DE4430537A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verpressen und Verpacken von faserigem Gut in Ballen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verpressen und Verpacken von faserigem Gut in BallenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verpacken von faserigem Gut
in Ballen durch mehrstufiges Verpressen mit mehreren Vorpressen, bei dem das
in kastenförmigen, türlosen, stabilen Behältern vorgepreßte Gut zu einer Zentral
presse befördert wird, in der das vorgepreßte Gut jeweils zu einem Ballen fertig
verpreßt und anschließend verpackt wird, indem die mit dem faserigen Gut ge
füllten, aus einem einstückigen Mantelteil und einer davon lösbaren Bodenplatte
bestehenden Behälter von den Vorpressen zu der vom Arbeitsrhythmus dieser
Vorpressen unabhängig arbeitenden Zentralpresse auf einer oder mehreren be
liebig gerichteten Bahnen, ggf. unter Zwischenlagerung, befördert und die Behäl
ter von der Zentralpresse in beliebiger Reihenfolge übernommen werden, nach
dem Fertigpressen des Gutes im Behälter mittels eines Preßstempels der Mantel
teil des Behälters unter Aufrechterhaltung des Preßdruckes von dem Ballen und
der Bodenplatte vollständig entfernt und dann der Ballen in einer Hülle verpackt,
armiert, sowie nach Zurückfahren des Preßstempels aus der Zentralpresse ent
fernt wird, und der positioniert gehaltene Mantelteil noch in der Zentralpresse -
zum Rücktransport des Behälters auf einer oder mehreren beliebig gerichteten
Bahnen - mit einer Bodenplatte wieder vereinigt wird.
Ein Verfahren dieser Art ist durch die EP 0 014 923 B1 bekannt. Es hat den
wesentlichen Vorteil, daß die Zahl der Vorpressen, die mit einer Endverpreß
station zusammenarbeiten, nicht auf eine gewisse Zahl beschränkt ist. Vorpres
sen und Endverpreßstation arbeiten unabhängig voneinander. Damit ist es auch
ermöglicht, in der Zentralpresse sowohl Faserflocke, als auch Kabelmaterial oder
unterschiedliche Fasertypen hintereinander zu verpressen, ohne daß sich
Fasermaterial der vorhergehenden Charge mit der nachfolgenden vermischen
kann. Die Endverpreßstation kann besser ausgelastet werden.
Aus der gleichen Schrift ist es bekannt, die Verpackung und Armierung unter
dem Preßstempel durchzuführen. Dies hat den Nachteil, daß die Preßstation
während der Verpackungsvorganges für einen weiteren Preßvorgang blockiert
ist. Die Leistung Ballen pro Stunde pro Zentralpresse ist stark beschränkt. Um
diesen Nachteil zu bessern, ist in der EP 0 029 977 B1 vorgeschlagen, den ver
preßten, aber noch unter Preßdruck stehenden Ballen zusammen mit der
Bodenplatte des Preßkastens und einem Endstück des Preßstempels in eine
seitlich gelagerte Haltestation zu befördern, wobei der Preßdruck, die Preßhöhe
des Ballens höchstens geringfügig zunehmen darf. In dieser seitlichen Halte
station kann dann ungehindert der Verpackungsvorgang und auch die Armierung
vorgenommen werden, während in der Preßstation ein weiterer Ballen verpreßt
werden kann. Die seitlich gelagerte Haltestation kann sich kreisförmig an die
Preßstation oder in einem oder zwei seitlich angeordneten Verpackungsarmen
anschließen.
Das Verpacken und Armieren in einer von der Preßstation getrennten Örtlichkeit
ist von Vorteil, weil dadurch die Leistung der Zentralpresse erhöht werden kann,
nachteilig ist aber die seitliche Verschiebung des unter Preßdruck stehenden
Ballens in eine reine Haltestation, die zusätzlichen konstruktiven Aufwand bein
haltet. Es ist auch von Nachteil, daß die Bodenplatte des Preßkastens zu
sammen mit einem gesonderten Endstück des Preßstempels aus der Preßstation
entfernt und notgedrungen wieder zurück in die Preßstation gefahren werden
muß, um dort wieder mit dem Preßstempel, was das Endstück anbetrifft, und mit
dem Preßkastenmantel, was die Bodenplatte anbetrifft, vereinigt zu werden.
Dieser Arbeitsvorgang in der Zentralpresse kostet Zeit und behindert eine opti
male Auslastung der Zentralpresse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zunächst ein Verfahren und dann
auch eine dazu passende Vorrichtung zu entwickeln, mit dem eine Zentralpresse
betrieben werden kann, in der die aufgezählten Probleme nicht mehr auftreten.
Wesentlich ist, die Produktionsleistung einer Zentralpresse zu erhöhen, wobei
weder der Preßvorgang durch die notwendige Verpackungs- und Armierungszeit
behindert werden darf, noch der Ballen zusammen mit einem gesonderten, vom
Preßstempel lösbaren Teil des Preßstempels in eine gesonderte, seitlich ange
ordnete Halteposition transportiert werden darf.
Ausgehend von dem Verfahren anfangs genannter Art ist zur Lösung der gestell
ten Aufgabe vorgesehen, daß
- a) - wie an sich bekannt - der Behälter in die Preßstation der Zentralpresse ver fahren, dort arretiert, spätestens jetzt die Oberseite des Behälters oder die Unterseite des Preßstempels mit einem Decken-Verpackungsmittelzuschnitt versehen, das faserige Gut mittels des Preßstempels verpreßt und anschlie ßend der Mantelteil von der Bodenplatte entfernt wird, dann
- b) der weiterhin unter Preßdruck stehende Ballen zusammen mit dem Preßstem pel auf einer kreisförmigen Bahn in zunächst eine Verpackungsstation verfah ren wird, in der die Seitenflächen des Ballens zumindest mit den überstehen den Rändern eines Boden- und des Decken-Verpackungsmittelzuschnitts be deckt und ggf. zusätzlich mit einem Mantel-Verpackungsmittelzuschnitt um wickelt werden, dann
- c) der weiterhin unter Preßdruck stehende Ballen zusammen mit dem Preß stempel auf der kreisförmigen Bahn in eine in der gleichen Drehrichtung fol gende Armierungsstation verfahren wird, in der der Ballen mehrfach mit Bän dern oder Drähten umwickelt und anschließend der fertig verpackte Ballen von dem Druck des Preßstempels befreit und aus der Zentralpresse hinausbewegt wird, und dann
- d) die nun von dem Ballen befreite Bodenplatte erneut mit dem Boden-Ver packungsmittelzuschnitt versehen, der positioniert gehaltene Mantelteil des Behälters wieder mit der Bodenplatte vereinigt und dabei oder vorher zusam men mit dem Preßstempel auf der kreisförmigen Bahn in der gleichen Dreh richtung in die vorherige Preßstation nach a) verfahren wird.
Ein Verfahren dieser Art bewirkt eine immense Leistungssteigerung. Es ist zwar
- bezüglich der notwendigen Vorrichtung - eine Zentralpresse mit mehreren Preß
stationen zu bauen, um das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu kön
nen, jedoch entfallen erhebliche Konstruktionsdetails der vorbekannten Vorrich
tung, die die Vorrichtung verkomplizierten und verteuerten. Das neue Verfahren
konzentriert sich auf den Vorgang, daß der einmal verpreßte Ballen bis zum
Ausstoß nach der Verpackung stets in unverändertem, optimalen Preßzustand
unter dem Preßstempel verbleibt, dabei in die Verpackungsstation und dann in
die Armierungsstation verfährt, und zwar in einem kreisförmigen Weg, der zurück
in die Preßstation führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vielfältig vervollständigt werden. So ist
es vorteilhaft, die Verpackungs- und Armierungsstationen auf einem Kreis jeweils
nach Umfahren von 120° zu erreichen. Auf diese Weise ist genügend Platz für
die Vorrichtungsteile, die zur Verpackung und auch zur Armierung notwendig
sind.
Besonders günstig ist es, wenn die Zentralpresse tangential von den mit dem
vorgepreßten faserigem Gut gefüllten Preßbehältern angefahren und die leeren
Behälter (Mantelteil + Bodenplatte) in derselben Tangentialen von der Zentral
presse abtransportiert werden. Dies bewirkt eine einfache, platzsparende und
klare Linienführung beim Transport der Preßkästen.
Die zur Durchführung des Verfahrens notwendige Vorrichtung geht aus von dem
Pressensystem, wie es in der EP 0 014 923 B1 beschrieben ist. Es besteht im
wesentlichen aus mehreren mit je einer Ablageeinrichtung versehenen Vor
pressen und einer unabhängig aufgestellten und unabhängig von deren Arbeits
rhythmus betreibbaren Zentralpresse. Bei diesem System wird mit Vorteil das Gut
in je einem kastenförmigen, türlosen Behälter vorgepreßt, von der Vorpresse ab
geliefert und mittels Transportmitteln zum Fertigpressen und Verpacken auf einer
beliebig gerichteten Bahn der Zentralpresse zugeführt und die leeren Behälter
werden nach Abliefern der Ballen zurückgeführt. Die erfindungsgemäße Zentral
presse besteht dann aus mindestens zwei, vorzugsweise drei vollständigen
Preßeinheiten, die radial von einer Mittelachse nach außen gerichtet angeordnet
und um diese Mittelachse drehbar gelagert sind. Diese Zentralpresse ermöglicht
ein schnelles, unkompliziertes, automatisch durchgeführtes Verpacken und Ar
mieren. Es ist damit eine Taktzeit erreichbar, die bei der Vorrichtung nach dem
Stande der Technik unvorstellbar ist.
Die erfindungsgemäße Zentralpresse ist in mehren Details vorteilhaft zu ergän
zen. Die Daten gehen aus der Beschreibung der Figuren und aus den Patentan
sprüchen hervor. Beispielhaft ist die Vorrichtung nach der Erfindung in der Zeich
nung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Zentralpresse in der Draufsicht mit drei Bearbeitungsstationen, sprich
Preßeinheiten,
Fig. 2 die Zentralpresse in der Seitenansicht entlang der Schnittlinie A-A der
Fig. 1 in der Preßstation (oder auch in der Verpackungsstation), nachdem
der Preßkastenmantel von dem verpreßten Ballen nach oben abgezogen
ist,
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung die Zentralpresse in der Einzelheit der Ver
packungsstation beim Umlegen der Mantelfolie,
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung die Zentralpresse in der Einzelheit der Armie
rungsstation mit auch der Auswurfsituation des verpackten Ballens und
Fig. 5 eine Greifvorrichtung für den Abtransport des verpackten Ballens mit
Hängetransport.
Die Zentralpresse nach Fig. 1 besteht aus einer sternförmig ausgerichteten
Preßvorrichtung mit den Preßeinheiten bzw. Preßstationen I-III, die alle gleich,
und zwar so ausgebildet sind, daß sie den Endpreßvorgang durchführen können.
Jede Einheit I-III besteht also aus einer vollständigen Presse, die den Preß
kasten annehmen, arretieren, das in der nicht dargestellten Vorpresse eingefüllte
Fasermaterial ggf. auch auf der Oberseite des Preßkastens mit einer Ver
packungsfolie versehen, in demselben Preßkastenmantel mit einem Preßstempel
verpressen und evtl. endverpressen kann und die den Preßkastenmantel von
dem im Preßzustand befindlichen Ballen nach oben abziehen kann, wobei
selbstverständlich die Preßkasten-Bodenplatte vorher vom Mantel in ihrer
Arretierung gelöst worden ist.
Von diesen Einheiten, von denen aus Fig. 2 eine in der Seitenansicht zu sehen
ist, sind also drei sternförmig um eine Drehachse 4 mit gleichem Abstand ange
ordnet, so daß sich zwischen den Bearbeitungsstationen ein Fahrwinkel von 120°
ergibt. Die Preßeinheiten I-III stehen auf einer Grundplatte 5, über die die Ein
heiten I-III in Richtung der Pfeile 6, 6′, 6′′ kreisförmig verfahren werden können.
Dazu dient z. B. das dargestellte Lager 3 oder andere Gleiteinrichtungen. Die
Preßeinheiten I-III sind im Beispiel mit seitlicher Öffnung U-förmig ausgebildet,
was z. B. den Vorteil hat, daß der neue, volle Preßkasten nicht radial in die Zen
tralpresse eingefahren werden muß, sondern auch seitlich, tangential.
Aus Fig. 1 ist insofern ersichtlich, daß die Zentralpresse nach der Erfindung von
der Zubringerstraße (volle Kannen) tangential angefahren wird. Von der jeweili
gen Vorpresse kommt also das vorgepreßte Fasermaterial in einem Preßkasten
9, 10 und wird jedenfalls vor der Zentralpresse auch auf der Oberseite mit einer
Verpackungsfolie 1 bedeckt. Die Folienbestückungsvorrichtung ist in Fig. 1 in der
Aufsicht nur schematisch angedeutet, im einzelnen aber bekannt. Dann fährt der
Preßkasten 9, 10 mittels des Wagens 35 auf den Schienen 36 weiter in Richtung
des Pfeiles 7 und gelangt geradlinig weiter letztlich in die von einem Ballen 8,
besser von einem leeren Preßkasten (Mantel 9 + Bodenplatte 10) freie
Preßeinheit I. Die Schienen 36 gehen zwar ununterbrochen gerade weiter bis zu
den Abtransportschienen 36′, jedoch wird der Wagen 35 neben der Preßeinheit I
verweilen, damit von dort der Preßkasten übergeben werden kann. Dies erfolgt z. B.
mittels einer nicht dargestellten Kettenförderung, die allein den Preßkasten in
die Preßposition bewegt. Der nunmehr leere Wagen 35 fährt zurück zur
Übernahme eines bereitstehenden weiteren vollen Preßkastens. Aufgrund der
durchlaufenden Schienen 36 ist es mit Vorteil möglich, auch mal einen defekten
Preßkasten oder einen nicht zufriedenstellend gefüllten Preßkasten wieder aus
dem Preßbereich zu entfernen, ohne daß die Preßarbeit der Gesamtmaschine
gestört wird.
Es folgt nun der Preßvorgang mittels des Preßstempel 13 und seinen Druckzylin
dern 13′. Nach dem Verpressen wird der Preßkastenmantel 9 gemäß Fig. 2 von
seitlich an jeder Preßeinheit I-III angeordneten, auch aus Fig. 1 ersichtlichen
Zugzylindern 11, 12 nach oben abgezogen, so daß der Ballen 8 nur von oben mit
dem Preßstempel 13 und unten mit der Bodenplatte 10 bedeckt, aber ansonsten
frei zugänglich ist.
In diesem Zustand erreicht der Ballen 8 nach Drehen der Zentralpresse um 120°
die Verpackungsstation, die in der Fig. 1 mit II bezeichnet ist. Es soll damit zum
Ausdruck gebracht werden, daß z. B. das Abziehen des Preßkastenmantels 9
vom Ballen 8 nicht in der in Fig. 1 dargestellten Pressen-Situation erfolgen muß,
sondern z. B. auch beim Drehen der Zentralpresse um die Achse 4 durchgeführt
werden kann. Diese Vorgehensweise ist einer der wesentlichen Vorteile der
neuen Zentralpresse, es wird Zeit in jeder der unbedingt notwendigen Bewe
gungsvorgänge eingespart.
Es ist auch möglich, den Hauptpreßvorgang zu unterteilen. In der Preßstation I
kann der Endpreßvorgang auch nur zu einem Teil bis zu einem Vorpreß-Endzu
stand erfolgen. Dann wird der Preßkastenmantel 9 z. B. beim Drehen der Zen
tralpresse um die Achse 4 zur Verpackungsstation II nach oben abgezogen und
gleichzeitig das Fasermaterial durch Erhöhen des Preßdruckes mittels der Zylin
der 13′ verstärkt verpreßt. Diese Vorgehensweise begünstigt den leichteren Ab
zug des Preßkastenmantels 9 vom Ballen 8 und verhindert auch eine Beschädi
gung der mit dem Mantel 9 in Berührung befindlichen Fasern des Ballens. Jeden
falls erhöht mit Vorteil dieser vorsichtige Preßvorgang nicht die Behandlungszeit
eines Ballens in der Zentralpresse.
In der Verpackungsstation - hier vorgesehen an der Einheit II - ist gemäß Fig. 3
eine Vorrichtung stationär angeordnet, die für das Umlegen einer Mantelfolie 14
um den endverpreßten Ballen 8′ vorgesehen ist. Vorher sind mittels nicht darge
stellter Finger sowohl die Bodenfolie 2 und auch die Deckfolie 1 an die Seitenflä
chen des Ballens 8′ angelegt. Diese Einzelheiten sind bekannt und deshalb hier
nicht weiter dargestellt bzw. zu beschreiben. Wenn also die Deck- und Bodenfo
lien 1, 2 an den Ballen 8′ angelegt sind, z. B. auf dem Wege von der Preßstation
I zur Station II durchgeführt, verfahren die Mantelumlegungseinheiten 15, 16
parallel an den Längsseiten des Ballens 8′ vorbei. Dazu sind Schienen 15′, 16′
vorgesehen, die parallel zum Ballen 8′ verfahren und nach dem Verpacken
wieder zurückgefahren werden. Die Mantelumlegungseinheiten 15, 16 ziehen die
zuvor gestreckt gehaltene (gestrichelte Linie 17) Folie 14 (durchgezogene Linie)
von den beiden Folienrollen 18, 19 ab, die drehbar, aber ortsfest tangential
außerhalb der Zentralpresse angeordnet sind. Auf der radial innen liegenden
Rückseite des Ballens 8′ verfahren dann Druckzylinder 20, 21 der Mantelumle
gungseinheiten 15, 16 die Folienhalteeinrichtungen 22 gegeneinander. Es erfolgt
eine Verschweißung der Folienseiten miteinander, so daß der Mantel hergestellt
ist. Nach Zurückverfahren der Mantelumlegungseinheiten 15, 16 in die Aus
gangssituation wird eine neue gestreckt gehaltene Folienwand 17 hergestellt.
Der damit verpackte Ballen 8′ ist nun noch zu armieren, z. B. mit Drähten oder
Bändern 28. Dazu verfährt die Zentralpresse um weitere 120° in Richtung des
Pfeiles 6′ in die Situation der Einheit III, der Armierungsstation. Dort wartet
ebenfalls tangential außerhalb der Presse angeordnet eine Armierungsvorrich
tung, die in der Fig. 4 ebenfalls in der Draufsicht dargestellt ist. Sie besteht aus
zwei tangential zur Presse offen gehaltenen Armen 23, 24 (strichpunktierte
Linie), von denen der Arm 23 die Umlenkkanäle 29 für die Bänder und der Arm
24 die Umreifungsköpfe 25 trägt. Beide Arme 23, 24 sind um die Achse 27 ver
schwenkbar. Nach Positionierung des Ballens 8′′ in der Stellung der dargestellten
Einheit III, nach Verschwenkung des Ballens um 120° um die Achse 4, klappen
die Arme 23, 24 aus der gestreckten Ruhelage in die mit durchgezogenen Linien
dargestellte Arbeitsstellung. Der Armierungsvorgang beginnt.
Anschließend öffnen die Arme 23, 24 wieder, der Preßstempel 13, 13′ verfährt in
die Ruhestellung nach oben und ein Arm nimmt den fertig verpackten Ballen 8′′
in die Tangentiale mit. Dies erfolgt aus Platzgründen zweckmäßigerweise am
Arm 23 erfolgen. Der Transport aus der Armierungsstellung in die Abtransport
stellung erfolgt mit einer Ballenklammerkonstruktion. Sie besteht aus einem U-
förmigen Arm 23, der am freien Ende einen Halteschenkel 26 aufweist, der den
Ballen 8′′ U-förmig umfaßt. Mittels zweier Druckstempel 31, 32, die am Arm 23
und am Halteschenkel 26 radial gegeneinander ausgerichtet befestigt sind, ist
der Ballen 8′′ beidseitig stirnseitig festgehalten und mit dem Arm 23 verschwenk
bar.
Nach Ausschwenken des Ballens 8′′ in die Tangentiale wird die Arretierung des
Ballens 8′′′ durch die Druckstempel 31, 32 gelöst und der Arm 23 verschwenkt
weiter auswärts zur völligen Freigabe des Ballens 8′′′. Dann ergreift eine weitere
Ballen-Klammerkonstruktion 33, 34 den Ballen 8′′′′ hebt ihn an und verfährt ihn
hängend gemäß der Fig. 5 zu einer Ballen-Abtransportbahn. Der Ballen 8′′′′ ist
auch gleich auf die Bahn 30 schiebbar, je nach Anwendungsfall.
Während dieses Arbeitsvorganges verfährt die Zentralpresse wieder um 120° in
die Ausgangsstellung gemäß Fig. 1. Es wird die Bodenplatte 10 wieder mit einer
neuen Bodenfolie 2 versehen und mit dem abzusenkenden Kastenmantel 9 ver
einigt werden. Die Folienbestückungsvorrichtung ist in Fig. 1 in der Aufsicht
schematisch angedeutet. Die damit abtransportreife leere Kanne wird ebenfalls
mittels einer nicht dargestellten Kettenförderung aus der Preßeinheit I zu dem
bereitstehenden Wagen 35′ weiter in Richtung der Tangentialen 7′ verfahren.
Dieser bringt dann den leeren Preßkasten zu den nicht dargestellten Vorpressen
oder übergibt den Preßkasten an eine andere Transporteinrichtung, während er
wieder zurück in die Warteposition an die Presse verfährt. Gleichzeitig wird die
Preßeinheit I erneut mit einem mit Fasern vollen Preßkasten bestückt. Der
Transport der Preßkästen mittels eine Wagens 35, 35′ kann auch anders
konstruiert sein, z. B. nur mit einer Hängeförderung, so daß der Wagen 35 mit
den Schienen 36 entfallen können.
Dieser Gesamtarbeitsvorgang wird bei der erfindungsgemäßen Zentralpresse
dreimal zur gleichen Zeit durchgeführt. Die Arbeitsleistung einer Presse ist damit
so hoch wie bisher unerreicht.
Claims (21)
1. Verfahren zum Verpacken von faserigem Gut in Ballen durch mehrstufiges
Verpressen mit mehreren Vorpressen, bei dem das in kastenförmigen,
türlosen, stabilen Behältern vorgepreßte Gut zu einer Zentralpresse beför
dert wird, in der das vorgepreßte Gut jeweils zu einem Ballen fertig ver
preßt und anschließend verpackt wird, indem die mit dem faserigen Gut
gefüllten, aus einem einstückigen Mantelteil und einer davon lösbaren Bo
denplatte bestehenden Behälter von den Vorpressen zu der vom Arbeits
rhythmus dieser Vorpressen unabhängig arbeitenden Zentralpresse auf
einer oder mehreren beliebig gerichteten Bahnen, ggf. unter Zwischenla
gerung, befördert und die Behälter von der Zentralpresse in beliebiger
Reihenfolge übernommen werden, nach dem Fertigpressen des Gutes im
Behälter mittels eines Preßstempels der Mantelteil des Behälters unter
Aufrechterhaltung des Preßdruckes von dem Ballen und der Bodenplatte
vollständig entfernt und dann der Ballen in einer Hülle verpackt, armiert,
sowie nach Zurückfahren des Preßstempels aus der Zentralpresse entfernt
wird, und der positioniert gehaltene Mantelteil noch in der Zentralpresse
- um Rücktransport des Behälters auf einer oder mehreren beliebig gerich
teten Bahnen - mit einer Bodenplatte wieder vereinigt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) - wie an sich bekannt - der Behälter in die Preßstation der Zentral presse verfahren, dort arretiert, spätestens jetzt die Oberseite des Behälters oder die Unterseite des Preßstempels mit einem Decken- Verpackungsmittelzuschnitt versehen, das faserige Gut mittels des Preßstempels verpreßt und anschließend der Mantelteil von der Bo denplatte entfernt wird, dann
- b) der weiterhin unter Preßdruck stehende Ballen zusammen mit dem Preßstempel auf einer kreisförmigen Bahn in zunächst eine Ver packungsstation verfahren wird, in der die Seitenflächen des Bal lens zumindest mit den überstehenden Rändern eines Boden- und des Decken-Verpackungsmittelzuschnitts bedeckt und ggf. zusätz lich mit einem Mantel-Verpackungsmittelzuschnitt umwickelt wer den, dann
- c) der weiterhin unter Preßdruck stehende Ballen zusammen mit dem Preßstempel auf der kreisförmigen Bahn in eine in der gleichen Drehrichtung folgende Armierungsstation verfahren wird, in der der Ballen mehrfach mit Bändern oder Drähten umwickelt und anschlie ßend der fertig verpackte Ballen von dem Druck des Preßstempels befreit und aus der Zentralpresse hinausbewegt wird, und dann
- d) die nun von dem Ballen befreite Bodenplatte erneut mit dem Boden- Verpackungsmittelzuschnitt versehen, der positioniert gehaltene Mantelteil des Behälters wieder mit der Bodenplatte vereinigt und dabei oder vorher zusammen mit dem Preßstempel auf der kreis förmigen Bahn in der gleichen Drehrichtung in die vorherige Preß station nach a) verfahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus mehr
als zwei vollständigen Preßeinheiten bestehende Zentralpresse um ihren
geometrischen Mittelpunkt auf der kreisförmigen Bahn bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
packungs- und Armierungsstationen auf einem Kreis jeweils nach Umfah
ren von 120° erreicht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentralpresse tangential von den mit dem vorgepreßten faserigem
Gut gefüllten Preßbehältern angefahren und die leeren Behälter
(Mantelteil + Bodenplatte) in gleicher Tangentialen von der Zentralpresse
abtransportiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Deck- und Boden-Verpackungsmittelzuschnitte in der Ver
packungsstation zumindest teilweise mittels lotrecht bewegbarer Finger an
die Seitenflächen des Ballens angelegt werden und der Mantel-Ver
packungsmittelzuschnitt relativ zum stillstehenden Ballen radial zu der
kreisförmigen Bahn um den Ballen geschlungen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Armierungsstation die Armierungsköpfe aus einer tangential zur
kreisförmigen Bahn angeordneten Ruhelage in eine parallel zu den Sei
tenflächen des Ballens angeordneten Armierungsanordnung zum Ballen
verschwenkt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der fertig ver
packte Ballen zum Abtransport aus der Zentralpresse zusammen mit
einem Arm der Armierungsvorrichtung in eine z. B. tangentiale Lage zur
kreisförmigen Bahn nach außen verschwenkt und von dort aus der Zen
tralpresse bewegt wird.
8. Pressensystem zum mehrstufigen Verpressen von faserigem Gut in Bal
lenform und Verpacken dieser Ballen (8) mit flächenförmigem Ver
packungsmaterial (1, 2, 14, 17) und Armierung zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bestehend aus mehreren
mit je einer Ablageeinrichtung versehenen Vorpressen und einer
unabhängig aufgestellten und unabhängig von deren Arbeitsrhythmus
betreibbaren Zentralpresse, bei dem das Gut in je einem kastenförmigen,
türlosen Behälter vorgepreßt, von der Vorpresse abgeliefert und mittels
Transportmitteln zum Fertigpressen und Fertigverpacken auf einer beliebig
gerichteten Bahn der Zentralpresse zugeführt und die leeren Behälter (9,
10) nach Abliefern der Ballen (8′′′′) zurückgeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zentralpresse aus mindestens zwei,
vorzugsweise drei vollständigen Preßeinheiten (I-III) besteht, die radial
von einer Mittelachse (4) nach außen gerichtet angeordnet und um diese
Mittelachse (4) drehbar gelagert sind.
9. Pressensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßeinheiten (I-III) gleichmäßig verteilt um die Mittelachse (4) angeord
net und damit die eigentliche Preßstation (I) von der Verpackungsstation
(II) und der Armierungsstation (III) jeweils um einen Winkel von 120° ent
fernt angeordnet sind.
10. Pressensystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentralpresse (I-III) eine Preßkasten-Zu- und vorzugsweise auch
-Abführstraße (36, 36′) zugeordnet ist, die tangential zum Drehkreis (6, 6′,
6′′) der Preßeinheiten (I-III) angeordnet ist.
11. Pressensystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tangentiale mit dem Mittelpunkt der Preßstellung einer jeden Preßeinheit
(I-III) fluchtet.
12. Pressensystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zu- und Abführstraße (36, 36′) ohne Unterbrechung geradlinig durch
die Drehbewegungsbahn der Preßeinheiten (I-III) verläuft.
13. Pressensystem nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Verpackungsstation (II) eine der Zentralpresse
(I-III) radial außerhalb zugeordnete Einrichtung (Fig. 3) zum Umlegen der
Mantelfolie (14, 17) angeordnet ist.
14. Pressensystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Verpackungsstation (II) beiderseits des stationär gehaltenen Ballens (8′),
außerhalb der kreisförmigen Bahn je eine drehbar gehaltene Folienrolle
(18, 19) angeordnet ist, die zwischen sich gespannt die Mantelfolie (17)
aufgewickelt tragen, und daß zum Anlegen des Mantels je eine beiderseits
des Ballens (8′) längs verfahrbare Mantelumlegungseinheit (15, 16; 15′,
16′) vorgesehen ist.
15. Pressensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur Her
stellung des rund um den Ballen (8′) geschlossenen Mantels (14) zumin
dest eine Mantelumlegungseinheit (15, 16) auf der radial einwärts
gelagerten Seite des Ballens (8′) auf die andere zu verfahrbar gelagert ist.
16. Pressensystem nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Armierungsstation (III) beiderseits des arretierten
Ballens (8′′), außerhalb der kreisförmigen Bahn ein Armierungsarm (23,
24) mit Armierungskopf (25) und ein weiterer mit Bandführungsschienen
tangential ausgerichtet einwärts um eine Achse (27) verschwenkbar
gelagert sind.
17. Pressensystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Armierungsstation (III) eine Einrichtung (23, 26, 31, 32; 33, 34) zur Ent
nahme des fertig verpackten Ballens (8′′) angeordnet ist.
18. Pressensystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung als Hänge-Tragekonstruktion (33, 34) ausgebildet ist.
19. Pressensystem nach Anspruch 17 oder/und 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (23, 26, 31. 32) mit der Bewegung eines der Armie
rungsarme (23) koordiniert ist.
20. Pressensystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
der Armierungsarme (23) eine Vorrichtung (31, 32) zum Halten und Aus
schwenken des fertig verpackten Ballens (8′′) aus der Armierungsstation
(III) in die Abtransportstellung (8′′′) vorgesehen ist.
21. Pressensystem nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Ar
mierungsarm (23) U-förmig mittels eines Halteschenkels (26) ausgebildet
ist, mit dem er den Ballen (8′′) in der Armierungstation (III) dreiseitig um
gibt, und daß radial nach innen zum Ballen (8′′) je ein Druckstempel (31,
32) am Arm (23, 26) gegen den Ballen (8′′) verfahrbar angeordnet ist.
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- 1994-12-09 DE DE59403039T patent/DE59403039D1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US11305901B2 (en) | 2017-08-09 | 2022-04-19 | Autefa Solutions Germany Gmbh | Packaging device and packaging process |
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