DE4423890A1 - Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung - Google Patents
Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter SpannungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft den Gebrauch der Mauerverankerungstechnik
in der Technologie der Fertigbau-Betonmauern.
In unserer Zeit ist eine immer stärkere Zunahme von Vorfertigungsverfahren für
Erdstützmauern und/oder Brückenpfeiler zu verzeichnen. Wir beziehen uns natürlich
auf die Industrialisierung der Fertigung dieser Elemente, d. h. auf die Systematisierung
und, im allgemeinen, die Herstellung dieser Mauern in einem von dem der Endverwen
dung unterschiedlichen Ort. Die zur Zeit gebräuchlichen Systeme kann man in zwei
große Gruppen einteilen. Die erste bezieht sich auf das Verfahren, das mit "Erdverstär
kung" bezeichnet wird, wobei gewöhnlich einige gemischte oder eingeschobene wider
standsfähige Elemente in die Aufschüttung eingesetzt werden, die der Erde eine Art
künstlichen Zusammenhalt verleihen und es dadurch ermöglichen, sie in der Vertikalen
oder mit quasi vertikalen Neigungen zu halten. Diese widerstandsfähigen Elemente
werden meist mit einem Oberflächenelement verstärkt, manchmal "Schale" oder "Haut"
genannt, das den Zerfall an der Oberfläche der Gesamtanordnung verhindert, die meist
mit "Pfeiler" bezeichnet wird. Es existieren viele Versionen dieses Schemas, je nach
Typ und Eigenschaften der Verstärkungselemente, die aus Werkstoffen von Metall bis
hin zu Kunststoff bestehen können und die Form von Bändern oder Streifen bis hin zu
Netzen oder sogar Geweben haben.
Das zweite heutzutage beliebte System ist das klassischste; wir könnten es mit
"Gegenpfeilermauern" bezeichnen. Bei diesem System wird eine zuvor oder nachträg
lich mit Gegenpfeilern verbundene Platte hergestellt. Die Gesamtanordnung wird auf
der Baustelle mittels Kränen und Unterfangen eingesetzt, und gewohnheitsmäßig wird
dazu übergegangen, den Beton der Fundamentbasis zu gießen. Sobald der Beton der
Fundamentbasis erstarrt ist, kann die Hintermauerung der Mauer aufgefüllt werden. Es
existieren zahlreiche Varianten, je nach Typ des Gegenpfeilers, durchgehend mit der
Mauerabschirmung verbunden oder von dieser getrennt, je nachdem, ob die Mauerab
schirmung und der Gegenpfeiler gleichzeitig hergestellt werden oder nicht. Gelegentlich
werden diese nachträglich verbunden, und in einigen Fällen werden bei der Betonierung
der Fundamentbasis lediglich die Gegenpfeiler erfaßt, wobei die Platten schirmartig aus
einem oder mehreren Teilen bestehen, die zwischen den Gegenpfeilern eingesetzt
werden. Wie schon gesagt, die Zahl der Varianten ist enorm, und es wäre unmöglich,
hier, wenn auch noch so oberflächlich, sämtliche heutzutage gebräuchlichen Systeme
zu beschreiben. Bei Mauern von geringer Höhe zum Beispiel werden auch häufig
Mauerabschirmung und Gegenpfeiler zusammen mit der Fundamentbasis in der Fabrik
betoniert.
Unter den vorhandenen Systemen basieren einige auf der Idee der "Veranke
rung" oder Befestigung der Stirnseite oder Ansicht, d. h. des Teils, den wir mit "Platte"
bezeichnet haben, an hinter der Hinterfüllung vorhandenen Bereichen mit wider
standsfähigen Eigenschaften. Beispielsweise werden häufig, im allgemeinen an Ort und
Stelle hergestellte, Betonplatten an Bereichen der Gesteinshintermauerung verankert. Es
existieren besondere Techniken, bei denen das Gestein angebohrt wird, ein Bolzen
eingeführt und dieser an dem Gestein befestigt oder "verankert" wird. Normalerweise
wird dies nicht bei Fertigbauteilen angewandt, obgleich es offensichtlich ist, daß die
Platten immer vorgefertigt sein können. Ein anderes bekanntes System ist die
Verwendung von Verankerungen mittels Einführung von "Uferbalken" oder Säulenfüßen
oder Platten in die Füllung der Hintermauerung einer Mauer aus Metallspundbohlen.
Die Erfindung, die den Gegenstand dieses Patents darstellt, beruht auf einer
ähnlichen Technik, wenn auch mit ihr eigenen Merkmalen. Die Idee einer an eine
Fundamentbasis betonierten Plattenanordnung mit Gegenpfeilern bewirkt, daß die
widerstandsfähige Anordnung aus Platte und Gegenpfeiler strukturell gesehen "in
Konsole" oder Kragstein arbeitet. Dies ist eine höchst ineffiziente Arbeitsweise und mit hohen
Materialkosten verbunden. Die vorgeschlagene Erfindung beruht darauf, die Gesamta
nordnung aus Platte und Gegenpfeiler in die Fundamentbasis eingebaut, aber zudem an
irgendeinem Zwischenpunkt befestigt arbeiten zu lassen. All dies, ohne eine Verstär
kung des Bodens zu erfordern und ohne daß die Technik an die der Erdverstärkung
erinnere. Das Problem ergibt sich aus den Schwierigkeiten, die das vorgeschlagene
System in der Praxis mit Betonwerkstoffen hätte, auf die sich die Erfindung ausschließ
lich bezieht, und zwar wegen deren geringer Verformbarkeit.
Nachstehend folgt eine zusammenfassende Beschreibung einer möglichen
praktischen Ausführung der Erfindung, unter Bezugnahme auf die der vorliegenden
Patentbeschreibung anliegenden Zeichnungen. In Fig. 1 sehen wir einen Querschnitt
der vorgeschlagenen Mauer. Fig. 2 gibt eine Draufsicht eines Stücks dieser Mauer
wieder. Aus den vorgeschlagenen Maßen und Dimensionen läßt sich auf die sehr
beträchtliche Materialeinsparung schließen, die man erzielt, ohne daß dies an anderer
Stelle ausgeglichen würde. In Fig. 3 sehen wir den Bauprozeß, einen der entscheiden
den Bestandteile der vorliegenden Erfindung, wobei die Fundamentbasis mit ihren
Abmessungen maßstabgerecht wiedergegeben wird, für eine als Beispiel gewählte
mittlere Mauerhöhe. Die Fundamentbasis wurde für eine die Hälfte der Gesamthöhe
ausmachende Höhe bemessen. Auf diese Weise gelingt es, den Montageprozeß an Ort
und Stelle auf dieselbe Art wie bei Verwendung einer beliebigen anderen herkömmli
chen Fertigbaumauer einzuleiten, mit der Besonderheit, daß eine sehr beträchtliche
Verringerung der Abmessungen der Fundamentbasis erreicht wird. Fig. 4 ist eine
Mauer mit einer herkömmlichen Fundamentbasis für dieselbe Mauerhöhe, und man
kann die konsolenförmige oder Kragstein Verstärkung sehen, die die Mauer tragen muß. Fig. 5 zeigt
die Fundamentbasis der Erfindung, auf die sich dieses Patent bezieht, mit denselben
Sicherheitskoeffizienten. Betrachtet man Fig. 3, so kann man sehen, daß die
Hintermauerung der Mauer mit der gefertigten Fundamentbasis bis zur Hälfte ihrer
Höhe ausgefüllt wird, ohne daß irgendein berechneter Sicherheitskoeffizient überschrit
ten würde. Sobald man mit der Auffüllung bis zur Hälfte der Mauerhöhe gelangt ist,
wird in geeigneter Stellung, d. h. in ausreichender Entfernung vom Aktivdruckkeil, ein
ebenfalls vorgefertigter oder an Ort und Stelle hergestellter "Uferbalken" oder Quader
aus Stahlbeton eingesetzt, mit dem ein Bolzen aus galvanisiertem Stahl des nach der
Berechnung erforderlichen Querschnitts verbunden ist. Dieser Bolzen wirkt als "Binder"
und macht die Verankerung der Mauer aus. Anschließend wird weiter angeschüttet und
verdichtet, vom "Uferbalken" zur Platte hin, um Bewegung des ersteren zu verhindern.
Je nach Art der Ausführung des zweiten Teils der Anschüttung, wird sich die Mauer
insgesamt einwandfrei verhalten. Allenfalls können leichte Verschiebungen der Platten
auftreten, wobei dies in keinem Fall Sicherheitsverlust bedeutet, und nur im Fall einer
wenig sorgfältigen Ausführung. In Fig. 6 sehen wir eine Einzelheit des Veranke
rungssystems des Bolzens an der Abschirmung, die die spätere Regelung der
Arbeitsspannung erlaubt. Sobald die Mauer fertiggestellt, die erwähnte Spannung
reguliert und ihre Stabilisierung überprüft ist, geht man zur Auffüllung und Abdeckung
der Arbeitsschale über, ohne daß von außen Reste des Prozesses zu bemerken wären.
Die beschriebene Erfindung bedeutet eine sehr beträchtliche Verbesserung bei
den Kosten der Erdstützmauern. Die Größenordnung der erzielten Einsparung erreicht
für Mauern einer gewissen Höhe, zum Beispiel sechs Meter, fünfzig Prozent.
Eine Vervollkommnung, die mit dieser Erfindung erzielt wird, besteht in der
genauen Überwachung der Arbeitsspannung des Mauerankers. Wird diese Überwachung
ausgeführt, wird jede Möglichkeit einer Verschiebung, die unerwünschte Auswirkungen,
im wesentlichen vom einem ästhetischen Gesichtspunkt, haben könnte, beseitigt.
Die Überwachung der Spannung des Mauerankers kann mittels eines Klemm-
Drehmomentschlüssels geschehen, der das Anzugsdrehmoment festsetzt. In Abhängig
keit von diesem Moment kann die Arbeitsspannung des Bolzens, die mit der
berechneten Spannung übereinstimmen muß, gesichert werden. Das heißt, dieser zweite
Teil der Erfindung bedeutet, daß zum ersten Mal Erdstützstrukturen und Brückenpfeiler
mit einer fast genauen Kenntnis der Arbeitsspannungen dieser Strukturen gefertigt
werden können. Es ist bekannt, daß die von der Erde hervorgerufenen Drücke mit
halbempirischen Mitteln auf der Grundlage von alten Formeln berechnet werden, die
den Bauprozeß wie z. B. das Verdichten oder die tatsächlichen Eigenschaften der
Auffüllung nicht berücksichtigen. Mit der beschriebenen Erfindung kann zum großen
Teil die Arbeitsweise der Konstruktion kontrolliert werden, was einen äußerst
bedeutenden Fortschritt auf dem Gebiet der Erdstütztechnik darstellt.
Zum besseren Verständnis der verschiedenen Abbildungen der beiliegenden
Zeichnungen folgt nachstehend eine vollständige Beschreibung derselben.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt der Mauer 1, wobei die Fundamentbasis 2,
in die diese eingebaut ist, der Bolzen 3, der als Maueranker wirkt, und der
"Uferbalken" 4 aus Stahlbeton zu sehen sind.
Fig. 2 ist eine Draufsicht eines Stücks der Mauer 1, in der man die
verschiedenen Maueranker, die es trägt, sehen kann.
In Fig. 3 kann man den Bauprozeß dieser Mauer 1 sehen, die entsprechende
Fundamentbasis 2, die Füllung der Hintermauerung 5 der Mauer bis zur Hälfte ihrer
Höhe, den "Uferbalken" 4 und die übrige Auffüllung 6 zur Vermeidung der
Bewegung des "Uferbalkens" 4.
Fig. 4 ist eine Mauer 7 mit einer herkömmlichen Fundamentbasis 8, wobei
der Gegenpfeiler zu sehen ist, der die Funktion einer Konsole oder Kragstein 9 hat, die die Mauer
tragen muß.
In Fig. 5 ist der Größenunterschied zu der Fundamentbasis einer gemäß der
Erfindung, die den Gegenstand dieses Patents darstellt, gefertigten Mauer zu sehen
sowie die geringere Größe des Gegenpfeilers, der nun zweifach abgestützt, auf die
Fundamentbasis und auf die Verankerung, arbeitet.
In Fig. 6 schließlich erscheint im Detail die Verbindung von Gegenpfeiler und
Verankerung; man sieht den Bolzen 3, den Verteilungsring 10 und die Mutter 11,
die in der Arbeitsschale 12 verbleiben; diese wird, sobald die Arbeitsspannung
reguliert ist und ihre Stabilisierung überprüft, mit Mörtel aufgefüllt und erhält dieselbe
Fertigbearbeitung wie der Rest der Plattenoberfläche.
Da der Gegenstand des vorliegenden Patents in ausreichender Form beschrieben
ist, um begriffen und von einem Fachmann in die Praxis umgesetzt zu werden, wird
darum ersucht, das Alleinrecht, das sich aus der vorliegenden Schutzrechtseintragung
herleitet, auf solche Detailabweichungen auszudehnen, die diese in ihrer Essenz nicht
verändern; diese wird bezüglich ihrer ihre Neuheit ausmachenden Eigenschaften in den
nachstehenden Patentansprüchen zusammengefaßt, die die vorhergehende Pa
tentbeschreibung in Auszügen wiedergeben und vervollständigen.
Claims (5)
1. Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere "Uferbalken" oder Betonpfeiler in die
Mauerfüllung selbst eingesetzt werden, wobei sie mit der Mauerabschirmung oder
Außenseite der Mauer durch ein starres Element derart verbunden sind, daß die
Unbeweglichkeit des "Uferbalkens" die Stabilität der äußeren Mauerabschirmung
sichert, ohne daß es notwendig wäre, eine Erdverstärkung vorzunehmen in dem Sinne,
den dieser Begriff bei den gebräuchlichen Techniken hat.
2. Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung gemäß
Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem für eine merklich
geringere Höhe als die Gesamthöhe der Mauer vorgesehenen Unterstützungselement in
ihrem Fuß oder "Fundamentbasis" gestaltet ist, das eine erste Auffüllungsphase der
Hintermauerung ermöglicht, bis man zum Bereich für das Einsetzen der "Uferbalken"
gelangt.
3. Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung gemäß
den vorhergehenden Patentansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das starre
Verbindungselement zwischen der Mauerabschirmung und dem "Uferbalken" aus
galvanisiertem Stahl besteht und wenigstens sein an der Mauerabschirmung befestigtes
Ende mit Gewinde versehen ist, wodurch die Klemmung und die daraus resultierende
Bewegung des "Uferbalkens" in dem zur Mobilisierung des notwendigen passiven
Erddrucks erforderlichen Maße ermöglicht werden.
4. Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung gemäß
allen vorhergehenden Patentansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrolle der
Klemmung und folglich der Spannung im Stahlelement mit einem Drehmoment-
Schraubenschlüssel oder einem gleichwertigen System geprüft wird, das das Anzugs
drehmoment sichert.
5. Verankerte Fertigbaumauer aus Stahlbeton mit überwachter Spannung gemäß
allen vorhergehenden Patentansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestan
ge durch ein nicht starres Verankerungselement wie Kabel oder ähnliche ersetzt wird,
wobei eine andere Klemmvorrichtung verwendet wird, die zugleich die Spannungsüber
wachung ermöglicht.
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