DE4416813A1 - Vorrichtung zur Unterrichtung einer Zentrale über einen nicht betriebsnormalen Stoßvorgang an einem Fahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Unterrichtung einer Zentrale über einen nicht betriebsnormalen Stoßvorgang an einem FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterrichtung einer
Zentrale über einen nicht betriebsnormalen Stoßvorgang an einem
Fahrzeug.
Diagnosevorrichtungen für Fahrzeuge zur Unterrichtung einer
Zentrale über die Funktionsfähigkeit einzelner
Fahrzeugaggregate sind bekannt. Dabei bezieht sich die Meldung
auf eine Zustandsanzeige, nämlich ob ein Aggregat ausgefallen
ist oder auszufallen droht. Eine derartige Meldung dient der
Beurteilung der Fahrbereitschaft eines Fahrzeugs.
Zur Beurteilung der Eignung eines Fahrzeugs für einen
bestimmten Einsatzzweck wird aber oftmals noch eine andere sehr
wichtige Information von darüber hinausgehender Qualität
benötigt. Exemplarisch soll hier der Fall angesprochen werden,
in dem ein Fahrzeug in einen Unfall verwickelt wird, und trotz
erhalten gebliebener Fahrbereitschaft außerstande ist, seinen
bestimmungsgemäßen Zweck zu erfüllen.
Die Wichtigkeit dieser Information wird im Fall verunfallter
Rettungs- oder Einsatzfahrzeuge besonders deutlich. Mit der
zunehmenden Verkehrsdichte, insbesondere in Ballungsgebieten
und Großstädten, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daß
Rettungs- und Einsatzfahrzeuge auf ihrem Weg zum Einsatzort in
einen Unfall verwickelt werden. Um Leben zu retten und noch
größere Gefahren abzuwenden, ist es von größter Wichtigkeit,
daß die Leitzentrale von diesem Vorfall umgehend Kenntnis
erhält, um rasch ein Ersatzfahrzeug zur Einsatzstelle schicken
zu können.
Das Bedürfnis für diese Information wird auch an weiteren
Beispielen deutlich. Man denke u. a. an Fahrzeuge, die
Gefahrgüter oder Terminfracht transportieren. Auch in diesen
Fällen ist für den verantwortlichen Unternehmer die Kenntnis
darüber, ob der Einsatzzweck des Fahrzeugs durch ein nicht
betriebsnormales Ereignis gefährdet ist, äußerst wichtig, um im
Fall einer Störung möglichst weiteren Schaden abzuwenden.
Des weiteren hat im Mietwagengewerbe ein Fahrzeugvermieter ein
berechtigtes Interesse an der Feststellung, ob sein Fahrzeug
sachgerecht verwendet wurde und damit ohne weitere Inspektion
für die nächste Vermietung zur Verfügung steht. Denn
bekanntermaßen können selbst verhältnismäßig kleine
Fahrzeugbeschädigungen teure Reparaturen nach sich ziehen und
durch die reparaturbedingte Ausfallzeit des Fahrzeugs für den
Vermieter zu spürbaren wirtschaftlichen Nachteilen führen.
Damit solche Instandsetzungskosten, die z. B. durch die
Ausbesserung einer Beule im Kotflügel des Fahrzeugs entstehen,
nicht unberechtigt einem späteren Kunden in Rechnung gestellt
werden, weil der Schaden beispielsweise erst einige Zeit nach
der Rückgabe des Fahrzeugs bemerkt wird, ist es im Sinne einer
verursachergerechten Zuweisung der Kosten erforderlich, die
Vermietungszentrale unabhängig von der Meldung durch den Kunden
darauf aufmerksam zu machen, wenn das Fahrzeug durch äußere
mechanische Einwirkungen eine Beschädigung erfahren hat.
Noch gravierender wird der Sachverhalt, wenn das Fahrzeug durch
eine grobe Behandlung, z. B. durch scharfes Anfahren von
Bordsteinen oder ähnlichem, in nicht augenfälliger Weise am
Fahrwerk beschädigt wird, wodurch die Fahrsicherheit jedoch
direkt beeinträchtigt werden kann. Aufgrund des fehlenden
Eigentumbezugs vom Fahrer zum Fahrzeug ist die gebotene
Sorgfalt im Umgang mit der Mietsache leider immer häufiger zu
beklagen. Wiederum könnte ein nachfolgender Kunde der
Leidtragende sein.
Die genannten Beispiele zeigen, daß die Einwirkung eines nicht
betriebsnormalen Stoßvorgangs an einem Fahrzeug für einen
drohenden oder tatsächlich bereits eingetretenen Schaden
ursächlich ist. Nicht betriebsnormal sind Stoßvorgänge dann,
wenn die Intensität und/oder die Einwirkungsdauer der durch sie
verursachten Beschleunigungen Werte übersteigen, die
üblicherweise, d. h. nach allgemeiner Erfahrung, von
Erschütterungen zufolge des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des
Fahrzeugs herrühren. Diese üblichen Erschütterungen des
Fahrzeugs bilden in ihrer Intensität und Einwirkungsdauer ein
gewisses Niveau, von dem sich nicht betriebsnormale
Stoßeinwirkungen in signifikanter Weise unterscheiden. Dabei
wird das übliche Niveau insbesondere durch den Einsatzzweck des
Fahrzeugs bestimmt, also ob das Fahrzeug auf einer gut
befestigten Fahrbahn oder im unwegsamen Gelände eingesetzt
wird. Auch das Türenschließen kann in vom Fahrzeugtyp
abhängiger Weise zu diesem Niveau beitragen.
Die zuvor genannten Beispiele lassen deutlich das Bedürfnis
erkennen, zweifelsfrei und zuverlässig darüber Kenntnis zu
erlangen, ob sich am Fahrzeug ein derartiger untypischer
Vorgang ereignet hat, weil daraus sehr wesentliche Erkenntnisse
gewonnen werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, welche dieses Bedürfnis zur Erlangung
der benötigten Information befriedigt, indem sie eine Zentrale
über einen nicht betriebsnormalen Stoßvorgang an einem Fahrzeug
unterrichtet.
Unter einer Zentrale soll hier nicht nur eine einzige ganz
bestimmte, sondern in Abhängigkeit von der Verwendung der
Fahrzeuge jede Art von zentraler Stelle verstanden werden, von
der aus der Einsatz von Fahrzeugen organisiert, verwaltet,
geleitet oder gesteuert wird.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des ersten Anspruchs gelöst. Die weiteren Ansprüche
sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Lösung gerichtet.
Zur Registrierung von Stoßvorgängen sind im Fahrzeug zunächst
erste Mittel vorgesehen, die die am Fahrzeug angreifenden
Beschleunigungen aufnehmen. Diese Mittel müssen mit dem
Fahrzeug starr verbunden sein, um auch tatsächlich die
Fahrzeugerschütterungen zu sensieren.
Diese ersten Mittel bestehen aus vorzugsweise elektronischen
Beschleunigungssensoren. Sie sind im Fahrzeug derart
angeordnet, daß sie in der Lage sind, Beschleunigungen sowohl
in Richtung der Fahrzeuglängsachse als auch quer dazu zu
erfassen. Für bestimmte Anwendungen können diese ersten Mittel
um Beschleunigungssensoren zur Erfassung von Stoßvorgängen in
der Hochachse des Fahrzeugs erweitert werden.
Die Erfassung der Beschleunigungen erfolgt fortlaufend, da der
Zeitpunkt für den Eintritt eines zu registrierenden Ereignisses
im voraus nicht bekannt ist. Es ist vorteilhaft, die
Erfassungsbereitschaft der Sensoren unabhängig vom
Betriebszustand des Fahrzeugs zu gestalten, um nicht nur
Stoßvorgänge am fahrenden, sondern auch am ruhenden Fahrzeug
registrieren zu können.
Stoßvorgänge können aber auch durch Meßwertaufnehmer erfaßt
werden, die nach einem anderen Wirkprinzip die Auswirkungen von
Stoßvorgängen sensieren. Hier sollen exemplarisch Sensoren
erwähnt werden, die den Körperschall in der Karosserie des
Fahrzeugs erfassen oder taktile Sensoren, die auf Verformungen
an der Karosserie reagieren. Nur beispielhaft sollen hier in
die Karosserie eingelassene oder darauf aufgebrachte
Schaltmatten oder faseroptische Sensoren erwähnt werden.
Die sensierten Beschleunigungswerte werden weiteren, d. h. im
Fahrzeug vorgesehenen zweiten Mitteln zur Auswertung
zugeleitet. Dazu werden die Meßwerte in eine Recheneinheit
eingelesen und dort oder in einer mit der Recheneinheit
verbundenen Speichereinheit für die Auswertung
zwischengespeichert.
In der Recheneinheit sind Schwellwerte für die Intensität, d. h.
den Betrag, und für die Einwirkungsdauer der Beschleunigungen
hinterlegt. Bei bestimmten Anwendungen mag es vorteilhaft sein,
mehrere verschiedene Schwellwerte für die Intensität bzw. für
die Einwirkungsdauer oder für beide Auswertekriterien zu
hinterlegen, um beispielsweise an einem ruhenden Fahrzeug mit
einer größeren Empfindlichkeit Stoßvorgänge registrieren zu
können. Für die entsprechende Wahl der der Auswertung zugrunde
zu legenden Schwellwerte kann beispielsweise die Stellung des
Zündstartschalters abgefragt oder die Raddrehung mittels
Impulssensoren erfaßt werden.
Je nach der gewählten Vorgabe wird dann, wenn die erfaßten
Beschleunigungen einen Schwellwert oder beide Schwellwerte für
die Intensität und die Einwirkungsdauer überschreiten, eine
Kommunikationsvorrichtung, die den zweiten, auswertenden
Mitteln zugeordnet ist, aktiviert, um die notwendige,
technische Voraussetzung zur Unterrichtung der Zentrale über
den detektierten Stoßvorgang zu schaffen.
Die Kommunikationsvorrichtung kann verschiedene Ausgestaltungen
annehmen. Vorzugsweise wird eine Sendevorrichtung zur
drahtlosen Übermittlung der Mitteilung vorgesehen, die durch
die Auswertemittel bei der Detektion eines Stoßvorgangs
betriebs- und sendebereit geschaltet wird.
Die Übertragung der Nachricht mag aber nicht in jedem Fall
unmittelbar nach dem Erkennen eines Stoßvorgangs erfolgen,
sondern sie kann auch abrufbereit in einer der
Kommunikationsvorrichtung zugeordneten Speichervorrichtung
gespeichert werden. Wie im Fall der eingangs beschriebenen
Anwendung im Mietwagengewerbe reicht es aus, wenn die Zentrale
im Zeitpunkt der Rückgabe des Fahrzeugs von dem Stoßvorgang
Kenntnis erhält. Das Fahrzeug mag auf dem Grundstück des
Vermieters abgestellt werden. An der Einfahrt kann eine
stationäre Mikrowellen-Sende- und Empfangseinheit vorgesehen
sein, die dann, wenn das Fahrzeug daran vorbeifährt, den
Informationsaustausch zwischen Fahrzeug und Zentrale
durchführt.
Natürlich sind auch andere Ausgestaltungen der
Kommunikationsvorrichtung möglich. Statt die Nachricht mit
Radiowellen zu übertragen, kann diese auch mit Infrarot oder
durch eine optische Signalleuchte, die beispielsweise am
Armaturenbrett oder auf dem Dach des Fahrzeugs befestigt ist,
an die Zentrale übermittelt werden. Ebenso kann der
Informationsaustausch über eine in der Fahrbahn eingelassene
Induktionsschleife erfolgen.
Auch ist es nicht in jedem Fall zwingend erforderlich, daß der
im Fahrzeug angeordnete Sender und Empfänger der
Kommunikationsvorrichtung nach demselben Wirkprinzip arbeitet.
Beispielsweise kann im Fahrzeug ein Infrarotempfänger
vorgesehen sein, wobei beim Empfang eines bestimmten Impulses
die Information über den nicht betriebsnormalen Stoßvorgang
mittels eines Mikrowellen-Senders an den Empfänger der Zentrale
abgegeben wird.
Soll die Kommunikationsvorrichtung die Nachricht über den
Stoßvorgang zu einem Zeitpunkt, der nach dem Ereigniszeitpunkt
liegt, durch die Zentrale abfragbar bereithalten, muß die
Kommunikationsvorrichtung im Fahrzeug selbstverständlich über
einen Empfänger verfügen, der das Aufforderungssignal der
Zentrale zu empfangen vermag. In diesem Fall muß also die
Kommunikationsvorrichtung als eine bidirektional arbeitende
Sende- und Empfangseinheit ausgebildet sein. Jedoch ist auch in
diesem Fall die Kommunikationsvorrichtung durch die
Auswertemittel in Empfangs- und Sendebereitschaft zu schalten,
sobald ein Stoßvorgang erkannt wird.
Viele alltägliche Stoßvorgänge mögen vom Fahrer des Fahrzeugs
unbemerkt bleiben. In vielen Fällen ist es daher vorteilhaft,
jeden von der erfindungsgemäßen Vorrichtung erkannten
Stoßvorgang dem Fahrer optisch, akustisch oder taktil zu
melden, damit auch dieser die Möglichkeit hat, auf das
vorgefallene Ereignis zu reagieren. Wurde beispielsweise sein
gemietetes, ordnungsgemäß geparktes Fahrzeug während seiner
Abwesenheit beschädigt, mag er sich entschließen, die
Beschädigung unverzüglich der Polizei anzuzeigen oder sonstwie
zu seiner eigenen Entlastung Maßnahmen zu ergreifen.
Insbesondere dann, wenn die Kommunikationsvorrichtung sofort im
Ereigniszeitpunkt die Zentrale automatisch unterrichtet, ist es
von Vorteil, zusätzlich zur Meldung des Ereignisses an den
Fahrer von diesem auch eine Quittierung zu verlangen. Kann
beispielsweise der Fahrer innerhalb einer vorgegebenen Zeit der
Aufforderung zur Quittierung nicht nachkommen, weil ihn die
Heftigkeit des Stoßvorganges handlungsunfähig gemacht hat, ist
die ausbleibende Quittierung für die Zentrale eine weitere
wichtige Information für die Einleitung geeigneter
Hilfsmaßnahmen. Durch die Aufforderung zur Quittierung wird
gerade bei deren Unterbleiben der Schweregrad des Ereignisses
abschätzbar. Es wird erkennbar, ob mit großer
Wahrscheinlichkeit ein Teil- oder Totalausfall des Fahrzeugs
vorliegt. Diese Option der Quittierung sollte mit der Abfrage
verknüpft werden, ob die Zündung des Fahrzeugs eingeschaltet
ist. Andernfalls würde bei einem Stoßvorgang an einem geparkten
Fahrzeug in Abwesenheit des Fahrers der mit dieser Maßnahme
beabsichtigte Informationswert verfälscht.
In bestimmten Anwendungsfällen wird die Aufforderung zur
Quittierung eines erkannten Stoßvorganges jedoch nicht immer
obligatorisch von der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. der
Kommunikationsvorrichtung erforderlich sein, sondern nur dann,
wenn sich die Zentrale nach ihrer Unterrichtung von sich aus
dazu entschließt.
Wie bereits erwähnt, können in der Recheneinheit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung auch mehrere verschiedene
Schwellwerte für die Intensität bzw. die Einwirkungsdauer
hinterlegt sein. Dieses hat den Vorteil, daß die Beurteilung
eines nicht betriebsnormalen Stoßvorganges der jeweiligen
Fahrsituation des Fahrzeugs sehr viel besser gerecht werden
kann. Außer der Unterscheidung nach dem Betriebszustand des
Fahrzeugs (Fahrt oder Stillstand) ist eine Anpassung der
auslösenden Schwellwerte an den jeweiligen Einsatzzweck und die
jeweilige Fahrbahnbeschaffenheit sehr zu empfehlen, denn die
Einstellungen für einen guten Straßenbelag führen beim Einsatz
von Fahrzeugen im freien, unwegsamen Gelände unvermeidbar zu
Fehlauslösungen. Die Einstellung des richtigen, d. h. je nach der
Fahrsituation, der Fahrbahnbeschaffenheit und dem Einsatzzweck
geeigneten Schwellwerts kann automatisch oder manuell erfolgen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
mindestens ein Schwellwert variabel einstellbar ist. Die in der
Vorrichtung hinterlegten Schwellwerte sind dadurch in einem
festgelegten Bereich veränderbar, so daß die beispielsweise
werkseitig vorgenommenen Einstellungen speziell demjenigen
Fahrzeug und damit auch dessen Federung und Dämpfung sowie der
Fahrzeugmasse und dem Stoßabsorptionsverhalten der Karosserie
angepaßt werden können, in dem die Vorrichtung installiert
wird. Diese Option ist insbesondere für den nachträglichen
Einbau der Vorrichtung in unterschiedliche Fahrzeuge von
Bedeutung.
Die ersten und zweiten Mittel nach Anspruch 1 können in
separaten Baugruppen realisiert sein, aber auch in einem
Gehäuse zu einer einzigen gerätetechnischen Einheit
zusammengefaßt werden. So ist z. B. ein Unfalldatenspeicher
zumeist mit zwei orthogonal zueinander angeordneten
Beschleunigungssensoren ausgestattet, so daß er bei
entsprechender Installation im Fahrzeug sowohl Beschleunigungen
in Richtung der Fahrzeuglängsachse als auch quer dazu zu
erfassen vermag. Ebenso verfügt er über eine Recheneinheit und
eine Speichereinheit, um die erfaßten Meßwerte auszuwerten.
Darüber hinaus ist er mit Mitteln ausgestattet, um den
Zeitpunkt des Eintritts eines Stoßvorganges zu registrieren.
Die gespeicherten Meßwerte gestatten in Verbindung mit der
Zeiterfassung eine Analyse des Hergangs des Stoßvorgangs, weil
der zeitliche Verlauf des Ereignisses aufgezeichnet wird.
Selbst wenn die Bewegungsdaten wie im Falle eines ruhenden
Fahrzeugs gleich Null sein sollten, bietet ein
Unfalldatenspeicher die zusätzliche Information, wann das
Ereignis stattgefunden hat.
Ferner hat ein Unfalldatenspeicher den Vorteil, daß er zumeist
in der Lage ist, mehrere, zeitlich verschiedene Stoßvorgänge zu
registrieren. Er bietet insgesamt zusätzliche, über einen
binären Ereignismelder mit einer einfachen Ja/Nein-Erkennung
hinausgehende Informationen, die insbesondere zur Klärung der
Schuldfrage und aufgrund der Archivierung der erfaßten Daten
zur Störfallrekonstruktion geeignet sind.
Die Kommunikationsvorrichtung kann in vorteilhafter Weise durch
ein Funktelefon ausgestaltet sein. Autotelefone finden
zunehmende Verbreitung, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Verbindung mit einem im Fahrzeug installierten
Unfalldatenspeicher auf einfache Weise realisiert werden kann.
Für die sachdienliche Unterrichtung der Zentrale über einen
Stoßvorgang an einem der ihr zugeordneten Fahrzeuge ist die
Übertragung der Nachricht nach einem standardisierten, für alle
Fahrzeuge festgelegten Protokoll vorteilhaft. Dieses Protokoll
enthält auch eine Kennung zur Fahrzeugidentifikation. Das kann
codiert das behördliche KFZ-Zulassungszeichen oder irgendein
anderes Ordnungskriterium sein. Das Merkmal der automatischen
Identifikation hat gerade bei größeren Fuhrparks Bedeutung.
Ferner ist es sehr vorteilhaft, gerade bei der Anwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung im Bereich von
Gefahrguttransporten, eine Ladungskennung in das
Übertragungsprotokoll aufzunehmen. Zur Eingabe der Kennungen
für die Fahrzeugidentifikation, der Ladung oder anderer
Ordnungsmerkmale muß der Erfindungsgegenstand um geeignete
Eingabemittel, z. B. eine Tastatur, erweitert werden.
Bei Verwendung eines Unfalldatenspeichers ist die
Datenorganisation in jedem Fall derart zu gestalten, daß die
Zentrale auf die im Unfalldatenspeicher archivierten Daten
zugreifen kann. Zu den gespeicherten Daten gehören insbesondere
die Fahrzeugbewegungsdaten, einige wesentliche
Fahrzeugsbetriebsdaten, wie z. B. das Blinksignal oder der
Betriebszustand der Fahrzeugbeleuchtungseinrichtung, und die
Daten der Zeitzählmittel zur Angabe des Ereigniszeitpunktes.
Diese Daten können entweder zu einem Datensatz vereint bei der
Erkennung eines nicht betriebsnormalen Stoßvorganges
übertragungsfähig in der aktivierten Kommunikationsvorrichtung
hinterlegt werden oder die Zentrale muß in ihrer Abfrage
entsprechende Steuerbefehle mitübertragen, die bei
entsprechender Ausgestaltung der Schnittstelle zwischen dem
Unfalldatenspeicher und der Kommunikationsvorrichtung den
direkten Zugriff auf den Speicherinhalt des
Unfalldatenspeichers gestatten. Durch das vereinbarte
Übertragungsprotokoll wird auch festgelegt, wer berechtigt ist,
auf welche Daten zuzugreifen.
Für die Meldung eines Unfalles ist es vorteilhaft, wenn die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer im Fahrzeug angeordneten
Vorrichtung zur Erfassung der geografischen Fahrzeugposition
verbunden ist. Derartige Ortungssysteme sind bekannt und können
beispielsweise via Satellit Auskunft über den jeweiligen
Fahrzeugstandort geben. In Verbindung mit der Erfindung läßt
sich der mitteilbare Informationswert dahingehend erweitern,
daß die Zentrale nicht nur über die Tatsache als solche
unterrichtet wird, daß sich an einem Fahrzeug ein nicht
betriebsnormaler Stoßvorgang ereignet hat, sondern auch wann,
wo, an welchem Fahrzeug und mit welchem wahrscheinlichen
Schweregrad. Wenn die Unfallstelle lokalisiert werden kann,
können Hilfsmaßnahmen gezielter zum Einsatz gebracht werden.
Da an verunfallten Fahrzeugen nicht immer die
Betriebsbereitschaft des elektrischen Fahrzeugbordnetzes
gewährleistet werden kann, ist es vorteilhaft, eine
Notstromversorgung für die Kommunikationsvorrichtung und alle
anderen informationsgewinnenden und informationsverarbeitenden
Mittel und Vorrichtungen vorzusehen, also insbesondere für den
Unfalldatenspeicher und die Vorrichtung zur Erfassung der
geografischen Fahrzeugposition. Die Notstromversorgung kann
dadurch realisiert sein, daß unabhängig vom Bordnetz Batterien
oder Akkus für den Betrieb der einzelnen Vorrichtungen
vorgesehen sind.
Die angeführten Verwendungen für die erfindungsgemäße
Vorrichtung sollen nur beispielhaft verstanden werden. Der
erfinderische Gedanke kann in zahlreichen weiteren praktischen
Anwendungen realisiert werden, nämlich überall dort, wo eine
zentrale Stelle zur Leitung oder Verwaltung von Fahrzeugen auf
zuverlässige und manipulationssichere Weise über einen nicht
betriebsnormalen Stoßvorgang an einem der ihr zugeordneten
Fahrzeuge zur Einleitung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
und Schadensbehebung bzw. zur Weiterverfolgung des mit dem
Fahrzeug verfolgten Zwecks Kenntnis erlangen muß. Dabei soll
die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht an spezielle
Einsatzarten oder Fahraufträge gebunden sein.
Die die unterschiedlichen Anwendungen verbindende Gemeinsamkeit
besteht darin, daß im Fahrzeug die nicht betriebsnormale
Einwirkung einer mechanischen Kraft durch im Fahrzeug
installierte Meßaufnehmer sensiert und nach zuvor festgelegten
Kriterien bewertet wird, wobei dann beim Überschreiten von
festgelegten Grenzwerten für tolerierbare Erschütterungen des
Fahrzeugs eine Kommunikationsvorrichtung zur Abgabe der
Information über das detektierte Ereignis in
Betriebsbereitschaft versetzt wird. Dabei kann der Stoßvorgang
durch einen Unfall oder durch eine unsachgemäße Benutzung des
Fahrzeugs verursacht sein, aber auch durch eine zweckwidrige,
d. h. in schädigender Absicht durch Dritte herbeigeführte
Einwirkung auf das Fahrzeug.
Die Unterrichtung der Zentrale soll dabei in der bevorzugten
Ausführung von der Qualität des Ereignisses abhängig gemacht
werden können, weshalb die Vorrichtung die Möglichkeit bieten
muß, daß auf die Kriterien zur Auslösung einer Nachricht
Einfluß genommen werden kann. Die Möglichkeiten der Zentrale
zur Auswertung der Nachricht können somit je nach Bedarf einen
unterschiedlichen Umfang annehmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient insbesondere dem Zweck
der Gefahrenabwehr und damit einem Sicherheitsaspekt, jedoch
kann sie auch auf vorteilhafte Weise für Dispositionsaufgaben
und zur Weiterverfolgung des Einsatz zwecks verwendet werden.
Durch Verwendung von zunehmend in Fahrzeugen vorhandenen
Komponenten, wie einem Unfalldatenspeicher und einem
Funktelefon, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
kostengünstig ohne Installation eines zusätzlichen Aggregates
realisiert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung schließt damit eine Lücke,
wofür bereits seit langem aus den unterschiedlichsten
Interessenerwägungen heraus ein akutes Bedürfnis bestanden hat.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Unterrichtung einer Zentrale über einen
nicht betriebsnormalen Stoßvorgang an einem Fahrzeug,
gekennzeichnet durch
- a. im Fahrzeug vorgesehene erste Mittel zur fortlaufenden Erfassung von Beschleunigungen, die auf das Fahrzeug einwirken,
- b. im Fahrzeug vorgesehene zweite Mittel, die die erfaßten Beschleunigungen hinsichtlich ihrer Intensität und/oder Einwirkungsdauer auswerten, indem diese zweiten Mittel beim Überschreiten von wenigstens einem festgelegten Schwellwert für die Intensität und/oder die Einwirkungsdauer, ab dem ein durch die Beschleunigung erfaßter Stoßvorgang nicht mehr als betriebsnormal gelten soll, eine diesen zweiten Mitteln zugeordnete, im Fahrzeug vorgesehene Kommunikationsvorrichtung zur Unterrichtung der Zentrale aktivieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kommunikationsvorrichtung eine Speichervorrichtung
zugeordnet ist, die die Information über den Stoßvorgang
zur Abrufung durch die Zentrale speichert.
3. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsvorrichtung
ihre Aktivierung dem Fahrer meldet und gegebenenfalls von
diesem eine Quittierung verlangt.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrale nach ihrer
Unterrichtung den Fahrer über eine von der
Kommunikationsvorrichtung ausgegebene Meldung zur
Quittierung auffordert.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schwellwerte festgelegt
sind und die Unterrichtung der Zentrale sowie die Meldung
an den Fahrer in Abhängigkeit vom Überschreiten eines
bestimmten Schwellwertes erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schwellwert
variabel einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Mittel zur Erfassung
von Beschleunigungen und die zweiten Mittel zur Auswertung
der erfaßten Beschleunigungen Bestandteil eines
Unfalldatenspeichers sind, wobei der Unfalldatenspeicher
die zu wenigstens einem erkannten Stoßvorgang gehörenden
Beschleunigungen sowie den Zeitpunkt des Eintritts des
Stoßvorgangs zur Analyse von dessen Hergang speichert.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsvorrichtung
ein Funktelefon ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterrichtung der Zentrale
nach einem festgelegten Protokoll erfolgt, wobei die
ausgetauschte Information eine Kennung zur
Fahrzeugidentifikation enthält.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsvorrichtung
mit einer im Fahrzeug angeordneten Vorrichtung zur
Erfassung der geografischen Fahrzeugposition in Verbindung
steht, so daß bedarfsweise die geografische Position des
Fahrzeugs der Zentrale mitgeteilt oder von dieser abgefragt
werden kann.
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsvorrichtung
und alle informationsgewinnenden und
informationsverarbeitenden Mittel und Vorrichtungen, die
Daten an die Kommunikationsvorrichtung abgeben, mit einer
im Fahrzeug angeordneten Notstromversorgung in Verbindung
stehen.
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EP93108739A EP0627710A1 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Vorrichtung zur Unterrichtung einer Zentrale über einen nicht betriebsnormalen Stossvorgang an einem Fahrzeug |
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Country | Link |
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