DE4425498A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mehrschichtkörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von MehrschichtkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrich
tung zur Herstellung von Mehrschichtkörpern, insbesondere
ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Kaschieren, Lami
nieren oder Beschichten von platten- oder bahnförmigen
Materialien.
Für verschiedene Einsatzzwecke werden Mehrschichtbahnen
produziert, die beispielsweise eine Basisfolie mit waben
artigem Aufbau aufweisen, auf die dann oben- und/oder un
tenliegend zumindest eine weitere Materialbahn auflami
niert wird.
Bei derartigen Kaschier-, Laminier- oder Beschichtungs
vorgängen, die bei erhöhter Temperatur durchgeführt wer
den, kommen häufig auch unterschiedliche Materialien zum
Einsatz, die unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizien
ten aufweisen, oder aber auch Materialien mit an sich
gleichen oder ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten, die al
lerdings dann beim Laminieren unterschiedliche Temperatu
ren aufweisen.
Aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizien
ten zum einen und/oder aufgrund der unterschiedlichen
Temperaturen, bei denen die einzelnen Schichten und Mate
rialien zusammengefügt werden, verfügt das Endprodukt
schichtabhängig über unterschiedliche Schrumpfeigenschaf
ten. Diese unterschiedlichen Schrumpfeigenschaften führen
zu einem Art "Bi-Metall"-Effekt, d. h., daß es beim Abküh
len der mehrschichtigen Materialkombination zu unter
schiedlichem Schrumpfverhalten in den einzelnen Schichten
kommen kann, mit der Folge, daß dadurch eine in der Regel
unerwünschte Krümmung bei dem endgültigen platten- oder
bahnförmigen Material hervorgerufen wird.
Bei der Herstellung von Noppenplatten beispielsweise wird
deshalb eine mit den betreffenden Noppen versehene Folie
als sogenannte Basisbahn von oben und unten her mit einem
Extruderfilm beschichtet, wobei der gesamte sandwichartige
Aufbau dann über ein umlaufendes, d. h. mitlaufendes Band
während der Abkühlphase zusammengepreßt, d. h. zumindest
zusammengehalten wird. Während der Abkühlphase sollen also
durch den quer auf die mehrschichtige Folie ausgeübten
Druck die Platten oder die Mehrschichtfolie insgesamt in
ihre ebene Form gezwungen werden.
Gemäß der EP 0 179 445 A ist insoweit bereits vorgeschla
gen worden, zusätzlich einen Hilfsträgerfilm zu verwenden,
auf welchem beispielsweise ein Schutzfilm extrudiert wird,
um darüber den Schutzfilm mit einer Basisschicht oder
einem Basisfilm zu verbinden und während der Kühlphase
zusammenzuhalten. Anschließend wird der Hilfsfilm von dem
fertig laminierten Material wieder entfernt. Auch durch
dieses Verfahren soll die Endqualität des mehrschichtigen
Films bzw. des mehrschichtigen Plattenaufbaus verbessert
werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ausgehend von
dem eingangs genannten Stand der Technik eine weitere
Verbesserung zu schaffen, wonach mehrschichtige Produkte,
insbesondere wabenförmige Kunststoffplatten oder -folien
auch nach der Herstellung möglichst formstabil und eben
sind und bleiben.
Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens erfindungsgemäß
entsprechend den im Anspruch 1 und bezüglich der Vorri
chtung entsprechend den im Anspruch angegebenen Merkma
len gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß beispielsweise den unterschiedlichen
Schrumpfeigenschaften der verschiedenen Platten- oder Fo
lienschichten entsprechend, d. h. in Abhängigkeit des un
terschiedlichen temperaturbedingten Ausdehnungs- und
Schrumpfverhaltens der Schichten bei einem zumindest zwei
schichtigen Aufbau das Material, welches nach dem Zusam
menfügen den geringeren Schrumpf aufweist, entsprechend
vorgedehnt wird, damit man nach dem Abkühlen ein möglichst
formstabiles und ebenes Produkt erhält. Das gilt gleicher
maßen auch bei Materialien mit gleichem Schrumpfverhalten
vor allem dann, wenn derartige an sich ein ähnliches oder
gleiches Schrumpfverhalten aufweisende Materialien zum
Zeitpunkt des Beschichtens und Laminierens unterschiedli
che Temperaturniveaus aufweisen, so daß hier eine ent
sprechende Anpassung erfolgen muß.
Ergänzend oder alternativ ist es auch möglich, die zumin
dest beiden Folien oder Schichten unter Vorkrümmung der
Materialbahn bzw. der Schichten zusammenzufügen, wobei die
Krümmung derart gewählt wird, das ebenfalls nach dem Ab
kühlprozeß wiederum ein formstabiles und ebenes Produkt
erhalten werden kann.
Durch jede der beiden vorstehend genannten Lösungen oder
durch Anwendung beider Maßnahmen gleichzeitig kann ent
sprechend sichergestellt werden, daß die unterschiedlichen
Schrumpfverhalten der verschiedenen Schichten so ausgegli
chen werden können, daß letztlich ein sehr formstabiles
und ebenes Produkt hergestellt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
zur Herstellung von wabenartigen Kunststoffplatten mit
Deck- und Grundfolien und eventuell zusätzlich aufgebrach
ten Dekorfolien.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen für
mehrere Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigen im
einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Queransicht in der Ebene
einer vorzudehnenden Folienbahn in einer
Querreckanlage;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine
Querreckanlage, wie diese gemäß Figur l
verwendet wird;
Fig. 3 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel ei
ner erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 4 eine weitere schematische Querschnittsdar
stellung einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung mit der in Fig. 3 dargestellten An
ordnung.
Nachfolgend wird auf das erste Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 und 2 Bezug genommen.
In Fig. 1 und 2 ist in horizontaler Seitenansicht bzw. in
schematischer Draufsicht ein sogenannter Spannrahmen 1
gezeigt, an welchem auf seitlich verlaufenden umlaufenden
Bahnen 4 (für eine Kluppenbahn in Fig. 2 strichliert ge
zeichnet) sogenannte Haltezangen oder Kluppen umlaufen,
welche bekanntermaßen an Transportketten befestigt sind.
Eine zum Beispiel kontinuierlich produzierte Basisfolie 7
mit wabenartigem Aufbau wird von einer Extruderstation
einer Zuführstation 9 der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Querreckanlage zugeführt. Bei der Zuführstation 9 wird der
Seitenrand der Basisfolie 7 durch die Kluppen 3 ergriffen
und so die Basisfolie 7 durch die Querreckanlage hindurch
geführt. Durch den Transport der Kluppen- oder Transport
kette 5 kann durch entsprechende Einstellung der Kluppen
bahn eine bestimmte Querdehnung der Materialbahn, d. h. der
Basisfolie 7 durchgeführt werden.
Dazu ist im gezeigten Ausführungsbeispiel die Kluppenbahn
von ihrer Zuführstation 9 konisch erweitert ausgebildet,
so daß entsprechend des Öffnungswinkels und der davon
abhängigen Vergrößerung der Quererstreckung der Basisfolie
7 eine gewünschte Dehnung der Basisfolie 7 erfolgt.
An der in Fig. 1 und 2 gezeigten maximalen Quererstrec
kungsposition 13 (max. Breite) ist dann beispielsweise
eine Walze 15 oberhalb der Querreckanlage angeordnet, um
an dieser Stelle (der maximalen Querreckung der Basisfolie
7) die Beschichtung mit einer weiteren Folie 17 (Kaschie
rung, Laminierung, etc.) durchzuführen. Dabei kann die
Beschichtung mit der Beschichtungsfolie 17 beispielsweise
auch an anderer Stelle, bevorzugt dann zumindest kurz
hinterhalb der maximalen Quererstreckung der Basisfolie 7
zu einem Zeitpunkt erfolgen, wobei bei der Basisfolie 7
bereits der Rückschrumpfprozeß durch Verringerung der
maximalen Seitenerstreckung der Basisfolie 7 erfolgt.
Wie aus der schematischen Draufsicht in Fig. 2 ersicht
lich ist, wird der Spannrahmen und damit die Kluppenbahn
nach dem Zusammenführen der Basisfolie 7 mit der Beschich
tungsfolie 17 in der Geometrie, d. h. der Breitenstellung
so verändert, daß nunmehr kontrolliert der thermische
Rückschrumpf der zuletzt aufgebrachten Beschichtungsfolie
17 mit dem geometrischen Schrumpf der im Spannrahmen ein
gespannten und im elastischen Bereich vorgedehnten Basis
folie 7 übereinstimmt. Die Abstimmung bezüglich der geo
metrischen Anordnung der Vordehnung und Rückdehnung der
Basisfolie 7 entsprechend der Anordnung der Geometrie der
umlaufenden Transportketten 5 erfolgt dabei derart, daß
nach dem Erkalten eine plane Folie oder ein ebenes Plat
tenmaterial vorliegen.
Alternativ oder ergänzend kann es wünschenswert oder auch
notwendig sein, eine Vordehnung des Materials, das nach
dem Zusammenfügen den geringeren Schrumpf aufweist, nicht
nur in Quer- sondern auch in Längsrichtung durchzuführen.
Eine derartige alternativ zur Querreckung oder ergänzend
zur Querreckung vorzunehmende Längsreckung kann aber eben
falls mit einer in Fig. 1 und 2 schematisch gezeigten
Reckanlage durchgeführt werden.
Dazu ist es lediglich erforderlich, daß die Basisfolie
(welche also nach dem Zusammenfügen den geringeren materi
albedingten Schrumpf aufweist) vor dem Auftragen und Ver
binden mit der Beschichtungsfolie 17 (also z. B. an der
maximalen Quererstreckungsposition 13 oder danach) ent
sprechend so in Längsrichtung gedehnt wird (im elastischen
Bereich), daß nach dem Zusammenfügen mit der Beschich
tungsfolie 17 und dem nachfolgenden entsprechend dem Ver
lauf der Transportkettenbahn 5 definierten Rückschrumpf
beide Folie so rückschrumpfen können, daß am Ende der
Reckanlage eine völlig ebene mehrschichtige Folie oder
mehrschichtige Platte, also plattenförmiges Material vor
liegt.
Insoweit kann es sich bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten
Reckanlage bis zur maximalen Quererstreckungsposition 13
auch um eine bidirektionale Reckanlage handeln, bei wel
cher also gleichzeitig eine Längs- und Querreckung der
Basisfolie 7 durchgeführt werden kann. Möglich ist aber
auch ein zweistufiger Aufbau, bei welchem in einer separa
ten Längsreckanlage (in welcher lediglich eine Längsrec
kung durchgeführt wird) - die der in Fig. 1 und 2 gezeig
ten Querreckanlage nachgeschaltet ist, um zunächst eine
Längsreckung der Basisfolie 7 zu bewirken, die dann in der
in Fig. 1 und 2 dargestellten Querreckanlage auch noch
einer weiteren Querreckung unterzogen wird. Dabei muß
lediglich sichergestellt werden, daß bis zu der Stelle, an
welcher die Beschichtungsfolie 17 mit der Basisfolie 7
verbunden werden soll (in Fig. 2 der Punkt der maximalen
Quererstreckung 13), die in Längsrichtung vorgedehnte
Basisfolie 7 eine bestimmte Längsdehnung in der Querreck
anlage gemäß Fig. 1 und 2 so lange aufrecht erhält oder
aufweist, bis die Basisfolie ihre Laminierposition 13 er
reicht.
Nachfolgend wird auf Fig. 3 Bezug genommen, in der eine
zu Fig. 1 und 2 abweichende Vorrichtung gezeigt ist, um
eine definierte Anpassung des Längsschrumpfverhaltens der
Beschichtungsfolie 17 zur Basisfolie 7 zu schaffen.
Wie aus der schematischen Darstellung gemäß Fig. 3 er
sichtlich ist, ist zwischen zwei in Längsrichtung versetzt
zueinander liegenden Leitwalzen 25 und 27 eine demgegen
über mit größerem Durchmesser versehene Laminierwalze 29
vorgesehen.
Unterhalb den Leitwalzen 25, 27 und der Laminierwalze 29
wird die Basisfolie 7 in Vorschubrichtung 30 hindurchge
führt, wobei unterhalb der Laminierwalze 29 zumindest in
einem ausreichend lang bemessenen nachfolgenden Bereich
die Basisfolie 7 und die Beschichtungsfolie 17 auf einer
gekrümmten Auflage- oder Gegendruckfläche 31 längsbewegt
werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Krümmung zur
Laminierwalze 29 konvex gestaltet, wobei der Krümmungs
radius in Queransicht unterhalb der Auflagenfläche 31
liegt. Das vor- und nachlaufende Ende 33 der Auflagefläche
31 ist dabei in einer Justiervorrichtung 37 gehalten,
wobei eine mittlere quer und senkrecht zur Vorschubbewe
gung 30 der Materialbahn verlaufende Abstützung 39 mittels
einer Einstelleinrichtung 41 in ihrer Höhenlage so einge
stellt werden kann, daß dadurch der Krümmungsradius bzw.
die Krümmungsstärke der Auflagenfläche 31 verändert wird
(wobei die Krümmung nicht exakt teilkreisförmig sein muß).
Aus der Darstellung gemäß Fig. 3 ist ersichtlich, daß
beispielsweise die aus einer Noppenbahn bestehende Basis
folie 7 in Vorschubrichtung 30 unterhalb der ersten Leit
walze 25 hindurchgeführt wird, um dann auf der nachfolgen
den Auflagefläche 31 längs der dadurch vorgegebenen Krüm
mungsbahn bis zur nachfolgenden Leitwalze 25 vorbewegt
wird. Die auf der Auflagenfläche 31 gekrümmt verlaufende
Vorschubbahn liegt oberhalb der zwischen den beiden Leit
walzen 25 angelegten Tangente, um dadurch die Basisfolie
7 vollflächig an der gekrümmten Auflagenfläche 31 ange
drückt zu halten.
An geeigneter Stelle oberhalb der Auflagenfläche 31 ist
die erwähnte Laminierwalze 29 angeordnet, wo über die Be
schichtungsfolie 17 herabgeführt und an der Laminierposi
tion (d. h. der Kontaktstelle der Laminierwalze 29 mit der
Basisfolie 7) mit dieser laminiert bzw. beschichtet wird.
Über ein ausreichendes Wegstück verläuft dann die Basis-
und die Beschichtungsfolie 7, 17 längs der weiteren vorge
gebenen Krümmung der Auflagefläche 31, bis beide Schichten
7, 17 die Auflagefläche 31 verlassen und über die nach
folgende Leitwalze 27 in Vorschubrichtung 30 weiter abge
zogen werden.
Die Krümmung der Auflagenfläche 31 wird so gewählt, daß
die Plattenfolie oder -schicht - im gezeigten Ausführungs
beispiel die Basisfolie 7 - dem Krümmungszentrum der ge
krümmten Auflagefläche 31 näher liegt, so daß beim weite
ren Abkühlen der mit der Beschichtungsfolie 17 laminierten
Basisfolie 7 durch das größere Schrumpfverhalten der Be
schichtungsfolie 17 die nach dem Abkühlen an sich zu er
wartende Krümmung bei dem mehrschichtigen Bahnmaterial
voll kompensiert werden kann.
Nur der Vollständigkeit halber soll angemerkt werden, daß
die quer zur Vorschubrichtung 30 und parallel zu der zwi
schen den beiden Leitwalzen 25, 27 gelegten Tangentenebene
verlaufende Krümmungsachse der gekrümmten Auflagefläche 31
auch eine Krümmung aufweisen kann, deren Krümmungsradius
nicht nur in einer vertikalen in Vorschubrichtung verlau
fenden Ebene, sondern auch in einer quer zur Vorschubbewe
gung 30 verlaufenden und senkrecht zur Materialbahn ste
henden Ebene gekrümmt verlaufen kann, so daß die Aufla
genfläche 31 ballenförmig gestaltet ist. Wird dabei eine
Laminierwalze 29 mit zur Mitte hin verjüngten Durchmesser
verwendet, welche an die in Querrichtung der Vorschubbewe
gung verlaufende Krümmung der Auflagefläche 31 angepaßt
ist, wird auch hierdurch eine definierte Auflage der Be
schichtungsfolie 17 vom linken zum rechten Rand quer zur
Vorschubbewegung der Materialwand gewährleistet.
Die anhand von Fig. 3 erläuterte Krümmungseinrichtung 47
ist in einer in Fig. 4 gezeigten Reck-Vorrichtung einge
baut dargestellt, und zwar nach einer Quer- oder Breiten
reckzone 45 nachgelagert. Über eine Antriebseinrichtung
(Motor) 49 wird die Vorschubbewegung der Materialbahn 7,
17 bei der anhand von Fig. 4 erläuterten Laminier-, Ka
schier- bzw. Beschichtungsvorrichtung bewirkt.
Das vorstehende Verfahren sowie die zugehörige Beschich
tungsvorrichtung wurde für den Fall erläutert, daß eine
Basisfolie mit einer Beschichtungsfolie verbunden wurde.
Das erläuterte Verfahren bzw. die Vorrichtung kann genauso
zum Einsatz kommen, wenn mehr als zwei Schichten zusammen
gefügt werden, wobei die einzelnen Schritte der Quer- und
Längsreckung bzw. des Einsatzes der erwähnten Krümmungs
einrichtung 47 abgestuft derart erfolgen kann, daß jeder
Schritt in der Erzielung einer optimalen Anpassung vor
Durchführung einer nächsten Beschichtung mit einer näch
sten Materialbahn erfolgt.
Insbesondere in Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 ist ein Verfahren beschrieben worden, bei
welchem die einzelnen Teile des Reckrahmens wie üblich
eingestellt werden können, um darüber die entsprechenden
Querreckkräfte zu erzeugen. Dabei wird es in der Regel so
sein, daß an den unterschiedlichen Abschnitten des Reck
rahmens die auf die Folie eingeleiteten Reckkräfte un
terschiedlich groß sind.
Es ist aber auch eine Ausführungsform möglich, bei der die
Reckkräfte, insbesondere die Querreckkräfte konstant ge
halten werden. Dies würde lediglich dann einen entspre
chend nachführbaren, d. h. beweglich ausgeführten Reckrah
men erfordern, worüber stets die Führung beispielsweise
der links des Reckrahmens verfahrbaren Kluppen so einge
stellt wird, daß die Reckkräfte konstant bleiben. Andere
hierfür geeignete Maßnahmen sind genauso denkbar.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Körper, ins
besondere Kaschier-, Laminier- oder Beschichtungsverfahren
zur Herstellung von mehrschichtigen bahn- oder plattenför
migen Materialien, die vorzugsweise aus Kunststoff beste
hen und/oder zumindest Schichten aus Kunststoff umfassen,
wobei die Schichten der Materialien bei gegenüber dem
abgekühlten Zustand erhöhter Temperatur zusammengefügt
werden, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale
- - spätestens beim Kaschieren, Laminieren, Beschichten oder Zusammenfügen der zumindest beiden Schichten (7, 17) wird die Schicht, welche nach dem Zusammenfügen den geringeren Schrumpf aufweist, mechanisch vorgedehnt oder gegenüber der anderen Schicht (7) zumindest relativ stärker gedehnt, und/oder
- - die zumindest beiden Schichten (7, 17) werden beim Ka schieren, Laminieren, Beschichten oder Zusammenfügen unter Vorkrümmung der Schichten verbunden, wobei die Schicht (7) mit dem geringeren temperaturbedingten Schrumpfungsverhalten dem Krümmungszentrum näher liegt, und
- - die Vordehnung und/oder Krümmung wird so gewählt, daß nach Abschluß des Schrumpfprozesses und damit nach der Abkühlung der Schichten (7, 17) ein ebenes platten- oder bahnförmiges Material vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanische Vordehnung im elastischen Bereich des
Schichtmaterials durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die mechanisch zu dehnende Schicht (17) in Längs-
und/oder Querrichtung vorgedehnt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanisch vorzudehnende Schicht (17) simultan in Längs-
und Querrichtung vor Durchführung des Beschichtungs-, Laminier-
oder Kaschierschrittes vorgedehnt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das vorzudehnende Material in zwei
aufeinanderfolgenden Schritten zunächst in Längs- und dann
in Querrichtung oder umgekehrt vor Durchführung des Be
schichtungs-, Laminier- oder Kaschierschrittes vorgedehnt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zusammenfügen der zumindest beiden
Schichten (7, 17) im Bereich einer bodenwellenartig ge
krümmten Auflagefläche (31) erfolgt, die quer zur Vor
schubrichtung (30) der Materialbahn (7, 17) verläuft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zusammenfügen der zumindest beiden
Materialschichten (7, 17) im Bereich einer Mantelzylinder-
Teilfläche eines geraden Zylinders mit senkrecht zur Vor
schubbewegung und parallel zur Materialbahn verlaufender
Zylinderachse erfolgt.
8. Vorrichtung zur Herstellung mehrschichtiger Körper,
insbesondere zum Kaschieren, Laminieren oder Beschichten
von mehrschichtigen bahn- oder plattenförmigen Materia
lien, die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen und/oder
zumindest Schichten aus Kunststoff umfassen, wobei die
Schichten der Materialien bei gegenüber dem abgekühlten
Zustand erhöhter Temperatur zusammengefügt werden, ins
besondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale
- - es ist eine Vordehnzone vorzugsweise in Form einer Reck zone zum Vordehnen zumindest einer der Schichten (17) gegenüber der anderen Schicht (7) vorgesehen, und/oder
- - es ist zumindest eine Krümmungszone (47) vorgesehen, worüber die zumindest beiden Schichten (7, 17) beim Kaschieren, Laminieren, Beschichten oder Zusammenfügen unter Vorkrümmung der Schichten (7, 17) zusammenfügbar sind, wobei eine konvexe gekrümmte Auflagefläche (31) auf Seite der Schicht (7) mit einem geringeren tempera turbedingten Schrumpfungsverhalten vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Längsreckzone umfaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung eine Querreckzone umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Simultanreckanla
ge umfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Krümmungszone (47) eine zur Krüm
mungsfläche (31) gegenüberliegende Laminierwalze (29)
umfaßt, so daß zwischen der Laminierwalze (29) und der
gekrümmten Auflagefläche (31) sandwichartig hindurch unter
Erzeugung eines Kontaktliniendruckes eine Laminierung,
Kaschierung bzw. Beschichtung zumindest einer Basisfolie
(7) mit zumindest einer Beschichtungsfolie (7) durchführ
bar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Krümmungszone (47) zumindest eine
Querreckzone (45) vorgelagert ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laminierposition an der Stelle der
maximalen Querreckposition der vorzudehnenden Material
schicht (7) oder dieser maximalen Quererstreckungsposition
nachgeordnet ist.
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