DE4423932A1 - Vorrichtung zum Schnellwechseln eines Spannzeugs einer Werkzeugmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Schnellwechseln eines Spannzeugs einer WerkzeugmaschineInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Gripping On Spindles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schnellwechseln
eines an der Spindel einer Werkzeugmaschine befestigbaren
Spannzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Um Werkzeugmaschinen bei sich häufiger ändernden Fertigungs
situationen besser auszulasten, ist es wichtig, das Spann
zeug (Spannfutter, Spanndorne, Spannzangen, Stirnseiten-Mit
nehmer) schnell und einfach auswechseln zu können. Das
manuelle Wechseln des Spannzeugs durch Aufschrauben auf den
Spindelkopf ist zeitraubend und nur bei kleinen Spannzeugen
akzeptabel. Bei großen und schweren Spannzeugen ist ein
manuelles Wechseln kaum möglich, da das schwere Spannzeug
mit einer Hand gehalten werden muß, um mit der anderen Hand
die Befestigungsschrauben eindrehen zu können. Insbesondere
ist ein solches Wechseln schwerer Spannzeuge bei Werkzeugma
schinen mit hängender Spindel schwierig, bei welchen das
Spannzeug an dem unteren Ende der vertikalen Spindel befe
stigt werden muß.
Es sind daher Schnellwechsel-Systeme der eingangs genannten
Gattung bekannt, die einen halbautomatischen Wechsel des
Spannzeugs ermöglichen. Bei diesen bekannten Vorrichtungen
(z. B. automatisches Spannzeug-Schnellwechsel-System der
Firma Röhm, D-89567 Sontheim/Brenz) wird auf die Spindel ein
hydraulischer Spannkopf aufgesetzt, mit welchem das Spann
zeug gespannt wird. Diese bekannten hydraulischen Schnell
wechsel-Systeme sind sehr aufwendig und beeinträchtigen
außerdem den flexiblen Einsatz von Spannfuttern mit Doppel
spannanforderungen sowie die Zuführung von Versorgungslei
tungen für den Bearbeitungsprozeß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünsti
ges Schnellwechsel-System zur Verfügung zu stellen, welches
eine problemlose Handhabung auch schwerer Spannzeuge insbe
sondere bei hängender Spindelanordnung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vor
richtung zum Schnellwechseln eines Spannzeugs mit den Merk
malen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Schnellwechsel-Vorrichtung wird an
dem Ende der Spindel ein Adapter befestigt, der mit einem an
dem Spannzeug befestigten Zwischenflansch zusammenwirkt. Der
Adapter und der Zwischenflansch sind so ausgebildet, daß sie
an jeweils genormten Befestigungen der Spindel und des
Spannzeugs angebracht werden können. Die Vorrichtung ist auf
diese Weise sehr universell einsetzbar. Insbesondere können
mit dem gleichen Adapter unterschiedlich große Spannzeuge
befestigt werden.
Die Schnellwechsel-Verbindung des Zwischenflansches mit dem
Adapter erfolgt rein mechanisch ohne hydraulische, pneumati
sche oder sonstige Hilfsmittel, so daß das Schnellwech
sel-System äußerst kostengünstig hergestellt werden kann und
keine Zuführleitungen benötigt, die Platz beanspruchen und
die Einsatzmöglichkeiten beeinträchtigen.
Die Verbindung des Zwischenflanschs mit dem Adapter erfolgt
nach Art eines Bajonett-Verschlusses, wobei axiale Zentrier
bolzen eine exakte verdrehsichere Winkelpositionierung
bewirken, während ein in dem Adapter vorgesehenes Spannsy
stem die axiale Verriegelung und Spannung des Zwischenflan
sches bewirkt. Das Spannsystem greift an den Verriegelungs
nasen des Bajonett-Verschlusses an, so daß diese Verriege
lungsnasen in vorteilhafter Weise eine zweifache Funktion
erfüllen.
Das Spannsystem umschließt den Bajonett-Verschluß an dessen
Außenumfang, so daß die gesamte Schnellwechsel-Vorrichtung
mit freiem Innenquerschnitt ausgebildet werden kann und den
für die Zugstange oder sonstige Betätigungselemente des
Spannzeugs zur Verfügung stehenden feien Innenquerschnitt
der Spindel nicht einschränkt.
Zudem kann das Spannsystem mittels einer einzigen Drehmo
ment-Einleitung betätigt werden, so daß der Spannzeug-Wech
sel schnell und einfach durchgeführt werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 perspektivisch die Schnellwechsel-Vorrichtung
von der Spannzeugseite,
Fig. 2 perspektivisch die Schnellwechsel-Vorrichtung
von der Spindelseite,
Fig. 3 perspektivisch die zusammenwirkenden Seiten des
Adapters und des Zwischenflansches,
Fig. 4 einen Axial-Teilschnitt der Schnellwechsel-Vor
richtung,
Fig. 5 das Spannsystem der Schnellwechsel-Vorrichtung
und
Fig. 6 ein Detail des Spannsystems.
Die Spindel 10, vorzugsweise die hängend angeordnete Dreh
spindel eines Drehautomaten weist an ihrem Ende einen Spin
delkopf 12 mit Befestigungseinrichtungen auf. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist der Spindelkopf 12 nach DIN
55026 Form A mit Befestigungslöchern 14 auf einem Flansch
und mit einem Zentrierkegel 16 ausgebildet.
Ein Adapter 18 wird an dem Spindelkopf 12 befestigt, wozu
der Adapter 18 mit einem Innenkegel und einem Flansch auf
dem Zentrierkegel 16 und dem Flansch des Spindelkopfes 12
aufsitzt. Befestigungsschrauben 20 und ein Positionierstein,
die in die Befestigungslöcher 14 eingesetzt werden, dienen
zur axialen Befestigung und zur exakten Winkelpositionierung
des Adapters 18 an dem Spindelkopf 12.
Das an der Spindel 10 zu befestigende Spannzeug ist in der
Zeichnung als Backen-Spannfutter 22 dargestellt. Anstelle
des Spannfutters 22 können auch beliebige andere Spannzeuge
in gleicher Weise auswechselbar an der Spindel 10 befestigt
werden. Das Spannfutter 22 oder die sonstigen verwendeten
Spannzeuge sind herkömmliche genormte Spannzeuge.
An der spindelseitigen Auflagefläche des Spannfutters 22
wird ein Zwischenflansch 24 aufgesetzt und mittels Befesti
gungsschrauben 26 befestigt, die von der Stirnseite in das
Spannfutter 22 eingesetzt sind, durch das Spannfutter 22
hindurchgreifen und in Gewindebohrungen 28 des Zwischenflan
sches 24 eingeschraubt werden.
Der Zwischenflansch 24 besteht aus einer kreisscheibenförmi
gen Platte mit einem spindelseitigen koaxialen zylindrischen
Ansatz 30. Mittig wird der Zwischenflansch 24 mit dem Ansatz
30 von einem Durchgang 32 axial durchsetzt, der dem Durch
tritt einer nicht dargestellten Zugstange für das Spannfut
ter 22 oder eines sonstigen Betätigungselementes für das
Spannzeug dient. Der zylindrische Ansatz 30 weist an seinem
spindelseitigen Ende drei in gleichem Winkelabstand angeord
nete radial nach außen abstehende Verriegelungsnasen 34 auf.
Die Verriegelungsnasen 34 bilden spindelseitig eine ebene zu
dem Zwischenflansch 24 parallele Fläche. Im Querschnitt
weisen die Verriegelungsnasen 34 etwa Dreiecksform auf.
Gegen die Platte des Zwischenflansches 24 hin sind die
Verriegelungsnasen 34 abgeschrägt, so daß sie etwa dachför
mig mit gegen die Platte hin abfallenden Schrägflächen
ausgebildet sind und sich ihr etwa dreieckiger Querschnitt
gegen die Platte des Zwischenflansches 24 hin verringert.
Der Adapter 18 weist ebenfalls einen mittigen koaxialen
Durchgang 36 für die Zugstange des Spannfutters 22 oder
sonstige Betätigungselemente auf. Der Durchgang 36 wird
spindelseitig durch einen Innenkegel gebildet, der auf dem
Zentrierkegel 16 des Spindelkopfes 12 aufsitzt. Spannfutter
seitig anschließend erweitert sich der Durchgang 36, so daß
sein Innendurchmesser dem Außendurchmesser des zylindrischen
Ansatzes 30 des Zwischenflansches 24 entspricht. Der Durch
gang 36 weist spannfutterseitig drei in gleichem Winkelab
stand angeordnete Umfangsaussparungen 38 auf, deren Quer
schnittsform der Querschnittsform der Verriegelungsnasen 34
entspricht. In der zeichnerischen Darstellung sind im Be
reich dieser Umfangsaussparungen 38 zusätzlich achsparallele
Bohrungen 40 vorgesehen, durch welche die Befestigungs
schrauben 20 eingesetzt werden, so daß die Dreiecksform der
Umfangsaussparungen in den Fig. 1 und 3 schlecht erkenn
bar ist. Zwischen den Umfangsaussparungen 38 weist der
Durchgang 36 eine Hinterschneidung 42 auf, deren radiale
Tiefe der radialen Abmessung der Verriegelungsnasen 34
entspricht. Die Hinterschneidung 42 ist in axialer Richtung
entsprechend der axialen Abschrägung der Verriegelungsnasen
34 abgeschrägt, wie dies in Fig. 4 am deutlichsten zu
erkennen ist.
Die dem Spannfutter 22 zugewandte Stirnfläche des Adapters
18 ist als Planauflagefläche 44 ausgebildet. Der Planaufla
gefläche 44 des Adapters 18 entspricht die dem Adapter 18
zugewandte, den Ansatz 30 kreisringförmig umschließende
Planauflagefläche 46 des Zwischenflansches 24. In die Plan
auflagefläche 44 des Adapters 18 sind in gleichem Winkelab
stand und jeweils auf halbem Winkel zwischen den Umfangsaus
sparungen 38 drei Zentrierbolzen 48 eingesetzt. Die Zen
trierbolzen 48 sind in der Planauflagefläche 44 axial ver
schiebbar gelagert und, wie Fig. 4 zeigt, pneumatisch
abgefedert. Der Außendurchmesser des Zwischenflansches 24
stimmt mit dem Teilkreisdurchmesser der Zentrierbolzen 48
überein. Im Außenumfang des Zwischenflansches 24 sind drei
in gleichem Winkelabstand angeordnete und in der Winkelposi
tion mit den Verriegelungsnasen 34 zusammenfallende Halb
kreiskerben vorgesehen, deren Durchmesser dem Durchmesser
der Zentrierbolzen 48 entspricht.
Das Wechseln des Spannfutters 22 bzw. eines sonstigen Spann
zeugs läuft in folgender Weise ab:
Bei einer Drehmaschine mit hängender Spindel 10 wird das
Spannfutter 22 mit dem Zwischenflansch 24 auf einem nicht
dargestellten drehbaren und axial abgefederten Aufnahmetel
ler aufgelegt. Die Spindel 10 wird in X-Richtung über das
aufzunehmende Spannfutter 22 gefahren. Die Drehpositionen
des Spannfutters 22 mit dem Zwischenflansch 24 einerseits
und der Spindel 10 mit dem Adapter 18 andererseits werden so
ausgerichtet, daß die drei Verriegelungsnasen 34 des Zwi
schenflansches 24 mit den drei Umfangsaussparungen 38 des
Adapters 18 zur Deckung kommen. Die Spindel 10 wird dann in
Z-Richtung nach unten gefahren, wobei die Verriegelungsnasen
34 in die Umfangsaussparungen 38 eindringen. Die Zentrier
bolzen 48 kommen dabei zur Anlage auf der Planauflagefläche
46 des Zwischenflansches 24, wodurch die Spindel 10 mit dem
Adapter 18 das Spannfutter 22 noch einige Millimeter in die
Federung des Aufnahmetellers drückt. Der Zwischenflansch 24
sitzt damit zentriert in dem Adapter 18.
Anschließend wird das Spannfutter 22 mit dem Zwischenflansch
24 auf dem Aufnahmeteller liegend um 60° gedreht, wobei die
Verriegelungsnasen 34 in die Hinterschneidungen 42 eingrei
fen, so daß der Zwischenflansch 24 bajonettartig an dem
Adapter 18 verriegelt ist. Bei dieser Drehbewegung wird
gleichzeitig der nicht dargestellte Bajonett-Verschluß des
Spannfutters 22 mit der nicht dargestellten Zugstange ver
riegelt.
Bei der 60°-Drehung des Spannfutters 22 mit dem Zwischen
flansch 24 kommen die Halbkreiskerben 50 des Zwischenflan
sches 24 mit den Zentrierbolzen 48 des Adapters 18 zur
Deckung. Die Zentrierbolzen 48 stützen sich daher nicht mehr
auf der Planauflagefläche 46 des Zwischenflansches 24 ab und
der Zwischenflansch 24 wird axial freigegeben, so daß die
Federung des Aufnahmetellers das Spannfutter 22 mit dem
Zwischenflansch 24 gegen den Adapter 18 drücken kann und die
Planauflageflächen 44 und 46 des Adapters 18 und des Zwi
schenflansches 24 aneinander anliegen. Damit ist eine exakte
axiale Festlegung des Spannfutters 22 an der Spindel 10
gewährleistet. In dieser Stellung wird der Zwischenflansch
24 durch ein nachfolgend beschriebenes Spannsystem in dem
Adapter 18 verriegelt.
Die Zentrierbolzen 48 des Adapters 18 greifen nun axial in
die Halbkreiskerben 50 des Zwischenflansches 24, wodurch
eine exakte Winkelpositionierung und eine formschlüssige
Verdrehsicherung zwischen Spindel 10 und Spannfutter 22
bewirkt wird. Der Formschluß zwischen den Zentrierbolzen 48
und den Halbkreiskerben 50 nimmt auch das gesamte Drehmoment
auf, wenn das Spannfutter 22 in einem "Crash"-Fall gegen
einen Widerstand läuft und schlagartig stillsteht.
Im folgenden wird das Spannsystem zur Verriegelung des
Zwischenflansches 24 in dem Adapter 18 unter Bezugnahme auf
die Fig. 4 bis 6 beschrieben.
In dem Adapter 18 sind spannfutterseitig von der Hinter
schneidung 42 drei Wellen 52, 54, 56 gelagert, die in der
Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind, welches
dem Durchgang 36 umschrieben ist. Zwei Wellen 52 und 54 sind
als Vielkeilwellen ausgebildet, während die dritte Welle 56
einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und nur als Lager
welle dient. Ein mit radialer Achse in dem Adapter 18 gela
gertes Kegelzahnrad 58 ist von der Außenseite des Adapters
18 über einen Innenmehrkant mittels eines Drehmomentschlüs
sels drehbar. Über die Drehung des Kegelzahnrads 58 mittels
des Drehmomentschlüssels ist das gesamte Spannsystem betä
tigbar. Das Kegelzahnrad 58 greift jeweils in Kegelzahnräder
60 ein, die drehbar in dem Adapter 18 gelagert sind und
drehschlüssig auf dem einen Ende der Vielkeilwelle 52 bzw.
der Vielkeilwelle 54 sitzen. Auf dem jeweils anderen Ende
der Vielkeilwellen 52 und 54 sitzt ein gleiches Kegelzahnrad
62 drehschlüssig und in dem Adapter 18 drehbar gelagert.
Über mit radialer Achse drehbar in dem Adapter 18 gelagerte
Kegelzahnräder 64 wird die Drehung der Kegelzahnräder 62 auf
gleich ausgebildete Kegelzahnräder 66 übertragen, die auf
den beiden Enden der Lagerwelle 56 frei drehbar in dem
Adapter 18 gelagert sind. Wird das Kegelzahnrad 58 mittels
des Drehmomentschlüssels betätigt, so werden von diesem
Kegelzahnrad 58 die Kegelzahnräder 60 angetrieben, über die
Vielkeilwellen 52 und 54 drehen sich die Kegelzahnräder 62
synchron mit den Kegelzahnrädern 60 und die Kegelzahnräder
62 treiben über die Kegelzahnräder 64 die Kegelzahnräder 66
an. Da sämtliche Kegelzahnräder 58, 60, 62, 64 und 66 glei
che Zahnung aufweisen, drehen sich die Kegelzahnräder 60, 62
und 66 synchron, wenn das Kegelzahnrad 58 betätigt wird.
Die Kegelzahnräder 60, 62 und 66 weisen jeweils einen die
zugehörige Welle 52, 54 bzw. 56 koaxial umschließenden
Ansatz mit einem Feingewinde 68 auf. Auf diesem Feingewinde
68 sitzt eine Gewindemutter 70, die mit einer Federnase 72
in eine achsparallele Nut 74 des Adapters 18 eingreift und
somit verdrehgesichert axial mit einem Hub von jeweils ca.
10 mm verschiebbar ist. Die Feingewinde 68 der Kegelzahnrä
der 60 und 62 sind gegenläufig, so daß sich bei Drehung der
Vielkeilwellen 52 und 54 und damit gleichsinniger Drehung
der Kegelzahnräder 60 und 62 die Gewindemuttern 70 je nach
Drehrichtung aufeinander zu- oder voneinander wegbewegen. Da
die beiden Kegelzahnräder 66, die auf der Lagerwelle 56
sitzen, gegensinnig angetrieben werden, wie dies durch die
Pfeile in Fig. 5 erkennbar ist, sind die Feingewinde 68
dieser Kegelzahnräder 66 gleichsinnig ausgebildet. Auch hier
bewirkt der Antrieb der Kegelzahnräder 66 durch das Kegel
zahnrad 58 somit, daß die Gewindemuttern 70 sich je nach
Drehrichtung aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen.
An den von den Kegelzahnrädern 60, 62 bzw. 66 abgewandten
axialen Enden der Gewindemuttern 70 ist jeweils über einen
Bajonettverschluß ein Spannzylinder 66 befestigt. Die Spann
zylinder 76 umschließen koaxial die jeweilige Welle 52, 54
bzw. 56 und sind auf diesen Wellen 52, 54, 56 axial ver
schiebbar gelagert. Der den Spannzylinder 76 mit der Gewin
demutter 70 koppelnde Bajonettverschluß weist ein axiales
Spiel von ca. 2 mm auf. Axial zwischen den Spannzylinder 76
und die Gewindemutter 70 ist ein elastisches Federelement 78
eingesetzt, welches den Spannzylinder 76 und die Gewindemut
ter 70 auseinanderdrückt, so daß das axiale Spiel nur gegen
den Druck dieses Federelements 78 wirksam wird. Damit sich
die die Gewindemuttern 70 mit den jeweiligen Spannzylindern
76 verbindenden Bajonett-Verschlüsse nicht öffnen können,
weisen auch die Spannzylinder 76 jeweils eine Federnase 80
auf, die in die Nut 74 des Adapters 18 eingreift. Sind die
Gewindemuttern 70 und die Spannzylinder 76 über den Bajo
nett-Verschluß gekuppelt, so sind die Federnasen 72 der
Gewindemuttern 70 und die Federnasen 80 der Spannzylinder 76
fluchtend und das komplette jeweils aus Welle, Kegelzahnrä
dern, Gewindemuttern und Spannzylindern bestehende System
kann in eine zugehörige Gehäusebohrung des Adapters 18
eingeschoben werden. Die in die Nut 74 eingreifenden Feder
nasen 72 und 78 verhindern eine gegenseitige Verdrehung von
Gewindemutter 70 und Spannzylinder 76 und damit das Lösen
des Bajonett-Verschlusses, wobei die axiale gegenseitige
Verschiebbarkeit von Gewindemutter 70 und Spannzylinder 76
gegen die Federkraft des Federelements 78 erhalten bleibt.
Die jeweils auf einer der Wellen 52, 54, 56 sitzenden Spann
zylinder 76 greifen mit ihren einander zugewandten axialen
Stirnkanten in die Hinterschneidung 42 in deren abgeschräg
tem Bereich ein und greifen an den beiden schrägen Dachflä
chen der Verriegelungsnasen 34 des Zwischenflansches 24 an,
wenn der Zwischenflansch 24 in den Adapter 18 eingesetzt und
um 60° verdreht ist, so daß die Verriegelungsnasen 34 die
Hinterschneidung 42 hintergreifen.
Das Spannsystem arbeitet in folgender Weise.
Mittels des Drehmomentschlüssels wird das Kegelzahnrad 58 in
dem Drehsinn gedreht, daß die jeweiligen Spannzylinder 76
auseinander bewegt werden. Die Federelemente 78 drücken
dabei jeweils die Spannzylinder 76 und die Gewindemuttern 70
auseinander. Die Stirnkanten der Spannzylinder 76 sind
tangential aus der Hinterschneidung 42 herausbewegt.
Der Adapter 18 wird nun auf den Zwischenflansch 24 eines
aufzunehmenden Spannfutters 24 axial aufgeschoben, wobei die
Verriegelungsnasen 34 durch die Umfangsaussparungen 38 in
den Durchgang 36 des Adapters 18 eintreten. Das Spannfutter
22 mit dem Zwischenflansch 24 wird daraufhin um 60° gedreht,
so daß die Verriegelungsnasen 34 die Hinterschneidung 42
hintergreifen. Die axial abgeschrägte Außenkante der Verrie
gelungsnasen 34 liegt nun jeweils in dem axialen Spalt
zwischen den einander zugewandten Stirnflächen eines Paares
von Spannzylindern 76.
Nun wird mittels des Drehmomentschlüssels das Kegelzahnrad 58
im Gegensinne gedreht. Die Spannzylinder 76 jedes Paares
werden dadurch in oben beschriebener Weise synchron aufein
ander zu und in die Hinterschneidung 42 hinein bewegt. Die
Spannzylinder 76 jedes Paares drücken dabei von entgegenge
setzten Seiten gegen die beiden schrägen Dachflächen der
Verriegelungsnasen 34, wodurch der Ansatz 30 des Zwischen
flansches 24 in den Adapter 18 hineingezogen wird und die
Planauflagefläche 46 des Zwischenflansches 24 unter Druck
axial an der Planauflagefläche 44 des Adapters 18 zur Anlage
kommt. Die Federelemente 78 gewährleisten dabei, daß unab
hängig von Fertigungstoleranzen sämtliche Spannzylinder 76
mit gleichem Druck an den Schrägflächen der Verriegelungsna
sen 34 anliegen. Die Selbsthemmung der Feingewinde 68 hält
das Spannsystem in dem geschlossenen Zustand. Da die Achsen
er Wellen 52, 54 und 56 und damit auch der Gewinde 68, 70
und der Spannzylinder 76 tangential zur Rotationsachse der
Spindel 10 angeordnet sind, wirken die bei der Bearbeitung
auftretenden Fliehkräfte stets senkrecht zur Achse der
Spannzylinder 76 und der Feingewinde 68. Die Fliehkräfte
verstärken somit die Selbsthemmung der Feingewinde 68 und
sichern zusätzlich das Spannsystem.
Zum Wechseln des Spannfutters 22 werden mittels des Drehmo
mentschlüssels über das Kegelzahnrad 58 die Gewindemuttern
70 wieder auseinander bewegt. Dabei entspannen sich zunächst
die Federelemente 78 und dann werden auch die über den
Bajonett-Verschluß gekuppelten Spannzylinder 76 auseinander
bewegt, bis sie aus der Hinterschneidung 42 herausgelangen
und die Verriegelungsnasen 34 freigeben. Nun kann das Spann
futter 22 mit dem Zwischenflansch 24 wieder um 60° gegen den
Adapter 18 verdreht werden, so daß die Verriegelungsnasen 34
wieder mit den Umfangsaussparungen 38 des Durchgangs 36 zur
Deckung kommen und der Adapter 18 wieder axial von dem
Zwischenflansch 24 abgehoben werden kann.
Die Schnellwechselvorrichtung ergibt eine dreifache Siche
rung des Spannfutters. Die erste Sicherung besteht in dem
verdrehsicheren Formschluß zwischen dem Adapter 18 und dem
Zwischenflansch 24 durch die in die Halbkreiskerben 50
eingreif enden Zentrierbolzen 48. Die zweite Sicherung be
steht in der Selbsthemmung der Feingewinde 68, die durch die
Fliehkräfte verstärkt wird. Die dritter Sicherung besteht in
dem gegen Verdrehung formschlüssigen Eingreifen der Außen
kante der Verriegelungsnasen 34 zwischen die Stirnkanten der
Spannzylinder 76.
Der Formschluß zwischen Adapter 18 und Zwischenflansch 24
durch die Zentrierbolzen 48 verhindert, daß schlagartige
Drehmomentbelastungen auf das Spannsystem wirken und zu
einer Verklemmung bzw. Verkeilung von Verriegelungsnasen 34
und Spannzylindern 76 und zu einer Beschädigung der Feinge
winde 68 führen können.
Die gesamte Verriegelung und Spannung der Vorrichtung ist
außerhalb des Querschnitts des Durchgangs 36 des Adapters 18
und des Durchgangs 32 des Zwischenflansches 24 angeordnet,
so daß der freie Innenquerschnitt für die Zugstange oder
sonstige Betätigungselemente des Spannzeugs nicht einge
schränkt wird.
Die gesamte Verriegelung und das gesamte Spannsystem ist
symmetrisch bezüglich der Rotationsachse ausgebildet, so daß
keine störenden Unwuchten auftreten.
Für das gesamte Spannsystem ist nur eine einzige Betätigung
notwendig. Diese kann in einfacher Weise mittels eines
Drehmomentschlüssels über das radial zugängliche Kegelzahn
rad 58 erfolgen. Aufgrund dieser Betätigung des Spannsystems
ist der Zeitaufwand für den Spannfutter-Wechsel mit dem
Zeitaufwand eines aufwendigen automatischen Schnellwech
sel-System vergleichbar.
Der einfache rein mechanische Aufbau der Schnellwechsel-Vor
richtung ermöglicht eine kostengünstige Herstellung.
Die Vorrichtung kommt mit einem geringen Raumbedarf zwischen
dem Spindelkopf 12 und dem Spannzeug aus. Dabei umschließt
der Adapter das gesamte Verriegelungs- und Spannsystem von
außen dicht, so daß ein Eindringen von Spänen und Kühlmittel
nicht möglich ist.
Der Aufbau und die Funktion der Schnellwechsel-Vorrichtung
sind unabhängig von dem Anbau des Adapters 18 an die Spindel
10 einerseits und von dem Anbau des Zwischenflansches 24 an
das Spannzeug andererseits, so daß eine Anpassung an belie
bige genormte Spindeln und beliebige genormte Spannzeuge
möglich ist, woraus sich ein sehr flexibler Einsatzbereich
ergibt.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Schnellwechseln eines an der Spindel
einer Werkzeugmaschine befestigbaren Spannzeugs, mit
einem an der Spindel befestigten Adapter, der mit einem
an dem Spannzeug befestigten Zwischenflansch verriegel
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenflansch
(24) koaxial in einen axialen Durchgang (36) des Adap
ters (18) einführbar ist und radial nach außen abste
hende Verriegelungsnasen (34) aufweist, die bei einem
gegenseitigen Verdrehen von Zwischenflansch (24) und
Adapter (18) um die gemeinsame Rotationsachse zur Ver
riegelung in eine Hinterschneidung (42) des Adapters
(18) eingreifen, und daß in dem Adapter (18) ein Spann
system angeordnet ist, welches den Durchgang (36) um
schließt und in der Hinterschneidung (42) an den Ver
riegelungsnasen (34) angreift, um den Zwischenflansch
(24) axial zur Anlage an dem Adapter (18) zu ziehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zwischenflansch (24) einen axialen Durchgang (32)
aufweist und daß der Durchgang (36) des Adapters (18)
und der Durchgang (32) des Zwischenflanschs (24) den
gleichen Mindestinnendurchmesser aufweisen wie die
Spindel (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchgang (36) des Adapters (18) einen
Abschnitt mit größerem Innendurchmesser aufweist, in
welchen der Zwischenflansch (14) mit einem zylindrischen
Ansatz (30) einführbar ist, an welchem die Verriege
lungsnasen (34) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsnasen (34)
symmetrisch zur Rotationsachse angeordnet sind, vorzugs
weise daß drei um jeweils 120° im Winkel gegeneinander
versetzte Verriegelungsnasen (34) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Adapter (18) bzw. dem
Zwischenflansch (24) außermittig wenigstens ein axialer
Zentrierbolzen (48) angeordnet ist, der beim Einführen
des Zwischenflansches (24) in den Adapter (18) gegen
eine Stirnfläche des Zwischenflansches (24) bzw. des
Adapters (18) anschlägt und nach dem gegenseitigen
Verdrehen des Adapters (18) und des Zwischenflansches
(24) in die Verriegelungsstellung zur formschlüssigen
Verdrehsicherung axial in eine Aufnahme (50) des Zwi
schenflansches (24) bzw. des Adapters (18) eingreift.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannsystem den Verrie
gelungsnasen (34) in deren Verriegelungsstellung zu
geordnete Paare von Spannzylindern (76) aufweist, die in
tangentialer Richtung gegeneinander bewegbar sind und an
in Axialrichtung abfallenden Schrägflächen der Verrie
gelungsnasen (34) angreifen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannzylinder (76) auf tangential angeordneten
Wellen (52, 54, 56) verschiebbar geführt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Spannzylinder (76) mittels drehangetriebe
ner, selbsthemmender Feingewinde (68) verschiebbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannzylinder (76) jeweils in ihrer Verschiebungs
richtung abgefedert mit einer Gewindemutter (70) gekup
pelt sind, die mittels des Feingewindes (68) verschieb
bar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Feingewinde (68) mittels auf den jeweiligen
Wellen (52, 54, 56) angeordneter Zahnradgetriebe ver
drehbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zahnradgetriebe auf den jeweiligen Wellen (52,
54, 56) angeordnete jeweils einem der Spannzylinder (76)
zugeordnete Kegelzahnräder (60, 62, 66) aufweist und daß
die Kegelzahnräder (60, 62, 66) der Wellen (52, 54, 56)
jeweils über ein zwischengeschaltetes in dem Adapter
(18) gelagertes Kegelzahnrad (58, 64) miteinander ge
triebemäßig gekoppelt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der zwischengeschalteten Kegelzahnräder (58)
durch einen radial einsetzbaren Drehmomentschlüssel
antreibbar ist, und daß das Antriebsdrehmoment auf die
übrigen Kegelzahnräder (60, 62, 64, 66) über die als
Vielkeilwellen (52, 54) ausgebildeten Wellen übertragen
wird.
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