DE4416883A1 - Durchgangsventil für Hochtemperaturbetrieb mit Schnellauslösung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Durchgangsventil zum Hochtemperaturbetrieb, wie für Thermooel, Dampf, mit Schnellauslösung über eine federbelastete Spindel, die einen Absperrkegel mit einer Handradbetätigung aufweist und die Spindel im Gehäuseoberteil über eine Buchse geführt sowie zur Schnellauslösung eine Auslösemechanik in Form einer Kniehebelanordnung angreift, die einer­ seits am Gehäuse angelenkt und andererseits über einen radial sich erstreckenden Stift an der Spindel angreift sowie einen Betätigungshebel aufweist und in dem Ge­ häuseoberteil ein Längsschlitz für den mit der Spindel verbundene Stift zwischen Öffnungs- und Schließstellung angeordnet ist.

Ventile mit Schnellauslösung sind gemäß der DE-OS 26 41 347 bekannt. Hierbei wird über eine Knie­ hebelanordnung die Schnellauslösung bewirkt. Es besteht aber der Mangel, daß die Spindel für die Handbetätigung gedreht werden muß, um den Kegel gegenüber dem Sitzring zu verändern und somit eine Abdichtung der Spindel aus­ schließlich über Dichtringe erfolgen muß. Diese Aus­ bildung ist im Hochtemperaturbereich oftmals nicht aus­ reichend, wie es sich beim Einsatz von Thermooelen ge­ zeigt hat.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache tempe­ raturbeständige Abdichtung für Spindeln von gattungs­ gemäßen Ventilen mit Schnellauslösung zu schaffen und eine problemlose Handhabung für alle Betriebszustände zu ermöglichen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß da­ durch, daß die Spindel zweiteilig als Spindeloberteil und Spindelunterteil ausgebildet ist, die in der Spin­ delachse für die Einstellung der Schließ- und Öffnungs­ stellung axial verstellbar sind, wobei das Spindelober­ teil über über eine durch das Handrad verdrehbare Buchse im Gehäuse verstellbar gelagert und mit dem Spindelunterteil über einen Mitnehmer in einem entsprechend der Stellbewegung ausgebildeten Langloch verbunden ist und an einem Spindelteil der Stift der Kniehebelanordnung für die Schnellauslösung angreift und daß im Durchgangsbereich das Spindelunterteil über einen fest eingesetzten Faltenbalg zum Gehäuse abdicht­ bar ist.

Hierdurch wird ermöglicht, daß die Spindel für jede Handhabung - für Handbetätigung und Schnellauslösung - lediglich in Achsrichtung verstellt wird und somit eine temperaturbeständige feste Abdichtung als Faltenbalg für alle Betriebszustände ermöglicht.

Eine günstige Ausbildung besteht darin, daß der Falten­ balg aus Metall besteht.

Ferner wird zur günstigen Befestigung der Abdichtung vorgeschlagen, daß der Faltenbalg einerseits unter Zwischenschaltung eines Befestigungsflansches mit dem Spindelunterteil und andererseits mit einem im Gehäuse eingesetzten Haubenkörper verschweißt ist.

Zur Verbindung der Spindelteile wird vorgeschlagen, daß der Verbindungsbereich von Spindeloberteil und Spindel­ unterteil jeweils als Halbrund ausgebildet ist, die mit ihren Flächen einander zugeordnet sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­ findung in Form eines Schnellschlußventils schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch ein Ventil in Schließstel­ lung und

Fig. 2 einen um 90° gedrehte Ansicht eines Ventils.

Das dargestellte Schnellschlußventil besteht aus einem Durchgangsgehäuse 1 mit einem Eintritt 2 und einem Aus­ tritt 3, wobei ein Sitzring 4 durch einen zugeordneten Absperrkegel 5 absperrbar ist. Der Absperrkegel 5 ist hierzu mit einer Spindel 6 verbunden und eine zugeord­ nete Druckfeder 7 ist bestrebt, den Absperrkegel 5 auf den Sitzring 4 zu drücken. Die Spindel 6, ist zwei­ teilig durch ein Spindeloberteil 8 und ein Spindel­ unterteil 9 gebildet, wobei im Verbindungsbereich Spindelober- und -unterteil 8, 9 als Halbrund ausgebil­ det und ihre Flächen einander zugeordnet sind.

Das Spindeloberteil 8 ist mit einem Handrad 10 verbun­ den und wird von einem Gehäuseoberteil 11 umhüllt, das von einer Gewindekappe 12 abgeschlossen ist.

Zwischen Gehäuseoberteil 11 und dem Spindeloberteil 8 ist eine Bewegungsmutter 13 angeordnet, die mit dem Handrad 10 zur Betätigung verbunden ist. Das Spindel­ oberteil 8 besitzt ein Außengewinde 14, daß einem Ge­ winde der Bewegungsmutter 13 zugeordnet und durch eine Drehbewegung somit axial höhenverstellbar ist.

Hierzu ist im Gehäuseoberteil 11 ein Führungsschlitz 15 angeordnet in der ein Mitnehmer 16 zur Verdrehsicherung der Spindel 6 geführt ist, der als Verbindungsschraube, in diesem Fall am Spindelunterteil 9 festgesetzt und in einem Langloch 17 des Spindeloberteils 8 derart geführt ist, daß zur Einstellung der Öffnungsstellung das Spin­ delunterteil 9 über den Mitnehmer 16 mitgenommen wird und das Langloch 17 die Schnellschlußbewegung freigibt.

Für die Schnellschußbewegung ist das Spindelunterteil 9 über einen Stift 18 mit einer Kniehebelanordnung aus einem Winkelhebel 19 mit seinem einen Schenkel 20 ange­ lenkt. Der Scheitel des Winkelhebels 19 hat eine Dreh­ achse 21, an der ein einarmiger Hebel 22 angelenkt ist und das Ende an einem gehäusefesten Zapfen 23 ange­ schlossen ist. Der andere Schenkel 24 des Winkelhebels 19 ist als Betätigungshebel ausgebildet.

In einer gestreckten Lage (Totpunktlage) der Hebel 20, 22 ist das Ventil geöffnet, während in ihrer Kick­ stellung das Ventil geschlossen ist. Der Schnellschluß erfolgt über den Schenkel 24 des Winkelhebels 19 durch Zug des Hebels nach oben, wodurch die beiden Hebel 20, 22 eingeknickt und das Spindelunterteil 9 mittels Federdruck nach unten gedrückt wird. Der Schnellschluß kann auch über einen druckmittelgesteuerten Zylinder 25 erfolgen, der auf den Hebel 24 einwirkt.

Das Ventil wird dabei durch Drehen des Handrades 10 wie ein normales Ventil geöffnet und geschlossen, wobei die Schnellschlußmöglichkeit immer erhalten bleibt. Hierbei ist durch die Zuordnung und Betätigung vom Spindelober- und -unterteil 8, 9 immer eine Axialverstellung der Spindel 6 gewährleistet.

Durch diese Ausbildung wird damit eine Abdichtung für Hochtemperaturbetrieb möglich. Hierzu ist im Durch­ gangsbereich des Gehäuses 1 ein Metallfaltenbalg 26 angeordnet, der über einen Befestigungsflansch 27 am Spindelunterteil 9 durch Verschweißen befestigt ist und am anderen Ende über ein im Gehäuse 1 eingesetzten Haubenkörper 28 verschweißt ist.

Hierdurch ist die Vertikalbewegung für eine Verstellung gewährleistet und eine Abdichtung für den Hochtempera­ turbetrieb möglich.

Claims (4)

1. Durchgangsventil zum Hochtemperaturbetrieb, wie für Thermooel, Dampf, mit Schnellauslösung über eine federbelastete Spindel, die einen Absperrkegel mit einer Handradbetätigung aufweist und die Spindel im Gehäuseoberteil über eine Buchse geführt sowie zur Schnellauslösung eine Auslösemechanik in Form einer Kniehebelanordnung angreift, die einerseits am Ge­ häuse angelenkt und andererseits über einen radial sich erstreckenden Stift an der Spindel angreift sowie einen Betätigungshebel aufweist und in dem Gehäuseoberteil ein Längsschlitz für den mit der Spindel verbundene Stift zwischen Öffnungs- und Schließstellung angeordnet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spindel (6) zweiteilig als Spin­ deloberteil (8) und Spindelunterteil (9) ausgebil­ det ist, die in der Spindelachse für die Einstellung der Schließ- und Öffnungsstellung axial verstellbar sind, wobei das Spindeloberteil (8) über über eine durch das Handrad (10) verdrehbare Buchse (13) im Gehäuse (11) verstellbar gelagert und mit dem Spindelunterteil (9) über einen Mit­ nehmer (16) in einem entsprechend der Stellbewegung ausgebildeten Langloch (17) verbunden ist und an einem Spindelteil (8, 9) der Stift (18) der Knie­ hebelanordnung für die Schnellauslösung angreift und daß im Durchgangsbereich das Spindelunterteil (9) über einen fest eingesetzten Faltenbalg zum Gehäuse (1) abdichtbar ist.

2. Durchgangsventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Faltenbalg (26) aus Metall be­ steht.

3. Durchgangsventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg (26) einerseits unter Zwischenschaltung eines Befestigungsflansches (27) mit dem Spindelunterteil (9) und andererseits mit einem im Gehäuse (1) eingesetzten Haubenkörper (28) verschweißt ist.

4. Durchgangsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsbereich von Spindeloberteil (8) und Spindelunterteil (9) jeweils als Halbrund ausgebildet ist, die mit ihren Flächen einander zugeordnet sind.