DE4431247C1 - Befestigungsanordnung eines Leitungshalters an einem Radführungsglied eines gebremsten Rades - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung eines Lei­ tungshalters an einem Radführungsglied eines gebremsten Rades der im Oberbegriff des Hauptanspruches angegebenen Art.

Eine derartige Befestigungsanordnung ist im Serienfahrzeugbau üblich, da eine distanzierte Verlegung des zugeordneten Brems­ schlauches gegenüber sich drehenden Radteilen erfolgen muß. Der Leitungshalter besteht dabei aus einem kostengünstig zu ferti­ genden Blechbiegeteil, dessen Befestigungsschenkel mit zwei Schrauben auf einer Gegenfläche des Achsschenkels verspannbar ist.

Druckschriftlich ist die Befestigungsanordnung z. B. aus der JP 54-91589 U als bekannt zu entnehmen.

Ferner ist aus der DE 35 42 376 A1 eine schaufelartig gekrümmte Luftleiteinrichtung zum Umlenken eines Kühlluftstromes auf eine Bremseinrichtung des zugeordneten Rades bekannt, wobei die Luft­ leiteinrichtung in nicht näher erläuterter Weise an einem Rad­ führungsglied angeordnet sein soll. Eine derartige Luftleitein­ richtung würde zweckmäßig ebenfalls lösbar am Radführungsglied befestigt sein, um ein problemloses Auswechseln derselben z. B. im Falle mechanischer Beschädigungen zu ermöglichen.

Eine Anbringung von Leitungshalter und Luftleiteinrichtung an einem Radführungsglied führte jedoch zu einer erheblichen Erhöhung der ungefederten Radmasse sowie zu einem deutlich größeren Montageaufwand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsan­ ordnung der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Anordnung einer Einrichtung zur Bremsenkühlung durch den Fahrtwind möglich wird, ohne daß die ungefederte Radmasse über­ mäßig erhöht wird oder der Montageaufwand erheblich zunimmt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs.

Aus den übrigen Ansprüchen gehen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung hervor.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.

In der Darstellung ist eine Seitenansicht eines eine Scheiben­ bremse tragenden Achsschenkels 1 eines Vorderrades von einem Kraftwagen zu sehen, der separat also nicht in seiner Einbaulage gezeigt ist. Auf der Radseite neben dem Achsschenkel 1 ist ein Bremsabdeckblech 2 unbeweglich am Achsschenkel 1 befestigt, das in üblicher Weise eine Kreisform bzw. Topfform aufweist und koaxial zur Drehachse 3 des Rades angeordnet ist. Aus einem vorderen oberen Umfangsbereich des Bremsabdeckblechs 2 ist eine etwa segmentförmige Öffnung ausgespart, in der ein Bremssattel 4 üblicher Bauart von zwei nach vorn auskragenden Hebelarmen des Achsschenkels 1 gehalten ist. Aus dem Bremssattel 4 sind ein Bremsschlauch 5 und eine Signalleitung 6 für eine Bremsbelagver­ schleißanzeige herausgeführt, die in einem Abstand oberhalb der Drehachse 3 nach hinten geführt sind und auf der radabgewandten Seite am Achsschenkel 1 vorbei verlegt sind.

Zur distanzierten Verlegung von Bremsschlauch 5 und Signallei­ tung 6 dient ein Leitungshalter 7, der aus einem mehrfach abge­ bogenen Blechstreifen besteht. Dieser Leitungshalter 7 weist als untere Abwinkelung einen von zwei beabstandeten Bohrungen durch­ setzen, geraden Befestigungsschenkel 8 auf, der mit zwei Inbus­ schrauben 9 auf einer planen Gegenfläche des Achsschenkels 1 verschraubt ist. Diese mit Gewindebohrungen versehene Gegen­ fläche liegt in einer schräg nach hinten geneigten Ebene ober­ halb und hinter der Drehachse 3 und verläuft dabei etwa tangential zu einer Kreisbahn um die Drehachse 3. Aufgrund dieser Ausrichtung konnte über die Inbusschrauben 9 ein parallelflacher Sockel 10 eines ABS-Sensors 11 mitbefestigt werden, der zwischen Befestigungsschenkel 8 und Gegenfläche des Achsschenkels 1 eingeklemmt ist. Es versteht sich, daß die vom ABS-Sensor 11 zum Steuergerät führende Signalleitung 12 eben­ falls mittels des Leitungshalters 7 distanziert verlegt ist.

Um im Fahrbetrieb eine verbesserte Fahrtwind-Kühlung der innen­ belüfteten Scheibenbremse sowie des Radlagers zu ermöglichen, ist aus dem Bremsabdeckblech 2 eine längliche Durchtrittsöffnung 13 ausgespart, die etwa diagonal zum Bremssattel 4 im hinteren unteren Bereich des Bremsabdeckblechs 2 zwischen einem Innen­ umfang der nicht gezeigten Bremsscheibe und dem Außenumfang des nicht gezeigten Radlagers angeordnet ist. Dabei ist die Durch­ trittsöffnung 13 über ihre Länge etwa parallel zum Kreisumfang des Bremsabdeckblechs 2 gekrümmt.

Damit die aus der Fahrtrichtung ankommende Kühlluft in Axial­ richtung durch die Durchtrittsöffnung 13 hindurch umgelenkt wird, ist seitlich neben der Durchtrittsöffnung 13 ein schaufel­ artig gekrümmtes Luftleitblech 14 angeordnet, das über seine Länge parallel zur Durchtrittsöffnung 13 gekrümmt ist. Wie durch unterbrochene Linien angedeutet ist weist das Luftleitblech 14 über seinen Querschnitt gesehen ebenfalls einen gekrümmten Schaufelquerschnitt auf, wodurch die Kühlluft, die durch Pfeile angedeutet ist, um insgesamt 90° umgelenkt wird und somit durch die Durchtrittsöffnung 13 hindurch auf die Bremsscheibe geleitet wird.

Das Luftleitblech 14 ist einteilig mit dem Leitungshalter 7 aus­ gebildet, wobei es vom unteren Endbereich des Befestigungsschen­ kels 8 abragt. Somit ist die Baueinheit insgesamt als kostengün­ stig zu fertigendes Blechbiegeteil ausgebildet, das zudem beson­ ders gewichtsgünstig zu gestalten ist. Gegenüber getrennt ausge­ bildeten und getrennt zu befestigenden Bauteilen zeichnet sich die Baueinheit über die günstigen Montagekosten hinaus auch durch geringere Werkzeug-, Teile- und Lagerkosten aus.

Durch die achsschenkelfeste und damit auch radfeste Anbringung des Luftleitbleches 14 funktioniert die erwünschte Kühlung auch bei eingeschlagenen Rädern und bei geringen Kühlluftmengen. Eine Verschlechterung des Luftwiderstandsbeiwertes durch die Luft­ leiteinrichtung ist meßtechnisch kaum nachweisbar. Dies gilt in besonderem Maße, wenn die Kühlluft dem Luftleitblech 14 über eine in die Bugschürze integrierte Luftleitrinne zugeführt wird, wie dies aus der DE 35 42 376 A1 vorbekannt ist.

Claims (8)

1. Befestigungsanordnung eines Leitungshalters an einem Radfüh­ rungsglied eines gebremsten Rades mit lösbaren Befestigungsmit­ teln, durch die ein Befestigungsschenkel des Leitungshalters auf einer Gegenfläche des Radführungsgliedes festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Radführungsglied (Achsschenkel 1) eine Luftleiteinrich­ tung (Luftleitblech 14) zum Umlenken eines Kühlluftstromes an­ bringbar ist, die über die Befestigungsmittel (Inbusschrauben 9) des Leitungshalters (7) mitfestlegbar ist.

2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungshalter (7) mit Befestigungsschenkel (8) und die Luftleiteinrichtung (Luftleitblech 14) einteilig ausgebildet sind.

3. Befestigungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Leitungshalter (7) und Luftleiteinrichtung (Luftleitblech 14) von entgegengesetzten Endbereichen des Befestigungsschenkels (8) abstehen.

4. Befestigungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungshalter (7) mit Befestigungsschenkel (8) und Luftleiteinrichtung (Luftleitblech 14) aus einem Blechbiegeteil bestehen.

5. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich ein gekrümmter Leitschaufelbereich der Luftleiteinrich­ tung (Luftleitblech 14) im Querschnitt gesehen auf eine Durch­ trittsöffnung (13) für die umgelenkte Kühlluft zu erstreckt.

6. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Befestigungsmittel (Inbusschrauben 9) ein Sockel (10) eines ABS-Sensors (11) mitfestlegbar ist.

7. Befestigungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (10) zwischen Befestigungsschenkel (8) und Gegen­ fläche des Radführungsgliedes (Achsschenkels 1) klemmbefestigbar ist.

8. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Leitungshalters (7) ein Bremsschlauch (5) sowie mindestens eine Signalleitung (6 und 12) gezielt verlegt sind.