DE4418494A1 - Arbeits- und Ablageplatten mit einer Oberfläche aus Naturstein - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Arbeits- oder Ablageplatten mit einer Oberfläche aus Naturstein, wie sie zunehmend im Küchen- und Sanitärbereich, aber auch im Wohnbereich als Tischplatten oder Fensterbänke eingesetzt werden.

Die Verwendung von Naturstein im Sanitär- und Küchenbereich, aber auch im Wohnbereich ist an sich alt, wobei aber die Art des verwendeten Steins dem Zeitgeschmack und der Mode unterliegt. Wenn noch bis vor relativ kurzer Zeit vorzugsweise als Naturstein Marmor eingesetzt wurde, hat sich dies jetzt wegen der Nachteile des Marmors, nämlich seine relative Weichheit und Porosität, geändert und es werden nunmehr vorzugsweise härtere Gesteinsarten verwendet wie Granite, Gneise, Porphyre, Gabros und ähnliche Gesteine. Die als Arbeits- oder Auflageflächen verwendeten Natursteinplatten müssen, da sie bei etwas größeren Flächen ab ca. 1 m² aufgrund ihres Gewichtes zum Brechen neigen, eine gewisse Stärke aufweisen, da sie sonst bereits auf dem Transport oder bei der Verarbeitung brechen können. In der Regel weisen die Platten eine Stärke von mindestens 3 cm auf, häufig mehr und dies bedingt den sehr hohen Preis solcher Arbeits- oder Auflageflächen aus Naturstein. Diese relativ starken Platten bedingen aber noch einen Nachteil bei der Verwendung von Naturstein, denn sie müssen völlig plan aufliegen, weil es sonst auch zu Brüchen oder Rissen kommt. Es ist aber schwierig und erfordert hohes handwerkliches Können, um beispielsweise den Unterbau für eine Waschtischplatte tatsächlich völlig plan und horizontal herzustellen. Auch diese relativ schwierige Verarbeitbarkeit von Natursteinplatten trägt zu ihrem hohen Preis bei.

Es sind schon eine Reihe von Versuchen gemacht worden, um eine Art Laminatwerkstoff mit Naturstein herzustellen, die aber alle in der Praxis keinen Erfolg hatten. Dies liegt zum einen daran, daß Platten mit einer geringeren Stärke als die üblichen 3 cm oder mehr ebenfalls stark zur Rißbildung bzw. zum Bruch neigen und das zum Anderen eine Verbindung zwischen Naturstein und dem zweiten Werkstoff wie beispielsweise Metall oder Holz schwer herzustellen und meist nicht dauerhaft ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Arbeits- oder Ablageplatten mit einer Oberfläche aus Naturstein zu entwickeln, die aber nicht die geschilderten Nachteile massiver Natursteinplatten aufweisen und die darüber hinaus deutlich preisgünstiger als massive Platten sind.

Zur Lösung der Aufgabe werden Arbeits- oder Ablageplatten mit einer Oberfläche aus Naturstein vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß ein massiver Holzkern mit sehr dünnen Natursteinplatten und/oder -riemchen zumindest an den Schauseiten bzw. -flächen verkleidet ist.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß Laminatwerkstoffe aus Naturstein und einem Holzkern herstellbar sind, die keine Neigung zur Rißbildung oder zum Bruch haben, wenn im Vergleich zum bisherigen Stand der Technik sehr dünne Platten oder Riemchen verwendet werden. Die Stärke der Natursteinplatten oder -riemchen sollte unter 10 mm liegen und vorzugsweise etwa 8 mm betragen. Als Holzkern kann entweder Massivholz oder hochwertige Holzfaserplatten eingesetzt werden, die im Folgenden unter dem Begriff des massiven Holzkerns zusammengefaßt werden. Die Verbindung zwischen Holzkern und Natursteinplatte erfolgt durch Verkleben und hierzu wird ebenso wie zum Verkleben der Stoßkanten zwischen Platten- bzw. Riemchenflächen Reaktivkleber eingesetzt, und zwar vorzugsweise Oxykleber, während für das großflächige Verkleben zwischen Holzkern und Platte gegebenenfalls auch Kleber auf Basis ungesättigter Polyester verwendet werden können. Soweit Stoßkanten zwischen Platten oder zwischen Platten und Riemchen verklebt werden sollen, wird dem Reaktivkleber Steinmehl von dem die Platten bildenden Naturstein zum Färben zugesetzt, so daß die Stoßkante zwischen den einzelnen Teilen optisch praktisch kaum noch wahrnehmbar ist.

Im übrigen werden überstehende Teile der Steinplatte beim Übergang von der Waagerechten in die Senkrechte oder umgekehrt vorzugsweise rund poliert, so daß auch hier Ansatzstellen praktisch nicht wahrnehmbar sind.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert:

In der Abbildung ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Platte dargestellt, bei der der Holzkern 1 mit einer die Arbeitsfläche oder Auflagefläche bildenden Natursteinplatte 2a und einer die Frontschauseite bildenden Steinplatte 2b bekleidet ist. Der Ansatz zwischen den Platten 2a und 2b ist rund poliert.

Die erfindungsgemäßen Arbeits- oder Ablageplatten können beispielsweise im Sanitärbereich als Waschtische und Ablagen, im Küchenbereich als Arbeitsplatten, aber auch als Fensterbänke oder als Tischplatten im Wohnbereich eingesetzt werden. Sie sind in der Stabilität und den chemischen Eigenschaften mit Massivsteinplatten voll vergleichbar, im Gegensatz zu diesen sind sie aber wesentlich einfacher zu verarbeiten und zu transportieren, da die Bruchgefahr, die bei Massivplatten immer vorhanden ist, entfällt.

Außerdem sind sie wegen der beträchtlichen Materialersparnis wesentlich preisgünstiger als massive Natursteinplatten, wodurch ihre Verwendung im häuslichen Bereich breiten Bevölkerungsschichten ermöglicht wird.

Claims (6)

1. Arbeits- oder Ablageplatten mit einer Oberfläche aus Naturstein, dadurch gekennzeichnet, daß ein massiver Holzkern (1) mit sehr dünnen Natursteinplatten (2a, 2b) und/oder -Riemchen zumindest an den Schauseiten bzw. -flächen verkleidet ist.

2. Arbeits- oder Ablageplatten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Holzkern und Naturstein durch Verkleben hergestellt ist.

3. Arbeits- oder Ablageplatten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Natursteinplatten unter 10 mm, vorzugsweise etwa 8 mm beträgt.

4. Arbeits- oder Ablageplatten nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Stoßkanten zwischen Platten- und Riemchenflächen mit Reaktivklebern verklebt sind.

5. Arbeits- oder Ablageplatten nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktivkleber mit Steinmehl des die Platten bildenden Natursteins gefärbt ist.

6. Arbeits- oder Ablageplatten nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß überstehende Teile des Natursteins rund poliert sind.