WO1995033361A1 - Verfahren und schaltungsvorrichtung zur reduzierung des energieverbrauchs von strassenbeleuchtungsnetzen u.dgl. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen, Großbeleuchtungsanlagen u.dgl., die während eines ersten Zeitraumes (T, T', T'') (Gesamtschaltzeit) mit einer Energiequelle (1) verbunden werden und die aus mehreren jeweils mindestens eine Lampe (10-15) enthaltenden Leuchten (7-9) bestehen, wobei die Leistung mindestens eines Teiles der Leuchten (7, 9) während eines innerhalb der Gesamtschaltzeit (T-T'') liegenden vorgebbaren zweiten Zeitraumes (t1+t2) reduziert wird. Um zu vermeiden, daß zur Leistungsreduzierung der entsprechenden Leuchten (7, 9) eine zusätzliche Steuerleitung benötig wird, schlägt die Erfindung vor, die Leuchten (7, 9) mit einer Schaltungsvorrichtung (16, 17) zu versehen, die die entsprechenden Schaltsignale unter Berücksichtigung des vorgegebenen zweiten Zeitraumes (t1+t2) aus der gemessenen Gesamtschaltzeit (T) eines vorherigen Zeitabschnittes, z.B. des jeweiligen Vortages, ableitet. Dabei wird der Umstand ausgenuzt, daß die Hälfte der Zeit, die zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang vergeht - und die der halben Gesamtschaltzeit (T/2) entspricht - für einen Längengrad praktisch immer zur gleichen Uhrzeit erreicht wird. Diese Uhrzeit, oder eine von ihr abgeleitete Zeit, wird als Bezugswert To für die Ermittlung entsprechender Schaltsignale herangezogen.
Description
Verfahren und Schaltungsvorrichtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen u. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen, Großbe¬ leuchtungsanlagen u.dgl., wie es in dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1 näher definiert ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Schaltungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Straßenbeleuchtungsnetze werden üblicherweise zentral mit Hilfe sogenannter Dämmerungsschalter gesteuert, so daß die entsprechenden Leuchten des Netzes nur während bestimmter Zeiträume (Gesamtschaltzeit; z.B. von 20 Uhr bis 7 Uhr) brennen. Es ist ferner bekannt, das Straßenbeleuchtungsnetz mit einer zusätzlichen Phase (Steuerleitung) zu versehen, um zwecks Energieeinsparung während der vorgenannten Zeiträume ausgewählte Leuchten zeitweilig (z.B. zwischen 23 Uhr und 5 Uhr) abzuschalten.
Derartige Steuerleitungen sind allerdings bei älteren Netzen in der Regel nicht vorhanden. Die Umrüstung dieser Netze mit einer zusätzlichen Phase ist mit einem erheblichen Aufwand an Kosten, Zeit und Material verbunden.
Es ist zwar denkbar, diejenigen Leuchten, die während der Gesamtschaltzeit zeitweilig ausgeschaltet werden sollen, jeweils mit einer separaten Schaltuhr zu versehen, doch sind entsprechende Uhren relativ voluminös. Außerdem benötigen bekannte Ξchaltuhren eine zusätzliche Batteriepufferung, weil das Netz bei ausreichender Helligkeit von der Energiequelle abgeschaltet ist. Diese Uhren sind daher aufwendig und stör¬ anfällig, da die Batterie oder der Akkumulator nur eine be¬ grenzte Lebensdauer hat und bei einem Verstellen der Uhrzeit (z.B. durch Störimpulse) die Uhr unbrauchbar wird. Schalt¬ uhren bekannter Bauweise werden daher, jedenfalls soweit der Anmelderin bekannt, nicht in einzelnen Leuchten eines Stras- senbeleuchtungsnetzes verwendet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches auf einfache und kostengünstige Weise eine Reduzierung des Ener¬ gieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen u. dgl. erlaubt, wobei ausgewählte Leuchten -bzw. einzelne Lampen einer Leuch¬ te- innerhalb der Gesamtschaltzeit zu genau vorgebbaren Zeit¬ punkten automatisch aus- und wieder eingeschaltet werden, ohne daß eine zusätzliche Steuerleitung erforderlich ist und ohne daß zusätzliche Stromquellen (Batterien) zur Ansteuerung entsprechender Schaltuhren vorhanden sein müssen. Ferner soll eine Schaltungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens offenbart werden.
Die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Schaltungsvorrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 6 gelöst. Die Unter- ansprüche geben besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, die zeitweise abzuschaltenden Leuchten statt mit einer batterie¬ gepufferten Echtzeituhr mit einer Schaltungsvorrichtung zu versehen, die die Schaltsignale unter Berücksichtigung des vorgegebenen zweiten Zeitabschnittes aus der gemessenen Gesamtschaltzeit (T) eines vorherigen Zeitabschnittes, z.B. des jeweiligen Vortages, ableitet. Dabei wird der Umstand ausgenutzt, daß die Hälfte der Zeit, die zwischen Sonnen¬ untergang und Sonnenaufgang vergeht -und die der halben Gesamtschaltzeit (T/2) entspricht- für einen Längengrad praktisch immer zur gleichen Uhrzeit erreicht wird. Diese Uhrzeit, oder eine von ihr abgeleitete Zeit, kann daher als Bezugswert T0 für die Ermittlung entsprechender Schaltsignale herangezogen werden.
Um eine zusätzliche Energieeinsparung zu erreichen, wird bei einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung des Verfahrens die Schaltungsvorrichtung derart ausgelegt, daß an die entspre¬ chenden Leuchten die Netzspannung erst zeitverzögert (z.B. 20 min nach Anschalten des Netzes an die Energiequelle) angelegt wird.
Die erfindungsgemäße Schaltungsvorrichtung besteht im wesent¬ lichen aus einem Schaltelement, z.B. einem entsprechend aus¬ gelegten Relais, welches mit Hilfe eines Microcontrollers angesteuert wird. Der Microcontroller, der einen Mikropro¬ zessor enthält, mißt die Gesamtschaltzeit und speichert diese in einem nichtflüchtigen Speicher (EEPROM) ab. Außerdem be¬ rechnet er aus der in dem Speicher abgelegten Gesamtschalt¬ zeit eines vorhergehenden Zeitabschnittes, z.B. des Vortages, die Schaltsignale für die Aus- und Wiederanschaltzeitpunkte innerhalb der aktuellen Gesamtschaltzeit.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von in Figuren dargestellten Ausführungs¬ beispielen erläutert. Es zeigen:
Fig.l schematisch den Ausschnitt eines Straßenbeleuchtungs¬ netzes mit zwei mit erfindungsgemäßen Schaltungsvor- richtungen versehenen Leuchten,
Fig.2 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schaltungs¬ vorrichtung,
Fig.3 den jährlichen Verlauf der Sonnenunter- und Sonnenauf¬ gänge für Bendorf/Wst zur Ableitung eines Schaltbezugs- wertes und
Fig.4A bis 4Q Impulsdiagramme zur Erläuterung der Wirkungs¬ weise des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig.l ist mit 1 eine Trafostation bezeichnet, die ein Straßenbeleuchtungsnetz über die Leitungen 2, 3 mit Strom versorgt. Dabei ist in der Leitung 3 ein Schalter 4 eines Schützes 5 angeordnet, wobei der Schütz 5 durch einen Däm e- rungsschalter 6 ansteuerbar ist.
Insgesamt sind in Fig.l drei Leuchten 7-9 dargestellt, die jeweils zwei parallelgeschaltete Lampen 10-15 enthalten. Die Leuchten 7 und 9 sind jeweils mit einer erfindungsgemäßen Schaltungsvorrichtung 16, 17 versehen, wobei nur jeweils eine der beiden in den Leuchten 7, 9 angeordneten Lampen mit Hilfe der Schaltungsvorrichtung 16, 17 geschaltet werden kann.
Den Aufbau der erfindungsgemäßen Schaltungsvorrichtung 16 zeigt Fig.2 (die Schaltungsvorrichtung 17 ist entsprechend
aufgebaut). Dabei sind die in Fig.l mit 18-20 bezeichneten Anschlußleitungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen:
Im wesentlichen besteht die erfindungsgemäße Schaltungsvor¬ richtung 16 aus einem Microcontroller (μC) 21, der jeweils einen aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Mikroprozessor, Programmspeicher und Schreib/Lese-Speicher enthält. Der Microcontroller 21 wird mittels eines Quarzes 22 getaktet, welcher somit auch als Zeitbasis für die Messung der Gesamtschaltzeit dient.
Der Microcontroller 21 ist ferner sowohl mit einem nicht flüchtigen Speicher (EEPROM) 23, der zur Speicherung von Werten dient, die auch nach einer Stromabschaltung erhalten bleiben müssen, als auch mit einem Schaltelement 24 verbun¬ den. Das Schaltelement 24 besteht in dem dargestellten Aus¬ führungsbeispiel aus einem Relais 25 für eine Schaltleistung von z.B. 2000 VA und einem maximalen Schaltstrom von z.B. 8 A sowie einem Relais-Treiber 26.
Als Relais 25 wird vorzugsweise ein Relais mit Öffner-Kontakt verwendet, damit bei einem Defekt der Schaltungsvorrichtung 16 die Lampe 10 eingeschaltet bleibt.
Für die Stromversorgung des Microcontrollers 21, des Spei¬ chers 23 und des Schaltelementes 24 ist ein Stromversorgungs¬ element 27 vorgesehen, welches über die Leitungen 19 und 20 mit den Netzleitungen 2 und 3 verbunden ist.
Fig.3 gibt den typischen Verlauf der Sonnenunter- und Sonnen¬ aufgänge für einen bestimmten Längengrad (hier: Bendorf/Wst) über ein Jahr wieder. Dabei wurde -auf der Ordinate die jewei¬ lige Uhrzeit, bei der der Sonnenuntergang bzw. der Sonnenauf-
gang eintritt, und auf der Abzisse der entsprechende Tag des Jahres aufgetragen (die Umstellung der Uhrzeit auf Sommerzeit ist in Fig.3 nicht berücksichtigt).
Mit 28 ist in Fig.3 der zeitliche Verlauf der Sonnenuntergän¬ ge und mit 29 der entsprechende Verlauf der Sonnenaufgänge bezeichnet. Wie Fig.3 zu entnehmen ist, sind die beiden Kurven 28, 29 etwa symmetrisch zu einer mit 30 bezeichneten konstant verlaufenden Kurve. Der entsprechende Ordinatenwert dieser Kurve liegt (für Bendorf) bei etwa 0.30 Uhr und bleibt praktisch für das ganze Jahr konstant, so daß dieser Wert als Bezugswert für die Gewinnung von Schaltsignalen herangezogen werden kann. Hierzu wird in vorgegebenen zeitlichen Abstän¬ den, z.B. täglich, mit Hilfe der Schaltungsvorrichtung 16 (Fig.2) die durch den Dämmerungsschalter 6 (Fig.l) vorgege¬ bene Gesamtschaltzeit T ermittelt. Addiert man dann an dem jeweils folgenden Tag zu dem Zeitwert TA, an dem der Dämme¬ rungsschalter 6 die Beleuchtung anschaltet, den Zeitwert T/2, so ergibt sich der Zeitbezugswert T0, d.h. für das vorstehen¬ de Beispiel eine Uhrzeit von 0.30 Uhr. Soll nun beispielswei¬ se die Lampe 10 (Fig.l) regelmäßig etwa gegen 23.00 Uhr aus- und gegen 5.00 wieder eingeschaltet werden, so muß von dem Bezugswert T0 einmal ein Zeitwert t = 1,5 Stunden ab- und einmal ein Zeitwert t2 = 4,5 Stunden hinzugezählt werden. Während der Bezugswert T0 immer neu ermittelt wird, sind die Werte tl und t2 konstante Größen und werden von dem Betreiber des Beleuchtungsnetzes vorgegeben.
Sofern nicht ideale Witterungsverhältnisse vorliegen, ist es möglich, daß der für die Berechnung des Zeitbezugswertes T0 zugrundegelegte GesamtZeitwert T des Vortages nicht genau dem theoretischen Wert (unbewölkter Himmel) entspricht und somit nicht zu einer Uhrzeit von 0.30 Uhr führt. In diesem Fall
verschieben sich auch die Aus- und Wiedereinschaltwerte ent¬ sprechend. Doch hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese Abweichungen im Jahresdurchschnitt minimal sind, weil der Bezugswert TQ ständig durch die erfindungsgemäße Schal¬ tungsvorrichtung, d.h. in der Regel täglich, neu ermittelt wird und witterungsbedingte Abweichungen von dem theoreti¬ schen Zeitbezugswert entsprechend schnell korrigiert werden.
Im folgenden wird mit Hilfe der Fig.4A bis 4Q auf die Wir¬ kungsweise der erfindungsgemäßen Schaltungen 16, 17 zur Durchführung des Verfahrens eingegangen:
Fig.4A zeigt den Spannungsverlauf des Beleuchtungsnetzes für drei aufeinanderfolgende Zeitabschnitte I - III, in denen die Leuchten 7-9 (Fig.l), z.B. zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, eingeschaltet werden sollen. Dabei ist in dem dargestellten Beispiel davon ausgegangen worden, daß die Tage länger wer¬ den, so daß der Dämmerungsschalter 6 (Fig.l) die Beleuch¬ tungsanlage jeden Abend etwas später mit dem Transformator 1 verbindet und jeden Morgen etwas früher vom Transformator 1 abschaltet. Die GesamtschaltZeiten sind mit T, T'und T' • bezeichnet. Ferner sei angenommen, daß im Zeitabschnitt I noch kein Gesamtschaltzeitwert in der Schaltungsvorrichtung 16 abgespeichert ist.
Wird nun die Beleuchtungsanlage durch den Dämmerungsschalter 6 eingeschaltet, so wird die Schaltungsvorrichtung 16 über die Leitungen 19 und 20 (Fig.2) ebenfalls mit Strom versorgt. Mit Hilfe eines in dem Microcontroller 21 integrierten Timers (z.B. Zählerbausteines) wird die Zeit gemessen, während der der Strom an der Schaltungsvorrichtung 16 liegt. Der der Gesamtschaltzeit T entsprechende Wert wird anschließend in dem Speicher 23 abgespeichert. Das Relais 25 bleibt
geschlossen und die entsprechende Lampe 10 brennt an diesem Tag während der Gesamtschaltzeit T. Es ergibt sich daher während des Zeitabschnittes I der in Fig.4B dargestellte Stromverlauf des Relais 25 (Fig.2) sowie der in Fig.4c dargestellte Spannungsverlauf an der Lampe 10 (Fig.l).
Im darauffolgenden Zeitabschnitt II wird der in dem Speicher 23 (Fig.2) abgespeicherte Wert für die Gesamtschaltzeit T des Zeitabschnittes I von dem Microcontroller 21 übernommen und ein Bezugswert T0 aufgrund der Beziehung
To = TA' + T/2
bestimmt, wobei TA' der Zeitwert ist, zu dem der Dämmerungs¬ schalter 6 die Beleuchtungsanlage anschaltet.
Anschließend wird dann der Ausschaltzeitpunkt tA der Lampe 10 ermittelt, indem der vorgegebene konstante Zeitwert t^ von dem Bezugswert T0 subtrahiert wird (sofern der Ausschaltzeit¬ punkt vor 24 Uhr liegt, oder es wird der vorgegebene Zeitwert zum Bezugswert addiert, wenn der AusschaltZeitpunkt nach 24 Uhr liegt). Wird der Ausschaltzeitpunkt tA erreicht so wird das Relais 25 von dem Microcontroller 21 angesteuert (Fig.4B) und die Lampe 10 abgeschaltet (Fig.4c).
Die Ermittlung des Wiedereinschaltpunktes tE erfolgt durch Addition des vorgegebenen Zeitwertes t2 zum Bezugswert T0. Nach Erreichen dieses Wiedereinschaltzeitpunktes tE wird die Ansteuerung des Relais 25 zurückgenommen (Fig.4B) und damit die Lampe 10 wieder eingeschaltet (Fig.4c).
Parallel zu dem vorstehend beschriebenen Vorgang ermittelt
der Microcontroller 21 die neue Gesamtschaltzeit T', die er dann für die Ermittlung des neuen Zeitbezugswertes (T0 = TA' '+ T'/2) und damit auch zur Ermittlung der Schaltzeitpunk¬ te tA und tE des Zeitabschnittes III heranzieht usw.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Schaltungsvorrichtung zur Ver¬ zögerung der Anschaltzeit TA heranzuziehen und die entspre¬ chende Lampe 10 erst z.B. 20 Minuten nach Einschalten der Netzspannung mittels des Dämmerungsschalters anzuschalten.
Ferner kann mit Hilfe der Schaltungsvorrichtungen 16, 17 anstatt eine Lampe vollständig abzuschalten auch lediglich deren Leistung vermindert werden. Insbesondere wenn die Leuchten nur jeweils eine Lampe enthalten, bietet sich dieses Verfahren als vorteilhaft an. Dabei wird ein handelsübliches Vorschaltgerät mit den entsprechenden Leistungsausgängen (z.B. 80 W und 125 W) verwendet, wobei das Schaltelement 24 nicht mehr die Stromzuführung zur Lampe unterbricht, sondern z.B. die entsprechenden Ausgänge des Vorschaltgerätes mit der Lampe verbindet bzw. die entsprechenden Ausgänge kurz¬ schließt.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, die jeweils er¬ mittelte Gesamtschaltzeit nach vorgegebenen Kriterien zu überprüfen, bevor diese Zeit in dem Speicher 23 abgespeichert wird. Dieses kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die ermittelte Gesamtschaltzeit nur dann abgespeichert wird, wenn ihr Wert entweder zwischen fest vorgegebenen Stunden liegt, oder zwischen Werten, die sich durch Mittelwertbildung aus entsprechenden Messungen der jeweils letzten Tage ergeben (gleitende Schwelle). Anderenfalls wird der von dem
Microcontroller gemessene Gesamtschaltwert als Störung bewer¬ tet und der entsprechende Wert des Vortages etc. bleibt im Speicher erhalten.
Schließlich kann statt des vorstehend erwähnten Zeitbezugs¬ wertes T0 auch ein von diesem abgeleiteter Wert
T0' = To + α
verwendet werden, um als Bezugswert eine ortsunabhängige Uhr¬ zeit, z.B. 24.00 Uhr, anzugeben. Dabei bedeutet α eine län¬ gengradabhängige Konstante, die in dem vorstehend beschrie¬ benen Beispiel für Bendorf den Wert von 0,5 besitzt. Bei Verwendung eines derart modifizierten Bezugswertes T0' müssen auch die vorgebbaren konstanten Zeitwerte -_ und t2 in entsprechende neue Zeitwerte (t-^' = t^ - α; t2' = t2 + α) umgerechnet werden.
Bezugszeichenliste
1 Trafostation, Energiequelle
2 , 3 Leitungen
4 Schalter
5 Schütz
6 Dämmerungsschalter 7-9 Leuchten
10-15 Lampen
16,17 Schaltungsvorrichtung
18-20 Anschlußleitungen
21 Microcontroller
22 Quarz
23 nicht flüchtiger Speicher
24 Schaltelement
25 Relais
26 Relais-Treiber
27 Stromversorgungseinheit
28 zeitl. Verlauf der Sonnenuntergänge
29 zeitl. Verlauf der Sonnenaufgänge
30 zeitl. Verlauf des Bezugswertes
I - III Zeitabschnitte
T,T' ,T' ' GesamtschaltZeiten
T0,T0' Zeitbezugswerte
TA'TA' ,TA' ' AnschaltZeitpunkt des Dämmerungsschalters
TE-TE ' 'TE' ' Ausschaltzeitpunkt des Dämmerungsschalters tA Ausschaltzeitpunkt tE Wiedereinschaltzeitpunkt tl'tl' 't2't2' vorgegebene konstante Zeitwerte α breitengradabhängige Konstante
Claims
Ansprüche
Verfahren zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Straßenbeleuchtungsnetzen, Großbeleuchtungsanlagen u. dgl. , die während eines ersten Zeitraumes (T-T' ") (Gesamtschaltzeit) mit einer Energiequelle (1) verbunden werden, und die aus mehreren jeweils mindestens eine Lampe (10-15) enthaltenden Leuchten (7-9) bestehen, wobei die Leistung mindestens eines Teiles der Leuchten (7,9) während eines innerhalb der Gesamtschaltzeit (T- T' ') liegenden vorgebbaren zweiten Zeitraumes (tl+t2) reduziert wird, gekennzeichnet durch die Merkmale:
a) die Leuchten (7,9), deren Leistungen reduziert werden, werden jeweils mit einer eigenen Schal¬ tungsvorrichtung (16,17) versehen, die ihre Energie ebenfalls von der Energiequelle (1) des Straßenbe¬ leuchtungsnetzes u. dgl. erhält;
b) die jeweilige Schaltungsvorrichtung (16,17) mißt während eines ersten vorgegebenen Zeitabschnittes (I) die Gesamtschaltzeit (T) und speichert diesen Wert ab;
c) während eines nachfolgenden zweiten vorgegebenen Zeitabschnittes (II) vermindert die Schaltungs¬ vorrichtung (16,17) innerhalb der Gesamtschaltzeit (T') die Leistung der jeweiligen Leuchte (7,9) während des Zeitraumes T0-t1 bis To+t2, wobei T0 = TA + T/2, TA derjenige Zeitwert ist, an dem der zweite Zeitabschnitt (II) beginnt sowie t- und t2 zwei vorgebbare Zeitwerte sind; d) auch während des zweiten vorgegebenen Zeitabschnit¬ tes (II) mißt die Schaltungsvorrichtung (16,17) die Gesamtschaltzeit (T* ) und speichert diesen Wert zur Ermittlung des entsprechenden Zeitraumes T0-t-]_ bis To+t2 eines darauffolgenden dritten vorgegebenen Zeitabschnittes (III) ab; usw.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Leuchten (7;9) mit mindestens zwei Lampen (10,11; 14,15) die Schaltungsvorrichtung (16;17) zur Vermin¬ derung der Leistung der Leuchten (7;9) jeweils minde¬ stens eine Lampe (10;14) während des Zeitraumes T0-t;]_ bis T0+t2 abschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß die GesamtschaltZeiten (T-T' 1) durch die Schaltsignale eines Dämmerungsschalters (6) vorgegeben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchten (7,9) durch die jeweils entsprechende Schaltungsvorrichtung (16,17) erst nach einem vorgebbaren Zeitabschnitt nach Beginn der Gesamt¬ schaltzeit (T-T1 ' ) zeitverzögert eingeschaltet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige Wert der gemessenen Gesamtschaltzeit (T-T' ') mit Hilfe der Schaltungsvor¬ richtung (16,17) mit einem vorgebbaren Grenzwert verglichen wird.
6. Schaltungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein mit einem quarzgesteuerten Microcontroller (21) verbundenen Schaltelement (24) zum An- und Abschalten des Versorgungsstromes der Lampen (10,14) der jeweiligen Leuchten (7,9) oder zum Verbinden eines Vorschaltgerätes mit der jeweiligen Lampe (10,14), einem ebenfalls mit dem Microcontroller (21) verbundenen Speicherelement (23) zum Abspeichern der jeweils von dem Microcontroller (21) gemessenen Gesamtschaltzeit (T-T, τ) und einer mit der Lampenversorgungsspannung verbundenen Stromversor¬ gungseinheit (27) für den Betrieb des Microcontrollers (21), der Schaltungsvorrichtung (24) und des Speicher¬ elementes (23) .
7. Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es sich bei dem Schaltelement (24) um ein mit einem Relaistreiber (26) versehenes Relais (25) handelt.
8. Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es sich bei dem Relais (25) um ein solches mit einem Öffnerkontakt handelt.
9. Schaltungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Speicherele¬ ment (23) um einen nichtflüchtigen Speicher (EEPROM- Speicher) handelt.
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DE4418315A1 (de) | 1995-11-30 |
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