DE4431555A1 - Verfahren zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern - Google Patents
Verfahren zur dauerhaften Verformung von KeratinfasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Kera
tinfasern, insbesondere von menschlichen Haaren, sowie Mittel zur Durch
führung der oxidierenden Stufe des Verfahrens.
Die dauerhafte Verformung von Keratinfasern wird üblicherweise so durchge
führt, daß man die Faser mechanisch verformt und die Verformung durch ge
eignete Hilfmittel festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt
man die Faser mit der wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Sub
stanz und spült nach einer Einwirkungszeit mit Wasser oder einer wäßrigen
Lösung. In einem zweiten Schritt behandelt man dann die Faser mit der wäß
rigen Zubereitung eines Oxidationsmittels. Nach einer Einwirkungszeit wird
auch dieses ausgespült und die Faser von den mechanischen Verformungs
hilfsmitteln (Wickler, Papilloten) befreit.
Die wäßrige Zubereitung des Keratinreduktionsmittels ist üblicherweise
alkalisch eingestellt, damit die Faser quillt und auf diese Weise ein tie
fes Eindringen der keratinreduzierenden Substanz in die Faser ermöglicht
wird. Die keratinreduzierende Substanz spaltet einen Teil der Disulfid-
Bindungen des Keratins zu -SH-Gruppen, so daß es zu einer Lockerung der
Peptidvernetzung und infolge der Spannung der Faser durch die mechanische
Verformung zu einer Neuorientierung des Keratingefüges kommt. Unter dem
Einfluß des Oxidationsmittels werden erneut Disulfid-Bindungen geknüpft,
und auf diese Weise wird das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung
neu fixiert.
Ein bekanntes derartiges Verfahren stellt die Dauerwell-Behandlung mensch
licher Haare dar. Dieses kann sowohl zur Erzeugung von Locken und Wellen
in glattem Haar als auch zur Glättung von gekräuselten Haaren angewendet
werden.
Wenngleich dieses als Dauerwelle bezeichnete Verfahren heute in großem
Umfang angewendet wird, werden dafür nach wie vor Mittel eingesetzt, die
hinsichtlich einer Reihe von Punkten nicht als optimal angesehen werden
können. Insbesondere ist man bestrebt, unter Beibehaltung der gewünschten
Umformleistung die bei strapaziertem, insbesondere bei oxidativ vorbehan
deltem, Haar auftretenden Schädigungen, die bis hin zum Haarbruch gehen
können, zu verringern. Gleiches gilt für die in manchen Fällen auftreten
den Probleme im Kopfhautbereich.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine wesentliche Verringe
rung der Schädigung des Haares unter Erhalt oder sogar Steigerung der Um
formleistung erzielt werden kann, wenn die eingesetzten Mittel auf ganz
bestimmter Tensidbasis formuliert sind.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur dauerhaften Verfor
mung von Keratinfasern, bei welchem man die Faser vor und/oder nach einer
mechanischen Verformung mit einer wäßrigen Zubereitung einer keratinredu
zierenden Substanz behandelt, nach einer Einwirkungszeit mit einer ersten
Spülung spült, dann mit einer wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels
fixiert und ebenfalls nach einer Einwirkungszeit spült, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - die wäßrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz Tenside ent hält, die ausgewählt sind aus kationischen oder anionischen Derivaten von Proteinhydrolysaten sowie Alkylpolyglykosiden, und
- - die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels ein kationisches oder anionisches Derivat eines Proteinhydrolysats enthält.
Im weiteren werden folgende Bezeichnungen verwendet:
- - "Wellmittel" für die wäßrige Zubereitungen der keratinreduzierenden Substanz und somit die erfindungsgemäßen Mittel,
- - "Zwischenspülung" für die erste Spülung und
- - "Fixiermittel" für die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels.
Weiterhin werden die Einzelheiten der erfindungsgemäßen Lehre anhand von
Dauerwellmitteln geschildert. Die entsprechenden Mittel eignen sich aber
in gleichem Maße und mit den gleichen Vorteilen zum Glätten von natürlich
gekräuselten oder gewellten Haaren.
Die erfindungsgemäß verwendeten Wellmittel enthalten zwingend die als
keratinreduzierende Substanzen bekannten Mercaptane. Solche Verbindungen
sind beispielsweise Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Thioäpfelsäure, Mer
captoethansulfonsäure sowie deren Salze und Ester, Cysteamin, Cystein,
Bunte Salze und Alkalisalze der schwefligen Säure. Bevorzugt geeignet sind
die Alkali- oder Ammoniumsalze der Thioglykolsäure und/oder der Thiomilch
säure sowie die freien Säuren. Diese werden in den Wellmitteln bevorzugt
in Konzentrationen von 0,5 bis 1,0 Mol/kg bei einem pH-Wert von 5 bis 12,
insbesondere von 7 bis 8,5, eingesetzt.
Die kationisch oder anionisch derivatisierten Proteinhydrolysate können
auf tierischen oder pflanzlichen Proteinen basieren. Geeignete Ausgangs
stoffe für diese Verbindungen sind beispielsweise Keratin, Kollagen,
Elastin, Weizenproteine, Milchproteine, Eiweißproteine, Seidenproteine,
Mandelproteine, Sojaeiweiß sowie Proteine aus Tierhäuten.
Die entsprechenden Proteinhydrolysate sind dann jeweils Produktgemische,
die durch sauer, basisch und/oder enzymatisch katalysierten Abbau dieser
Proteine (Eiweiße) erhalten werden.
Kationische Derivate erhält man dann durch Umsetzung mit Verbindungen, die
üblicherweise quartäre Ammoniumgruppen tragen oder durch Umsetzung mit
entsprechenden Aminen und anschließende Quaternierung.
Eine Reihe solcher quartärer Proteinhydrolysate sind als Handelsprodukte
erhältlich, beispielsweise:
- - kationisches Kollagenhydrolysat, beispielsweise das unter der Bezeich nung Lamequat®L auf dem Markt befindliche Produkt (CTFA-Bezeichnung: Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Animal Protein; Chemische Fabrik Grünau)
- - kationisches Keratinhydrolysat, beispielsweise das unter der Bezeichnung Croquat® auf dem Markt befindliche Produkt (CTFA-Bezeichnung: Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin; Croda)
- - kationisches Weizenhydrolysat, erhältlich unter der Bezeichnung Hydro triticum®QL (CTFA-Bezeichnung: Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolized Wheat Protein; Croda)
- - das unter der Bezeichnung Crotein®Q erhältliche Produkt, gemäß CTFA ein "Steartrimonium Hydrolyzed Animal Protein" (Croda) sowie das als Lexein®Q X 3000 (Inolex) erhältliche quaternierte Eiweißhydrolysat.
Anionische Derivate von Proteinhydrolysaten werden üblicherweise durch
Umsetzung der Proteinhydrolysate mit organischen Säuren erhalten. Solche
Säuren sind beispielsweise Ölsäure, Myristinsäure, Undecylensäure, Kokos
fettsäure und Abietinsäure. Die Kondensationsprodukte können auch in Form
von Salzen, insbesondere Natrium-, Kalium- und Triethanolaminsalzen vor
liegen.
Solche Kondensationsprodukte auf Basis Kollagenhydrolysat tragen auch die
CTFA-Bezeichnungen Oleoyl Hydrolyzed Animal Protein, Myristoyl Hydrolyzed
Animal Protein, Oleoyl Hydrolyzed Animal Collagen, Potassium Coco Hydro
lyzed Animal Protein, TEA Abietoyl Hydrolyzed Animal Collagen, Potassium
Undecylenoyl Hydrolyzed Animal Collagen und TEA Coco Hydrolyzed Animal
Collagen. Handelsprodukte sind beispielsweise Lamepon®LPO, Lamepon®4 SK,
Lamepon®UD, Lamepon®460, Lamepon®PA TR, Lamepon®ST 40 und Lamepon®S
(Grünau) sowie Lexein®A 240, Lexein®S 620 und Lexein®A 520 (Inolex).
Kondensationsprodukte von Elastinhydrolysaten mit Fettsäuren wie bei
spielsweise Laurinsäure (CTFA-Bezeichnung: Lauroyl Hydrolyzed Animal
Elastin) können ebenfalls eingesetzt werden. Crolastin®AS (Croda) ist ein
entsprechendes Marktprodukt.
Unter der Bezeichnung Promois EGCP erhältlich ist ein Potassium Cocoyl
Hydrolyzed Wheat Protein (Seiwa).
Weitere erfindungsgemäß einsetzbare Handelsprodukte sind Lexein®A 200
(Inolex), Lamepon®PO-TR, Lamepon®PA-K, Lamepon®S-MV und Lamepon®S-TR
(Grünau) und Crotein®CCT (Croda).
Alkylpolyglykoside haben die allgemeine Formel
RO-(Z)x,
in der R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für
einen Mono- oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder deren
Anlagerungsprodukte mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylen
oxid.
Diese Verbindungen sind durch folgende Parameter gekennzeichnet.
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear
als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung
methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise
1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders
bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so
genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit
einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylglykoside können lediglich einen
bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen
aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen herge
stellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den
Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser
Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
- - im wesentlichen aus C₈- und C₁₀-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₁₂- und C₁₄-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₈- bis C₁₆-Alkylgruppen oder
- - im wesentlichen aus C₁₂- bis C₁₆-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide einge
setzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen
sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind
beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose,
Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Be
vorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und
Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt
1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylglykoside mit x-Werten von 1,3 bis 2 sind
bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,4
bis 1,6 beträgt.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können
erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich
bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosid
einheit enthalten. Auch diese Produkte stellen üblicherweise keine ein
heitlichen Verbindungen dar, sondern weisen in Abhängigkeit von dem ge
wählten Ethoxylierungsverfahren eine entsprechende Homologenverteilung
auf. Solche alkoxylierten Verbindungen können beispielsweise dadurch er
halten werden, daß zur Synthese der Alkylpolyglykoside ethoxylierte Fett
alkohole verwendet werden.
Die Verwendung der Derivate der Proteinhydrolysate in den Wellmitteln kann
gegenüber der Verwendung der Alkylpolyglykoside bevorzugt sein. Ebenfalls
hat es sich in bestimmten Fällen als vorteilhaft erwiesen, die kationi
schen Derivate der Proteinhydrolysate einzusetzen.
Sowohl die Derivate der Proteinhydrolysate als auch die Alkylpolyglykoside
sind in den Wellmitteln bevorzugt in Mengen von 0,1-10 Gew.-%, insbeson
dere 0,3-5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wellmittel, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Wellmittel können als gebrauchsfertige Mischungen
formuliert werden, die vom Friseur oder Endverbraucher direkt angewendet
werden können. Es hat sich in manchen Fällen aber als vorteilhaft oder
notwendig erwiesen, wenn die Mittel als sogenannte 2-Komponenten-Mischun
gen formuliert werden, die erst vom Anwender zum gebrauchsfertigen Well
mittel vermischt werden. In diesem Fall enthält eine Formulierung das Re
duktionsmittel in einem geeigneten Träger, z. B. Wasser oder einer Emul
sion.
Zwingender Bestandteil der erfindungsgemäß verwendeten Fixiermittel sind
Oxidationsmittel, z. B. Natriumbromat, Kaliumbromat, Wasserstoffperoxid,
und die zur Stabilisierung wäßriger Wasserstoffperoxidzubereitungen üb
lichen Stabilisatoren. Der pH-Wert solcher wäßriger H₂O₂-Zubereitungen,
die üblicherweise etwa 0,5 bis 3,0 Gew.-% H₂O₂ enthalten, liegt bevorzugt
bei 2 bis 4; er wird durch anorganische Säuren, bevorzugt Phosphorsäure,
eingestellt. Fixiermittel auf Bromat-Basis enthalten die Bromate üblicher
weise in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew. -% eingesetzt und der pH-Wert
der Lösungen wird auf 4 bis 7 eingestellt. Gleichfalls geeignet sind
Fixiermittel auf enzymatischer Basis (Peroxidasen), die keine oder nur
geringe Mengen an Oxidationsmitteln, insbesondere H₂O₂, enthalten.
Es kann bevorzugt sein, das Oxidationsmittel als 2-Komponenten-System zu
formulieren. Die beiden Komponenten, von denen die eine bevorzugt eine
Wasserstoffperoxidlösung oder eine wäßrige Lösung eines anderen Oxida
tionsmittels ist und die andere die übrigen Bestandteile enthält, werden
ebenfalls erst kurz vor der Anwendung vermischt.
Die Derivate der Proteinhydrolysate sind in den Fixiermitteln bevorzugt in
Mengen von 0,1-20 Gew.-%, insbesondere 0,3-10 Gew.-%, bezogen auf das
gesamte Fixiermittel, enthalten.
Sowohl Well- als auch Fixiermittel können weitere Tenside in untergeordne
ten Mengen enthalten. Als untergeordnete Mengen werden erfindungsgemäß
Mengen von weniger als 70%, insbesondere weniger 50% an Aktivsubstanz
verstanden. Bezugsgrößen sind dabei die Menge an Derivaten von Protein
hydrolysaten und/oder Alkylpolyglykosiden sowie die Gesamtmenge der weite
ren Tenside.
Als weitere Tenside kommen prinzipiell alle für Haarbehandlungsmittel,
insbesondere auf dem Verformungsgebiet, bekannten Tenside in Betracht.
Dies sind:
- - anionische Tenside wie beispielsweise Seifen, Alkylsulfate und Alkyl polyglykolethersulfate, Salze von Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH₂-CH₂O)x-CH₂-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist, Acylsarcoside, Acyltauride, Acylisethionate, Acylglutamate, Sulfobernsteinsäuremono- und dialkyl ester, lineare Alkansulfonate, lineare Alpha-Olefinsulfonate, alpha-Sul fofettsäuremethylester und Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
- - zwitterionische Tenside wie beispielsweise Betaine und 2-Alkyl-3-carb oxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline.
- - ampholytischen Tensiden, wie beispielsweise N-Alkylglycine, N-Alkylpro pionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N- Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsar cosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren.
- - nichtionische Tenside wie beispielsweise Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fett alkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, C₁₂-C₂₂-Fett säuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethy lenoxid an Glycerin, Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl sowie (im Fixiermittel insbesondere) Alkylpolyglykoside (Fixierlösungen).
- - kationische Tenside, wie quartäre Ammoniumverbindungen mit 1-2 C12-18- Alkylketten und 2-3 C1-4-Alkylketten, Pyridinium- und Imidazolinium salze.
Der Fachmann wird dabei bevorzugt solche Tenside auswählen, die aufgrund
ihres geringen Reizpotentials oder ihrer Quellwirkung vorteilhaft sind. In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthalten aber weder Well- noch Fixiermittel weitere Tenside außer den
Proteinhydrolysat-Derivaten und Alkylpolyglykosiden. Auch die Zwischenspü
lung enthält bevorzugt neben Wasser und gelösten Salzen keine weiteren
Komponenten.
Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn Wellmittel und Fixiermittel auf
der gleichen Tensidbasis aufgebaut sind.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Wellmittel alle für Wellmittel be
kannten Inhaltsstoffe enthalten, z. B.:
- - Proteinhydrolysate wie beispielsweise Kollagen-Hydrolysate, Elastin- Hydrolysate, Keratin-Hydrolysate, Hydrolysate von Weizenproteinen, Erbsenproteinen, Milchproteinen, Eiweißproteinen, Seidenproteinen, Mandelproteinen, Sojaeiweiß sowie Proteinen aus Tierhäuten,
- - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum und Cellulose-Derivate wie Hydroxyethyl- und Methylhydroxypropyl-Cellulose,
- - Strukturanten wie Glucose und Maleinsäure,
- - Kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid- Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternier te Dimethylaminoethylmethacrylat-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Vinylpyrro lidon-Imidazoliniummethochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinyl alkohol,
- - Anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/ Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Co polymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, unvernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acryl amidopropyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere, Octylacryl amid/Methyl-methacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro-pyl methacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylace tat-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinyl caprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silikone.
- - Lösungsvermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Glycerin und Diethylengly kol,
- - Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes wie Natronlauge, Ammoniak, Ammoniumcarbonat, Ammoniumcarbamat und Citronensäure/Natriumcitrat- Puffer,
- - Wirkstoffe wie Panthenol, Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren, Pflanzenex trakte und weitere Vitamine,
- - Lichtschutzmittel,
- - Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethyl ether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie pri märe, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- - Trübungsmittel wie Latex,
- - Farbstoffe,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie Fettsäure alkanolamide
- - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N₂O, Dimethylether und Luft.
Sowohl Wellmittel als auch Fixiermittel können als Creme, Gel oder Flüs
sigkeit formuliert sein. Weiterhin ist es möglich, die Mittel in Form von
Schaumaerosolen zu konfektionieren, die mit einem verflüssigten Gas wie
z. B. Propan-Butan-Gemischen, Stickstoff, CO₂, Luft, N₂O, Dimethylether,
Fluorchlorkohlenwasserstofftreibmitteln oder Gemischen davon in Aerosol
behältern mit Schaumventil abgefüllt werden.
Die erfindungsgemäßen Wellmittel können mit allen, dem Fachmann bekannten,
üblichen Vorbehandlungsmitteln, Zwischenspülungen und/oder Nachbehand
lungsmitteln (zur Verbesserung von Avivage und Haltbarkeit der Frisur)
kombiniert werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern, bei welchem
man die Faser vor und/oder nach einer mechanischen Verformung mit ei
ner wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz behan
delt, nach einer Einwirkungszeit mit einer ersten Spülung spült, dann
mit einer wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels fixiert und
ebenfalls nach einer Einwirkungszeit spült, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - die wäßrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz Tenside enthält, die ausgewählt sind aus kationischen oder anionischen Derivaten von Proteinhydrolysaten sowie Alkylpolyglykosiden, und
- - die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels ein kationisches oder anionisches Derivat eines Proteinhydrolysats enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside in
der wäßrigen Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz kationische
oder anionische Derivate von Proteinhydrolysaten sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Derivat des Proteinhydrolysates kationisch ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Derivate des Proteinhydrolysates und die Alkylpolyglykoside in
den Zubereitungen der keratinreduzierenden Substanz jeweils in Mengen
von 0,1-10 enthalten sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Derivate des Proteinhydrolysates in den Zubereitungen der ke
ratinreduzierenden Substanz in Mengen von 0,1-20 enthalten sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz weitere
Tenside nur noch in untergeordneten Mengen, bezogen auf die Derivate
der Proteinhydrolysate und die Alkylpolyglykoside, enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels weitere Tenside nur
noch in untergeordneten Mengen, bezogen auf die Derivate der Protein
hydrolysate, enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
weiteren Tensiden um Alkylpolyglykoside handelt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zubereitungen der keratinreduzierenden Substanz und die Zube
reitung des Oxidationsmittels die gleiche Tensidbasis aufweisen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944431555 DE4431555A1 (de) | 1994-09-05 | 1994-09-05 | Verfahren zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern |
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DE19944431555 DE4431555A1 (de) | 1994-09-05 | 1994-09-05 | Verfahren zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4431555A1 true DE4431555A1 (de) | 1996-03-07 |
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ID=6527439
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944431555 Withdrawn DE4431555A1 (de) | 1994-09-05 | 1994-09-05 | Verfahren zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern |
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1995
- 1995-08-31 WO PCT/EP1995/003414 patent/WO1996007394A1/de active Application Filing
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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