DE4429351A1 - Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplastischen Masse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplastischen MasseInfo
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- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C41/00—Shaping by coating a mould, core or other substrate, i.e. by depositing material and stripping-off the shaped article; Apparatus therefor
- B29C41/02—Shaping by coating a mould, core or other substrate, i.e. by depositing material and stripping-off the shaped article; Apparatus therefor for making articles of definite length, i.e. discrete articles
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Form
teile mit oder ohne Ausnehmungen und ggf. unterschiedlicher Stärke aus einer thermo
plastischen Masse, wobei die thermoplastische Masse in der Regel aus Füllstoffen
oder/und Fasern und einem thermoplastischen Bindemittel wie Pech, Bitumen oder
Kunststoff besteht.
Es ist bekannt, zunächst aus einer thermoplastischen Masse nach üblichen Verfahren
Folien oder Bahnen zu fertigen. Dabei wird die über ihren Erweichungspunkt erwärm
te Masse z. B. durch Extrudieren, Verformen auf einem Kalander oder Bestreichen ei
nes Kühlbandes mittels eines Rakels kontinuierlich zu Bahnen geformt und bis zur
Verfestigung gekühlt, wobei die Oberfläche ggf. mit einer Prägewalze strukturiert
wird. Aus den abgekühlten Bahnen werden dann die Formteile ausgestanzt. In der EP-
A-0 077 578 ist ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung einer Korrosions
schutzfolie beschrieben. Ein weiteres Verfahren ist in der DE-A-38 25 494 offenbart
zur Fertigung einer magnetisch haftenden Dämpfungsfolie.
Nachteilig an diesen bekannten Verfahren sind vor allem die anfallenden Stanzabfälle,
die bei komplizierten Formteilen bis zu 30% der Bahn ausmachen können. Da die Zu
sammensetzung der Massen wechselt, ist für ein Recycling eine getrennte Lagerung
der Stanzabfälle und eine zusätzliche Aufarbeitungsstufe erforderlich. Werden zur
Herstellung der Formteile verschiedene Massen verwendet, so daß zweischichtig auf
gebaute Formteile entstehen, wie bei den magnetisch haftenden Dämpfungsfolien, so
ist ein Recycling nicht möglich. Die Abfälle müssen in diesem Fall anderweitig
entsorgt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Abfälle bei der Herstellung vieleckiger, flacher
Formteile aus thermoplastischen Massen zu minimieren.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die viskose Masse 1 mit mindestens einem
unabhängig voneinander bewegliche Rakelmessersegmente 5 enthaltenden Rakel 2 auf
mindestens eine sich kontinuierlich bewegende, gekühlte Fläche 3 diskontinuierlich
aufgetragen wird, wobei die Abstände der Rakelmessersegmente 5 zur Fläche 3 in
Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Fläche 3 zeitlich so gesteuert werden, daß
die Masse 1 die gewünschte Kontur des Formteils 6 auf der Fläche 3 bildet.
Die gekühlte Fläche kann beispielsweise die Oberfläche eines Kühlbandes oder einer
Kühlwalze sein. Bei sehr klebrigen Massen kann es vorteilhaft sein, die Massen nicht
direkt auf die gekühlte Fläche, sondern auf eine mitlaufende Fremdfolie aufzutragen,
von der später das gekühlte Formteil wieder abgenommen werden kann.
Die Steuerung des zeitunabhängigen Abstandes zwischen dem jeweiligen Rakelmes
sersegment und der gekühlten Fläche kann beispielsweise mittels einer Nockenwellen
steuerung erfolgen, wie sie von Kolbenpumpen oder Ventilen her bekannt ist. Da
durch werden die örtlichen Dicken- und Breitenmaße des Formkörpers festgelegt. Die
Längenmaße werden durch das Verhältnis der Nockenwellendrehzahl zur Geschwin
digkeit der Kühlfläche bestimmt. Der Abstand zwischen den Rakelmessersegmenten
und der Kühlfläche kann aber auch über ein Fluid mittels geeigneter Zylinder und
Steuerventile eingestellt werden.
Auf diese Weise lassen sich alle Formkörper herstellen, deren Form aus Quadern zu
sammengesetzt ist, deren Breite der der Rakelmessersegmente oder einem Vielfachen
davon entspricht. Formteile aus unterschiedlichen Materialien lassen sich durch Dup
lieren zwischen zwei gegenläufigen Kühlwalzen herstellen, wobei jede Kühlwalze mit
mindestens einem vorstehend beschriebenen Rakel ausgerüstet ist.
Je nach Viskosität der Masse können die Ränder des Formkörpers leicht verlaufen, so
daß keine scharfen Ecken oder Kanten entstehen. Dies wird im allgemeinen tolerierbar
sein, insbesondere bei Formkörpern aus hochgefüllten Massen, bei denen die Ränder
nach dem Ausstanzen leicht zerbröseln. Der dabei entstehende Abrieb führt häufig zu
Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung, beispielsweise in den Lackieranlagen der
Automobilindustrie. Durch diese Arbeitsweise wird die Stanzstufe gänzlich eingespart.
Dies ist die bevorzugte Ausführung der Erfindung, da der zusätzliche Aufwand und
der Kapazitätsverlust durch das Wechseln der Stanzwerkzeuge entfällt. Sind jedoch
exakte, kantige oder abgerundete Strukturen erforderlich, so läßt sich der rohe Form
körper z. B. durch Stanzen nacharbeiten. Die dabei entstehenden Abfälle sind äußerst
gering.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert. Fig. 1 zeigt das
herzustellende Formteil in perspektivischer Sicht, und in Fig. 2 ist das Prinzip einer
Vorrichtung gezeigt, mit der dieses Formteil hergestellt werden kann. Die Skizze ist
nicht maßstabsgerecht und enthält beispielsweise keine Antriebsmotoren und deren
Drehzahlsteuerung.
Das Formteil 6 hat eine L-förmige Außenkontur mit einer rechteckigen Ausnehmung
12. Es besteht aus einem Grundteil 6a mit Nuten, in die durch Duplieren Streifen 6b
einer anderen Masse so eingesetzt sind, daß eine glatte Oberfläche entsteht. Die
Nuttiefe und die Dicke der Streifen entspricht der halben Formteildicke. Die
Modulbreite (Nutbreite, Breite der Zwischenräume, Breite der Streifen) ist gleich der
Breite der Rakelmessersegmente 5.
Die Vorrichtung besteht aus einem Kalander mit zwei Kühlwalzen 3, deren Spaltweite
der Formdicke entspricht. Auf jeder Walze 3 befindet sich ein Rakel 2 mit einem
Rakelmesser 4, das aus gleichen Segmenten 5 besteht, die unabhängig voneinander
senkrecht beweglich geführt sind. Die Segmente 5 sind oben jeweils mit einem Stößel
7 verbunden, der mittels einer Feder 8 gegen die Nockenwelle 10 gedrückt wird. Die
Feder 8 stützt sich dabei gegen die Führung 9 im Rakelgehäuse ab. Durch die Drehung
der Nockenwelle 10 werden die einzelnen Segmente 5 unabhängig voneinander
bewegt, die hochgefüllten Massen 1a und 1b werden in einem etwa 50°C oberhalb
ihres Erweichungspunktes erwärmten Zustand über Dosierpumpen 11 gleichmäßig in
den Spalt zwischen Kühlwalze 3 und Rakel 2 gefördert. Dabei kann die Drehzahl der
Dosierpumpe so geregelt werden, daß ihr Durchsatz in etwa der jeweils durch den
Spalt strömenden Menge entspricht.
Die Fertigung des Formteils 6 beginnt an der Schmalseite (hintere Kante in Fig. 1).
Dabei bleiben die hinteren drei Segmente 5 mit ihrer Unterkante auf der Oberfläche der
linken Kühlwalze 3. Das erste, dritte und fünfte Segment 5 werden um die Formteil
dicke und das zweite, vierte und sechste Segment 5 um die halbe Formteildicke ange
hoben. Gleichzeitig werden das zweite, vierte und sechste Segment 5 auf der rechten
Seite ebenfalls um die halbe Formteildicke angehoben. Die dadurch entstehenden Bän
der 6b werden im Walzenspalt in die Nuten des Teils 6a eingepreßt. Da die sich be
rührenden Flächen noch nicht bis zur Verfestigung abgekühlt sind, entsteht eine dauer
hafte Verklebung der Teile 6a und 6b.
Zur Herstellung der Ausnehmung 12 werden das dritte und vierte Segment 5 auf der
linken Seite und das vierte Segment 5 auf der rechten Seite vorübergehend bis auf die
Kühlwalzen 3 gedrückt und am Ende der Ausnehmung 12 wieder in die vorherige Po
sition angehoben. Gleichzeitig wird der Spalt zwischen dem siebten und neunten Seg
ment 5 und der linken Walze 3 um die Formteildicke und der zwischen dem achten
Segment 5 und der Walze 3 auf der rechten und linken Seite um die halbe Formteil
dicke geöffnet, um den breiteren Abschnitt des Formteils 6 herzustellen. Das gekühlte
Formteil 6 haftet nicht mehr auf den Walzen 3 und kann auf einem nicht dargestellten
Transportband abgelegt werden.
Bei dickeren Formteilen, die nicht ausreichend durchgekühlt sind, kann dieses Trans
portband zusätzlich gekühlt sein. Es ist aber auch möglich, das Formteil über weitere
Kühlwalzen des Kalanders laufen zu lassen.
Statt der hier beschriebenen Vorrichtung kann für das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung mehrschichtiger Formteile auch eine Kombination aus Kühlband und
Kühlwalzen verwendet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplasti
schen Masse, wobei die über ihren Erweichungspunkt erwärmte Masse mit einem
Rakel auf eine gekühlte Fläche aufgetragen und gekühlt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die viskose Masse (1) mit mindestens einem unabhängig von einer be
wegliche Rakelmesserelemente (5) enthaltenden Rakel (2) auf mindestens eine sich
kontinuierlich bewegende, gekühlte Fläche (3) diskontinuierlich aufgetragen wird,
wobei die Abstände der Rakelmessersegmente (5) zur Fläche (3) zeitlich so gesteuert
werden, daß die Masse (1) die gewünschte Kontur des Formteils (6) auf der Fläche
(3) bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Seg
mente (5) über Nockenwellen (10) gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Seg
mente (5) über ein Fluid gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühl
te Fläche (3) von der Oberfläche einer Kühlwalze oder/und eines Kühlbandes ge
bildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse
(1) nicht direkt auf die gekühlte Fläche (3) sondern auf eine mitlaufende Trennfolie
aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das Form
element (6) aus mehreren Einzelteilen (6a, 6b) aus mindestens zwei unterschiedlichen
Massen durch Duplieren hergestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429351 DE4429351A1 (de) | 1994-08-18 | 1994-08-18 | Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplastischen Masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944429351 DE4429351A1 (de) | 1994-08-18 | 1994-08-18 | Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplastischen Masse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4429351A1 true DE4429351A1 (de) | 1996-02-22 |
Family
ID=6526029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944429351 Withdrawn DE4429351A1 (de) | 1994-08-18 | 1994-08-18 | Verfahren zur Herstellung vieleckiger, flacher Formteile aus einer thermoplastischen Masse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4429351A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1269057B (de) * | 1963-12-12 | 1968-05-22 | Jan Kaspar | Verfahren und Vorrichtung zur Aufgabe von fluessigen Loesungen und Suspensionen aus einer Wanne auf das Guttragband eines Bandtrockners |
DE2418346A1 (de) * | 1973-05-02 | 1974-11-14 | Solvay | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von dekorativen gegenstaenden aus vinylplastisolen und nach dem verfahren erhaltene gegenstaende |
DE2605198A1 (de) * | 1976-02-10 | 1977-08-11 | Holzapfel & Co Kg Geb | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer profilierten kunststoffbahn |
-
1994
- 1994-08-18 DE DE19944429351 patent/DE4429351A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2605198A1 (de) * | 1976-02-10 | 1977-08-11 | Holzapfel & Co Kg Geb | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer profilierten kunststoffbahn |
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