DE4418311A1 - Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsundurchlässiger Dehnungsfugen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsundurchlässiger DehnungsfugenInfo
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- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/66—Sealings
- E04B1/68—Sealings of joints, e.g. expansion joints
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Deh
nungsfugen, die chemikalienbeständig und flüssigkeitsundurchlässig sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Polyolefinschaum als
Fugenband bei der Herstellung solcher Dehnungsfugen.
In Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Umschlagen, Herstellen, Behandeln oder
Verwenden umweltschädlicher Stoffe werden zum Schutz des Bodens und
Grundwassers Schutzbauwerke insbesondere aus Beton benutzt. Diese werden
im Falle eines unvorhergesehenen Produktaustritts, beispielsweise aus
leckgewordenen Behältern, Rohrleitungen oder Produktionsanlagen, zum Auf
fangen oder Ableiten umweltgefährdender Stoffe benötigt. Dazu müssen die
se Bauwerke flüssigkeitsdicht sein.
Betonbauwerke unterliegen jedoch Temperatureinwirkungen sowie Beanspru
chungen infolge Setzungen des Baugrundes und Schwindeinflüssen des Be
tons, wodurch Zwangsspannungen erzeugt werden. Dadurch können Risse ent
stehen, die zur Durchlässigkeit des Bauwerks führen. Derartige Zwangs
spannungen können reduziert werden, wenn das Bauwerk mit Dehnungsfugen
versehen wird, so daß eine Verformung des Bauwerks ermöglicht wird.
Bei Schutzbauwerken der obengenannten Art müssen diese Dehnungsfugen che
mikalienbeständig und flüssigkeitsundurchlässig abgedichtet werden, ohne
daß die Bewegungsmöglichkeit des Betons behindert wird.
Das Abdichten von Dehnungsfugen ist bekannt und wird z. B. in N. Klawa
und A. Haack, "Tiefbaufugen", Ernst und Sohn Verlag, Berlin, 1990, be
schrieben. Bekannt sind Fugenbänder und Fugendichtstoffe. Fugenbänder
bestehen aus PVC oder Kautschuk und werden in Beton eingebettet, in Fugen
eingepreßt oder an den Beton angeflanscht. Fugendichtstoffe werden im
plastischen Zustand in die fertigen Fugenaussparungen eingebracht, binden
dort ab und dichten die Fuge durch Adhäsion an den Fugenflanken ab. Dabei
ist darauf zu achten, daß das Material nur in einer Tiefe der ca. 0,8- bis
1,0fachen Fugenbreite eingebaut wird (siehe Industrieverband Dicht
stoffe. Merkblatt Nr. 1, Ausgabe Mai 1989). Dadurch soll eine ausreichen
de Dehnfähigkeit des Materials gewährleistet bleiben; mit zunehmendem
Verhältnis von Fugentiefe zu Fugenbreite nimmt diese nämlich durch die
Behinderung der Querkontraktion ab. Als Materialien für Fugendichtstoffe
werden hauptsächlich Polysulfide und Polyurethane verwendet.
Als Anforderung an die Dehnungsfugen in Betonflächen von Auffangräumen
und Ableitflächen für wassergefährdende Stoffe ist neben der Chemikalien
beständigkeit und Undurchlässigkeit die Kontrollierbarkeit, Auswechsel
barkeit, Beweglichkeit und u. U. Befahrbarkeit zu nennen.
Die üblicherweise für Fugenbänder und Fugendichtstoffe verwendeten Mate
rialien zeigen nur eine eingeschränkte chemische Beständigkeit. So ist
weichgemachtes PVC (PVC-P) und SBR-Kautschuk gegenüber Lösemitteln, kon
zentrierten Säuren und Ölen nur bedingt beständig; das gleiche gilt für
Polyurethane und Polysulfide gegenüber vielen Lösemitteln wie z. B. CKW,
Estern, Ketonen und Alkoholen sowie gegenüber Ölen.
Gemäß dem Stand der Technik werden die Fugenbänder innerhalb der Bauteil
dicke der Betonkonstruktion eingebettet oder angeflanscht. Bei der einge
betteten Form ist eine Kontrollierbarkeit und eine problemlose Auswech
selbarkeit nicht gegeben. Bei der angeflanschten Bauweise ist eine Be
fahrbarkeit nicht gegeben, zusätzlich liegt eine erhöhte Schädigungsmög
lichkeit des Fugenbandes vor.
Fugendichtungsmassen hingegen weisen, wie bereits erwähnt, den Nachteil
auf, daß sie, bezogen auf die Fugenbreite, nur in einer begrenzten Tiefe
einbaubar sind, damit ihre Dehnungsmöglichkeit erhalten bleibt. Bei die
ser begrenzten Tiefe ist jedoch mit einer Umläufigkeit zu rechnen. Die
Flüssigkeit dringt dabei in den Beton ein und umfließt das Dehnungsfugen
material durch den Beton, tritt unterhalb des Fugenmaterials aus dem Be
ton aus und kann so das Erdreich erreichen. Angaben zu Eindringtiefen von
Chemikalien in Beton sind in der "Richtlinie für Betonbau beim Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen, Teil 1: Entwurf und Bemessung unbeschichteter
Betonbauteile" des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) vom Sep
tember 1992 enthalten. Man muß bei dieser Fugenart also wahlweise entwe
der den Nachteil einer eingeschränkten Dehnungsmöglichkeit oder die Ge
fahr der Umläufigkeit und damit der Durchlässigkeit in Kauf nehmen.
Die Aufgabe bestand also darin, ein Verfahren zur Herstellung von
Dehnungsfugen, die eine hohe chemische Beständigkeit, Flüssigkeitsun
durchlässigkeit und Beweglichkeit besitzen, zu entwickeln. Die Dehnungs
fugen sollten zudem kontrollierbar, leicht auszuwechseln und befahrbar
sein.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Polyolefinschaum nicht nur eine
hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Lösemitteln aufweist, son
dern auch in der Lage ist, Dehnungen unabhängig von einer Behinderung der
Querkontraktion des Materials aufzunehmen. Zudem wurde ein einfacher Weg
gefunden, Polyolefinschaum mit Beton, Asphaltbeton oder Gußasphalt kraft
schlüssig zu verbinden. Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Zusam
menwirken dieser drei Faktoren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und
flüssigkeitsundurchlässiger Dehnungsfugen besteht also darin, daß ein
Profil aus einem geschäumten Polyolefin in eine Beton-, Asphaltbeton- oder
Gußasphaltfuge eingeklebt wird, wobei als Kleber ein chemisch
beständiges Harz verwendet wird.
Hierbei können entweder beide Fugenflanken aus einem der obengenannten
Werkstoffe bestehen, oder es besteht nur eine Fugenflanke aus einem die
ser Werkstoffe und die andere Fugenflanke besteht aus Stahl.
Die Anforderungen an die Güte des Betons sind in der obengenannten
"Richtlinie für Betonbau . . .", Ziffer 5.1, festgelegt. Diese Anforderun
gen werden an die Errichtung von Neuanlagen gestellt und legen als we
sentliches Kriterium einen Wasserzementwert W/Z 0,50 fest. Nach einem
Hinweis in Ziffer A.2.1 der o. a. Richtlinie kann bei vorhandenen Anlagen
von einem Beton mit einem Wasserzementwert W/Z 0,60 ausgegangen werden.
In dem Anhang der Richtlinie sind Prüfverfahren beschrieben, um die
Dichtheit und Beständigkeit des Betons gegenüber Chemikalien zu bestim
men.
Die Anforderungen an Asphaltbeton und Gußasphalt auf Bodenflächen, die
dem Schutz des Untergrundes vor wassergefährdenden Stoffen dienen, sind
beispielhaft in Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten, z. B.
TRBF 111 "Füllstellen, Entleerstellen, Flugfeldbetankungsstellen", Fas
sung September 1992, enthalten. Diese Anforderungen gelten streng nur für
brennbare wassergefährdende Stoffe. Wesentliches Merkmal ist eine Min
destdicke der Deckschicht von 3 bzw. 4 cm und ein Hohlraumgehalt von
kleiner als 3 Vol.-%.
Genannte Baustoffe werden auch für Abfüll- und Entleerstellen für Eisen
bahnkesselwagen verwendet. Daher müssen die Baustoffe flüssigkeitsdicht
an das Schienenprofil angeschlossen werden, um ausgetretene Flüssigkeit
durch Gefällewirkung in Auffangeinrichtungen leiten zu können. In der
Praxis wird häufig eine Spaltenbildung neben dem Schienenprofil festge
stellt.
Weiterhin wird in der Praxis häufig festgestellt, daß es bei gleicher Hö
henausbildung der Bodenfläche mit der Schienenoberkante zu Schäden neben
der Schiene durch den Radlauf des Gleisfahrzeugs kommt. Diese Schäden
sind Abplatzungen, in denen sich auslaufende Flüssigkeit sammeln kann.
Verbunden mit der beschriebenen Spaltenbildung kann die längere Verweil
dauer der Flüssigkeit zu einem Durchdringen der Bodenfläche führen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Fuge zwischen den Beton-,
Asphaltbeton- und Gußasphaltflächen und der Stahlschiene wird eine Spal
tenbildung vermieden und durch die Elastizität des Materials eine Schädi
gung durch den Radlauf verhindert.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Be
ton beschichtet. In der Fig. 1 wird dies beispielhaft dargestellt.
Bei dieser Ausbildung des beschichteten Betons (1) wird die Dehnungsfuge
des Betons vorteilhaft im aufgebrachten Beschichtungssystem ausgebildet,
wobei gleichzeitig das Fugenprofil (2) eingeklebt werden kann. Das ver
wendete Beschichtungssystem (5) ist Stand der Technik und besteht übli
cherweise aus einem Voranstrich (3), einer reißfesten Schicht (5.1) und
einer chemisch beständigen Schicht (5.2). Um eine Dichtheit zu erreichen,
wird das Fugenprofil im hier beispielhaft dargestellten Fall mit dem Harz
der chemisch beständigen Schicht (5.2) an den Beton (1) angeklebt, d. h.
Voranstrich (3) und Kleber (4) sind hier identisch. Um für den Voran
strich eine ausreichend niedrige Viskosität zu erhalten, kann das Harz
mit einem Lösungsmittel verdünnt werden.
Geeignete Beschichtungssysteme für Beton, die in Anlagen zum Lagern, Ab
füllen, Umschlagen, Herstellen, Behandeln oder Verwenden wassergefährden
der Stoffe benutzt werden können, werden vom Deutschen Institut für Bau
technik zugelassen.
Diese Systeme sowie Systeme, die zwar geeignet, aber noch nicht zugelas
sen sind, haben als Bindemittel Polyurethan (PUR), Epoxidharz (EP), unge
sättigtes Polyesterharz (UP), Vinylesterharz (VE), Polymethylmethacrylat
(PMMA), Furanharz, Phenol-Formaldehydharz oder Kombinationen dieser Har
ze.
Üblicherweise wird das geschäumte Polyolefin in eine vorbereitete Fuge
des mehr oder weniger ausgehärteten Betons eingeklebt. Die Betonfuge wird
zweckmäßigerweise vorbereitet, indem nichtparallele Fugenflanken mit ei
nem Betonschneidegerät mit zwei parallelen Trennscheiben nachgeschnitten
werden. Das geschäumte Polyolefin wird dann streifenförmig in die vorbe
reitete Betonfuge eingeklebt. Diese Vorgehensweise besitzt den Vorteil,
daß damit eine scharfkantige Betonkante erzeugt wird.
Jedoch ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein sofortiger Ein
bau des Dehnungsfugenprofils in eine neu zu erstellende Betonfläche wäh
rend des Betoniervorgangs möglich. Hier können beispielsweise Verpreß
schläuche an jeder Fugenflanke mit eingebaut werden, durch die nach dem
Erhärten des Betons ein geeignetes Harz verpreßt wird, um einen flüssig
keitsdichten Verbund zu erhalten.
Die Bezeichnung Polyolefin steht hier in erster Linie für Polyethylen,
Polypropylen und Polybuten-1, wobei die beiden ersteren bevorzugt sind.
Besonders bevorzugt wird geschäumtes Polyethylen verwendet.
Grundsätzlich kann jedes dem Stand der Technik entsprechende geschäumte
Polyethylen verwendet werden, unabhängig davon, ob es aus HDPE, LDPE oder
LLDPE besteht. Das Material kann unvernetzt sein. Sinnvollerweise wird
jedoch ein geschlossenzelliger, vernetzter Schaum verwendet.
Geeignete Polypropylene sind beispielsweise Homopolypropylen, Ethylen-
Propylen-Blockcopolymere, Propylen-Ethylen- oder Propylen-Butylen-Random
copolymere sowie Random-Terpolymere von Propylen, Ethylen und Buten-1.
Hiervon wird ein Propylen-Ethylen-Randomcopolymeres mit 1 bis 15 Gew.-%
Ethylen bevorzugt.
Das geschäumte Polyolefin sollte selbstverständlich weitgehend geschlos
senzellig sein. Üblicherweise hat der Schaum eine Dichte von 15 bis
250 kg/m³. bevorzugt von 20 bis 100 kg/m³ und besonders bevorzugt von 30
bis 60 kg/m³. Die Herstellung solcher Schäume ist Stand der Technik. Sie
können beispielsweise durch Extrusion unter Zusatz eines Treibmittels,
durch Formen von Partikelschaum mit Hilfe eines Formteilautomaten oder
nach allen sonstigen bekannten Methoden hergestellt werden.
Eine ausreichende Adhäsion üblicher Klebharze an Polyolefine ist wegen
deren unpolarem Charakter nur sehr schwer zu erreichen. Sie kann bei
spielsweise dadurch erzielt werden, daß man die zu verklebende Oberfläche
einem Niederdruckplasma, einer Coronaentladung oder einem stark oxidie
renden flüssigen Medium aussetzt. Eine andere Möglichkeit ist die, das
Schaummaterial aus einem Polyolefin herzustellen, das funktionelle Grup
pen enthält, die dem Stand der Technik entsprechend durch Pfropf- oder
Copolymerisation eingebracht wurden. Besonders bevorzugt wird jedoch ein
übliches geschäumtes Polyolefin einfach mit einem geeigneten dünnflüssi
gen Harz vorgestrichen. Das dünnflüssige Harz tritt hierbei in die ange
schnittenen Hohlräume ein, womit beim anschließenden Verkleben eine me
chanische Verklammerung erzielt wird. Grundsätzlich ist hier jedes Harz
geeignet, das gegenüber Chemikalien und Lösemitteln ausreichend beständig
ist und mit dem Harz, das zum Verkleben verwendet wird, kompatibel ist.
Als Beispiele seien Polyurethanharz (PU), ungesättigtes Polyesterharz
(UP), Epoxiharz (EP), Vinylesterharz (VE), Polymethylmethacrylat (PMMA),
Furanharz (FU) und Phenol-Formaldehydharz (Pf) genannt. Gegebenenfalls
kann die Viskosität durch Zusatz eines geeigneten Lösemittels verringert
werden.
Das vorgestrichene Harz muß vor der anschließenden Verklebung an- bzw.
ausgehärtet werden. Als grober Richtwert für die Härtezeit sei 24 Stunden
bei der für das jeweilige Harz vom Hersteller empfohlenen Temperatur (in
der Regel mindestens 50°C) genannt.
Zur Verklebung wird ebenfalls ein gegenüber Chemikalien und Lösemitteln
beständiges Harz verwendet. Beispiele hierfür sind PU, UP, EP, VE, PMMA,
FU und PF. Diese Harze und ihre Eigenschaften sind dem Fachmann bekannt;
sie sind durchwegs marktgängig, so daß sich eine genauere Beschreibung
erübrigt. Das zur Verklebung verwendete Harz muß sowohl auf dem für den
Vorstrich verwendeten Harz als auch auf dem Beton der Fugenflanke haften.
Der Einbau in eine vorbereitete Fuge wird derart vorgenommen, daß das
Polyolefinschaum-Profil und die Betonflanken mit dem Kleber bestrichen
werden. Anschließend wird das Profil von Hand eingesetzt. Selbstverständ
lich kann der Einbau jedoch auch maschinell erfolgen. Das Fugenprofil
wird mit der Oberkante bündig in die Fläche eingebaut und dient so als
Schalung für eventuelle Ausbesserungen von ausgebrochenen Fugenkanten.
Bei einer Fugenbreite von 2 bis 4 cm beträgt die Einbautiefe zweckmäßi
gerweise 5 bis 15 cm. Selbstverständlich kann hiervon, falls erwünscht,
auch nach oben oder nach unten abgewichen werden.
Die verwendeten Profile können jede gewünschte Geometrie besitzen. Länge
re Fugen werden mit einem bandförmigen Profil versehen, das beispielswei
se aus Blockmaterial der Abmessungen 100 × 200 cm in der erforderlichen
Dicke herausgeschnitten, -gestanzt oder -gesägt wird. Der Stoß der Fugen
profile wird mit einem Schrägschnitt hergestellt, der beispielsweise 45°
beträgt. Die Verbindung der Fugenprofile untereinander erfolgt durch Kle
ben mit einem Harz der Art, wie es auch für den Voranstrich geeignet ist.
Auch Kreuzteile, T-Stücke und L-Stücke werden aus dem vollen Blockmateri
al gesägt, geschnitten oder gestanzt und ebenfalls über Schrägschnitte
durch Klebung verbunden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Dehnungsfugen mit hoher chemi
scher Beständigkeit, Flüssigkeitsundurchlässigkeit und Beweglichkeit her
gestellt werden, die kontrollierbar, leicht auszuwechseln und befahrbar
sind. Die Kontrollierbarkeit ist durch die Einsehbarkeit an der Bauteil
oberfläche gegeben. Es ist leicht erkennbar, ob eine Beschädigung oder
Ablösung von den Fugenflanken eingetreten ist. Die Flankenhaftung ist
durch Hilfsmittel leicht prüfbar. Die Dichtigkeit kann mit Leckerken
nungsgeräten geprüft werden.
Das Auswechseln des erfindungsgemäßen Fugenbandes ist ohne Betonschädi
gung möglich. Durch Ausschneiden des Fugenmaterials entlang den Fugen
flanken mit Schneid-, Fräs- oder Sägegeräten kann das vorhandene Dehnfu
genprofil leicht entfernt werden. In die so ausgeschnittene Fuge wird das
neue Material eingebaut.
Die Befahrbarkeit ist durch die Oberflächenbündigkeit gegeben. Zudem wird
beim Überfahren aufgrund von Pressungen durch Auflast ein Anpreßdruck an
die Betonkanten erzeugt, der einem Abbrechen der Kanten entgegenwirkt.
Im folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Als geschäumtes Polyethylen wurde TROCELLEN® (Hüls Troisdorf AG, D-53839
Troisdorf) verwendet. Die Dichte des Materials betrug 45 kg/m³; die Ab
messungen des Prüfkörpers waren 20 × 5 × 160 mm.
Die Beständigkeit dieses Materials gegenüber verschiedenen Medien wurde
im Dauertauchversuch bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von 72 Stun
den geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Entsprechende Untersuchungen an Fugenbändern aus PVC-P-Standardqualität
sowie SBR sind in N. Klawa und A. Haack, a. a. O., auf den Seiten 15 und
19 wiedergegeben. Der Vergleich zeigt, daß Fugenbänder aus geschäumtem
Polyethylen denen aus PVC-P oder SBR im Hinblick auf Beständigkeit gegen
über Chemikalien und Lösemitteln eindrucksvoll überlegen sind.
Dieses Beispiel zeigt das Verformungsverhalten von TROCELLEN® im Ver
gleich mit einem konventionellen Fugendichtstoff. Hierbei wurden zwei
verschiedene Probekörper hergestellt:
- a) Probekörper 1: Zwei Prismen aus Zementmörtel der Abmessungen 3 × 3 × 7 cm³ wurden an den quadratischen Flächen mit einem Schaumkör per der Abmessungen 3 × 3 × 3 cm³ verklebt (Formzahl: 1).
- b) Probekörper 2: Zwei Prismen aus Zementmörtel der Abmessungen 7 × 7 × 7 cm³ wurden mit einem Schaumkörper der Abmessungen 7 × 7 × 3 cm³ über dessen Breitseiten verklebt (Formzahl: 2,33).
Diese Probekörper wurden einem Zugversuch unterworfen, wobei die Dehnung
Δb/b (b = Breite des Schaumkörpers) bei der maximalen Zugfestigkeit ge
messen wurde. Es wurden folgende Werte erhalten:
Probekörper 1: Δb/b = 0,37
Probekörper 2: Δb/b = 0,40.
Probekörper 1: Δb/b = 0,37
Probekörper 2: Δb/b = 0,40.
Mit zunehmender Formzahl des Schaumkörpers (d. h., auf die Fuge übertra
gen, zunehmendem Verhältnis von Einbautiefe zu Fugenbreite) wird also im
Rahmen der Meßgenauigkeit zumindest ein konstantes, wenn nicht gar ein
verbessertes Dehnungsverhalten gefunden. Bei Verwendung eines konventio
nellen Fugendichtstoffs wird hingegen gefunden, daß mit zunehmender Form
zahl die Dehnung Δb/b stark abnimmt (siehe hierzu N. Klawa und A. Haack,
a. a. O., Bild A2/48).
Bei Verwendung von TROCELLEN erhält man also auch bei großer Fugentiefe -
wodurch eine Umläufigkeit verhindert werden kann - eine ausreichende Be
wegungsmöglichkeit.
Die Anhaftung von TROCELLEN® an den Beton unter Medieneinfluß wurde an
Probekörpern geprüft. Hierzu wurden Prismen aus Zementmörtel der Abmes
sungen 4 × 4 × 7 cm³ hergestellt. Gleichzeitig wurden Schaumkörper der
Abmessungen 4 × 4 × 1,2 cm³ aus einem Block herausgesägt und an den Breit
seiten mit einem Voranstrich versehen, wie er aus der Tabelle 2 hervor
geht. Nach ca. 24-stündiger Aushärtung bei Raumtemperatur wurde der
Schaumkörper zwischen die Mörtelprismen eingebaut. Dabei wurde so vorge
gangen, daß das in der Tabelle 3 angegebene Harz sowohl auf die Oberflä
chen der Fugenflanken als auch auf die vorgestrichenen Oberflächen des
Schaumkörpers gestrichen wurde. Die Aushärtezeit betrug 3 Tage bei Raumtemperatur.
Die Probekörper wurden dann bei Raumtemperatur 72 Stunden in die in der
Tabelle 4 angegebenen Prüfmedien eingetaucht. Anschließend wurden in ei
nem Zugversuch in Anlehnung an DIN 52 455 T1 (Vorschubgeschwindigkeit 10 mm/min)
die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung bestimmt. An der gebroche
nen Probe wurde mittels einer prozentualen Beschreibung der verbliebenen
Anhaftung das Bruchbild beurteilt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4
wiedergegeben.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsun
durchlässiger Dehnungsfugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Profil aus einem geschäumten Polyolefin in eine Beton-,
Asphaltbeton- oder Gußasphaltfuge eingeklebt wird, wobei als Kleber
ein chemisch beständiges Harz verwendet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der beiden Fugenflanken aus Stahl besteht.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beton beschichtet ist.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil aus einem geschäumten Polyolefin in eine vorbereitete
Fuge eingeklebt wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil in eine neu zu erstellende Betonfläche während des Be
toniervorgangs eingebaut wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil mit einem Harz vorgestrichen wird, das gegenüber Chemi
kalien und Lösemitteln ausreichend beständig ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das für den Vorstrich verwendete Harz ein Polyurethanharz, ein
ungesättigtes Polyesterharz, ein Epoxiharz, ein Vinylesterharz, Poly
methylmethacrylat, ein Furanharz oder ein Phenol-Formaldehydharz ist.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kleber ein Polyurethanharz, ein ungesättigtes Polyesterharz,
ein Epoxiharz, ein Vinylesterharz, Polymethylmethacrylat, ein Furan
harz oder ein Phenol-Formaldehydharz ist.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil aus einem geschäumten Polyolefin ein Band, ein Kreuz
teil, ein T-Stück oder ein L-Stück ist.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoß der Fugenprofile durch einen Schrägschnitt hergestellt
wird, wobei die Verbindung der Fugenprofile untereinander durch Kleben
mit einem Harz erfolgt, das gegenüber Chemikalien und Lösemitteln aus
reichend beständig ist.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das geschäumte Polyolefin ein Polyethylen oder ein Polypropylen
ist.
12. Verwendung eines Profils aus einem Polyolefinschaum als Fugenband zur
Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsundurchlässiger
Dehnungsfugen in Beton-, Asphaltbeton- oder Gußasphaltflächen oder
zwischen einem dieser Werkstoffe und Stahl.
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DE4418311A DE4418311A1 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsundurchlässiger Dehnungsfugen |
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EP95104690A EP0684347B1 (de) | 1994-05-26 | 1995-03-30 | Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger und flüssigkeitsundurchlässiger Dehnungsfugen |
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EP0684347A2 (de) | 1995-11-29 |
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