DE4423663A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung von Wärmewechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper und der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren Korrelation mit der Glucosekonzentration im menschlichen Blut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung von Wärmewechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper und der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren Korrelation mit der Glucosekonzentration im menschlichen BlutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Vorrichtung zur
Erfassung von Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche eine noninvasive
Ermittlung der Glucosekonzentration in Teilen des menschlichen
Körpers, insbesondere im menschlichen Blut gestattet.
Wärme oder besser Wärmeenergie ist die Summe der kinetischen
Einzelenergien der Materiebausteine. Diese mittlere Energie ist
für alle Teilchen gleich, und zwar unabhängig von ihrer Masse:
<W< = 1/2 m <v²<
Temperatur ist nur ein anderes Maß für die mittlere kinetische
Energie der Moleküle. Wird nur die Translationsenergie betrachtet,
so wird ihr Mittelwert gegeben durch
<Wtrans< = 1/2 m <v²< = 3/2 k T.
Bei dieser allgemeinsten Definition der Temperatur ist m die
Masse, <v²< die quadratisch gemittelte Geschwindigkeit der Mole
küle. Die Boltzmann-Konstante k hat den Wert
k = 1,381 × 10-23 J K-1.
Grundsätzlich kann auf jedem bekannten reproduzierbaren Zusammen
hang zwischen einer Stoffeigenschaft und der Temperatur ein
Temperaturmeßverfahren gegründet werden. In der Praxis wird z. B.
die Ausdehnung von Flüssigkeiten, die Änderung von elektrischen
Widerständen, die Änderung der Schallgeschwindigkeit in Festkör
pern, usw. zur Messung von Temperaturen herangezogen.
Bestimmte Thermistoren und Thermoelemente eignen sich aufgrund
ihrer geringen mechanischen Dimensionen besonders zur Temperatur
messung im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
Bei den meisten Halbleitern ist der Temperaturkoeffizient des
elektrischen Widerstandes negativ (Heißleiter, auch "NTC-Wider
stand" oder kurz "NTC" <negative temperature coefficient<
genannt).
Thermoelemente sind die am häufigsten benutzten elektrischen
Thermometer im Temperaturbereich von 1 K bis 3000 K. Die Meßun
sicherheit ist zwar größer als die der Widerstandsthermometer,
jedoch sind Thermoelemente viel einfacher herzustellen, haben eine
geringe räumliche Ausdehnung, besitzen eine kurze Ansprechzeit und
eignen sich besonders zur Messung von Temperaturdifferenzen. Zur
Messung der Thermospannung werden Spannungskompensatoren oder
hochohmige Voltmeter verwendet.
Wärmeenergie kann grundsätzlich entweder durch Strahlung, Leitung
oder Strömung (Konvektion) transportiert werden.
Wärmestrahlung ist elektromagnetischer Natur wie das Licht. Sie
ermöglicht die Abgabe von Wärme auch ins Vakuum. Diese Abgabe ist
nur von der Temperatur des strahlenden Körpers abhängig. Die
Wärmestrahlung wird auch Temperaturstrahlung oder thermische
Strahlung genannt.
Wärmeströmung setzt makroskopische Bewegungen in Flüssigkeiten
oder Gasen voraus, deren Wärmeinhalt so an andere Stellen trans
portiert wird.
Wärmeleitung erfolgt nur in Materie, ist aber nicht mit deren
makroskopischer Bewegung verbunden, sondern nur mit Energieüber
tragung durch Stöße zwischen Molekülen. Sie setzt örtliche Unter
schiede in der Molekülenergie, also Temperaturgefälle voraus.
Vielfach führt gerade der Wärmetransport zum Ausgleich dieses
Temperaturgefälles, allgemein zu einer zeitlichen Änderung der
Temperaturverteilung.
In Metallen wird die Wärme ähnlich wie der elektrische Strom über
wiegend durch Leitungselektronen transportiert, in Isolatoren
dagegen durch Phononen. Phononen sind Quanten (kleinste
Energiebeträge) elastischer Gitterschwingungen bzw. des von diesen
erzeugten Wellenfeldes. Wie der Warmeinhalt eines Festkörpers als
Energie seines Phononengases aufgefaßt werden kann, so erfolgt die
Wärmeleitung darin als Transportphänomen im Phononengas. Wärme
energie kann in einem Gas auf zwei Arten transportiert werden:
- a) als Zusatzenergie eines strömenden Gases, das heißer ist als seine Umgebung, wie im Wärmetauscher.
- b) als Energiediffusion im ruhenden Gas unter Aufrechterhaltung eines Temperaturgradienten, wobei das Gas an jedem Ort im thermischen Gleichgewicht mit seiner Umgebung steht.
Nur der zweite Vorgang (b) ist Wärmeleitung und die Wärmeleit
fähigkeit ist die proportionalitätskonstante zwischen Wärmestrom
und T-Gradient.
Engmaschige Blutglucose-Tages- und Nachtprofile von Normalpersonen
und Kranken zeigen Gemeinsamkeiten wie Anstieg am Abend, Absinken
in der Nacht, Wiederanstieg in den frühen Morgenstunden, trotz
sehr verschiedener äußerer Faktoren wie Alter, Ernährung,
Erkrankung etc. Diese Gemeinsamkeiten scheinen eine endogene und
vegetative Periodik widerzuspiegeln. Solche periodischen Schwan
kungen sind als circadiane Rhythmen bekannt. Darunter werden
biologische Rhythmen mit einer Periodenlänge von etwa 24 Stunden
verstanden. Diese biologische Rhythmik besteht auch bei
Konstanthaltung zweier wichtiger Umweltperiodizitäten wie Licht
und Umgebungstemperatur fort.
Im vielzelligen Organismus sind sowohl die Funktionen des Gesamt
organismus als auch die der einzelnen Organe und Zellen Rhythmen
unterworfen, die in einem bestimmtem Phasenverhältnis zueinander
und zur Periodik der Umwelt stehen und als circadiane Organisa
tion" bezeichnet werden. Glykogen, Glykogen-Synthase und -Phospho
rylase und die korrespondierenden Blutglucosekonzentrationen
lassen eine deutliche, parallel verlaufende Rhythmik erkennen.
Beim Menschen unterliegen die vegetativen Funktionen wie Puls,
Blutdruck, Atmung, Körpertemperatur, etc. ebenso einer circadianen
Periodik. Die Aktivitätsphasen z. B. dauern mit individuellen
Schwankungen von 8-12 und 16-19 Uhr. Während dieser Zeit ist
der Stoffwechsel katabol ausgerichtet. Erhöht sind z. B. die
Körpertemperatur, der Blutdruck und die Blutglucosekonzentration.
Der Mensch ist arbeitsbereit. Demgegenüber liegen die vagotonen
Erholungsphasen zwischen 13-15 und 22-6 Uhr. Die oben genann
ten Parameter sind niedrig, der Mensch ist schlafbereit. Diese
Phasen sind zeitlichen Verschiebungen unterworfen, die schema
tisch einem Frühtyp und einem Spättyp zugeordnet werden können.
Die überwiegend chemischen Wärmebildungsprozesse und
physikalischen Wärmeabgabeprozesse sind in einem Regelkreislauf
verbunden.
Die wärmeabgebenden Prozesse (physikalische Thermoregulation)
werden unterteilt in Wärmeleitung, Wärmestrahlung, Wärmeströmung,
Verdunstung, Atmung und Ausscheidung. Zu den wärmebildenden
Prozessen zählen wiederum 1) die minimale Wärmebildung durch a)
essentielle Energiebildung und b) obligate Wärmebildung und 2)
nahrungsinduzierbare Wärmebildung 3) regulatorische Wärmebildung
mit a) gesteigerter Muskelaktivität und b) ohne Muskelaktivität.
Da der Körper bestrebt ist, immer eine konstante Kerntemperatur
bei wechselnder Umgebungstemperatur aufrecht zuerhalten, muß die
Wärmeproduktion und Wärmeaufnahme mit der Wärmeabgabe ins
Gleichgewicht gebracht werden.
Um eine Temperatur auf der Hautoberfläche ermitteln zu können, ist
es wichtig zunächst die Wärmemengen zu erfassen, die durch die
Hautoberfläche hindurchgehen. Der größte Teil der Wärme wird über
die Haut an die Umgebung abgeführt. Die vier wesentlichen Arten
der Wärmeübertragung sollen noch einmal kurz beschrieben werden.
Unter Wärmeleitung wird der Wärmeaustausch zwischen benachbarten
ortsfesten Teilchen verstanden.
Die Wärmekonvektion beschreibt den Wärmetransport bewegter
Teilchen (Blut, Luft).
Mit Wärmestrahlung wiederum wird jede elektromagnetische
Strahlung, in diesem Fall Temperaturstrahlung ohne jegliche
Vermittlung eines materiellen Wärmeträgers charakterisiert.
Die Verdunstung hingegen ist ein Maß für den Wärmetransport beim
Übergang von der flüssigen in die gasförmige Phase.
Bei Zimmertemperatur und Ruhebedingungen wird der größte Teil der
Wärmemengen durch Strahlung abgegeben.
Der Anstieg der Wärmebildung nach einer Mahlzeit wird durch
nahrungsinduzierbare Thermogenese hervorgerufen. Dies ist durch
den ATP-Verlust zu erklären, der infolge der Umwandlung
aufgenommener Nährstoffe in körpereigene Substanzen entsteht.
Der Einfluß der Luftfeuchtigkeit bei der Wärmeregulation ist zu
berücksichtigen.
Der Wärmestrom von innen nach außen setzt sich aus zwei Anteilen
zusammen. Der erste Anteil beschreibt den Übergang Kern-Haut, der
zweite den Übergang Haut-Umgebung.
Beeinflußt wird der Wärmetransport durch die Dicke und
Wärmeleitzahl der Medien, durch die die Wärme transportiert wird,
sowie die Wärmeübergangsbedingungen. Die Hauttemperatur ist somit
eine Funktion der inneren und äußeren Wärmetransport- und
Übergangsbedingungen.
Konduktiver Wärmetransport ist nur in den oberen Schichten der
Epidermis anzutreffen, im gesamten übrigen Organismus überwiegt
der konvektive Transport mit dem Blut.
Die Extremitäten nehmen eine Sonderstellung ein. Der
Wärmewiderstand zwischen Kern und Oberfläche kann maximal groß
oder klein eingestellt werden. Sie wirken nach dem Prinzip eines
Gegenstromwärmeaustauschers.
In der Zone metabolischer Neutralität wird die Kerntemperatur
durch Steuerung der Wärmeabgabe reguliert. Die Hauttemperatur
ändert sich hier steiler als in anderen Bereichen.
Es gilt, daß unterhalb von 20°C die Durchblutung minimal ist und
somit das Temperaturgefälle Haut-Raum und Wärmeabgabe sind gleich
Null. Steigt die Raumtemperatur an, so bewirkt der
Durchblutungszuwachs einen Anstieg der Hauttemperatur.
Kern- und Oberflächentemperatur unterliegen unter gleichbleibenden
Bedingungen tagesrhythmischen Schwankungen. Die Werte der
Extremitäten fallen von morgens 6.00 Uhr bis mittags 12.00 Uhr um
etwa 4-5°C a. Sie verbleiben dann aber auf diesem Niveau. Am
Abend steigen die Extremitätentemperaturen dann wieder an.
Dagegen steigt die Kerntemperatur bis 18.00 Uhr an, um dann wieder
abzufallen. Die Oberflächentemperatur am Kopf und Hals folgen dem
Verlauf der Kerntemperatur. Temperaturschwankungen beruhen auf
Veränderungen der Hautdurchblutung. Die Durchblutung der Füße z. B.
am Nachmittag ist geringer als in der Nacht. Die Durchblutung der
Stirn verläuft parallel zur Kerntemperatur.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß
eine hohe Korrelation zwischen der circadialen Schwankung der
Glucosekonzentration des menschlichen Blutes und der circadialen
Periodik der an bestimmten geeigneten Punkten gemessenen Körper
temperatur besteht. Dies legt nahe zur Blutglucosebestimmung die
Körpertemperatur heranzuziehen.
Der Erfindung liegt demzufolge nun die Aufgabe zugrunde, zum
Zwecke der Messung der Temperatur des menschlichen Körpers (z. B.
der Oberflächentemperatur) einen Sensor zu konstruieren, dessen
Meßgenauigkeit und Präzision die der herkömmlichen Sensoren zur
Temperaturmessung übertrifft. Weiterhin hat die vorliegende Erfin
dung u. a. die Aufgabe Temperaturmessungen mit einer hohen räumli
chen und zeitlichen Auflösung zu ermöglichen.
Die Erfindung beschreibt dementsprechend einen Sensor sowie ein
Verfahren, welche zusammen die genaue Bestimmung der Konzentration
der Blutglucose im menschlichen Körper mittels höchstgenauer
Temperaturmessung ermöglichen, und zwar in noninvasiver, d. h. den
Körper nicht verletzender Weise und darüberhinaus auch - unter
gewissen Voraussetzungen - berührungslos. Die bei herkömmlichen
Verfahren zur Blutglucosebestimmung erforderliche Entnahme von
Kapillarblut aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen ist hierbei demzu
folge nicht mehr notwendig.
Die Erfindung basiert außerdem auf der Tatsache, daß im menschli
chen Körper eine Vielzahl von wärmeerzeugenden Prozessen chemi
scher bzw. physikalisch chemischer Natur ablaufen. Diese ihrem
"Ursprung" und ihrem "Entstehungsort" nach verschiedenen Prozesse
können als unterschiedliche "Wärmequellen" betrachten werden. Jede
dieser Wärmequellen sendet ein für sie charakteristisches
"Wärmespektrum", d. h. Wärmestrahlung mit bestimmten Frequenz
bereichen, aus.
Idee und Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher u. a.
auch, eine Methode zu liefern mit deren Hilfe die oben erwähnten
Wärmespektren identifiziert und lokalisiert werden können bzw.
einen Sensor zu konstruieren, der eine Frequenzselektion der
eingestrahlten Wärmestrahlung erlaubt.
Auch die Prozesse im menschlichen Körper, bei denen in irgendeiner
Weise Glucose umgewandelt wird, gehen mit bestimmten wärmeprodu
zierenden/-verbrauchenden Vorgängen einher. Ein geeigneter erfin
dungsgemäßer mathematischer Auswertealgorithmus erlaubt dabei die
Zuordnung von gemessenen, selektierten Wärme-/Temperaturdaten zu
Glucosekonzentrationen.
Ein erfindungsgemäßer Sensor ist allgemein so konstruiert, daß er
vom zu messenden Objekt abgegebene Wärmeenergie wahlweise entweder
mittels Wärmestrahlung oder mittels Wärmeleitung messen kann oder
aber eine Kombination aus beiden Mechanismen der Wärmeübertragung
zur Messung heranzieht.
Wärmequelle bzw. Wärmesender ist ein geeigneter Teil des menschli
chen Körpers, z. B. ein Finger. Als Empfänger dient ein erfindungs
gemäßer Sensor. Soll Wärmeübertragung durch Wärmeleitung gemessen
werden, so wird der Finger durch Auflegen mit der Sensorfläche in
Kontakt gebracht. Soll vom Finger ausgesandte Wärmestrahlung
gemessen werden, so wird der Finger in definierter Entfernung über
der Sensorfläche positioniert, ohne diese zu berühren. Ein
Abstandhalter aus Material mit möglichst niedriger Wärmeleitzahl
(z. B. Styropor), welcher zwischen Sensorfläche und Finger gebracht
wird, sorgt gegebenenfalls dafür daß der vorgegebene Abstand
zwischen Strahlungsquelle und Strahlungsempfänger reproduziert
werden kann. Geeignete, auf die Sensorfläche auflegbare Abstand
halter können auch wegwerfbar, d. h. als "Einwegabstandhalter"
gestaltet sein.
Sollen sowohl Wärmeleitung als auch Wärmestrahlung registriert
werden, so ist der Sensor so gestaltet, daß einerseits ein Teil
seiner Oberfläche in Kontakt mit dem Finger steht, andererseits
z. B. eine Vertiefung innerhalb der Oberfläche erlaubt, daß
Strahlung über eine bestimmte, wohl definierte Entfernung durch
den freien Raum tritt, um anschließend auf eine entsprechend
gestaltete Stelle des Sensors zu fallen.
In seiner allgemeinsten Ausführung sieht der Sensor folgendermaßen
aus: Die Geometrie des kompletten Sensors kann unterschiedlichster
Art sein. Der Sensorkörper bzw. das Sensorgehäuse, auch Sensorkopf
genannt, hat die Aufgabe die nachfolgend beschriebenen einzelnen
Bestandteile aufzunehmen und sie in bestimmter Konstellation
zueinander zu befestigen und diese vor Zerstörung bzw.
Verschmutzung zu schützen.
Die sogenannte Sensorfläche enthält (bzw. wird gebildet aus) zur
Messung von Wärmeleitung mindestens einen sogenannten Fühler.
Dieser Fühler ist ein z. B. zylinderförmiger Stab mit definierter
Länge und definiertem Querschnitt, der aus elektrisch isolierendem
Material mit bekannten physikalischem Eigenschaften, insbesondere
aber mit für diesen Zweck geeigneter Wärmeleitzahl, besteht.
Üblicherweise werden mehrere Fühler gleichen Querschnitts und
gleichen Materials aber mit unterschiedlicher Länge sowie Fühler
gleichen Querschnitts und gleicher Länge aber aus
unterschiedlichem Material und unterschiedlicher Wärmeleitzahl in
geeigneter Weise miteinander kombiniert.
Ein erfindungsgemäßer Sensor kann z. B. einen oder mehrere NTC-
Widerstände, Thermoelemente, pyroelektrischen Detektoren oder
Kombinationen der vorstehend genannten Elemente in beliebiger
Anzahl enthalten.
Unterhalb (d. h. auf der dem Finger abgewandten Kreisfläche des
zylinderförmigen Stabes) eines jeden Fühlers befindet sich
mindestens ein Temperatursensor, z. B. ein o.gen. NTC-Widerstand.
Oberhalb (d. h. auf der dem Finger zugewandten Seite) eines Fühlers
befindet sich ggf. eine Scheibe (Plättchen) aus Material mit
besonders hoher Wärmeleitzahl, z. B. Gold, zur Optimierung der
Ankoppelung des Wärmeübertrags zwischen Finger und Fühler.
Im Bereich der Fühler wird durch geeignete Vorrichtung ein Raum
geschaffen, der durch die aus dem Finger austretende Strahlung
frei durchstrahlt werden kann. Zwischen Strahlungsquelle und dem
der Registrierung dieser Strahlung dienenden Strahlungsdetektor
(z. B. NTC) befinden sich in der Regel Filter und Linsen aus
geeignetem Material, z. B. Ge oder Si sowie Blenden oder sonstige
optische Komponenten in beliebiger Kombination und Anzahl.
Die Abstände zwischen Strahlungsquelle und Fenster, Filter,
Blende, usw. sowie zwischen Strahlungsquelle und Strahlungs
detektor sind definiert. Geeignete Abstandhalter sorgen für Repro
duzierbarkeit dieser Abstände. Die oben genannten Fühler können
dabei selbst die Funktion von Abstandhaltern übernehmen. Ebenso
können lose, auf setzbare Abstandhalter als wegwerfbare Einweg
abstandhalter konstruiert sein.
Die Sensorkomponente für die Kontaktmessung (siehe Abb. 1)
besteht aus einem zylinderförmigen Stab mit einem großen
Wärmewiderstand (Material Polyvinylchlorid) und einem Kontaktteil
das eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und nicht oxidiert.
Unter diesem Kontaktteil ist ein Sensor befestigt, mit dessen
Hilfe ein thermisches Signal in ein elektrisches Signal umge
wandelt wird. Der zylinderförmige Stab dient einmal zur mechani
schen Halterung für den Kontaktteil und zum anderen ist er ein
wichtiges Element für die Thermographie. Es ist zu erwähnen, daß
durch den zylinderförmigen Stab die Anschlußdrähte des Sensors
abgeführt werden. Durch moderne Klebstoffe werden die einzelnen
Bauteile verbunden.
Die Klebeverbindung zwischen Kontaktteil und dem zylinderförmigen
Stab ist so ausgeführt, daß weder Flüssigkeiten noch andere Stoffe
in die Sensorkomponente von oben eindringen können. Die untere
Öffnung des zylinderförmigen Stabes kann wahlweise mit einem
Klebstoff verschlossen werden.
In Abb. 2 ist der Querschnitt durch das Meßsystem zu sehen.
Oberhalb der Gehäusewand befindet sich ein Sensorkörper mit der
Sensorkomponente für die Kontaktmessung. Der obere Teil der
Sensorkomponente setzt sich wie schon in Abb. 1 zu sehen ist
folgendermaßen zusammen. Unterhalb der Kreisfläche des
zylinderförmigen Stabes befindet sich ein Temperatursensor, d. h.
z. B. ein NTC-Widerstand. Oberhalb der Kreisfläche ist eine Scheibe
bestehend aus Kunststoff zur besseren Wärmeübertragung angebracht.
Im unteren Bereich des Sensorkörpers befindet sich am
zylinderförmigen Stab ein weiterer NTC-Widerstand oder Sensor, der
die abgeschwächte Wärmeenergie registriert. Für die
Thermochromatographie werden z. B. einer oder mehrere Sensoren an
dem zylinderförmigen Stab angeordnet, der Bestandteil der
Kontaktmessung ist.
Durch eine Aussparung wird ein Raum geschaffen, der frei
durchstrahlt werden kann und zwar von Wärmestrahlen, die vom
Finger ausgesendet werden. Der zur Registrierung dienende Sensor
(ein NTC-Widerstand) wird von der Strahlungsquelle durch Filter
und Linsen aus Germanium oder Silicium sowie durch eine Blende
abgeschirmt. Ein zweiter Sensor dient zur Registrierung der Luft
(Referenz).
Die Geometrie der Halterung kann unterschiedlicher Art sein. Der
NTC wird in diesem Hohlraum so aufgenommen, daß eine
berührungslose Messung der vom Meßobjekt ausgesendeten
Wärmestrahlung möglich ist. An geeigneter Stelle ist es auch
möglich die vom Meßobjekt ausgehende Wärme durch Wärmeleitung zu
messen.
Die Halterung dient ferner dazu den NTC vor Verschmutzung und
Zerstörung zu schützen.
Eine spezielle elektronische Schaltung wandelt analoge Meßwerte
mit einer Auflösung von 24 bit in digitale Daten um. Dies
ermöglicht Temperaturmessungen mit Auflösungen < 10-4. Ein den
Auswertealgorithmus enthaltender (one-chip) Microcomputer
vergleicht die Meßdaten mit gespeicherten Kalibrierfunktionen und
ordnet bestimmten Temperaturwerten Konzentrationswerte zu.
Der Microcomputer gibt die verarbeiteten Daten, die in digitaler
Form vorliegen, an ein geeignetes Display (Flüssigkristallanzeige,
Monitor, etc.) weiter, welches die ermittelte Glucosekonzentration
als numerischen Wert (wahlweise in mg/dl oder mol/l) anzeigt.
Zu Beginn wird die erfindungsgemäße Vorrichtung geeicht. Dazu wird
der Zusammenhang zwischen den erfaßten Meßgrößen und Glucose
konzentrationen in Form einer Kalibrations- bzw. Analysefunktion
hergestellt. Zuerst wird mit Hilfe einer Funktion automatisch der
auszuwertende Meßbereich bzw. der für die Auswertung relevante
Signalanteil erkannt. Dieser Signalanteil setzt sich aus
unterschiedlichen Werten zusammen. Es wird der maximale und der
minimale Wert dieser Werte bestimmt und durch Differenzbildung
eine für die Auswertung statistische Größe ermittelt. Auf diese
Weise werden sowohl die abgeschwächte Wärmeenergie, als auch
Wärmeleitung und Wärmestrahlung ermittelt. Die so berechneten
Daten werden miteinander mittels einer mathematischen Funktion
verknüpft und mit der Glucosekonzentration korreliert.
Die Referenz (Luft) und auch die Raumtemperatur werden bei diesem
Verfahren berücksichtigt.
Zusammenfassend wird (stark vereinfacht) folgendermaßen
vorgegangen: Dem Meßprinzip entsprechend liefert ein Meßvorgang
(sequentiell oder simultan; s. o.) mindestens ein bevorzugt zwei
oder drei Meßwerte T1i, T2i und T3i. Zusätzlich wird bei jedem
Meßvorgang auf herkömmliche Weise (invasiv) die
Blutglucosekonzentration ermittelt. Meßvorgänge ergeben daher 3
Meßwerte Tni und n Glucosekonzentrationen cn. Die Konzentrationen
cn werden sowohl über den T1i, T2i und T3i aufgetragen. So werden
drei Kalibrationsfunktionen ermittelt.
Überdies werden eine (oder mehrere) Hilfsfunktion(en) erstellt,
und zwar indem z. B. die drei Meßgrößen T₁, T₂ und T₃ zueinander in
Beziehung gesetzt werden. Die Hilfsfunktion erweist sich
insbesondere als nützlich um matrixeffektfreies - also von
Personen unabhängiges - Analyseverfahren zu entwickeln.
Thermische Analysenmethoden gehören zu den wichtigsten Praktiken
bei der Untersuchung von Mineralien. Die Bestimmung beruht auf dem
Umstand, daß bei strukturellen Veränderungen sowohl exotherme als
auch endotherme Prozesse ablaufen. Bei Erhitzung einer Probe
zusammen mit einem thermisch inerten Standard wird ein bestimmter
Temperaturverlauf aufgezeichnet. Mit Hilfe eines
Thermoelementpaares wird ein positiver oder negativer Peak
registriert. Die Position des Peaks im Diagramm ist
charakteristisch für das entsprechende Mineral. Ebenso kann z. B.
auch ein Gewichtsverlust durch Dehydratation über die
Thermogravimetrie, die auf einem ähnlichen Prinzip beruht,
bestimmt werden. Thermische Methoden werden mit
Röntgenbeugungsuntersuchungen oder auch IR-Spektroskopie
kombiniert.
Ein Verfahren zur thermographischen Diagnostik wiederum ist bei
der Thermographie zu finden. Sie beruht auf der Tatsache, daß der
Wärmehaushalt des Menschen individuell ist und sich an der
Umgebung orientiert. Die Wärmeabgabe/-aufnahme ist wie schon in
Absatz 1.2.2. beschrieben unter identischen Bedingungen
reproduzierbar. Die Zahl der Arbeiten, die sich mit der Anwendung
der Thermographie in der Therapiekontrolle beschäftigt, ist bisher
noch gering. Ein Störfaktor für die Thermographie ist z. B. die
Raumtemperatur.
Zur Darstellung der Wärmestrahlen eines Objektes ist folgendes zu
erwähnen. Die von der Körperoberfläche ausgehenden IR-Impulse
werden mit einem spezifischen Detektor aufgenommen, elektronisch
verstärkt und können dann zum einen direkt abgelesen werden und
zum anderen als Wärmebild aufgezeichnet werden. In Gebieten mit
arterieller Minderdurchblutung ist die Strahlung vermindert.
Bisher werden u. a. Kontaktthermometer mit Flüssigkristallen
angewendet.
Zur Strahlungsthermometrie gehört ebenso wie die Infrarot-
Thermographie (IR-Thermographie) die Mikrowellen-Thermographie. Im
Gegensatz zur IR-Thermographie, die nur die Hauttemperatur
registriert wird bei der Mikrowellen Thermographie auch Strahlung
tieferer Gewebeschichten von außen erfaßt.
Unter IR-Thermographie wird das Messen von Temperaturverteilungen
im Raum verstanden, wobei bei der IR-Thermographie in der Regel
eine zweidimensionale Temperaturverteilung vorhanden ist. Es wird
als Meßfühler ein einzelner Quantendetektor mit geringen
geometrischen Abmessungen eingesetzt. Mit dem hauptsächlich in der
IR-Thermographie benutzten Detektormaterialien Indium-Antimonid
und Quecksilber-Kadmium-Tellurid wird in kleinen
Wellenlängenintervallen und bei Kühlung mit flüssigen Stickstoff
fast die festgelegte Grenzempfindlichkeit, die durch maximale
Quantenausbeuten festgelegt ist, erreicht.
Der physikalische Zusammenhang, mit dem der Temperatur Ti an jedem
Ort in der Meßebene eindeutig die spezifische Strahlungsflußdichte
am gleichen Ort zugeordnet ist, muß bekannt sein. Somit ist die
thermodynamische Zustandsgröße Temperatur eindeutig mit einer
Strahlungsgröße verknüpft.
Existenz und Kenntnis dieses Zusammenhangs sind elementare
Voraussetzungen für die Messung von Objekttemperaturen mit
Strahlungsdetektoren.
Die optischen Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
meist aus IR-strahlungsdurchlässigem Material wie z. B. Germanium
oder Silizium gefertigt. Die Oberfläche wird mit
Antireflexschichten versehen. Durch die Beschichtung wird die IR-
Durchlässigkeit des Detektors auf nahezu 100% erhöht.
Außerdem ist auch die statische Meßgerätekennlinie wichtig.
Ein für die IR-Thermographie geeignetes Meßsystem muß die
lückenlose Erfassung der von jeder Stelle des Meßobjektes
emittierten Strahlung gewährleisten.
Vorteile sowohl der Plattenthermographie als auch der
Infrarotthermographie sind das Fehlen von Strahlenbelastung oder
invasive Maßnahmen.
Claims (56)
1. Verfahren zur zahlenmäßigen physikalischen, elektronischen
Erfassung, Aus-und Bewertung von Wärmewechselwirkungen zwischen
dem menschlichem Körper und der erfindungsmäßigen Vorrichtung
("Sensor"), welches die so gewonnenen Meßdaten mittels eines
mathematischen Algorithmus eindeutig bestimmten
Glucosekonzentrationen im menschlichen Blut zuordnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die aus
der Körperoberfläche, in oberflächennahen Schichten, in
Körperhöhlen, in tieferauflösender Weise, d. h. in bestimmten
unterhalb der Körperoberfläche oder im Körperinnern stammende an
die erfindungsmäßige Vorrichtung übertragene und ausgestrahlte
Wärme erfaßt und die Meßdaten eindeutig mit der
Glucosekonzentration korrelieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß
die datenmäßig erfaßte Wärmewechselwirkung zwischen menschlichem
Körper und erfindungsmäßiger Vorrichtung über mindestens einen
Referenzwert relativ berechnet werden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmewechselwirkung auch aus den Temperaturdifferenzen und
-quotienten sowie aus deren mathematischer Umformungen,
Ableitungen und Integralen datenmäßig berechnet wird und sie
mittels eines mathematischen Algorithmus eindeutig einer
bestimmten Glucosekonzentration des menschlichen Blutes zugeordnet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß
Temperaturdifferenzen und -quotienten unter Anwendung
höchstgenauer, kontaktierender und/oder berührungsloser
erfindungsgemäßer Temperaturmeßverfahren gewonnen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung von Temperaturdifferenz und/oder Temperaturquotienten
vor und nach den Messungen gewonnene Meßwerte als Blindwerte, und
sogar direkt als Daten zur Kalibration und Analyse verwendet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Glucosekonzentration zuzuordnende Temperaturdifferenz bzw.
-quotient einen Betrag von ±33 K der in/auf dem Sensorgehäuse
gemessenen als Referenztemperatur dienenden Temperatur nicht
übersteigt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß
als Referenztemperatur zur Bildung von Temperaturdifferenz
und/oder -quotient bzw. des -betrages die an einer oder mehreren,
bestimmten bzw. beliebigen Stelle(n) im und auf dem Sensorgehäuse
gemessene Temperatur angewendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die in/am Sensorgehäuse gemessene Luft-, Gas-, oder
Vakuumtemperatur als Untergrund dienen kann, welcher wiederum als
Referenztemperatur eingesetzt werden kann.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Hilfe der vor und nach den Messungen aller Sensorköpfe
gemessenen Werte der jeweilige Untergrund gewonnen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Störeinfluß der Raumtemperatur kompensiert wird, da die
Temperatur in den mathematischen Auswertealgorithmus eingebunden
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensation automatisch, halbautomatisch oder manuell erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die momentane Temperatur der zu untersuchenden Person als eine
feste Größe in das Auswerte- und Bewertungsverfahren eingebunden
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Analysenalgorithmus wahlweise von Personen abhängig oder unab
hängig gesteuert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Analysenergebnisse matrixeffektfrei, das heißt personenunab
hängig mit Hilfe von mindestens einer Hauptfunktion bzw.
mindestens einer oder mehrerer Hilfsfunktionen ermittelt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mathematischer Algorithmus, vorzugsweise ein lineares Regres
sionsverfahren mit einer unabhängigen Variablen in erster oder
höherer Ordnung zugrunde liegt.
17. Verfahren nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mathematischer Algorithmus, vorzugsweise ein lineares Regres
sionsverfahren mit zwei oder mehr unabhängigen Variablen in erster
oder höherer Ordnung zugrunde liegt.
18. Verfahren nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels einer Hilfsfunktion die - von der jeweiligen Person und
ihrem Gesundheitszustand abhängig verursachte - Temperatur
differenz/quotient von zwei unabhängig, gleichzeitig oder
zeitversetzt, räumlich und/oder zeitlich aufgelöst gemessenen
Temperaturen ermittelt und als individueller Kompensationsfaktor
angewendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Auswertung nur durch Wärmeleitung oder abgeschwächte
Wärmeleitung oder Wärmestrahlung hervorgerufene
Temperaturdifferenzen und/oder -qotienten oder eine Kombination
aller erfaßten Wärmeprozesse herangezogen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1-19, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Hilfe einer Funktion automatisch der auszuwertende Meßpeak erkannt
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Auswertung nur ein relevanter Anteil des Meßsignals
herangezogen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
Minimal- und Maximawert des relevanten Meßsignalanteils erkannt
werden und Temperaturdifferenz und/oder -quotient der beiden Werte
sowohl für Wärmestrahlung als auch Wärmeleitung und abgeschwächte
Wärmeleitung bestimmt werden.
23. Verfahren nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Temperaturdifferenz und/oder -quotientenbildung die vom
menschlichen Körper stammende über die Kontaktflächen des Sensors
in und auf das Sensorgehäuse übertragende Wärme total, spezifisch
oder selektiv für Temperaturstrahlung, Wärmeleitung und
abgeschwächte Wärmeleitung erfaßt und registriert werden.
24. Verfahren nach Anspruch 1 bis 23, dadurch gekennzeichnete daß
aus dem menschlichen Körper ausgehende bzw. ausgesendete Wärme
entsprechend ihrer unterschiedlichen Natur thermoanalytisch,
wellenlängenmäßig oder frequenzmäßig getrennt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß
zur mathematischen Auswertung die Fourier-Transformation
herangezogen wird.
26. Verfahren nach Anspruch 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmestrahlung nach Anspruch 10 ein oder mehr als ein
bestimmter Frequenzintervall integriert wird und sie werden
unabhängig voneinander bzw. abhängig voneinander für die
Auswertung verknüpft bzw. in geeigneter Weise mathematisch
vorbehandelt, z. B. nach der Zeit differenziert oder integriert.
27. Verfahren nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
Wärmestrahlung im Wellenlängenbereich von 3-30 µm gemessen wird.
28. Verfahren nach Anspruch 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfindlichkeit durch Lock-in-Verfahren verbessert wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalamplitude im Bereich von 1 µV bis 10 mV liegt.
30. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal/Rausch-Verhältnis um den Faktor 1000 erhöht wird.
31. Verfahren nach Anspruch 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß
als Detektoren für Wärmestrahlung und Wärmeleitung
Halbleitermaterialien wie Germanium oder Silizium verwendet
werden.
32. Verfahren nach Anspruch 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß
als Detektoren für Wärmestrahlung und Wärmeleitung pyroelektrische
Detektoren eingesetzt werden.
33. Verfahren nach Anspruch 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß
als Empfänger für Wärmestrahlung und Wärmeleitung alle Festkörper,
Flüssigkeiten und Gase verwendet werden, deren Wärmeleitzahl einen
Wert größer als Null aufweist.
34. Vorrichtung ("Sensor") zur noninvasiven zahlenmäßigen
physikalischen, elektronischen Erfassung von Wärmewechselwirkungen
zwischen dem menschlichem Körper und der erfindungsmäßigen
Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Temperaturmeßteil und dazugehörige elektronische Steuer-, Meß-,
Auswert- und Ausgabeeinheit vorhanden sind.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Detektor zur Erfassung der Wärmestrahlung aus
definierten menschlichen Körperteilen bzw. aus dem ganzen Körper
vorhanden ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 34 und 35, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein oder mehrere Temperaturmeßteile vorhanden sind,
welche geometrisch so positioniert sind, daß die vom Körper durch
Wärmestrahlung ausgesendete Wärmemenge berührungslos bzw. die vom
Körper durch Wärmeleitung und Konvektion abgegebene Wärmemenge
durch Kontaktmessung erfaßt wird.
37. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Temperaturmeßteil wahlweise entweder
Wärmestrahlung, Wärmeleitung oder abgeschwächte Wärmeleitung oder
je zwei bzw. alle drei Meßgrößen erfaßt, wobei die registrierte
Wärmemenge in der Thermographie angewendet wird.
38. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 37, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der abgeschwächten Wärmeleitung mindestens ein
zylinderförmiger Stab mit definierter Länge und definiertem
Querschnitt, der aus elektrisch isolierendem Material mit
bekannten physikalischen Eigenschaften, insbesondere geeigneter
Wärmezahl besteht, dient.
39. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 38, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der abgeschwächten Wärmeleitung mindestens ein
oder mehrere Teile beliebige irreguläre Form, die aus Material
geeigneter, unterschiedlicher Wärmezahl bestehen, dienen.
40. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 39, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Kontaktfläche bzw. ein Kontaktpunkt zur
wechselseitigen Übertragung der aus dem menschlichen Körper und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung stammenden Wärme vorhanden ist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 40, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Detektoren entgegengesetzter Öffnungsrichtung
so in einer Halterung angebracht sind, daß die Wärmestrahlung aus
zwei Körperteilen desselben Probanden, z. B. zwei Fingern einer
Hand, sequentiell oder gleichzeitig synchron erfaßt werden.
42. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 41, dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als zwei Temperaturmeßteile vorhanden sind, wobei der
erste für die Erfassung von Wärmestrahlung und der zweite für die
von Wärmeleitung, der dritte für die Messung von Kontaktwärme
räumlich sehr nahe dem ersten, jedoch unerreichbar von
Wärmestrahlung angeordnet ist (sind).
43. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 42, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar neben dem für die Wärmestrahlungsmessung vorgese
henen Temperaturmeßteil ein weiteres Temperaturmeßteil in der
Weise angeordnet ist, daß es keiner Wärmestrahlung direkt
ausgesetzt ist.
44. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 43, dadurch gekennzeichnet,
daß das für die Wärmestrahlung vorgesehene Temperaturmeßteil eine
integrierende Einheit mit einer beliebigen, irregulären Form
aufweist.
45. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 44, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehr als ein Temperaturmeßteil für die Kontaktmessung
an einer irregulären, beliebigen Vorrichtung z. B. einem
zylinderförmigen Stab aus einem Material mit hohem Wärmewiderstand
befestigt ist und der Sensorkopf aus einem Material mit hoher
Wärmeleitzahl besteht.
46. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 45, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensorkopf eine Öffnung in runder, eckiger oder beliebiger
irregulärer Form besitzt und dadurch auf eine definierte Körper
oberfläche innerhalb einer vorgesehenen Toleranz reproduzierbar
aufgebracht wird.
47. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 46, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensorkopf in Form eines wärmestrahlungsintegrierenden
Hohlkörpers, z. B. einer Ulbrichtkugel, gestaltet ist.
48. Vorrichtung nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, daß der
wärmestrahlungsintegrierende Hohlkörper an einer Halterung
befestigt ist, deren Form beliebig irregulär sein kann.
49. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 48, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens 1 Temperaturmeßteil bzw. Detektor in/auf/außen an
der integrierenden Einheit ist.
50. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 49, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Filter definierter Größe zwischen menschlichem
Körper und Temperaturmeßteil vorhanden ist.
51. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 50, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter innerhalb bestimmter Wellenlängenbereiche absor
biert, reflektiert, oder durchlässig ist.
52. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 51, dadurch gekennzeichnet,
daß optische Bauteile wie Silizium- oder Germaniumscheibe mit
einem Antireflexmittel versehen sind.
53. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 52, dadurch gekennzeichnet,
daß im Sensorgehäuse Vakuum herrscht bzw. dieses mit Luft oder
Edelgas durchströmt wird.
54. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 53, dadurch gekennzeichnet,
daß das System eine Meßvorrichtung für den Puls oder die
Herzfrequenz des zu untersuchenden Probanden besitzt.
55. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 54 dadurch gekennzeichnet,
daß das angewandte Lock-in Verfahren durch natürlichen Puls des
Probanden synchron gesteuert wird.
56. Vorrichtung nach Anspruch 34 bis 55, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in der Medizin Anwendung findet und der Medizin-
Geräteverordnung entspricht.
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