DE102005003212A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Kaschieren von Dekorträgern - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kaschieren eines Dekorträgers mit wenigstens einer Dekorschicht, insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen, mit einem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht und einem Mittel zum Zusammenführen und Zusammenpressen von Dekorträger und Dekorschicht, wobei die von dem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht aufgebrachte Aufspannkraft abhängig von der relativen Position von Dekorträger und Dekorschicht zueinander und/oder der Dauer des Zusammenpressens variabel einstellbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kaschieren eines Dekorträgers, bei dem die Dekorschicht in einem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht eingespannt wird, Dekorträger und Dekorschicht aufeinander zugeführt werden und die Dekorschicht auf dem Dekorträger aufgebracht wird, wobei die Aufspannkraft und/oder die Kraftrichtung einzelner Komponenten abhängig von der relativen Lage des Dekorträgers bezüglich der Dekorschicht verändert werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Kaschieren eines Dekorträgers mit wenigstens einer Dekorschicht, insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen.
- Vor allem bei der Ausgestaltung der Innenräume von Kraftfahrzeugen werden nicht nur in Kraftfahrzeugen der Oberklasse hochwertige Materialien wie Leder oder lederähnliche Materialien, beispielsweise Alcantara oder Kunstleder dazu verwendet, Abdeckungen, Lenkräder, Griffe, Schalthebel oder dergleichen als Dekorschicht abzudecken. Dieses sogenannte Kaschieren von Dekorträgern mit einer derartigen Dekorschicht stellt sich jedoch gerade bei aufwändigen Geometrien, so beispielsweise in Bereichen mit Krümmungen mit kleinem Krümmungsradius als ausgesprochen schwierig dar. Insbesondere die Schaltknäufe von Getriebeschalthebeln weisen eine ergonomische Form auf, wobei angestrebt wird, dass der Schaltknauf vorzugsweise nahtlos und vollständig von einer Dekorschicht überzogen ist. Das Aufbringen der Dekorschicht, hier üblicherweise Leder, erfolgt dabei derzeit hauptsächlich manuell, wobei ein vorgeschnittener oder vorgestanzter Grobzuschnitt auf der Rückseite mit einer Klebeschicht versehen wird und anschließend von Hand auf den Dekorträger aufgezogen, aufgedrückt, nachgezogen und geglättet wird.
- Dieses manuelle Verfahren ist jedoch zum einen äußerst arbeits- und kostenintensiv und erfordert überdies eine große Erfahrung der handelnden Person, da die auf die Dekorschicht aufgebrachten Kräfte gleichmäßig um den Zuschnittumfang verteilt aufgebracht werden müssen und überdies von einer Vielzahl von Parametern abhängig eingestellt werden müssen. Derartige variable Prozessparameter sind beispielsweise die Lederqualität, die Dicke und die Form des Zuschnitts, die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit, die Qualität der Zuschnittkanten und dergleichen. Das Kaschieren mittels manueller Verfahren zeichnet sich daher durch eine besondere Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen sowie der Verfügbarkeit ausreichend ausgebildeter Fachkräfte aus und ist daher ausgesprochen unflexibel und kostenintensiv.
- Es wurden daher Versuche unternommen, Dekorträger weitgehend automatisch und maschinell mit einer Dekorschicht zu kaschieren. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der
DE 296 17 600 U1 beschrieben, bei der der Kaschiervorgang mittels Anlegen eines Über- und Unterdrucks in einer Presse durchgeführt wird. Darüber hinaus ist in derDE 198 32 323 A1 ein Verfahren zum vakuumunterstützten Kaschieren eines Lederbezugs auf ein Trägerformteil beschrieben. Das Verfahren umfasst das Beaufschlagen einer Kaschiervorrichtung mit Unterdruck, um ein Anpressen des Lederbezugs auf einem Trägerformteil zu bewirken, und das anschließende Einpumpen von Heißdampf unter Überdruck in einen Autoklaven, um eine dauerhafte Verbindung von Trägerformteil mit dem Lederbezug zu bewirken. - In der Praxis haben sich die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen jedoch als besonders aufwändig erwiesen, wobei überdies insbesondere das Beaufschlagen der aufzubringenden Dekorschicht mit Heißdampf bei Überdruck nur auf besonders hochwertige Ledermaterialien anwendbar ist.
- Darstellung der Erfindung
- Es war daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwinden.
- Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung befinden sich in den jeweils abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 sowie 12 bis 20.
- Es wird in erfindungsgemäßer Weise eine Vorrichtung zum Kaschieren eines Dekorträgers mit wenigstens einer Dekorschicht zur Verfügung gestellt, die das Kaschieren durch das Zusammenwirken eines Mittels zum Aufspannen der Dekorschicht und eines Mittels zum Zusammenführen und Zusammenpressen von Dekorträger und Dekorschicht bewirkt. Dabei ist die von dem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht aufgebrachte Aufspannkraft und/oder die Richtung zumindest einzelner Kraftkomponenten von der relativen Position des Dekorträgers zu der Dekorschicht und/oder der Dauer des von der Vorrichtung bewirkten Zusammenpressens von Dekorträger und Dekorschicht veränderlich einstellbar.
- Es wurde dabei in überraschender Weise festgestellt, dass das Kaschieren von Dekorträgern auch mit geringen Krümmungsradien oder besonders aufwändigen Geometrien vorzugsweise vollautomatisch und bei gleichzeitig gleichbleibendem Kaschierresultat erfolgen kann und dabei mit vergleichsweise einfachen konstruktiven Maßnahmen eine bedeutende Zeitersparnis gegenüber manuellen Kaschierverfahren erzielt werden kann.
- Die Erfindung bietet daher dem Hersteller kaschierter Dekorträger die Möglichkeit, standortflexibel und kostengünstig bei gleichbleibenden Qualitätsstandards zu produzieren.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht das Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht aus mindestens drei einstellbaren Spannelementen, die um den Umfang der Dekorschicht angeordnet sind. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Spannelemente aus Spannzangen, die Randbereiche der Dekorschicht ergreifen und diese sicher halten. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Spannelemente dabei unabhängig voneinander einstellbar, wodurch vorzugsweise sowohl die aufgebrachte Haltekraft als auch die Richtung der vom Spannelement aufgebrachten Haltekraft variabel und von den anderen Spannelementen unabhängig einstellbar ist. Hierdurch wird eine Vorrichtung geschaffen, die einen besonders einfachen Aufbau aufweist und dennoch besonders flexibel sowohl auf veränderliche Prozessparameter eingestellt werden kann als auch während des Kaschiervorgangs eine besonders große Anzahl von Variationsmöglichkeiten zur Verfügung stellt.
- In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jedes Spannelement mit einem Stellzylinder, vorzugsweise einem Pneumatikzylinder verbunden, über den die vom Spannelement auf die Dekorschicht aufgebrachte Kraft und Kraftrichtung variabel einstellbar ist. Hierdurch wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die mit besonders einfachen Mitteln eine stufenlose Einstellung und Veränderung einzelner Komponenten der auf die Dekorschicht aufgebrachten Aufspannkraft ermöglicht.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der zu kaschierende Dekorträger der Schaltknauf, ein Teil oder eine Komponente der Instrumententafel und/oder ein Teil oder eine Komponente einer Tür eines Kraftfahrzeugs.
- Insbesondere bei einem derartigen Dekorträger kommt die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders vorteilhaft zur Geltung, da gerade in diesem Bereich eine besonders hohe Verarbeitungsqualität und Verschleißfestigkeit der Dekorschicht erforderlich ist.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Dekorschicht oberhalb einer Formschale aufgehalten, in die der Dekorträger einführbar ist. Sofern dabei die Formschale im Wesentlichen die zu kaschierende Oberfläche des Dekorträgers mit dem für die Dekorschicht notwendigen Spiel nachzeichnet, kann durch diese einfache konstruktive Maßnahme eine Vorrichtung erhalten werden, die in der Lage ist, den zur Kaschierung notwendigen Anpressdruck im Wesentlichen über die Formschale zu übertragen, wobei dieser Druckanteil nicht über die Spannelemente auf die Dekorschicht aufgebracht werden muss.
- Dabei ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch dann verwirklicht, wenn der Dekorträger durch Aufsetzen einer beweglich angeordneten Formschale auf einen im Wesentlichen fest montierten Dekorträger in die Aufnahme einer Formschale eingeführt wird.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Mittel zum Zusammenführen von Dekorträger und Dekorschicht eine Pressvorrichtung, die in besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung einen Pneumatikzylinder umfasst, mittels dessen vorzugsweise der Dekorträger in Richtung der von der Dekorschicht aufgespannten Ebene verschiebbar ist. Ebenso denkbar und dem Erfindungsgedanken folgend ist dabei eine Vorrichtung, bei der die Dekorschicht über ein Presswerkzeug auf einen fixierten Dekorträger verschoben wird oder ein Aufeinanderzuführen von Dekorträger und Dekorschicht mittels zweier im Wesentlichen gegenläufig wirkender Presswerkzeuge.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese zusätzlich ein oder mehrere Mittel zum Erwärmen der Dekorschicht und/oder des Dekorträgers auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist dieses Mittel zum Erwärmen wenigstens ein Infrarotstrahler. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind um die Dekorschicht in vorzugsweise gleichem Abstand zueinander umfänglich wenigstens drei Infrarotstrahler angeordnet, die die Dekorschicht möglichst gleichmäßig erwärmen, um so den Kaschiervorgang durch Einstellung besonders vorteilhafter Materialeigenschaften der Dekorschicht zu unterstützen.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die zu kaschierende Dekorschicht nicht einlagig ausgestaltet, sondern weist wenigstens zwei Lagen auf, wobei in besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung zwischen der äußeren Dekorschicht-Lage und dem Dekorträger ein Abstandsgewirk, beispielsweise aus einem Schaumstoff oder einem Gewebe angeordnet ist, durch das in einer überaus bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Eindrückwiderstand und/oder der Verschiebewiderstand der Dekorschicht auf dem Dekorträger vorzugsweise beliebig einstellbar ist. Hierdurch wird mit besonders einfachen Mitteln die Haptik des Dekorträgers besonders vorteilhaft unterstützt.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Dekorträger und der Dekorschicht mindestens eine Anhaft- und Haftvermittlerschicht angeordnet. Hierdurch wird eine Verbindung von Dekorträger und Dekorschicht geschaffen, die vorzugsweise auf das Einbringen von Nähten in der Dekorschicht vollständig verzichtet und überdies ein Verrutschen oder die Faltenbildung in der Dekorschicht sicher unterbindet.
- Das Verfahren zum Kaschieren eines Dekorträgers mit einer Dekorschicht erfolgt in erfindungsgemäßer Weise vorzugsweise unter Verwendung der oben beschriebenen Vorrichtung und umfasst das Einspannen einer ggf. vorgeformten und ggf. mit einer Klebstoffschicht versehenen Dekorschicht in einem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht und das anschließende Zusammenführen von Dekorträger und Dekorschicht. Hierbei wird die Aufspannkraft und/oder die Aufspannrichtung, die von dem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht auf diese aufgebracht wird, abhängig von der relativen Lage des Dekorträgers zu der Dekorschicht und/oder der Dauer des Zusammenpressens von Dekorschicht und Dekorträger verändert.
- Hierdurch wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, welches mit besonders einfachen Mitteln in der Lage ist, die aus dem Stand der Technik bekannten und oben beschriebenen Nachteile sicher und mit gleichbleibend gutem Ergebnis zu überwinden.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt dabei das Aufbringen der Dekorschicht auf dem Dekorträger durch ein Einführen des Dekorträgers in ein Formwerkzeug, über dem die Dekorschicht aufgespannt ist. Hierdurch wird bei einer korrespondierenden Formgebung von Formwerkzeug und Dekorträger ein Verfahren zur Verfügung gestellt, bei dem die von dem Mittel zum Aufspannen auf die Dekorschicht aufgebrachten Kräfte auf ein Minimum reduziert werden können und überdies ein zusätzlicher simultaner oder nachfolgend durchgeführter Glättvorgang vorzugsweise vollständig unterbleiben kann.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Aufspannkraft, die auf die Dekorschicht ausgeübt wird, beim Zusammenfahren des Dekorträgers in das Formwerkzeug oder zeitabhängig während oder nach einer Haltezeit von Dekorträger und Dekorschicht in dem Formwerkzeug kontinuierlich verringert. Hierdurch wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, das vorzugsweise in einem Arbeitsgang das Kaschieren des Dekorträgers mit der Dekorschicht bewirkt und eine Nachbearbeitung vorzugsweise vollständig überflüssig macht.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Dekorträger und/oder die Dekorschicht zumindest kurz vor dem Zusammenführen beider Elemente erwärmt, wodurch eine für das Kaschieren und die in der Regel temperaturabhängigen Materialeigenschaften der Dekorschicht vorteilhafte Verarbeitungstemperatur mit besonders einfachen Mitteln eingestellt werden kann.
- In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Kaschieren nach dem Zusammenfügen von Dekorträger und Dekorschicht einen Feinzuschnitt der Ränder des vorgefertigten Grobzuschnitts. Hierdurch wird zum einen eine besonders saubere und genaue Abschlusskante der Dekorschicht auf dem Dekorträger erzielt und zum anderen ein sicherer und besonders widerstandsfähiger Halt der Dekorschicht auf dem Dekorträger gewährleistet. Im Ergebnis verbleibt ein auch höchsten Anforderungen an die Optik und Haptik genügendes Kaschierresultat.
- In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Kaschieren des Dekorträgers mit dem Zustellen von Mitteln zum Anlegen des Randes des Feinzuschnitts an dem Dekorträger oder mit diesem verbundenen Elementen und einem bedarfsweise anschließenden Halten dieses Anlegemittels für eine vorgegebene Zeitdauer abgeschlossen. Hierdurch wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, bei dem sichergestellt ist, dass auch die Randbereiche der Dekorschicht nach erfolgtem Feinzuschnitt sicher und dauerhaft an den sie tragenden Oberflächen verbleiben.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert, wobei diese Zeichnungen lediglich exemplarische Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wiedergeben, die nicht dazu geeignet sind, die Erfindung in irgendeiner Weise auf die gezeigten Ausführungsformen zu beschränken, sondern lediglich zur Illustration dienen sollen. Der den der Erfindung zu Grunde liegenden Erfindungsgedanken wiedergebende Schutzbereich der Erfindung ist in den anhängenden Patentansprüchen definiert.
- In den Figuren zeigt
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und -
2 eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Wege zur Ausführung der Erfindung
- In
1 ist ein Mittel zum Halten1 einer (nicht gezeigten) Dekorschicht dargestellt. Dieses Mittel1 umfasst acht Spannzangen2 , deren Haltekraft in Längsrichtung der Spannzangen2 über die mit ihnen verbundenen Pneumatikzylinder4 unabhängig voneinander variabel einstellbar ist. Die gezeigte Vorrichtung weist acht derartige Spannzangen2 auf, die mit im Wesentlichen gleichem Abstand um den Umfang einer Formschale3 angeordnet sind. Die Formschale3 bildet dabei eine Negativform des Oberteils eines (nicht gezeigten) Schalthebelknaufs für einen Automatikgetriebe-Wahlhebel aus. Oberhalb dieser Formschale kann ein vorgefertigter (nicht gezeigter) Ledergrobzuschnitt an vorzugsweise allen Vorsprüngen von jeweils einer Spannzange2 ergriffen werden. Die Haltekraft wird dabei von den Pneumatikzylindern4 individuell für jede Angriffsrichtung der Spannkraft eingestellt und während des Kaschiervorgangs verändert. -
2 zeigt eine Draufsicht des in1 dargestellten Mittels zum Aufspannen1 der Dekorschicht6 . Die Dekorschicht6 ist als Grobzuschnitt von allen Spannzangen2 ergriffen und oberhalb der (nicht gezeigten) Formschale aufgespannt. Es wird deutlich, dass die Spannzangen um den Umfang der Dekorschicht6 spiegelsymmetrisch und mit unterschiedlichen Versatzwinkeln zueinander, der äußeren Kontur der Dekorschicht6 folgend angeordnet sind.
Claims (20)
- Vorrichtung zum Kaschieren eines Dekorträgers mit wenigstens einer Dekorschicht, insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen, aufweisend: ein Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht und ein Mittel zum Zusammenführen und Zusammenpressen von Dekorträger und Dekorschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht aufgebrachte Aufspannkraft und/oder die Richtung einzelner Komponenten der Aufspannkraft abhängig von der relativen Position von Dekorträger und Dekorschicht zueinander und/oder der Dauer des Zusammenpressens variabel einstellbar ist.
- Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht mindestens drei vorzugsweise unabhängig voneinander einstellbare Spannelemente, vorzugsweise Spannzangen aufweist, die um den Umfang der Dekorschicht angeordnet sind.
- Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraft und/oder die Zugrichtung der Spannelemente vorzugsweise über mit den Spannelementen verbundene Pneumatikzylinder separat einstellbar ist.
- Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorträger der Schaltknauf und/oder ein Instrumententafelteil/-komponente und/oder ein Türteil/-komponente eines Kraftfahrzeugs ist.
- Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht zwischen einer Formschale, in die der Dekorträger einführbar ist, und dem Dekorträger angeordnet ist.
- Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht Leder oder ein lederähnliches Material ist.
- Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zusätzlich ein Mittel zum Erwärmen der Dekorschicht und/oder des Dekorträgers aufweist.
- Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Erwärmen wenigstens ein Infrarotstrahler ist.
- Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht mindestens zwei Lagen aufweist, von denen zumindest eine dem Dekorträger näher als die äußerste zu liegende Lage ein Abstandsgewirk mit einstellbarem Eindrück- und/oder Verschiebewiderstand aufweist.
- Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Dekorträger und Dekorschicht mindestens eine Anhaft- und/oder Haftvermittlerschicht angeordnet ist.
- Verfahren zum Kaschieren eines Dekorträgers mit einer Dekorschicht, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: – Einspannen einer ggf. vorgeformten und ggf. mit einer Klebstoffschicht versehenen Dekorschicht in einem Mittel zum Aufspannen der Dekorschicht, – Aufeinanderzuführen von Dekorträger und Dekorschicht, – Verändern der Aufspannkraft und/oder der Kraftrichtung einzelner Kraftkomponenten abhängig von der relativen Lage des Dekorträgers bezüglich der Dekorschicht und/oder der Dauer des Zusammenpressens von Dekorschicht und Dekorträger.
- Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Dekorschicht auf dem Dekorträger durch Einführen des Dekorträgers in ein Formwerkzeug erfolgt, wobei die Dekorschicht zwischen Dekorträger und Formwerkzeug aufgespannt ist.
- Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug eine Formschale ist.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufspannkraft der Dekorschicht beim Zusammenfahren des Dekorträgers in das Formwerkzeug oder während einer Haltezeit in dem Formwerkzeug kontinuierlich verringert wird.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorträger und/oder die Dekorschicht zumindest kurz vor dem Zusammenführen erwärmt werden.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Dekorschicht auf den Dekorträger in einem Arbeitsgang und vorzugsweise kontinuierlich erfolgt.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaschieren einen Feinzuschnitt der auf den Dekorträger aufgebrachten Dekorschicht umfasst.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaschieren das Einbringen einer oder mehrerer Nähte in die auf den Dekorträger aufgebrachte Dekorschicht umfasst.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Kaschieren des Dekorträgers mit dem Zustellen von Mitteln zum Anlegen des Randes des Feinzuschnitts und ggf. dem anschließenden Halten für eine vorgegebene Zeitdauer abgeschlossen wird.
- Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass es mittels einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt wird.
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