch die Rohrleitung herabgelassen und auf einem Anschlagzapfen in der Nähe der Packung angebracht Dann wird eine Rückspüleinrichtung 23, die aus einem durch Seilbetätigung gesteuerten Gasheberventil oder einer Schieberhülse bestehen kann, oberhalb der Packung geöffnet, um eine Flüssigkeitsverbindung zwischen der Rohrleitung und dem Ringraum herzustellen. Das Wasser kann dann durch die Masse 22 hindurchzirkulieren und löst diese innerhalb kurzer Zeitdauer auf. Selbst wenn die Masse nicht vollständig gelöst ist, kann ihre mechanische Festigkeit bis zu einem Grade vermindert werden, daß die Packung und die Rohrleitung mit geringer Mühe herausgezogen werden können.
Vorzugsweise wird die Masse 22 mit dem durch die Rohrleitung hinabströmenden Wasser, daß durch die Rückspülleitiing 23 austritt und im Ringraum aufwärts strömt, in Berührung gebracht. Wenn die Zirkulation in dieser Weise erfolgt, wird das Silikat 22 mit Wasser in Berührung gebracht, das frei von gelöstem Silikat ist. Im umgekehrten Fall, wenn die Zirkulation abwärts durch den Rii.6raum und aufwärts durch die Rohrleitung erfolgt, ist das Wasser bereits mit dem Schaum 21 an der Außenseite der Rohrleitung in Berührung gewesen und kann bereits eine beträchtliche Silikatmenge in Lösung enthalten, wenn es mit der Masse 22 in Berührung kommt. Das in Lösung befindliche Silikat verzögert naturgemäß die Geschwindigkeit mit der die Silikatmasse 22 aufgelöst wird. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Wasserzirkulation auf jede der beiden Arten durch die Silikatmasse kein absolutes Erfordernis für seine Entfernung darstellt. Ein einfaches Eintropfen von wasser in den Ringraum löst im allgemeinen die Masse genug, um es zu ermöglichen, daß die Packung und die Rohrleitung herausgezogen werden können. Es sei jedoch bemerkt, daß das Unterlassen einer Zirkulation durch die Silikatmasse ihre Verkleinerung verzögert.
Wie oben bereits angegeben, wird die Einleitung von Dampf ohne merkliche Unterbrechung fortgesetzt, nachdem keine überschüssige Silikatlösung mehr aus der an der Oberfläche befindlichen Entlüftungsleitung austritt. Vorzugsweise wird die Dampfeinleitung so lange fortgesetzt, bis kein Wasserdampf aus der Silikatlösung mehr durch die Entlüftungsleitung 18 austritt. Das Aufhören des Wasserdampfaustritts aus der Entlüftungsleitung 18 ist ein Anzeichen dafür, daß der Überschuß der Silikatlösung fest geworden ist. Zweckmäßig kann der in die Formation während des Festwerdens der überschüssigen Silikatlösung eingeleitete Dampf für die Zwecke der ölgewinnung verwendet
cn L-onn fit α
tung unterworfene Bohrung an die Produktion angeschlossen, und es werden heiße Flüssigkeiten mit Einschluß von Öl, Wasser und Dampf aus der Formation mit Hilfe dieses Bohrloches abgezogen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Bohrloch für einen Dampfaustreibprozeß zu verwenden. Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe eines Bohrloches Dampf in die ölführende Formation eingeleitet. Der Heißdampf wird mit oder ohne einer Verdrängungsflüssigkeit durch die Formation hindurchgetrieben, um das darüber befindliche Öl zu heizen. Heißes öl. Wasser und Dampf werden aus der Formation mit Hilfe einer Abzweigbohrung. die der Produktion dient, abgezogen. Die Dampfeinleitungsperiode bei diesem Dampfaustreibprozeß kann noch langer sein als bei der »huff-and-puffa-stiinulierung. Die Einleitungsdauer kann Monate oder noch langer betragen, was mehr als ausreichend ist, um zu bewirken, daß die überschüssige Silikatlösung eine poröse und durchlässige Masse biidet.
Die bei der praktischen Durchführung der Erfindung verwendeten Silikate sind Alkalisilikate, die sich leicht in Wasser lösen. Diese Gruppe wird gewöhnlich als lösliche Silikate bezeichnet und umfaßt alle Silikate der Alkalien mit Ausnahme von Lithium. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung ist es jedoch vorzuziehen, Silikatlösiingen zu verwenden, die Natrium oder Kalium als Alkali enthalten, und zwar aufgrund der verhältnismäßig geringen Kosten und der leichten technischen Verwendbarkeit solcher Lösungen.
Wenn Wasse-- aus Lösungen solcher löslichen Silikate entferr wrd, kristallisieren sie unter Bildung glasartis? Materialien. Wenn die löslichen Silikate rasch bei Siedetemperaturen getrocknet werden, schwellen die Lösungen an und bilden eine feste Masse von Glas, die das drei- bis hundertfache ihres ursprünglichen Volumens ausfüllen. Der getrocknete Schaum ist eine leichte,
fit α ΠηΚηιηιτ αϊηοι·
sogenannten »huff-und-puffa-stimulierung unterworfen werden, bei der Dampf durch das !solierrohr in die Formation eingeleitet wird, um das öl anzuheizen und seine Viskosität zu vermindern. Bei typischen Vorgängen kann die Dampfeinleitungsperiode bei einem solchen Verfahren mehrere Wochen oder noch langer dauern. Eine solche Zeitdauer ist in fast allen Fällen lang genug, damit die überschüssige Silikatlösung eine poröse und durchlässige Silikatmasse bildet. Bei einer solchen Verfahrenstechnik wird die Bohrung normalerweise für eine gewisse Zeitdauer im Anschluß an die Dampfeinleitung geschlossen, um zu ermöglichen, daß die Formation sich durchheizt. Während dieser Wärmeaufnahmeperiode wird die latente Hitze der Dampfkondensation vom Dampf auf die Formation und das darin enthaltene öl übertragen. Diese Zunahme des Wärmegehaltes des Öls vermag seine Viskosität drastisch zu vermindern, was eine wirksame Produktion ermöglicht. Nach der Aufwärmeperiode wird die der Dampfeinlei-
Masse die
^sz^ichn^ts ctpiiUfufaii^ *%ηΛ
isolierende Eigenschaften aufweist.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung haben sich im Handel erhältliche Natriumsilikatlösungen als geeignet erwiesen. Solche Lösungen haben eine Dichte von etwa 40° Be bei 200C und ein Gewichtsverhältnis von Siliziumdioxyd zu Natriumoxyd von etwa 3,2 zu 1. Andererseits besitzen im Handel erhältliche Kaliumsilikatlösungen eine Dichte von etwa 30° Be bei 2O0C und ein Gewichtsverhältnis von Siliziumdioxyd zu Kaliumoxyd von etwa 2,4 zu 1. Das Verhältnis des Gewichtes von Siliziumdioxid zu Alkalioxid ist bei der praktischen Durchführung der Erfindung nicht kritisch. Es kann zwischen 1,3 zu 1 und 5,0 zu 1 schwanken. Die Dichte der Lösungen kann zwischen 22° Be und 50° Be bei 20° C liegen. Es ist lediglich wichtig, daß genügend Feststoffe in der Lösung enthalten sind, so daß sich beim Sieden ein Überzug von etwa 32 mm Dicke oder mehr auf der Rohrleitung abscheidet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur thermischen Isolierung einer in ein Bohrloch eingehängten Rohrleitung, bei dem zunächst in den Ringraum zwischen der Bohrlochwand und der Rohrleitung eine Wasser und ein wasserlösliches Silikat enthaltende: Lösung eingeleitet, danach thermische Energie in die Rohrleitung eingeführt und damit das Wasser aus der Lösung entfernt, sowie ein Oberzug von Silikat auf der Rohrleitung gebildet wird, wobei der Ringraum zwischen der Rohrleitung und der Bohrlochwand entlüftet, aus der Lösung entweichender Wasserdampf abgeleitet und überschüssige Silikatlösung aus dem Ringraum entfernt wird, worauf die Einleitung der thermischen Energie in die Rohrleitung fortgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einleitung thermischer Energie in die Rohrleitung so lange fortgesetzt wird, bis die in dem Ringraum zurückbleibende überschüssige SilikatlöEiiFig eine poröse, wasserlösliche Masse bildet, die den Ringraum mindestens auf einem Teil seiner Länge vertikal ausfüllt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Rohrleitung eingeführte thermische Energie in Dampf enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Silikat Kaliumsilikat ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- jo zeichnet, daß das wasserlösliche Silikat Natriumsilikat ist.
5. Verfahren nacb Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Silikat eine Dichte von 22 bis 50° Be bei 2O0C unrf Hn Gewichtsverhältnis von Siliziumoxyd zu Alkalioxyd von 13 zu 1 bis 5,0 zu 1 besitzt.
6. Verfahren zur Gewinnung von Erdöl aus einer unterirdischen Formation, bei dem ein Bohrloch in die Formation niedergebracht, das Bohrloch mit einer Verrohrung verkleidet und eine Rohrleitung mit daran befestigter und an die Verrohrung anlegbarer Dichtungspackung in das Bohrloch ctbgesenkt wird, bis sich die Packung oberhalb der ölführenden Formation befindet, wonach mindestens ein Teil des oberhalb der Packung gebildeten Ringraums vertikal mit einer Wasser und ein wasserlösliches Silikat enthaltenden Lösung angefüllt und Dampf durch die Rohrleitung nach unten in die Formation eingeleitet wird, wobei die Silikatlösung zum Sieden gebracht und ein Überzug aus Silikatschaum auf der Außenseite der Rohrleitung erzeugt wird, worauf der Ringraum entlüftet und der sich aus der Lösung abscheidende Wasserdampf sowie die überschüssige Silikatlösung aus dem Ringraum abgeleitet werden, danach die Einleitung des Dampfes durch die Rohrleitung fortgesetzt, anschließend das Erdöl aus der Formation gefördert und nach Abschluß der Förderung die Rohrleitung mit der Dichtungspackung wieder aus de^ Bohrloch fto entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einleitung des Dampfes durch die Rohrleitung vor Aufnahme der Erdölförderung so lange fortgesetzt wird, bis aus dem Ringraum kein durch Erhitzen der Lösung gebildeter Wasserdampf mehr entweicht und die im Ringraum oberhalb der Dichtungspakkung zurückgebliebene Silikatlösung in eine poröse Masse umgeformt ist, die den Ringraum mindestens auf einem Teil seiner Lange vertikal ausfüllt, und daß man die poröse Masse vor dem Ziehen von Rohrleitung und Dichtungspackung aus dem Bohrloch mit Wasser auflöst
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