DE4418315C2 - Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von StraßenbeleuchtungsnetzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des
Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen, Großbe
leuchtungsanlagen, wie es im
Anspruch 1 näher definiert ist. Die Erfindung bezieht sich
ferner auf eine Schaltungsvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Straßenbeleuchtungsnetze werden üblicherweise zentral mit
Hilfe sogenannter Dämmerungsschalter gesteuert, so daß die
entsprechenden Leuchten des Netzes nur während bestimmter
Zeiträume (Gesamtschaltzeit; z. B. von 20 Uhr bis 7 Uhr)
brennen. Es ist ferner bekannt, das Straßenbeleuchtungsnetz
mit einer zusätzlichen Phase (Steuerleitung) zu versehen, um
zwecks Energieeinsparung während der vorgenannten Zeiträume
ausgewählte Leuchten zeitweilig (z. B. zwischen 23 Uhr und 5
Uhr) abzuschalten.
Derartige Steuerleitungen sind allerdings bei älteren Netzen
in der Regel nicht vorhanden. Die Umrüstung dieser Netze mit
einer zusätzlichen Phase ist mit einem erheblichen Aufwand an
Kosten, Zeit und Material verbunden.
Es ist zwar denkbar, diejenigen Leuchten, die während der
Gesamtschaltzeit zeitweilig ausgeschaltet werden sollen,
jeweils mit einer separaten Schaltuhr zu versehen, doch sind
entsprechende Uhren relativ voluminös. Außerdem benötigen
bekannte Schaltuhren eine zusätzliche Batteriepufferung, weil
das Netz bei ausreichender Helligkeit von der Energiequelle
abgeschaltet ist. Diese Uhren sind daher aufwendig und stör
anfällig, da die Batterie oder der Akkumulator nur eine be
grenzte Lebensdauer hat und bei einem Verstellen der Uhrzeit
(z. B. durch Störimpulse) die Uhr unbrauchbar wird. Schalt
uhren bekannter Bauweise werden daher, jedenfalls soweit
bekannt, nicht in einzelnen Leuchten eines Straßenbeleuchtungsnetzes
verwendet.
Aus der DE 41 07 107 A1 ist eine solarbetriebene Straßen
leuchte bekannt, bei der eine Solarzelle einen Blei- oder NC-Akku
tagsüber auflädt. Mit der aufgeladenen Energie werden bei
Dunkelheit die Lampen der Leuchte betrieben, wobei mittels
einer einen Microrechner aufweisenden Schaltungsvorrichtung
die Brenndauer der Leuchte in Abhängigkeit von gespeicherten,
die Jahreszeit charakterisierenden Werten und dem jeweiligen
Ladezustand des Akkus geregelt wird.
Nachteilig ist bei derartigen Straßenleuchten vor allem, daß
der Aufbau eines aus einer Vielzahl derartiger Leuchten be
stehendes Beleuchtungsnetzes außerordentlich aufwendig ist.
Denn praktisch jede Leuchte muß über einen eigenen Akku ver
fügen, der sowohl die Stromversorgung der Lampen als auch der
Schaltungsvorrichtung übernimmt. Außerdem muß jede Leuchte
über eine eigene Solarzellenanordnung zur Aufladung des je
weiligen Akkus verfügen.
Ein weiteres Verfahren zur Reduzierung des Energieverbrauchs von
Straßenbeleuchtungsnetzen ist aus der GB 21 43 966 A bekannt, wobei die
Schaltzeiten in einem Speicher tabellarisch abgelegt sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches auf
einfache und kostengünstige Weise eine Reduzierung des Ener
gieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen erlaubt,
wobei ausgewählte Leuchten - bzw. einzelne Lampen einer Leuch
te - innerhalb der Gesamtschaltzeit zu genau vorgebbaren Zeit
punkten automatisch aus- und wieder eingeschaltet werden, ohne
daß eine zusätzliche Steuerleitung erforderlich ist und ohne
daß zusätzliche Stromquellen (Batterien) zur Ansteuerung ent
sprechender Schaltuhren oder der Lampen vorhanden sein müssen.
Ferner soll eine Schaltungsvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens offenbart werden.
Die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens wird erfindungsgemäß
durch die Merkmalen des Anspruchs 1
und hinsichtlich der Schaltungsvorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 5 gelöst. Die Unter
ansprüche geben besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung wieder.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, die
zeitweise abzuschaltenden Leuchten statt mit einer batterie
gepufferten Echtzeituhr mit einer Schaltungsvorrichtung zu
versehen, die die Schaltsignale unter Berücksichtigung des
vorgegebenen zweiten Zeitabschnittes aus der gemessenen
Gesamtschaltzeit (T) eines vorherigen Zeitabschnittes, z. B.
des jeweiligen Vortages, ableitet. Dabei wird der Umstand
ausgenutzt, daß die Hälfte der Zeit, die zwischen Sonnen
untergang und Sonnenaufgang vergeht - und die der halben
Gesamtschaltzeit (T/2) entspricht - für einen Längengrad
praktisch immer zur gleichen Uhrzeit erreicht wird. Diese
Uhrzeit, oder eine von ihr abgeleitete Zeit, kann daher als
Bezugswert To für die Ermittlung entsprechender Schaltsignale
herangezogen werden.
Um eine zusätzliche Energieeinsparung zu erreichen, wird bei
einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung des Verfahrens die
Schaltungsvorrichtung derart ausgelegt, daß an die entspre
chenden Leuchten die Netzspannung erst zeitverzögert (z. B. 20
min nach Anschalten des Netzes an die Energiequelle) angelegt
wird.
Die erfindungsgemäße Schaltungsvorrichtung besteht im wesent
lichen aus einem Schaltelement, z. B. einem entsprechend aus
gelegten Relais, welches mit Hilfe eines Microcontrollers
angesteuert wird. Der Microcontroller, der einen Mikropro
zessor enthält, mißt die Gesamtschaltzeit und speichert diese
in einem nichtflüchtigen Speicher (EEPROM) ab. Außerdem be
rechnet er aus der in dem Speicher abgelegten Gesamtschalt
zeit eines vorhergehenden Zeitabschnittes, z. B. des Vortages,
die Schaltsignale für die Aus- und Wiederanschaltzeitpunkte
innerhalb der aktuellen Gesamtschaltzeit.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden anhand von in Figuren dargestellten Ausführungs
beispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Ausschnitt eines Straßenbeleuchtungs
netzes mit zwei mit erfindungsgemäßen Schaltungsvor
richtungen versehenen Leuchten,
Fig. 2 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltungs
vorrichtung,
Fig. 3 den jährlichen Verlauf der Sonnenunter- und Sonnenauf
gänge für Bendorf/Wst zur Ableitung eines Schaltbezugs
wertes und
Fig. 4A bis 4C Impulsdiagramme zur Erläuterung der Wirkungs
weise des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Trafostation bezeichnet, die ein
Straßenbeleuchtungsnetz über die Leitungen 2, 3 mit Strom
versorgt. Dabei ist in der Leitung 3 ein Schalter 4 eines
Schützes 5 angeordnet, wobei der Schütz 5 durch einen Dämme
rungsschalter 6 ansteuerbar ist.
Insgesamt sind in Fig. 1 drei Leuchten 7-9 dargestellt, die
jeweils zwei parallelgeschaltete Lampen 10-15 enthalten. Die
Leuchten 7 und 9 sind jeweils mit einer erfindungsgemäßen
Schaltungsvorrichtung 16, 17 versehen, wobei nur jeweils eine
der beiden in den Leuchten 7, 9 angeordneten Lampen mit Hilfe
der Schaltungsvorrichtung 16, 17 geschaltet werden kann.
Den Aufbau der erfindungsgemäßen Schaltungsvorrichtung 16
zeigt Fig. 2 (die Schaltungsvorrichtung 17 ist entsprechend
aufgebaut). Dabei sind die in Fig. 1 mit 18-20 bezeichneten
Anschlußleitungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen:
Im wesentlichen besteht die erfindungsgemäße Schaltungsvor richtung 16 aus einem Microcontroller (µC) 21, der jeweils einen aus übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Mikroprozessor, Programmspeicher und Schreib/Lese-Speicher enthält. Der Microcontroller 21 wird mittels eines Quarzes 22 getaktet, welcher somit auch als Zeitbasis für die Messung der Gesamtschaltzeit dient.
Im wesentlichen besteht die erfindungsgemäße Schaltungsvor richtung 16 aus einem Microcontroller (µC) 21, der jeweils einen aus übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Mikroprozessor, Programmspeicher und Schreib/Lese-Speicher enthält. Der Microcontroller 21 wird mittels eines Quarzes 22 getaktet, welcher somit auch als Zeitbasis für die Messung der Gesamtschaltzeit dient.
Der Microcontroller 21 ist ferner sowohl mit einem nicht
flüchtigen Speicher (EEPROM) 23, der zur Speicherung von
Werten dient, die auch nach einer Stromabschaltung erhalten
bleiben müssen, als auch mit einem Schaltelement 24 verbun
den. Das Schaltelement 24 besteht in dem dargestellten Aus
führungsbeispiel aus einem Relais 25 für eine Schaltleistung
von z. B. 2000 VA und einem maximalen Schaltstrom von z. B. 8 A
sowie einem Relais-Treiber 26.
Als Relais 25 wird vorzugsweise ein Relais mit Öffner-Kontakt
verwendet, damit bei einem Defekt der Schaltungsvorrichtung
16 die Lampe 10 eingeschaltet bleibt.
Für die Stromversorgung des Microcontrollers 21, des Spei
chers 23 und des Schaltelementes 24 ist ein Stromversorgungs
element 27 vorgesehen, welches über die Leitungen 19 und 20
mit den Netzleitungen 2 und 3 verbunden ist.
Fig. 3 gibt den typischen Verlauf der Sonnenunter- und Sonnen
aufgänge für einen bestimmten Längengrad (hier: Bendorf/Wst)
über ein Jahr wieder. Dabei wurde auf der Ordinate die jewei
lige Uhrzeit, bei der der Sonnenuntergang bzw. der Sonnenauf
gang eintritt, und auf der Abzisse der entsprechende Tag des
Jahres aufgetragen (die Umstellung der Uhrzeit auf Sommerzeit
ist in Fig. 3 nicht berücksichtigt).
Mit 28 ist in Fig. 3 der zeitliche Verlauf der Sonnenuntergän
ge und mit 29 der entsprechende Verlauf der Sonnenaufgänge
bezeichnet. Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, sind die beiden
Kurven 28, 29 etwa symmetrisch zu einer mit 30 bezeichneten
konstant verlaufenden Kurve. Der entsprechende Ordinatenwert
dieser Kurve liegt (für Bendorf) bei etwa 0.30 Uhr und bleibt
praktisch für das ganze Jahr konstant, so daß dieser Wert als
Bezugswert für die Gewinnung von Schaltsignalen herangezogen
werden kann. Hierzu wird in vorgegebenen zeitlichen Abstän
den, z. B. täglich, mit Hilfe der Schaltungsvorrichtung 16
(Fig. 2) die durch den Dämmerungsschalter 6 (Fig. 1) vorgege
bene Gesamtschaltzeit T ermittelt. Addiert man dann an dem
jeweils folgenden Tag zu dem Zeitwert TA, an dem der Dämme
rungsschalter 6 die Beleuchtung anschaltet, den Zeitwert T/2,
so ergibt sich der Zeitbezugswert To, d. h. für das vorstehen
de Beispiel eine Uhrzeit von 0.30 Uhr. Soll nun beispielswei
se die Lampe 10 (Fig. 1) regelmäßig etwa gegen 23.00 Uhr aus- und
gegen 5.00 wieder eingeschaltet werden, so muß von dem
Bezugswert To einmal ein Zeitwert t₁ = 1,5 Stunden ab- und
einmal ein Zeitwert t₂ = 4,5 Stunden hinzugezählt werden.
Während der Bezugswert To immer neu ermittelt wird, sind die
Werte t1 und t2 konstante Größen und werden von dem Betreiber
des Beleuchtungsnetzes vorgegeben.
Sofern nicht ideale Witterungsverhältnisse vorliegen, ist es
möglich, daß der für die Berechnung des Zeitbezugswertes To
zugrundegelegte Gesamtzeitwert T des Vortages nicht genau dem
theoretischen Wert (unbewölkter Himmel) entspricht und somit
nicht zu einer Uhrzeit von 0.30 Uhr führt. In diesem Fall
verschieben sich auch die Aus- und Wiedereinschaltwerte ent
sprechend. Doch hat sich überraschenderweise gezeigt, daß
diese Abweichungen im Jahresdurchschnitt minimal sind, weil
der Bezugswert To ständig durch die erfindungsgemäße Schal
tungsvorrichtung, d. h. in der Regel täglich, neu ermittelt
wird und witterungsbedingte Abweichungen von dem theoreti
schen Zeitbezugswert entsprechend schnell korrigiert werden.
Im folgenden wird mit Hilfe der Fig. 4A bis 4B auf die Wir
kungsweise der erfindungsgemäßen Schaltungen 16, 17 zur
Durchführung des Verfahrens eingegangen:
Fig. 4A zeigt den Spannungsverlauf des Beleuchtungsnetzes für drei aufeinanderfolgende Zeitabschnitte I-III, in denen die Leuchten 7-9 (Fig. 1), z. B. zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, eingeschaltet werden sollen. Dabei ist in dem dargestellten Beispiel davon ausgegangen worden, daß die Tage länger wer den, so daß der Dämmerungsschalter 6 (Fig. 1) die Beleuch tungsanlage jeden Abend etwas später mit dem Transformator 1 verbindet und jeden Morgen etwas früher vom Transformator 1 abschaltet. Die Gesamtschaltzeiten sind mit T, T′ und T′′ bezeichnet. Ferner sei angenommen, daß im Zeitabschnitt I noch kein Gesamtschaltzeitwert in der Schaltungsvorrichtung 16 abgespeichert ist.
Fig. 4A zeigt den Spannungsverlauf des Beleuchtungsnetzes für drei aufeinanderfolgende Zeitabschnitte I-III, in denen die Leuchten 7-9 (Fig. 1), z. B. zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, eingeschaltet werden sollen. Dabei ist in dem dargestellten Beispiel davon ausgegangen worden, daß die Tage länger wer den, so daß der Dämmerungsschalter 6 (Fig. 1) die Beleuch tungsanlage jeden Abend etwas später mit dem Transformator 1 verbindet und jeden Morgen etwas früher vom Transformator 1 abschaltet. Die Gesamtschaltzeiten sind mit T, T′ und T′′ bezeichnet. Ferner sei angenommen, daß im Zeitabschnitt I noch kein Gesamtschaltzeitwert in der Schaltungsvorrichtung 16 abgespeichert ist.
Wird nun die Beleuchtungsanlage durch den Dämmerungsschalter
6 eingeschaltet, so wird die Schaltungsvorrichtung 16 über
die Leitungen 19 und 20 (Fig. 2) ebenfalls mit Strom versorgt.
Mit Hilfe eines in dem Microcontroller 21 integrierten Timers
(z. B. Zählerbausteines) wird die Zeit gemessen, während der
der Strom an der Schaltungsvorrichtung 16 liegt. Der der
Gesamtschaltzeit T entsprechende Wert wird anschließend in
dem Speicher 23 abgespeichert. Das Relais 25 bleibt
geschlossen und die entsprechende Lampe 10 brennt an diesem
Tag während der Gesamtschaltzeit T. Es ergibt sich daher
während des Zeitabschnittes I der in Fig. 4B dargestellte
Stromverlauf des Relais 25 (Fig. 2) sowie der in Fig. 4C
dargestellte Spannungsverlauf an der Lampe 10 (Fig. 1).
Im darauffolgenden Zeitabschnitt II wird der in dem Speicher
23 (Fig. 2) abgespeicherte Wert für die Gesamtschaltzeit T des
Zeitabschnittes I von dem Microcontroller 21 übernommen und
ein Bezugswert To aufgrund der Beziehung
To = TA′ + T/2
bestimmt, wobei TA′ der Zeitwert ist, zu dem der Dämmerungs
schalter 6 die Beleuchtungsanlage anschaltet.
Anschließend wird dann der Ausschaltzeitpunkt tA der Lampe 10
ermittelt, indem der vorgegebene konstante Zeitwert t₁ von
dem Bezugswert To subtrahiert wird (sofern der Ausschaltzeit
punkt vor 24 Uhr liegt, oder es wird der vorgegebene Zeitwert
zum Bezugswert addiert, wenn der Ausschaltzeitpunkt nach 24
Uhr liegt). Wird der Ausschaltzeitpunkt tA erreicht so wird
das Relais 25 von dem Microcontroller 21 angesteuert (Fig. 4B)
und die Lampe 10 abgeschaltet (Fig. 4C).
Die Ermittlung des Wiedereinschaltpunktes tE erfolgt durch
Addition des vorgegebenen Zeitwertes t₂ zum Bezugswert To.
Nach Erreichen dieses Wiedereinschaltzeitpunktes tE wird die
Ansteuerung des Relais 25 zurückgenommen (Fig. 4B) und damit
die Lampe 10 wieder eingeschaltet (Fig. 4C).
Parallel zu dem vorstehend beschriebenen Vorgang ermittelt
der Microcontroller 21 die neue Gesamtschaltzeit T′, die er
dann für die Ermittlung des neuen Zeitbezugswertes (To =
TA′′+ T′/2) und damit auch zur Ermittlung der Schaltzeitpunk
te tA und tE des Zeitabschnittes III heranzieht usw.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, die Schaltungsvorrichtung zur Ver
zögerung der Anschaltzeit TA heranzuziehen und die entspre
chende Lampe 10 erst z. B. 20 Minuten nach Einschalten der
Netzspannung mittels des Dämmerungsschalters anzuschalten.
Ferner kann mit Hilfe der Schaltungsvorrichtungen 16, 17
anstatt eine Lampe vollständig abzuschalten auch lediglich
deren Leistung vermindert werden. Insbesondere wenn die
Leuchten nur jeweils eine Lampe enthalten, bietet sich dieses
Verfahren als vorteilhaft an. Dabei wird ein handelsübliches
Vorschaltgerät mit den entsprechenden Leistungsausgängen
(z. B. 80 W und 125 W) verwendet, wobei das Schaltelement 24
nicht mehr die Stromzuführung zur Lampe unterbricht, sondern
z. B. die entsprechenden Ausgänge des Vorschaltgerätes mit der
Lampe verbindet bzw. die entsprechenden Ausgänge kurz
schließt.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, die jeweils er
mittelte Gesamtschaltzeit nach vorgegebenen Kriterien zu
überprüfen, bevor diese Zeit in dem Speicher 23 abgespeichert
wird. Dieses kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die
ermittelte Gesamtschaltzeit nur dann abgespeichert wird, wenn
ihr Wert entweder zwischen fest vorgegebenen Stunden liegt,
oder zwischen Werten, die sich durch Mittelwertbildung aus
entsprechenden Messungen der jeweils letzten Tage ergeben
(gleitende Schwelle). Anderenfalls wird der von dem
Microcontroller gemessene Gesamtschaltwert als Störung bewer
tet und der entsprechende Wert des Vortages etc. bleibt im
Speicher erhalten.
Schließlich kann statt des vorstehend erwähnten Zeitbezugs
wertes To auch ein von diesem abgeleiteter Wert
To′ = To + α
verwendet werden, um als Bezugswert eine ortsunabhängige Uhr
zeit, z. B. 24.00 Uhr, anzugeben. Dabei bedeutet α eine län
gengradabhängige Konstante, die in dem vorstehend beschrie
benen Beispiel für Bendorf den Wert von 0,5 besitzt. Bei
Verwendung eines derart modifizierten Bezugswertes To′ müssen
auch die vorgebbaren konstanten Zeitwerte t₁ und t₂ in
entsprechende neue Zeitwerte (t₁′ = t₁ - α; t₂′ = t₂ + α)
umgerechnet werden.
Bezugszeichenliste
1 Trafostation, Energiequelle
2, 3 Leitungen
4 Schalter
5 Schütz
6 Dämmerungsschalter
7-9 Leuchten
10-15 Lampen
16, 17 Schaltungsvorrichtung
18-20 Anschlußleitungen
21 Microcontroller
22 Quarz
23 nicht flüchtiger Speicher
24 Schaltelement
25 Relais
26 Relais-Treiber
27 Stromversorgungseinheit
28 zeitl. Verlauf der Sonnenuntergänge
29 zeitl. Verlauf der Sonnenaufgänge
30 zeitl. Verlauf des Bezugswertes
I-III Zeitabschnitte
T, T′, T′′ Gesamtschaltzeiten
To, To′ Zeitbezugswerte
TA, TA′, TA′′ Anschaltzeitpunkt des Dämmerungsschalters
TE, TE′, TE′′ Ausschaltzeitpunkt des Dämmerungsschalters
tA Ausschaltzeitpunkt
tE Wiedereinschaltzeitpunkt
t₁, t₁′, t₂, t₂′ vorgegebene konstante Zeitwerte
α breitengradabhängige Konstante
2, 3 Leitungen
4 Schalter
5 Schütz
6 Dämmerungsschalter
7-9 Leuchten
10-15 Lampen
16, 17 Schaltungsvorrichtung
18-20 Anschlußleitungen
21 Microcontroller
22 Quarz
23 nicht flüchtiger Speicher
24 Schaltelement
25 Relais
26 Relais-Treiber
27 Stromversorgungseinheit
28 zeitl. Verlauf der Sonnenuntergänge
29 zeitl. Verlauf der Sonnenaufgänge
30 zeitl. Verlauf des Bezugswertes
I-III Zeitabschnitte
T, T′, T′′ Gesamtschaltzeiten
To, To′ Zeitbezugswerte
TA, TA′, TA′′ Anschaltzeitpunkt des Dämmerungsschalters
TE, TE′, TE′′ Ausschaltzeitpunkt des Dämmerungsschalters
tA Ausschaltzeitpunkt
tE Wiedereinschaltzeitpunkt
t₁, t₁′, t₂, t₂′ vorgegebene konstante Zeitwerte
α breitengradabhängige Konstante
Claims (8)
1. Verfahren zur Reduzierung des Energieverbrauchs von
Straßenbeleuchtungsnetzen, Großbeleuchtungsanlagen
(im folgenden kurz als Beleuchtungsnetz bezeichnet),
wobei
- a) die jeweils mindestens eine Lampe (10-15) enthalten den Leuchten (7-9) des Beleuchtungsnetzes während eines ersten Zeitraumes (T-T′′) (Gesamtschaltzeit) mit einer gemeinsamen Energiequelle (1) verbunden werden,
- b) die Leistung mindestens eines Teiles der Leuchten (7, 9) während eines innerhalb der Gesamtschaltzeit (T-T′′) liegenden durch den Betreiber vorgebbaren zweiten Zeitraumes (t1+t2) reduziert wird,
- c) die Leuchten (7, 9), deren Leistungen reduziert werden, jeweils mit einer eigenen Schaltungs vorrichtung (16, 17) versehen werden, die ihre Energie ebenfalls von der Energiequelle (1) des Straßenbeleuchtungsnetzes erhält,
- d) die jeweilige Schaltungsvorrichtung (16, 17) während eines ersten vorgegebenen Zeitabschnittes (I) die Gesamtschaltzeit (T) durch die Schaltsignale eines Dämmerungsschalters mißt und diesen Wert abspei chert,
- e) während eines nachfolgenden zweiten vorgegebenen Zeitabschnittes (II) die Schaltungsvorrichtung (16, 17) innerhalb der Gesamtschaltzeit (T′) die Leistung der jeweiligen Leuchte (7, 9) während des Zeitraumes To-t₁ bis To+t₂ vermindert, wobei T₀ = TA + T/2 und TA derjenige Zeitwert ist, an dem der zweite Zeitabschnitt (11) beginnt, sowie t₁ und t₂ zwei vorgebbare Zeitwerte sind,
- f) auch während des zweiten vorgegebenen Zeitabschnit tes (II) die Schaltungsvorrichtung (16, 17) die Gesamtschaltzeit (T′) mißt und diesen Wert zur Ermittlung des entsprechenden Zeitraumes To-t₁ bis To+t₂ eines darauffolgenden dritten vorgegebenen Zeitabschnittes (III) abspeichert und dieses Verfahren für anschließende Zeit abschnitte regelmäßig durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Leuchten (7; 9) mit mindestens zwei Lampen (10, 11;
14, 15) die Schaltungsvorrichtung (16; 17) zur Vermin
derung der Leistung der Leuchten (7; 9) jeweils minde
stens eine Lampe (10; 14) während des Zeitraumes To-t₁
bis To+t₂ abschaltet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnete daß die Leuchten (7, 9) durch die jeweils
entsprechende Schaltungsvorrichtung (16, 17) erst nach
einem vorgebbaren Zeitabschnitt nach Beginn der Gesamt
schaltzeit (T-T′′) zeitverzögert eingeschaltet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der jeweilige Wert der gemessenen
Gesamtschaltzeit (T-T′′) mit Hilfe der Schaltungsvor
richtung (16, 17) mit einem vorgebbaren Grenzwert
verglichen wird.
5. Schaltungsvorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Schaltungsvorrichtung
(16, 17) der jeweiligen Leuchte (7-9)
- a) einen quarzgesteuerten Microcontroller (21) enthält, der mit einem Schaltelement (24) zum An- und Ab schalten des Versorgungsstromes der Lampen (10, 14), der Leuchte (7, 9) oder eines Vorschaltgerätes, mindestens einer der Lampen (10, 14), verbunden ist,
- b) ein mit dem Microcontroller (21) verbundenes Spei cherelement (23) nur zum Abspeichern der jeweils von dem Microcontroller (21) gemessenen Gesamtschaltzeit (T-T′′) aufweist und
- c) eine mit der Lampenversorgungsspannung verbundene Stromversorgungseinheit (27) für den Betrieb des Microcontrollers (21), des Schaltelementes (24) und des Speicherelementes (23) enthält, die mit der Energiequelle (1) des Beleuchtungsnetzes verbunden ist.
6. Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Schaltelement (24) um ein
mit einem Relaistreiber (26) versehenes Relais (25)
handelt.
7. Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Relais (25) um ein solches
mit einem Öffnerkontakt handelt.
8. Schaltungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Speicherele
ment (23) um einen nichtflüchtigen Speicher (EEPROM-Speicher)
handelt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4418315A DE4418315C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen |
PCT/EP1995/001831 WO1995033361A1 (de) | 1994-05-26 | 1995-05-15 | Verfahren und schaltungsvorrichtung zur reduzierung des energieverbrauchs von strassenbeleuchtungsnetzen u.dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4418315A DE4418315C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4418315A1 DE4418315A1 (de) | 1995-11-30 |
DE4418315C2 true DE4418315C2 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=6518978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4418315A Expired - Lifetime DE4418315C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4418315C2 (de) |
WO (1) | WO1995033361A1 (de) |
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DE102009033358A1 (de) | 2009-07-16 | 2011-01-27 | Elektrobau Oschatz Gmbh & Co. Kg | Betriebssteuervorrichtung und Verfahren zur Steuerung des Betriebszustandes einer Leuchtmittelanordnung |
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DE102012008215A1 (de) | 2012-04-18 | 2013-10-24 | Heribert Oechsler | Vorrichtung zur Realisierung einer Referenzuhr mit selbsttätiger Anbindung der internen Systemzeit an die Erdrotation |
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