DE4424382A1 - Vorrichtung zur Verankerung von Zahnaufbaufüllungen - Google Patents
Vorrichtung zur Verankerung von ZahnaufbaufüllungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Restauration von Zähnen
Zur Restauration von Zähnen reichen die mechanischen Retentionsareale der erhaltbaren,
intakten Zahnhartsubstanz in den meisen Fällen nicht aus.
Säureätzbarer Zahnschmelz, als Voraussetzung zur adhäsiven, mikromechanisch-chemischen
Verankerung von Polymerkompositaufbaufüllungen, ist in aller Regel nicht vorhanden (Lutz, F.
et al.: Adhäsive Zahnheilkunde, Juris, Zürich 1976). Aufbaumaterialien mit ausreichender
Haftung an ggf. konditionierten Zahnbeinoberflächen sind jedoch bislang nicht erhältlich (Krejci,
I.: Zahnfarbene Restaurationen: Qualität, Potential und Indikationen, Hanser, München 1992).
Zur Erhöhung der Retention von zur Verankerung von Zahnersatz, wie z. B. Teilkronen, Kronen
oder Brücken, notwendigen Stumpfaufbauten oder Aufbaufüllungen, sind daher wenigstens
teilweise im Wurzelkanal (intrakanalikulär) verankerte Stifte (Retentionsstifte) unumgänglich.
Voraussetzung zur Eingliederung intrakanalikulärer Stifte ist die vollständige Entfernung von
Weichgeweben bzw. Geweberesten (Wurzelkanal- und Kronenpulpa).
Dies kann nur durch die Präparation einer zur mechanischen Bearbeitung sämtlicher Wurzelkanalwände erforderlichen Zugangskavität sowie durch eine sorgfältige spanabhebende, bevorzugt
genormte (ISO 6877, 1984) Aufbereitung der Wurzelkanäle bis ca. 1 mm vor dem physiologischen
Apex (Wurzelspitze) erfolgen.
Der gleichmäßige Abtrag von Wurzelkanalwanddentin resultiert in einem aufbereiteten Wurzelkanal,
dessen Form (Verlauf und Querschnittsform) annähernd dem ursprünglichen, nicht intrumentierten
Wurzelkanal entspricht, welche sich analog zur äußeren Wurzelform darstellt und in
den meisten Fällen einen nicht kreisrunden Querschnitt aufweist.
Aufgrund der Volumenschwindung bei der Verfestigung der verfügbaren, plastischen Wurzelfüllungswerkstoffe
zum Verschluß des Wurzelkanallumens lassen sich bakteriendichte Wurzelkanalfüllungen
nur unter Minimierung des plastischen Füllungsvolumens durch Einbringung elastischer,
stiftartiger Makrofüllkörper, zumeist aus Guttapercha (zentraler Wurzelfüllstift), in das
mit plastischen Füllungsmaterialien, wie z. B. Calziumhydroxidzemente, Zinkoxideugenolzemente,
Zinkoxidphosphatzemente oder Glasionomerzemente (= Sealer), beschickte Wurzelkanallumen
erreichen.
Durch Verwendung standardisierter Aufbereitungsinstrumente (ISO 6877, 1984) soll wenigstens
etwa das apikale Wurzeldrittel im Querschnitt rotationssymmetrisch aufbereitet und später durch
einen formäquivalenten Wurzelfüllstift (zentraler Guttaperchastift) verschlossen werden, wobei
der Sealer zu einer minimalen Filmstärke ausgepreßt wird. Die koronal lokalisierten Abschnitte
des in fast allen Fällen etwa oval oder ellipsoid aufbereiteten Wurzelkanales werden bisher unter
Verwendung zusätzlicher Wurzelfüllstifte aus Guttapercha, die nacheinander bis zu ihrer jeweils
individuell maximalen Resteindringtiefe in den Wurzelkanal eingeführt und mit Hilfe spitzer,
langgestreckter Sonden laterial gegen den zentralen Wurzelfüllstift kondensiert werden, gefüllt.
Dieses Verfahren ist umständlich, zeitaufwendig und fehleranfällig, da durch die laterale
Kondensation häufig Hohlräume im Wurzelfüllungsvolumen induziert werden.
Die P 40 11 568.2 (Speiser) beschreibt eine neue Vorrichtung zur einfachen Einbringung von
Wurzelkanalfüllungen in Wurzelkanäle.
Im wesentlichen basiert der Grundgedanke von "Speiser" auf flexiblen und plastisch verformbaren
Füllstiften, die in den Wurzelkanal eingeschoben werden, dort durch ihre Flexibilität der
Kanalkrümmung folgen und durch Injektion eines Füllmateriales in der Form so verändert
werden, daß das Kanallumen durch Vorspannung des Stiftes dicht verschlossen wird. Die
geringen Querschnitte der verwendeten hohlen Stifte sowie die erforderliche Befüllvorrichtung
für das plastische Wurzelfüllmaterial resultieren jedoch in vergleichsweise hohen Fertigungskosten.
Eine weitere Methode zum Verschluß von Wurzelkanallumina im Sinne einer Wurzelfüllung
beschreibt die F2 616 653 (Stanek). Der bei "Stanek" verwendete Stift weist an seinem oberen
Ende einen Abdichtungszapfen auf und dient nur als Applikationsvorrichtung für ein plastisches
Material. Das Prinzip basiert auf der Möglichkeit, durch die Abdichtung im Kanal Druck
aufzubauen und dadurch den Kanal mit plastischem Material, vorzugsweise Sealer, zu verschließen.
Alternativ zu den zur Herstellung der Wurzelfüllstifte herkömmlich verwendeten Guttaperchamaterialien
beschreibt die DE 41 28 838 (MAN) die Verwendung von nadelartig ausgebildeten,
carbonfaserverstärkten Kunststoffverbundwerkstoffen.
Die Eingliederung stiftverankerter Stumpfaufbauten oder Aufbaufüllungen setzt die Entfernung
der Wurzelfüllung bislang aus den oberen (koronalen) zwei Dritteln des Wurzelkanalsystems
voraus. Das apikale Drittel der Wurzelfüllung verbleibt in situ und soll einen bakteriendichten
apikalen Abschluß des intrakanalären Hohlraumsystems gewährleisten. Anschließend werden
die freigelegten Wurzelkanalwände sorgfältig von eventuellen Wurzelkanalfüllmittelrückständen
gesäubert.
Zur Verankerung von Stumpfaufbauten oder Aufbaufüllungen verwendete Stifte (Retentionsstifte)
bestehen bislang bevorzugt aus Metallegierungen und sind parallel-zylindrischer oder von
konischer Form mit allseitig kreisrundem Querschnitt. Sie werden mittels Gewinde, durch Friktionspassung
oder durch Kombination beider Retentionsmuster, jeweils mit oder ohne Befestigungszement,
z. B. Zinkoxidphosphatzement oder Glasionomerzement im vom Wurzelfüllmaterial
freigelegten Wurzelkanal verankert. Bei mehrwurzeligen Zähnen wird üblicherweise nur ein
Stift in die massivste und am wenigsten gekrümmte Wurzel eingegliedert.
In jedem Fall ist es erforderlich, diese Wurzelkanalabschnitte bis zur vorgesehenen Verankerungstiefe
des Retentionsstiftes über die Entfernung der zuvor eingegliederten Wurzelkanalfüllung
hinaus unter Verwendung von formkonfektionierten bzw. standardisierten Bohrwerkzeugen
weiter spanabhebend aufzubereiten. Ziel dieser Präparationsmaßnahme ist die Schaffung
standardisierter Kavitäten und ggf. Gewinde zur Verankerung der formkongruenten Stifte.
Zur Anpassung der Stiftgröße an die inviduelle Patientensituation und Zahngröße kann der
Anwender üblicherweise aus zwei bis drei verschiedenen, formäquivalenten Standardgrößen
bzw. -längen der Stifte und kompatibler Präparationsinstrumente auswählen. Darüber hinaus
sind selbstschneidende Retentionsstifte oder solche mit angegliederten Bearbeitungsinstrumenten,
z. B. zur Präparation von Gewindegängen, im Zuge der Eingliederung erhältlich.
Repräsentativ für den Stand der Technik ist die US 4 846 685 (Martin), welche auf zylindrischen,
parallelwandigen Stiften gestreckter Grundgeometrie und kreisförmigen Querschnitts basiert, die
im formkongruent aufgebohrten Wurzelkanälen durch Friktionspressung verankert werden. Eines
der im Rahmen der Verwendung derartiger Stifte resultierenden Probleme des räumlichen
Platzbedarfs des verwendeten Befestigungszements wird durch Oberflächenkerben sowie durch
Längs- und Querbohrungen des Retentionsstiftes gelöst, welche aus Pufferräume wirken und
möglicherweise überschüssige Zementvolumina aufnehmen.
Zur Verbesserung der ausschließlich mechanischen Retention der Stifte im Wurzelkanal empfiehlt
die EP 570081 (Filhol) die Ausgestaltung der Stiftoberfläche mit paarigen Kerben mit
jeweils einseitiger Steigung, welche quer zur Stiftlängsachse gegeneinander angeordnet sind.
Die US 5282747 (Nordin) offenbart das Präparieren einer Trepankavität zirkulär um die in das
Wurzelkanallumen präparierte Kavität, um somit die mechanische Retention des
stiftverankerten Stumpfaufbaus zusätzlich zu optimieren.
Eine weitere Form von zur Verbesserung der mechanischen Retention in die Stiftoberfläche
eingebrachten Ausnehmungen beschreibt die US 4729736 (Coltène/Whaledent).
Darüber hinaus soll ein zylindrischer Retentionsstift mit intermittierenden aktiven (schneidenden)
und passiben (stumpfen) Gewindeoberflächen, wie in der US 5094618 (Coltène/Whaledent)
beschrieben, eine sicher mechanische Verankerung eines stiftverankerten Stumpfaufbaus
gewährleisten.
Eine Möglichkeit zur gleichzeitigen mechanischen Verankerung und möglicherweise mechanischen
Stabilisation ist durch die EP 563008 (Cendres & Metaux SA) offenbart, worin während
des Eindrehens eines selbstschneidenden zylindrischen Retentionsstiftes in den Wurzelkanal
Spannungen zwischen den Gewindegängen des Stiftes und einer zervikal auf der Zahnwurzel
aufliegenden Stützplatte erzeugt werden.
Demgegenüber empfiehlt die SU 1722487 (Smolensk Med Inst) das Anfertigen einer zylindrischen
Kappe aus resilientem Dämpfungswerkstoff aus Polyurethan um das im Wurzelkanal zu
verankernde Stiftsegment. Darüber hinaus sind koronal des im Wurzelkanal zu verankerten Stiftsegments
eine ovale Verdickung und eine Metallkappe beschrieben, welche die Verankerung
einer Zahnkrone unter Umgehung eines Stumpfaufbaus aus plastischem Material erlauben.
Der in der FR 2670665 (Curiel) offenbarte zylindrische Retentionsstift verfügt sowohl über ein
Außengewinde zur mechanischen Verankerung des Stiftes im Wurzelkanal als auch über ein
Innengewinde zur schraubbaren Verbindung mit einem Stumpfaufbauelement.
Auch kann ein konventioneller durch Klemmpassung fixierter Retentionsstift gemäß der SU
1680143 (Moldovanov) während der Einprobe an einer gefensterten Krone mit Kunststoff befestigt
und anschließend außerhalb des Mundes mit dieser verlötet werden, wobei gleichfalls die
Fenster der Krone mittels Lot verschlossen werden. Die Eingliederung der somit erhältlichen
Restauration erfolgt durch herkömmliche Zementierung.
Zur Verbesserung des Korrosionsverhaltens im Mundhöhlenmilieu empfiehlt die FR 2654612
(Reynaud) kreisrunde konische Stifte aus carbonfaserverstärktem Epoxydharz, die durch spanabhebende
Bearbeitung eines Rohlings erhältlich sind. Die Haftung des zur Befestigung verwendeten
Zementes an der Stiftoberfläche erfolgt ausschließlich durch mechanische Retention des
Zementes an der aus der spanabhebenden Bearbeitung resultierenden rauhen Oberfläche.
Individuell, z. B. aus Edelmetallegierungen gegossene Stiftaufbauten, welche einteilig aus einem
individuell hergestellten, im aufbereiteten Wurzelkanal zur verankerten stiftartigen Formsegment
und einem als individueller Stumpfaufbau dienenden koronalen Formsegment bestehen, erfordern
eine exakte Abformung der schmalen gestreckten Stiftkavitäten und der gesamten koronalen
Zahnwurzelabschnitte als Voraussetzung zur Erstellung eines Positivmodells des gewünschten
Stiftaufbau-Formkörpers.
Die spanabhebende Aufbereitung mit konischen Formbohrern ist zur Erzeugung nach inzisal
divergenter Kavitätengeometrien unumgänglich. Ferner bedingt die erforderliche Injektion des
Abform- oder Modellmateriales in die gestreckte Wurzelkanalkavität die Präparation vergleichsweise
breiter Kavitätenquerschnitte. Dennoch ist eine präzise Abformung der gestreckten Stiftkavitäten
extrem schwierig; häufig lassen sich nach diesem Fertigungsverfahren erstellte Stiftaufbauten
aufgrund von Unterschnitten nicht reponierten.
Individuelle Stiftaufbauten resultieren daher in den seltensten Fällen in einer Reduktion des zuvor
im Sinne einer Kavitätenpräparation erforderlichen Substanzabtrages. Ferner führt die individuelle
Kavitätenaufbereitung, die notwendige Abformung und Modellation, sowie der Guß und
die Ausarbeitung durch den hohen zahnärztlichen und zahntechnischen Aufwand zu hohen
Behandlungskosten. Außerdem sind allein zur Eingliederung individueller Stiftaufbauten aufgrund
der zahntechnischen Fertigung wenigstens zwei Behandlungssitzungen erforderlich.
Durch die zumeist asymmetrische und im Querschnitt nicht kreisrunde Form des im Zuge der
vorausgegangenen Wurzelkanalfüllung aufbereiteten Wurzelkanallumens ist es bei allen konventionellen
Wurzelfüll- und Retentionsstiftsystemen häufig erforderlich, zusätzliche, große
Volumina an gesunden Zähnen an den Kanalwänden abzutragen, um wenigstens partiell stiftformkongruente
Oberflächensegmente zu erzeugen.
Dabei besteht insbesondere bei gekrümmten Wurzelkanälen die Gefahr einer seitlichen, tangentialen
Perforation.
Dennoch ist es in nahezu keinem Fall möglich, Kavitäten zu erzeugen, die über mehr als 30-50%
der Gesamtaufbereitungsoberfläche einen Formschluß zwischen eingegliedertem Stift und
korrespondierenden Wurzelkanalwänden ermöglichen.
Zur Optimierung der Adaptierbarkeit des intrakanalären Retentionsstiftsegmentes an die präparierte
Stiftkavität empfiehlt die FR 2669211 (Bernadat) mehrteilige konische oder
zylindrische, kreisrunde Segmente, die von einer porösen Manschette umgeben sind. Die Fixierung
der Segmente gegeneinander in der Stiftkavität erfolgt im Zuge der Eingliederung des Stiftes
durch Einbringen härtbaren Kunststoffs.
Die FR 2643812 (Bernadat) offenbart ein in den aufbereiteten Wurzelkanal einbringbares,
flexibles Faserbündel, welches nach dessen Reposition in der zur Aufnahme eines Retentionsstiftes
präparierten Stiftkavität mit einem selbsthärtenden Kunststoff infiltriert wird, was zu einer
höheren Festigkeit der resultierenden Restauration führen soll.
Ferner beschreibt die DE 37 41 847 (Degussa) einen Retentionsstift mit maximal vier Segmenten,
dessen einzelne Segmente oberflächlich mit einem plastisch verformbaren Material beschickt
sind. Die Fixierung der einzelnen angepaßten Segmente gegeneinander erfolgt nach Entfernung
des Retentionsstiftes aus der Stiftkavität und aus dem Munde des Patienten durch Löten,
Schweißen oder Sintern.
Andererseits unterliegen die zur Befestigung von Wurzelfüll- und insbesondere Retentionsstifte
im Wurzelkanal verwendeten, plastischen Zemente oder Polymerwerkstoffe oder Komposits
beim Phasenwechsel während des Erhärtens einer teilweise ausgeprägten Volumenkontraktion,
die zur Induktion von Hohlräumen führt. Ein bakteriendichter Verschluß des mittels konventioneller
Retentionsstifte versehenen Wurzelkanallumens ist daher bis heute nicht möglich.
Der mangelhafte Formschluß zwischen der Stiftoberfläche und der Wurzelkanalwand bedingt
ferner die eingangs beschriebene Mindesteindringtiefe von Retentionsstiften von wenigstens der
Hälfte, üblicherweise jedoch von zwei Dritteln der Länge der zu messenden Zahnwurzel.
Darüber hinaus ist ein kraftschlüssiger Verbund zwischen der Wurzelkanalwand und der
Wurzelfüll- oder Retentionsstiftoberfläche nicht möglich. Im Gegenteil, die von den Gewindespitzen
beim Eindrehen der Retentionsschrauben induzierten Spannungsspitzen führen zu für
spröde Materialien typischen, radialen Mikrorissen, die möglicherweise in späteren Wurzelfrakturen
resultieren. Ferner führt die Verwendung konischer Retentionsstifte oder von Wurzelfüllstiften
unter lateraler Kondensation häufig zu Kerbspannungen und nicht selten zu Längsfrakturen
der Wurzel.
Insgesamt wird der zu restaurierende Zahn durch das invasive Vorgehen im Rahmen der
Rekonstruktion mit Wurzelfüll- und Retentionsstiften, insbesondere den hohen zur Eingliederung
von konventionellen Retentionsstiften erforderlichen, intrakanalären Substanzabtrag, den
mangelhaften Formschluß sowie den fehlenden Kraftschluß zwischen Wurzelkanalwand und
Stiftoberfläche und ggf. induzierte Mikrorisse destabilisiert.
Zur Lösung dieses Problems offenbart die DE 41 34 871 (Hahn) eine Vorrichtung zum Aufbau
bzw. Stabilisierung zerstörter Zähne ausgehend von einem kreisrunden Retentions- und/oder Stabilisierungsstift
mit direkt und/oder indirekt angegliederter Füllvorrichtung. Ziel dieses Verfahrens
is die Erzeugung eines kraftschlüssigen Verbundes zwischen der Stiftoberfläche, einem
Befestigungsmittel und den ggf. konditionierten Wurzelkanalwänden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Limitation des zur Eingliederung von Wurzelfüll-
oder Retentionsstiften erforderlichen Substanzabtrages gesunder Wurzeldentinoberflächen
bei gleichzeitiger Minimierung des zur Befestigung von Wurzelfüll- oder Retentionsstiften
erforderlichen Volumens an Fügematerial, sowie der Reduzierung der Verankerungstiefe von
Retentionsstiften bevorzugt auf das obere (koronale) Drittel der Zahnwurzel im Sinne eines
minimal invasiven Vorgehens.
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruches 1 gelöst, nämlich einer Vorrichtung
zur Restauration von Zähnen mit wenigstens einem wenigstens teilweise in einen Wurzelkanal
einbringbaren, konfektionierbaren Stift, welcher an den in den Wurzelkanal einbringbaren
Oberflächen wenigstens teilweise im Querschnitt von der kreisrunden Form abweicht.
Im Gegensatz zu im Zusammenhang mit der Anfertigung individueller Stiftaufbau-Formkörper
angefertigten Stiften, welche in weitgehender Formkongruenz zu der korrespondierenden, aufbereiteten
Stiftkavität gefertigt werden, sind konfektionierbare Wurzelfüll- oder Retentionsstifte
in ihrer geometrischen Form limitiert und weisen keine vollständige Formkongruenz zu den
aufbereiteten Wurzelkanalkavitäten auf.
Andererseits sind konfektionierte Stifte mit industriellen Fertigungsmethoden in beliebigen
Stückzahlen zu vergleichsweise geringen Fertigungskosten herstellbar.
Dennoch ermöglicht die natürliche Form nichtinstrumentierter Wurzelkanäle, die weitgehend der
äußeren Form der jeweiligen Zahnwurzel entspricht und die unter Berücksichtigung des zahnärztlichen
Expertenwissens angestrebte, nach koronal "eistütenförmig" divergente Form instrumentell
aufbereiteter Wurzelkanäle unter möglichst gleichmäßigem Materialabtrag von sämtlichen
Wurzelkanalwänden für Wurzelfüll- und Retentionssstifte die Definition von weitgehend an die
daraus resultierenden Siftkavitäten angelehnten Konfektionsgeometrien.
Trotz analogem Vorgehen zur Wurzelkanalaufbereitung sind aufgrund der unterschiedlichen
Zahnformen verschiedene Stiftformen erforderlich. Bezüglich ihrer Wurzelform und -größe ähnliche
Zähne können zu Zahngruppen zusammengefaßt werden, wie z. B. Ober- und Unterkiefermolaren,
Oberkieferfrontzähne, wobei die jeweils kompatiblen Konfektionsstiftformen als kleinster
gemeinsamer formaler Nenner aus der Form der aufbereiteten Wurzelkanäle der jeweils
zusammengefaßten Zahngruppen definiert ist.
Aufgrund interindividuell verschiedener Zahngrößen hat es sich ferner bewährt, die jeweiligen
Konfektionsstiftformen in unterschiedlichen Stiftgrößen bereitzustellen.
Für den klinischen Routineeinsatz im Rahmen einzugliedernder Wurzelfüllungen oder stiftverankerter
Stumpfaufbauten bzw. Aufbaufüllungen eignet sich insbesondere jeweils ein Set an Wurzelfüll-
oder Retentionsstiften unterschiedlicher Konfektionsformen und Größen.
Zu deren Anpassung haben sich in der entsprechenden Indikation anwendbare konfektionsformäquivalente
Lehren analoger Größenabstimmung vorzugsweise aus sterilisierbaren Werkstoffen,
wie z. B. Kunststoffen, Silikonen, Metallen oder Keramiken bewährt.
Da mit Ausnahme der oberen Frontzähne der nicht instrumentierte und aufbereitete Wurzelkanalquerschnitt
wenigstens im koronalen Wurzeldrittel im Querschnitt wenigstens teilweise von der
kreisrunden Form abweicht und einen ovalen, in den meisten Fällen ellipsoiden Durchmesser
aufweist, hat es sich bewährt, die Wurzelfüll- und Retentionsstifte wenigstens in Teilen der in
diesem Bereich zur Verankerung im Wurzelkanal vorgesehenen Stiftsegmente mit analogem
Querschnitt konfektioniert oval oder ellipsoid auszugestalten.
Zur Erzielung einer dichten apikalen Obturation des Wurzelkanalvolumens hat es sich insbesondere
bei Wurzelfüllstiften bewährt, die etwa im apikalen Wurzeldritten lokalisierten Stiftsegmente
im Querschnitt kreisrund auszugestalten. Bei Retentionsstiften ermöglicht eine analogen Ausgestaltung
eine einfachere Handhabung, insbesondere bei schmalen, aufbereiteten Wurzelkanälen
und/oder kurzen Zahnwurzeln.
Ein bakteriendichter Verschluß wenigstens etwa des apikalen Wurzeldrittels unter Eingliederung
von erfindungsgemäßen Wurzelfüllstiften wird durch die Angleichung der kreisrunden Querschnittdimensionen
und der nach koronal divergenten Steigung an die genormten Standardgrößen
(ISO 6877, 1984) der zur Wurzelkanalaufbereitung verwendeten Präparationsinstrumente,
wie Feilen oder Räumer zusätzlich optimiert.
Sowohl für Wurzelfüll- wie für Retentionsstifte haben sich ferner kontinuierliche Formübergänge
zwischen den im Querschnitt unterschiedlich ausgeformten Stiftsegmenten bewährt.
Wurzelfüllstifte werden unter Verwendung von Sealern üblicherweise in bis 1 mm vor physiologischen
Apex der Zahnwurzeln und wenigstens im apikalen Wurzeldrittel standardisiert aufbereitete
Wurzelkanäle eingebracht. Aufgrund des üblicherweise gekrümmten Verlaufes der
Zahnwurzel und die Wurzelkanäle sind die erfindungsgemäßen Wurzelfüllstifte aus flexiblen
und/oder etwa bei Mundtemperatur plastisch verformbaren Werkstoffen, wie z. B. Guttapercha,
Silikon, mundbeständigen Polymeren, jeweils mit oder ohne anorganische oder metallische Füllstoffe
oder aus diesen (dünnen) Formen verformbaren Metallen, vorzugsweise Edelmetallen,
wie z. B Gold oder Silber gefertigt. Besonders geeignet sind auch Titan, metallische Einkristalle
oder im Mundmilieu korrosionsbeständige Memorymetalle.
Aufgrund der im Vergleich zu konventionellen im Querschnitt kreisrunden Wurzelfüllstiften
wird unter Verwendung wenigstens eines erfindungsgemäßen Wurzelfüllstiftes das zur Versiegelung
der Hohlräume zwischen Stiftoberfläche und den Wurzelkanalflächen verwendete Sealervolumen
und die Anzahl an ggf. im Sinne einer lateralen Kondensation einbringbaren zusätzlichen
Wurzelfüllstiften deutlich reduziert und die Qualität des anzustrebenden bakteriendichten
Verschlusses verbessert.
Retentionsstifte dienen demgegenüber zur Verankerung und Stabilisierung von Aufbaufüllungen
zur Rekonstruktion von Zahnstümpfen, welche mit Zahnersatzteilen, wie z. B. Teilkronen,
Kronen oder Brücken restauriert werden. Unter einem intrakanalär verankerten Stiftaufbau versteht
man daher einen mittels Fügematerial wenigstens teilweise in einem instrumentierten
Wurzelkanal verankterten Retentionsstift mit angegliedertem koronalen Stumpfaufbau bzw. anmodellierter
Aufbaufüllung.
Unter Kaubeanspruchung der daran fixierten Restaurationen werden die Aufbaufüllung, der
Retentionsstift und die intakte Zahnhartsubstanz durch Druck-, Scher- und Zugspannungen beansprucht.
Aus diesem Grunde sind die erfindungsgemäßen Retentionsstifte aus biegesteifen Werkstoffen,
wie z. B. starren Polymeren oder Keramiken, jeweils mit oder ohne Füllstoffen bzw. Verstärkungspartikeln,
oder aus steifen Metallegierungen, wie z. B. Goldlegierungen, Titan oder aus im
Mundmilieu korrosionsbeständigen Nichtedelmetallegierungen gefertigt.
Der eigentliche Stumpfaufbau zur Verankerung einer späteren Restauration kann an einem
Stück mit dem Stift hergestellt oder in geeigneter Weise mit diesem zusammengesetzt, insbesondere
geklebt, geschraubt oder verpreßt etc. werden.
Besonders bewährt hat sich, das koronale Stiftende durch Anmodellieren zahnärztlich im Munde
des Patienten plastisch zu verarbeitender und erhärtbarer Massen, wie z. B. konventioneller
Polymerkomposits oder Amalgam, im Sinne einer individuellen Aufbaufüllung auszugestalten,
wobei große Volumina an plastisch zu verarbeitenden Aufbaufüllungsmaterialien durch die
konfektionierte Gestaltung des zur Verankerung der Aufbaufüllungen vorgesehenen Stiftsegmentes
als Stiftteilaufbau vermieden werden können. Besonders bewährt hat sich die retentive
Ausgestaltung des konfektionierten koronalen Stiftsegmentes vorzugsweise als nach koronal
divergenter Retentionskopf.
Durch die aufgrund der Konfektionsform und nach Auswahl einer im Einzelfall passenden
Stiftgröße geringen Hohlraumvolumina zwischen der Retentionsstiftoberfläche und der nach
Entfernung der Wurzelfüllung im Bereich der gewünschten Verankerungstiefe im Wurzelkanal
dargestellten Wurzelkanalwände wird das erforderliche Volumen an Fügematerial wesentlich
minimiert. Gleichzeitig bestehen zwischen der Retentionsstiftoberfläche und dem ausschließlich
im Rahmen der Wurzelfüllung aufbereiteten Wurzelkanal zahlreiche punkt-, linien- oder flächenförmige
Kontaktzonen, welche bereits ohne Fügematerial zu einem teilweisen Formschluß
zwischen Zahnwurzel und Retentionsstift führen.
Über die im Zuge der Wurzelkanalaufbereitung und -füllung hinausgehende Präparationsmaßnahmen,
als Voraussetzung zur Eingliederung der erfindungsgemäßen Retentionsstifte, sind
nicht erforderlich bzw. können auf ein Minimum reduziert werden. Dies resultiert in einer
Schonung gesunder Zahnhartgewebe und in einer im Vergleich zu herkömmlichen Stiftaufbausystemen
höheren Stabilität der Zahnwurzel. Darüber hinaus verringert sich dadurch die Gefahr
von iatrogenen Perforationen der Wurzelkanalwände sowie von Wurzelfrakturen.
Im Gegensatz zu indivuell angefertigten Stiftaufbauten, welche ein zweizeitiges Vorgehen zur
Präparation und Abformung sowie nach deren zahntechnischer Herstellung zur Eingliederung
erfordern, ist eine provisorische Intermediatversorgung, die in den meisten Fällen durch ungenügenden
Formschluß mit einer mangelhaften Versiegelung der restaurierten Hohlräume einhergeht
und in einer hohen Gefahr der bakteriellen Reinfektion sowie Initialfraktur der Wurzel
resultiert, umgänglich.
Das zur Befestigung der erfindungsgemäßen Retentionsstifte verwendete Fügematerial ist auf ein
minimales Volumen zwischen zwei definierten Substratoberflächen des Stiftes und der Wurzelkanalwand
reduziert oder dient zur Ausfüllung von Forminkongruenzen zwischen der koronalen
Wurzeloberfläche und der Basis eines eventuell am Retentionsstift angebrachten Stumpfteilaufbaus.
Durch definierte Zuordnung von mikromechanischen und/oder chemischen Haft- oder
Adhäsionspotentialen an den zu fügenden Grenzflächen der lateralen Wurzelkanalwände und der
Stiftoberflächen erfolgt eine gerichtete Steuerung der Volumenkontraktion des Fügemateriales.
Bei gleichen Adhäsionspotentialen für die Volumenschwindung beim Phasenwechsel des Fügemateriales
zu Spannungen im Fügematerial, die durch einen Materialflow im Fügewerkstoff
langsam abgebaut werden können, ohne Ablösungen von den ggf. konditionierten Substratoberflächen
zu verursachen.
Wie überraschend gefunden wurde, hat sich zur Verbesserung der Verankerung des Fügemateriales
an der Wurzelfüll- und insbesondere Retentionsstiftoberfläche sowie zur Optimierung
deren Benetzungsverhaltens durch das Fügematerial wenigstens teilweise die Erzeugung mikroretentiver
Oberflächentexturen bewährt. Dies gelingt durch mechanische Anrauhung z. B. im
Sandstrahlverfahren und/oder durch Erzeugung offener Porositäten im Oberflächenrandbereich
von 1 µm bis 100 µm mittleren Durchmessers, bevorzugt von 5 µm bis 20 µm mittleren Durchmessers
oder von anderen geometrischen Hinterschneidungen analoger Größe, z. B. durch Infiltration
von Lösungsmitteln und deren schlagartiger Verdampfung und/oder durch wenigstens teilweise
thermische Umsetzung, Verbrennung oder Pyrolyse von Strukturbestandteilen der Stiftoberfläche
und/oder chemischer Auflösung von Strukturbestandteilen aus dem Oberflächenrandzonenbereich.
In Ergänzung bzw. alternativ dazu hat sich bewährt die Struktur der Retentionsstiftoberfläche wenigstens
teilweise mit Substraten zu dotieren (Substanzen einzulagern), die einen chemischen
Verbund zum Fügematerial eingehen können. Beispielsweise eignen sich Polymere mit ungesättigten,
im Hinblick auf das gewünschte Fügematerial artverwandten funktionellen Gruppen,
chemische Bestandteile des Fügemateriales oder Silikate, welche während der Fertigung in die
Stiftstruktur infiltriert oder nachträglich pyrolytisch, im Sol-Gel-Verfahren oder durch Sandstrahlbehandlung
mit silikathaltigem Granulat (Rocatec-Behandlung) auf bzw. in die Grenzflächen
eingebracht werden.
Ferner hat sich unter Verwendung polymerer Fügematerialien eine Silanisierung der Stiftoberfläche
vor deren Benetzung mit dem Fügematerial und Reposition im Munde des Patienten
bewährt.
Bei Retentionsstiften, welche mit Glasionomerzement eingegliedert werden sollen und wonach
die anschließende Aufbaufüllung aus Polymerkomposit gestaltet wird, sind die Stiftoberflächen
jeweils zur Haftungsoptimierung der chemisch unterschiedlichen Füge- und Aufbaufüllungsmaterialien
jeweils an den zur Verankerung dieser Werkstoffe vorgesehenen Oberflächenarealen
mikromechanisch und/oder chemisch werkstoffkompatibel konditioniert. In diesen Fällen können
die Oberflächen eines Retentionsstiftes unterschiedlich konditioniert sein.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Restaurationsverfahrens und eines erfindungsgemäßen
Retentionsstiftes ist es erstmalig möglich, einen spaltfreien, bakteriendichten Verschluß von
mit Retentionsstiften versorgten, endodontischen Volumensegmenten zu erreichen. Unterschnitte
an den lateralen Wurzelkanalwänden führen zu einer makromechanischen Verankerung des am
Retentionsstift und an den Wurzelkanalwänden haftenden Fügemateriales und verbessern daher
die makromechanische Retention des Stiftes im Wurzelkanal.
Zur Eingliederung von Wurzelfüll- oder Retentionsstiften haben sich neben licht- oder chemisch
härtenden Glasionomerzementen oder silberpartikelverstärkten Glasionomerzementen auch licht-
und/oder chemisch härtende konventionelle zahnärztliche Polymerkomposits oder Kompomermaterialien bewährt.
Bei Verwendung photokatalysierbarer Fügematerialien kann der Wurzelfüll- oder Retentionsstift
z. B. durch interne Lichtleitung die gezielte Einleitung der Reaktionsvernetzung begünstigen.
Die Verwendung von autopolymerisierenden (Paste/Paste) Systemen und chemischen Inhibitor-
Katalysator-Komplexen hat den Vorteil einer im Vergleich zur Photopolymerisation langsameren
Reaktionskatalyse, die den Abbau polymerisationsbedingter residualer Spannungen (Volumenschwindung) durch Polymerflow bereits während der Abbindephase begünstigen.
Erfindungsgemäß besonders bewährt haben sich Zweikomponentensysteme, bei denen die eine
Komponente als Fügematerial in den Wurzelkanal eingebracht wird und die zweite Komponente
an der Stiftoberfläche adsorbiert ist. Die Durchmischung und anschließende Erhärtung des
Fügemateriales erfolgt aufgrund der hohen primären Formkongruenz der Stifte mit den lateralen
Wurzelkanalwänden bei der Reposition in den Wurzelkanal.
Aus der adhäsiven Grenzflächenhaftung des Fügemateriales an den lateralen Wurzelkanalwänden
und an der Retentionsstiftoberfläche resultiert eine Verbundstabilisierung der restaurierten
Zahnwurzel, was den durch Kaubelastung beispielsweise der daran verankerten Krone induzierten
Kraftfluß in die trotz Restauration, im Vergleich zu intakten vitalen Zähnen, u. a. durch die
endodontische Behandlung geschwächte Restzahnsubstanz begünstigt und die Gefahr von Wurzelfrakturen
minimiert. Dies ist insbesondere bei wurzel-kanalbehandelten Zähnen von großer
Bedeutung, da die Sprödigkeit und die Frakturgefahr der erhaltenen Zahnhartsubstanz bei Funktionsverlust
der vitalen Pulpa ansteigt.
Selbstverständlich können auch nur Teiloberflächen des Stiftes bzw. des Wurzelkanallumens,
bevorzugt am Wurzeleingangstrichter im Sinne eines adhäsiven Verbundes unter Anwendung der
erfindungsgemäßen Retentionsstifte rekonstruiert werden.
Claims (21)
1. Vorrichtung zur Restauration von Zähnen mit wenigstens einem wenigstens teilweise in einen
Wurzelkanal einbringbaren, konfektionierbaren Stift, welcher an den in den Wurzelkanal einbringbaren Oberflächen wenigstens teilweise im Querschnitt von der kreisrunden Form abweicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vom kreisrunden Querschnitt
abweichende Stiftsegment etwa oval ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ovale Stiftsegment etwa
ellipsoid ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Stiftsegmenten mit unterschiedlichem Querschnitt etwa harmonische Konturübergänge
bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das ovale
Stiftsegment wenigstens teilweise im Bereich des koronalen Wurzelkanaldrittels lokalisiert ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
das inzisale Stiftdrittel des Stiftes etwa senkrecht zu seiner Längsachse biegesteif ausgestaltet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stiftoberfläche wenigstens teilweise zur mikromechanischen und/oder chemischen Verankerung
des Aufbaufüllungsmaterials und/oder des Fügematerials ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftoberfläche zur Erzeugung
der mikromechanischen und/oder chemischen Haftstrukturen wenigstens teilweise konditioniert
und/oder oberflächenbeschichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiftoberfläche
an den zur mikromechanisch und/oder chemischen Verankerung des Aufbaufüllungsmateriales
und des Fügemateriales unterschiedlich konditioniert und/oder oberflächenbeschichtet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
mikromechanischer Retentionen Strukturbestandteile des Stiftes aus der Stiftoberfläche und/oder
-oberflächenrandzone herausgelöst sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mikromechanischen
Haftstrukturen durch mechanische und/oder chemische und/oder thermische Behandlung der
Stiftoberfläche erzeugt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
chemischer Retentionen wenigstens ein zusätzliches Material wenigstens teilweise auf die
Stiftoberfläche aufgebracht und/oder in die Oberfläche und/oder Oberflächenrandzone eingebracht ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, worin die Stiftoberfläche silikatisiert und/oder silanisiert ist
und/oder Bestandteile des Aufbaufüllungs- und/oder Fügematerials in die Oberfläche und/oder
Oberflächenrandzone eingelagert sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, worin der Stift aus einem Verbundwerkstoff
aus wenigstens zwei unterschiedlichen Werkstoffen besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, worin der Stift aus einer Matrix und anorganischen und/oder
metallischen Füllstoffen besteht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, worin der Stift aus einer Polymermatrix mit eingelagerten
Langfasern besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, worin für die Matrix ein Polymer verwendet ist, das einen
chemischen Verbund mit dem Aufbaufüllungs- und/oder Fügematerial eingehen kann.
18. Set an Stiften nach einem der Ansprüche 1 bis 17, mit wenigstens einem wenigstens teilweise
entsprechend dem durchschnittlichen nach erfolgter Aufbereitung erhältlichen Wurzelkanallumen
ausgeformten Stift, dadurch gekennzeichnet, daß in Anlehnung an die verschiedenen Zahn-
und Wurzelkanalaufbereitungsformen verschiedene Stiftgrößen mit verschiedenen Querschnittsformen
und/oder Durchmessern und/oder Stiftlängen und/oder Formübergängen erhältlich sind.
19. Verfahren zur Restauration von Zähnen unter Verwendung wenigstens einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 19 worin wenigstens ein Stift mittels eines Fügemateriales
wenigstens teilweise in einen Wurzelkanal des zu restaurierenden Zahnes eingebracht wird.
20. Stiftaufbau, bestehend aus einem mittels Fügemittel wenigstens teilweise in einen Wurzelkanal
eines zu restaurierenden Zahnes eingebrachten Retentionsstift und einer am Stift und/oder
am Zahn verankerten Aufbaufüllung, dadurch gekennzeichnet, daß die im Wurzelkanal lokalisierten Stiftsegmente im Querschnitt wenigstens teilweise von der kreisrunden Form abweichen.
21. Wurzelfüllung bestehend aus einem mittels Fügematerial wenigstens teilweise in einen Wurzelkanal
eines zu restaurierenden Zahnes eingebrachten flexiblen Wurzelfüllstift, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Wurzelkanal lokalisierten Stiftsegmente im Querschnitt wenigstens
teilweise von der kreisrunden Form abweichen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424382A DE4424382A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Vorrichtung zur Verankerung von Zahnaufbaufüllungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424382A DE4424382A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Vorrichtung zur Verankerung von Zahnaufbaufüllungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424382A1 true DE4424382A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6522827
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4424382A Ceased DE4424382A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Vorrichtung zur Verankerung von Zahnaufbaufüllungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4424382A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10338440A1 (de) * | 2003-08-19 | 2005-03-31 | Werner Mannschedel | Guttaperchaspitze und Herstellverfahren |
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1994
- 1994-07-13 DE DE4424382A patent/DE4424382A1/de not_active Ceased
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