DE4430937C2 - Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Dämmaterials beliebiger Form aus Holzfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Dämmaterials beliebiger Form aus HolzfasernInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21J—FIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
- D21J1/00—Fibreboard
- D21J1/16—Special fibreboard
- D21J1/20—Insulating board
Landscapes
- Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen
Dämmaterials beliebiger Form aus Holzfasern, wobei Lagen aus Holzfasern
durch Pressen miteinander verbunden werden.
Allgemein bekannt sind Dämmaterialien aus Mineralfasern, Kunststoffen und
biologischen Fasern, die zur Abschottung unterschiedlichster Energiepoten
tiale, wie Wärme, Schall u. a., im Bauwesen z. B. in Form von Platten oder
Tafeln ihre Anwendung finden. Aber auch als Verpackungsfüllkörper werden
Dämmaterialien, insbesondere aus geschäumten Kunststoffen, eingesetzt.
Dämmaterialien aus Mineralfasern sind zwar in einem weiten Temperaturbe
reich einsetzbar, neigen jedoch zum Stäuben, so daß bei ihrer Verarbeitung
erhöhte Anforderungen an den Gesundheits- und Arbeitsschutz gestellt werden
müssen.
Dämmaterialien aus Mineralfasern und Kunststoffen, die bei Abrißarbeiten
von Bauwerken anfallen sind ebenso als Sondermüll zu behandeln, wie ge
schäumte Kunststoffe, die bei der Verbrennung giftige Gase, z. B. Dioxin,
freisetzen.
Aus diesem Grund ist seit Jahren bei Dämmaterialien ein verstärkter Trend
zur Nutzung von biologische Grundmaterialien, insbesondere Holz, erkennbar.
Aber auch diese Dämmaterialien aus biologischen Fasern sind mit Paraffinen,
Leimen und anderen chemischen Bindemitteln versetzt (DE 32 08 963 A1), die
ebenfalls bei der Verarbeitung und Entsorgung akute Probleme des Arbeits- und
Gesundheitsschutzes aufwerfen und nicht vollständig dem Stoffkreislauf
durch Recycling zugeführt werden können. Das Aufkommen dieser Bindemittel
ist teilweise begrenzt und der Einsatz relativ hochwertigen Faserholzes re
gelmäßig Bedingung, so daß "Problemholz" nicht dafür verwertet werden kann.
Weiterhin haben diese Dämmaterialien nur ein relativ geringes Porenvolumen
und damit durch ihre große Dichte ein hohes Gewicht.
Gemäß der EP 0518 017 ist ein gattungsgemäßes Verfahren für die Herstellung
von Holzfaser-Hartplatten bekannt, welche für den Einsatz in Warmdachkon
struktionen geeignet sind. Dieses Verfahren arbeitet nach der bekannten
Siebpreßtechnik für die Vliesbildung und kommt durch Nutzung der vorhande
nen natürlichen Bindemittel (fasereigene Bindungskräfte) ohne synthetische
oder zusätzliche zugegebene natürliche Bindemittel aus. Verfahrenstechnisch
wird die wenigstens zweischichtige Holzfaserplatte hergestellt, indem auf
eine erste Fasermatte, die zur Bildung der ersten Schicht aus kurzen Fasern
vorgesehen ist, direkt eine zweite Fasermatte, die zur Bildung der zweiten
Schicht aus langen Fasern vorgesehen ist, aufgebracht wird, wonach die bei
den Fasermatten zusammen dem Preßvorgang unterzogen werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren vorzuschlagen, das
ohne fremde Bindemittel auskommt und gleichzeitig ein hohes Porenvolumen
des Dämmaterials gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
gelöst.
Die Vorteile der Erfindung bestehen einerseits darin, daß das Dämmaterial
seine Festigkeit ohne fremde Bindemittel, d. h., nur durch fasereigene Bin
dungskräfte in Form der Wasserstoffbrückenbindung, erreicht, wodurch bei
seiner Herstellung die Belastung der Umwelt (Luft, Wasser) und die gesund
heitliche Gefährdung des Menschen wirksam ausgeschlossen und auch keine um
weltbelastenden Entsorgungsprobleme auftreten, da das Dämmaterial uneinge
schränkt dem Stoffkreislauf durch Recycling zuführbar ist und andererseits
ein Dämmaterial mit hohem Porenvolumen, d. h., geringem Gewicht hergestellt
werden kann. Weiterhin können bei diesem Verfahren Fasern aus allen Faser
hölzern verwendet werden, so daß auch "Problemholz" einer höherwertigen
Verwendung zuführbar wird. Auch lassen sich unter Nutzung des erfindungsge
mäßen Verfahrens Verpackungsfüllkörper herstellen, so daß eine umwelt
freundliche Alternative zu geschäumten Kunststoffflocken oder -kugeln gebo
ten wird.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
Soll ein dreilagiges Dämmaterial in Form einer Bauplatte gefertigt werden,
so wird, nachdem eine Suspension aus Wasser und Holzfasern hergestellt wor
den ist, eine vorwiegend Kurzfasern enthaltende Teilsuspension für die spä
tere Bildung der beiderseitigen Decklage abfraktioniert und wiederum ein
Teil dieser Kurzfasersuspension zur Bildung der ersten teilentwässerten La
ge (Decklage) auf ein Sieb aufgegeben. Der die vorwiegend Langfasern ent
haltende Rest der Faserstoffsuspension wird unter Bildung einer Warenbahn
ebenfalls auf ein Sieb aufgegeben, teilentwässert und anschließend in grob
strukturierte Teile zerlegt und auf die erste vorgefertigte Lage (Decklage)
aufgebracht, wodurch eine aus einer groben Struktur bestehende zweite Lage
(Mittellage) gebildet wird. Auf diese Mittellage wird nun analog der oben
beschriebenen Weise, die zweite Decklage aufgebracht und abschließend die
drei Lagen auf die erforderliche Dicke der fertigen Bauplatte derartig ge
preßt, daß insbesondere unter im wesentlichen erhalten bleibender Struktur
und Permeabilität der Mittellage, die Bindung der Lagen untereinander sowie
der Holzfaserstoffe in den einzelnen Lagen, sich allein durch die Aktivie
rung der fasereigenen Bindungskräfte in Form einer Wasserstoffbrückenbin
dung vollzieht. Durch das Pressen wird insbesondere in der Mittellage eine
definierte Volumenverringerung der Struktur bewirkt, wodurch der Wasserge
halt der Strukturteile an deren Oberfläche tritt und somit gleichzeitig ei
ne fiktive örtliche Stoffdichteabsenkung auslöst, mit deren Hilfe die Was
serstoffbrückenbindung der grobstrukturierten Teile untereinander und mit
den Decklagen erfolgt. Die durch das Pressen vollzogene Volumenverringe
rung, insbesondere der Mittellage, wird durch das Wiedererholungsvermögen
der grobstrukturierten Teile nach der Entlastung nahezu rückgängig gemacht.
Ein Trockenvorgang des Preßteiles schließt die Herstellung der Bauplatte
ab.
Die verwendeten grobstrukturierten Teile können dabei eine beliebige Form
besitzen, wobei sie in ihrer kleinsten räumlichen Achse eine Abmessung
kleiner als die Dicke der zweiten Lage der Dämmplatte aufweisen und diese
Abmessung sich im Bereich von 1 mm bis 100 mm bewegt. Durch eine derartige
Wahl der Form und Größe der Strukturteile kann die innere Struktur der
zweiten Lage in Verbindung mit deren Dicke, eine optimale Anpassung an die
gewünschten, insbesondere bauphysikalischen Eigenschaften und auch an das
Gewicht des Dämmaterials erfahren.
Wird alternativ eine feinstrukturierte und glatte Oberfläche nur auf einer
Seite der Bauplatte gewünscht, so besteht die Möglichkeit, auf das Aufbrin
gen der zweiten Decklage zu verzichten und den Preßvorgang nach Aufbringen
der grobstrukturierten zweiten Lage durchzuführen.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Dämmaterials beliebiger Form aus Holzfasern, bei dem
- - aus einer Suspension aus Wasser und Holzfasern eine vorwiegend Kurzfasern enthaltende Teilsuspension für die Bildung der ggf. beiderseitigen Deck lage abfraktioniert wird,
- - diese Kurzfasersuspension teilweise zur Bildung der ersten teilentwässer ten Decklage auf ein Sieb aufgegeben wird,
- - der vorwiegend Langfasern enthaltende Rest der ursprünglichen Holzfaser suspension unter Bildung einer Warenbahn ebenfalls auf ein Sieb aufge geben, teilentwässert, anschließend in grobstrukturierte Teile zerlegt und auf die erste Decklage aufgebracht wird,
- - ggf. auf diese Mittellage die zweite Decklage aus vorwiegend Kurzfasern bestehend aufgebracht wird,
- - die Lagen auf die erforderliche Dicke miteinander verpreßt und das so erhaltene Preßteil getrocknet wird.
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DE19944430937 DE4430937C2 (de) | 1994-08-31 | 1994-08-31 | Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Dämmaterials beliebiger Form aus Holzfasern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944430937 DE4430937C2 (de) | 1994-08-31 | 1994-08-31 | Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Dämmaterials beliebiger Form aus Holzfasern |
Publications (2)
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DE4430937A1 DE4430937A1 (de) | 1996-03-07 |
DE4430937C2 true DE4430937C2 (de) | 1996-09-19 |
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EP0518017B2 (de) * | 1991-06-14 | 1998-09-23 | Pavatex Ag | Holzfaserplatte, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung derselben |
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1994
- 1994-08-31 DE DE19944430937 patent/DE4430937C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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