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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Schadensbilds eines Kraftfahrzeugs mittels eines Systems, bei welchem mittels zumindest einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs zumindest ein einen Schaden am Kraftfahrzeug charakterisierender Parameter erfasst wird und der den Schaden charakterisierende Parameter mittels einer Kommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeugs an eine kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung des Systems übertragen wird. Ferner betrifft die Erfindung ein System zum Erzeugen eines Schadensbilds.
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Es ist bereits bekannt, dass bei einer Rückgabe von beispielsweise einem Mietwagen oder einem Leasingfahrzeug eine Begutachtung des Kraftfahrzeugs durchgeführt wird, um eventuelle Schäden, welche bei der Nutzung durch einen Nutzer beziehungsweise Mieter des Kraftfahrzeugs entstanden sind, aufzufinden. Diese Begutachtung wird durch eine Person durchgeführt, wobei insbesondere beispielsweise entstandene Schäden, welche versteckt sind, eventuell nicht von dem Gutachter gesehen werden können. Ferner kann es beispielsweise dazu kommen, dass ein vorheriger Nutzer den Schaden verursacht hat, dieser jedoch nicht entdeckt wurde und erst bei einem aktuellen Nutzer entdeckt wird, sodass der aktuelle Nutzer, der den Schaden nicht verursacht hat, dennoch in Rechenschaft dafür gezogen wird.
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Ferner sind Nachrüstlösungen bekannt, welche insbesondere keinen Zugriff auf notwendige Fahrzeugdaten haben und insbesondere nachgerüstet werden müssen, was mit einem komplexen Montageaufwand und Zusatzkosten verbunden ist.
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Die
DE 10 2018 211 047 A1 beschreibt eine an ein Fahrzeug befestigbare Sensorvorrichtung zum Bestimmen des Zustandes wenigstens einer mechanischen Fahrzeugkomponente, welche wenigstens ein eine mechanische Größe erfassendes Sensorelement, wobei von dem wenigstens einen Sensorelement erfasste Sensordaten in jedem Betriebszustand des Fahrzeugs fortwährend erfassbar sind, ein Kommunikationselement, mittels dessen erfassten Sensordaten zur weiteren Verarbeitung an einen externen Rechner übermittelbar sind, und eine Recheneinheit zur Reduzierung der Datenmenge der an den externen Rechner zu übermittelnden Sensordaten aufweist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein System zu schaffen, mittels welchen eine Erzeugung eines Schadensbilds effizienter durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein System gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Schadensbilds eines Kraftfahrzeugs mittels eines Systems, bei welchem mittels zumindest einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs zumindest ein einen Schaden am Kraftfahrzeug charakterisierender Parameter erfasst wird und der den Schaden charakterisierende Parameter mittels einer Kommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeugs an eine kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung des Systems übertragen wird, wobei der den Schaden charakterisierende Parameter in Abhängigkeit von einem in der kraftfahrzeugexternen, elektronischen Recheneinrichtung abgespeicherten Auswertekriterium kraftfahrzeugextern ausgewertet wird und das Schadensbild in Abhängigkeit davon erzeugt wird.
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Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass mittels einer Erfassung des Schadens mittels der Erfassungseinrichtung und eine Meldung an beispielsweise eine kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtung im Kraftfahrzeug diese dann an die kraftfahrzeugexterne, elektronische Recheneinrichtung, welche insbesondere zentral ausgebildet ist, weitergeleitet wird. Die kraftfahrzeuginterne elektronische Recheneinrichtung beziehungsweise die Kommunikationseinrichtung überträgt dann die entsprechenden Schadensdaten an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung, wobei die Beschädigung beziehungsweise der Schaden anhand von vorliegenden Beschädigungsdaten und Fahrzeugdaten kalkuliert wird. Es kann dann das Schadensbild erzeugt werden, welches dann beispielsweise für eine weitere Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
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Insbesondere kann dadurch eine effizientere Erzeugung des Schadensbildes durchgeführt werden. Es kann eine Zeitersparnis bei der Fahrzeugrücknahme, beispielsweise bei einem Autovermieter beziehungsweise einem Leasingunternehmen durchgeführt werden, da die visuelle Begutachtung mittels eines Gutachters entfallen beziehungsweise zeitlich reduziert werden kann. Ferner können bessere Prozessabläufe für den Kunden bei einer Fahrzeugrücknahme beziehungsweise Rückgabe realisiert werden. Es kann ferner eine Schaffung von Transparenz über entsprechende Schäden beim Fahrzeugvermieter und beim Fahrzeugmieter realisiert werden, wobei dann beispielsweise es zu einer Senkung der Versicherungsprämie für Nutzer und Vermieter kommen kann.
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Insbesondere ist somit das System als kraftfahrzeugexterner „Schadensbegutachter“ ausgebildet. Hierbei können zusätzliche Informationen, insbesondere das Auswertekriterium, genutzt werden, um das Schadensbild zu erzeugen. Hierbei können insbesondere technische Entwicklungen beziehungsweise weitere Informationen bezüglich des Kraftfahrzeugs und/oder Vertragsbedingungen bei der Erzeugung des Schadensbildes berücksichtigt werden. Ferner können beispielsweise Altschäden ebenfalls mit berücksichtigt werden. Dadurch ist eine effektivere Möglichkeit geschaffen, das Schadensbild zu erzeugen. Es findet somit keine kraftfahrzeuginterne Auswertung des Schadens statt, sondern das Schadensbild wird kraftfahrzeugextern erzeugt, wodurch eine detailliertere Möglichkeit geschaffen ist, ein Schadensbild darzustellen.
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Ferner ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht, dass beispielsweise auch Beschädigungen durch Vandalismus mit erfasst werden können und ein entsprechendes Schadensbild erzeugt werden kann. Diese Informationen können dann für eine weitere Auswertung beispielsweise von Versicherungsunternehmen herangezogen werden, sodass entsprechende Versicherungsprämien geändert werden können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird das erzeugte Schadensbild an einen Eigentümer des Kraftfahrzeugs zur weiteren Nutzung übertragen. Beispielsweise kann der Eigentümer des Kraftfahrzeugs eine Autovermietung beziehungsweise ein Leasingunternehmen sein. Sollte dann von einem Nutzer des Kraftfahrzeugs, welcher beispielsweise ein Leasingnehmer beziehungsweise ein Mieter des Kraftfahrzeugs ist, ein Schaden versursacht werden, so kann das Schadensbild direkt an den Eigentümer übertragen werden. Dieser kann dann beispielsweise auf Basis des Schadensbilds bereits eine monetäre Bewertung des Schadens durchführen und eventuell dem Nutzer beziehungsweise Leasingnehmer in Rechnung stellen, sodass für den Eigentümer eine verbesserte Möglichkeit geschaffen ist, den Schaden zu regulieren.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn in Abhängigkeit von einem Ort des erfassten Schadens und/oder von einer Art des erfassten Schadens und/oder von zumindest einem das Kraftfahrzeug charakterisierenden Parameter als jeweiliges Auswertekriterium das Schadensbild erzeugt wird. Beispielsweise kann auf Basis des Ortes festgestellt werden, welches Bauteil am Kraftfahrzeug beschädigt ist, wodurch das Schadensbild erzeugt werden kann und beispielsweise eine monetäre Bewertung durchgeführt werden kann. Durch die Art des Schadens, beispielsweise durch einen Aufprall mit einem weiteren Kraftfahrzeug, kann ebenfalls das Schadensbild detaillierter erzeugt werden und eine monetäre Bewertung durchgeführt werden. Weiterhin kann auf Basis des das Kraftfahrzeug charakterisierenden Parameters, beispielsweise aus welchem Material das beschädigte Kraftfahrzeugbauteil ist, das Schadensbild ausgewertet werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mittels einer mobilen Datenübertragung der Kommunikationseinrichtung der den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen wird. Beispielsweise kann die Kommunikationseinrichtung mit der mobilen Datenübertragung den den Schaden charakterisierenden Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen. Insbesondere, sobald beispielsweise die Kommunikationseinrichtung eine Kommunikation mit dem Internet aufweist, so kann vorgesehen sein, dass dann der den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen wird. Somit kann frühzeitig das Schadensbild kraftfahrzeugextern erzeugt werden, wodurch entsprechende Maßnahmen durch beispielsweise den Eigentümer des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels zumindest einer vibroakustischen Sensoreinrichtung der Erfassungseinrichtung ein Körperschall als der den Schaden charakterisierende Parameter erfasst. Insbesondere kann auf Basis des Körperschalls zuverlässig der Schaden beziehungsweise der den Schaden charakterisierende Parameter erfasst werden. Die vibroakustische Sensoreinrichtung kann hierzu eine entsprechende Elektronik beziehungsweise Auswertelogik aufweisen, die auf Basis eines analogen Signals dieses in ein digitales Signal umwandelt. Die vibroakustische Sensoreinrichtung ist insbesondere vor Umwelteinflüssen geschützt. Ferner weist die vibroakustische Sensoreinrichtung insbesondere ein Gehäuse auf, welches eine Schirmung darstellt, sodass gemeinsame äußere mechanische und elektromagnetische Störeinflüsse effektiv gedämpft werden können. Hierzu kann beispielsweise eine Polyvenylidenfluorid-Folie mit den entsprechenden Elektroden verbunden sein und eine Funktionsschicht bilden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird in Echtzeit der den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen. Insbesondere kann dann nach der Übertragung direkt das Schadensbild erzeugt werden. Somit kann realisiert werden, dass der Eigentümer des Kraftfahrzeugs direkt über den Schaden informiert werden kann und kann dann eine entsprechende monetäre Bewertung bereits frühzeitig durchführen. Dies kann insbesondere dazu führen, dass dann beispielsweise bereits die Regulierung des Schadens frühzeitig durchgeführt werden kann, sodass eine Kostenersparnis für den Eigentümer des Kraftfahrzeugs realisiert werden kann.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn ein Mietvertrag eines Endnutzers des Kraftfahrzeugs und Schadensverursachers bei der Auswertung des Parameters berücksichtigt wird. Sollte beispielsweise der Schadensverursacher ein Mieter des Kraftfahrzeugs sein, so können entsprechende Klauseln des Mietvertrags mit berücksichtigt werden. Sollte beispielsweise im Mietvertrag eine Klausel sein, dass der Endnutzer erst bei einer Schadenshöhe von 500,00 Euro zur Rechenschaft gezogen wird, so kann dies berücksichtigt werden und beispielsweise erst bei einer entsprechenden Schadenshöhe der Endnutzer in Rechenschaft gezogen werden. Ferner kann beispielsweise in Abhängigkeit des Mietvertrags und in Abhängigkeit des den Schaden charakterisierenden Parameters überprüft werden, ob es sich um eine vertragsbedingte Abnutzung oder um einen speziellen Schaden handelt. Somit kann aufwandsreduziert ein Mietverhältnis zwischen dem Endnutzer und dem Vermieter in Abhängigkeit des Mietvertrags mit einbezogen werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Schadensbild und/oder der den Schaden charakterisierende Parameter mittels der kraftfahrzeugexternen, zentralen elektronischen Recheneinrichtung abgespeichert wird und/oder bei einer zukünftigen Erzeugung eines zukünftigen weiteren Schadensbilds berücksichtigt wird. Insbesondere kann somit das Schadensbild dokumentiert werden und zur Beweissicherung beispielsweise abgesichert werden. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass bei einer zukünftigen Erzeugung eines zukünftigen weiteren Schadensbilds das abgespeicherte Schadensbild berücksichtigt wird. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass, sollte durch einen ersten Nutzer ein Schaden erzeugt werden, welcher jedoch nicht durch einen Gutachter erfasst wurde, jedoch durch einen weiteren Gutachter bei einem weiteren Nutzer erfasst wurde, wird der weitere Nutzer nicht zur Rechenschaft gezogen für einen Schaden, den dieser nicht verursacht hat. Somit kann eine Transparenz bezüglich des Schadens realisiert werden, sodass eine effizientere Vermietung des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die zumindest eine Erfassungseinrichtung eine Vielzahl von Sensoreinrichtungen auf, wobei eine jeweilige Sensoreinrichtung an unterschiedlichen Orten am Kraftfahrzeug verbaut ist, und in Abhängigkeit von einer Vielzahl von jeweiligen Signalen der jeweiligen Sensoreinrichtung der den Schaden charakterisierende Parameter bestimmt und/oder die jeweiligen Signale werden jeweils als der den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen. Mit anderen Worten können im Kraftfahrzeug aus den unterschiedlichen Signalen der unterschiedlichen Sensoreinrichtungen bereits ein Gesamtbild des den Schaden charakterisierenden Parameters übertragen werden. Alternativ oder ergänzend können die jeweiligen einzelnen Signale, sozusagen als Rohsignale, jeweils als den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass jeweilige Sensoreinrichtungen im Frontbereich des Kraftfahrzeugs, im Heckbereich des Kraftfahrzeugs, an den Seitenbereichen des Kraftfahrzeugs sowie mittig im Kraftfahrzeug angeordnet sind. Dadurch kann eine zuverlässige Ermittlung des Schadens durchgeführt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein System zum Erzeugen eines Schadensbilds eines Kraftfahrzeugs mit zumindest einer kraftfahrzeugexternen, zentralen elektronischen Recheneinrichtung, wobei das System zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des Systems durchgeführt.
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Das System ist insbesondere als computerimplementiertes System ausgebildet. Insbesondere weist das System ein computerlesbares Speichermedium auf, auf welchem Programminstruktionen in Form eines Computerprogrammprodukts abgespeichert sein können, um das Verfahren entsprechend durchzuführen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Systems hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform einer Erfassungseinrichtung; und
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer Erfassungseinrichtung 2. Die Erfassungseinrichtung 2 weist eine Vielzahl von Sensoreinrichtungen 3 auf. Insbesondere ist gezeigt, dass die Sensoreinrichtungen 3 an unterschiedlichen Orten des Kraftfahrzeugs 1 verbaut sind. Insbesondere dienen die Sensoreinrichtungen 3 zum Erfassen eines einen Schaden charakterisierenden Parameters am Kraftfahrzeug 1. Die Sensoreinrichtungen 3 beziehungsweise die Erfassungseinrichtung 2 kann dabei als vibroakustischer Sensor ausgebildet sein. Ferner können auch weitere Erfassungseinrichtungen 2 beziehungsweise Sensoreinrichtungen 3, beispielsweise eine Kamera, Ultraschallsensor, Lidarsensor oder Radarsensor eingesetzt werden. Insbesondere kann eine Kombination von unterschiedlichen Sensoreinrichtungen 3 dazu führen, dass effizient ein Schaden am Kraftfahrzeug 1 erfasst werden kann. Die Vielzahl der Sensoreinrichtungen 3 ist insbesondere an einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs 1, an einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs 1 sowie an Seitenbereichen des Kraftfahrzeugs 1 und im Unterbodenbereich des Kraftfahrzeugs 1 eingesetzt.
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Die Erfassungseinrichtung 2 kann hierbei beispielsweise eine Verstärkereinrichtung 4 aufweisen, welche zum Verstärken von Signalen 5 der jeweiligen Sensoreinrichtung 3 ausgebildet ist. Ferner kann die Erfassungseinrichtung 2 eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung 6 aufweisen, mittels welcher die entsprechenden Signale 5 bearbeitet werden können. Die Eingabe-/Ausgabeeinrichtung 6 kann beispielsweise als elektronische Recheneinrichtung, beispielsweise als Head-Unit, des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet sein. Insbesondere kann ferner vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug 1 eine Kommunikationseinrichtung 7 aufweist, mittels welcher der den Schaden charakterisierende Parameter an eine kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung 8 übertragen werden kann. Die kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung 8 ist insbesondere als Teil eines Systems 9 ausgebildet.
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2 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Ausführungsform eines Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Bei dem Verfahren zum Erzeugen eines Schadensbilds 10 des Kraftfahrzeugs 1 mittels des Systems 9 wird mittels der Erfassungseinrichtung 2 des Kraftfahrzeugs 1 zumindest ein den Schaden am Kraftfahrzeug 1 charakterisierender Parameter erfasst und der den Schaden charakterisierende Parameter wird mittels der Kommunikationseinrichtung 7 des Kraftfahrzeugs 1 an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung 8 übertragen, wobei der den Schaden charakterisierende Parameter in Abhängigkeit von einem in der kraftfahrzeugexternen, zentralen elektronischen Recheneinrichtung 8 abgespeicherten Auswertekriterium kraftfahrzeugextern ausgewertet wird und das Schadensbild 10 in Abhängigkeit davon erzeugt wird.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine Erfassungseinrichtung 2, wie in 1 gezeigt, eine Vielzahl von Sensoreinrichtungen 3 aufweist, wobei eine jeweilige Sensoreinrichtung 3 an unterschiedlichen Orten am Kraftfahrzeug 1 verbaut ist, und in Abhängigkeit von einer Vielzahl von jeweiligen Signalen 5 der jeweiligen Sensoreinrichtung 3 der den Schaden charakterisierende Parameter bestimmt wird und/oder die jeweiligen Signale 5 jeweils als die den Schaden charakterisierenden Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung übertragen werden.
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Gemäß der 2 kann beispielsweise in einem ersten Schritt S1 vorgesehen sein, dass ein Nutzer 12 des Kraftfahrzeugs 1, beispielsweise ein Mieter des Kraftfahrzeugs 1, einen Schaden verursacht, welcher mittels der Erfassungseinrichtung 2 erfasst wird und mittels der Kommunikationseinrichtung 7 übertragen wird. In einem zweiten Schritt S2 erfolgt dann die Auswertung des den Schaden charakterisierenden Parameters mittels der kraftfahrzeugexternen, zentralen elektronischen Recheneinrichtung 8, wobei dann insbesondere die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung 8 dazu ausgebildet ist, das Schadensbild 10 zu einem Eigentümer 11 des Kraftfahrzeugs 1 zu übertragen. Der Eigentümer 11 kann beispielsweise ein Vermieter des Kraftfahrzeugs 1 oder ein Leasingunternehmen sein. Insbesondere wird somit das Schadensbild 10 zur weiteren Nutzung an den Eigentümer 11 übertragen. Es kann dann in einem dritten Schritt S3 der Eigentümer 11 eine monetäre Bewertung des Schadensbilds 10 durchführen und beispielsweise an den Nutzer 12 des Kraftfahrzeugs 1 übertragen beziehungsweise diesem bereits frühzeitig eine Höhe des Schadens zur Regulierung mitteilen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in Abhängigkeit von einem Ort des erfassten Schadens und/oder von einer Art des erfassten Schadens und/oder von zumindest einem das Kraftfahrzeug 1 charakterisierenden Parameter als jeweiliges Auswertekriterium das Schadensbild 10 im zweiten Schritt S2 erzeugt wird. Die Datenübertragung mittels der Kommunikationseinrichtung 7 findet insbesondere durch eine mobile Datenübertragung der Kommunikationseinrichtung 7 statt. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass in Echtzeit der den Schaden charakterisierende Parameter an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung 8 übertragen wird. Insbesondere ist mit Echtzeit zu verstehen, dass ohne Zeitverzug die Datenübertragung ermöglicht ist, sodass bereits frühzeitig das Schadensbild 10 erstellt werden kann.
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Bei der Auswertung des den Schaden charakterisierenden Parameters kann insbesondere ein Mietvertrag beziehungsweise ein Leasingvertrag des Nutzers 12 beziehungsweise eines Endnutzers des Kraftfahrzeugs 1 berücksichtigt werden.
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Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, das im zweiten Schritt S2 das Schadensbild 10 und/oder der den Schaden charakterisierende Parameter mittels der kraftfahrzeugexternen, zentralen elektronischen Recheneinrichtung 8 abgespeichert wird und/oder bei einer zukünftigen Erzeugung eines zukünftigen weiteren Schadensbilds 10 berücksichtigt wird.
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Insbesondere wird somit zur Erfassung des Schadensbilds 10 eine kraftfahrzeuginterne Sensorik genutzt. Diese Erfassungseinrichtung 2 ist dann dazu ausgebildet, mittels der Kommunikationseinrichtung 7 die entsprechenden Beschädigungsdaten an die kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung 8 zu übertragen, wobei hierbei die Beschädigung anhand der vorliegenden Beschädigungsdaten und entsprechenden Kraftfahrzeugdaten kalkuliert werden kann. Das Schadensbild 10 erhält dann der Eigentümer 11, welcher beispielsweise ein Autovermieter ist, welcher dann wiederum eine mögliche Rechnung an den Schadensverursacher beziehungsweise den Nutzer 12 stellen kann.
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Es ist somit eine Lösung geschaffen, welche bereits vom Kraftfahrzeughersteller in das Kraftfahrzeug 1 bei der Herstellung eingebaut werden kann und somit in der gesamten elektronischen Fahrzeugarchitektur berücksichtigt werden kann. Es sind keine nachträglichen Bauteile einzurüsten und es sind keine teuren Abnahmen durchzuführen. Insbesondere kann dadurch eine günstige Variante geschaffen werden, um das entsprechende System 9 einzusetzen. Ferner kann eine Zeitersparnis beim Eigentümer 11 realisiert werden, da beispielsweise keine Begutachtung des Kraftfahrzeugs 1 bei der Fahrzeugrücknahme durchgeführt werden muss. Des Weiteren kann eine hohe Transparenz geschaffen werden, um über Schäden beim Fahrzeugvermieter und beim Fahrzeugmieter aufgeklärt zu werden. Dadurch kann es beispielsweise zu einer Senkung der Versicherungsprämie für den Nutzer 12 und den Eigentümer 11 kommen.
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Das System 9 kann auch als Beschädigungsanzeige bezeichnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Erfassungseinrichtung
- 3
- Sensoreinrichtung
- 4
- Verstärkereinrichtung
- 5
- Signal
- 6
- Eingabe-/Ausgabeeinrichtung
- 7
- Kommunikationseinrichtung
- 8
- kraftfahrzeugexterne, zentrale elektronische Recheneinrichtung
- 9
- System
- 10
- Schadensbild
- 11
- Eigentümer
- 12
- Endnutzer
- S1
- erster Schritt
- S2
- zweiter Schritt
- S3
- dritter Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018211047 A1 [0004]