DE4415220A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyestern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von PolyesternInfo
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Description
Aus dem europäischen Patent 0 244 546 ist ein Verfah
ren und eine entsprechende Vorrichtung zur kontinu
ierlichen Herstellung von Polyestern bekannt, bei dem
eine Mischung aus z. B. Terephthalsäure und z. B. Ethy
lenglykol in einen Veresterungsreaktor gepumpt und
dort verestert, anschließend einem weiteren Reaktor
zugeführt, in dem die Veresterungsreaktion im wesent
lichen abgeschlossen wird, und eine Vorkondensation
beginnt. Das entstandene Reaktionsprodukt wird an
schließend in einem ersten als Entgasungsgefäß aus
gebildeten Vakuumreaktor vorkondensiert und danach
die Vorkondensation in einem zweiten Vakuumreaktor
fortgesetzt. Die Nachkondensation erfolgt in einem
dritten Vakuumreaktor, der als Reaktor mit rotieren
den Scheiben ausgebildet sein kann.
Bei der Veresterung und nachfolgenden Polykondensa
tion von beispielsweise PTA und EG sollte der Prozeß
gezielt derart gesteuert werden, daß einerseits die
sogenannte Nachveresterung, zu der ein Überschuß des
Diols vorhanden sein muß, parallel mit der
Polyumesterung (Polykondensation) in optimaler Weise
abläuft; andererseits wird während der Polykondensa
tion wird die Kettenlänge durch Abreaktion des Diols
erhöht. Zu jeder Phase der Reaktion und im Endprodukt
muß somit ein optimales Verhältnis der COOH/OH-Grup
pen vorliegen, um gut verspinnbare Fäden und Filme zu
erhalten. Andererseits muß die Verlustziffer von
flüchtigen, niedermolekularen Oligomeren so niedrig
gehalten werden, damit das Verfahren ökonomisch be
trieben werden kann.
Um diese Ziele zu erreichen, muß der Druck bei dem
obengenannten Verfahren nach dem Stand der Technik in
den hintereinandergeschalteten Reaktoren in Stufen
von über-/atmosphärischem Druck auf etwa 1 mbar er
niedrigt werden, wobei gleichzeitig die Reaktionstem
peratur üblicherweise abgestuft von 250 bis 260°C
auf 275 bis 290°C erhöht wird. Bei den Reaktoren
nach dem Stand der Technik kann aufgrund ihrer Aus
bildung als gerührte oder ungerührte Kaskaden der
Druck und die Temperatur nur stufenweise erniedrigt
bzw. erhöht werden. Die jeweils abrupten Änderungen
der Verfahrensparameter in den einzelnen Reaktoren
sind dem Ablauf der Reaktion schädlich und führen bei
nicht sachgerechter Abstufung der Parameter zu Pro
dukten, bei denen das Verhältnis der COOH/OH-Endgrup
pen so ungünstig liegt, daß u. a. erhöhte Mengen des
Monoesters, also nur teilreagiertes Produkt sowie
Diester und cyclische Triester im Produkt vorliegt,
die dann in der Vakuumphase der Polykondensation mit
dem Diol ausdampft und in den nachgeschalteten Kon
densations- und Vakuumeinrichtungen zu Ablagerungen
und damit Betriebsstörungen führen. Im Fertigprodukt
führen die niedermolekularen Anteile (Oligomere) beim
Spinnen von Filamenten zu Fadenabrissen und Schlieren
bzw. "Fischaugen" bei Folien und Filmen.
Aus der US 2 727 882 ist ein Verfahren und eine Vor
richtung zur kontinuierlichen Polymerisation bekannt,
bei denen das Reaktionsprodukt in einer Säule von
unten nach oben durch eine Vielzahl von in sich abge
schlossenen Kammern durch den sich bildenden Reak
tionsdampf nach oben transportiert wird, wobei sich
von Kammer zu Kammer der Druck, begrenzt durch Abtau
chung oder Düsenplatten, bis zum Enddruck in der
obersten Kammer abbaut und gleichzeitig die Tempera
tur erhöht wird. Der Nachteil dieser Ausführungsform
ist die schwierige Einstellung eines stabilen Zustan
des, der von der erzeugten Dampfmenge des Reaktions
wassers und des Diols abhängt und damit den Anwen
dungsbereich hinsichtlich unterschiedlichen Durch
satzleistungen, unterschiedlichen Produkten und deren
Qualität einschränkt.
Die bei den mehrstufigen Verfahren z. B. nach der
EP 0 244 546 verwendeten Reaktoren zur Vorkondensa
tion weisen Rührwerke auf, die die Aufgabe haben, das
Reaktionsprodukt so zu bewegen, daß jedes Teilchen
möglichst oft direkt dem anliegenden Druck ausgesetzt
wird, um die Diffusion der gebildeten Reaktionsgase
und -dämpfe in den Gasraum bei gleichzeitig homogeni
sierender und einen guten Wärmetausch mit der Behäl
terwand liefernder Wirkung zu ermöglichen. Es sind
eine Reihe von geeigneten Rührwerken bekannt, die
aber im wesentlichen den Niedrigviskosenbereich bzw.
den Hochviskosenbereich abdecken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
kontinuierlichen Verfahren zur Herstellung von Polye
ster insbesondere den Nachveresterungs-/Umesterungs- und
Vorkondensationsprozeß dahingehend zu verbessern,
daß der Reaktionsdruck, dem das Produkt bei der Vor
kondensation ausgesetzt ist, kontinuierlich ernie
drigt wird und die Produkttemperatur gleichzeitig
kontinuierlich ansteigt, so daß der Kinetik der Reak
tion die besten Voraussetzungen geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs sowie durch
die Merkmale des nebengeordneten Vorrichtungsan
spruchs gelöst.
Dadurch, daß der Reaktor einen Kanal für das Re
aktionsprodukt aufweist, der so ausgebildet ist, daß
der statische Druck und damit die Flüssigkeitshöhe
vom Eintritt des Produkts in den Kanal bis zu seinem
Austritt nach einer vorgegebenen, stetigen Funktion
abnimmt, wird das durch den Kanal geförderte Re
aktionsprodukt im Mittel einer kontinuierlichen
Druckerniedrigung ausgesetzt.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesse
rungen möglich. Besonders vorteilhaft ist, wenn der
Reaktor zylindrisch und der Kanal ausgehend von der
Behälterwand zur Mitte hin spiralförmig ausgebildet
sind, wobei der Kanal in einem Überlauf oder Reservoir
zur Niveauregelung endet. Vorteilhafterweise sind der
Reaktor und/oder die Kanalwandungen für eine Tempera
turerhöhung des Reaktionsprodukts beheizt und/oder es
sind zusätzliche Heizflächen in den Kanal einge
bracht. Durch die variable Festlegung des An
stiegwinkels des Kanalbodens, sowie der Kanalbreite
und der Produkthöhen, können Verweilzeit, Druckabnah
me und Temperaturerhöhung so gewählt werden, daß sie
der Kinetik der Reaktion gehorchen.
Durch Vorsehen von strömungs- und dampfleitenden Ein
bauten im Kanal kann die Durchmischung des Reaktionsprodukts
gesteuert und die Auflösung von Großdampf
blasen erreicht werden.
Die Anordnung der Rührvorrichtung im Reservoir für
das aus dem Kanal austretende Reaktionsprodukt, die
als ein- oder zweigängiger Schneckenrührer ausgebil
det ist, der mittig einen Rückströmzylinder aufweist,
erlaubt eine hohe Geschwindigkeit der Neubildung von
Oberflächen zur Restentgasung und das gesamte Pro
duktvolumen nimmt nun gleichmäßig an der Schlußreak
tion entsprechend dem angelegten Reaktordruck teil,
wobei Toträume sowie Strömungsbrecher vermieden wer
den und ein guter Wärmetausch an der Behälterwand
stattfindet. Selbst für den Fachmann erstaunlich und
nicht vorhersehbar tritt das an sich erwartete
"Rotieren" des Produkts nicht oder nur in sehr gerin
gem Maße auf und die entsprechend der Erfindung aus
gebildete Rührvorrichtung erreicht nicht im niedrig
viskosen Bereich und im hochviskosen Bereich, sondern
im mittelviskosen Bereich die gewünschte Wirkung.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist, daß an
stelle der üblichen zwei oder mehr Reaktoren für die
Nachveresterung/Umesterung und Vorkondensation (siehe
EP 0 244 546) nur ein Reaktor notwendig ist, um die
gleiche Wirkung zu erzielen. Daher kann das an sich
bekannte Verfahren zur Herstellung von PET oder PBT
oder anderen Co-PET mit nur drei Reaktoren durchge
führt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Kanal der er
findungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3a einen Schnitt durch ein zweites Aus
führungsbeispiel mit Rührvorrichtung,
Fig. 3b die schematische Ansicht eines Reak
tors mit zwei Ebenen, d. h. zwei über
einander angeordneten Kanälen,
Fig. 3c einen Schnitt durch einen Reaktor mit
mehreren Reaktionsebenen und Reservoir
mit Rührer,
Fig. 3d ein Anwendungsbeispiel mit Entspan
nungskammer, und
Fig. 4 eine Seitenansicht auf die in dem Re
aktor nach Fig. 1 verwendete Rührvor
richtung.
In Fig. 1 ist ein Reaktor 1 dargestellt, dessen Ge
häuse 2 mindestens einen Zulauf 3 für die Zufuhr des
zu behandelnden Reaktionsgutes, einen Ablauf 4 für
die Weiterleitung des vorkondensierten Reaktionsguts
in eine weitere Reaktorstufe sowie einen Abzugsstut
zen 5 für die Abführung der bei der Vorkondensation
entstehenden flüchtigen Stoffen, aufweist.
Im oberen Bereich des Reaktors befindet sich ein Ka
nal 9, der näher in Fig. 2 dargestellt ist. Der Kanal
9 läuft spiralförmig von der Wand des Gehäuses zu
dessen Mitte hin, d. h. spiralförmig von außen nach
innen, wobei der Anfang des Kanals mit dem Zulauf 3
in Verbindung steht. Der Kanalboden 10 hat, wie aus
Fig. 1 zu erkennen ist, eine sich stetig ändernde
Höhe des Bodens 10, derart, daß der Boden 10 in sei
ner Abwicklung eine schiefe Ebene bildet. Die Höhe
des Bodens 10 muß sich jedoch nicht linear ändern,
sondern auch entsprechend einer beliebigen stetigen
mathematischen Funktion, wobei diese Funktion jedoch
entsprechend den gewünschten Reaktionsablauf gewählt
wird.
Der Kanal 9 mündet in einen Überlauf 11, aus dem das
Produkt über den Ablauf 4 abgeführt wird.
Im unteren Teil des Reaktors 1 befindet sich ein Wär
meträgersumpf 7, in dem ein Dampferzeuger 6 angeord
net ist, wobei das Reaktionsgut durch dampfförmiges
Wärmeträgeröl beheizt wird.
In dem Kanal 9 sind entsprechend der gewünschten, an
das Reaktionsgut zu übertragenden Wärme Heizkörper 12
vorgesehen, wobei jedoch anstelle oder zusätzlich
dieser Heizkörper 12 auch die Kanalwandungen beheizt
sein können.
Durch die beschriebene Anordnung des Kanals 9 wird
die Flüssigkeitshöhe des Reaktionsprodukts stetig
verringert, wodurch beispielsweise ein mittleres
Teilchen des Reaktionsprodukts, d. h. ein Teilchen auf
halber Flüssigkeitshöhe und in der Mitte des Kanals
einem Druck pT1=p+pm1stat = p+(ρ·₁) ausgesetzt ist und
schließlich am Ende einen Enddruck von pT2=p+pm2stat =
p+(ρ·₂) erreicht, wobei p der Druck im Reaktionsraum
pm1stat und pm2stat jeweils der mittlere statische Druck
und ₁ und ₂ die Höhe des Produkts am Produkteintritt
und am Produktaustritt ist und wobei pm1stat größer als
pm2stat ist.
Wenn das Reaktionsprodukt zugeführt wird, tritt am
Anfang des Kanals 9 eine starke Blasenbildung durch
Verdampfung von Reaktionsdiol und Wasser auf. Deswe
gen kann hier entsprechend Fig. 3d, in der ein lang
gestreckter Kanal 9 dargestellt ist, eine geschlosse
ne Vorentspannungskammer 30 vorgesehen sein, in der
der angelegte Druck p noch nicht voll wirksam wird
und Überschußglykol bei höherem Druck entfernt wird.
Die Überleitung des Produkts in den Kanal 9 wird mit
tels eines abgetauchten Wehres 31 ausgeführt. Während
des Weges durch den Kanal wird die Reaktion unter
weiterer Blasenbildung dadurch, daß der statische
Druck im Produkt stetig abnimmt und stetig Wärme zu
geführt wird, in Gang gehalten, wobei das Vorpolymere
beim Durchlauf auch eine Vergleichmäßigung erfährt.
Zur Durchmischung und Auflösung der Blasen können im
Kanal 9 strömungs- und dampfleitende Einbauten vor
gesehen sein, wobei die Heizkörper 12 diese Funktion
ausführen können. Der Steigungswinkel des Kanalbo
dens, die Kanalbreite und -form und die Produkthöhen
können variabel so festgelegt werden, daß Verweil
zeit, Druckabnahme und Temperaturerhöhung der Kinetik
der Reaktion gehorchen.
Hinsichtlich der Form des Kanals sind Wandanordnungen
denkbar, die der Entwicklung von Prozeßdampf Rechnung
tragen, der in Form von Blasen in bezug auf den Ka
nalquerschnitt nach oben zu verstärkt gebildet wird.
Beispielsweise kann der Kanal im Querschnitt tra
pezförmig ausgebildet sein, wobei die Breite des Ka
nalbodens dann vorzugsweise geringer ist als die
Breite des Flüssigkeitsspiegels.
In einer weiteren Ausführungsform (Fig. 3a) ist der
Reaktor 1 durch eine Trennwand 8 in zwei Reaktions
räume 32, 33 für eine unterschiedliche Behandlung des
Reaktionsgutes getrennt.
Das durch den Überlauf 11 in den unteren Reaktions
raum 33 fließende Reaktionsgut bildet dort ein Reser
voir, wobei sich die Reaktion fortsetzt und weiter
Reaktionsdämpfe entstehen. Für eine gute Durchmi
schung und Oberflächenbildung des Reaktionsprodukts
im Reaktionsraum 33 ist eine Rührvorrichtung 13 vor
gesehen, die später genauer beschrieben wird. Darüber
hinaus sind die Wände des Behälters 2 beheizt, wo
durch ein guter Wärmetausch von der Behälterwand zum
Produkt stattfindet. Auch die Rührvorrichtung 13 oder
Teile davon können beheizt sein. Zusätzlich zu der
Rührvorrichtung 13 kann im Reservoir ein Dampferzeu
ger vorgesehen sein, der die Reaktion unterstützt.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Kanal in
dem stehenden zylindrischen Reaktor spiralförmig von
außen nach innen ausgeführt, er kann auch von innen
nach außen laufen. Es sind auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Kanal abgewinkelt oder ge
streckt vorliegt, es müssen jedoch der Anwendungs
zweck und die Festigkeit berücksichtigt werden.
In Fig. 3b ist ein schematisches Beispiel darge
stellt, bei dem zwei Kanäle 15,16 übereinander ange
ordnet sind, wobei beispielsweise das Produkt bei 14
in den unteren Kanal 15 eingeführt wird, über ein
barometrisches Rohr 17 oder dergleichen am Kanalende
des unteren Kanals 15 in den Eintritt des oberen Ka
nals 16 geleitet wird, den Kanal 16 durchläuft und
bei 18 wieder aus dem Reaktor austritt. Es können
auch noch weitere Stufen vorgesehen werden (Fig. 3b),
um zu einer sinnvollen Aufteilung der Gesamtreaktion
zu kommen, sofern eine absolute Stetigkeit des Druck
abbaus nicht gefordert ist. In Fig. 3b wird das Pro
dukt in den Kanal 9 der obersten Ebene eingeleitet
und von dem Kanal 9 der untersten Ebene in den das
Reservoir bildenden unteren Bereich des Reaktors ge
führt. Beispielhaft sind in den durch Leitungen je
weils verbundenen Kanalebenen oder Stufen bei dem
Verfahren verwendete Druckwerte angegeben.
Bei dem auf mehreren Ebenen verteilten Kanal können
auch die Reaktionsdämpfe getrennt vom Produkt abge
führt werden oder durch Venturi-Düsen oder sonstige
auch einstellbare Verengungen des Dampfkanals von
Ebene zu Ebene geführt werden, um dann gemeinsam ab
gesaugt zu werden.
Auch kann der Kanal im unteren Bereich des Reaktors
liegen und es kann eine Zwischenkammer vorgesehen
werden, aus der das Reaktionsprodukt in ein Reservoir
fließt, in dem es mit einer Rührvorrichtung bewegt
wird. Über die Zwischenbehälter kann eine Niveaurege
lung vorgenommen werden, wodurch eine besondere Fle
xibilität hinsichtlich der Durchsatzleistung und Ein
stellung der optimalen Werte entsprechend der Kinetik
der Reaktion erreicht wird.
In Fig. 4 ist die in dem Reaktor 1 nach Fig. 3a ver
wendete Rührvorrichtung 13 genauer dargestellt, wobei
der Antrieb nicht mit gezeigt ist. Die Rührvorrich
tung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als
zweigängiger Schneckenrührer ausgebildet und weist
als wesentliche Bestandteile zwei Förderschaufeln 19
als Abschnitte einer Schnecke und einen mittleren
Rückströmzylinder 20 auf, an dem die Förderschaufeln
19 entlanglaufen. Die Förderschaufeln 19 bilden mit
dem Rückströmzylinder eine feste Tragkonstruktion,
die an der nicht dargestellten Rührwelle mit Ankern
befestigt ist.
Der Rückströmzylinder 20 weist im oberen Bereich Ein
schnitte 21 auf, die die Bildung von Oberflächen zur
Entgasung fördern. Im unteren Bereich sind Ausnehmun
gen 22 in dem Zylinder 20 angeordnet, die für eine
ausreichende Zuströmung des Produkts zu den
Förderschaufeln 19 sorgen. Die Förderschaufeln sind
zu dem Zylinder 20 hin geneigt ausgebildet und weisen
an ihrer Peripherie eine Randbegrenzung 23 auf, wo
durch einerseits der Abfluß vom Produkt nach außen
zur Wand des Behälters und andererseits eine Rück
strömung zwischen Wand und Schnecke reduziert wird.
Auch die Förderschaufeln 19 können Lochungen zur
Durchmischung des Produkts aufweisen.
Das Verhältnis des Durchmessers D der Förderschaufeln
19 zu dem Durchmesser d des Zylinders 20 sollte in
etwa 2 : 1 betragen.
Die nicht dargestellte Rührwelle kann von oben oder
unten angetrieben werden und je nach Ausführung kann
ein Fußlager vorgesehen werden, um eine kleinstmögli
che Randgängigkeit des Rührers zur Wand einzuhalten.
Zur Behandlung anderer Kunststoffe, die einem erhöh
ten Wärmebedarf verursacht durch Ausdampfung von Re
aktionsgasen unterliegen, kann der Schneckenrührer
und/oder sein Rückströmzylinder vorteilhafterweise
doppelwandig so ausgeführt werden, daß eine vollstän
dige Beheizung, wobei der Wärmeträger durch die Rühr
welle zu- und abgeführt wird, erfolgen kann. Der be
sondere Vorteil ist dabei, daß der Wärmeübertragungs
koeffizient aufgrund der hohen Re-Zahlen an den
Schneckensegmenten gegenüber anderen Rührerformen
höher ist.
Claims (26)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
faser- und filmbildenden, gesättigten Poly
estern, bei dem im wesentlichen Terephthalsäure
oder andere Dicarbonsäuren bzw. der Ester der
Terephthalsäure in einer Ver-/Umesterungsstufe
mit Äthylenglykol oder anderen Diolen zur Reak
tion gebracht werden und in einer mehrere Reak
toren aufweisenden Kondensationsstufe vor- und
nachpolykondensiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest während der unter konstantem Vaku
um durchgeführten Vorkondensation das Reaktions
produkt einem zusätzlichen, fallenden hydrosta
tischen Druck entsprechend einer vorgegebenen
Funktion ausgesetzt wird, wobei der hydrostati
sche Anfangsdruck größer ist als der hydrostati
sche Enddruck.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Reaktionsprodukt in dem Reaktor mit
einer abnehmenden Flüssigkeitshöhe während der
Nachveresterung/Umesterung und der Vorkondensa
tion vorzugsweise von außen nach innen geführt
wird und in einen Überlauf, ein Reservoir oder
einen Ablauf geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Temperatur des
Reaktionsproduktes im wesentlichen kontinuier
lich aber zwangsläufig erhöht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Produkt in dem
Reservoir einer Nachreaktion unter stetigem Rüh
ren ausgesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt
nach Eintritt in den Reaktor einer Vorentspan
nung zur Entfernung von Überschuß-Diol bei ver
mindertem Druck ausgesetzt wird.
6. Vorrichtung zur Herstellung von Polyester mit
mindestens einem oder einer Mehrzahl von Reakto
ren zur Veresterung, Vorkondensation und Nach
kondensation, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Reaktor (1) zur Nachveresterung/Umveresterung
und Vorkondensation ein mit einem Zulauf in Ver
bindung stehender offener Kanal (9) vorgesehen
ist, dessen Bodenhöhe sich derart ändert, daß
die Flüssigkeitshöhe des Reaktionsprodukts aus
gehend vom Zulauf nach einer vorgegebenen Funk
tion abnimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kanal (9) spiralförmig ausge
bildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit dem Kanal (9) in
Verbindung stehende Zulauf in der Reaktorwand
angeordnet ist und das Reaktionsprodukt von au
ßen zur Mitte des Reaktors fließt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal in seiner
Abwicklung einen als schiefe Ebene ausgebildeten
Kanalboden aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Mitte des Reaktors (1) ein
Überlauf (11) vorgesehen ist, in dem der Kanal
(9) endet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reaktor (1)
ein Reservoir vorgesehen ist, daß das aus dem
Kanal (9) austretende Reaktionsprodukt aufnimmt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Ka
näle (15, 16) in einem Reaktor zur Bildung von
Reaktorebenen übereinander angeordnet sind, wo
bei das Ende des einen Kanals (15) mit dem An
fang des anderen Kanals (16) über eine Zulauf
leitung (17) miteinander verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reaktorebenen in einem Reaktor
derart übereinander angeordnet sind, daß sich
über dem Produkteintrittskanal ein höherer Druck
ausbildet als der über dem Produktaustrittskanal
angelegte Druck.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Produktein
trittszone als geschlossene barometrisch abge
tauchte Überlaufkaskade ausgebildet ist, in der
Reaktionsdampf und Produkt gemeinsam oder ge
trennt über ein Wehr (31) geführt werden, das in
den Kanal (9) eintaucht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalwandungen
beheizt sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kanal (9)
Heizmodule (12) oder sonstige Wärmeüberträger
angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß strömungs- und
dampfleitende Einbauten im Kanal vorgesehen
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6, 11 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal in
abgewinkelter oder gestreckter Form ausgebildet
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reservoir für
das aus dem Kanal (9) austretende Reaktionspro
dukt eine Rührvorrichtung (13) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rührvorrichtung als ein- oder
zweigängiger Schneckenrührer ausgebildet ist,
der zentrisch mittig einen Rückströmzylinder
(20) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zylinder (20) zur Erzielung
von veränderbaren Verweilzeiten im oberen Be
reich Ausschnitte (21) und/oder Lochungen auf
weist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der untere Rand des Zylin
ders (20) über dem unteren Rand der Förder
schaufeln (19) des Schneckenrührers endet
und/oder daß der Zylinder (20) im unteren Be
reich Ausnehmungen (22) aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschaufeln
(19) zum Zylinder hin geneigt sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschaufeln
(19) Lochungen aufweisen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schneckenrührer
mit dem Rückströmzylinder (20) eine form- und
drehmomentstabile Einheit bildet und mittels
Verankerungen an der Antriebswelle befestigt
ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schneckenrührer
und/oder der Rückströmzylinder zur Beheizung mit
einem Wärmemedium doppelwandig ausgeführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944415220 DE4415220C2 (de) | 1994-04-26 | 1994-04-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyestern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944415220 DE4415220C2 (de) | 1994-04-26 | 1994-04-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyestern |
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