DE4419494C1 - Vorrichtung zur elektrodischen Einführung von elektrischer Energie in ein galvanotechnisches Behandlungsbad - Google Patents
Vorrichtung zur elektrodischen Einführung von elektrischer Energie in ein galvanotechnisches BehandlungsbadInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrodischen
Einführung von elektrischer Energie in ein galvanotechnisches
Behandlungsbad, - mit einem stabförmigen Stromleiter, der aus
einem Ventilmetall besteht oder eine Ventilmetallbeschichtung
aufweist, zumindest einem Elektrodenelement aus einem Ventil
metallkörper mit Aktivierungsbeschichtung und einer Befesti
gungseinrichtung für die metallische Befestigung des Elektroden
elementes an dem Stromleiter, wobei die Befestigungseinrichtung
zugleich als Stromweg für die elektrische Verbindung des
Elektrodenelementes mit dem Stromleiter ausgebildet ist. -
Vorrichtungen des beschriebenen Aufbaus und der beschriebenen
Zweckbestimmung werden, pars pro toto, auch kurz als Elektroden
bezeichnet. Galvanotechnische Behandlung umfaßt im Rahmen der
Erfindung alle in der Galvanotechnik vorkommenden Behandlungs
maßnahmen, insbesondere die galvanotechnische Abscheidung von
Metallschichten auf mit Metallschichten zu versehenden Gegen
ständen.
Die bekannte Vorrichtung des beschriebenen Aufbaus, von der die
Erfindung ausgeht (DE-GM 87 10 965) hat sich in bezug auf die
zugrundeliegende Aufgabe bewährt. Diese lautet, die Einrichtung so
zu treffen, daß die elektrolytisch aktive Oberfläche des Elektro
denelementes in ihrer Größe und Geometrie unterschiedlichen Be
triebsverhältnissen leicht angepaßt werden kann. Dazu sind die
Elektrodenelemente leicht austauschbar an dem Stromleiter befestigt.
In der Praxis kann dieser auch aus einem Ventilmetall bestehen.
Der Ausdruck Ventilmetall bezeichnet im Rahmen der Erfindung alle
üblichen Ventilmetalle, insbesondere Titan, Tantal oder Niob.
Solche Ventilmetalle werden z. B. mit Platin und/oder anderen
Metallen oder Metalloxiden oder Mischoxiden der VIII. Gruppe des
Periodensystems der Elemente aktiviert. Bei der bekannten
Ausführungsform trägt das Elektrodenelement eine solche
Aktivierungsbeschichtung. Bewährt und eingeführt sind
Aktivierungsbeschichtungen aus Platin. Es kommt jedoch vor, daß
bei starken Belastungen die Aktivierungsschichten örtlich Schaden
nehmen. Die Standzeit der Aktivierungsbeschichtungen und damit
der Elektrodenelemente insgesamt wird dadurch reduziert. - Bei der
bekannten Ausführungsform bestehen der Stromleiter oder die
Stromleiterbeschichtung z. B. aus Titan, jedoch ohne
Aktivierungsbeschichtung.
Zur Steuerung des Galvanisierstromes ist es bekannt, außerhalb
des Bades in der Stromzuführung Dioden (JP 03-79800 A in Dervent
Abstract No. 91-144116(20)) bzw. Tyristoren (SU 96 0322 A in
Dervent Abstract No. 83-727243(31)) anzuordnen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei einer
Vorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie der eingangs
beschriebenen Zweckbestimmung die Standzeit der Aktivie
rungsbeschichtung und damit die Standzeit des Elektrodenelementes
insgesamt zu verbessern.
Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung,
ausgehend von der eingangs beschriebenen Vorrichtung, daß in dem
Stromweg für die elektrische Verbindung des Elektrodenelementes
mit dem Stromleiter eine Halbleiterdiode angeordnet ist, die bei
anodischer Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum
Elektrodenelement ausreichend öffnet und bei kathodischer
Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum Elektrodenelement
ausreichend sperrt.
Die Erfindung berücksichtigt die Tatsachen, daß die Vorrichtungen
des eingangs beschriebenen Aufbaus und der eingangs
beschriebenen Zweckbestimmung bei dem bestimmungsgemäßen
galvanotechnischen Betrieb, z. B. beim Aufbringen von metallischen
Beschichtungen auf Gegenständen, als Anode geschaltet werden. Es
ist jedoch üblich, eine mehr oder weniger kurzzeitige
Behandlungsstufe vorzuschalten, bei der die Vorrichtung kathodisch
geschaltet wird, z. B. um die Oberfläche des Gegenstandes, der
mit der metallischen Beschichtung versehen werden soll,
aufzurauhen. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei
dieser kathodischen Schaltung die Aktivierungsbeschichtung des
Elektrodenelementes der bekannten Ausführungsform Schaden nimmt,
möglicherweise deshalb, weil die Aktivierungsbeschichtung
Fehlstellen aufweisen kann, an denen ein Angriff durch den
Elektrolyten des galvanotechnischen Behandlungsbades erfolgt, der
auch fehlerfreie Bereiche der Aktivierungsbeschichtung gleichsam
unterwandert. Überraschenderweise ist dieses bei der
erfindungsgemäßen Zwischenschaltung einer Halbleiterdiode nicht
der Fall. - Diode bezeichnet im Rahmen der Erfindung ein
Halbleiterbauelement mit einem Innenwiderstand, der von der
Stromrichtung abhängt. Eine in Durchlaßrichtung betriebene Diode
(das Elektrodenelement ist als Anode geschaltet) zeigt mit
zunehmender Spannung einen zunächst gering, dann aber stark
ansteigenden Durchlaßstrom. Hierbei wird der elektrische
Ladungstransport durch freie Elektronen und Löcher durchgeführt,
die im Übergangsgebiet zwischen n- und p-leitenden Bereichen
rekombinieren. Dabei wird elektrische Energie frei. Bei einer in
Sperrichtung betriebenen Diode (bei der das Elektronenelement als
Kathode geschaltet ist) fließt ein geringer Sperrstrom, solange die
Spannung kleiner als eine materialabhängige Sperrspannung ist.
Übersteigt die äußere Spannung diese Sperrspannung, so steigt der
Strom steil an. Dieser Betriebszustand mit steilem Stromanstieg wird
im Rahmen der Erfindung bei der kathodischen Schaltung der
Vorrichtung selbstverständlich vermieden. Bei der beschriebenen
Vorbehandlung mit kathodisch geschalteter Vorrichtung erfolgt der
Stromfluß folglich nicht über das Elektrodenelement, sondern über
den Stromleiter, der bei anodischer Schaltung der Vorrichtung am
Stromfluß praktisch nicht teilnimmt, weil das Ventilmetall des
Stromleiters nicht aktiviert ist und bei anodischer Schaltung durch
die Oxidschicht des Ventilmetalls, z. B. Titan, praktisch isoliert
ist. Die Standzeit der Aktivierungsbeschichtung auf dem
Elektrodenelement und damit des Elektrodenelementes insgesamt ist
beachtlich erhöht. Auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
das Elektrodenelement leicht austauschbar.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. So kann die
Befestigungseinrichtung aus einem metallischen Tragelement,
zumindest einer darauf aufgelegten Leiterscheibe, zumindest einer
darauf aufgelegten Scheibe aus einem Halbleiterdiodenmaterial,
zumindest einer darauf aufgelegten Abschluß-Leiterscheibe
aufgebaut und an die Abschlußleiterscheibe das Elektrodenelement
angeschlossen sein. Das metallische Tragelement, die Leiterscheiben
und die Scheibe bzw. die Scheiben aus Halbleiterdiodenmaterial
sind zweckmäßigerweise, bis auf die elektrische Verbindung zu dem
Elektrodenelement, isoliert aufgebaut. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung sind die metallischen Leiterscheiben
als Titan- und/oder Bleischeiben ausgeführt. Zumindest das
Elektrodenelement ist auswechselbar an den stabförmigen Stromleiter
angeschlossen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Schema eines galvanotechnischen Behandlungsbades mit
erfindungsgemäßer Vorrichtung, die als Anode geschaltet
ist,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 mit erfindungsgemäßer
Vorrichtung, die als Kathode geschaltet ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
gegenüber den Fig. 1 und 2 wesentlich vergrößertem
Maßstab mit baulichen Details, ausschnittsweise,
Fig. 4 dem Gegenstand nach Fig. 3 in nochmals vergrößertem
Maßstab in einem Schnitt A-A durch den Gegenstand der
Fig. 3.
In den Fig. 1 und 2 erkennt man zunächst ein galvontechnisches
Behandlungbad 1 in einem entsprechenden Behälter 2, einen darin
eingehängten, z. B. mit einer metallischen Beschichtung zu
versehenden Gegenstand 3 und die erfindungsgemäße Vorrichtung 4.
Insbesondere aus den Fig. 3 und 4 entnimmt man, daß bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 der Stromleiter 5 ein stabförmiges
Bauteil ist. Der Stromleiter 5 besteht aus einem Ventilmetall oder
ist mit einem solchen beschichtet. Als Ventilmetall mag Titan
eingesetzt sein. Die Oberfläche des Stromleiters ist oxidiert. Im
übrigen ist ein Elektrodenelement 6 vorgesehen, welches aus einem
Ventilmetall mit Aktivierungsbeschichtung besteht. Das
Elektrodenelement 6 ist mit Hilfe einer Befestigungseinrichtung 7
für die mechanische Befestigung an dem Stromleiter 5 versehen. Die
Befestigungseinrichtung 7 dient zugleich als Stromweg für die
elektrische Verbindung des Elektrodenelementes 6 mit dem
Stromleiter 5.
In der Fig. 1 wurde durch einen Pfeil 8 angedeutet, wie der Strom
fließt, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung 4 insgesamt als
Anode geschaltet ist und folglich der beispielsweise mit einer
metallischen Beschichtung zu versehende Gegenstand 3 als Kathode
geschaltet ist. In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für
die schon beschriebene Vorbehandlung als Kathode geschaltet. Auf
diese Weise erfährt beispielsweise die Oberfläche des zu
beschichtenden Gegenstandes eine Aufrauhung. Der Stromfluß wurde
für diese Schaltung durch den Pfeil 9 angedeutet.
Aus der schematischen Darstellung der Diode in den Fig. 1 und 2
und aus der Fig. 4 entnimmt man, daß in den Stromweg für die
elektrische Verbindung des Elektrodenelementes 6 mit dem
Stromleiter 5 eine Halbleiterdiode 10 angeordnet ist. Diese öffnet
bei anodischer Schaltung der Vorrichtung 4 insgesamt den Stromfluß
zum Elektrodenelement 6 ausreichend. Bei kathodischer Schaltung
der Vorrichtung 4 sperrt die Halbleiterdiode 10 diesen Stromfluß
hinreichend. Der Stromfluß geht über den Stromleiter 5, der wegen
seiner Oxidoberfläche bei anodischer Schaltung der Vorrichtung 4
am Stromfluß nicht teilnimmt. Die daraus resultierenden Effekte
wurden bereits beschrieben.
Aus der Fig. 4 entnimmt man, daß die Befestigungseinrichtung 7
aus einem metallischen Tragelement 11, zumindest einer darauf
aufgelegten Leiterscheibe 12, zumindest einer darauf aufgelegten
Scheibe 13 aus einem Halbleiterdiodenmaterial, zumindest einer
darauf aufgelegten Abschluß-Leiterscheibe 14 aufgebaut und an die
Abschluß-Leiterscheibe 14 das Elektrodenelement 6 angeschlossen
ist. Das metallische Tragelement 11, die Leiterscheiben 12, 14 und
die Scheibe bzw. die Scheiben 13 aus Halbleiterdiodenmaterial sind,
bis auf die elektrische Verbindung zu dem Elektrodenelement 6,
isoliert. Die metallischen Leiterscheiben 12, 14 bestehen z. B. aus
Titan und/oder Blei. Das Elektrodenelement 6 ist erkennbar
auswechselbar an den stabförmigen Stromleiter 5 angeschlossen,
zum Auswechseln bedarf es lediglich einer Lösung der in Fig. 4
angedeuteten Schraube 15.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur elektrodischen Einführung von elektrischer
Energie in ein galvanotechnisches Behandlungsbad, - mit
einem stabförmigen Stromleiter, der aus einem Ventilmetall besteht oder eine Ventilmetallbeschichtung aufweist,
zumindest einem Elektrodenelement aus einem Ventilmetallkörper mit Aktivierungsbeschichtung und
einer Befestigungseinrichtung für die mechanische Befestigung des Elektrodenelementes an dem Stromleiter,
wobei die Befestigungseinrichtung zugleich als Stromweg für die elektrische Verbindung des Elektrodenelementes mit dem Stromleiter ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stromweg eine Halbleiterdiode angeordnet ist, die bei anodischer Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum Elektrodenelement öffnet, und bei kathodischer Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum Elektrodenelement nach Maßgabe der Diodeneigenschaft sperrt.
einem stabförmigen Stromleiter, der aus einem Ventilmetall besteht oder eine Ventilmetallbeschichtung aufweist,
zumindest einem Elektrodenelement aus einem Ventilmetallkörper mit Aktivierungsbeschichtung und
einer Befestigungseinrichtung für die mechanische Befestigung des Elektrodenelementes an dem Stromleiter,
wobei die Befestigungseinrichtung zugleich als Stromweg für die elektrische Verbindung des Elektrodenelementes mit dem Stromleiter ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stromweg eine Halbleiterdiode angeordnet ist, die bei anodischer Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum Elektrodenelement öffnet, und bei kathodischer Schaltung der Vorrichtung den Stromfluß zum Elektrodenelement nach Maßgabe der Diodeneigenschaft sperrt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungseinrichtung aus einem metallischen Tragelement,
zumindest einer darauf aufgelegten Leiterscheibe, zumindest einer
darauf aufgelegten Scheibe aus einem Halbleiterdiodenwerkstoff,
zumindest einer darauf aufgelegten Abschluß-Leiterscheibe
aufgebaut ist, und daß an die Abschluß-Leiterscheibe das
Elektrodenelement angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das metallische Tragelement, die
Leiterscheiben und die Scheibe bzw. die Scheiben aus
Halbleiterdiodenmaterial, bis auf die elektrische Verbindung zu dem
Elektrodenelement isoliert sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die metallischen Leiterscheiben als Titan-
und/oder Bleischeiben ausgeführt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest das Elektrodenelement auswechselbar
an den stabförmigen Stromleiter angeschlossen ist.
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DE19944419494 DE4419494C1 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Vorrichtung zur elektrodischen Einführung von elektrischer Energie in ein galvanotechnisches Behandlungsbad |
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DE4419494C1 true DE4419494C1 (de) | 1995-05-11 |
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DE (1) | DE4419494C1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SU960322A1 (ru) * | 1981-03-27 | 1982-09-23 | Конструкторско-Технологическое Бюро Авторемонтного Производства | Устройство дл питани током ванн осталивани |
DE8710965U1 (de) * | 1987-08-12 | 1987-10-01 | LPW-Chemie GmbH, 4040 Neuss | Elektrode für anodische Reaktionen |
JPH0379800A (ja) * | 1989-08-21 | 1991-04-04 | Fuji Photo Film Co Ltd | 電解処理方法 |
-
1994
- 1994-06-03 DE DE19944419494 patent/DE4419494C1/de not_active Expired - Fee Related
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