DE4418363C2 - Verfahren zum Füllen von Formen mit fließfähigen Modell- und Formmassen - Google Patents

Verfahren zum Füllen von Formen mit fließfähigen Modell- und Formmassen

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    • A61C13/20Methods or devices for soldering, casting, moulding or melting
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von Formen mit fließfähigen Modell- und Formmassen zur Herstellung von Modellen und Gußformen, insbesondere in der Zahntechnik und im Goldschmiedebereich, mit Hilfe mechanischer Rüttelbewegungen (DE 29 48 410 B1).
Für die Herstellung kleinerer Modelle bzw. Gußformen, insbesondere in der Zahntechnik oder im Goldschmiedebereich, wird eine Silikonform oder eine innerhalb einer Küvette plazierte Wachsmodellation mit Formmaterial gefüllt bzw. umgegossen. Zur Verbesserung der Formfüllung und zur Vermeidung von Lufteinschlüssen wird entsprechend dem Stand der Technik die Form bzw. Küvette während des Einfüllens der Formmasse in Vibrationen versetzt. Hierzu wird die Form bzw. Küvette auf einen Rütteltisch oder eine sonstige vibrierende Unterlage gestellt, so daß die gesamte Form bzw. Küvette mit der darin enthaltenen Wachsmodellation gerüttelt wird. Ein solcher Rüttler ist beispielsweise in der DE 29 48 410 B1 beschrieben. Durch diese undifferenzierte Vibration kann es aber zu ungleichmäßigen Oberflächen oder gar zu Beschädigungen der Wachsmodellation kommen, so daß die gesamten bereits angefallenen, oft sehr aufwendigen Vorarbeiten wiederholt werden müssen.
Aus der DE 31 26 633 A1 ist ein Verfahren zum Behandeln dentaler Keramikmassen bekannt, bei dem Keramikpulver mit wenig Flüssigkeit hoch verdichtet werden kann, wenn die Masse mit einem entsprechenden Gerät einer Ultraschallbehandlung mit Frequenzen über 20 kHz ausgesetzt wird. Für Modellationen ist dieses Verfahren nicht geeignet, da eine hohe Verdichtung hierbei nicht erwünscht ist und zu keiner guten Oberflächenqualität führt.
Die DE 41 34 428 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Erzeugung mechanischer Schwingungen, mit der im Mundraum das Bindemittel zwischen einem Zahnstumpf und einer aufzusetzenden Krone oder Brücke gleichmäßig verteilt und verdichtet werden kann. Es werden Frequenzen von 40 bis 100 Hz angewendet.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Füllen von Formen mit fließfähigen Modell- und Formmassen zur Herstellung von Modellen und Gußformen, insbesondere in der Zahntechnik und im Goldschmiedebereich, mit Hilfe mechanischer Rüttelbewegungen zu entwickeln, bei dem keine Beschädigung der Form oder der Form und der Wachsmodellation auftritt und die Benetzung der Modelloberflächen zur Erhöhung der Oberflächenqualität beim späteren Feinguß verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rüttelbewegungen lokal durch Eintauchen eines Rüttelelements in die Modell- und Formmassen mit einer Frequenz von 20 bis 500 Hz und einer Leistung von 1 bis 10 Watt erfolgen.
Vorzugsweise wird die Rüttelbewegung lokal in unmittelbarer Nähe der kritischen Stellen der Modelle und Gußformen ausgeübt. Auch hat es sich bewährt, die lokale Rüttelbewegung durch entsprechende Ausgestaltung des Rüttelelements der jeweiligen Objektgeometrie der Modelle und Formen anzupassen.
Es hat sich gezeigt, daß Oberflächenfehler durch Lufteinschlüsse oder ungleichmäßige Kornverteilung der Bestandteile der Formmassen an kritischen Objektstellen oder gar Beschädigungen der Form bzw. Wachsmodellation schon allein dadurch eliminiert werden können, daß die Vibration nicht die gesamte Form der Küvette, sondern nur die Formmasse selbst erfaßt. Überraschenderweise vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur eventuelle Oberflächenfehler durch Lufteinschlüsse, sondern ermöglicht eine wesentlich bessere Kornverteilung innerhalb der Formmasse im Bereich kritischer Stellen, wodurch die Oberflächenqualität von Modellen bzw. Gußobjekten wesentlich gesteigert werden kann. Es ist möglich, die Modell- oder Formmassen im Bereich kritischer Stellen der Form bzw. Wachsmodellation gezielt und in geeigneter Stärke zu rütteln. Hierdurch lassen sich Oberflächenqualitäten erreichen, wie sie z. B. in der Zahntechnik bisher nur von der sogenannten Modellgußtechnik bei Anwendung von Feineinbettungsverfahren mit besonders feinkörnigen, aber wenig druckfesten Einbettmassen bekannt sind. Hohe Oberflächenqualitäten wie bei diesen Feineinbettungsverfahren sind erfindungsgemäß jetzt z. B. auch für den zahntechnischen Präzisionsguß möglich, wo die Verwendung von Feineinbettmassen wegen der höheren Anforderungen an die Druckfestigkeit der Formmassen zur Erzielung der notwendigen hohen Paßgenauigkeit der Objekte ausgeschlossen ist.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich insbesondere bei komplizierten Modellen oder Gußformen z. B. für die Zahntechnik im Bereich von Fissuren, Geschieben oder Kronenrändern.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist auch die Möglichkeit einer gezielten Variation der Vibrationsstärke und -form insbesondere an kritischen Stellen des abzubildenden Objektes. Die Vorteile des Verfahrens zeigen sich vor allem dann, wenn neben einer leichten Regelbarkeit der Vibrationsenergie eine Anpassung der Schwingform an die jeweilige Objektgeometrie möglich ist. Sehr gute Oberflächenqualitäten können insbesondere dann erzielt werden, wenn die Form des Schwingkörpers näherungsweise den kritischen Stellen des Objektes angepaßt ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich auch bei vergleichsweise geringen Schwingungsintensitäten eine sehr gleichmäßige Kornverteilung der Bestandteile der Modell- bzw. Formmassen in Objektnähe einstellt, was sich in deutlich exakteren Oberflächen bemerkbar macht. Es ist daher zweckmäßig, einen Schwingkörper einzusetzen, dessen äußere Kontur den kritischen Stellen des abzubildenden Objektes zumindest in Teilbereichen entspricht, d. h. daß sich ein in etwa gleichmäßiger Abstand zwischen einem kritischen Objektbereich und der gegenüberliegenden Oberfläche des Schwingkörpers einstellen läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die für das Füllen der Formen hilfreiche Schwingungsenergie innerhalb einer noch nicht abgebundenen Modell- bzw. Formmasse gezielt und in geeigneter Stärke an kritische Stellen des Objektes herangeführt werden kann, daß dadurch die Eigenschaften der Modell- und Formmassen in Objektnähe gezielt verbessert werden können und daß im Gegensatz zum Stand der Technik nicht das Gesamtobjekt und/oder ein mehr oder weniger großer Teil der Modell- bzw. Formmasse ungezielt zur Verbesserung der Fließfähigkeit der Masse in Vibrationen versetzt wird, was häufig zu Beschädigungen der oft aus Wachsmodellationen bestehenden Objekte führt, sondern gezielt und in geeigneter Form und Stärke vorwiegend spezielle Teilbereiche der Modell- und Formmassen.

Claims (3)

1. Verfahren zum Füllen von Formen mit fließfähigen Modell- und Formmassen zur Herstellung von Modellen und Gußformen, insbesondere in der Zahntechnik und im Goldschmiedebereich, mit Hilfe mechanischer Rüttelbewegungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelbewegungen lokal durch Eintauchen eines Rüttelelementes in die Modell- und Formmassen mit einer Frequenz von 20 bis 500 Hz und einer Leistung von 1 bis 10 Watt erfolgen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelbewegungen lokal in unmittelbarer Nähe der kritischen Stellen der Modelle und Gußformen ausgeübt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lokalen Rüttelbewegungen durch entsprechende Ausgestaltung des Rüttelelementes der jeweiligen Objektgeometrie der Modelle und Formen angepaßt werden.
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