DE4109976A1 - Verfahren zur dauerhaften verformung von haaren - Google Patents
Verfahren zur dauerhaften verformung von haarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur dauerhaften Haarverformung durch
reduktive Spaltung und erneute oxidative Knüpfung von Disulfidbindungen
des Haarkeratins.
Die dauerhafte Haarverformung wird nach den bekannten Dauerwell-Verfahren
in der Weise durchgeführt, daß man das Haar mechanisch verformt und die
Verformung z. B. durch Aufwickeln auf Haarwickler oder Papilloten festlegt.
Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man das Haar mit der
wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz und spült nach
einer Einwirkungszeit mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung. In einem
zweiten Schritt behandelt man das Haar mit der wäßrigen Zubereitung
eines Oxidationsmittels. Nach einer Einwirkungszeit wird auch dieses aus
dem Haar ausgespült und das Haar von den mechanischen Verformungshilfsmitteln
(Wickler, Papilloten) befreit.
Die wäßrige Zubereitung des Keratinreduktionsmittels ist üblicherweise
alkalisch eingestellt, damit das Haar quillt und auf diese Weise ein tiefes
Eindringen der keratinreduzierenden Substanz in das Haar ermöglicht
wird. Die keratinreduzierende Substanz spaltet einen Teil der Disulfid-
Bindungen des Keratins zu -SH-Gruppen, so daß es zu einer Lockerung der
Peptidvernetzung und infolge der Spannung des Haares durch die mechanische
Verformung zu einer Neuorientierung des Keratingefüges kommt. Unter dem
Einfluß des Oxidationsmittels werden erneut Disulfid-Bindungen geknüpft,
und auf diese Weise wird das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung
neu fixiert.
Weder die quellende Wirkung des Alkali noch die keratinspaltende Wirkung
des Reduktionsmittels lassen sich gänzlich rückgängig machen; das frisch
dauergewellte Haar ist daher sehr empfindlich gegen mechanische Beanspruchung.
Eine zu starke Reduktionsstufe - z. B. infolge zu hoher Konzentration
an keratinreduzierender Substanz oder zu langer Einwirkungszeit -
kann auch zu starker Haarschädigung führen, die sich beispielsweise in
einem Verspröden oder Stumpfwerden des Haares äußert. Weiterhin sind in
vielen Fällen auch andere Eigenschaften wie Naß- und Trockenkämmbarkeit,
Griff, Geschmeidigkeit, Weichheit, Glanz und Reißfestigkeit nur unbefriedigend.
In der DE-OS 38 26 369 wurde daher vorgeschlagen, der fixierenden Lösung
nebem dem Oxidationsmittel ein kationisches Tensid und/oder ein kationisches
Polymer sowie ein Salz der 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure zuzufügen.
Wenngleich dadurch eine verbesserte Konditionierung der verformten Haare
erreicht wird, verbleibt doch das auch in der Druckschrift angesprochene
allgemeine Probleme, daß kationische Verbindungen in vielen Fällen das Umformergebnis
und die Ausspülbarkeit des Fixiermittels negativ beeinflussen.
Es bestand daher weiterhin die Aufgabe, ein Verfahren der dauerhaften
Haarverformung zu finden, bei welchem die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen
mit größerer Sicherheit vermieden wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine wesentlichen Verbesserung
der Eigenschaften dauergewellter Haare dadurch erreicht wird, daß in
den während des Wellverfahrens eingesetzten Mittel spezielle Wirkstoffkombinationen
eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur dauerhaften Verformung
von Haaren, bei welchem man das Haar vor und/oder nach einer mechanischen
Verformung mit der wäßrigen Zubereitung einer keratinreduzierenden
Substanz behandelt, nach einer Einwirkungszeit spült, dann mit einer wäßrigen
Zubereitung eines Oxidationsmittels fixiert und ebenfalls nach einer
Einwirkungszeit spült, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der
wäßrigen Zubereitungen und/oder mindenstens einer der Spülungen eine Verbindung
(A) der allgemeinen Formel (I),
in der mindestens einer der Substituenten R¹ bis R³ steht für eine Gruppe
-COOR⁴, in der R⁴ Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion
oder ein Ammoniumion ⁺NHR⁵R⁶R⁷, in dem R⁵ bis R⁷ unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen, Hydroxyalkylgruppen mit 1
bis 4 C-Atomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen, Acylgruppen mit 2
bis 22 C-Atomen oder gegebenenfalls substituierte aromatische Gruppen mit
6 bis 10 C-Atome sind, ist, und die restlichen Substituenten R¹ bis R³
für Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen stehen, und mindestens
eine weitere Verbindung (B) ausgewählt aus der Gruppe, die Panthenol,
Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate
umfaßt, enthalten ist.
Im weiteren wird die wäßrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz
als Wellmittel und die wäßrige Zubereitung des Oxidationsmittels als Fixierlösung
bezeichnet.
Es hat sich herausgestellt, daß ein positiver Effekt für die Haare unabhängig
davon erzielt wird, ob die Verbindungen (A) und (B) im Wellmittel,
in der Fixierlösung oder in einer der beiden Spülungen eingesetzt werden.
Gleichfalls ist das Auftreten des Effektes unabhängig davon, ob beide Komponenten
in der gleichen Zubereitung oder in verschiedenen Mitteln vorliegen.
Besonders große Effekte wurden gefunden, wenn die Verbindungen (A) und (B)
im Wellmittel und/oder der Fixierlösung enthalten sind. Insbesondere in
den Fällen, in denen die Verbindung (A) in der Fixierlösung enthalten war,
waren die durch das Wellverfahren ausgelösten Beeinträchtigungen des Haares
sehr gering.
Die Verbindungen (A) sind Derivate des 2-Pyrrolidons. Bevorzugte Derivate
sind die 2-Pyrrolidon-3-, -4- und -5-carbonsäure und deren Salze. Bevorzugte
Salze dieser Verbindungen sind die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium-
und solche Ammoniumsalze, bei denen das Ammonium neben Wasserstoff
eine bis drei C₁- bis C₄-Alkylgruppe trägt.
Besonders bevorzugte Verbindungen (A) sind die 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure
und deren Salze. Das Natriumsalz ist ganz besonders bevorzugt.
Als weitere Komponente zur Erlangung des gewünschten Effektes ist eine
Verbindung (B), ausgewählt aus der Gruppe Panthenol, Derivate des Panthenols,
Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate, notwendig.
Bevorzugte Derivate des Panthenols sind das Panthethein, sowie die Pantothensäure
und deren Alkalimetall- und Ammoniumsalze.
Als Silikonöle können beispielsweise folgende Verbindungen eingesetzt werden:
Oligomere Polydimethylcyclosiloxane (CTFA-Bezeichnung: Cyclomethicone),
insbesondere die tetramere und pentamere Verbindung,
Hexamethyl-Disiloxan,
Polyphenylmethylsiloxane (CTFA-Bezeichnung: Phenyl Trimethicone),
Dimethylsiloxane-Dimethylpolysiloxanol-Gemische (CTFA-Bezeichnung: Cyclomethicone (and) Dimethiconol),
Silicon-Glykol-Copolymere (CTFA-Bezeichnung: Dimethicone Copolyol),
aminofunktionelle Polydimethylsiloxane und
hydroxylaminomodifizierte Silicone.
Hexamethyl-Disiloxan,
Polyphenylmethylsiloxane (CTFA-Bezeichnung: Phenyl Trimethicone),
Dimethylsiloxane-Dimethylpolysiloxanol-Gemische (CTFA-Bezeichnung: Cyclomethicone (and) Dimethiconol),
Silicon-Glykol-Copolymere (CTFA-Bezeichnung: Dimethicone Copolyol),
aminofunktionelle Polydimethylsiloxane und
hydroxylaminomodifizierte Silicone.
Solche Verbindungen sind auf dem Markt erhältlich. Bekannte Handelsprodukte
sind beispielsweise DCR344 Fluid, DCR345 Fluid, DCR200 Fluid, DCR556,
DCR190, DCR193 SU, DCRQ2-1401 und DCR929 des Herstellers Dow Corning sowie
die Produkte AbilRK4, AbilRK520 und AbilRB8839 des Herstellers Th. Goldschmidt
AG.
Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder
enzymatisch katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden.
Erfindungsgemäß verwendbar sind beispielsweise folgende Hydrolysate:
Kollagenhydrolysate (CTFA-Bezeichnungen: Hydrolyzed Animal Protein, Hydrolyzed
Animal Collagen und Soluble Animal Collagen). Hydrolysate auf Basis
Rinder-Kollagen können hierbei bevorzugt sein. Die Hydrolysate können auch
in Form von Salzen, beispielsweise als Natrium- oder Ammoniumsalz vorliegen.
Bekannte Handelsprodukte sind beispielsweise DehylanRET40 (Henkel),
PromoisRSilk1000Q (Interorgana), CollapuronRN (Henkel), NutrilanRV37908
und NutrilanRI (Grünau), Gelita-SolRC und CS (Deutsche Gelatine Fabriken
Stoeß & Co) sowie Lexein LP170 und LexeinRX-350 (Inolex).
Kollagenhydrolysat-Kondensate. Kollagenhydrolysate können erfindungsgemäß
auch in Form ihrer Kondensate mit organischen Säuren, insbesondere Fettsäuren
oder Fettsäuregemischen, eingesetzt werden. Bevorzugte Säuren sind
Ölsäure, Myristinsäure, Undecylensäure, Kokosfettsäure und Abietinsäure.
Die Kondensationsprodukte können auch in Form von Salzen, insbesondere
Natrium-, Kalium- und Triethanolaminsalzen vorliegen. Solche Kondensationsprodukte
tragen auch die CTFA-Bezeichnungen Oleoyl Hydrolyzes Animal
Protein, Myristoyl Hydrolyzed Animal Protein, Oleoyl Hydrolyzed Animal
Collagen, Potassium Coco Hydrolyzed Animal Protein, TEA Abietoyl Hydrolyzed
Animal Collagen, Potassium Undecylenoyl Hydrolyzed Animal Collagen
und TEA Coco Hydrolyzed Animal Collagen.
Handelsprodukte sind beispielsweise LameponRLPO, LameponR4SK, LameponRUD,
LameponR460, LameponRPA TR, LameponRST40 und LameponRS (Grünau) sowie
LexeinRA240, LexeinRS620 und LexeinRA520 (Inolex).
Auch kationisierte Kollagenhydrolysate wie beispielsweise das unter der
Bezeichnung LamequatRL auf dem Markt befindliche Produkt (CTFA-Bezeichnung:
Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Animal Protein; Grünau) können erfindungsgemäß verwendet werden.
Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Animal Protein; Grünau) können erfindungsgemäß verwendet werden.
Elastin-Hydrolysate (CTFA-Bezeichnung: Hydrolyzed Animal Elastin).
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Elastinhydrolysate sind die unter
den Bezeichnungen NutrilanRElastin E20 (Henkel) und GelitaR Gelastin
(Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co) vertriebenen Produkte. Hydrolysate
aus Rinder-Elastin können bevorzugt sein.
Kondensationsprodukte von Elastinhydrolysaten mit Fettsäuren wie beispielsweise
Laurinsäure (CTFA-Bezeichnung: Lauroyl Hydrolyzed Animal
Elastin) können ebenfalls eingesetzt werden. CrolastinRAS (Croda) ist ein
entsprechendes Marktprodukt.
Keratin-Hydrolysate (CTFA-Bezeichnung: Hydrolyzed Animal Keratin) stellen
eine weitere Gruppe erfindungsgemäß einzusetzender Protein-Hydrolysate
dar. Beispiele für Markenprodukte sind NutrilanRKeratin W (Henkel), KeraproRS
(Diedrichs), PromoisRWK H (Seiwa Oil & Chemetics) und KerasolR
(Croda).
Weitere Proteine, deren Hydrolysate erfindungsgemäß einzusetzende Verbindungen
(B) darstellen, sind Weizenproteine, Milchproteine, Eiweißproteine,
Seidenproteine, Mandelproteine, Sojaeiweiß sowie Proteine aus Tierhäuten.
Entsprechende Verkaufsprodukte sind beispielsweise GluadinRAGP (Henkel),
Produkte der DiaMinR-Serie (Diamalt), LexeinRX-250 und LexeinRMP (Inolex),
CroteinRA, CroteinRC, CroteinRASC und CroteinRO (Croda), GelitaRFlex S50
(Deutsche Gelatine Fabrik Stoess & Co) und HydrosilkR10000 (Croda).
Auch diese Proteinhydrolysate können mit organischen Säuren oder Säuregemischen
wie Myristinsäure, Ölsäure, Kokosfettsäure oder Abietinsäure zu
erfindungsgemäß einsetzbaren Kondensaten umgesetzt werden. Beispiele für
entsprechende Handelsprodukte sind LexeinRA200 (Inolex), LameponRPO-TR,
LameponRPA-K, LameponRS-MV und LameponRS-TR (Grünau) und CroteinRCCT
(Croda).
Quaternisierte Produkte solcher Proteinhydrolysate sind beispielsweise
als LexeinRQX3000 (Inolex), CroteinRQ (Croda) und CroquatRWKP (Croda),
erhältlich.
Panthenol stellt eine besonders bevorzugte Verbindung (B) dar. Dabei hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, in den Fällen, in denen Panthenol Teil
des Wellmittels ist, das Panthenol erst unmittelbar vor der Anwendung zu
den übrigen Komponenten des Wellmittels hinzuzugeben.
Die Verbindungen (A) werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Mengen
von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der diese Verbindungen
enthaltenden Zubereitung oder Spülung, eingesetzt. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%
sind bevorzugt.
Die Verbindungen (B) werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren in Mengen
von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der diese Verbindungen
enthaltenden Zubereitung oder Spülung, eingesetzt. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%
sind bevorzugt.
Als keratinreduzierende Substanzen können in dem erfindungsgemäßen Verfahren
die dafür üblichen Mercaptane und die Alkalieinsätze der schwefligen Säure
eingesetzt werden. Bevorzugt geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren
sind die Alkali- oder Ammoniumsalze der Thioglycolsäure und/oder der
Thiomilchsäure sowie die freien Säuren. Diese können in die keratinreduzierenden
Zubereitungen der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens
in einer Konzentration von 0,5 bis 1,0 Mol/kg bei einem
pH-Wert von 6,5 bis 10 eingesetzt werden. Die Einwirkungszeit für die keratinreduzierende
Zubereitung beträgt in der Regel 20 bis 40 Minuten, wobei
die Dicke des zu behandelnden Haares, der gewünschte Verformungsgrad,
die Größe der verwendeten mechanischen Verformungsmittel (Haarwickler) und
die Art des Keratinreduktionsmittels weitere Einflußgrößen sind.
Außer der keratinreduzierenden Substanzen können in der wäßrigen Zubereitung
zur Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens
alle hierfür bekannten Hilfsmittel und Zusatzstoffe enthalten
sein. Dies sind in erster Linie oberflächenaktive Stoffe, Konsistenzgeber,
Komplexbildner, Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Guanidine und Harnstoff, Ammoniak und Puffersalze zur
Einstellung eines pH-Wertes von 6,5 bis 10, z. B. Ammoniumcarbonat, wasserlösliche
Polymere zur Viskositätserhöhung, den Duft beeinflussende
Stoffe wie Parfümöle, Dimethylisosorbit und Cyclodextrine, Farbstoffe und
Trübungsmittel.
In der wäßrigen Zubereitung zur Durchführung der zweiten Stufe, der oxidativen
Fixierung, können als Oxidationsmittel z. B. Wasserstoffperoxid und
die zur Stabilisierung wäßriger Wasserstoffperoxidzubereitungen üblichen
Stabilisatoren enthalten sein. Der pH-Wert solcher wäßriger H₂O₂-Zubereitungen,
die etwa 0,5 bis 3,0 Gew.-% H₂O₂ enthalten, liegt bevorzugt bei 2
bis 4; er wird durch anorganische Säuren, bevorzugt Phosphorsäure eingestellt.
Weitere bevorzugte Oxidationsmittel sind Natrium- und Kaliumbromat.
Solche Bromate werden in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew.-% eingesetzt
und der pH-Wert der Lösungen wird auf 4 bis 7 eingestellt.
Außer dem Oxidationsmittel können in der wäßrigen Zubereitung zur Durchführung
der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Haarverformungsverfahrens
weitere hierfür bekannte Hilfsmittel und Zusätze enthalten sein: Dies sind
z. B. oberflächenaktive Stoffe, quartäre Ammoniumsalze, kationische Polymere,
Duftstoffe und Trübungsmittel.
Sowohl Wellotion als auch Fixierlösung können als Creme, Gel oder Flüssigkeit
formuliert sein. Es kann bevorzugt sein, die Zubereitungen in Form
von Schaumaerosolen zu konfektionieren, die mit einem verflüssigten Gas
wie z. B. Propan-Butan-Gemischen, N₂O, Dimethylether, Fluorkohlenwasserstofftreibmitteln
oder Gemischen davon in Aerosolbehältern mit Schaumventil
abgefüllt werden.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern:
Haarsträhnen (Strähnenlänge: 15 cm/Strähnengewicht: 2 g) vom Typ 6921
(Fischenbach und Miller) wurden 30 Minuten mit 50 ml Thioglykolsäure (8-Gew.-%ige
Lösung, mit Ammoniak auf pH 9 eingestellt) behandelt. Anschließend
wurde 2 Minuten mit Wasser (35°C) gespült. Dieses Verfahren wurde 5
mal wiederholt.
Anschließend wurden die Haare 10 Minuten mit der Fixierlösung behandelt.
Danach wurde gespült, wie oben geschildert getrocknet und die Höchstreißkraft
sowie der 15%-Dehnungswert bestimmt. Einzelheiten des Meßverfahrens
können der Literatur (Ärztl. Kosmetologie 15, 347-355 (1985) und
Parfümerie & Kosmetik 72, 74-81 (1991) entnommen werden.
Die Bestimmung von Trocken- und Naßkämmbarkeit erfolgte an braunem Haar (Alkinco
6634, Strähnenlänge: 12 cm; Strähnengewicht: 1 g) in Form eines Mittelwert-
Paarvergleiches. Zur Bestimmung des Nullwertes wurden die Strähnen 1,5
Minuten lang mit Wasser (1 l/min, 38°C) gespült und ausgekämmt. Danach wurden
die Strähnen 40 Minuten lang über einem Lüfter bei 45°C getrocknet. Nach 12-
stündigem Konditionieren bei 30°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40%
wurde die Kämmbarkeit bestimmt. Anschließend wurden die Haarsträhnen 5 Minuten
lang mit 100 g der Formulierung behandelt und anschließend in oben dargestellter
Weise gespült, getrocknet und konditioniert. Dann wurde die Trockenkämmbarkeit
bestimmt.
Zur Bestimmung der Naßkämmbarkeit wurde analog vorgegangen. Im Unterschied zur
Trockenkämmbarkeit wurden aber nach dem Einwirken der Formulierung die Haare
lediglich 1 Minute unter fließendem Wasser (1 l/min; 38°C) gespült und dann
sofort gemessen.
Es wurden folgende Fixierlösungen geprüft:
Es wurden die folgenden Kämmbarkeiten vor und nach der Behandlung mit den Lösungen
A-D gemessen:
Claims (9)
1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei welchem man das
Haar vor und/oder nach einer mechanischen Verformung mit der wäßrigen
Zubereitung einer keratinreduzierenden Substanz behandelt, nach einer
Einwirkungszeit spült, dann mit einer wäßrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels
fixiert und ebenfalls nach einer Einwirkungszeit spült,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der wäßrigen Zubereitungen
und/oder mindestens einer der Spülungen eine Verbindung (A) der
allgemeinen Formel (I),
in der mindestens einer der Substituenten R¹ bis R³ steht für eine
Gruppe -COOR⁴, in der R⁴ Wasserstoff, ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion
oder ein Ammoniumion ⁺NHR5R6R7, in dem R5 bis R7 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1 bis 22 C-Atomen,
Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 22
C-Atomen, Acylgruppen mit 2 bis 22 C-Atomen oder gegebenenfalls
substituierte aromatische Gruppen mit 6 bis 10 C-Atomen sind, ist, und
die restlichen Substituenten R¹ bis R³ für Wasserstoff oder Alkylgruppen
mit 1 bis 4 C-Atomen stehen,
und mindestens eine weitere Verbindung (B) ausgewählt aus der Gruppe, die Panthenol, Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate umfaßt, enthalten ist.
und mindestens eine weitere Verbindung (B) ausgewählt aus der Gruppe, die Panthenol, Derivate des Panthenols, Allantoin, Silikonöle und Proteinhydrolysate umfaßt, enthalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen
(A) und (B) in der wäßrigen Zubereitung der keratinreduzierenden
Substanz und/oder der wäßrigen Zubereitung des Oxidationsmittels enthalten
sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (A) in der wäßrigen Zubereitung des Oxidationsmittels
enthalten ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (A) 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure oder ein Salz dieser
Säure ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
(A) das Natriumsalz der 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (B) ausgewählt ist aus Panthenol, Allantoin und
Proteinhydrolysaten.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
(B) Panthenol ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (A) in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere
von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung
oder Spülung, enthalten ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (B) in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von
0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung
oder Spülung, enthalten ist.
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1992
- 1992-03-18 EP EP19920906778 patent/EP0576507A1/de not_active Withdrawn
- 1992-03-18 WO PCT/EP1992/000588 patent/WO1992017155A1/de not_active Application Discontinuation
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