DE442738C - Verfahren zur Herstellung von Pflanzenschutz- und Parasitenvertilgungs-Mitteln - Google Patents

Description

Die bekannten Schutzmittel gegen saugende, fressende und beißende Insekten usw. werden zumeist in flüssiger Form als Spritzbrühe angewandt oder aber in trockener Form an poröse, spezifisch so schwere Körperstoffe, wie Kohle, Braunkohlenstaub, Kieselgur, Sand, Gips und ähnliche, als Träger des Wirkungsstoffes gebunden, daß ein längeres Suspendiertbleiben in Luft oder Wasser, sofern der betreffende Stoff nicht wasserlöslich ist, schwer erreicht wird. Beide angewandte Formen besitzen den Nachteil, daß das wirksame Agens nicht überallhin, nicht tief genug in Blütenkelche usw. eindringen kann, dann aber auch nicht sogleich haftet auf einer schwer benetzbaren Pflanzenhaut oder aber letztere verkleistert, verschmiert und damit die Zellatmung behindert.

Es wurde nun gefunden, daß gewisse KoI-

ao loidkörper des Schlicks aus Salz- und Süßwasser infolge ihrer adsorptiven und katalytischen Wirkung Eignung besitzen, insektizide, fungizide oder bakterizide Stoffe nicht nur an ihrer Oberfläche adsorptiv anzulagern, sondern diese katalytisch zersetzen und so in die Gasform überführen. Diese Schlickkolloide bestehen aus kolloidaler Kieselsäure und vegetativen Zellen der Mikroorganismen. Im frischen, plastischen Schlick sind diese biologischen Faktoren äußerst aktiv.

Ausführungsbeispiel.

Man schlämmt frischen Schlick mit Wasser, wäscht und sedimentiert die feinsten Schwebekörper heraus, trocknet diese bei mäßigen Wärmegraden so weit, als das kolloidal gebundene Wasser erhalten bleibt und die Kolloide und Mikroben nicht zerstört werden, bindet an diese sodann die chemischen wirksamen Stoffe. Nach erfolgter Adsorption dieser Stoffe im Mischvorgang wird das Produkt getrocknet und evtl. gepulvert.

So z. B. kann man Kupfersalze, Arsenverbindungen adsorptiv an Schlick binden oder Formaldehyd abspaltende, wie z. B. Hexamethylentetramin, oder Chlor abspaltende, wie Trichloräthylen, Chlorkalk, oder Sauerstoff abspaltende Perborate usw.

Derart hergestellte Produkte kennzeichnen sich gegenüber dem Bekannten dadurch, daß sie, in der feinsten Kolloidform vorliegend, die bakteriziden Stoffe auch in Gasform adsorptiv gebunden halten und diese allmählich durch Zerfall frei machen, weiterhin dadurch, daß sie nicht Zellhaut verklebend wirken, wie solches die für diesen Zweck verwendeten Humusextrakte tun.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Pflanzenschutz- und Parasitenvertilgungs-Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Schlämmen die aktiven Kolloidstoffe des Schlicks aus Salz- und Süßwasser gewinnt, trocknet und an diese insektizide, fungizide oder bakterizide Substanzen bindet.