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Ebene und gewölbte Füllflächen für Wände, Möbel, Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Füllflächen an ZIöl)-el-stiicken, wie
in Rahmen eingelegte Tischplatten, \löl>eltiiren und andere Flächenelemente. die
nach Art der Mosaiktechnik oder in sog. Intarsienmanier mit Mustern oder bildlichen
Darstellungen ausvorzugsweise verschiedenfarbigen Einzelteilen zusammengesetzt sind.
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Bekannt sind vorzugsweise für Tischflächen bereits aus keramischen
Werkstoffen oder Natursteinen gebildete Platten als Füllungen, die in den Rahmen
eingelegt und miteinander und einer hierfiir geeigneten oder eigens vorbereiteten
Unterfläche durch Verkittung verbunden sind, sowie außerdem aus Holztäfelchen in
verschiedenster Weise, z. B. durch Nut und Feder, durch Verklebung u. dgl. zusammengefügte
Mosaiken oder Intarsien, d. h. Einlagen in Aussparungen einer Fläche aus einheitlichem
Stoff.
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Trotz ihrer mitunter hohen künstlerischen Werte besitzen derartige
Anordnungen jedoch eine ,Reihe von Nachteilen, die sie besonders für den allgemeinen
Gebrauch und die Massenfertigung wenig geeignet machen; neben dem hohen Eigengewicht
von Steinplatten und keramischen Platten, das in Hinsicht auf die Vermeidung einer
zu großen Bruchgefahr durch die notwendige Dicke in Kauf genommen werden muß, bedürfen
derartige Beläge einer Unterschicht, z. B. in Form einer Eisenplatte oder einer
Grnndbettung von Beton, die das Gewicht des fertigen Stückes noch weiter erhöht
und zumeist auch Bruchgefahr bei nicht sorgsamer Behandlung bedingt. Durch die Verschiedenartigkeit
der Ausdehnung entstehen leicht Risse und Sprünge zwischen Rahmen und Füllung, und
im alltäglichen Gebrauch wird die Kälte der Stein- oder Kunststeinflächeunangenehmempfunden.
UnebeneFlächen lassen sich praktisch kaum selbst mit kleinen Elementen bekleiden,
und mindestens die Fugen nehmen leicht Staub- und Schmutzreste auf usw.
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Ferner ist es bereits bekanntgeworden., in Form von Mosaik oder Intarsienmustern
auf Gegenständen, wie Möbel o. dgl., Elemente aus Kunstharz
aufzubringen.
Jedoch gestaltet sich das Herstellungsverfahren derartiger Füllflächen sehr kompliziert,
und es sind hierzu maschinelle Einrichtungen, wie Preßvorrichtungen u. d@gl., notwendig,
so daß es auf die bisher bekannte Art und Weise kaum möglich war oder nur unter
Einbehaltung immer gleicher Maßverhältnisse, gewölbte Flächen mit derartigen Mustern
zu versehen. Ebenso könnte man auch kaum Wände, Decken oder auch Säulen in Räumen
mit derartigen Mustern versehen.
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Durch die neue Erfindung ist es nun gelungen, auf einfachste Weise
die verschiedenartigsten und verschiedenfarbige # NIuster auf beliebig gestaltete,
z. B. auch logenförmig begrenzte Flächen geschmackvoll und sehr wirtschaftlich und
geschmacklich hochwertig anzubringen. Erfindungsgemäß sind die Füllflächen aus einzelflächigen,
beispielsweise mosaikartig angeordneten platten- oder streifenförmigen Elemdnten
zusammengesetzt, die aus organischen Kunstmassen, z. B. holzhaltigen Massen, durch
Preß- oder Spitzverfahren erzeugt sind oder aus Kunstharz, -horn, -kautschuk, -gläsern.
o. dgl. bestehen; sie können miteinander durch form- oder erhärtbare Massen, z.
B. Gips o. dgl., verbunden sein oder diese Masse kann die Unterlage bilden.
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Daneben kann sie aber auch als Zwischenschicht zwischen den einzelnen
Elementen, beispielsweise als Kittmasse, Fugendichtung o. dgl., angeordnet sein.
Die erfindungsgemäße Ausbildung sieht noch vorzugsweise auf der Unterseite oberflächenvergrößernde
Anordnungen vor, um die Haftung mit der beschriebenen Masse zu vergrößern.
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In besonderer Ausbildung .der Erfindung kann die als Zwischenschicht
dienende form- und erhärtbare Masse aus einer elastischen Schicht zwischen den Elementen
und einer Unterlage ausgebildet sein.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung bestehen die oberflächenvergrößernden
Anordnungen an der Unterseite der einzelflächigen Elemente entweder aus einzelnen
Rippen oder derartig angeordneten, nach unten gerichteten Vorsprüngen, daß ein an
der Unterseite offener Kasten entsteht, dessen Seitenwände noch zusätzlich versteift
und mit Durchbrechungen versehen sein können. In diesem Fall ist es vorteilhaft,
die kastenförmigen Elemente mit einer billiger. Füllmasse, wie Gips o. dgl., auszufüllen,
die zugleich als Träger oder Zwischenschicht sämtlicher zusammenhängender Elemente
dient. Herstellungsgemäß geht man dabei zweckmäßig so vor, daß man. in .die noch
verformbare Masse die Kästchen ohne Zwischenraum dicht nebeneinander eindrückt,
so daß nach Erhärtung der -lasse die Füllfläche ohne Nacharbeit und ohne Verwendung
von zusätzlichen Hilfsmitteln fertiggestellt ist. Gemäß einer anderen Ausbildungsform
ist es auch möglich, die Kästchen mit einem elastischen Material, wie Gummi, zu
füllen, welches seinerseits mit einer weiteren, als Zwischenschicht dienenden Masse
oder direkt mit der Unterlage verbunden wird.
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Außerdem können die auf die erfindungsgemäße Weise hergestellten Füllflächen
noch mit Rückfangschichten oder mit geschlossenen IZiickzügen aus organischen Kunststoffen
versehen werden.
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Man kann auf diese Weise beispielsweise Tischplatten von hoher Belastbarkeit
und vorzüglicher Beständigkeit gegen Teinperattirwechsel herstellen, selbst bei
Verwendtuig verhältnismäßig dünnschichtiger Plättchen. Man kann sogar diese Plättchen
unter Verwendung einer diiilnen Zwischenschicht ummittelbar auf Sperrhol-r7 aufkleben,
ohne die schNveren, ineistcns au: Eisen bestehenden Unterlagen oder Stützvorrichtungen
der bisherigen Gegenstände dieser Art verwenden zti müssen. Die erfindungsgemäß
verwendeten Zwischenschichten ergeben einen vorzüglichen Spannungsausgleich zwischen
den Plättchen und der Unterlage sowie dem Rahmenteil, wodurch sich auch bei Verweridung
derartiger Füllflächen in sehr warmen Räumen Rißbildungen o. dgl. vermeiden lassen.
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Besonders vorteilhaft lassen sich aber auch derartige Einlagen in
Verbindung finit Metallmöbeln verwenden, wobei als form- in id erhärtbare Masse
vorzugsweise organische Kunststoffe angewendet werden.
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Bisher war es schwierig, Metallmöbel, vor allen Dingen aus Nickel
oder vernickeltem Eisen oder aus Leichtmetallen, mit Arbeitsplatten u. dgl. aus
keramischen Platten zu versehen, weil die üblichen keramischen Kitte schlecht Haften
oder die Metallflächen einer besonderen Vorbereitung bedürfen, die die Herstellung
umständlich oder unwirtschaftlich macht; dagegen lassen :ich mit Hilfe von Kunstharzhindern
wird Kautschukbindern Flächen, die aus organischen Einlagckürp ern. wie z. B. Plättchen
aus Kondensationsharzen oder Pol_vmerisationsharzen, bestehen und damit Schichten
erzeugen, die in hohem Maße haltbar und stoßfest sind und das an sich höhere Gewicht
des Metallmöbels kaum erhöhen; so kann man z. B. ärztliche Instrumententische mit
glasartigen :\tiflagen aus einzelnen Plättchen von Pol"aci-vlsä tire- oder Polvvinvlsäureharzen
belegen, die auf eine entsprechend gefärbte Unterschicht oder auf eine weiße Grundschicht
aufgebrachte glasartige Flächen ergeben. welche im Gewicht sehr viel leichter sind
als dicke Glasplatten, wie sie wegen der Bruchgefahr bisher erforderlich waren,
dazu aber sehr viel unempfindlicher gegen Stoß und im Falle örtlicher Beschädigungen
leicht fugenlos wieder ausgebessert Nverden können, wogegen Glasplatten durch Sprünge
und Risse als Ganzes unbrauchbar werden.
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Bei geeigneter Auswahl der einzelnen Plättchen, wozu die große Skala
der verschiedensten Kunstharze, besonders physikalischer Eigenschaften, z. B. Säurefestigkeit,
Laugenfectigkeit usw- zur -\'erfügung steht, ist man in der Lage. Instrumententische
und Instrumentenschränke herzustellen, die sehr handlich sind und mannigfache Vorzüge
im Gebrauch, wie z. B. geringe Kälte, leichtes Gewicht u. a., aufweisen. Die auch
in der Massenfertigung mögliche leichte Formgebung gestattet, dabei nüchterne Formen
auszuschalten und, soweit vertretbar, selbst Gebraachsmöbeln ansprechende Gestaltung
zu
verleihen; noch weitergehend aber für Schmuckmöbel bieten die Farbgebungen des Kunstharzes
in Verbindung mit künstlerischer Anwendung sehr viel größere Möglichkeiten zti künstlerischer
Gestaltung als keramische Massen, zumal es bei den ersteren möglich ist, auch stumpfe
Töne anzuwenden, Nvas sich bei der Notwendigkeit einer Glasierung keramischer Körper
verbietet. Zu einem ähnlichen Erfolg .gelangt man, aber auch, wenn man für diese
Zwecke ein erfindungsgemäß vorgeschlagenes mineralisches Bindemittel nimmt; filier
die lIerstellungsart von Füllflächen, die auf diese Weise zusammengesetzt sind,
ist schon weiter oben bei Erwähnung der kastenförmigen einzelflächigen Elemente
gesprochen -,vord.en; ferner wird noch weiter unten in der Detailbeschreibung näher
hierauf cingegangen.
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Bei Verwendung von organischen Kunstharzniassen erfolgt die Erzeugung
der Füllflächen zweckmäßig derart, daß z. B. bei Tischplatten eine bei dem leichten
Gewicht der Auflage im allgcnleinen d.iintischichtige Unterplatte aus Sperrholz
mit einem auf Kunstharz- oder Kautschukgrundlage stehenden Bindemittel überzogen
wird und hierauf die einzelnen Plattenelemente stumpf an stumpf, gegebenenfalls
aber auch mittels Nut und Feder ineitiandergcfügtwerden.
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@'orztigsweise für Schmuckzwecke kann man aller auch die Fugen mit
gleichartigen oder verwandten Kulistharzfüllungen auskleiden, die nach der l?rhärtung,
gegebenenfalls mittels Druck und Wärme, unter Polymerisation die Platte zu einem
Ganzen verfestigen oder durch die Verwendung von Fugenauskleidungen aus Kautschuk,
vorzugsweise künstlichem Kautschuk, mehr oder weniger elastische Fugendichtungen
erzielen, wodurch die fertigen Platten in gewissem Rahmen auch @'erfortilungen -zulassen.
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Insbesondere bei der Verwendung von elastischen Unterschichten oder
Zwischenschichten, unter gewissen Voraussetzungen auch bei Verwendung von Kunstliarzbindcru,
kann man auch gekrümmte Flächen, wie z. B. zylindrische Säulenflächen, Kalotten
voll Vasenform u. dgl., mosaikartig umkleiden und vor allem auch mittels Nachbehandlungen
verhältnismäßig einfacher-Art noch zusätzliche Wirkungen erzielen. So kann man beispielsweise
au: Platten aus Harnstoff-Formaldehydharzen ebene oder gekrümmte mosaikartige Gebilde
mit oder ohne Verwendung von tragenden Unterschichten erzeugen, die nachträglich
überspritzt, überzogen oder überklebt werden mit z. B. durchsichtigen Kiltistharzen
und durch eine anschließende Koti(I:#lisatiotis- oder Pol_vmerisationsbehandlung
verfestigt werden.
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1)i" Zeichnung veranschaulicht drei AusfiihrungsheispIele der l:rfin[dulig,
und zwar zeigt Fig. i einen, teilweise geschnittenen Klubtisch, wobei clie einzelflächigen
Elemente unter Verwendung organischer Kunststoffmassen mit der Unterlage verbunden
sind, F ig. 2 eine teilweise aufgebrochene Vase aus einer :1ltttnitiiunilegierutig
mit einem Überzug aus Kunstharz und Galalithplättchen mit Kautschukbindern, Fig.3
ein kastenförmig ausgebildetes einzelflächiges Element in perspektivischer Darstellungsweise
von unten gesehen, Fig. 4 eine besondere Befestigungsart der kastenförmigen Flächenelemente.
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Der Klubtisch gemäß Fig. i besteht aus dem Rahmenteil i und den Tischbeinen
2, die an einer besonderen Unterplatte 3 befestigt sind. Der Rahmenteil ist mit
einem umlaufenden Bund 4 versehen und beispielsweise mit einer Kautschukschicht
j ausgelegt, auf die die Plättchen 6 fugendicht eingebettet sind. Hierdurch entsteht
eine in gewissem Maße elastische, aller genügend steife, stoßfeste Auflagefläche,
die sich auch ausgezeichnet für Instrumententische eignet, da das Material, aus
dem die Plättchen bestehen, gegenüber Glas das unerwünschte sc.hne.lle Abkühlen
von Instrumenten, Glasgefäßen o. dgl. ausschließt. Auch können frisch ausgekochte
Instrumente ohne Gefahr des Springens der Tischplatte, wie dies bei Glasplatten
der Fall ist, aufgelegt werden; die Platten sind unempfindlich gegen das .Auffallen
größerer Instrumententeile, Zur Vermeidung von Beschädigungen des Randes kann der
Bund 4 auch leicht überhöht ausgebildet sein. Die Ausdichtung der Fugen mit einem
erhärtenden Kunstharz dient der künstlerischen Betonung der gewählten Musterformen
und gewährleistet hygienische Vereinigungsmöglichkeiten und Benutzung des Tisches,
z. B. als Eßtisch ohne Decke. Derartige Tische eignen sich vor allem für Gaststätten,
auch für höchste Ansprüche an künstlerische Formgestaltung.
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Gemäß Fig. 2 ist diel Vasenkörper 7 aus einer korrosionsbeständigen
Aluminiumlegierung gegossen mit auf der Außenfläche vorgesehenen Rippen 8, zwischen
denen mit Hilfe einer Kautschukzwischenschicl:t 9, die mit einem Kunstharzkleber
io befestigt ist, durch Verklebung oder Vulkanisation die Plättchen i i mit gekrümmter
Oberfläche als -Muster aufgebracht sind. Die gegenüber keramischen Mosaiken weit
höhere Formengenauigkeit von Kunstharzpreßlingen erlaubt ein fast fugendichtes Zusammenpressen
der einzelnen Teile, so daß eine vorzügliche abwaschbare Oberfläche entsteht, die
das Ansetzen von Staub und Schmutz verhindert. Die Vase selbst ist gegen Stoß und
Fall fast unempfindlich.
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Insgesamt lassen sich vor allem, selbst bei hohen Ansprüchen an die
künstlerische Ausbildung, an die Gebrauchseigenschaften und die Lebensdauer, nach
der Erfindung die verschiedensten Gebrauchsgegenstän.de, insbesondere -Möbel, auch
in der Massenfertigung wirtschaftlich herstellen.
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Die e.inzelflächügen Elemente sind zweckmäßig auf der Unterseite mit
oberflächenvergrößernder Anordnung, wie Rippeli, oder gemäß Fig.3 mit derartig ausgebildeten
Vorsprüngen versehen, daß ein nach unten offenes Kästchen entsteht, dessen oberer
Teil 12,das die Tischplatte bildende Element ist, während die Seitenteile 13 die
Kastenseiten.
wand bilden, die durch Innenrippen 14 noch versteift
sein können. Außerdem weisen die Außenseiten noch Durchbrechungen 15 auf. Durch
diese Form der einzelflächigere Elemente wird man in die Lage versetzt, eine billige
Füllmasse, wie Gips o. dgl., zu verwenden, in die die Kästchen vor dem Erhärten
eingedrückt werden, @so daß sie vollständig m;it dieser Masse ausgefüllt sind, die
sich außerdem noch zwecks guter Verankerung in die Durchbrechungen 15 preßt. Die
Füllmasse dient entweder als Zwischenschicht zwischen den flächenbildenden Elementen
und einer Unterlage oder aber direkt als Unterlage selbst. Diese Ausbildung ermöglicht
es, die Flächenelemente sehr dünn auszubilden, ,da die Druck- und Stoßkräfte, denen
ein-Tischplatte ausgesetzt ist, durch die erhärtbare Füllmasse aufgenommen werden.
Man kann die Kästchen auf einfache Weise, beispielsweise durch Spritzen herstellen.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, die einzelnen Kästchen untereinander
noch durch gemeinsame Verbindungsmittel, wie quer durchlaufende, in einem Rahmen
16 befestigte Drähte, zu befestigen, wobei ebenfalls eine mineralische Füllmasse,
wie Gips o. dgl., verwendet wird, ohne auf eine besondere Unterlage angewiesen zu
sein.
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Gerade .die Ausführungsformen der Fig. 3 und 4 eignen sich besonders
für die Verkleidung von Wänden und Decken oder auch Säulen, Treppengeländern usw.,
da sie auf einfachste Weise, ohne Zuhilfenahme irgendwelcher Spezialwerkzeuge hergestellt
werden. können.
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Was die Umrißform der einzelflächigen Elemente betrifft, so sind hier
keine Grenzen durch die Herstellungsmetho& gezogen, man wird sie aber gewöhnlich
rechteckig mit gleich abgerundeten Ecken ausbilden. Für runde Tische ist es beispielsweise
zweckmäßig, sie leicht bogenförmig auszubilden und sie in konzentrischen Kreisen
auf der Tischfläche anzuordnen.