DE4432128A1 - Verfahren zum Herstellen eines Ankerelements für einen Erd- oder Felsanker, Felsbolzen oder dergleichen aus einer Litze aus verdrillten Stahldrähten - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Ankerelements für einen Erd- oder Felsanker, Felsbolzen oder dergleichen aus einer Litze aus verdrillten Stahldrähten

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Ankerelementes für einen Erd- oder Felsanker, Felsbolzen oder dergleichen aus einer Litze aus verdrillten Stahldrähten mit mindestens einer durch Spreizung der Einzeldrähte erzielten Ausbauchung.
Zur Sicherung von Ausbauquerschnitten im Bergbau, insbesondere im Kohlebergbau, kennt man Felsbolzen, die meist unmittelbar nach der Auffahrung des Hohlraums gesetzt werden. Solche Felsbolzen bestehen meist aus einem Ankerelement aus Stahl, z. B. einem Stahlstab, -rohr oder dergleichen, das in ein Bohrloch eingesetzt und durch Ausfüllen des Bohrloches mit einer erhärtenden Masse, wie z. B. Zementmörtel oder Kunstharz in Verbund mit dem Gebirge gebracht wird.
Als Ankerelemente für längere Felsbolzen, die bei den beschränkten Raumverhältnissen vor Ort in engen Minenhohlräumen bei längeren Bohrlöchern manchmal bis zu 15 m nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten eingebaut werden können, werden oft auch Stahldrahtlitzen verwendet. Stahldrahtlitzen bestehen aus verdrillten hochfesten Stahldrähten; sie sind in gewissen Grenzen flexibel und können zum Einführen in ein Bohrloch gebogen werden. Litzen haben aber von der Kaltverfestigung durch Ziehen her eine sehr glatte Oberfläche, so daß die entlang der Litze geweckten Verbundkräfte oft nicht ausreichen, um Schichtablösungserscheinungen im Gebirge zu verhindern.
Um die Verbundeigenschaften von Stahldrahtlitzen für ihren Einsatz als Felsanker zu verbessern, ist es bekannt, im Verlauf ihrer Länge in Abständen voneinander durch Spreizung der Einzeldrähte Ausbauchungen zu erzeugen, in die das erhärtende Material eindringen kann, um so den Verbund zu verbessern. Dies erfolgt bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch, daß die Litze in axialem Vorschub durch eine mit Durchbrechungen versehene, drehbar gelagerte Spreizscheibe hindurchgeführt wird und daß im Bereich der auf diese Weise erzielten Spreizung der Einzeldrähte Abstandhalterelemente zur Fixierung der Einzeldrähte in der gespreizten Lage eingebaut werden (DE 42 03 740 A1). Diese Abstandhalterelemente sind dabei so ausgebildet und angeordnet, daß die Radialsymmetrie der Litzen im Bereich der Ausbauchungen nicht gestört wird, d. h. der Zentraldraht verläuft durch eine zentrale Öffnung eines kreisrunden oder polygonalen Abstandhalterelements, während die Außendrähte an dessen Außenumfang anliegen.
Stahldrahtlitzen, wie sie in diesem Zusammenhang verwendet werden, bestehen in der Regel aus sieben Stahldrähten, von denen sich sechs Außendrähte um einen Zentraldraht gruppieren. Wenn die Außendrähte infolge der Spreizung zum Einbau von Abstandhalterelementen Ausbauchungen erleiden, ergeben sich im Endzustand zwischen diesen und dem Zentraldraht Längenunterschiede. Während diese Längenunterschiede bei kurzen Litzen oder dann, wenn Ausbauchungen nur über die Verankerungslänge der Litze vorgesehen werden, durch Längsverschiebung des Zentraldrahtes ausgeglichen werden können, so verhindert dieses Phänomen doch eine kontinuierliche Herstellung längerer Litzen in einem einfachen Durchlaufverfahren, weil der Zentraldraht nach einer begrenzten Anzahl von Ausbauchungen infolge der sich aufaddierenden Längendifferenzen zu den Außendrähten seitlich ausknickt. Es ist zwar möglich, den Zentraldraht in axialen Abständen voneinander zu durchtrennen oder auch an bestimmten Stellen einzelne Stücke herauszuschneiden; damit sind aber zusätzliche Aufwendungen verbunden, die eine wirtschaftliche Herstellung verhindern.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um die bei der Erzeugung von Ausbauchungen zu beobachtenden Längendifferenzen zwischen dem Zentraldraht und den Außendrähten zumindest minimieren und - im weiteren - derartige Litzen in einem kontinuierlichen Durchlaufverfahren herstellen zu können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die Verwendung eines stabförmigen Abstandhalterelements, das quer zur Längsachse der Litze eingeschoben wird, werden die radialsymmetrische Anordnung der Litzendrähte gestört und eine einseitige Auslenkung des Zentraldrahtes gemeinsam mit einem Außendraht oder mehreren Außendrähten erzwungen. Durch entsprechende Wahl des Durchmessers des stabförmigen Abstandhalterelements und der Anzahl der mit dem Zentraldraht ausgelenkten Außendrähte gelingt es, die Auslenkung des Zentraldrahtes in Abhängigkeit vom Durchmesser der Ausbauchungen so zu bemessen, daß die infolge der Ausbauchungen auftretenden Längenunterschiede zwischen dem Zentraldraht und den Außendrähten auch über größere Längen hinweg minimiert werden können. Dies gelingt sowohl bei manueller Spreizung der Litzendrähte an bestimmten Stellen mittels eines entsprechenden Werkzeugs, als auch im Durchlaufverfahren durch Verwendung einer an sich bekannten Spreizscheibe, deren Lochanordnung entsprechend gewählt wird.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung stabförmiger, quer durchgesteckter Abstandhalterelemente liegt in dem dadurch erzielbaren geringeren Durchmesser der Ausbauchungen gegenüber radialsymmetrischen Abstandhaltern. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die höchsten Festigkeiten, d. h. die Erreichung der Bruchlast, bei vergleichsweise geringen Ausbauchungen auftreten. Dies legt die Vermutung nahe, daß bei solchen Ausbauchungen zwischen dem eingeschlossenen Mörtelkonus und dem äußeren Mörtel zwischen den einzelnen Litzendrähten gewissermaßen Sollbruchstellen entstehen, die bei einer Zugbelastung abgeschert werden. Dann ist es möglich, daß der eingeschlossene Konus sich in einer Art Keileffekt gegen den äußeren Zementmörtel verkeilt, wodurch die einzelnen Litzendrähte eingeklemmt werden. Wie Versuche ergeben haben, ist dies vor allem dann der Fall, wenn der Durchmesser der Ausbauchungen etwa dem 1,3- bis 2-fachen Durchmesser der Litze im unaufgespreizten Zustand entspricht.
Bei glatten, nicht ausgebauchten Litzen besteht demgegenüber die Gefahr, daß die glatten Litzendrähte sich aus dem Beton herausschrauben lassen. Ahnliche Erscheinungen werden auch bei starken Ausbauchungen beobachtet, bei denen der eingeschlossene Konus über relativ grobe Bereiche zwischen den Litzendrähten mit dem äußeren Zementmörtel in Verbindung steht; hier besteht die Gefahr, daß sich die Litzendrähte einzeln aus dem Betonbauteil herausziehen lassen.
Die im Vergleich zum Durchmesser der unaufgespreizten Litze vergleichsweise geringen Durchmesser der Ausbauchungen bewirken in Verbindung mit nicht über die Umhüllende der Litzendrähte hinausragenden Abstandhalterelementen, daß die Ausbauchungen als integrierte Abstandhalter der Litzen wirken und im Falle von Bündelankern aus mehreren Litzen die vollständige Durchdringung des Litzenbündels mit Injiziergut sicherstellen. Wenn die Abstandhalterelemente seitlich über die Umhüllende der Litze hinausragen, bilden diese seitlichen Überstände Abstandhalter zum Beispiel zwischen der Litze und dem Bohrloch; sie können zugleich auch das Ankerelement während der Erhärtungszeit des Injiziergutes im Bohrloch gegen Herausfallen sichern. Bei Kunstharzklebeankern können die Überstände der Abstandhalterelemente während der maschinellen Rotation des Ankerelements der Intensivierung und somit Verkürzung des Mischvorganges dienen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen generellen Längsschnitt durch einen Felsbolzen,
Fig. 2 ein gemäß der Erfindung herzustellendes Ankerelement aus einer Litze,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Litze im unaufgespreizten Zustand,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Spreizscheibe,
Fig. 5 eine Ansicht der Spreizscheibe in einem Querschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 bis 8 schematische Darstellungen unterschiedlicher Lochkombinationen der Spreizscheibe,
Fig. 9 einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch ein Ankerelement für einen Bündelanker,
Fig. 10 einen Querschnitt durch das Ankerelement gemäß Fig. 9 und
Fig. 11 einen Längsschnitt durch einen Felsbolzen, bei dem ein aus einer Litze bestehendes Ankerelement mit einem stabförmigen Ankerelement gestoßen ist.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch einen Felsbolzen, bei dem ein Ankerelement 1 in ein Bohrloch 2 eingesetzt und darin durch Ausfüllen des verbleibenden Ringraumes mit einem erhärtenden Material 3, z. B. Kunstharz, Zementmörtel oder dergleichen fixiert ist. Das Ankerelement 1 ist zur Luftseite hin durch eine übliche Keilverankerung 4 verankert, um die Außenfläche 5 des Gebirges 6 zu sichern.
Fig. 2 zeigt ein für einen solchen Felsbolzen geeignetes Ankerelement 1, wie es gemäß der Erfindung hergestellt werden soll. Das Ankerelement 1 besteht aus einer Stahldrahtlitze 7, die sich im einfachsten Fall aus sieben Stahldrähten 8 zusammensetzt (Fig. 3), von denen sich sechs Außendrähte 8b um einen Zentraldraht 8a gruppieren. In vorzugsweise gleichen Abständen a voneinander ist die Litze 7 mit Ausbauchungen 9 versehen, in denen stabförmige Abstandhalterelemente 10 angeordnet sind, um die Litzendrähte 8 in gespreiztem Zustand zu halten.
Um stabförmige Abstandhalterelemente 10, wie sie insbesondere in den Fig. 6b, 7b und 8b dargestellt sind, einzubauen, ist es im einfachsten Fall möglich, die Litzendrähte 8 an den entsprechenden Stellen mittels eines einfachen, quer zur Längsrichtung der Litze 2 anzusetzenden Werkzeugs zu spreizen und so eine Gasse zu bilden, in die ein stabförmiges Abstandhalterelement 10 eingeschoben werden kann. Ein hierfür geeignetes Werkzeug ist z. B. eine Zange mit dem Schlag der Außendrähte der Litze entsprechend geformten Backen, durch deren Angriff der Zentraldraht 8a zwangsläufig nach einer Seite ausgelenkt wird.
Wirtschaftlicher, vor allem bei längeren Litzen, ist die Erzeugung der Aufspreizungen in einem kontinuierlichen Verfahren, das anhand einer in Fig. 4 schematisch dargestellten Vorrichtung erläutert werden kann. Bei diesem Verfahren wird die Litze 7 in der durch einen Pfeil 11 angedeuteten Vorschubrichtung von einer Drahtrolle 12 abgezogen und mittels eines Vorschubgerätes 13 in axialer Richtung vorgeschoben. Die Litze 7 passiert dann eine drehbar gelagerte Spreizscheibe 14, in der die einzelnen Drähte 8 der Litze 7 gespreizt werden. Im Bereich der Spreizscheibe 14 entstehen beim Durchschieben der Litze 7 stehende Wellen, und zwar im Bereich der größten Spreizung eine Hauptwelle 15, der eine kleinere Nebenwelle 16 voraus- und eine Nebenwelle 17 nachlaufen, bevor die Einzeldrähte 8 wieder zusammengefaßt werden und zu einer Schneidvorrichtung 18 gelangen, an der die einzelnen Ankerelemente 1 auf Länge geschnitten werden. Die Abstandhalterelemente 10 werden bevorzugt im Bereich der maximalen Spreizung, also im Bereich der Hauptwelle 15, unmittelbar nach der Spreizscheibe 14 eingesetzt.
Wesentlich für den Einbau der stabförmigen Abstandhalterelemente 10 ist die Führung der Einzeldrähte der Litze 7 so, daß eine seitliche Auslenkung des Zentraldrahtes 8a erzielt wird. Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Spreizscheibe ist in Fig. 5 in Ansicht dargestellt. Die drehbare Lagerung der Spreizscheibe 14 kann beispielsweise mittels einiger Rollen 19 erfolgen, zwischen denen die Spreizscheibe 14 gehalten ist und an denen sie sich mit ihrem Umfang abwälzt. Die Spreizscheibe 14 selbst besitzt eine Anzahl von Durchbrechungen 20, durch die jeweils ein Litzendraht 8 hindurchgeführt ist, und zwar eine zentrale Durchbrechung 20a für den Zentraldraht 3a und sechs auf einem Kreis liegende äußere Durchbrechungen 20b für die Außendrähte 8b. Die Drähte 8 werden von Hand in die Durchbrechungen 20 eingefädelt. Wird die Litze 7 mittels der durch das Vorschubgerät 13 erzeugten Vorschubkraft auf diese Weise durch die Spreizscheibe 14 hindurchgeführt, dann wird diese in der Verdrillungsrichtung der Litze 7 in Drehung versetzt.
Einige Möglichkeiten, wie bei einer siebendrähtigen Litze ein stabförmiges Abstandhalterelement 10 eingeführt werden kann, um eine Ausbauchung zu erzeugen, sind in den Fig. 6 bis 8 dargestellt. In diesen Darstellungen zeigen jeweils die Fig. 6a, 7a und 8a durch die Anordnung der Durchbrechungen 20 auf der Spreizscheibe 14 erzwungene Positionen der Litzendrähte 8, um jeweils eine quer zur Auslenkrichtung des Zentraldrahtes 8a verlaufende Gasse 21 zu bilden, entlang deren quer zur Vorschubrichtung der Litze 2 die Abstandhalterelemente 10 eingeführt werden können. Die Breite b der Gasse 21 muß jeweils so groß sein, daß das stabförmige Abstandhalterelement 10, das vorzugsweise kreisrunden Querschnitt mit dem Durchmesser d aufweist, zuverlässig eingeführt werden kann. Die Darstellungen der Fig. 6b, 7b und 8b zeigen dann die jeweilige Litze 2 nach Verlassen der Spreizscheibe 14 im Bereich der durch die Abstandhalterelemente 10 erzeugten Ausbauchungen 9.
Bei der Darstellung der Fig. 8a sind die Durchbrechungen 20 in der Spreizscheibe 14 so angeordnet, daß die Außendrähte 8b in gleichen Abständen voneinander liegen und lediglich der Zentraldraht 8a seitlich ausgelenkt ist. Durch Einführen eines Abstandhalterelements 10 entlang der Gasse 21 ergibt sich die in Fig. 8b gezeigte Konfiguration, bei der der Zentraldraht 8a mit drei Außendrähten 8b zu einer Seite hin ausgelenkt ist, während auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls drei Außendrähte 8b liegen.
Bei der Darstellung der Fig. 6a ist die Anordnung der Durchbrechungen 20 in der Spreizscheibe 14 so getroffen, daß der Zentraldraht 8a mit nur einem Außendraht 8b zu einer Seite hin ausgelenkt ist, während auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse 21 vier Außendrähte 8b in nun geringeren Abständen voneinander liegen. Nach Einführung eines stabförmigen Abstandhalterelements 10 ergibt sich die in Fig. 6b gezeigte Konfiguration, bei der das Abstandhalterelement 10 etwa U-förmig gebogen ist und in seiner Höhlung den Zentraldraht 8a und einen Außendraht 8b umschließt, während die übrigen Außendrähte 8b das Abstandhalterelement 10 außen umgeben.
Das Abstandhalterelement 10 kann im einfachsten Fall aus einem Stab bestehen, der jeweils mit einem Ende in Richtung der Gasse 21 in die gespreizte Litze eingeführt und dann entsprechend abgeschnitten wird. Es kann dies ein Kunststoffstab mit kreisrundem Querschnitt mit dem Durchmesser d sein, der sich dann durch die Rückstellkräfte der Einzeldrähte 8 verformt. Es können aber auch vorgeformte Elemente, auch aus Metalldraht, eingesetzt werden, die von vornherein schon in die entsprechende Form gebracht wurden.
Eine weitere als vorteilhaft anzusehende Möglichkeit ist in den Fig. 7a und b gezeigt. Die Abstandhalterelemente 10 sind hier, wie in Fig. 7b angedeutet ist, mit vorgeformten Ausbauchungen 10a versehen und durch Sollbruchstellen 10b zu einem stabförmigen Element zusammengefaßt. Wenn nun, wie Fig. 7a zeigt, durch Auslenkung des Zentraldrahtes 8a mit zwei Außendrähten 8b eine Gasse 21 gebildet wird, kann aus solchen Abstandhalterelementen 10 gebildeter Stab in Richtung der Gasse 21 so weit eingeführt werden, bis der Zentraldraht 8a in die Ausbauchung 10a zu liegen kommt. Durch Abtrennen des so eingeführten Abstandhalterelements 10a entlang einer Sollbruchstelle 10b wird dieses selbständig, so daß das jeweils nächste Abstandhalterelement an dessen Stelle rückt.
Eine erfindungsgemäß mit Ausbauchungen 9 versehene Litze 7 kann nicht nur, wie in Fig. 1 dargestellt ist, als einteiliges Ankerelement eingesetzt, sondern auch zu einem Bündel 22 zusammengefaßt innerhalb einer rohrförmigen Umhüllung 23 als Bündelspannglied 24 verwendet werden. Ein solches Bündelspannglied 24 ist in Fig. 9 in einem Längsschnitt und in Fig. 10 in einem Querschnitt dargestellt. Mehrere mit Ausbauchungen 9 versehene Litzen sind hier in der Weise zusammengefaßt, daß die Ausbauchungen 9 benachbarten Litzen 7 jeweils versetzt zueinander angeordnet sind; dadurch wird zwangsläufig der Abstand zwischen benachbarten Litzen 7 fixiert und bei einer späteren Injektion von erhärtendem Material die vollständige und satte Umhüllung der einzelnen Litzen 7 mit erhärtendem Material sichergestellt.
Von besonderem Vorteil ist hier, daß die Abstandhalterelemente 10 nicht über die Umhüllende der Litzendrähte 8 im Bereich der Ausbauchungen 9 herausragen. Dies schafft die Voraussetzung dafür, daß auf die sonst üblichen Abstandhalter verzichtet werden kann. Die Verrohrung 23 kann dadurch getrennt von dem Litzenbündel 22 als Ganzes vorweg in ein Bohrloch eingebaut und z. B. mittels einer elektrischen Widerstandsmessung auf Wasserdichtigkeit geprüft werden. Somit können die möglichen Ursachen späterer Korrosion des Ankers durch Eindringen aggressiver Medien oder Fliegen vagabundierender Ströme von vornherein minimiert, wenn nicht gar ausgeschlossen werden. Das gesamte Bündel 22 kann dann an Ort und Stelle dadurch erzeugt werden, daß die einzelnen Litzen 7 nacheinander in das Hüllrohr 23 eingeschoben werden. Hierdurch wird vor allem bei langen und großen, d. h. entsprechend schweren Ankern die Einbauphase vereinfacht und das Beschädigungsrisiko für die Verrohrung vermindert. Die Ausbauchungen 9 entwickeln sich aus dem normalen Verlauf der Litzen 7 stetig, so daß eine Verschiebung der Litzen 7 aneinander ohne weiteres möglich ist. Die erforderliche Überdeckung mit erhärtendem Material gegenüber dem Hüllrohr 23 kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß zuvor in das Hüllrohr 23 eine Wendel 25 aus Stahldraht eingebaut wird.
Während Litzen 7 als Ankerelemente an der Luftseite durch Keilverankerungen verankerbar sind, schafft der durch die Ausbauchungen 9 erzeugte größere Verbund der erfindungsgemäß hergestellten Litzen auch die Möglichkeit, eine solche Litze 7 beispielsweise im Verankerungsbereich mit einem profilierten Stahlstab 26 mit Schraubgewinde zu stoßen (Fig. 11). Die beiden Komponenten, Litze 7 und Stab 26, die in ihrer Tragkraft aufeinander abgestimmt sind, überlappen sich im verfüllten Bohrloch nach Art eines aus dem Stahlbetonbau bekannten Übergreifungsstoßes, wobei nur das Schraubende 27 des Stabes 26 aus dem Bohrloch herausragt, so daß Ankerplatte 28, Mutter 29 und sonstige Installationen kraftschlüssig und schlupffrei am Anker befestigt werden können. Die Übergreifungslänge L zwischen dem Stabende und der Litze 7 wird durch die Verbundcharakteristik der beiden Komponenten bzw. die Quersteifigkeit des anstehenden Gebirges bestimmt, das auch unter Gewölbedruck stehen kann. Schließlich kann durch einen solchen Übergreifungsstoß der Anker auch kurzfristig an vorgegebene Bohrlochlängen angepaßt werden.

Claims (14)

1. Verfahren zum Herstellen eines Ankerelementes für einen Erd- oder Felsanker, Felsbolzen oder dergleichen aus einer Stahldrahtlitze, die aus einem Zentraldraht und radial zu diesem angeordneten Außendrähten besteht und mit mindestens einer durch Spreizung der Einzeldrähte erzielten Ausbauchung versehen ist, bei dem zur Fixierung der Einzeldrähte in der gespreizten Lage in vorzugsweise gleichen Abständen voneinander Abstandhalterelemente eingebaut werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Spreizung der Einzeldrähte der Litze der Zentraldraht seitlich ausgelenkt und durch Einführen eines stabförmigen Abstandhalterelements gemeinsam mit mindestens einem Außendraht in einer ausmittigen Lage fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldrähte der Litze durch örtliches Ansetzen eines quer zur Litzenachse wirkenden Werkzeugs gespreizt werden.
3. Verfahren hach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Litze zur Spreizung der Einzeldrähte in axialem Vorschub durch mindestens eine mit einer der Anzahl der Einzeldrähte entsprechenden Anzahl von Durchbrechungen versehene, drehbar gelagerte Spreizscheibe hindurchgeführt wird, wobei jeder Einzeldraht eine Durchbrechung passiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalterelemente in im wesentlichen geradliniger Form in die gespreizte Litze eingeführt und durch die Rückstellkräfte der aufgespreizten Einzelelemente verformt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalterelemente eine etwa U-förmig gekrümmte Form aufweisen und in dieser Form eingebaut werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Abstandhalterelemente so gewählt wird, daß der Durchmesser der dadurch erzielten Ausbauchung etwa dem 1,3- bis 2-fachen Durchmesser der Litze im unaufgespreizten Zustand entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspreizung der Einzeldrähte so erfolgt, daß zwischen den Einzeldrähten eine quer zur Auslenkrichtung des Zentraldrahtes verlaufende Gasse zum Einführen eines Abstandhalterelements gebildet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Abstandhalterelemente so gewählt wird, daß sie nicht über die Umhüllende der gespreizten Litzendrähte hinausragen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Abstandhalterelemente so gewählt wird, daß sie über die Umhüllende der gespreizten Litzendrähte hinausragen.
10. Verwendung von zumindest im Bereich der Verankerungslänge gemäß Anspruch 1 hergestellten Ankerelementen für einen Erd- oder Felsanker aus einem Bündel von Einzelelementen, wobei die Einzelelemente in zumindest annähernd paralleler Lage durch die Ausbauchungen im gegenseitigen Abstand voneinander gehalten werden.
11. Verfahren zum Herstellen eines Erd- oder Felsankers gemäß Anspruch 10, bei dem die Einzelelemente zum Schutz vor Korrosion in einer Verrohrung angeordnet sind und der innerhalb der Verrohrung verbliebene Hohlraum mit einem erhärtenden Material, insbesondere Zementleim, ausgefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Ausbauchungen versehenen Ankerelemente einzeln nacheinander in die Verrohrung eingeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherstellung der Überdeckung der äußeren Ankerelemente mit erhärtendem Material vor deren Einführen in die Verrohrung eine sich zumindest über die Verankerungslänge erstreckende und an der Innenwandung der Verrohrung anliegende Wendel aus Stahldraht eingebaut wird.
13. Verwendung eines über seine gesamte Länge gemäß Anspruch 1 in regelmäßigen Abständen voneinander mit Ausbauchungen versehenen Ankerelements als Felsbolzen in einem mit einem erhärtenden Material, insbesondere Zementleim, gefüllten Bohrloch derart, daß das Ankerelement im Mündungsbereich des Bohrloches kraft- und/oder formschlüssig mit einem an der Oberfläche mit Profilierungen versehenen Stahlstab verbunden ist, der zumindest an seinem aus dem Bohrloch herausragenden Ende mit einem Gewinde zum Aufschrauben eines Verankerungskörpers versehen ist.
14. Felsbolzen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ankerelement und der Stab einander in dem mit erhärtetem Material gefüllten Bohrloch auf eine zur Übertragung der Ankerkraft erforderliche Länge (L) überlappen.
DE4432128A 1994-09-09 1994-09-09 Verfahren zum Herstellen eines Ankerelements für einen Erd- oder Felsanker, Felsbolzen oder dergleichen aus einer Litze aus verdrillten Stahldrähten Expired - Fee Related DE4432128C2 (de)

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