DE4426631A1 - Motorisch angetriebene Handsäge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein motorisch angetriebenes Handwerkzeug, insbesondere Handsäge, mit einem Elektromotor in einem handhaltbaren Gehäuse, der über einen Exzenter eine Schwingplatte etwa kreisförmig schwingend antreibt, an der ein Werkzeug, insbesondere ein Sägeblatt, das die Schwingplatte teilweise überragt, befestigt ist, und wobei an dem Gehäuse mit arretierbaren Führungsbolzen eine Distanzplatte zu der Schwingplatte abstandseinstellbar gehalten ist.

Eine derartige Handsäge ist in der Hauptanmeldung P 44 15 848.3 beansprucht. Diese geht von der Konstruktion eines handelsüblichen Schwingschleifers aus, bei dem der Motor mit seiner Antriebsachse senkrecht über der in Schwingmetallen gelagerten Schwingplatte etwa mittig angeordnet ist und das Motorgehäuse einen radialen Griffansatz aufweist. Nimmt man die Distanzplatte heraus und schraubt man das Sägeblatt ab, so kann man die Schwingplatte in bekannter Weise mit einem Schleif- oder Polierpapier bespannen und nutzen.

Es sind handhaltbare motorische Werkzeuge in vielfältiger Form mit austauschbaren Werkzeugen und Zusätzen bekannt, insbesondere Bohrmaschinen und Winkelschleifer. Bei letzteren liegt der Motor und sein Gehäuse im rechten Winkel zur Antriebsachse, so daß die Handhabung mit zwei Händen günstig ist. Es sind derartige Werkzeuge bekannt, die von einem Exzenter getrieben sind, der auf der Motorwelle angeordnet ist und eine Schwinggabel treibt, die schwenkbar gelagert ist und an einem pendelnd schwingenden Hebelarm mit verschiedenen Werkzeugen, insbesondere Sticheln und Stichsägeblättern, aber auch Schleif- und Polierplatten, bestückbar ist. Wegen der pendelnden Werkzeugarmbewegung ist ein Sägen jedoch nur sehr beschränkt möglich, da die Sägezähne nur aus einem Schnittbereich, der kürzer als die Pendelbewegung ist, herausbefördert werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vorrichtung nach der Hauptanmeldung- als Zusatzvorrichtung zu motorischen Werkzeugantrieben auszugestalten und ihre Einsatzmöglichkeiten zu erweitern.

Die Lösung besteht darin, daß die Schwingplatte an einer Trägerplatte in einer Ebene schwingfähig gehalten ist und die Trägerplatte eine Halterung passend für einen Anschluß an ein Motorgehäuse trägt und die Abtriebachse des Motors oder Motorgetriebes durch die Trägerplatte hindurch in ein Exzentergetriebe geführt ist, das in der Schwingplatte angeordnet ist, und daß die Distanzplatte abstandsverschieblich arretierbar in der Trägerplatte gehalten ist und die Schwingplatte kantenseitig mit einer Werkzeugklemmvorrichtung bestückt ist.

Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.

Die Vorrichtung läßt sich je nach der Art des Anschlusses z. B. an den genormten Hals einer Bohrmaschine oder an eine Winkelschleifvorrichtung montieren. Das Bohrfutter wird zweckmäßig abgenommen, damit die Bauhöhe gering bleibt.

Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß die Distanzplatte einen Durchbruch im Bereich des Exzenters aufweist, so daß dieser mit der Motorachse oder Getriebeabtriebachse verschraubt werden kann, ohne daß die Distanzplatte demontiert werden muß.

Der Exzenter ist zweckmäßig mit einem Kugellager in der Schwingplatte gelagert und gegen Staub abgedichtet. Die Schwingplatte ist bevorzugt in Schwingmetallen gelagert, da nur ein Sägenhub mit einem Durchmesser, der größer als der Zahnabstand ist, erforderlich ist, um einen guten Schnitt und einen zügigen Spänetransport zu erbringen.

Alternativ kann die Schwingplatte auch in einem Langloch oder in einer Gabelführung, die eine Schwenk-Schiebeführung bildet, versetzt zum Exzenter parallel-beweglich gelagert sein, wobei das Langloch oder die Gabel zweckmäßig entgegengesetzt zu den Werkzeugkanten auf der Schwingplatte angeordnet ist, damit das Werkzeug eine möglichst kreisförmige Schwingbewegung ausführt und so ein Spänetransport durch die jeweils gleichgerichteten Arbeitsphasen erbracht wird.

Es hat sich erwiesen, daß die annähernd kreisförmige Exzenterbewegung auch für andere Werkzeuge als ein Sägeblatt vorteilhafter als eine Pendelbewegung ist. So kann die Schwingplatte vorteilhaft mit einer Klinge bestückt sein und zum Lösen von Teppichböden, Fußbodenplatten, Fliesen und Tapeten eingesetzt werden. Weiterhin lassen sich Teppichböden und andere flexible Fußbodenbeläge mit einer schwingenden Klinge exakt geradlinig schneiden, wenn die Klingenschneiden parallel oder in einem flachen Winkel zu dem zu trennenden Material geführt wird, da die Schneide mit einem ziehenden Schnitt arbeitet.

Vorteilhafte Ausführungen sind anhand der Fig. 1 bis 3 dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise geschnitten,

Fig. 2 zeigt eine Aufsicht ohne Antriebsvorrichtung,

Fig. 3 zeigt ein Schema einer Schwingplatte mit Schwenk- Schiebeführung.

Fig. 1 zeigt den Motor (12) im Gehäuse (1) mit einem stirnseitigen Winkelgetriebe (14), an dem mit dem klemmbaren Halter (11) die Trägerplatte (10) gehalten ist. Durch diese erstreckt sich die Abtriebachse (13) des Winkelgetriebes (14) in ein Exzentergetriebe (2), das mit einem Kugellager bestückt ist und sich in der Schwingplatte (3) befindet, die parallel zur Trägerplatte (10) an Schwingmetallen (30) schwingfähig gehalten ist. An mindestens einer oder mehreren Seiten trägt die Schwingplatte (3) ein Werkzeug (4), das mit Klemmitteln (16) austauschbar befestigt ist.

Die Schwingplatte (3) weist mehrere Durchbrüche auf, von denen einer im Exzenterbereich liegt und die Befestigung der Antriebsbuchse (13) frei läßt und die anderen der Durchführung von an der Trägerplatte (10) arretierbaren und in dieser höhenverstellbar gelagerten Führungsbolzen (6) dienen, die eine Distanzplatte (5) tragen, die sich auf der anderen Seite der Schwingplatte (3) erstreckt.

Die Distanzplatte (5) ist austauschbar oder mit einem feststehenden Scherblatt oder Scherkamm (5A) bestückbar, wie gestrichelt dargestellt.

Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Trägerplatte (10) bei abgenommenem Motor und Winkelgetriebe. Als Werkzeug (4) ist ein zweiseitiges, winkelförmiges Sägeblatt dargestellt. Man erkennt den Klemmverbinder (11A) an dem Halter (11) und innenliegend darunter das Exzentergetriebe. Das Arretiermittel (6A), eine Schraube, ist in einem Ausbruch sichtbar gemacht.

Fig. 3 zeigt schematisch die Schwenkschiebeführung (31) in der Schwingplatte (3A). Diese Führung ist als Langloch ausgebildet und befindet sich vom Exzentergetriebe (2) aus gesehen dem Werkzeug (4) gegenüberliegend in der Schwingplatte. Da bei dieser Lagerung der Schwingplatte (3A) Schwingmetalle entfallen, baut die Vorrichtung entsprechend niedriger. Im Bereich des Werkzeugs (4) kann eine weitere Parallelführung (32) vorgesehen sein, die entsprechend der dortigen annähernd kreisförmigen Schwingamplitude nach allen Seiten in der Schwingebene Spiel gewähren muß.

Claims (7)

1. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug, insbesondere Handsäge, mit einem Elektromotor in einem handhaltbaren Gehäuse (1), der über einen Exzenter (2) eine Schwingplatte (3) etwa kreisförmig schwingend antreibt, an der ein Werkzeug, insbesondere ein Sägeblatt (4), das die Schwingplatte teilweise überragt, befestigt ist, und wobei an dem Gehäuse (1) mit arretierbaren Führungsbolzen (6) eine Distanzplatte (5) zu der Schwingplatte (3) abstandseinstellbar gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingplatte (3) an einer Trägerplatte (10) in einer Ebene schwingfähig gehalten ist und die Trägerplatte (10) eine Halterung (11) passend für einen Anschluß an ein Motorgehäuse (12) trägt und die Abtriebachse (13) des Motors oder Motorgetriebes (14) durch die Trägerplatte (10) hindurch in ein Exzentergetriebe (2) geführt ist, das in der Schwingplatte (3) angeordnet ist, und daß die Distanzplatte (5) abstandsverschieblich arretierbar in der Trägerplatte (10) gehalten ist und die Schwingplatte (3) kantenseitig mit einer Werkzeugklemmvorrichtung (16) bestückt ist.

2. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingplatte (3) mit Schwingmetallen (30) an der Trägerplatte (10) schwingfähig gehalten ist.

3. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingplatte (3A) in einer Schwenkschiebeführung (31) an der Trägerplatte (10) gelagert ist.

4. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenk-Schiebeführung (31) einerseits des Exzentergetriebes (2) und das Werkzeug (4) andererseits desselben angeordnet ist.

5. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsplatte (5) stirnseitig der Abtriebsachse (13) durchbrochen ist.

6. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das austauschbare Werkzeug (4) ein Sägeblatt, ein Schneidmesser, eine Stoßklinge oder ein Schermesser ist.

7. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzplatte (5) mit einem zu dem Schermesser komplementären Scherblatt oder Scherkamm (5A) bestückbar oder mit diesem fest verbunden ist.