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Dampferzeugungsanlage. Durch Patent .1.30 004. ist ein Verfahren zur
Erzeugung von Dampf geschützt, bei dem Wärmezuführung und Verdampfung in getrennten
Elementen vor sich geht, wobei bei Schwankungen in der Wärmezufuhr die Dampfbildung
in den Heizkörpern durch Regelung des Umlaufwasserkreislaufes verhütet wird. Bei
einem derartigen Verfahren ist insbesondere an Anlagen gedacht, bei denen die Wärmezufuhr
z. B. bei Abhitzeverwertung schwankt. Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt,
daß" der Ausgleich von Schwankungen in der Wärmezufuhr und <lern Wärmebedarf
auch durch Speicherung des Umlaufwassers erfolgen kann. Dahei kann die Aufladung
der Speicher mittels der Umwä lzpumpe des Systems erfolgen.
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Zur Ausübung eines derartigen Verfahrens, bei welchem der Ausgleich
von Schwankungen in der Wärmezufuhr und im Wärmebedarf durch Speicherung des Umwälzwassers
erfolgt, sind im wesentlichen zwei Ausfühi@ungsformen geeignet. Es kann entweder
der Speicher vor das Drosselorgan geschaltet werden. In diesem Fall steht der Speicher
unter dem Druck des Umwälzwassers. Es kann demnach auch Wasser von erhöhter Temperatur
gespeichert «-erden und der Speicher unter Druckabfall Dampf abgeben, ohne daß der
Druck des gelieferten Dampfes unter den Druck im Verdämpfer fällt. Diese Art der
Speicherung ist besonders dann von Vorteil, wenn der Druck des abgegebenen Dampfes
konstant gehalten werden soll.
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Die zweite Schaltungsmöglichkeit besteht darin, daß gewissermaßen
der Verdampfer einen vergrößerten Wasserinhalt erhält. Es ist dabei gleichgültig,
ob der Verdampfer selbst in den Speicher eingebaut ist oder nicht. Wesentlich ist
nur, daß der Speicher in der Str örnungsrichtung des Wassers hinter dem Drosselorgan
liegt, der Druck im Speicher also der gleiche ist wie der Druck des abgegebenen
Dampfes. Fällt demnach (!er Speicherdruck bei Dampfabgabe, so fällt damit auch der
Druck im Dampfnetz. Diese Anordnung hat aber den Nachteil, daß der Dampfdruck bei
Entladung des Speichers unter Druckabfall nicht konstant gehalten werden kann, sie
hat jedoch den Vorteil, daß der Speicher unter niedrigerem Druck gehalten werden
kann als bei der zuerst angegebenen Schaltart.
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Auf der Zeichnung sind die beiden Schaltarten angegeben. In Abb. i
steht der Speicher i unter dem Druck des Umwälzwassers. In geladenem Zustand ist
er ganz mit Wasser von der Temperatur gefüllt, die am Austritt aus den Heizkörpern
3 erreicht wird. Im #Kormalbetrieb wird durch die Pumpe 2a so viel Wasser zugeführt,
als durch die Pumpe 2b entnommen wird. Dieses Wasser fließt durch das Ventil 12
und die Drosselvorrichtung 4., wo es unter Druckabfall seinen Dampf im Verdampfer
13 abgibt, während das nicht verdampfte Wasser von 2a von neuem aufgenommen wird.
Geht der Dampfbedarf über die Dampfabgabe des umgewälzten Wassers hinaus, so wird
.das Drosselorgan io geöffnet, wobei der Speicher sich dadurch entlädt, daß das
durch die Pumpe 2a geförderte Wasser nicht vollständig von der Pumpe 2b aufgenommen
und somit dem Speicher i teilweise zugeführt wird, wobei sich der Speicher von unten
her muit Wasser von der unteren. Temperatur anfüllt, während gleichzeitig oben Wasser
von niedrigerer Temperatur abgegeben und dem Verdampfer zugeführt wird. Gleichzeitig
kann der Speicher auch unter Druckabfall direkt Dampf abgeben, wobei dann das Ventil
g beschlossen werden muß, damit nicht gleichzeitig mit dem Druck im Speicher der
Druck in den Heizkörpern 3 fällt.
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Die zweite Schaltart ist in der Abb. 2 veranschaulicht. Die Verdampfereinrichtung
ist hierbei unmittelbar in den Speicher eingebaut. Geht der Dampfbedarf in die Höhe,
so kann der Speicher unter Druckabfall Dampf abgeben. Würde das Umwälzwasser ständig
unten aus dem Speicher entnommen, so würde nach Entladung des Speichers die Anlage
lange Zeit Dampf von vermindertem Druck und dadurch verminderter Arbeitsfähigkeit
abgeben. Um diesen Nachteil zu verhüten, sind in verschiedener Höhe Stutzen mit
Ventilen 6, 7, 8 angeordnet. Fällt der Druck, so wird das Wasser nur über den oberen
Teil des Speichers umgewälzt. Erst wenn nach der Entladung durch den Rückgang des
Dampfmangels
der volle Dampfdruck wieder erreicht ist, wird- auch aus den unteren Stutzen durch
entsprechende Einstellung der Ventile 7 und 8 das durch die Entladung abgekühlte
Wasser entnommen und nach Erwärmung auf volle Temperatur in dem Heizkörper 3 unter
teilweiser Ver(lampfung @lern Speicherinhalt von oben zugeführt, so daß sich der
Speicher allmählich von oben her mit Wasser von der dem vollen Dampfdruck entsprechenden
Sättigungstemperatur wieder anfüllt. Diese Schaltart kann in gleicher Weise auf
beide Betriebsarten Anwendung finden.
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Ein besonderer Vorteil besteht bei beiden Schaltarten darin, daß der
Speicher gleichzeitig als Speisewasserspeicher ver«-en(let werden kann, wenn nämlich
das durch die Speisepumpe 1d. zugeführte Speisewasser unmittelbar in den Speicher
geleitet wird wie bei Abb. i und der Speicher die verschiedenen Anzapfstutzen erhält,
wie es in der Abb. 2 angegeben ist. Dadurch kann erreicht werden, daß bei erhöhtem
Dampfbedarf durch Abschließen des Ventils 8, wie beschrieben. (las Wasser nur Tiber
den oberen Teil des Speichers umgewälzt wird, während sich der Speicher von unten
her mit kaltem Speisewasser anfüllt, wobei bei Entnahme des Umwälzwassers unten
aus dem Speicher bei entsprechender Einstellung des Ventils 8, z. B. im Normalbetrieb
oder bei der Wiederauf-.ladting des Speichers, das Speisewasser sich mit dem Umwälzwasser
mischt und dadurch gleichzeitig mit diesem im Heizkörper 3 erwärmt wird.
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An Stelle der besonderen Speicher können zweckmäßigerweise auch vorhandene
Kessel verwendet werden, indem in diesen die Verdampfereinrichtung eingebaut wird.
Der Wasservorrat einzelner Kessel wird dabei in der Regel nicht ausreichen, um eine
gewollte Speicherwirkung zu erzielen, so daß mehrere Kessel herangezogen werden
müssen. Um hier die Anordnung mehrerer Pumpen zu vermeiden, «-erden die Kessel zweckmäßig
parallel geschaltet.
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Bei der Schaltung nach Abb. 2, bei der das Wasser unmittelbar in die
Speichergefäße bz«-. Verdampfer gefördert wird, wie in der Beschreibung angegeben,
kann die Zuführung der der Verdampfung entsprechenden Ersatzwassermenge mit der
Speisung der Kesselanlage verbunden werden, da der Druck in (lern Verdampfer bzw.
Speicher der gleiche ist wie in der Kesselanlage, mit welcher die Dampferzeugungsanlage
dampfseitig gekuppelt ist.