DE4415774C2 - Drehrichtungsabhängiger Freilauf - Google Patents
Drehrichtungsabhängiger FreilaufInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
- F16D41/00—Freewheels or freewheel clutches
- F16D41/06—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface
- F16D41/08—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface with provision for altering the freewheeling action
- F16D41/10—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface with provision for altering the freewheeling action with self-actuated reversing
- F16D41/105—Freewheels or freewheel clutches with intermediate wedging coupling members between an inner and an outer surface with provision for altering the freewheeling action with self-actuated reversing the intermediate members being of circular cross-section, of only one size and wedging by rolling movement not having an axial component between inner and outer races, one of which is cylindrical
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Description
Die Erfindung betrifft einen drehrichtungsabhängigen
Freilauf, mit einem ersten, in einem Zugbetrieb treiben
den Ring, einem zweiten, im Zugbetrieb getriebenen Ring,
Klemmkörpern, die zwischen dem erstem und dem zweiten
Ring in beiden Momentenflußrichtungen wirksam sind, und
einem die Klemmkörper aufnehmenden Käfig, der mittels
eines Reibgliedes mit einem feststehenden Reibring in
Wirkverbindung steht.
Bei allradangetriebenen Kraftfahrzeugen mit einer über eine
schlupfgesteuerte Kupplung angetriebenen zweiten Treibachse
(meist die Hinterachse) besteht das Problem, daß die Hinterrä
der durch die Verbindung mit den Vorderrädern zum Überbremsen
neigen und so die Bodenhaftung verlieren, was zum Ausbrechen
des Fahrzeuges führt. Besonders kritisch sind die Verhältnisse
bei Blockierbremsungen bzw. bei Verwendung eines ABS.
Daher ist die zusätzliche Verwendung eines Doppelfreilaufes üb
lich, um keine gesteuerte Trennkupplung verwenden zu müssen und
trotzdem allradgetriebene Rückwärtsfahrt zu ermöglichen. Des
halb wurden doppeltwirkende Klemmkörperkupplungen vorgeschla
gen, bei denen differenzdrehzahlfühlende Reiborgane ein Kuppeln
in beiden Momentenflußrichtungen ermöglichen und Fliehkraftor
gane eine Momentenumkehr bei höherer Geschwindigkeit verhindern
(z. B. noch unveröffentlichte DE Patentanmeldungen 42 01 375, 42
02 152 und 42 25 202 der Anmelderin). Diese Lösungen haben je
doch bei konstruktiv vorgesehenen Übersetzungsfehlern (kleine
Übersetzungsfehler können auch durch ungleichen Reifenver
schleißzustand entstehen) den Nachteil, bei niedriger Geschwin
digkeit und geringer Last zu Verspannungszuständen zu führen,
die nicht nur Leistungsverluste verursachen, sondern auch dazu
führen können, daß die Klemmkörper in der Kuppelstellung fest
gehalten werden. Deshalb wurde nach weiteren Lösungen dieses
Problems gesucht.
Aus der DE-A 27 40 638 ist ein gattungsgemäßer Freilauf mit in bei
den Richtungen wirkenden Klemmrollen für die Übertragung von
Antriebskräften auf die zweite Triebachse eines Fahrzeuges
(hier die vordere) bekannt. Bei diesem besteht eine Reibverbin
dung zwischen dem der zweiten Triebachse zugehörigen Ring und
einem Klemmrollenkäfig. Beim Überholen dieses Gliedes verhin
dert ein über eine weitere Reibverbindung zum feststehenden Ge
häuse gesteuerter Klinkenmechanismus, daß sich der Klemmrol
lenkäfig in die Position bewegt, in der Schlepp- bzw. Bremsmo
mente von der zweiten Triebachse zum Triebwerk des Fahrzeuges
bzw. zur ersten Treibachse übertragen werden.
Dabei hat das absolutdrehzahlfühlende Reibglied den Nachteil
relativ hoher Verlustleistung und Verschleißanfälligkeit, wenn
auf sicheres Schalten Wert gelegt wird. Trotzdem ist sicheres
Schalten bei extremen Winkelbeschleunigungen, z. B. bei einer
Blockierbremsung, auf Grund der hohen Massenkräfte und der
drehrichtungsfühlenden Klinkensteuerung nicht gewährleistet.
Ein weiterer gattungsgemäßer Doppelfreilauf wurde in der noch
nicht veröffentlichten DE Patentanmeldung 43 11 288 vorgeschla
gen. Bei diesem ist ein in allen Dauerbetriebszuständen voll
kommen reibungs- und verschleißfreier Lauf und Sicherheit gegen
Durchschlagen beim Wechsel der Momentenflußrichtung durch das
Zusammenwirken einer von einer Haltefeder und von einer
Schleppfeder betätigten Klinke mit dem Käfig gegeben. Jedoch
gibt es auch bei diesem Freilauf noch Situationen, in denen die
einwandfreie Funktion nicht gesichert ist. Diese Situationen
können im allgemeinen dann auftreten, wenn sich die Klemmkörper
beim Anfahren im Schleppbetrieb in der später zu beschreibenden
Stellung 3 befinden. Auch wenn solche Situationen nur ausnahms
weise auftreten, ist hier bei den heute im Kraftfahrzeugbau an
gewandten Sicherheitsstandards Abhilfe zu schaffen.
Eine solche Situation ist beispielsweise die folgende: Wenn das
Fahrzeug rückwärts eine Steigung befahrt und dabei auch ein Mo
ment auf die Hinterachse übertragen wird, ist der Freilauf in
der bei Vorwärtsfahrt im Schubbetrieb nicht erlaubten Position
3. Wenn der Fahrer das Fahrzeug nun zum Stillstand kommen läßt,
einen Vorwärtsgang einlegt und ohne Gas anrollt, kann der Frei
lauf seine Position nicht ändern. Es ist somit nicht sicher,
daß der Freilauf bei einer darauffolgenden Bremsung momenten
frei ist.
Aus der US 3 406 798 ist ein drehrichtungsabhängiger
Freilauf bekannt, der ein drehbares Antriebsglied und ein
drehbares Abtriebsglied aufweist. An der Innenfläche des
Antriebsgliedes sind Rampenpaare ausgebildet. An der
Außenseite des Abtriebsglieds ist ein Käfig vorgesehen,
in dem Klemmkörper den jeweiligen Rampenpaaren gegenüber
liegend angeordnet sind. Mit dem Käfig ist eine Schlepp
feder verbunden, die mit einem festehenden Rahmenelement
in Reibeingriff steht. An der Innenseite des Rahmenele
mentes sind außerdem ein Innenzähne vorgesehen, in den
die Enden von zwei an dem Antriebselement angelenkten
Klinken eingreifen können, die durch eine Feder gegen
seitig vorgespannt sind.
Die DE-AS 11 93 316 beschreibt einen Freilauf mit einem
Klemmstern mit vieleckigem Querschnitt, der am Ende einer
Antriebswelle vorgesehen ist. Auf den ebenen Flächen des
Klemmsterns sind Klemmkörper angeordnet, die jeweils
zwischen einer der ebenen Flächen und der zylindrischen
Innenfläche eines Laufrings liegen, der mit einer Radnabe
verbunden ist, die auf einer die Antriebswelle umgebenden
Hülse gelagert ist. Die Klemmkörper sind jeweils in einer
Öffnung eines Rollenkäfigs angeordnet, der den Klemmstern
umgibt. Ein hülsenförmiger Fortsatz umgibt die Hülse
sowie eine auf die Hülse aufgeschraubte Ringmutter, die
an ihrer Außenfläche eine zylindrische Bremsfläche auf
weist. In dem hülsenförmigen Fortsatz sind mehrerer
Fenster vorgesehen, in die jeweils ein Bremsschuh einge
setzt ist, der auf die Bremsfläche drückt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen drehrich
tungsabhängigen Freilauf zu schaffen, der ohne Reibungs
verluste in Dauerbetriebszuständen auch in bestimmten
Ausnahmesituationen über eine ausreichende Schaltkraft
verfügt und der auch bei schroffem Wechsel der Momenten
flußrichtung nicht durchschlagen kann.
Diese Aufgabe wird durch einen drehrichtungsabhängigen
Freilauf mit dem Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Käfig dieses erfindungsgemäßen Freilaufs ist dreh
richtungsfühlend gesteuert. Da die Reibsegmente ab einer
bestimmten Drehzahl abheben, werden in Dauerbetriebs
zuständen keine Reibungsverluste verursacht. Die Klinke
verhindert im Zusammenwirken mit den anderen Reibungs
elementen ein Durchschlagen, auch bei schroffern Wechsel
der Momentenflußrichtung.
Vorzugsweise ist bei dieser Ausführungsform die Klinke im
ersten Ring um eine achsparallele Achse schwenkbar gela
gert und kann in Ausnehmungen des Käfigs eingreifen. Die
Klinke kann somit eine günstige Form haben und der Frei
lauf insgesamt klein gebaut werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird außerdem
durch einen drehrichtungsabhängigen Freilauf mit dem
Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst.
Bei dieser Ausführungsform ist die Klinke vorzugsweise im
wesentlichen zentrisch an dem ersten Ring angelenkt und
das Friktionsglied mit einem Kraftangriffspunkt der
Klinke außerhalb deren Schwenkachse verbunden. Hierdurch
wird sogar bei Blockierbremsungen aus hoher Geschwindig
keit die sofortige Einnahme der Freilaufstellung gewährleistet.
Bei beiden erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist es von
Vorteil, wenn der Käfig einen Anschlag für die radiale
Bewegung der Reibsegmente aufweist und ein weiteres
Reibelement zwischen zweitem Ring und Käfig angeordnet
ist.
Es kann auch ein zweiter Ring vorgesehen werden, der
einen Anschlag für die radiale Bewegung der Reibsegmente
aufweist, der bei anliegenden Reibsegmenten und Rela
tivbewegung zwischen zweitem Ring und Käfig ein Reibmo
ment ausübt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch den erfindungsgemäßen
Freilauf in der ersten Ausführungsform, in der un
teren Bildhälfte in der Grundform und in der oberen
Bildhälfte in einer Ausführungsvariante,
Fig. 2 einen Querschnitt nach II-II in Fig. 1, auch für
beide Ausführungsvarianten,
Fig. 3, 4, 5 schematisch die Funktion beim Anfahren vor
wärts im Zugbetrieb aus drei verschiedenen Aus
gangsstellungen, in der ersten Ausführungsform,
Fig. 6, 7, 8 schematisch die Funktion beim Anfahren vor
wärts im Schubbetrieb aus drei verschiedenen Aus
gangsstellungen in der ersten Ausführungsform,
Fig. 9, 10, 11 schematisch die Funktion beim Anfahren
rückwärts im Zugbetrieb aus drei verschiedenen Aus
gangsstellungen in der ersten Ausführungsform,
Fig. 12, 13, 14 schematisch die Funktion beim Anfahren
rückwärts im Schubbetrieb aus drei verschiedenen
Ausgangsstellungen in der ersten Ausführungsform,
Fig. 15, 16, 17 schematisch die Funktion beim Bremsen vor
wärts in der ersten Ausführungsvariante der ersten
Ausführungsform,
Fig. 18, 19, 20 schematisch die Funktion beim Bremsen
vorwärts in der zweiten Ausführungsvariante der
ersten Ausführungsform,
Fig. 21 schematisch die Funktion beim Bremsen rückwärts in
der ersten Ausführungsvariante der ersten Ausfüh
rungsform,
Fig. 22 schematisch die Funktion beim Bremsen rückwärts in
der zweiten Ausführungsvariante der ersten Ausfüh
rungsform,
Fig. 23 einen Axialschnitt durch den erfindungsgemäßen
Freilauf in der zweiten Ausführungsform,
Fig. 24 einen Querschnitt nach II-II in Fig. 23,
Fig. 25 schematisch die Funktion beim Beschleunigen vor
wärts in der zweiten Ausführungsform, bei niederer
Geschwindigkeit,
Fig. 26 schematisch die Funktion beim Bremsen vorwärts in
der zweiten Ausführungsform, bei niederer Geschwin
digkeit,
Fig. 27 schematisch die Funktion beim Beschleunigen vor
wärts in der zweiten Ausführungsform, bei hoher Ge
schwindigkeit,
Fig. 28 schematisch die Funktion beim Bremsen vorwärts in
der zweiten Ausführungsform, bei hoher Geschwindig
keit,
Fig. 29 schematisch die Funktion beim Beschleunigen rück
wärts im Zugbetrieb in der zweiten Ausführungsform,
Fig. 30 schematisch die Funktion beim Bremsen rückwärts in
der zweiten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist das stationäre Gehäuse eines im Antriebsstrang ei
nes allradangetriebenen Kraftfahrzeuges angeordneten Freilaufes
mit 1 bezeichnet. Der Freilauf steht über eine Antriebswelle 2
mit einer permanent angetriebenen Achse (zum Beispiel einer mit
einem nicht dargestellten Motor-Getriebeblock vereinten Vor
derachse) in Antriebsverbindung. Diese ist im Gehäuse 1 über
ein Lager 3 abgestützt und endet in einem Wellenzapfen 4 mit
Kerbverzahnung, auf der ein erster Ring 5 - es ist der Innen
ring des Freilaufes - sitzt. Dieser ist von einer Anzahl Klemm
körpern 6 umgeben. In Fig. 1 sind es Klemmrollen, es könnten
aber auch symmetrische und daher in beiden Momentenflußrichtun
gen wirkende Klemmkörper sein. Dementsprechend ist der Innen
ring 5 polygonal, um Anlaufflächen für die Klemmrollen zu bil
den. Die Klemmkörper 6 sind von einem Außenring 7 umgeben, der
dann eine zylindrische Lauffläche hat. Der Außenring 7 ist
mittels eines Lagers 8 gegenüber der Antriebswelle 2 zentriert
und mit der Abtriebswelle 9, die hier zu einer nicht darge
stellten Hinterachse führt, verbunden.
Zur Führung der Klemmkörper 6 ist ein Käfig 11 vorgesehen, der
auf einer Seite durch einen Ansatz 12 größeren Durchmessers
verlängert ist. In Durchbrechungen dieses Ansatzes 12 ist eine
Anzahl von Reibsegmenten 13 angeordnet und geführt. Sie werden
von einer Schlauchfeder 14 an einen feststehenden Reibring 15,
der Teil des Gehäuses 1 sein kann, jedenfalls aber stationär
ist, angepreßt, bei Drehung des Käfigs 11 mitgenommen und ab
einer bestimmten Drehzahl durch die auf sie wirkende Fliehkraft
gegen die nach innen wirkende Zugkraft der Schlauchfeder 14
nach außen vom Reibring 15 abgehoben.
Zur Begrenzung der Auswärtsbewegung der Reibsegmente 13 gibt es
zwei Möglichkeiten: Gemäß der unteren Bildhälfte der Fig. 1 bil
det der Käfigansatz 12 einen ringförmigen Anschlag 20 und ist
über ein Reibelement 21 mit dem Außenring 7 reibungsverbunden.
Der Anschlag 20 kann eine radial an den Käfigansatz 12 an
schließende Scheibe sein, die radial außerhalb der Reibseg
mente 13 eingebördelt ist. Das Reibelement kann als Reibring
ausgebildet sein oder eine Anzahl von Schleppfedern oder Reib
schuhen sein.
Gemäß der oberen Bildhälfte der Fig. 1 bildet der Außenring 7
einen Anschlag 24 in ringförmiger Verlängerung mit einem so
großen Durchmesser, daß er die Reibsegmente 13 außen, wieder
mit Radialspiel, umfaßt. Ein Reibelement zwischen Außenring 7
und Käfig 11 ist dann nicht erforderlich, dafür aber ein Siche
rungsring 25, der axiales Verschieben des Käfigs 11 verhindert.
Beiden Ausführungsformen gemeinsam sind wieder die auf Klinken
achsen 30 am Innenring 5 schwenkbar gelagerten Klinken 32, de
ren Nasen 33 in Ausnehmungen 35 des Käfigs eingreifen können.
Diese sind an der Innenseite des Käfigansatzes 12 vorgesehen
und erstrecken sich über einen Bogen, der etwa dem Verdrehwin
kel zwischen Käfig 11 und Innenring 5 zwischen eingekuppelter
und neutraler Mittelstellung der Klemmkörper 6 entspricht. Die
Klinken 32 werden durch Drehfedern 36 in der eingezogenen Stel
lung gehalten, in der ihre Nasen nicht in die Ausnehmungen ein
greifen. Sie greifen erst ein, wenn sie bei ausreichend schnel
ler Drehung durch die Fliehkraft, die der Kraft der Drehfedern
36 entgegenwirkt, nach außen schwenken.
Für die Einstellung der Grenzgeschwindigkeiten, einer für das
Abheben der Reibsegmente 13 und einer anderen für das Eingrei
fen der Klinken 32, ist deren Masse, Schwerpunkt und die Kraft
der Federn 14, 36 geeignet zu wählen. Das wird anhand der fol
genden Funktionsbeschreibung deutlich.
Der Funktionsbeschreibung anhand der verschiedenen Betriebszu
stände ist vorauszuschicken, daß volle Pfeile Kräfte und Mo
mente und leere Pfeile (Dreh-)Bewegungen bedeuten und die Größe
dieser der Größe jener entspricht.
Je nach der Vorgeschichte kann sich der Freilauf beim Anfahren
in verschiedenen Stellungen befinden. Beim Anfahren treibt der
erste Ring 5 (deshalb der größere Pfeil VOR innen). In Stellung
1 (Fig. 3) liegen die Klemmkörper bereits an den Ringen 5, 7 an.
Daher bedarf es keiner Einwirkung des Käfigs und ergo keiner
Reibung.
Wenn das Fahrzeug auffester Straße aus der Stellung 2 (Fig. 4)
des Freilaufes anfährt, würden sich bei einem Freilauf nach dem
Stand der Technik beide Ringe 5, 7 gleich schnell drehen. Ein
Reibschluß zwischen dem Käfig und einem der beiden Ringe würde
daher die Klemmkörper 6 nicht in Eingriff bringen. Durch die
reibschlüssige Verbindung zwischen Käfig 11 und stationärem
Reibring 15 entsteht ein Schleppmoment Msv, das zu einem An
legen der Klemmrollen 6 führt. Dasselbe gilt für Anfahren aus
Stellung 3 (Fig. 5).
Rollt das Fahrzeug auf einer Gefällestrecke ohne Gas (Motor
bremst) an, so treibt der Außenring 7 (großer Pfeil VOR aus
sen). Auch drehen sich auf fester Straße beide Ringe 5,7 gleich
schnell. Ist der Freilauf in Stellung 1 (Fig. 6), können die
Klemmrollen 6 in Kuppelstellung kommen (was sie nicht sollen),
wenn nicht der Käfig 11 durch Reibung mit dem stationären
Reibring 15 gehalten (Schleppmoment Msv) wird. Aus der Stellung
2 (Fig. 7) gilt dasselbe.
In der Stellung 3 (Fig. 8) befinden sich die Klemmrollen bereits
in Klemmstellung, sind jedoch noch nicht geklemmt. In dieser
Stellung ist die Gefahr ungewollten Kuppelns besonders groß,
daher wird eine erhebliches Schleppmoment Msv und damit auch
eine große Reibungskraft Ffr gebraucht, um den Käfig 11 festzu
halten, derweil sich beide Ringe 5, 7 wegdrehen (aus der Stel
lung 3 über 2 in Stellung 1), ohne daß es zu einer Klemmung
kommt.
Beim Anfahren aus der Stellung 1 (Fig. 9) würde bereits Reib
schluß zwischen Käfig 11 und Außenring 7 (der in der ersten
Ausführungsform vorhanden ist) genügen, um die Klemmkörper in
Einrückstellung (das ist die Stellung 3) zu halten, die Reibung
gegenüber dem festen Reibring 15 (in der zweiten Ausführungs
form) hat dieselbe Wirkung. Dasselbe gilt für Stellung 2
(Fig. 10), nur ist der Weg kürzer.
Beim rückwärts Anrollen aus Stellung 1 (Fig. 12) befinden sich
die Klemmkörper 6 in Kuppelstellung, ohne jedoch gekuppelt zu
sein. Durch das Schleppmoment Msr werden sie jedoch über die
Stellung 2 (Fig. 13) in die Stellung 3 (Fig. 14) gebracht, in der
sie nicht kuppeln können.
Während des Zugbetriebes vorwärts befinden sich die Klemmkörper
6 immer in Stellung 1. Wird nun gebremst, so hängt das Weitere
von der Fahrgeschwindigkeit bei Bremsbeginn ab. Ist sie kleiner
als vs (das ist die Geschwindigkeit, ab der der Hinterachsan
trieb beim Bremsen ausgekuppelt sein soll), beginnt der Außenring
7, den Innenring 5 zu überholen (größerer Pfeil VOR aus
sen), der Käfig 11 wird dabei durch das Reibmoment M′sv (weil
es hier um die erste Ausführungsform geht) zwischen Außenring
7 und Käfig 11 und durch sein Trägheitsmoment Mkäfigmasse mit
genommen. Da diese beiden Momente zusammen größer als das Reib
moment Msv sind, werden die Klemmkörper in Stellung 3 gebracht,
in der sie Bremskräfte zur Hinterachse übertragen. Immer aber
muß Msv < M′sv sein, damit beim Anfahren im Schub aus Stel
lung 3 Freilauf gewährleistet ist.
Ist die Fahrgeschwindigkeit größer als vs, überwindet die auf
die Klinke 32 wirkende Fliehkraft Fmk das Moment Mfk der Dreh
feder 36 und ihre Nase 33 legt sich in die Ausnehmung 35 des
Käfigs 11, wodurch dessen Verdrehung in der Neutralstellung
beendet wird. Die Klemmkörper 6 können nicht in die Kuppelstel
lung gelangen, die Hinterachse läuft also frei. Durch die
Klinke 32 können die Klemmkörper auch bei sehr schroffem Brem
sen nicht in die Kuppelstellung durchschlagen.
Ist die Fahrgeschwindigkeit größer als v1, so sind die Reibseg
mente 13 von dem stationären Reibring 15 abgehoben. Dadurch
fällt zwar das Schleppmoment Msv vom Reibring 15 weg, aber die
Wirkung der Klinke ist die im vorhergehenden Absatz beschrie
bene.
Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich davon nur, wenn
die Fahrgeschwindigkeit größer als v1 ist. Da liegen die abge
hobenen Reibsegmente 13 nämlich außen am Anschlag 24 des Aus
senringes 7 an. Dadurch wirken auf den Käfig 11 das Reibmoment
M′s vom Anschlag 24, welches wegen der auf das Reibsegment 13
wirkenden Fliehkraft Fmr sehr groß ist, und das Trägheitsmoment
des Käfigs Mkäfigm und sie werden von der Klinke 32 aufgenom
men, sobald die Klemmkörper in Neutralstellung sind.
Bei stationärer Rückwärtsfahrt befinden sich die Klemmkörper 6
immer in der Stellung 3. Von dieser ist daher bei Bremsbeginn
auszugehen. Ob dann ausgekuppelt wird, hängt vom Verhältnis der
Reibungsmomente zu dem Massenmoment des Käfigs ab. Die Rei
bungsmomente sind je nach Ausführungsform verschieden. In der
ersten Ausführungsform sind Msr und M′sr einander entgegenge
setzt. Solange M′sr + Mkäfigm < Msr, ist der Freilauf gewähr
leistet. Wenn die Käfigmasse größer ist, wird gekuppelt. In der
zweiten Ausführungsform gibt es bei niederer Geschwindigkeit ja
kein M′sr. Je nachdem, ob die Käfigmasse oder das Reibmoment
der Reibsegmente überwiegt, wird entweder gekuppelt oder ausge
kuppelt. Die Klinke 32 kommt nicht ins Spiel, solange nicht
schnell gefahren wird. Mit normalen Fahrzeugen wird aber nicht
schnell rückwärts gefahren.
In Fig. 23, 24, die die zweite Ausführungsform der Erfindung
darstellen, sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen. Nur die Teile, in denen sich diese Ausführungsform
von der ersten unterscheidet, sind beschrieben und mit anderen
Bezugszeichen versehen. Der Unterschied besteht nur in der
Klinkensteuerung. Die Klinke 32a ist ungefähr in ihrem Schwer
punkt um die Achse 30 schwenkbar und weist einen Fuß 45 mit
einem Langloch 44 auf. In dieses greift ein Mitnehmerstift 43
eines auf der Welle 4 verdrehbaren Friktionsgliedes 40, das mit
einem Reibbelag 41 auf einem feststehenden Friktionsring 42 reibt. Der
Reibbelag 41 übt in analoger Weise bei hoher Drehzahl ab und
der feststehende Friktionsring 42 kann auch mit dem Ring 15 identisch
sein. Die Feder 36a ist so angeordnet, daß ihre Kraft bei Vor
wärtsfahrt mit der vom Friktionsglied 40 auf die Klinke 32a ausge
übten Kraft gleichgerichtet, und bei Rückwärtsfahrt dieser
entgegengerichtet ist. Dadurch ist die Klinke bei Vorwärtsfahrt
immer in Wirkstellung, auch bei hoher Geschwindigkeit, und zur
Rückwärtsfahrt wird sie eingezogen.
Die Arbeitsweise entspricht, bei Berücksichtigung dieser Unter
schiede, der der ersten Ausführungsform.
Fig. 25 Bei Vorwärts-Beschleunigung mit geringer Geschwindig
keit (bei einer Geschwindigkeit, bei der die Reibsegmente 13 am
Reibring 15 noch anliegen) dreht sich der Innenring 5 schneller
als der Außenring 1. Der Käfig 11 wird von den Reibsegmenten
13 festgehalten.
Fig. 26 Wenn bei Vorwärtsfahrt mit geringer Geschwindigkeit
gebremst wird, wird der Innenring 5 stärker verzögert als der
Außenring 1. Bei normaler Verzögerung reicht die von den Reib
segmenten 13 Kraft aus, den Käfig 11 in Freilaufstellung zu
halten. Bei hoher Verzögerung (Blockieren der Vorderachse)
könnte das Massenträgheitsmoment des Käfigs 11 das Schleppmo
ment der Reibsegmente 13 überschreiten und den Käfig mit den
Klemmkörpern zum Schub-Klemmspalt bewegen. Das wird dadurch
verhindert, daß die Klinke 32a den Käfig 11 in Freilaufstellung
sperrt.
Fig. 27 Bei Vorwärtsfahrt mit hoher Geschwindigkeit sind das
Reibglied 13 und das Friktionsglied 40 durch Fliehkraft von ihren Gegenflächen abge
hoben und es gibt dort, anders als bei den Zuständen nach
Fig. 25 und 26, keine Reibungsverluste, soferne der Käfig 11 den
radialen Anschlag (20) für die Reibsegmente bildet.
Fig. 28 Die Klinke bewirkt ein Entkuppeln.
Fig. 29 und 30 Da bei Rückwärtsfahrt die Klinken durch die Wir
kung des Friktionsgliedes 40 eingezogen sind, sind beide Momenten
flußrichtungen möglich.
Claims (6)
1. Drehrichtungsabhängiger Freilauf, mit
- - einem ersten, in einem Zugbetrieb treibenden Ring (5),
- - einem zweiten, im Zugbetrieb getriebenen Ring (7),
- - Klemmkörpern (6), die zwischen dem erstem (5) und dem zweiten Ring (7) in beiden Momentenflußrichtun gen wirksam sind, und
- - einem die Klemmkörper (6) aufnehmenden Käfig (11), der mittels eines Reibgliedes mit einem feststehen den Reibring (15) in Wirkverbindung steht, gekennzeichnet durch
- - mit dem Reibring (15) zusammenwirkende Reibsegmente (13), die mit dem Käfig (11) drehfest verbunden sind und ab einer bestimmten Drehzahl des Käfigs (11) vom Reibring (15) abheben, und
- - mindestens einer zwischen dem ersten Ring (5) und dem Käfig (11) durch Fliehkraft wirkenden Klinke (32), die von einer Feder (36) entgegen ihrer Wirk richtung beaufschlagt ist.
2. Freilauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klinke im ersten Ring (5) um eine achsparallele
Achse (30) schwenkbar gelagert ist und in Ausnehmun
gen des Käfigs (11) eingreifen kann.
3. Drehrichtungsabhängiger Freilauf, mit
- - einem ersten, in einem Zugbetrieb treibenden Ring (5),
- - einem zweiten, im Zugbetrieb getriebenen Ring (7),
- - Klemmkörpern (6), die zwischen dem erstem (5) und dem zweiten Ring (7) in beiden Momentenflußrichtun gen wirksam sind, und
- - einem die Klemmkörper (6) aufnehmenden Käfig (11), der mittels eines Reibgliedes mit einem feststehen den Reibring (15) in Wirkverbindung steht, gekennzeichnet durch
- - mit dem Reibring (15) zusammenwirkende Reibsegmente (13), die mit dem Käfig (11) drehfest verbunden sind und ab einer bestimmten Drehzahl des Käfigs (11) vom Reibring (15) abheben, und
- - mindestens einer zwischen dem ersten Ring (5) und dem Käfig (11) durch Fliehkraft wirkenden Klinke (32a), die von einer Feder (36a) in ihrer Wirkrich tung beaufschlagt ist, wobei
- - die Klinke (32a) um eine zur Achse des ersten Rings (5) parallele Achse verschwenkbar an dem ersten Ring (5) angelenkt ist und mittels eines Friktionsgliedes (40, 41) mit einem feststehenden Friktionsring (42) in Wirkverbindung steht, das ab einer bestimmten Drehzahl des ersten Rings (5) vom Friktionsring (42) abhebt.
4. Freilauf nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß
die Klinke (32a) im wesentlichen zentrisch an dem
ersten Ring (5) angelenkt ist und das Friktionsglied
(40, 41) mit einem Kraftangriffspunkt der Klinke
(32a) außerhalb deren Schwenkachse (30a) verbunden
ist.
5. Freilauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig (11) einen
Anschlag (20) für die radiale Bewegung der Reibseg
mente (13) aufweist und daß ein weiteres Reibelement
(21) zwischen zweitem Ring (7) und Käfig (11) an
geordnet ist.
6. Freilauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Ring (7) einen An
schlag (24) für die radiale Bewegung der Reibsegmente
(13) aufweist, der bei anliegenden Reibsegmenten (13)
und Relativbewegung zwischen zweitem Ring (7) und
Käfig (11) ein Reibmoment ausübt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4415774A DE4415774C2 (de) | 1993-08-16 | 1994-05-04 | Drehrichtungsabhängiger Freilauf |
US08/288,148 US5549187A (en) | 1993-08-16 | 1994-08-09 | Free-wheeling coupling sensitive to the direction of rotation |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4327472 | 1993-08-16 | ||
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