DE4416820C2 - Biegeweiche - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegeweiche mit einem elastisch biegbaren Träger mit
einem feststehenden und einem biegbaren Ende, wobei der Träger von einer ersten Endstel
lung, die einer Geradeausstellung der Biegeweiche entspricht, in eine zweite Endstellung, die
einer abzweigenden Stellung der Biegeweiche entspricht, durch elastisches Biegen seines
biegbaren Endes verstellbar ist.
Bei einer Magnetschnellbahn wird der Fahrweg über einzelne Träger aus Stahl oder Beton
gebildet. Die Träger selbst können dabei ebenerdig angeordnet oder aufgeständert sein. Damit
ein Fahrzeug von einer Fahrspur zur anderen wechseln kann, werden Stahlbiegeweichen
benutzt, die aus einem z. B. 75 bis 150 m langen Stahlträger bestehen, der mit Hilfe eines
elektromechanischen Stellantriebs elastisch gebogen werden kann. Zur Erzeugung der
Biegeformung können nur Einzelkräfte - jedoch keine Momente - an Abstützungen des
Stahlträgers eingeleitet werden. Dies bedeutet, daß die Biegemomentenfläche über die
gesamte Stahlträgerlänge geradlinig begrenzt sein und an den Stahlträgerenden den Wert 0
haben muß. Hieraus folgt, daß der Stahlträger an seinem Anfang und Ende eine Krümmung
von 0, also einen Krümmungsradius von ∞ aufweisen muß. Hierdurch bedingt weist ein
gebogener Stahlträger äußere Übergangsbogenabschnitte, bei denen die Krümmungsradien
von ∞ auf einen konstanten Wert zunehmen, sowie einen mittleren Abschnitt, der einer oder
mehreren Klothoiden oder einem Kreisbogen folgt, dessen Krümmungsradius den der Endab
schnitte der Übergangsbögen entspricht, auf. Dabei können die Übergangsbögen eine
Klothoidenform aufweisen. Durch die Biegelinie des elastisch gebogenen Stahlträgers
bedingt, weist eine Abzweigung eine häufig nicht gewünschte Länge auf. Eine entsprechende
Biegeweiche ist den Literaturstellen "Heinrich u. Kretschmar, Magnetbahn Transrapid Die
neue Dimension des Reisens, Herstra-Verlag Darmstadt 1989, ISBN 3-7771-0208, S. 32-35"
und "Druckschrift d. Fa. Thyssen Henschel: Neue Verkehrstechnologien Magnetfahrttechnik,
Druckvermerk 7000 5/88 D PR+TEXT, S. 1-16" zu entnehmen. Um den elastisch biegbaren
Träger zu verstellen, greifen Stellkräfte an Unterstützungspunkten des Trägers ein. Hierdurch
bedingt erfolgt eine punktuelle Krafteinleitung, ohne daß in dem Träger selbst Momente
erzeugt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Biegeweiche derart weiter
zubilden, daß die Biegelinie des Trägers in seinem freien Endbereich zur Verkürzung der
Länge der Biegeweiche kontrolliert einstellbar ist.
Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß von dem biegbaren Ende des
Trägers ein Fortsatz ausgeht, der entweder in einer unterhalb der Trägerebene gelegenen
Ebene in Richtung des feststehenden Endes des Trägers oder in entgegengesetzter Richtung
oder im Inneren des hohl ausgebildeten Trägers in Richtung des feststehendes Endes verläuft,
wobei auf dem Fortsatz Kräfte (F) und Gegenkräfte (F) derart einwirken, daß der Träger im Bereich
seines biegbaren Endes eine von 0 abweichende kontrolliert einstellbare Krümmung aufweist. Insbesondere ist
vorgesehen, daß der Fortsatz ein auskragender Arm ist, der von dem elastisch biegbaren Ende
des Trägers ausgeht. Nach einer Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß zwischen dem sich
innerhalb des hohlen Trägers erstreckenden Fortsatz und dem Träger selbst ein den Abstand
zwischen diesen veränderbarer Antrieb wie Hydraulik- oder Spindelantrieb verläuft.
Erfindungsgemäß wird mittels einer Hilfskonstruktion eine Änderung des Biegemomentes in
dem elastisch gebogenen Träger derart bewirkt, daß zumindest in seinem freien verschwenk
baren Ende eine Biegelinie erzeugt wird, die einen konstanten Krümmungsradius aufweist,
der von ∞ abweicht. Hierdurch bedingt weist der nach dem Stand der Technik z. B. eine
Klothoidenform aufweisende verschwenkbare Endbereich des Trägers eine Kreisbogenform
auf, dessen Radius dem des mittleren als Kreisbogen bezeichneten Abschnitts des Trägers
entspricht.
Folglich kann bei einer erfindungsgemäßen Stahlbiegeweiche die Länge der Abzweigung, um
ein Fahrzeug von einer Spur zur anderen Spur bzw. von einer Trasse zur anderen wechseln
zu lassen, erheblich verkürzt werden. Dies wiederum bedeutet, daß die ansonsten hinzuneh
menden Einbußen im Fahrkomfort im Bereich der Abzweigung reduziert werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Stahlbiegeweiche in Draufsicht,
Fig. 2 die Stahlbiegeweiche gemäß Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Stahlbiegeweiche in Draufsicht,
Fig. 4 die Stahlbiegeweiche gemäß Fig. 3 in Seitenansicht,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform einer Stahlbiegeweiche in Draufsicht,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII in Fig. 5,
Fig. 8 einen Ausschnitt aus der Stahlbiegeweiche gemäß Fig. 5,
Fig. 9 Prinzipdarstellungen von in der Stahlbiegeweiche erzeugten Biegelinien und
Fig. 10 Momentenverläufe innerhalb der Stahlbiegeweiche gemäß Fig. 5.
Die erfindungsgemäße Lehre soll anhand einer für z. B. Magnetschnellbahnen bestimmten
Stahlbiegeweiche erläutert werden.
Fahrbahnen von Magnetschnellbahnen werden durch aneinandergereihte aus Stahl oder Beton
bestehende Träger 12 und 14 gebildet, die ebenerdig oder aufgeständert verlaufen können.
Soll ein Wechsel von einer Fahrspur zu einer anderen erfolgen, so gelangen Stahlbiegewei
chen zum Einsatz, die aus einem durchgehenden Träger wie Stahlträger 16 bestehen, der über
z. B. elektromechanischen Stellantrieb elastisch gebogen werden kann, um von einer Gerade
ausstellung 18 in eine Abzweigstellung 20 auf einen Träger 22 einer Abzweigung ausgerich
tet zu werden.
Nach dem Stand der Technik kann der gebogene Träger 16 in seiner Abzweigstellung einen
Krümmungsverlauf derart aufweisen, daß im Bereich der Enden ein Klothoidenverlauf und
im Mittelbereich ein Krümmungsverlauf mit konstantem und von abweichendem Krüm
mungsradius vorliegt.
Um jedoch die Länge der Abzweigung, also den Wechsel von einer Fahrbahn zur anderen zu
verkürzen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß in dem freien elastisch biegbaren Ende 24
des Trägers 16 ein Biegemoment derart erzeugt wird, daß die Biegelinie 26 vom Ende 24
beginnend eine von 0 abweichende konstante Krümmung aufweist, daß also der gebogene
Träger 16 nur noch in seinem festgelegten und an den Träger 12 angrenzendem Ende 24 eine
Krümmungslinie mit sich änderndem Krümmungsradius derart aufweist, daß dieser von
beginnend stetig in den gewünschten konstanten Krümmungsradius übergeht, der auch am
freien Ende 24 des Trägers 16 vorliegen soll.
Um dies zu erreichen, geht vom Ende 24 des Trägers 16 ein Fortsatz 28 aus, der sich in einer
versetzt zu den Trägern 14 und 16 verlaufenden Ebene und sich über das Ende 24 des
Trägers 16 fortsetzend erstreckt.
Um nun den Träger 16 im gewünschten Umfang elastisch biegen zu können, wirken einer
seits Kräfte und Gegenkräften auf den Träger 16 im Bereich seines Endes 26 und
andererseits entsprechende Kräfte und Gegenkräfte auf den Fortsatz 28, so daß infolge
dessen im Ende 24 des Trägers 16 ein von 0 abweichendes Biegemoment und damit eine
einen konstanten Krümmungsradius aufweisende Biegelinie erzeugt wird.
Die Richtung der auf den Träger 16 bzw. den Fortsatz 28 einwirkenden Kräfte , sind in
der Seitenansicht gemäß Fig. 2 durch Punkte bzw. Kreuze symbolisiert. Dabei kennzeichnet
ein Punkt eine aus der Zeichenebene heraustretende und ein Kreuz eine in die Zeichenebene
hineintretende Kraft bzw. .
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 und 3, in dem gleiche Elemente bzw. Bereiche mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich von dem vorherigen dahingehend,
als daß ein das Biegemoment im Endbereich 24 des Trägers 16 erzeugender Fortsatz 32 sich
entlang und unterhalb des Trägers 16 ausgehend vom Ende 24 erstreckt. Hierdurch bedingt
wird in dem Fortsatz 32 im Bereich seiner Verbindung zu dem Träger 16 nicht - wie im
Beispiel der Fig. 1 und 2 - eine in Richtung der Geradeausstellung 18 verlaufende Kraft,
sondern eine von dieser weggerichteten Kraft erzeugt. Entsprechend entgegengesetzt ver
laufen die Kraftvektoren im Bereich der freien Enden des Fortsatzes 28 bzw. 32.
Bei den Fig. 1 bis 4 wird das im Bereich des Endes 24 des Trägers 14 gewünschte Biegemo
ment durch auf den Fortsatz 28 bzw. 32 einwirkende Kräfte bestimmt. Demgegenüber wird
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 bis 10 die gewünschte Biegelinie 26 durch auf den
Träger 16 einwirkende äußere Kräfte 1, sowie eine Kraft 2 hervorgerufen, die auf einen
Fortsatz 34 einwirkt, der sich innerhalb des Trägers 14, bei dem es sich um ein Hohlprofil
handelt, erstreckt.
Der Fortsatz 34 ist mit einem Ende 36 fest mit dem Träger 16 verbunden, und zwar im
Bereich des Endes 24, in dem ein gewünschtes Biegemoment zur Erzielung einer konstanten
Krümmung, die von 0 abweicht, hervorgerufen werden soll.
Von seinem Ende 36 ausgehend kragt der Fortsatz 34 frei ab, so daß sein freies Ende 38 zu
dem Träger 16 verstellbar ist. Dies erfolgt dann, wenn durch Einwirken der Kräfte 1, und
2, der Träger 16 elastisch gebogen wird. Dies wird auch durch die Querschnittsdar
stellungen der Fig. 6 und 7 verdeutlicht.
Im Ausführungsbeispiel erfolgt dabei eine Kraftkopplung zwischen dem freien Ende 38 des
Fortsatzes 34 sowie dem Träger 16. Die Kraftkopplung kann dabei durch einen Spindel- oder
Hydraulikantrieb und ein anderes geeignetes Mittel 40 realisiert werden.
Durch die einerseits auf den Träger 16 im Bereich seines Endes 24 einwirkenden Kräfte und
Gegenkräfte 1, und andererseits durch die auf den innerhalb des Trägers 16 sich er
streckenden, einen auskragenden Arm bildenden Fortsatz 34 einwirkende Kraft 2 und die
hierdurch hervorgerufene Gegenkraft , die nicht notwendigerweise von dem Träger 16,
sondern auch von einem außerhalb von diesem vorhandenen Ort ausgehen kann, wird entlang
des Fortsatzes 34 in dem Träger 16 ein Momentenverlauf mit konstantem Biegemoment
erzeugt, wie anhand der Fig. 9 und 10 verdeutlicht wird.
So ist in Fig. 9 die Biegung f gegenüber der Länge (l) aufgetragen, innerhalb der sich der
Innenträger 34 in dem Träger 16 ersteckt.
Sofern auf den Träger 16 allein äußere Kräfte 1, einwirken, ergibt sich in gewohnter
Weise eine Biegelinie 10, die einen Klothoidenverlauf zeigen kann, also im Bereich des
äußeren Endes 24 des Trägers 16 einen Krümmungsradius ∞ aufweist, der stetig in einen
Krümmungsradius R übergeht (Kurve c).
Wirkt auf das freie Ende 38 des Fortsatzes 34 nunmehr die Kraft 2, , so besitzt der
Fortsatz 34 einen Krümmungsverlauf, der durch die Kurve b verdeutlicht wird. Im Bereich
der einwirkenden Kraft 2, , in dem das Biegemoment 0 ist, ist der Krümmungsradius ∞,
der in Richtung des festgelegten Endes (36) des Fortsatzes 34 auf den Radius R abnimmt.
Der auf das Ende 38 des Fortsatzes 34 einwirkenden Kraft 2 wirkt eine vom Träger 16
ausgehende Kraft entgegen. Durch die Kraft 2, wird in dem Träger 16 eine Biegelinie
ausbildet, die der Kurve a entspricht, also im Bereich des Kraftangriffs einen Krümmungs
radius von ∞ und im Bereich des Endes einen Krümmungsradius von R aufweist.
Eine Überlagerung sämtlicher Biegelinien a, b und c führt nun zu einer Resultierenden, die
aber die gesamte Länge einen konstanten Krümmungsradius R besitzt (Biegelinie d).
Dies ergibt sich auch aus dem Momentenverlauf gemäß Fig. 10. So wird durch die Kraft 2,
im Träger ein Momentenverlauf erzeugt der der gestrichelten Kurve d entspricht, also ein
Biegemoment im Angriffspunkt der Kraft 2, mit 0 und am Ende 24 einen Wert f auf
weist.
Entgegengesetzt ist der Momentenverlauf dann, wenn auf den Träger 16 allein die Kraft 1,
einwirkt. Im Bereich des Endes 24 beträgt das Biegemoment 0, welches mit zunehmenden
Abstand von dem Ende 24 zunimmt. Als Resultierende ergibt sich sodann ein Gesamt
biegemoment über die gesamte Länge, welches konstant ist und durch die durchgezogene
Linie f repräsentiert wird.
Aufgrund des konstanten und von 0 abweichenden Biegemoments bildet sich im freien
Endbereich des Trägers 16 die Biegelinie 26 aus, die einen konstanten und von unendlich
abweichenden Krümmungsradius R besitzt.
Claims (4)
1. Biegeweiche (10) mit einem elastisch biegbaren Träger (16) mit einem feststehenden
und einem biegbaren Ende (24), wobei der Träger von einer ersten Endstellung, die
einer Geradeausstellung (18) der Biegeweiche entspricht, in eine zweite Endstellung,
die einer abzweigenden Stellung (20) der Biegeweiche entspricht, durch elastisches
Biegen seines biegbaren Endes (24) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem biegbaren Ende (24) des Trägers (16) ein Fortsatz (28, 32, 34) ausgeht,
der entweder in einer unterhalb der Trägerebene gelegenen Ebene in Richtung des
feststehenden Endes des Trägers oder in entgegengesetzter Richtung oder im Inneren
des hohl ausgebildeten Trägers in Richtung des feststehenden Endes verläuft, wobei
auf dem Fortsatz Kräfte (F) und Gegenkräfte (F) derart einwirken, daß der Träger im Bereich
seines biegbaren Endes eine von 0 abweichende kontrolliert einstellbare Krümmung aufweist.
2. Biegeweiche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen freiem Ende des sich innerhalb des hohlen Trägers (16) erstreckenden
Fortsatzes (34) und dem Träger (16) eine Kraftkopplung (40) besteht.
3. Biegeweiche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem sich innerhalb des hohlen Trägers (16) erstreckenden Fortsatz
(34) und dem Träger selbst ein den Abstand zwischen diesen veränderbarer
Antrieb (40) wie Hydraulik- oder Spindelantrieb verläuft.
4. Biegeweiche nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fortsatz (28, 32, 34) ein auskragender Arm ist, der von dem elastisch bieg
baren Ende (24) des Trägers (16) ausgeht.
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