DE19530981A1 - Präfabrizierte vollkeramische Implantatsuprastrukturen aus Zirkondioxid zum zahnfarbenen Aufbau implantatgetragener artifizieller Kronenstümpfe - Google Patents
Präfabrizierte vollkeramische Implantatsuprastrukturen aus Zirkondioxid zum zahnfarbenen Aufbau implantatgetragener artifizieller KronenstümpfeInfo
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- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C8/00—Means to be fixed to the jaw-bone for consolidating natural teeth or for fixing dental prostheses thereon; Dental implants; Implanting tools
- A61C8/0012—Means to be fixed to the jaw-bone for consolidating natural teeth or for fixing dental prostheses thereon; Dental implants; Implanting tools characterised by the material or composition, e.g. ceramics, surface layer, metal alloy
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Description
Die Erfindung betrifft, in Maß und Form genormte, präfabrizierte vollkeramische Implantat
suprastrukturen aus Zirkondioxid zum zahnfarbenen Aufbau artifizieller Kronenstümpfe für
die Befestigung von prothetischen Restaurationen.
Bekannt ist, daß sich das Schraubenimplantat, in Form eines mit einem Gewinde versehenen
Zylinder aus Titan, in der zahnärztlichen Fachwelt als ideales Implantatdesign weitgehend
durchgesetzt hat. Jedoch ist seit der Einführung der zahnärztlichen Implantologie ein großes
Problem, nämlich die Materialfrage und das Design der Suprastruktur beim Durchtritt durch
die Schleiinhaut, nur unzureichend gelöst.
Bisher wurde die Verbindung des im Knochen eingewachsenen Zylinders in die Mundhöhle
über Titan-Aufbausysteme realisiert. Diese sind in ihrer Längsachse rotationssymmetrisch und
entsprachen aufgrund ihres reduzierten Durchmessers nicht dem Durchtrittsprofil des
natürlichen Zahnes. Die Konsequenz war, daß um den anatomischen Verhältnissen der Zähne
gerecht zu werden, der Übergangsbereich zwischen Implantat und klinscher Krone stark
überkonturiert werden mußte. Dies hatte zur Folge, daß dieser Bereich für die Mundhygiene
des Patienten nur sehr unzureichend zugänglich war und dadurch die Entzündungen in der
direkten Umgebung des Implantates ( = Periimplantitis) praktisch vorhersehbar. Zusätzlich
wurde der ästhetische Eindruck in den bedeutsamen Zonen des Frontzahn- und
Prämolarenbereiches dadurch stark beeinträchtigt, daß die gräulich-metallerne Suprastruktur
durch die Schleimhaut schimmerte.
Es wurde gefunden, daß die oben geschilderten Nachteile überwunden werden, wenn man
optisch wie fertigungstechnisch hervorragende Ergebnisse mit präfabrizierten vollkeramischen
Implantatsuprastrukturen aus Zirkondioxid zum zahnfarbenen Aufbau artifizieller
Kronenstümpfe für die Befestigung von prothetischen Restaurationen erzielt, sobald man
Suprastruktursysteme aus Zirkondioxid enthaltender dichtgesinterter Keramik verwendet.
Mit dem Aufbausystem in Form von Hülsen und Pfosten sind alle Arten implantatgestützter
zahnfarbener Kronenaufbauten gegeben:
Hierbei werden nach der Abformung der Mundsituation im zahntechnischen Labor
präfabrizierte vollkeramische Hülsen auf die Modellimplantate über die Okklusalver
schraubung auf dein Arbeitsmodell befestigt. Die Besonderheit dieser Hülse ist die
vielfältige Kompatibilität als zahnfarbene Gerüststruktur für
- a.) aufbrennfähige Keramikrestaurationen im Sinne der Keramik-Schichttechnik,
- b.) aufpreßfähige Keramikrestaurationen im Sinne des Lost-Wax-Verfahrens,
- c.) aufklebfähige Keramikrestaurationen mit Hilfe moderner Keramik-Kunststoff- Verbundsysteme
verwendet werden zu können. Alle diese Techniken ergeben einen festen und dauerhaften
Verbund mit der Gerüststruktur aus zahnfarbenen Zirkondioxid. Somit ist die implantat
getragene Suprastruktur inklusive Restauration über die Okklusalverschraubung für
Kontrollen jederzeit problemlos abzunehmen.
Hierbei werden präfabrizierte vollkeramische Pfosten mit anatomischem Querschnitts
profil im Patientenmund über die Okklusalverschraubung auf dem Implantat befestigt.
Anschließend wird der Pfosten entsprechend des anatomischen Gingivaverlaufes wie bei
einem natürlichen Zahn als Pfeiler beschliffen und abgeformt. Im zahntechnischen Labor
kann nun im konventionellen Sinn nach der Modellherstellung auf dein Stumpf eine
vollkeramische Krone hergestellt werden. Nach Fertigstellung der Krone kann diese nun
im Patientenmund auf den vollkeramischen Implantatpfeiler zementiert werden.
Die Besonderheit bei diesem Pfostensystem ist sowohl das Austrittsprofil des Pfostens in
der Höhe der Durchtrittsstelle der Gingiva in Anlehnung an den Wurzelquerschnitt des
natürlichen Zahnes im ästhetisch bedeutsamen Frontzahn- und Prämolarenbereiches, als
auch die mögliche zahnfarbene Coloration des Pfostens entsprechend der Zahnhalsfarbe
der Nachbarzähne (Einteilung des Pfostensystems):
Die entscheidenden Vorteile solcher Hülsen- bzw. Pfostensysteme begründen sich durch ihre
hervorragenden werkstoffkundlichen, biologischen, optischen und röntgenologischen Eigen
schaften. Sie ermöglichen stabile, zahnfarbene und röngenopake, korrosionsstabile und bio
kompatible Stützstrukturen für implantatgetragene Suprakonstruktionen. So kann vor allein bei
Restaurationen im ästhetisch bedeutsamen Frontzahn- und Prämolarenbereich eine massive
Verfärbung der Schleimhaut, wie sie bei metallischen Suprakonstruktionen auftritt, vermieden
werden. Zusätzlich ist durch die anatoforme Gestaltung, vor allein bei dem Pfostensystem, eine
mundhygienefreundliche Gestaltung der gesamten Suprastruktur möglich und somit die
Entzündungsgefahr reduziert. Ferner ist die Plaqueakkummulation an keramischen Materialien
im Vergleich zu metallischen Materialen erheblich reduziert, was in diesem Zusammenhang
von ganz besonderer Wichtigkeit bezüglich der Hygienefähigkeit der Suprakonstruktion an der
Durchtrittsstelle durch die Schleimhaut bedeutet.
Die implantatgetragenen Hülsen bzw. Pfosten werden mittels an sich bekannter Verfahren zur
Herstellung keramischer Kleinteile fabriziert. Die erste Möglichkeit besteht in der
mechanischen Bearbeitung der gesinterten Zirkondioxid-Rohlinge mittels spanabhebender
Verfahren hergestellt. Die zweite Möglichkeit besteht in der mechanischen Bearbeitung der
ungesinterten bindemittelenthaltenden Zirkondioxid-Rohlinge mittels spanabhebender
Verfahren und anschließender Entbinderung, eine chemische Extraktion des in der Keramik
enthaltenen Bindemittels, und Sinterung, einem Verschmelzungsvorgang durch Temperatur
erhöhung.
In einer weiteren Methode, welche CERAMIC INJECTION MOLDING (CIM) genannt wird,
wird bindemittelenthaltendes Zirkondioxid in eine Präform gespritzt, anschließend thermisch
entbindert und dem Sinterverfahren unterzogen.
In einer neueren Methode, welche das CIM-Verfahren modifiziert, wird Zirkondioxid, welches
ein Bindemittel aus Polyoxymethylen enthält, in eine Präform gespritzt, mit einer gasförmigen
Säure entbindert und dem Sinterverfahren unterzogen (Quelle: J.H.H. Termaat, J. Ebenhösch
und H.J. Sterzel, Fast catalytic debinding of injection moulded parts; Preprint from 4th Int.
Symp. Ceramic Mat. & Components for engines, 10-12. June 1991, Göteborg, Schweden).
Claims (6)
1. Präfabrizierte Implantatsuprastruktur zum Aufbau artifizieller Kronenstümpfe für
die Befestigung von prothetischen Restaurationen gekennzeichnet durch die
Kombination folgender Merkmale:
- 1.1. zahnfarbene und röntgenopake Zirkondioxidkeramik
- 1.1.1. Hülsensystem mit strukturierter Oberfläche, welches die indirekte individuelle anatomische Gestaltung des Wurzelübergangsprofils erlaubt. Die prothetische Restauration kann hierbei
- 1.1.1.1. keramisch aufgebrannt,
- 1.1.1.2. keramisch aufgepreßt
oder
- 1.1.1.3. aufgeklebt werden
- 1.1.2. Pfostensystem, welches die anatomische Gestaltung des Wurzel- Übergangsprofils bereits durch die Auswahl konfektionierter Durchmesser, Formen und Größen beinhaltet und die direkte individuelle Gestaltung des Implantataufbaues durch die Präparation im Patientenmund erlaubt.
2. Präfabrizierte Implantatsuprastruktur, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse bzw. der Pfosten durch mechanische, insbesondere spanabhebende
Bearbeitung gesinterter Zirkondioxid-Rohlinge hergestellt ist.
3. Präfabrizierte Implantatsuprastruktur, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse bzw. der Pfosten durch mechanische, insbesondere spanabhebende
Bearbeitung ungesinterter Zirkondioxid-Rohlinge mit anschließender Entbinderung
und Sinterung hergestellt ist.
4. Präfabrizierte Implantatsuprastruktur, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse bzw. der Pfosten durch Spritzgießen von einem bindemittelent
haltendem Zirkondioxid-Pulver in eine Präform, Entbindern und Sintern hergestellt
ist.
5. Präfabrizierte Implantatsuprastruktur, gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse bzw. der Pfosten durch Spritzgießen von einem Polyoxyinethylen als
bindemittelenthaltendem Zirkondioxid-Pulver in eine Präform, Entbindern und
Sintern hergestellt ist.
Priority Applications (1)
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DE1995130981 DE19530981A1 (de) | 1995-08-23 | 1995-08-23 | Präfabrizierte vollkeramische Implantatsuprastrukturen aus Zirkondioxid zum zahnfarbenen Aufbau implantatgetragener artifizieller Kronenstümpfe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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