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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schnellwechseln eines an
der Spindel einer Werkzeugmaschine befestigbaren Spannzeugs gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Um
Werkzeugmaschinen bei sich häufiger ändernden
Fertigungssituationen besser auszulasten, ist es wichtig, das Spannzeug
(Spannfutter, Spanndorne, Spannzangen, Stirnseiten-Mitnehmer) schnell
und einfach auswechseln zu können.
Das manuelle Wechseln des Spannzeugs durch Aufschrauben auf den
Spindelkopf ist zeitraubend und nur bei kleinen Spannzeugen akzeptabel.
Bei großen und
schweren Spannzeugen ist ein manuelles Wechseln kaum möglich, da
das schwere Spannzeug mit einer Hand gehalten werden muß, um mit
der anderen Hand die Befestigungsschrauben eindrehen zu können. Insbesondere
ist ein solches Wechseln schwerer Spannzeuge bei Werkzeugmaschinen
mit hängender
Spindel schwierig, bei welchen das Spannzeug an dem unteren Ende
der vertikalen Spindel befestigt werden muß.
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Es
sind daher Schnellwechsel-Systeme der eingangs genannten Gattung
bekannt, die einen halbautomatischen Wechsel des Spannzeugs ermöglichen.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen (z. B.
DE 33 28 291 C2 und
DE 38 13 982 C1 )
wird auf die Spindel ein hydraulischer Spannkopf aufgesetzt, mit
welchem das Spannzeug gespannt wird. Diese bekannten hydraulischen
Schnellwechsel-Systeme sind sehr aufwendig und beeinträchtigen
außerdem den
flexiblen Einsatz von Spannfuttern mit Doppelspannanforderungen
sowie die Zuführung
von Versorgungsleitungen für
den Bearbeitungsprozeß.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges
Schnellwechsel-System zur Verfügung
zu stellen, welches eine problemlose Handhabung auch schwerer Spannzeuge
insbesondere bei hängender
Spindelanordnung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Vorrichtung zum Schnellwechseln eines Spannzeugs mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Vorrichtung
wird an dem Ende der Spindel ein Adapter befestigt, der mit einem
an dem Spannzeug befestigten Zwischenflansch zusammenwirkt. Der
Adapter und der Zwischenflansch sind so ausgebildet, daß sie an
jeweils genormten Befestigungen der Spindel und des Spannzeugs angebracht
werden können.
Die Vorrichtung ist auf diese Weise sehr universell einsetzbar.
Insbesondere können
mit dem gleichen Adapter unterschiedlich große Spannzeuge befestigt werden.
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Die
Schnellwechsel-Verbindung des Zwischenflansches mit dem Adapter
erfolgt rein mechanisch ohne hydraulische, pneumatische oder sonstige
Hilfsmittel, so daß das
Schnellwechsel-System äußerst kostengünstig hergestellt
werden kann und keine Zuführleitungen
benötigt,
die Platz beanspruchen und die Einsatzmöglichkeiten beeinträchtigen.
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Die
Verbindung des Zwischenflanschs mit dem Adapter erfolgt nach Art
eines Bajonett-Verschlusses, wobei axiale Zentrierbolzen eine exakte verdrehsichere
Winkelpositionierung bewirken, während
ein in dem Adapter vorgesehenes Spannsystem die axiale Verriegelung
und Spannung des Zwischenflansches bewirkt. Das Spannsystem greift
an den Verriegelungsnasen des Bajonett-Verschlusses an, so daß diese
Verriegelungsnasen in vorteilhafter Weise eine zweifache Funktion
erfüllen.
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Das
Spannsystem umschließt
den Bajonett-Verschluß an
dessen Außenumfang,
so daß die gesamte
Schnellwechsel-Vorrichtung mit freiem Innenquerschnitt ausgebildet
werden kann und den für die
Zugstange oder sonstige Betätigungselemente des
Spannzeugs zur Verfügung
stehenden feien Innenquerschnitt der Spindel nicht einschränkt.
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Zudem
kann das Spannsystem mittels einer einzigen Drehmoment-Einleitung
betätigt
werden, so daß der
Spannzeug-Wechsel schnell und einfach durchgeführt werden kann.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 perspektivisch
die Schnellwechsel-Vorrichtung von der Spannzeugseite,
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2 perspektivisch
die Schnellwechsel-Vorrichtung von der Spindelseite,
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3 perspektivisch
die zusammenwirkenden Seiten des Adapters und des Zwischenflansches,
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4 einen
Axial-Teilschnitt der Schnellwechsel-Vorrichtung,
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5 das
Spannsystem der Schnellwechsel-Vorrichtung und
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6 ein
Detail des Spannsystems.
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Die
Spindel 10, vorzugsweise die hängend angeordnete Drehspindel
eines Drehautomaten weist an ihrem Ende einen Spindelkopf 12 mit
Befestigungseinrichtungen auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Spindelkopf 12 nach DIN 55026 Form A mit Befestigungslöchern 14 auf
einem Flansch und mit einem Zentrierkegel 16 ausgebildet.
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Ein
Adapter 18 wird an dem Spindelkopf 12 befestigt,
wozu der Adapter 18 mit einem Innenkegel und einem Flansch
auf dem Zentrierkegel 16 und dem Flansch des Spindelkopfes 12 aufsitzt.
Befestigungsschrauben 20 und ein Positionierstein, die
in die Befestigungslöcher 14 eingesetzt
werden, dienen zur axialen Befestigung und zur exakten Winkelpositionierung
des Adapters 18 an dem Spindelkopf 12.
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Das
an der Spindel 10 zu befestigende Spannzeug ist in der
Zeichnung als Backen-Spannfutter 22 dargestellt. Anstelle
des Spannfutters 22 können
auch beliebige andere Spannzeuge in gleicher Weise auswechselbar
an der Spindel 10 befestigt werden. Das Spannfutter 22 oder
die sonstigen verwendeten Spannzeuge sind herkömmliche genormte Spannzeuge.
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An
der spindelseitigen Auflagefläche
des Spannfutters 22 wird ein Zwischenflansch 24 aufgesetzt
und mittels Befestigungsschrauben 26 befestigt, die von
der Stirnseite in das Spannfutter 22 eingesetzt sind, durch
das Spannfutter 22 hindurchgreifen und in Gewindebohrungen 28 des
Zwischenflansches 24 eingeschraubt werden.
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Der
Zwischenflansch 24 besteht aus einer kreisscheibenförmigen Platte
mit einem spindelseitigen koaxialen zylindrischen Ansatz 30.
Mittig wird der Zwischenflansch 24 mit dem Ansatz 30 von
einem Durchgang 32 axial durchsetzt, der dem Durchtritt
einer nicht dargestellten Zugstange für das Spannfutter 22 oder
eines sonstigen Betätigungselementes
für das
Spannzeug dient. Der zylindrische Ansatz 30 weist an seinem
spindelseitigen Ende drei in gleichem Winkelabstand angeordnete
radial nach außen abstehende
Verriegelungsnasen 34 auf. Die Verriegelungsnasen 34 bilden
spindelseitig eine ebene zu dem Zwischenflansch 24 parallele
Fläche.
Im Querschnitt weisen die Verriegelungsnasen 34 etwa Dreiecksform
auf. Gegen die Platte des Zwischenflansches 24 hin sind
die Verriegelungsnasen 34 abgeschrägt, so daß sie etwa dachförmig mit
gegen die Platte hin abfallenden Schrägflächen ausgebildet sind und sich
ihr etwa dreieckiger Querschnitt gegen die Platte des Zwischenflansches 24 hin
verringert.
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Der
Adapter 18 weist ebenfalls einen mittigen koaxialen Durchgang 36 für die Zugstange
des Spannfutters 22 oder sonstige Betätigungselemente auf. Der Durchgang 36 wird
spindelseitig durch einen Innenkegel gebildet, der auf dem Zentrierkegel 16 des
Spindelkopfes 12 aufsitzt. Spannfutter seitig anschließend erweitert
sich der Durchgang 36, so daß sein Innendurchmesser dem
Außendurchmesser
des zylindrischen Ansatzes 30 des Zwischenflansches 24 entspricht.
Der Durchgang 36 weist spannfutterseitig drei in gleichem
Winkelabstand angeordnete Umfangsaussparungen 38 auf, deren
Querschnittsform der Querschnittsform der Verriegelunsnasen 34 entspricht.
In der zeichnerischen Darstellung sind im Bereich dieser Umfangsaussparungen 38 zusätzlich achsparallele
Bohrungen 40 vorgesehen, durch welche die Befestigungsschrauben 20 eingesetzt
werden, so daß die
Dreiecksform der Umfangsaussparungen in den 1 und 3 schlecht
erkennbar ist. Zwischen den Umfangsaussparungen 38 weist der
Durchgang 36 eine Hinterschneidung 42 auf, deren
radiale Tiefe der radialen Abmessung der Verriegelungsnasen 34 entspricht.
Die Hinterschneidung 42 ist in axialer Richtung entsprechend
der axialen Abschrägung
der Verriegelungsnasen 34 abgeschrägt, wie dies in 4 am
deutlichsten zu erkennen ist.
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Die
dem Spannfutter 22 zugewandte Stirnfläche des Adapters 18 ist
als Planauflagefläche 44 ausgebildet.
Der Planauflagefläche 44 des
Adapters 18 entspricht die dem Adapter 18 zugewandte,
den Ansatz 30 kreisringförmig umschließende Planauflagefläche 46 des
Zwischenflansches 24. In die Planauflagefläche 44 des
Adapters 18 sind in gleichem Winkelabstand und jeweils
auf halbem Winkel zwischen den Umfangsaussparungen 38 drei
Zentrierbolzen 48 eingesetzt. Die Zentrierbolzen 48 sind
in der Planauflagefläche 44 axial
verschiebbar gelagert und, wie 4 zeigt,
pneumatisch abgefedert. Der Außendurchmesser
des Zwischenflansches 24 stimmt mit dem Teilkreisdurchmesser
der Zentrierbolzen 48 überein.
Im Außenumfang
des Zwischenflansches 24 sind drei in gleichem Winkelabstand
angeordnete und in der Winkelposition mit den Verriegelungsnasen 34 zusammenfallende
Halb kreiskerben vorgesehen, deren Durchmesser dem Durchmesser der
Zentrierbolzen 48 entspricht.
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Das
Wechseln des Spannfutters 22 bzw. eines sonstigen Spannzeugs
läuft in
folgender Weise ab:
Bei einer Drehmaschine mit hängender
Spindel 10 wird das Spannfutter 22 mit dem Zwischenflansch 24 auf
einem nicht dargestellten drehbaren und axial abgefederten Aufnahmeteller
aufgelegt. Die Spindel 10 wird in X-Richtung über das
aufzunehmende Spannfutter 22 gefahren. Die Drehpositionen
des Spannfutters 22 mit dem Zwischenflansch 24 einerseits
und der Spindel 10 mit dem Adapter 18 andererseits
werden so ausgerichtet, daß die
drei Verriegelungsnasen 34 des Zwischenflansches 24 mit
den drei Umfangsaussparungen 38 des Adapters 18 zur
Deckung kommen. Die Spindel 10 wird dann in Z-Richtung nach
unten gefahren, wobei die Verriegelungsnasen 34 in die
Umfangsaussparungen 38 eindringen. Die Zentrierbolzen 48 kommen
dabei zur Anlage auf der Planauflagefläche 46 des Zwischenflansches 24,
wodurch die Spindel 10 mit dem Adapter 18 das
Spannfutter 22 noch einige Millimeter in die Federung des Aufnahmetellers
drückt.
Der Zwischenflansch 24 sitzt damit zentriert in dem Adapter 18.
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Anschließend wird
das Spannfutter 22 mit dem Zwischenflansch 24 auf
dem Aufnahmeteller liegend um 60° gedreht,
wobei die Verriegelungsnasen 34 in die Hinterschneidungen 42 eingreifen,
so daß der
Zwischenflansch 24 bajonettartig an dem Adapter 18 verriegelt
ist. Bei dieser Drehbewegung wird gleichzeitig der nicht dargestellte
Bajonett-Verschluß des
Spannfutters 22 mit der nicht dargestellten Zugstange verriegelt.
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Bei
der 60°-Drehung
des Spannfutters 22 mit dem Zwischen flansch 24 kommen
die Halbkreiskerben 50 des Zwischenflansches 24 mit
den Zentriebolzen 48 des Adapters 18 zur Deckung.
Die Zentrierbolzen 48 stützen sich daher nicht mehr
auf der Planauflagefläche 46 des
Zwischenflansches 24 ab und der Zwischenflansch 24 wird
axial freigegeben, so daß die
Federung des Aufnahmetellers das Spannfutter 22 mit dem
Zwischenflansch 24 gegen den Adapter 18 drücken kann
und die Planauflageflächen 44 und 46 des
Adapters 18 und des Zwischenflansches 24 aneinander
anliegen. Damit ist eine exakte axiale Festlegung des Spannfutters 22 an
der Spindel 10 gewährleistet.
In dieser Stellung wird der Zwischenflansch 24 durch ein
nachfolgend beschriebenes Spannsystem in dem Adapter 18 verriegelt.
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Die
Zentrierbolzen 48 des Adapters 18 greifen nun
axial in die Halbkreiskerben 50 des Zwischenflansches 24,
wodurch eine exakte Winkelpositionierung und eine formschlüssige Verdrehsicherung
zwischen Spindel 10 und Spannfutter 22 bewirkt wird.
Der Formschluß zwischen
den Zentrierbolzen 48 und den Halbkreiskerben 50 nimmt
auch das gesamte Drehmoment auf, wenn das Spannfutter 22 in einem "Crash"-Fall gegen einen
Widerstand läuft
und schlagartig stillsteht.
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Im
folgenden wird das Spannsystem zur Verriegelung des Zwischenflansches 24 in
dem Adapter 18 unter Bezugnahme auf die 4 bis 6 beschrieben.
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In
dem Adapter 18 sind spannfutterseitig von der Hinterschneidung 42 drei
Wellen 52, 54, 56 gelagert, die in der
Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind, welches dem
Durchgang 36 umschrieben ist. Zwei Wellen 52 und 54 sind
als Vielkeilwellen ausgebildet, während die dritte Welle 56 einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist und nur als Lagerwelle dient. Ein mit radialer Achse in
dem Adapter 18 gela gertes Kegelzahnrad 58 ist
von der Außenseite
des Adapters 18 über
einen Innenmehrkant mittels eines Drehmomentschlüssels drehbar. Über die
Drehung des Kegelzahnrads 58 mittels des Drehmomentschlüssels ist
das gesamte Spannsystem betätigbar.
Das Kegelzahnrad 58 greift jeweils in Kegelzahnräder 60 ein,
die drehbar in dem Adapter 18 gelagert sind und drehschlüssig auf
dem einen Ende der Vielkeilwelle 52 bzw. der Vielkeilwelle 54 sitzen. Auf
dem jeweils anderen Ende der Vielkeilwellen 52 und 54 sitzt
ein gleiches Kegelzahnrad 62 drehschlüssig und in dem Adapter 18 drehbar
gelagert. Über
mit radialer Achse drehbar in dem Adapter 18 gelagerte
Kegelzahnräder 64 wird
die Drehung der Kegelzahnräder 62 auf
gleich ausgebildete Kegelzahnräder 66 übertragen,
die auf den beiden Enden der Lagerwelle 56 frei drehbar
in dem Adapter 18 gelagert sind. Wird das Kegelzahnrad 58 mittels
des Drehmomentschlüssels
betätigt,
so werden von diesem Kegelzahnrad 58 die Kegelzahnräder 60 angetrieben, über die
Vielkeilwellen 52 und 54 drehen sich die Kegelzahnräder 62 synchron
mit den Kegelzahnrädern 60 und
die Kegelzahnräder 62 treiben über die Kegelzahnräder 64 die
Kegelzahnräder 66 an.
Da sämtliche
Kegelzahnräder 58, 60, 62, 64 und 66 gleiche
Zahnung aufweisen, drehen sich die Kegelzahnräder 60, 62 und 66 synchron,
wenn das Kegelzahnrad 58 betätigt wird.
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Die
Kegelzahnräder 60, 62 und 66 weisen
jeweils einen die zugehörige
Welle 52, 54 bzw. 56 koaxial umschließenden Ansatz
mit einem Feingewinde 68 auf. Auf diesem Feingewinde 68 sitzt
eine Gewindemutter 70, die mit einer Federnase 72 in
eine achsparallele Nut 74 des Adapters 18 eingreift
und somit verdrehgesichert axial mit einem Hub von jeweils ca. 10
mm verschiebbar ist. Die Feingewinde 68 der Kegelzahnräder 60 und 62 sind
gegenläufig, so
daß sich
bei Drehung der Vielkeilwellen 52 und 54 und damit
gleichsinniger Drehung der Kegelzahnräder 60 und 62 die
Gewindemuttern 70 je nach Drehrichtung aufeinander zu-
oder voneinander wegbewegen. Da die beiden Kegelzahnräder 66,
die auf der Lagerwelle 56 sitzen, gegensinnig angetrieben
werden, wie dies durch die Pfeile in 5 erkennbar
ist, sind die Feingewinde 68 dieser Kegelzahnräder 66 gleichsinnig
ausgebildet. Auch hier bewirkt der Antrieb der Kegelzahnräder 66 durch
das Kegelzahnrad 58 somit, daß die Gewindemuttern 70 sich
je nach Drehrichtung aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen.
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An
den von den Kegelzahnrädern 60, 62 bzw. 66 abgewandten
axialen Enden der Gewindemuttern 70 ist jeweils über einen
Bajonettverschluß ein
Spannzylinder 66 befestigt. Die Spannzylinder 76 umschließen koaxial
die jeweilige Welle 52, 54 bzw. 56 und
sind auf diesen Wellen 52, 54, 56 axial
verschiebbar gelagert. Der den Spannzylinder 76 mit der Gewindemutter 70 koppelnde
Bajonettverschluß weist
ein axiales Spiel von ca. 2 mm auf. Axial zwischen den Spannzylinder 76 und
die Gewindemutter 70 ist ein elastisches Federelement 78 eingesetzt, welches
den Spannzylinder 76 und die Gewindemutter 70 auseinanderdrückt, so
daß das
axiale Spiel nur gegen den Druck dieses Federelements 78 wirksam wird.
Damit sich die die Gewindemuttern 70 mit den jeweiligen
Spannzylindern 76 verbindenden Bajonett-Verschlüsse nicht öffnen können, weisen
auch die Spannzylinder 76 jeweils eine Federnase 80 auf, die
in die Nut 74 des Adapters 18 eingreift. Sind
die Gewindemuttern 70 und die Spannzylinder 76 über den
Bajonett-Verschluß gekuppelt,
so sind die Federnasen 72 der Gewindemuttern 70 und
die Federnasen 80 der Spannzylinder 76 fluchtend
und das komplette jeweils aus Welle, Kegelzahnrädern, Gewindemuttern und Spannzylindern
bestehende System kann in eine zugehörige Gehäusebohrung des Adapters 18 eingeschoben
werden. Die in die Nut 74 eingreifenden Federnasen 72 und 78 verhindern
eine gegenseitige Verdrehung von Gewindemutter 70 und Spannzylinder 76 und
damit das Lösen des
Bajonett-Verschlusses, wobei die axiale gegenseitige Verschiebbarkeit
von Gewindemutter 70 und Spannzylinder 76 gegen
die Federkraft des Federelements 78 erhalten bleibt.
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Die
jeweils auf einer der Wellen 52, 54, 56 sitzenden
Spannzylinder 76 greifen mit ihren einander zugewandten
axialen Stirnkanten in die Hinterschneidung 42 in deren
abgeschrägtem
Bereich ein und greifen an den beiden schrägen Dachflächen der Verriegelungsnasen 34 des
Zwischenflansches 24 an, wenn der Zwischenflansch 24 in
den Adapter 18 eingesetzt und um 60° verdreht ist, so daß die Verriegelungsnasen 34 die
Hinterschneidung 42 hintergreifen.
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Das
Spannsystem arbeitet in folgender Weise.
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Mittels
des Drehmomentschlüssels
wird das Kegelzahnrad 58 in dem Drehsinn gedreht, daß die jeweiligen
Spannzylinder 76 auseinander bewegt werden. Die Federelemente 78 drücken dabei
jeweils die Spannzylinder 76 und die Gewindemuttern 70 auseinander.
Die Stirnkanten der Spannzylinder 76 sind tangential aus
der Hinterschneidung 42 herausbewegt.
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Der
Adapter 18 wird nun auf den Zwischenflansch 24 eines
aufzunehmenden Spannfutters 24 axial aufgeschoben, wobei
die Verriegelungsnasen 34 durch die Umfangsaussparungen 38 in
den Durchgang 36 des Adapters 18 eintreten. Das Spannfutter 22 mit
dem Zwischenflansch 24 wird daraufhin um 60° gedreht,
so daß die
Verriegelungsnasen 34 die Hinterschneidung 42 hintergreifen.
Die axial abgeschrägte
Außenkante
der Verriegelungsnasen 34 liegt nun jeweils in dem axialen
Spalt zwischen den einander zugewandten Stirnflächen eines Paares von Spannzylindern 76.
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Nun
wird mittels des Drehmomentschlüssels das
Kegelzahnrad 58 im Gegensinne gedreht. Die Spannzylinder 76 jedes
Paares werden dadurch in oben beschriebener Weise synchron aufeinander
zu und in die Hinterschneidung 42 hinein bewegt. Die Spannzylinder 76 jedes
Paares drücken
dabei von entgegengesetzten Seiten gegen die beiden schrägen Dachflächen der
Verriegelungsnasen 34, wodurch der Ansatz 30 des
Zwischenflansches 24 in den Adapter 18 hineingezogen
wird und die Planauflagefläche 46 des
Zwischenflansches 24 unter Druck axial an der Planauflagefläche 44 des
Adapters 18 zur Anlage kommt. Die Federelemente 78 gewährleisten
dabei, daß unabhängig von
Fertigungstoleranzen sämtliche
Spannzylinder 76 mit gleichem Druck an den Schrägflächen der
Verriegelungsnasen 34 anliegen. Die Selbsthemmung der Feingewinde 68 halt
das Spannsystem in dem geschlossenen Zustand. Da die Achsen der
Wellen 52, 54 und 56 und damit auch der
Gewinde 68, 70 und der Spannzylinder 76 tangential
zur Rotationsachse der Spindel 10 angeordnet sind, wirken
die bei der Bearbeitung auftretenden Fliehkräfte stets senkrecht zur Achse
der Spannzylinder 76 und der Feingewinde 68. Die
Fliehkräfte
verstärken
somit die Selbsthemmung der Feingewinde 68 und sichern
zusätzlich
das Spannsystem.
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Zum
Wechseln des Spannfutters 22 werden mittels des Drehmomentschlüssels über das
Kegelzahnrad 58 die Gewindemuttern 70 wieder auseinander
bewegt. Dabei entspannen sich zunächst die Federelemente 78 und
dann werden auch die über
den Bajonett-Verschluß gekuppelten
Spannzylinder 76 auseinanderbewegt, bis sie aus der Hinterschneidung 42 herausgelangen
und die Verriegelungsnasen 34 freigeben. Nun kann das Spannfutter 22 mit dem
Zwischenflansch 24 wieder um 60° gegen den Adapter 18 verdreht
werden, so daß die
Verriegelungsnasen 34 wieder mit den Umfangsaussparungen 38 des
Durchgangs 36 zur Deckung kommen und der Adapter 18 wieder
axial von dem Zwischenflansch 24 abgehoben werden kann.
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Die
Schnellwechselvorrichtung ergibt eine dreifache Sicherung des Spannfutters.
Die erste Sicherung besteht in dem verdrehsicheren Formschluß zwischen
dem Adapter 18 und dem Zwischenflansch 24 durch
die in die Halbkreiskerben 50 eingreifenden Zentrierbolzen 48.
Die zweite Sicherung besteht in der Selbsthemmung der Feingewinde 68,
die durch die Fliehkräfte
verstärkt
wird. Die dritter Sicherung besteht in dem gegen Verdrehung formschlüssigen Eingreifen
der Außenkante
der Verriegelungsnasen 34 zwischen die Stirnkanten der
Spannzylinder 76.
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Der
Formschluß zwischen
Adapter 18 und Zwischenflansch 24 durch die Zentrierbolzen 48 verhindert,
daß schlagartige
Drehmomentbelastungen auf das Spannsystem wirken und zu einer Verklemmung
bzw. Verkeilung von Verriegelungsnasen 34 und Spannzylindern 76 und
zu einer Beschädigung der
Feingewinde 68 führen
können.
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Die
gesamte Verriegelung und Spannung der Vorrichtung ist außerhalb
des Querschnitts des Durchgangs 36 des Adapters 18 und
des Durchgangs 32 des Zwischenflansches 24 angeordnet,
so daß der
freie Innenquerschnitt für
die Zugstange oder sonstige Betätigungselemente
des Spannzeugs nicht eingeschränkt
wird.
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Die
gesamte Verriegelung und das gesamte Spannsystem ist symmetrisch
bezüglich
der Rotationsachse ausgebildet, so daß keine störenden Unwuchten auftreten.
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Für das gesamte
Spannsystem ist nur eine einzige Betätigung notwendig. Diese kann
in einfacher Weise mittels eines Drehmomentschlüssels über das radial zugängliche
Kegelzahnrad 58 erfolgen. Aufgrund dieser Betätigung des
Spannsystems ist der Zeitaufwand für den Spannfutter-Wechsel mit dem
Zeitaufwand eines aufwendigen automatischen Schnellwechsel-System
vergleichbar.
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Der
einfache rein mechanische Aufbau der Schnellwechsel-Vorrichtung
ermöglicht
eine kostengünstige
Herstellung.
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Die
Vorrichtung kommt mit einem geringen Raumbedarf zwischen dem Spindelkopf 12 und
dem Spannzeug aus. Dabei umschließt der Adapter das gesamte
Verriegelungs- und Spannsystem von außen dicht, so daß ein Eindringen
von Spänen
und Kühlmittel
nicht möglich
ist.
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Der
Aufbau und die Funktion der Schnellwechsel-Vorrichtung sind unabhängig von
dem Anbau des Adapters 18 an die Spindel 10 einerseits
und von dem Anbau des Zwischenflansches 24 an das Spannzeug
andererseits, so daß eine
Anpassung an beliebige genormte Spindeln und beliebige genormte Spannzeuge
möglich
ist, woraus sich ein sehr flexibler Einsatzbereich ergibt.