DE4428766A1 - Benzolderivate und flüssigkristallines Medium - Google Patents
Benzolderivate und flüssigkristallines MediumInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Benzolderivate sowie ein flüssigkristal
lines Medium, dessen Verwendung für elektrooptische Zwecke und dieses
Medium enthaltende Anzeigen.
Flüssige Kristalle werden vor allem als Dielektrika in Anzeigevorrichtungen
verwendet, da die optischen Eigenschaften solcher Substanzen durch eine
angelegte Spannung beeinflußt werden können. Elektrooptische Vorrich
tungen auf der Basis von Flüssigkristallen sind dem Fachmann bestens
bekannt und können auf verschiedenen Effekten beruhen. Derartige Vor
richtungen sind beispielsweise Zellen mit dynamischer Streuung, DAP-
Zellen (Deformation aufgerichteter Phasen), Gast/Wirt-Zellen, TN-Zellen
mit verdrillt nematischer ("twisted nematic") Struktur, STN-Zellen ("super-
twisted nematic"), SBE-Zellen ("superbirefringence effect") und OMI-Zellen
("optical mode interference"). Die gebräuchlichsten Anzeigevorrichtungen
beruhen auf dem Schadt-Helfrich-Effekt und besitzen eine verdrillt nema
tische Struktur.
Die Flüssigkristallmaterialien müssen eine gute chemische und thermische
Stabilität und eine gute Stabilität gegenüber elektrischen Feldern und
elektromagnetischer Strahlung besitzen. Ferner sollten die Flüssigkristall
materialien niedere Viskosität aufweisen und in den Zellen kurze An
sprechzeiten, tiefe Schwellenspannungen und einen hohen Kontrast er
geben.
Weiterhin sollten sie bei üblichen Betriebstemperaturen, d. h. in einem
möglichst breiten Bereich unterhalb und oberhalb Raumtemperatur eine
geeignete Mesophase besitzen, beispielsweise für die oben genannten
Zellen eine nematische oder cholesterische Mesophase. Da Flüssig
kristalle in der Regel als Mischungen mehrerer Komponenten zur Anwen
dung gelangen, ist es wichtig, daß die Komponenten untereinander gut
mischbar sind. Weitere Eigenschaften, wie die elektrische Leitfähigkeit,
die dielektrische Anisotropie und die optische Anisotropie, müssen je nach
Zellentyp und Anwendungsgebiet unterschiedlichen Anforderungen genü
gen. Beispielsweise sollten Materialien für Zellen mit verdrillt nematischer
Struktur eine positive dielektrische Anisotropie und eine geringe elek
trische Leitfähigkeit aufweisen.
Beispielsweise sind für Matrix-Flüssigkristallanzeigen mit integrierten
nicht-linearen Elementen zur Schaltung einzelner Bildpunkte (MFK-Anzei
gen) Medien mit großer positiver dielektrischer Anisotropie, breiten nema
tischen Phasen, relativ niedriger Doppelbrechung, sehr hohem spezifi
schen Widerstand, guter UV- und Temperaturstabilität und geringem
Dampfdruck erwünscht.
Derartige Matrix-Flüssigkristallanzeigen sind bekannt. Als nichtlineare
Elemente zur individuellen Schaltung der einzelnen Bildpunkte können
beispielsweise aktive Elemente (d. h. Transistoren) verwendet werden.
Man spricht dann von einer "aktiven Matrix", wobei man zwei Typen
unterscheiden kann:
- 1. MOS (Metal Oxide Semiconductor) oder andere Dioden auf Silizium- Wafer als Substrat.
- 2. Dünnfilm-Transistoren (TFT) auf einer Glasplatte als Substrat.
Die Verwendung von einkristallinem Silizium als Substratmaterial be
schränkt die Displaygröße, da auch die modulartige Zusammensetzung
verschiedener Teildisplays an den Stößen zu Problemen führt.
Bei dem aussichtsreicheren Typ 2, weicher bevorzugt ist, wird als elektro
optischer Effekt üblicherweise der TN-Effekt verwendet. Man unter
scheidet zwei Technologien: TFT′s aus Verbindungshalbleitern wie z. B.
CdSe oder TFT′s auf der Basis von polykristallinem oder amorphem
Silizium. An letzterer Technologie wird weltweit mit großer Intensität
gearbeitet.
Die TFT-Matrix ist auf der Innenseite der einen Glasplatte der Anzeige
aufgebracht, während die andere Glasplatte auf der Innenseite die trans
parente Gegenelektrode trägt. Im Vergleich zu der Größe der Bildpunkt-
Elektrode ist der TFT sehr klein und stört das Bild praktisch nicht. Diese
Technologie kann auch für voll farbtaugliche Bilddarstellungen erweitert
werden, wobei ein Mosaik von roten, grünen und blauen Filtern derart
angeordnet ist, daß je ein Filterelement einem schaltbaren Bildelement
gegenüber liegt.
Die TFT-Anzeigen arbeiten üblicherweise als TN-Zellen mit gekreuzten
Polarisatoren in Transmission und sind von hinten beleuchtet.
Der Begriff MFK-Anzeigen umfaßt hier jedes Matrix-Display mit integrier
ten nichtlinearen Elementen, d. h. neben der aktiven Matrix auch Anzeigen
mit passiven Elementen wie Varistoren oder Dioden (MIM = Metall-Isola
tor-Metall).
Derartige MFK-Anzeigen eignen sich insbesondere für TV-Anwendungen
(z. B. Taschenfernseher) oder für hochinformative Displays für Rechner
anwendungen (Laptop) und im Automobil- oder Flugzeugbau. Neben
Problemen hinsichtlich der Winkelabhängigkeit des Kontrastes und der
Schaltzeiten resultieren bei MFK-Anzeigen Schwierigkeiten bedingt durch
nicht ausreichend hohen spezifischen Widerstand der Flüssigkristall
mischungen (TOGASHI, S., SEKIGUCHI, K., TANABE, H., YAMAMOTO,
E., SORIMACHI, K., TAJIMA, E., WATANABE, H., SHIMIZU, H., Proc.
Eurodisplay 84, Sept. 1984: A 210-288 Matrix LCD Controlled by Double
Stage Diode Rings, p. 141 ff, Paris; STROMER, M., Proc. Eurodisplay 84,
Sept. 1984: Design of Thin Film Transistors for Matrix Adressing of Tele
vision Liquid Crystal Displays, p. 145 ff, Paris]. Mit abnehmendem Wider
stand verschlechtert sich der Kontrast einer MFK-Anzeige und es kann
das Problem der "after image elimination" auftreten. Da der spezifische
Widerstand der Flüssigkristallmischung durch Wechselwirkung mit den
inneren Oberflächen der Anzeige im allgemeinen über die Lebenszeit
einer MFK-Anzeige abnimmt, ist ein hoher (Anfangs)-Widerstand sehr
wichtig, um akzeptable Standzeiten zu erhalten. Insbesondere bei low-
volt-Mischungen war es bisher nicht möglich, sehr hohe spezifische
Widerstände au realisieren. Weiterhin ist es wichtig, daß der spezifische
Widerstand eine möglichst geringe Zunahme bei steigender Temperatur
sowie nach Temperatur- und/oder UV-Belastung zeigt. Besonders nach
teilig sind auch die Tieftemperatureigenschaften der Mischungen aus dem
Stand der Technik. Gefordert wird, daß auch bei tiefen Temperaturen
keine Kristallisation und/oder smektische Phasen auftreten und die Tem
peraturabhängigkeit der Viskosität möglichst gering ist. Die MFK-Anzeigen
aus dem Stand der Technik genügen somit nicht den heutigen Anforde
rungen.
Es besteht somit immer noch ein großer Bedarf nach MFK-Anzeigen mit
sehr hohem spezifischen Widerstand bei gleichzeitig großem Arbeits
temperaturbereich, kurzen Schaltzeiten auch bei tiefen Temperaturen und
niedriger Schwellenspannung, die diese Nachteile nicht oder nur in
geringerem Maße zeigen.
Bei TN-(Schadt-Helfrich)-Zellen sind Medien erwünscht, die folgende
Vorteile in den Zellen ermöglichen:
- - erweiterter nematischer Phasenbereich (insbesondere zu tiefen Temperaturen)
- - Schaltbarkeit bei extrem tiefen Temperaturen (out-door-use, Automobil, Avionik)
- - Erhöhte Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung (längere Lebens dauer).
Mit den aus dem Stand der Technik zur Verfügung stehenden Medien ist
es nicht möglich, diese Vorteile unter gleichzeitigem Erhalt der übrigen
Parameter zu realisieren.
Bei höher verdrillten Zellen (STN) sind Medien erwünscht, die eine höhere
Multiplexierbarkeit und/oder kleinere Schwellenspannungen und/oder brei
tere nematische Phasenbereiche (insbesondere bei tiefen Temperaturen)
ermöglichen. Hierzu ist eine weitere Ausdehnung des zur Verfügung
stehenden Parameterraumes (Klärpunkt, Übergang smektisch-nematisch
bzw. Schmelzpunkt, Viskosität, dielektrische Größen, elastische Größen)
dringend erwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Medien insbesondere für der
artige MFK-, TN- oder STN-Anzeigen bereitzustellen, die die oben ange
gebenen Nachteile nicht oder nur in geringerem Maße, und vorzugsweise
gleichzeitig sehr hohe spezifische Widerstände und niedrige Schwellen
spannungen aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn
man in Anzeigen erfindungsgemäße Medien verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein flüssigkristallines Medium auf der
Basis eines Gemisches von polaren Verbindungen mit positiver dielektri
scher Anisotropie, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere
Verbindungen der allgemeinen Formel I
enthält,
worin
R H, einen unsubstituierten, einen einfach durch CN oder CF₃ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch
R H, einen unsubstituierten, einen einfach durch CN oder CF₃ oder einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch
so ersetzt sein können, daß
O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
- (a) trans-1,4-Cyclohexylrest, worin auch eine oder meh rere nicht benachbare CH₂-Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können,
- (b) 1,4-Phenylenrest, worin auch eine oder zwei CH-Grup pen durch N ersetzt sein können,
- (c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexenylen, 1,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Piperidin-1,4-diyl, Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin-2,6-diyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphtalin-2,6-diyl,
wobei die Reste (a) und (b) durch ein oder zwei Fluor
substituiert sein können,
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CO-O, -O-CO-, -CH₂O-, -OCH₂-, CH₂CH₂-, -CH=CH-, -C≡C- oder eine Einfach bindung, einer der Reste Z¹ und Z² auch -(CH₂)₄- oder -CH=CH-CH₂CH₂-,
X H oder F
L¹, L² und L³ jeweils unabhängig voneinander H oder F, und
m 0 oder 1
bedeutet.
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CO-O, -O-CO-, -CH₂O-, -OCH₂-, CH₂CH₂-, -CH=CH-, -C≡C- oder eine Einfach bindung, einer der Reste Z¹ und Z² auch -(CH₂)₄- oder -CH=CH-CH₂CH₂-,
X H oder F
L¹, L² und L³ jeweils unabhängig voneinander H oder F, und
m 0 oder 1
bedeutet.
Die Verbindungen der Formel I besitzen einen breiten Anwendungs
bereich. In Abhängigkeit von der Auswahl der Substituenten können diese
Verbindungen als Basismaterialien dienen, aus denen flüssigkristalline
Medien zum überwiegenden Teil zusammengesetzt sind; es können aber
auch Verbindungen der Formel I flüssigkristallinen Basismaterialien aus
anderen Verbindungsklassen zugesetzt werden, um beispielsweise die
dielektrische und/oder optische Anisotropie eines solchen Dielektrikums
zu beeinflussen und/oder um dessen Schwellenspannung und/oder
dessen Viskosität zu optimieren.
Die Verbindungen der Formel I sind in reinem Zustand farblos und bilden
flüssigkristalline Mesophasen in einem für die elektrooptische Verwendung
günstig gelegenen Temperaturbereich. Chemisch, thermisch und gegen
Licht sind sie stabil.
Gegenstand der Erfindung sind auch die Verbindungen der Formel I.
Verbindungen der Formel I werden von der allgemeinen Formel in der
WO 92-01185 mitumfaßt. Die erfindungsgemäßen fluorierten Verbindun
gen werden dort nicht genannt. Durch die Einführung ein oder mehrerer
Fluoratome wird die Viskosität der Verbindungen sehr stark beeinflußt.
Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin L¹ und/oder
L² Fluor bedeuten. Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen worin L¹,
L² und L³ Fluor bedeuten. Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel I
sowie aller Teilformeln, in denen A¹ ein- oder zweifach durch F substitu
iertes 1,4-Phenylen bedeutet. Insbesondere sind dies 2-Fluor-
1,4-phenylen, 3-Fluor-1,4-phenylen und 3,5-Difluor-1,4-phenylen. m
bedeutet vorzugsweise 0.
Z¹ und Z² bedeuten bevorzugt eine Einfachbindung und -CH₂CH₂-, in
zweiter Linie bevorzugt -CH₂O-, -OCH₂-, -O-CO-, und -CO-O-.
Falls einer der Reste Z¹ und Z² -(CH₂)₄- oder -CH=CH-CH₂CH₂- bedeutet,
so ist der andere Rest Z¹ oder Z² (falls vorhanden) vorzugsweise die Ein
fachbindung.
Falls R einen Alkylrest und/oder einen Alkoxyrest bedeutet, so kann dieser
geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 2, 3,
4, 5, 6 oder 7 C-Atome und bedeutet demnach bevorzugt Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy
oder Heptoxy, ferner Methyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl,
Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Methoxy, Octoxy, Nonoxy, Decoxy,
Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder Tetradecoxy.
Oxaalkyl bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl (= Methoxy
methyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl (= 2-Methoxyethyl), 2-, 3-
oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxa
heptyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Oxa
nonyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
Falls R einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch -CH=CH-
ersetzt ist, so kann dieser geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
ist er geradkettig und hat 2 bis 10 C-Atome. Er bedeutet demnach beson
ders Vinyl, Prop-1-, oder Prop-2-enyl, But-1-, 2- oder But-3-enyl, Pent-1-,
2-, 3- oder Pent-4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-, 3-,
4-, 5- oder Hept-6-enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder Oct-7-enyl, Non-1-,
2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder
Dec-9-enyl.
Falls R einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch -O- und
eine durch -CO- ersetzt ist, so sind diese bevorzugt benachbart. Somit
beinhalten diese eine Acyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbonyl
gruppe -O-CO-. Vorzugsweise sind diese geradkettig und haben 2 bis
6 C-Atome.
Sie bedeuten demnach besonders Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy,
Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl, Propionyloxymethyl,
Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl, 2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxy
ethyl, 2-Butyryloxyethyl, 3-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl,
4-Acetyloxybutyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl,
Butoxycarbonyl, Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl,
Ethoxycarbonylmethyl, Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl,
2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl,
2-(Propoxycarbonyl)ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)propyl,
3-(Ethoxycarbonyl)propyl, 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Falls R einen Alkylrest bedeutet, in dem eine CH₂-Gruppe durch unsub
stituiertes oder substituiertes -CH=CH- und eine benachbarte CH₂-Gruppe
durch CO oder CO-O oder O-CO ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und hat 4 bis
13 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders Acryloyloxymethyl, 2-Acryl
oyloxyethyl, 3-Acryloyloxypropyl, 4-Acryloyloxybutyl, 5-Acryloyloxypentyl,
6-Acryloyloxyhexyl, 7-Acryloyloxyheptyl, 8-Acryloyloxyoctyl, 9-Acryloyl
oxynonyl, 10-Acryloyloxydecyl, Methacryloyloxymethyl, 2-Methacryloyloxy
ethyl, 3-Methacryloyloxypropyl, 4-Methacryloyloxybutyl, 5-Methacryloyl
oxypentyl, 6-Methacryloyloxyhexyl, 7-Methacryloyloxyheptyl, 8-Methacryl
oyloxyoctyl, 9-Methacryloyloxynonyl.
Falls R einen einfach durch CN oder CF₃ substituierten Alkyl- oder
Alkenylrest bedeutet, so ist dieser Rest vorzugsweise geradkettig. Die
Substitution durch CN oder CF₃ ist in beliebiger Position.
Falls R einen mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder
Alkenylrest bedeutet, so ist dieser Rest vorzugsweise geradkettig und
Halogen ist vorzugsweise F oder Cl. Bei Mehrfachsubstitution ist Halogen
vorzugsweise F. Die resultierenden Reste schließen auch perfluorierte
Reste ein. Bei Einfachsubstitution kann der Fluor- oder Chlorsubstituent in
beliebiger Position sein, vorzugsweise jedoch in ω-Position.
Verbindungen der Formel I, die über für Polymerisationsreaktionen geeig
nete Flügelgruppen R verfügen, eignen sich zur Darstellung flüssigkristalliner
Polymerer.
Verbindungen der Formel I mit verzweigten Flügelgruppen R können ge
legentlich wegen einer besseren Löslichkeit in den üblichen flüssigkristal
linen Basismaterialien von Bedeutung sein, insbesondere aber als chirale
Dotierstoffe, wenn sie optisch aktiv sind. Smektische Verbindungen dieser
Art eignen sich als Komponenten für ferroelektrische Materialien.
Verbindungen der Formel I mit SA-Phasen eignen sich beispielsweise für
thermisch adressierte Displays.
Verzweigte Gruppen dieser Art enthalten in der Regel nicht mehr als eine
Kettenverzweigung. Bevorzugte verzweigte Reste R sind Isopropyl,
2-Butyl (= 1-Methylpropyl), Isobutyl (= 2-Methylpropyl), 2-Methylbutyl,
Isopentyl (= 3-Methylbutyl), 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 2-Ethylhexyl,
2-Propylpentyl, Isopropoxy, 2-Methylpropoxy, 2-Methylbutoxy, 3-Methyl
butoxy, 2-Methylpentoxy, 3-Methylpentoxy, 2-Ethylhexoxy, 1-Methyl
hexoxy, 1-Methylheptoxy.
Falls R einen Alkylrest darstellt, in dem zwei oder mehr CH₂-Gruppen
durch -O- und/oder -CO-O- ersetzt sind, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er verzweigt und hat 3 bis
12 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders Bis-carboxy-methyl,
2,2-Bis-carboxy-ethyl, 3,3-Bis-carboxy-propyl, 4,4-Bis-carboxy-butyl,
5,5-Bis-carboxy-pentyl, 6,6-Bis-carboxy-hexyl, 7,7-Bis-carboxy-heptyl,
8,8-Bis-carboxy-octyl, 9,9-Bis-carboxy-nonyl, 10,10-Bis-carboxy-decyl,
Bis-(methoxycarbonyl)-methyl, 2,2-Bis-(methoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(methoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(methoxycarbonyl)-butyl,
5,5-Bis-(methoxycarbonyl)-pentyl, 6,6-Bis-(methoxycarbonyl)-hexyl,
7,7-Bis-(methoxycarbonyl)-heptyl, 8,8-Bis-(methoxycarbonyl)-octyl,
Bis-(ethoxycarbonyl)-methyl, 2,2-Bis-(ethoxycarbonyl)-ethyl,
3,3-Bis-(ethoxycarbonyl)-propyl, 4,4-Bis-(ethoxycarbonyl)-butyl,
5,5-Bis-(ethoxycarbonyl)-hexyl.
Bevorzugte kleinere Gruppen von Verbindungen der Formel I sind
diejenigen der Teilformeln I1 bis I15 [X = H oder F]:
Insbesondere bevorzugt sind die Verbindungen der Formeln I2, I3, I4, I8,
I9 und I12.
Die 1,4-Cyclohexenylen-Gruppe hat vorzugsweise folgende Strukturen:
Die Verbindungen der Formel I werden nach an sich bekannten Methoden
dargestellt, wie sie in der Literatur (z. B. in den Standardwerken wie
Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für
die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man
auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Ge
brauch machen.
Die Verbindungen können z. B. wie in der WO 92-01185 beschrieben,
hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können z. B. hergestellt werden,
indem man eine Verbindung der Formel II,
worin R, A¹, A², Z¹, Z², L¹, L², L³ und m die angegebene Bedeutung haben,
gemäß folgendem Reaktionsschema metalliert und anschließend mit
einem geeigneten Elektrophil umsetzt:
Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel I werden z. B. wie folgt
hergestellt:
Gegenstand der Erfindung sind auch elektrooptische Anzeigen (insbeson
dere STN-oder MFK-Anzeigen mit zwei planparallelen Trägerplatten, die
mit einer Umrandung eine Zelle bilden, integrierten nicht-linearen Elemen
ten zur Schaltung einzelner Bildpunkte auf den Trägerplatten und einer in
der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung mit positiver
dielektrischer Anisotropie und hohem spezifischem Widerstand), die der
artige Medien enthalten sowie die Verwendung dieser Medien für elektro
optische Zwecke.
Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen ermöglichen eine be
deutende Erweiterung des zur Verfügung stehenden Parameterraumes.
Die erzielbaren Kombinationen aus Klärpunkt, Viskosität bei tiefer Tempe
ratur, thermischer und UV-Stabilität und dielektrischer Anisotropie über
treffen bei weitem bisherige Materialien aus dem Stand der Technik.
Die Forderung nach hohem Klärpunkt, nematischer Phase bei tiefer
Temperatur sowie einem hohen Δε konnte bislang nur unzureichend erfüllt
werden. Systeme wie z. B. ZLI-3119 weisen zwar vergleichbaren Klärpunkt
und vergleichbar günstige Viskositäten auf, besitzen jedoch ein Δε von nur
+3.
Andere Mischungs-Systeme besitzen vergleichbare Viskositäten und
Werte von Δε, weisen jedoch nur Klärpunkte in der Gegend von 60°C auf.
Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen ermöglichen es bei
Beibehaltung der nematischen Phase bis -20°C und bevorzugt bis -30°C,
besonders bevorzugt bis -40°C, Klärpunkte oberhalb 80°, vorzugsweise
oberhalb 90°, besonders bevorzugt oberhalb 100°C, gleichzeitig dielek
trische Anisotropiewerte Δε 6, vorzugsweise 8 und einen hohen Wert
für den spezifischen Widerstand zu erreichen, wodurch hervorragende
STN- und MFK-Anzeigen erzielt werden können. Insbesondere sind die
Mischungen durch kleine Operationsspannungen gekennzeichnet. Die
TN-Schwellen (VIP) liegen unterhalb 2,0 V, vorzugsweise unterhalb 1,5 V,
besonders bevorzugt < 1,3 V.
Es versteht sich, daß durch geeignete Wahl der Komponenten der erfindungsgemäßen
Mischungen auch höhere Klärpunkte (z. B. oberhalb 110°)
bei höheren Schwellenspannungen oder niedrigere Klärpunkte bei niedrige
ren Schwellenspannungen unter Erhalt der anderen vorteilhaften Eigen
schaften realisiert werden können. Ebenso können bei entsprechend
wenig erhöhten Viskositäten Mischungen mit größerem Δε und somit
geringeren Schwellen erhalten werden. Die erfindungsgemäßen MFK-
Anzeigen arbeiten vorzugsweise im ersten Transmissionsminimum nach
Gooch und Tarry [C.H. Gooch und H.A. Tarry, Electron. Lett. 10, 2-4,
1974; C.H. Gooch und H.A. Tarry, Appl. Phys., Vol. 8, 1575-1584, 1975],
wobei hier neben besonders günstigen elektrooptischen Eigenschaften
wie z. B. hohe Steilheit der Kennlinie und geringe Winkelabhängigkeit des
Kontrastes (DE-PS 30 22 818) bei gleicher Schwellenspannung wie in
einer analogen Anzeige im zweiten Minimum eine kleinere dielektrische
Anisotropie ausreichend ist. Hierdurch lassen sich unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Mischungen im ersten Minimum deutlich höhere
spezifische Widerstände verwirklichen als bei Mischungen mit Cyanver
bindungen. Der Fachmann kann durch geeignete Wahl der einzelnen
Komponenten und deren Gewichtsanteilen mit einfachen Routinemetho
den die für eine vorgegebene Schichtdicke der MFK-Anzeige erforderliche
Doppelbrechung einstellen.
Die Viskosität bei 20°C ist vorzugsweise <60 mPa·s, besonders bevor
zugt <50 mPa·s. Der nematische Phasenbereich ist vorzugsweise min
destens 90°, insbesondere mindestens 100°. Vorzugsweise erstreckt sich
dieser Bereich mindestens von -20° bis +80°.
Messungen des "Capacity Holding-ratio" (HR) [S. Matsumoto et al., Liquid
Crystals 5, 1320 (1989); K. Niwa et al., Proc. SID Conference, San
Francisco, June 1984, p. 304 (1984); G. Weber et al., Liquid Crystals 5,
1381 (1989)] haben ergeben, daß erfindungsgemäße Mischungen enthal
tend Verbindungen der Formel I eine deutlich kleinere Abnahme des HR
mit steigender Temperatur aufweisen als analoge Mischungen enthaltend
anstelle den Verbindungen der Formel I
Cyanophenylcyclohexane der Formel
Cyanophenylcyclohexane der Formel
oder Ester der
Formel
Auch die UV-Stabilität der erfindungsgemäßen Mischungen ist erheblich
besser, d. h. sie zeigen eine deutlich kleinere Abnahme des HR unter
UV-Belastung.
Vorzugsweise basieren die erfindungsgemäßen Medien auf mehreren
(vorzugsweise zwei oder mehr) Verbindungen der Formel I, d. h. der Anteil
dieser Verbindungen ist 5-95%, vorzugsweise 10-60% und besonders
bevorzugt im Bereich von 20-50%.
Die einzelnen Verbindungen der Formeln I bis XI und deren Unterformeln,
die in den erfindungsgemäßen Medien verwendet werden können, sind
entweder bekannt, oder sie können analog zu den bekannten Verbindun
gen hergestellt werden.
Bevorzugte Ausführungsformen sind im folgenden angegeben:
- - Medium enthält zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen ausge wählt aus der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln II bis V: worin die einzelnen Reste die folgenden Bedeutungen haben:
R⁰: n-Alkyl, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu
9 C-Atomen
X⁰: F, Cl, CF₃, OCF₃, OCHF₂, OCH=CF₂, OCF=CF₂, OCFH-CF₂H OCF₂-CF₂H oder OCH₂CF₃,
Y¹ und Y²: jeweils unabhängig voneinander H oder F
r: 0 oder 1.
X⁰: F, Cl, CF₃, OCF₃, OCHF₂, OCH=CF₂, OCF=CF₂, OCFH-CF₂H OCF₂-CF₂H oder OCH₂CF₃,
Y¹ und Y²: jeweils unabhängig voneinander H oder F
r: 0 oder 1.
Die Verbindung der Formel IV ist vorzugsweise
- - Medium enthält zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen ausge wählt aus der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln VI bis XI:
worin R⁰, X⁰, Y¹ und Y² jeweils unabhängig voneinander eine der in
Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben und X⁰ F, Cl, CF₃, OCF₃,
OCHF₂, Alkyl, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu
7 C-Atomen bedeutet.
- - Der Anteil an Verbindungen der Formeln I bis V zusammen beträgt im Gesamtgemisch mindestens 50 Gew.-%
- - der Anteil an Verbindungen der Formel I beträgt im Gesamtgemisch 10 bis 50 Gew.-%
- - der Anteil an Verbindungen der Formeln II bis V im Gesamtgemisch beträgt 30 bis 70 Gew.-%
- - das Medium enthält Verbindungen der Formeln II, III, IV oder V
- - R⁰ ist geradkettiges Alkyl oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen
- - das Medium besteht im wesentlichen aus Verbindungen der Formeln I bis V
- - das Medium enthält weitere Verbindungen, vorzugsweise ausgewählt aus der folgenden Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln XII bis XVI: worin R⁰ und X⁰ die oben angegebene Bedeutung haben und die 1,4-Phe nylenringe durch CN, Chlor oder Fluor substituiert sein können. Vorzugs weise sind die 1,4-Phenylenringe ein- oder mehrfach durch Fluoratome substituiert.
- - Das Gewichtsverhältnis I: (II + III + IV + V) ist vorzugsweise 1 : 10 bis 10 : 1.
- - Medium besteht im wesentlichen aus Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln I bis XI.
Es wurde gefunden, daß bereits ein relativ geringer Anteil an Verbindun
gen der Formel I im Gemisch mit üblichen Flüssigkristallmaterialien, insbe
sondere jedoch mit einer oder mehreren Verbindungen der Formel II, III, IV
und/oder V zu einer beträchtlichen Erniedrigung der Schwellenspannung
und zu niedrigen Werten für die Doppelbrechung führt, wobei gleichzeitig
breite nematische Phasen mit tiefen Übergangstemperaturen smektisch
nematisch beobachtet werden, wodurch die Lagerstabilität verbessert
wird. Die Verbindungen der Formeln I bis V sind farblos, stabil und unter
einander und mit anderen Flüssigkristallmaterialien gut mischbar.
Der Ausdruck "Alkyl" umfaßt geradkettige und verzweigte Alkylgruppen mit
1-7 Kohlenstoffatomen, insbesondere die geradkettigen Gruppen Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl und Heptyl. Gruppen mit 2-5 Kohlen
stoffatomen sind im allgemeinen bevorzugt.
Der Ausdruck "Alkenyl" umfaßt geradkettige und verzweigte Alkenylgrup
pen mit 2-7 Kohlenstoffatomen, insbesondere die geradkettigen Gruppen.
Besonders Alkenylgruppen sind C₂-C₇-1E-Alkenyl, C₄-C₇-3E-Alkenyl,
C₅-C₇-4-Alkenyl, C₆-C₇-5-Alkenyl und C₇-6-Alkenyl, insbesondere
C₂-C₇-1E-Alkenyl, C₄-C₇-3E-Alkenyl und C₅-C₇-4-Alkenyl. Beispiele
bevorzugter Alkenylgruppen sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl,
1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl,
3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl,
4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl, 6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu
5 Kohlenstoffatomen sind im allgemeinen bevorzugt.
Der Ausdruck "Fluoralkyl" umfaßt vorzugsweise geradkettige Gruppen mit
endständigen Fluor, d. h. Fluormethyl, 2-Fluorethyl, 3-Fluorpropyl, 4-Fluor
butyl, 5-Fluorpentyl, 6-Fluorhexyl und 7-Fluorheptyl. Andere Positionen
des Fluors sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Der Ausdruck "Oxaalkyl" umfaßt vorzugsweise geradkettige Reste der
Formel CnH2n+1-O-(CH₂)m, worin n und m jeweils unabhängig voneinander
1 bis 6 bedeuten. Vorzugsweise ist n = 1 und m 1 bis 6.
Durch geeignete Wahl der Bedeutungen von R⁰ und X⁰ können die An
sprechzeiten, die Schwellenspannung, die Steilheit der Transmissions
kennlinien etc. in gewünschter Weise modifiziert werden. Beispielsweise
führen 1E-Alkenylreste, 3E-Alkenylreste, 2E-Alkenyloxyreste und der
gleichen in der Regel zu kürzeren Ansprechzeiten, verbesserten nemati
schen Tendenzen und einem höheren Verhältnis der elastischen Konstan
ten k₃₃ (bend) und k₁₁ (splay) im Vergleich zu Alkyl- bzw. Alkoxyresten.
4-Alkenylreste, 3-Alkenylreste und dergleichen ergeben im allgemeinen
tiefere Schwellenspannungen und kleinere Werte von k₃₃/k₁₁ im Vergleich
zu Alkyl- und Alkoxyresten.
Eine Gruppe -CH₂CH₂- in Z² führt im allgemeinen zu höheren Werten von
k₃₃/k₁₁ im Vergleich zu einer einfachen Kovalenzbindung. Höhere Werte
von k₃₃/k₁₁ ermöglichen z. B. flachere Transmissionskennlinien in TN-Zel
len mit 90° Verdrillung (zur Erzielung von Grautönen) und steilere Trans
missionskennlinien in STN-, SBE- und OMI-Zellen (höhere Multiplexier
barkeit) und umgekehrt.
Das optimale Mengenverhältnis der Verbindungen der Formeln I und II +
III + IV + V hängt weitgehend von den gewünschten Eigenschaften, von
der Wahl der Komponenten der Formeln I, II, III, IV und/oder V und von
der Wahl weiterer gegebenenfalls vorhandener Komponenten ab. Geeig
nete Mengenverhältnisse innerhalb des oben angegebenen Bereichs
können von Fall zu Fall leicht ermittelt werden.
Die Gesamtmenge an Verbindungen der Formeln I bis XI in den erfin
dungsgemäßen Gemischen ist nicht kritisch. Die Gemische können daher
eine oder mehrere weitere Komponenten enthalten zwecks Optimierung
verschiedener Eigenschaften. Der beobachtete Effekt auf die Ansprech
zeiten und die Schwellenspannung ist jedoch in der Regel umso größer je
höher die Gesamtkonzentration an Verbindungen der Formeln I bis XI ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfin
dungsgemäßen Medien Verbindungen der Formel II bis V (vorzugsweise II
und/oder III), worin X⁰ OCF₃, OCHF₂, F, OCH=CF₂, OCF=CF₂ oder
OCF₂-CF₂H bedeutet. Eine günstige synergistische Wirkung mit den
Verbindungen der Formel I führt zu besonders vorteilhaften Eigen
schaften.
Für STN-Anwendungen enthalten die Medien vorzugsweise Verbindungen
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Formeln II bis V, worin X⁰
vorzugsweise OCHF₂ oder CN bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Medien können ferner eine Komponente A ent
halten bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit einer dielek
trischen Anisotropie von -1,5 bis +1,5 der allgemeinen Formel I′
worin
R¹ und R² jeweils unabhängig voneinander n-Alkyl, n-Alkoxy, ω-Fluoralkyl oder n-Alkenyl mit bis zu 9 C-Atomen,
R¹ und R² jeweils unabhängig voneinander n-Alkyl, n-Alkoxy, ω-Fluoralkyl oder n-Alkenyl mit bis zu 9 C-Atomen,
jeweils unabhängig voneinander 1,4-Phenylen, 2- oder
3-Fluor-1,4-phenylen, trans-1,4-Cyclohexylen oder
1,4-Cyclohexenylen,
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CH₂CH₂, -C≡C-, -CO-O-, -O-CO-, oder eine Einfachbindung, und
n 0, 1 oder 2 bedeutet.
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CH₂CH₂, -C≡C-, -CO-O-, -O-CO-, oder eine Einfachbindung, und
n 0, 1 oder 2 bedeutet.
Komponente A enthält vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus II1 bis II7:
worin R¹ und R² die bei Formel I′ angegebene Bedeutung haben.
Vorzugsweise enthält Komponente A zusätzlich eine oder mehrere Verbin
dungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus II8 bis II20:
worin R¹ und R² die bei Formel I′ angegebene Bedeutung haben und die
1,4-Phenylengruppen in II8 bis II17 jeweils unabhängig voneinander auch
durch Fluor ein- oder mehrfach substituiert sein können.
Ferner enthält Komponente A vorzugsweise zusätzlich eine oder mehrere
Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus II21 bis II25
enthält:
worin R¹ und R² die bei Formel I′ angegebene Bedeutung haben und die
1,4-Phenylengruppen in II21 bis II25 jeweils unabhängig voneinander
auch durch Fluor ein- oder mehrfach substituiert sein können.
Die Art und Menge der polaren Verbindungen mit positiver dielektrischer
Anisotropie ist an sich nicht kritisch. Der Fachmann kann unter einer
großen Palette bekannter und in vielen Fällen auch kommerziell verfüg
barer Komponenten und Basisgemische in einfachen Routineversuchen
geeignete Materialien auswählen. Vorzugsweise enthalten die erfindungs
gemäßen Medien eine oder mehrere Verbindungen der Formel I′′
worin Z1′, Z2′ und n die bei Formel I′′ angegebene Bedeutung haben,
jeweils unabhängig voneinander 1,4-Pheny
len, trans-1,4-Cyclohexylen oder 3-Fluor-1,4-phenylen oder einer der
Reste
auch trans-1,3-Dioxan-2,5-diyl,
Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-diyl oder 1,4-Cyclohexenylen bedeutet, R⁰
n-Alkyl, n-Alkenyl, n-Alkoxy oder n-Oxaalkyl mit jeweils bis zu 9 C-Atomen,
Y¹ oder Y² H oder F und X′ CN, Halogen, CF₃, OCF₃ oder OCHF₂ ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform basieren die erfindungsgemäßen
Medien für STN- oder TN-Anwendungen auf Verbindungen der Formel I′′
worin X′ CN bedeutet. Es versteht sich, daß auch kleinere oder größere
Anteile von anderen Verbindungen der Formel I′′ (X′ ≠ CN) in Frage
kommen. Für MFK-Anwendungen enthalten die erfindungsgemäßen
Medien vorzugsweise nur bis zu ca. 10% an Nitrilen der Formel I′′ (vor
zugsweise jedoch keine Nitrile der Formel I′′, sondern Verbindungen der
Formel I′ mit X′ = Halogen, CF₃, OCF₃ oder OCHF₂). Diese Medien basie
ren vorzugsweise auf den Verbindungen der Formeln II bis XI.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Medien ein oder mehrere
Verbindungen mit einer dielektrischen Anisotropie im Bereich von
-6 Δε -1,5 der Formel I′′′
worin R¹, A¹, Z1′, A², Z2′, n und R² die bei Formel I′ angegebene Bedeutung
haben, für Anwendungen, in denen eine kleine Änderung der Kapazität
des Pixels beim Schalten erwünscht ist (z. B. MIM-Displays oder TFT-
Displays).
Vorzugsweise werden Verbindungen der Formeln I1′′′ bis I3′′′ verwendet:
Der Aufbau der erfindungsgemäßen STN- bzw. MFK-Anzeige aus Pola
risatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit Oberflächenbehand
lung entspricht der für derartige Anzeigen üblichen Bauweise. Dabei ist
der Begriff der üblichen Bauweise hier weit gefaßt und umfaßt auch alle
Abwandlungen und Modifikationen der MFK-Anzeige, insbesondere auch
Matrix-Anzeigeelemente auf Basis poly-Si TFT oder MIM.
Ein wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen Anzeigen zu den
bisher üblichen auf der Basis der verdrillten nematischen Zelle besteht
jedoch in der Wahl der Flüssigkristallparameter der Flüssigkristallschicht.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren Flüssigkristall
mischungen erfolgt in an sich üblicher Weise. In der Regel wird die ge
wünschte Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in
der den Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweck
mäßig bei erhöhter Temperatur. Es ist auch möglich, Lösungen der
Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach
Durchmischung wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
Die Dielektrika können auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der
Literatur beschriebene Zusätze enthalten. Beispielsweise können 0-15%
pleochroitische Farbstoffe oder chirale Dotierstoffe zugesetzt werden.
C bedeutet eine kristalline, S eine smektische, Sc eine smektisch C, N
eine nematische und I die isotrope Phase.
V₁₀ bezeichnet die Spannung für 10% Transmission (Blickrichtung senk
recht zur Plattenoberfläche). ton bezeichnet die Einschaltzeit und toff die
Ausschaltzeit bei einer Betriebsspannung entsprechend dem 2,5fachen
Wert von V₁₀. Δn bezeichnet die optische Anisotropie und n₀ den Bre
chungsindex. Δε bezeichnet die dielektrische Anisotropie (Δε = ε∥ - ε⟂,
wobei ε∥ die Dielektrizitätskonstante parallel zu den Moleküllängsachsen
und ε⟂ die Dielektrizitätskonstante senkrecht dazu bedeutet). Die elektro
optischen Daten wurden in einer TN-Zelle im 1. Minimum (d. h. bei einem d
Δn-Wert von 0,5) bei 20°C gemessen, sofern nicht ausdrücklich etwas
anderes angegeben wird. Die optischen Daten wurden bei 20°C gemes
sen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben wird.
In der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind die
Strukturen der Flüssigkristallverbindungen durch Acronyme angegeben,
wobei die Transformation in chemische Formeln gemäß folgender
Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste CnH2n+1 und CmH2m+1 sind gerad
kettige Alkylreste mit n bzw. m C-Atomen. Die Codierung gemäß Tabelle B
versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grund
körper angegeben. Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den
Grundkörper mit einem Strich ein Code für die Substituenten R¹, R², L¹
und L²:
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu
begrenzen. Vor- und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichts
prozent. Alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet
Schmelzpunkt, Kp. Klärpunkt. Ferner bedeuten K = kristalliner Zustand,
N = nematische Phase, S = smektische Phase und I = isotrope Phase. Die
Angaben zwischen diesen Symbolen stellen die Übergangstemperaturen
dar. Δn bedeutet optische Anisotropie (589 nm, 20°C) und die Viskosität
(mm²/sec) wurde bei 20°C bestimmt.
"Übliche Aufarbeitung" bedeutet: man gibt gegebenenfalls Wasser hinzu,
extrahiert mit Dichlormethan, Diethylether, Methyl-tert.Butylether oder
Toluol, trennt ab, trocknet die organische Phase, dampft ein und reinigt
das Produkt durch Destillation unter reduziertem Druck oder Kristallisation
und/oder Chromatographie. Folgende Abkürzungen werden verwendet:
DMEU | |
1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon | |
KOT | Kalium-tertiär-butanolat |
THF | Tetrahydrofuran |
pTsOH | p-Toluolsulfonsäure |
0,4 mol 4-Brom-2,6-difluorphenol und 0,04 mol 4-Brom-2,6-difluor
natriumphenolat gelöst in 300 ml DMEU werden in den Autoklaven
gegeben und mit Tetrafluorethylen (0,385 mol) gesättigt und 3 Tage bei
120°C gerührt. Das Gemisch wird auf Wasser gegeben und mit Methyl-
tert. Butylether extrahiert. Die organische Phase wird abgetrennt, mit
Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wird am Rotavopor entfernt und der Rückstand wird über eine Kieselgel
fritte (Petrolether 50-70°) gegeben. Zuletzt wird durch fraktionierte
Vakuumdestillation gereinigt. Kp.: 70°C/5 mbar.
0,055 mol 1-(1,1,2,2-Tetrafluorethoxy)-4-brom-2,6-difluorbenzol werden in
200 ml THF gelöst und mit einer Pufferlösung bestehend aus 0,05 mol
Kaliumdihydrogenphosphat, 0,10 mol Natriumhydrogenphosphat und
100 ml Wasser und danach mit 0,05 mol 4-trans-(4-Pentylcyclohexyl]-
2,6-difluorphenylboronsäure versetzt. Das Gemisch wird 2 min auf 60°C
erhitzt.
Nach Zugabe von 0,8 mmol Tetrakis (triphenylphosphin) palladium (0) wird
24 h unter Rückfluß gekocht. Man läßt die Reaktion auf Raumtemperatur
abkühlen, trennt die organische Phase ab und extrahiert die wäßrige
Phase mit Methyl-tert. Butyl-ether. Die vereinigten organischen Extrakte
werden mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Das
Lösungsmittel wird entfernt und der Rückstand mittels Flash-Chromato
graphie gereinigt. Zuletzt wird aus n-Hexan umkristalliert. K 75 N 88 I
0,026 mol des Produktes aus Schritt 1.2 werden in 120 ml THF gelöst und
bei -70°C unter N₂ mit einer Lithiumdiisopropylamid-Lösung (hergestellt
aus 0,055 mol n-BuLi, und 0,056 ml Diisopropylamin in 50 ml THF)
versetzt. Man rührt 0,5 h bei -70°C und läßt dann auf Raumtemperatur
erwärmen. Nach Zugabe einer gesättigten Ammoniumchlorid-Lösung wird
die organische Phase abgetrennt und die wäßrige Phase mit Methyl-tert.
Butylether extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden mit
einer gesättigten Kochsalzlösung gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Das Lösungsmittel wird am Rotavapor entfernt und der Rück
stand wird mittels einer Kieselgeldrucksäule (n-Hexan) gereinigt. Zuletzt
wird das Produkt aus n-Hexan umkristallisiert. K 63 I; Δn = +0,111;
Δε= 14,75.
Analog werden die folgenden Verbindungen der Formel
hergestellt:
0,11 mol 1-(1,1,2,2-Tetrafluormethoxy)-4-brom-2,6-difluorbenzol werden
analog Schritt 1.2 mit 0,1 mol 4-trans-[4-Propylcyclohexyl]-2-fluorphenyl
boronsäure in Gegenwart von Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
umgesetzt.
Analog Schritt 1.3 findet die HF-Abspaltung mit LDA statt.
Die folgenden Verbindungen der Formel
werden analog hergestellt:
Unter Stickstoff werden 0,63 mol 4-Brom-2,6-difluor-phenolat in 500 ml
DMEU gelöst und auf 140°C erhitzt. Innerhalb von 0,5 h werden 0,63 mol
2,2,2-Trifluorethylmesylat zugetropft und über Nacht bei 140°C gerührt.
Man läßt das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen und gießt
es in 2 l Wasser. Nach der Extraktion mit Ether werden die Etherphasen
zunächst mit 5%iger Natronlauge, anschließend mit Wasser gewaschen
und über Natriumsulfat getrocknet. Die Lösung wird eingeengt und der
Rückstand destilliert.
0,05 mol p-trans-[4-Propylcyclohexyl]-2,6-difluorphenylboronsäure und
0,55 mol 1-(2,2,2-Trifluorethoxy)-4-brom-2,6-difluorbenzol in 100 ml THF
werden unter Rühren auf 40°C erwärmt. Man gibt 13,5 ml einer Puffer
lösung (pH = 8) zu der Lösung, versetzt mit 0,33 g Tetrakis(triphenylphos
phin)palladium(0) und kocht 1,5 h am Rückfluß. Durch Zugabe von 150 ml
Dinatriumtetraborat-10 Hydratlösung (4%ig) wird der pH-Wert zwischen
6,5 und 7,5 gehalten. Man läßt auf Raumtemperatur abkühlen und versetzt
mit Wasser und tert.-Butylmethylether. Die organische Phase wird
abgetrennt und die wäßrige Phase mit tert.-Butylmethylether extrahiert.
Die vereinigten organischen Etherextrakte werden wie üblich aufge
arbeitet.
0,02 mol des Trifluorethoxybenzolderivates aus 3.2 werden in 75 ml THF
in einer Stickstoffatmosphäre gelöst und auf -70°C abgekühlt. Innerhalb
von 0,5 h werden 0,045 ml Lithiumdiisopropylamid-Lösung (2 mol/l
Lösung) zu der Reaktionslösung getropft. Es wird 1 h bei -70°C nach
gerührt. Anschließend läßt man die Lösung auf -30°C erwärmen und
tropft 30 ml einer 10%igen Natriumhydrogencarbonatlösung hinzu. Nach
Zugabe von Wasser und Methyl-tert.Butylether wird die organische Phase
abgetrennt und die wäßrige Phase mehrmals mit tert.-Butylmethylether
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werde mit Wasser extra
hiert und wie üblich aufgearbeitet. Das Produkt wird mittels Flashchroma
tographie (Hexan/Essigester = 30 : 1) gereinigt. Zuletzt wird aus n-Hexan
umkristallisiert. K 87 N 91,5 I; Δn = +0,126; Δε = 17,75.
Analog werden die folgenden Verbindungen der Formel
hergestellt:
2,2 mol Magnesiumspäne und etwa Iod werden bei Raumtemperatur in
einer Stickstoffatmosphäre in einer Lösung bestehend aus 2,2 mol
1-Brom-3-fluorbenzol in 1,1 l THF portionsweise versetzt. Anschließend
wird 1 h unter Rückfluß gekocht. Nach tropfenweiser Zugabe von 2 mol
4-n-Propylcyclohexanon wird eine weitere Stunde am Rückfluß gekocht.
Man läßt das Reaktionsgemisch auf 30°C abkühlen und gießt dieses in
eine Mischung bestehend aus 345 g Ammoniumchlorid, 5 l Wasser, 3 l
Toluol und 1 kg Eis. Danach wird mit HCl angesäuert, die organische
Phase abgetrennt und wie üblich aufgearbeitet.
2 mol des Produkts werden in 2 l Toluol gelöst, mit 12 g p-Toluolsulfon
säure versetzt und 1,5 h am Wasserabscheider gekocht. Man läßt auf
Raumtemperatur abkühlen, versetzt mit Wasser und trennt die organische
Phase ab. Zuletzt wird wie üblich aufgearbeitet.
1,71 mol des Cyclohexenderivats aus Schritt 4.1 werden in 5 l Ethanol
gelöst und mit 50 g Pd/C (5%) versetzt und hydriert. Der Katalysator wird
abfiltriert und das Filtrat auf Rückstand eingeengt. Der Rückstand wird in
0,5 l n-Heptan gelöst und über eine Glasfritte mit Kieselgel gesaugt. Das
Filtrat wird am Rotavapor auf Rückstand eingeengt.
1,5 l 1-Methyl-2-pyrrolidin werden unter Rühren bei Raumtemperatur mit
100 g Kalium-tert.-butylat versetzt.
Nach Zugabe von 1,5 mol trans-4-Propylcyclohexyl-3-fluorbenzol werden
weitere 500 ml NMP zu der Reaktionslösung gegeben. Anschließend wird
3 h bei 60°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wird in 1,5 kg Eis und 115 ml
HCl gegossen. Nach Zugabe von 800 ml n-Hexan wird die organische
Phase abgetrennt und die wäßrige Phase mehrmals mit n-Hexan gewa
schen. Die vereinigten organischen Extrakte werden wie üblich aufge
arbeitet.
Ein Gemisch bestehend aus 0,125 mol trans-4-Propylcyclohexyl-3-fluoro
benzol, 250 ml THF und 0,137 mol Kalium-tert.-butylat wird auf -100°C
abgekühlt. Anschließend werden 0,14 mol n-BuLi (15% in n-Hexan) inner
halb von 40 min. bei -90 bis -100°C zugetropft und 0,5 h bei -100°C
nachgerührt. Man läßt auf -35°C erwärmen und tropft 100 ml 18%ige
Salzsäure zu dem Gemisch. Nach Zugabe von weiteren 200 ml 18%iger
Salzsäure wird die organische Phase abgetrennt. Die wäßrige Phase wird
mehrmals mit Toluol extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wer
den wie üblich aufgearbeitet.
Zu 0,062 mol trans-4-n-Propylcyclohexylbenzolboronsäure in 50 ml
Ethanol werden nacheinander 0,062 mol 2,6-Difluor-4-(2′,2′,2′-trifluor
ethoxy)brombenzol, 110 ml Toluol 0,62 Tetrakis(triphenylphosphin)palla
dium(0) und eine wäßrige Natriumcarbonat-Lösung (15,9 g Na₂CO₃ in
50 ml H₂O) gegeben und 4 h unter Rückfluß gerührt. Unter Eiskühlung
wird mit einer Lösung bestehend aus 27 ml 37%iger Salzsäure und 37 ml
Wasser angesäuert. Die organische Phase wird abgetrennt und die wäß
rige Phase mehrmals mit Toluol ausgeschüttelt. Die vereinigten organi
schen Extrakte werden anschließend wie üblich aufgearbeitet. Zuletzt wird
das Rohprodukt mit Flashchromatographie (Hexan/Essigester = 30/1)
gereinigt.
Das Produkt aus Schritt 4.5 (0,02 mol) wird in 75 ml THF gelöst und unter
Rühren auf -70°C gekühlt. Innerhalb von 20 min. werden 0,045 ml
Lithiumdiisopropylamid-Lösung (2 mol/l) bei -70°C bis -65°C zugetropft.
Man rührt 1 h bei -65°C nach. Man läßt auf -30°C erwärmen, tropft 30 ml
10%ige Natriumhydrogencarbonat-Lösung zu dem Reaktionsgemisch, ver
dünnt mit Wasser und extrahiert mit tert. Butylmethylether. Die vereinigten
organischen Extrakte werden mit Wasser ausgeschüttelt, über Natrium
sulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wird am Rotavapor entfernt und der
Rückstand wird mittels Flashchromatographie (Hexan/Essigester = 30/1)
gereinigt. K 36 N 79,9 l; Δn = +0,146; Δε = 13,8.
Analog werden die folgenden Verbindungen der Formel
hergestellt:
0,22 mol 4-n-Pentylphenylboronsäure werden in 150 ml Ethanol gelöst
und nacheinander mit 0,2 mol 1-Brom-3,5-difluorbenzol, 400 ml Toluol,
1,65 g Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium(0) und einer Lösung be
stehend aus 51,6 g Natriumcarbonat und 150 ml Wasser zugegeben.
Anschließend wird 65 h am Rückfluß gekocht. Man gießt auf 900 ml
Wasser, versetzt vorsichtig mit 170 ml HCl unter Zugabe von Eis und
trennt die organische Phase ab. Die wäßrige Phase wird mit Toluol
extrahiert und die vereinigten organischen Phasen werden mit Wasser
extrahiert und anschließend wie üblich aufgearbeitet.
In einer Stickstoffatmosphäre werden 0,09 mol 4-n-Pentyl-3′,5′-difluor
biphenyl in 125 ml THF vorgelegt und unter Rühren auf -70°C abgekühlt.
Innerhalb 1 h werden 0,1 mol n-Butyllithium (15% in n-Hexan) zugetropft
und anschließend wird 1 h nachgerührt. Nach Zugabe von 0,1 mol Iod in
35 ml THF werden weitere 0,5 h bei -70°C gerührt. Man läßt auf -5°C
erwärmen und tropft zunächst 50 ml Wasser und danach 5,4 ml 37%ige
Natriumhydrogensulfitlösung zu dem Reaktionsgemisch. Unter Rühren
wird das Reaktionsgemisch in 450 ml Wasser und 200 ml Toluol gegos
sen. Die organische Phase wird abgetrennt und wie üblich aufgearbeitet.
In einer Stickstoffatmosphäre werden in 0,36 mol Magnesiumspäne und
etwas Iod 0,36 mol 1-(2,2,2-Trifluorethoxy)-4-brom-2,6-difluorbenzol in
160 ml THF langsam unter Erwärmen zugetropft. Anschließend wird 1 h
am Rückfluß gekocht. Man läßt auf Raumtemperatur abkühlen, versetzt
mit 0,4 mol Trimethylborat und 60 ml THF und rührt 0,5 h bei 15-20°C.
Nach Zugabe von 250 ml tert.-Butylmethylether wird mit HCl angesäuert.
Die organische Phase wird abgetrennt und wie üblich aufgearbeitet.
Zu 0,05 mol 1-(2,2,2-Trifluorethoxy)-2,5-Difluorphenyl-4-boronsäure in
36 ml Ethanol werden nacheinander 0,045 mol 4-n-Pentyl-3′,5′-difluor-
4′-iod-biphenyl, 85 ml Toluol, eine Lösung bestehend aus 11,6 g Natrium
carbonat in 36 ml Wasser und zuletzt 0,5 g Tetrakis(triphenylphosphin)
palladium(0) zugegeben. Man kocht 44 h am Rückfluß, versetzt mit 150 ml
Wasser und 20 ml Salzsäure und trennt die organische Phase ab. Die
wäßrige Phase wird mit Toluol ausgeschüttelt und die vereinigten organi
schen Phasen werden anschließend wie üblich aufgearbeitet. Das Produkt
wird aus n-Hexan umkristallisiert.
In einer Stickstoffatmosphäre werden 23 mmol des 2,2,2-Trifluorethoxy
terphenyls aus Schritt 5.4 in 120 ml THF gelöst und auf -70°C abgekühlt.
Unter Rühren werden zunächst 27 ml Lithiumdiisopropylamid-Lösung
(2 mol/l) zugetropft. Man rührt 1 h bei -60 → -70°C und läßt auf -30°C
erwärmen. Nach Hydrolyse mit einer gesättigten Natriumhydrogencar
bonat-Lösung wird mit tert.-Butylmethylether extrahiert. Die organische
Phase wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen und wie üblich aufge
arbeitet. Das Produkt wird aus n-Pentan umkristallisiert. K 82 l, Δn =
+0,204; Δε = 23,43.
Analog werden die folgenden Verbindungen der Formel
hergestellt:
Claims (15)
1. Flüssigkristallines Medium auf der Basis eines Gemisches von pola
ren Verbindungen mit positiver dielektrischer Anisotropie, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere Verbindungen der
allgemeinen Formel I
enthält,
worin
R H, einen unsubstituierten, einen einfach durch CN oder CF₃ oder einen mindestens einfach durch Halogen sub stituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Ato men, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
R H, einen unsubstituierten, einen einfach durch CN oder CF₃ oder einen mindestens einfach durch Halogen sub stituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Ato men, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
A¹ und A² jeweils unabhängig voneinander einen
- (a) trans-1,4-Cyclohexylenrest, worin auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können,
- (b) 1,4-Phenylenrest, worin auch eine oder zwei CH-Gruppen durch N ersetzt sein können,
- (c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexenylen, 1,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Piperidin-1,4-diyl, Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin-2,6-diyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin-2,6-diyl,
wobei die Reste (a) und (b) durch ein oder zwei Fluor
substituiert sein können,
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CO-O-, -O-CO-, -CH₂O-, -OCH₂-, -CH₂CH₂-, -CH=CH-, -C≡C- oder eine Einfachbindung, einer der Reste Z¹ und Z² auch -(CH₂)₄- oder -CH=CH-CH₂CH₂-,
X H oder F
L¹, L² und L³ jeweils unabhängig voneinander H oder F, und
m 0 oder 1 bedeutet.
Z¹ und Z² jeweils unabhängig voneinander -CO-O-, -O-CO-, -CH₂O-, -OCH₂-, -CH₂CH₂-, -CH=CH-, -C≡C- oder eine Einfachbindung, einer der Reste Z¹ und Z² auch -(CH₂)₄- oder -CH=CH-CH₂CH₂-,
X H oder F
L¹, L² und L³ jeweils unabhängig voneinander H oder F, und
m 0 oder 1 bedeutet.
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz
lich eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus den allgemeinen Formeln II, III, IV und V enthält:
worin die einzelnen Reste die folgenden Bedeutungen haben:
R⁰: n-Alkyl, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu 7 C-Atomen,
X⁰: F, Cl, CF₃, OCF₃, OCHF₂, OCH=CF₂, OCF=CF₂, OCFH-CF₂H, OCF₂-CF₂H oder OCH₂CF₃
Y¹ und Y²: jeweils unabhängig voneinander H oder F,
r: 0 oder 1.
R⁰: n-Alkyl, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu 7 C-Atomen,
X⁰: F, Cl, CF₃, OCF₃, OCHF₂, OCH=CF₂, OCF=CF₂, OCFH-CF₂H, OCF₂-CF₂H oder OCH₂CF₃
Y¹ und Y²: jeweils unabhängig voneinander H oder F,
r: 0 oder 1.
3. Medium nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln
VI bis XI enthält:
worin R⁰, X⁰, Y¹ und Y² jeweils unabhängig voneinander eine der in
Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben und X⁰ F, Cl, CF₃, OCF₃,
OCHF₂, Alkyl, Oxaalkyl, Fluoralkyl oder Alkenyl mit jeweils bis zu
7 C-Atomen bedeutet.
4. Medium nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
an Verbindungen der Formeln I bis V zusammen im Gesamtgemisch
mindestens 50 Gew.-% beträgt.
5. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an Verbindungen der Formel I im Gesamtgemisch 3 bis 80
Gew.-% beträgt.
6. Medium nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil an Verbindungen der Formeln II bis V
im Gesamtgemisch 20 bis 80 Gew.-% beträgt.
7. Medium nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus Verbindungen ausge
wählt aus der Gruppe bestehend aus den allgemeinen Formeln I bis
XI besteht.
8. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Verbindung der Formel I3
enthält,
worin R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und L H oder F bedeutet.
worin R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und L H oder F bedeutet.
9. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Verbindung der Formel I6
enthält,
worin R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
10. Verwendung des flüssigkristallinen Mediums nach Anspruch 1 für
elektrooptische Zwecke.
11. Elektrooptische Flüssigkristallanzeige enthaltend ein flüssigkristal
lines Medium nach Anspruch 1.
12. Verbindungen der Formel I.
13. Verbindungen der Formel,
worin
R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und L H oder F bedeutet.
R und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und L H oder F bedeutet.
14. Verbindungen der Formel I6,
worin R und X die in Anspruch 1 angegebende Bedeutung haben.
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