DE4109976A1 - Verfahren zur dauerhaften verformung von haaren - Google Patents

Verfahren zur dauerhaften verformung von haaren

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur dauerhaften Haarverformung durch reduktive Spaltung und erneute oxidative Knüpfung von Disulfidbindungen des Haarkeratins.
Die dauerhafte Haarverformung wird nach den bekannten Dauerwell-Verfahren in der Weise durchgeführt, daß man das Haar mechanisch verformt und die Verformung z. B. durch Aufwickeln auf Haarwickler oder Papilloten festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man das Haar mit der wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz und spült nach einer Einwirkungszeit mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung. In einem zweiten Schritt behandelt man das Haar mit der wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels. Nach einer Einwirkungszeit wird auch dieses aus dem Haar ausgespült und das Haar von den mechanischen Verformungshilfsmitteln (Wickler, Papilloten) befreit.
Die wäßrige Zubereitung des Keratinreduktionsmittels ist üblicherweise alkalisch eingestellt, damit das Haar quillt und auf diese Weise ein tiefes Eindringen der keratinreduzierenden Substanz in das Haar ermöglicht wird. Die keratinreduzierende Substanz spaltet einen Teil der Disulfid- Bindungen des Keratins zu -SH-Gruppen, so daß es zu einer Lockerung der Peptidvernetzung und infolge der Spannung des Haares durch die mechanische Verformung zu einer Neuorientierung des Keratingefüges kommt. Unter dem Einfluß des Oxidationsmittels werden erneut Disulfid-Bindungen geknüpft, und auf diese Weise wird das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung neu fixiert.
Weder die quellende Wirkung des Alkali noch die keratinspaltende Wirkung des Reduktionsmittels lassen sich gänzlich rückgängig machen; das frisch dauergewellte Haar ist daher sehr empfindlich gegen mechanische Beanspruchung. Eine zu starke Reduktionsstufe - z. B. infolge zu hoher Konzentration an keratinreduzierender Substanz oder zu langer Einwirkungszeit - kann auch zu starker Haarschädigung führen, die sich beispielsweise in einem Verspröden oder Stumpfwerden des Haares äußert. Weiterhin sind in vielen Fällen auch andere Eigenschaften wie Naß- und Trockenkämmbarkeit, Griff, Geschmeidigkeit, Weichheit, Glanz und Reißfestigkeit nur unbefriedigend.
In der DE-OS 38 26 369 wurde daher vorgeschlagen, der fixierenden Lösung nebem dem Oxidationsmittel ein kationisches Tensid und/oder ein kationisches Polymer sowie ein Salz der 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure zuzufügen. Wenngleich dadurch eine verbesserte Konditionierung der verformten Haare erreicht wird, verbleibt doch das auch in der Druckschrift angesprochene allgemeine Probleme, daß kationische Verbindungen in vielen Fällen das Umformergebnis und die Ausspülbarkeit des Fixiermittels negativ beeinflussen.
Es bestand daher weiterhin die Aufgabe, ein Verfahren der dauerhaften Haarverformung zu finden, bei welchem die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen mit größerer Sicherheit vermieden wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine wesentlichen Verbesserung der Eigenschaften dauergewellter Haare dadurch erreicht wird, daß in den während des Wellverfahrens eingesetzten Mittel spezielle Wirkstoffkombinationen eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei welchem man das Haar vor und/oder nach einer mechanischen Verformung mit der wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz behandelt, nach einer Einwirkungszeit spült, dann mit einer wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels fixiert und ebenfalls nach einer Einwirkungszeit spült, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der wäßrigen Zubereitungen und/oder mindenstens einer der Spülungen eine Verbindung (A) der allgemeinen Formel (I),
in der mindestens einer der Substituenten R¹ bis R³ steht für eine Gruppe -COOR⁴, in der R⁴ Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion oder ein Ammoniumion ⁺NHR⁵R⁶R⁷, in dem R⁵ bis R⁷ unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen, Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen, Acylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen oder gegebenenfalls substituierte aromatische Gruppen mit 6 bis 10 C-Atome sind, ist, und die restlichen Substituenten R¹ bis R³ für Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen stehen, und mindestens eine weitere Verbindung (B) ausgewählt aus der Gruppe, die Panthenol, Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate umfaßt, enthalten ist.
Im weiteren wird die wäßrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz als Wellmittel und die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels als Fixierlösung bezeichnet.
Es hat sich herausgestellt, daß ein positiver Effekt für die Haare unabhängig davon erzielt wird, ob die Verbindungen (A) und (B) im Wellmittel, in der Fixierlösung oder in einer der beiden Spülungen eingesetzt werden. Gleichfalls ist das Auftreten des Effektes unabhängig davon, ob beide Komponenten in der gleichen Zubereitung oder in verschiedenen Mitteln vorliegen.
Besonders große Effekte wurden gefunden, wenn die Verbindungen (A) und (B) im Wellmittel und/oder der Fixierlösung enthalten sind. Insbesondere in den Fällen, in denen die Verbindung (A) in der Fixierlösung enthalten war, waren die durch das Wellverfahren ausgelösten Beeinträchtigungen des Haares sehr gering.
Die Verbindungen (A) sind Derivate des 2-Pyrrolidons. Bevorzugte Derivate sind die 2-Pyrrolidon-3-, -4- und -5-carbonsäure und deren Salze. Bevorzugte Salze dieser Verbindungen sind die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und solche Ammoniumsalze, bei denen das Ammonium neben Wasserstoff eine bis drei C₁- bis C₄-Alkylgruppe trägt.
Besonders bevorzugte Verbindungen (A) sind die 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure und deren Salze. Das Natriumsalz ist ganz besonders bevorzugt.
Als weitere Komponente zur Erlangung des gewünschten Effektes ist eine Verbindung (B), ausgewählt aus der Gruppe Panthenol, Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate, notwendig.
Bevorzugte Derivate des Panthenols sind das Panthethein, sowie die Pantothensäure und deren Alkalimetall- und Ammoniumsalze.
Als Silikonöle können beispielsweise folgende Verbindungen eingesetzt werden:
Oligomere Polydimethylcyclosiloxane (CTFA-Bezeichnung: Cyclomethicone), insbesondere die tetramere und pentamere Verbindung,
Hexamethyl-Disiloxan,
Polyphenylmethylsiloxane (CTFA-Bezeichnung: Phenyl Trimethicone),
Dimethylsiloxane-Dimethylpolysiloxanol-Gemische (CTFA-Bezeichnung: Cyclomethicone (and) Dimethiconol),
Silicon-Glykol-Copolymere (CTFA-Bezeichnung: Dimethicone Copolyol),
aminofunktionelle Polydimethylsiloxane und
hydroxylaminomodifizierte Silicone.
Solche Verbindungen sind auf dem Markt erhältlich. Bekannte Handelsprodukte sind beispielsweise DCR344 Fluid, DCR345 Fluid, DCR200 Fluid, DCR556, DCR190, DCR193 SU, DCRQ2-1401 und DCR929 des Herstellers Dow Corning sowie die Produkte AbilRK4, AbilRK520 und AbilRB8839 des Herstellers Th. Goldschmidt AG.
Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden.
Erfindungsgemäß verwendbar sind beispielsweise folgende Hydrolysate:
Kollagenhydrolysate (CTFA-Bezeichnungen: Hydrolyzed Animal Protein, Hydrolyzed Animal Collagen und Soluble Animal Collagen). Hydrolysate auf Basis Rinder-Kollagen können hierbei bevorzugt sein. Die Hydrolysate können auch in Form von Salzen, beispielsweise als Natrium- oder Ammoniumsalz vorliegen.
Bekannte Handelsprodukte sind beispielsweise DehylanRET40 (Henkel), PromoisRSilk1000Q (Interorgana), CollapuronRN (Henkel), NutrilanRV37908 und NutrilanRI (Grünau), Gelita-SolRC und CS (Deutsche Gelatine Fabriken Stoeß & Co) sowie Lexein LP170 und LexeinRX-350 (Inolex).
Kollagenhydrolysat-Kondensate. Kollagenhydrolysate können erfindungsgemäß auch in Form ihrer Kondensate mit organischen Säuren, insbesondere Fettsäuren oder Fettsäuregemischen, eingesetzt werden. Bevorzugte Säuren sind Ölsäure, Myristinsäure, Undecylensäure, Kokosfettsäure und Abietinsäure. Die Kondensationsprodukte können auch in Form von Salzen, insbesondere Natrium-, Kalium- und Triethanolaminsalzen vorliegen. Solche Kondensationsprodukte tragen auch die CTFA-Bezeichnungen Oleoyl Hydrolyzes Animal Protein, Myristoyl Hydrolyzed Animal Protein, Oleoyl Hydrolyzed Animal Collagen, Potassium Coco Hydrolyzed Animal Protein, TEA Abietoyl Hydrolyzed Animal Collagen, Potassium Undecylenoyl Hydrolyzed Animal Collagen und TEA Coco Hydrolyzed Animal Collagen.
Handelsprodukte sind beispielsweise LameponRLPO, LameponR4SK, LameponRUD, LameponR460, LameponRPA TR, LameponRST40 und LameponRS (Grünau) sowie LexeinRA240, LexeinRS620 und LexeinRA520 (Inolex).
Auch kationisierte Kollagenhydrolysate wie beispielsweise das unter der Bezeichnung LamequatRL auf dem Markt befindliche Produkt (CTFA-Bezeichnung:
Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Animal Protein; Grünau) können erfindungsgemäß verwendet werden.
Elastin-Hydrolysate (CTFA-Bezeichnung: Hydrolyzed Animal Elastin). Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Elastinhydrolysate sind die unter den Bezeichnungen NutrilanRElastin E20 (Henkel) und GelitaR Gelastin (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co) vertriebenen Produkte. Hydrolysate aus Rinder-Elastin können bevorzugt sein.
Kondensationsprodukte von Elastinhydrolysaten mit Fettsäuren wie beispielsweise Laurinsäure (CTFA-Bezeichnung: Lauroyl Hydrolyzed Animal Elastin) können ebenfalls eingesetzt werden. CrolastinRAS (Croda) ist ein entsprechendes Marktprodukt.
Keratin-Hydrolysate (CTFA-Bezeichnung: Hydrolyzed Animal Keratin) stellen eine weitere Gruppe erfindungsgemäß einzusetzender Protein-Hydrolysate dar. Beispiele für Markenprodukte sind NutrilanRKeratin W (Henkel), KeraproRS (Diedrichs), PromoisRWK H (Seiwa Oil & Chemetics) und KerasolR (Croda).
Weitere Proteine, deren Hydrolysate erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen (B) darstellen, sind Weizenproteine, Milchproteine, Eiweißproteine, Seidenproteine, Mandelproteine, Sojaeiweiß sowie Proteine aus Tierhäuten. Entsprechende Verkaufsprodukte sind beispielsweise GluadinRAGP (Henkel), Produkte der DiaMinR-Serie (Diamalt), LexeinRX-250 und LexeinRMP (Inolex), CroteinRA, CroteinRC, CroteinRASC und CroteinRO (Croda), GelitaRFlex S50 (Deutsche Gelatine Fabrik Stoess & Co) und HydrosilkR10000 (Croda).
Auch diese Proteinhydrolysate können mit organischen Säuren oder Säuregemischen wie Myristinsäure, Ölsäure, Kokosfettsäure oder Abietinsäure zu erfindungsgemäß einsetzbaren Kondensaten umgesetzt werden. Beispiele für entsprechende Handelsprodukte sind LexeinRA200 (Inolex), LameponRPO-TR, LameponRPA-K, LameponRS-MV und LameponRS-TR (Grünau) und CroteinRCCT (Croda).
Quaternisierte Produkte solcher Proteinhydrolysate sind beispielsweise als LexeinRQX3000 (Inolex), CroteinRQ (Croda) und CroquatRWKP (Croda), erhältlich.
Panthenol stellt eine besonders bevorzugte Verbindung (B) dar. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in den Fällen, in denen Panthenol Teil des Wellmittels ist, das Panthenol erst unmittelbar vor der Anwendung zu den übrigen Komponenten des Wellmittels hinzuzugeben.
Die Verbindungen (A) werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der diese Verbindungen enthaltenden Zubereitung oder Spülung, eingesetzt. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind bevorzugt.
Die Verbindungen (B) werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der diese Verbindungen enthaltenden Zubereitung oder Spülung, eingesetzt. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind bevorzugt.
Als keratinreduzierende Substanzen können in dem erfindungsgemäßen Verfahren die dafür üblichen Mercaptane und die Alkalieinsätze der schwefligen Säure eingesetzt werden. Bevorzugt geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren sind die Alkali- oder Ammoniumsalze der Thioglycolsäure und/oder der Thiomilchsäure sowie die freien Säuren. Diese können in die keratinreduzierenden Zubereitungen der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens in einer Konzentration von 0,5 bis 1,0 Mol/kg bei einem pH-Wert von 6,5 bis 10 eingesetzt werden. Die Einwirkungszeit für die keratinreduzierende Zubereitung beträgt in der Regel 20 bis 40 Minuten, wobei die Dicke des zu behandelnden Haares, der gewünschte Verformungsgrad, die Größe der verwendeten mechanischen Verformungsmittel (Haarwickler) und die Art des Keratinreduktionsmittels weitere Einflußgrößen sind.
Außer der keratinreduzierenden Substanzen können in der wäßrigen Zubereitung zur Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens alle hierfür bekannten Hilfsmittel und Zusatzstoffe enthalten sein. Dies sind in erster Linie oberflächenaktive Stoffe, Konsistenzgeber, Komplexbildner, Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Guanidine und Harnstoff, Ammoniak und Puffersalze zur Einstellung eines pH-Wertes von 6,5 bis 10, z. B. Ammoniumcarbonat, wasserlösliche Polymere zur Viskositätserhöhung, den Duft beeinflussende Stoffe wie Parfümöle, Dimethylisosorbit und Cyclodextrine, Farbstoffe und Trübungsmittel.
In der wäßrigen Zubereitung zur Durchführung der zweiten Stufe, der oxidativen Fixierung, können als Oxidationsmittel z. B. Wasserstoffperoxid und die zur Stabilisierung wäßriger Wasserstoffperoxidzubereitungen üblichen Stabilisatoren enthalten sein. Der pH-Wert solcher wäßriger H₂O₂-Zubereitungen, die etwa 0,5 bis 3,0 Gew.-% H₂O₂ enthalten, liegt bevorzugt bei 2 bis 4; er wird durch anorganische Säuren, bevorzugt Phosphorsäure eingestellt. Weitere bevorzugte Oxidationsmittel sind Natrium- und Kaliumbromat. Solche Bromate werden in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew.-% eingesetzt und der pH-Wert der Lösungen wird auf 4 bis 7 eingestellt.
Außer dem Oxidationsmittel können in der wäßrigen Zubereitung zur Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens weitere hierfür bekannte Hilfsmittel und Zusätze enthalten sein: Dies sind z. B. oberflächenaktive Stoffe, quartäre Ammoniumsalze, kationische Polymere, Duftstoffe und Trübungsmittel.
Sowohl Wellotion als auch Fixierlösung können als Creme, Gel oder Flüssigkeit formuliert sein. Es kann bevorzugt sein, die Zubereitungen in Form von Schaumaerosolen zu konfektionieren, die mit einem verflüssigten Gas wie z. B. Propan-Butan-Gemischen, N₂O, Dimethylether, Fluorkohlenwasserstofftreibmitteln oder Gemischen davon in Aerosolbehältern mit Schaumventil abgefüllt werden.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern:
Beispiele 1.1 Zugdehnungsmessungen an behandelten Haaren
Haarsträhnen (Strähnenlänge: 15 cm/Strähnengewicht: 2 g) vom Typ 6921 (Fischenbach und Miller) wurden 30 Minuten mit 50 ml Thioglykolsäure (8-Gew.-%ige Lösung, mit Ammoniak auf pH 9 eingestellt) behandelt. Anschließend wurde 2 Minuten mit Wasser (35°C) gespült. Dieses Verfahren wurde 5 mal wiederholt.
Anschließend wurden die Haare 10 Minuten mit der Fixierlösung behandelt. Danach wurde gespült, wie oben geschildert getrocknet und die Höchstreißkraft sowie der 15%-Dehnungswert bestimmt. Einzelheiten des Meßverfahrens können der Literatur (Ärztl. Kosmetologie 15, 347-355 (1985) und Parfümerie & Kosmetik 72, 74-81 (1991) entnommen werden.
Fixierlösungen
1.2 Bestimmung von Trocken- und Naßkämmbarkeit
Die Bestimmung von Trocken- und Naßkämmbarkeit erfolgte an braunem Haar (Alkinco 6634, Strähnenlänge: 12 cm; Strähnengewicht: 1 g) in Form eines Mittelwert- Paarvergleiches. Zur Bestimmung des Nullwertes wurden die Strähnen 1,5 Minuten lang mit Wasser (1 l/min, 38°C) gespült und ausgekämmt. Danach wurden die Strähnen 40 Minuten lang über einem Lüfter bei 45°C getrocknet. Nach 12- stündigem Konditionieren bei 30°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40% wurde die Kämmbarkeit bestimmt. Anschließend wurden die Haarsträhnen 5 Minuten lang mit 100 g der Formulierung behandelt und anschließend in oben dargestellter Weise gespült, getrocknet und konditioniert. Dann wurde die Trockenkämmbarkeit bestimmt.
Zur Bestimmung der Naßkämmbarkeit wurde analog vorgegangen. Im Unterschied zur Trockenkämmbarkeit wurden aber nach dem Einwirken der Formulierung die Haare lediglich 1 Minute unter fließendem Wasser (1 l/min; 38°C) gespült und dann sofort gemessen.
Es wurden folgende Fixierlösungen geprüft:
Es wurden die folgenden Kämmbarkeiten vor und nach der Behandlung mit den Lösungen A-D gemessen:
2. Anwendungsbeispiele
2.1.a. Wellgel
2.1.b. Fixierung
2.2.a. Wellcreme
2.2.b. Fixierung
2.3.a. flüssige Wellotion
2.3.b. Fixierung
2.4.a. Wellschaum
2.4.b. Fixierschaum
2.5.a. Wellotion
2.5.b. Fixierung
2.6. Spülung (zwischen reduzierendem und oxidierendem Schritt)
2.7. Spülung (nach oxidierendem Schritt)

Claims (9)

1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei welchem man das Haar vor und/oder nach einer mechanischen Verformung mit der wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz behandelt, nach einer Einwirkungszeit spült, dann mit einer wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels fixiert und ebenfalls nach einer Einwirkungszeit spült, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der wäßrigen Zubereitungen und/oder mindestens einer der Spülungen eine Verbindung (A) der allgemeinen Formel (I), in der mindestens einer der Substituenten R¹ bis R³ steht für eine Gruppe -COOR⁴, in der R⁴ Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion oder ein Ammoniumion ⁺NHR5R6R7, in dem R5 bis R7 unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen, Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen, Acylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen oder gegebenenfalls substituierte aromatische Gruppen mit 6 bis 10 C-Atomen sind, ist, und die restlichen Substituenten R¹ bis R³ für Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen stehen,
und mindestens eine weitere Verbindung (B) ausgewählt aus der Gruppe, die Panthenol, Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate umfaßt, enthalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen (A) und (B) in der wäßrigen Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz und/oder der wäßrigen Zubereitung des Oxidationsmittels enthalten sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (A) in der wäßrigen Zubereitung des Oxidationsmittels enthalten ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (A) 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure oder ein Salz dieser Säure ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (A) das Natriumsalz der 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (B) ausgewählt ist aus Panthenol, Allantoin und Proteinhydrolysaten.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (B) Panthenol ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (A) in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung oder Spülung, enthalten ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (B) in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung oder Spülung, enthalten ist.
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