DE4428558A1 - Führungsschiene für rollende Lastenträger - Google Patents
Führungsschiene für rollende LastenträgerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für rollende Lastenträger
mit einem als Strangpreßprofil ausgebildeten Tragkörper und wenigstens
einer Laufschiene, die an dem Tragkörper anliegend befestigt ist,
wobei der Tragkörper im Bereich seiner Kontaktstelle in Schienenlängs
richtung verlaufende, zur Laufschiene hin offene Nuten aufweist.
Eine solche Führungsschiene findet bei Linearführungen Einsatz, die
sich für eine Vielzahl von Anwendungen in der Handhabungstechnik, in
Robotern und Maschinenführungssystemen, sowie in Automationsvorrich
tungen eignen. Dabei sind an der Laufschiene jeweils Profilrollen des
linear zu verfahrenden Maschinenbauteils oder Schlittens abgestützt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 36 31 401 A1 ist eine Führungsschiene
der eingangs genannten Art bekannt, bei welcher Laufschienen in Auf
nahmenuten des Tragkörpers eingesetzt und dort durch Klemmung gehalten
sind. Von mehreren zur eingesetzten Laufschiene hin offenen Nuten des
Tragkörpers ist dabei eine als größerer Schlitz ausgeführt, so daß ein
freiliegender Teil des Tragkörpers mit einer gewissen Elastizität
gebildet ist. Die Klemmwirkung für die Laufschiene wird nun mit Klemm
schrauben erzeugt, die quer zu dem Schlitz und diesen durchdringend in
den Tragkörper eingeschraubt sind. Diese Art der Befestigung setzt
jedoch voraus, daß die Laufschiene innerhalb der Aufnahmenut auf dem
größeren Teil ihres Umfangs von dem Tragkörper umgriffen wird, wobei
dieser zu den offenen Seiten der Aufnahmenut weisende, ausgeprägte
Ränder erhalten muß. Dadurch ergibt sich eine aufwendige Konstruktion.
Aus der Patentschrift EP 0 586 766 B1 ist eine Führungsschiene be
kannt, deren Laufschiene im Bereich einer V-förmigen Längsnut des
Tragkörpers mit diesem in Berührung steht und dort befestigt ist.
Dabei ergibt sich im Fall einer kreiszylindrischen Laufschiene keine
flächenhafte, sondern eine linienförmige Berührung, wobei die beiden
parallelen Berührungslinien je nach der Größe des Laufschienendurch
messers eng beieinander liegen können. Da die Abmessungen des als
Strangpreßprofil hergestellten Tragkörpers große Toleranzen aufweisen
können, läßt sich hier die erforderliche Genauigkeit der Lage der
Laufschiene nur durch eine spanende Nachbearbeitung des Tragkörpers
erreichen. Dadurch wird die Herstellung des Tragkörpers teuer. Außer
dem ergibt sich für den Tragkörper eine begrenzte Fertigungslänge, die
von der Werkzeugmaschine abhängt, an der die spanende Bearbeitung
durchgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Führungsschiene bei
Erhöhung der Genauigkeit der Laufschienenposition so weiter zu ent
wickeln, daß ohne die Notwendigkeit einer spanenden Nachbearbeitung
des Tragkörpers eine Vergrößerung der Fertigungslänge möglich wird.
Die Fertigungslänge soll dabei beispielsweise von dem bisher üblichen
Wert von 1000 mm auf einen Wert von etwa 4000 bis 6000 mm erhöht
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Tragkör
per durch spanlose Verformung eine von den Nuten unterbrochene Kon
taktfläche erzeugt ist, die eine der anliegenden Laufschiene entspre
chende Negativform aufweist, wobei an den Rändern der Kontaktfläche
seitlich abstehende Wülste ausgebildet sind. Bei der spanlosen Ver
formung des Tragkörpers, die beispielsweise in einer hierfür ausge
richteten Kalibriervorrichtung erfolgen kann, begünstigen die Nuten
den Fließvorgang des Tragkörperwerkstoffs zur Bildung der seitlichen
Wülste.
Die Laufschiene kann als Welle mit kreisförmigem Querschnitt ausgebil
det sein und dementsprechend kann der Tragkörper eine konkave Kreiszy
linderfläche als Kontaktfläche aufweisen. Es sind aber auch andere
Kontaktgeometrien der Laufschiene und des Tragkörpers möglich. Mit der
erfindungsgemäßen Führungsschiene ergibt sich eine Erhöhung der Genau
igkeit der Lage der Laufschiene an dem Tragkörper, wobei eine flächen
hafte Berührung stattfindet. Gleichzeitig wird eine Kostenreduzierung
erreicht, weil eine spanende Nachbearbeitung des Tragkörpers nicht
mehr erforderlich ist. Der beim Herstellen des Tragkörpers dem Strang
preßvorgang nachgeschaltete Vorgang der spanlosen Verformung ermög
licht es, den Tragkörper an die Kontaktfläche der Laufschienenkontur
anzupassen und somit eine hohe Tragfähigkeit zu erreichen. Damit
ergibt sich gleichzeitig eine Erhöhung der Betriebssicherheit der
erfindungsgemäßen Führungsschiene. Insgesamt wird eine Funktionsver
besserung durch engere Fertigungstoleranzen und eine verbesserte
Kontaktgeometrie erzielt. Dadurch, daß die einstückigen Tragschienen
länger ausgeführt werden können, entfallen bei längeren Führungssyste
men Stoßstellen zweier hintereinander angeordneter Tragschienen, was
ebenfalls zur Funktionsverbesserung beiträgt.
Die Laufschiene kann mit Schrauben an dem Tragkörper befestigt sein.
Dazu kann der Tragkörper in Querrichtung verlaufende und an den Kon
taktflächen endende Bohrungen zum Einstecken der Schrauben aufweisen.
Die Laufschiene kann dann mit radialen, zu den Kontaktflächen des
Tragkörpers hin offenen Gewindebohrungen für die Schrauben versehen
sein. Diese Befestigungsart ermöglicht es, die beispielsweise als
gehärtete Stahlschiene ausgeführte Laufschiene an dem Tragkörper, der
aus einer Aluminiumlegierung bestehen kann, auszuwechseln.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Laufschienen zu verwenden, die
von der kreisförmigen Geometrie abweichen. Die Laufschiene und der
Tragkörper können beliebige andere Geometrien aufweisen. Generell
können sie neben der Verbindung durch Verschrauben auch über Klebe-,
Löt- oder Schweißverfahren bzw. andere beliebige formschlüssige Füge
verfahren miteinander verbunden sein.
Es ist auch möglich, einen bestimmten Tragkörper für die Aufnahme
unterschiedlicher Laufschienen jeweils spanlos zu verformen, so daß
die Lagerhaltung von Tragkörpern vereinfacht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine stirnseitige Ansicht eines Tragkörpers für eine
Führungsschiene;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Tragkörper nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Tragkörpers nach Fig. 1;
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung der Kontaktstelle des
Tragkörpers nach Fig. 1 vor der spanlosen Verformung;
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung der Kontaktstelle des
Tragkörpers nach Fig. 1 nach der spanlosen Verfor
mung, mit anliegender Laufschiene;
Fig. 6 einen Querschnitt durch einen weiteren Tragkörper mit
anliegender Laufschiene.
Eine erfindungsgemäße Führungsschiene gemäß den Fig. 1 bis 5 be
steht aus einem Tragkörper 1, der als Strangpreßprofil ausgeführt ist
und an seiner Oberseite eine Kontaktstelle 2 für die Anlage einer
Laufschiene 3 aufweist. Bei der Herstellung des Tragkörpers 1 im
Strangpreßverfahren ist an der Kontaktstelle 2 eine Kontaktfläche 4
ausgebildet, die durch Nuten 5 unterbrochen ist. Die Nuten 5 verlaufen
parallel in Schienenlängsrichtung. Durch einen weiteren Arbeitsgang,
nämlich eine spanlose Verformung im Bereich der Kontaktstelle 2 ist
der Tragkörper 1 für die exakte Anlage der Laufschiene 3 an der Kon
taktfläche 4 vorbereitet. Fig. 4 zeigt die Kontaktstelle 2 mit der
Kontaktfläche 4 und den Nuten 5 vor der spanlosen Verformung. Infolge
dieser Verformung fließt der Werkstoff der Kontaktstelle 2 zu den
Seiten der Kontaktfläche 4, so daß sich in den Nuten 5 und an der
Außenseite der Kontaktstelle 2 Wülste 6 ergeben, die an den Rändern
der Kontaktfläche 4 seitlich abstehen. Diese Form der Kontaktstelle 2
nach dem spanlosen Verformen des Tragkörpers 1 ist in Fig. 5 darge
stellt. Die Kontaktfläche 4 entspricht nun genau den Bereichen der
äußeren Oberfläche der Laufschiene 3, die an ihr anliegen.
Die Führungsschiene gemäß Fig. 6 ist grundsätzlich ebenso aufgebaut,
ihr Tragkörper 7 weist jedoch an der Kontaktstelle 8 nicht zwei in
Schienenlängsrichtung verlaufende parallele Nuten, sondern drei solche
Nuten 5 auf. Dieser Tragkörper 7 zeigt auch eine Bohrung 9 zum Ein
stecken einer Befestigungsschraube für die Laufschiene 3. Die Gewin
debohrung der Laufschiene 3, in welche die Befestigungsschraube einge
schraubt wird, ist hier jedoch nicht dargestellt, um die Anlage der
Laufschiene 3 an der Kontaktfläche 10 des Tragkörpers 7 besser dar
stellen zu können.
Bezugszeichenliste
1 Tragkörper
2 Kontaktstelle
3 Laufschiene
4 Kontaktfläche
5 Nut
6 Wulst
7 Tragkörper
8 Kontaktstelle
9 Bohrung
10 Kontaktfläche
2 Kontaktstelle
3 Laufschiene
4 Kontaktfläche
5 Nut
6 Wulst
7 Tragkörper
8 Kontaktstelle
9 Bohrung
10 Kontaktfläche
Claims (10)
1. Führungsschiene für rollende Lastenträger mit einem als Strangpreß
profil ausgebildeten Tragkörper und wenigstens einer Laufschiene, die
an dem Tragkörper anliegend befestigt ist, wobei der Tragkörper im
Bereich einer Kontaktstelle in Schienenlängsrichtung verlaufende, zur
Laufschiene hin offene Nuten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Tragkörper (1, 7) durch spanlose Verformung eine von den Nuten (5)
unterbrochene Kontaktfläche (4, 10) erzeugt ist, die eine der anlie
genden Laufschiene (3) entsprechende Negativform aufweist, wobei an
den Rändern der Kontaktfläche (4, 10) seitlich abstehende Wülste (6)
ausgebildet sind.
2. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene und der Tragkörper mit beliebigen, jeweils einander ent
sprechenden Geometrien versehen sind, beispielsweise daß die Lauf
schiene (3) als Welle mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet ist
und dementsprechend der Tragkörper (1, 7) eine konkave Kreiszylin
derfläche als Kontaktfläche (4, 10) aufweist.
3. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene (3) mit Schrauben an dem Tragkörper (1, 7) befestigt ist.
4. Führungsschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragkörper (7) in Querrichtung verlaufende und an der Kontaktfläche
(10) endende Bohrungen (9) zum Einstecken der Schrauben aufweist.
5. Führungsschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene (3) radiale, zu der Kontaktfläche (10) des Tragkörpers (7)
hin offene Gewindebohrungen für die Schrauben aufweist.
6. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene nach einem Klebe-, Löt- oder Schweißverfahren an dem
Tragkörper befestigt ist.
7. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene nach einem beliebigen formschlüssigen Fügeverfahren an dem
Tragkörper befestigt ist.
8. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragkörper (1, 7) aus einer plastisch verformbaren Metallegierung
besteht.
9. Führungsschiene nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragkörper (1, 7) aus einer Aluminiumlegierung besteht.
10. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufschiene (3) eine gehärtete Stahlschiene ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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