DE4414912A1 - Blutsammelbehälter und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Blutsammelbehälter und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Blutsammlung und
insbesondere ein Blutprobensammelröhrchen und ein Ver
fahren zu seiner Herstellung.
Blutproben werden routinemäßig in evakuierten Röhrchen
gesammelt, z. B. in den unter der Bezeichnung VACUTAINER
(eingetr. Wz) vertriebenen Glasröhrchen. Eines der bei
den Enden einer Hohlnadel wird in die Vene des Patienten
eingeführt. Dann wird mit dem anderen Ende der Hohlnadel
ein das offene Ende des Röhrchens verschließendes Septum
punktiert, so daß die Blutprobe aufgrund des in dem
Röhrchen herrschenden Vakuums durch die Hohlnadel in das
Röhrchen gesaugt wird.
Mit dieser Technik können nach
einer einzigen Nadel-Punktierung der Haut mehrere Proben
abgenommen werden. Zum Sammeln des Blutes sind ferner
Kunststoffröhrchen vorgeschlagen worden. Kunststoff
bietet im Vergleich zu Glas eine Reihe von Vorteilen,
z. B. geringere Bruchanfälligkeit, geringeres Gewicht
beim Versand und leichtere Entsorgung durch Verbrennung.
In evakuierten Röhrchen gesammeltes Blut muß oft vor der
klinischen Untersuchung einen Klumpen bilden. Es ist
wünschenswert, so schnell und vollständig wie möglich
einen dichten Klumpen zu bilden, um eine durch Zentrifu
gierung durchgeführte saubere Trennung des Klumpens von
der Serumschicht zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird
sowohl bei Kunststoff- als auch bei Glas-Blutsammelröhr
chen häufig ein Blutklumpenbildungsaktivator verwendet.
Typische Aktivatoren sind Diatomeenerde und Partikel
anorganischer Silikate oder biochemische Stoffe, wie
z. B. Ellagsäure und Thromboplastin. Bei einem bestimmten
Typ handelsüblicher Blutsammelröhrchen ist z. B. eine
Beschichtung aus Silikatpartikeln in Polyvinylpyrrolidon
(PVP, einem wasserlöslichen Polymer) auf der Innenseite
des Röhrchens vorgesehen. Beim Eintritt von Blut in das
Röhrchen löst sich das PVP auf, und es werden Silikatp
artikel freigegeben, die die Blutklumpenbildung einlei
ten. Das PVP dringt sowohl in das Serum als auch in den
Blutklumpen ein.
Bei Aktivatoren in Partikelform besteht das Problem, daß
fein zerteilte Partikel möglicherweise nicht vollständig
mit dem Blutklumpen pelletieren und somit die Serum
schicht kontaminieren und bestimmte Blutanalysen beein
trächtigen können. Zudem können in dem Serum suspendier
te Partikel automatische Blutanalyseinstrumente ver
schmutzen. Bei hochspezialisierten Anwendungsfällen,
etwa bei der Betreibung von Blutbanken, kann das Vorhan
densein von Partikeln in der Zellmasse eines Blutklum
pens nicht akzeptiert werden, da diese Zellen bei der
Blutgruppenbestimmung verwendet werden. Andererseits
können lösliche biochemische Aktivatoren nachteilig
sein, da sie weder vom Serum noch von Blutklumpen leicht
getrennt werden können und chemische sowie hämatologi
sche Auswertungen beeinträchtigen können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen auf dem Gebiet der
Blutsammlung verwendbaren Aktivator für die Blutklumpen
bildung zu schaffen, der die Blutkoagulationsrate stei
gert, jedoch nicht in der Serumschicht verbleibt oder
bei der Zentrifugierung Teil des Blutklumpens wird, und
der somit keine Beeinträchtigung klinischer Tests ver
ursacht.
Zur Lösung der Aufgabe werden ein Blutsammelbehälter
nach Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung des
Blutsammelbehälters nach den Ansprüchen 6 und 9 geschaf
fen; vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen aufgeführt.
Der Blutsammelbehälter weist eine Bodenwand auf, die in
eine Seitenwand übergeht. Die Seitenwand begrenzt ein
offenes Ende, und die Bodenwand bildet ein geschlossenes
Ende. Die Bodenwand und die Seitenwand bilden zusammen
eine Wandinnenfläche. Das offene Ende ist vorzugsweise
von einem punktierbaren Septum bedeckt. Der Behälter hat
bevorzugt die Form eines Röhrchens.
Die Wandinnenfläche ist einheitlich, d. h. mit dieser
eine untrennbare Einheit bildenden, Vielzahl von Parti
keln eines Blutklumpenbildungsaktivators bedeckt. Die
Ausdrücke "einheitlich" bzw. "eine Einheit bildend" sind
so zu verstehen, daß die Partikel dauerhaft derart an
der Wandinnenfläche fixiert sind, daß sie sich während
routinemäßiger Blutprobensammlung, Zentrifugierung und
Transport nicht von der Wand ablösen.
Die Röhrchen sind vorzugsweise aus Kunststoff, z. B.
Polystyrol, gefertigt, und die Partikel sind vorzugs
weise anorganische Silikate.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung besteht in einem Ver
fahren zur Herstellung des vorzugsweise als Röhrchen
ausgebildeten Blutsammelbehälters. Gemäß einer Ausfüh
rungsform des Verfahrens wird die Wandinnenfläche des
Röhrchens mit einem Lösungsmittel behandelt, um den
Kunststoff weichzumachen. Die weichgemachte und klebrige
Wandinnenfläche wird dann mit dem pulverförmigen Aktiva
tor kontaktiert, so daß Partikel des Aktivators teilwei
se von dem Kunststoff absorbiert und einheitlich an dem
Kunststoff fixiert werden. Gemäß einer zweiten Ausge
staltung des Verfahrens wird die Wandinnenfläche mit
einem Kleber beschichtet und der pulverförmige Aktivator
an diesem fixiert.
Somit schafft die Erfindung ein Kunststoffröhrchen, bei
dem einerseits die Vorteile von Kunststoffen beibehalten
werden und andererseits deren Nachteile der unzureichen
den und langsamen Blutkoagulation vermieden werden. Die
Partikel des Blutklumpenbildungsaktivators des Röhrchens
sind einheitlich an der Wandinnenfläche des Röhrchens
befestigt, wobei ein Teil der Partikel der Blutprobe
ausgesetzt ist und somit die Blutklumpenbildung akti
viert wird, die Partikel jedoch an dem Röhrchen fixiert
bleiben und weder das Serum noch den Blutklumpen kon
taminieren. Zudem sind keine löslichen Materialien, wie
z. B. Binder oder biologische Aktivatoren, vorhanden, die
die Serum-Probe oder den Blutklumpen kontaminieren könn
ten.
Das Röhrchen kann aus Glas oder vorzugsweise aus Kunst
stoff bestehen. Geeignete Kunststoffe sind beispiels
weise Polyvinylchlorid, Polypropylen (PP), Polyethylen
terephthalat (PET) und vorzugsweise Polystyrol (PS).
Partikel eines Blutkoagulationsaktivators sind einheit
lich an der gesamten oder einem Teil der Wandinnenfläche
des Röhrchens fixiert. Der zu beschichtende Anteil der
Röhrchenfläche hängt von der gewünschten Koagulationsge
schwindigkeit und der Dichte der Beschichtungspartikel
ab und kann 1%-100% der Wandinnenfläche betragen.
Vorzugsweise beträgt der beschichtete Bereich 40%-80%
der Wandinnenfläche 20.
Geeignete Aktivatoren sind z. B. Titandioxid, Zellulose,
und keramische Materialien, wie Tongut, Porzellan, Zie
gel oder dgl. Bevorzugte Aktivatoren sind siliziumdi
oxidhaltige Materialien, wie Glas, Sand und Diatomeen
erde. Der am meisten bevorzugte Aktivator besteht aus
Silikatpartikeln, wie Natrium-, Kalium-, Aluminium- und
Magnesiumsilikat.
Die Aktivierungspartikel können beliebige Gestalt auf
weisen, sind jedoch vorzugsweise im wesentlichen kugel
förmig. Die größte Querschnittsbemessung der Partikel
kann von etwa 0,01 µm bis 100 µm betragen und beträgt
vorzugsweise etwa 0,1 µm bis 20 µm.
Zur mit der Wandinnenfläche des Röhrchens eine Einheit
bildenden Fixierung des Partikelmaterials kann jede Ein
richtung verwendet werden, die einen Bereich der Parti
kel der von dem Röhrchen auf genommenen Blutprobe aus
setzt. Auf die Wandinnenfläche des Röhrchens kann eine
dünne Beschichtung eines beliebigen Klebers aufgetragen
werden, der blutkompatibel und nicht durch Blut löslich
ist. Der Kleber kann aufgesprüht oder aufgestrichen
werden, oder es kann eine Lösungsmittellösung auf ge
bracht werden, wobei das Lösungsmittel durch ein belie
biges herkömmliches Verfahren anschließend entfernt
wird.
Als Kleber sind z. B. beliebige handelsübliche druckemp
findliche Acryl-, Polyurethan- oder andere polymere Kle
ber geeignet, die blutundurchlässig sind. Die Kleber
schicht kann in einer Dicke von ungefähr 0,01 mm bis 10
mm und vorzugsweise von ungefähr 0,1 mm bis 1 mm aufge
tragen werden.
Zum Anbringen der Partikel an der mit Kleber beschich
teten Oberfläche kann jede beliebige Einrichtung verwen
det werden, mit der sich die Partikel im wesentlichen
gleichmäßig ablagern lassen. Vorzugsweise werden die
Partikel einfach derart auf die Kleberschicht auf ge
stäubt, daß sie im wesentlichen mit einer Tiefe von
einem Partikel und nicht durchgehend, jedoch fast in
gegenseitigem Kontakt angeordnet sind. Vorzugsweise
werden die Röhrchen während des Kontaktes mit dem Parti
kelstaub gedreht oder geschleudert, um ein gleichförmi
ges Auftragen zu unterstützen. Auf diese Weise wird der
maximale exponierte Partikelflächenbereich erzielt.
Anschließend läßt man den Kleber vollständig trocknen
oder aushärten, und Partikel, die nicht "einheitlich"
anhaften, können durch einen beliebigen Vorgang, z. B.
durch Abspülen mit Wasser oder einen Luftstrahl, ent
fernt werden.
Alternativ kann der Behälter hergestellt werden, indem
das die Partikel enthaltende Polymer derart einem
Schmelzprozeß unterzogen wird, daß der Behälter insge
samt von Partikeln durchsetzt ist. Zu diesem Zweck kann
jeder auf dem Gebiet bekannte Schmelzprozeß verwendet
werden, z. B. Spritzguß oder Extrusion. Dann wird die
äußere Kunststoffschicht teilweise entfernt, so daß die
Partikel, während sie weiterhin einheitlich an dem Röhr
chen anhaften, teilweise freiliegen. Beispielsweise kann
eine hinreichende Menge an Polymer entfernt werden, um
ein Freilegen der Partikel durch Behandlung mit einem
Lösungsmittel oder durch chemische oder Plasma-Oxidation
der Außenschicht des Polymers zu ermöglichen.
Gemäß dem bevorzugten Verfahren zum Anbringen der Par
tikel, das besonders vorteilhaft bei Kunststoffröhrchen
ist, werden die Röhrchen zunächst für ungefähr 1 bis 60
Sekunden mit einem Lösungsmittel in Kontakt gebracht,
das den Kunststoff an der Wandinnenfläche teilweise
auflöst. Durch diesen Vorgang wird die äußere Kunst
stoffschicht weichgemacht und erhält eine rauhe und
klebrige Oberfläche. Nach der Behandlung mit dem
Lösungsmittel kann das Lösungsmittel durch ein beliebi
ges Verfahren, z. B. Dekantierung oder Verdampfung, ent
fernt werden, und während die Kunststoff-Oberfläche
klebrig ist, kann das Partikelmaterial auf die klebrige
Fläche aufgestäubt werden. Die Partikel haften an dem
klebrigen Polymer an, werden teilweise in dieses einge
bettet und werden eine Einheit mit der Behälterwand
bildend an dieser fixiert. Das Entfernen von nicht fest
anhaftenden Partikeln kann in der bereits beschriebenen
Weise erfolgen.
Für diese Ausführungsform geeignete Lösungsmittel sind
z. B. Acetonitril, Tetrahydrofuran, Ethylacetat und dgl.
Aceton ist ein besonders geeignetes Lösungsmittel.
Die Wirksamkeit der Aktivierungspartikel kann ermittelt
werden, indem die zur Blutklumpenbildung nötige Zeit mit
der Blutklumpenbildungszeit bei unbehandelter Oberfläche
verglichen wird.
Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit den
Figuren genauer erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Blutsammelröhrchens,
und
Fig. 2 und 3 Diagramme zum Vergleich der Blutklumpenbildungs
rate bei Röhrchen gemäß der Erfindung mit der
Blutklumpenbildungsrate bei Kontroll-Röhrchen.
Der Blutsammelbehälter kann jede beliebige Form aufwei
sen, bei der ineinander übergehende Boden- und Seiten
wände ein geschlossenes Ende und ein offenes Ende bil
den. Die Bodenwand und die Seitenwand bilden zusammen
eine Wandinnenfläche. Geeignete Blutsammelbehälter kön
nen z. B. in Form von Flaschen, Ampullen, Kolben und dgl.
ausgebildet sein und sind vorzugsweise als Röhrchen
gestaltet. Deshalb wird der Blutsammelbehälter der Er
findung im folgenden anhand eines Röhrchens erläutert.
Das Röhrchen kann vorzugsweise mit einem punktierbaren
Septum zum Verschließen seines offenen Endes kombiniert
werden und ist vorzugsweise evakuierbar. Evakuierte
Blutsammelröhrchen sind auf dem Gebiet handelsübliche
Artikel, z. B. von Becton, Dickinson and Company unter
der Bezeichnung VACUTAINER (eingetragenes Wz) erhält
lich.
Fig. 1 zeigt ein Blutsammelröhrchen 10. Das Röhrchen 10
weist eine Bodenwand 12, die ein geschlossenes Ende 14
bildet, und eine Seitenwand 16 auf, die ein offenes Ende
18 begrenzt. Die Bodenwand 12 und die Seitenwand 14
gehen ineinander über und bilden zusammen eine Wandin
nenfläche 20. Eine Vielzahl von Aktivierungspartikeln 22
ist einheitlich an der Wandinnenfläche 20 fixiert. Das
offene Ende 18 des Röhrchens 10 ist von einem punktier
baren Septum 24 verschlossen.
Die folgenden Beispiele dienen zum besseren Verständnis
der Erfindung, sind jedoch nicht im Sinne einer Ein
schränkung der Erfindung aufzufassen.
Ein PS-Röhrchen (10 mm × 75 mm) wurde ungefähr zur Hälf
te mit Aceton gefüllt und für 15 Sekunden bei Raumtempe
ratur stehengelassen. Das Aceton wurde ausgegossen, und
pulverförmiges Siliziumdioxid (vertrieben z. B. unter der
Bezeichnung MINUCIL - eingetragenes Wz - von Pitts
burgh Sand and Glass Co.) mit einer mittleren spezifi
schen Oberfläche der Partikel von 5,6 m²/g wurde in das
Röhrchen eingegeben. Das Röhrchen wurde in Drehung ver
setzt, so daß die klebrige Innenseitenwand gleichförmig
mit dem Pulver beschichtet wurde. Dann wurde das Röhr
chen für 10 Minuten stehengelassen, um das verbleibende
Aceton verdampfen zu lassen. Unvollständig anhaftendes
Pulver wurde durch Antippen des Röhrchens abgelöst und
durch Wasser weggespült. Nach der Lufttrocknung wurde
das Röhrchen durch den in Beispiel 3 aufgeführten Vor
gang auf die Klumpenbildungsaktivierung getestet. Die
Ergebnisse dieses Tests sind in Fig. 2 gezeigt.
PS-Röhrchen wurden in gleicher Weise wie in Beispiel 1
mit 20 µm Cellulosepulver, Talkum (pulverförmigem Magne
siumsilikat, 9 µm) und pulverförmigem Aluminiumoxidsili
kat-Keramikmaterial (10 µm) beschichtet. Die Blutklumpe
nbildungszeiten wurden gemäß Beispiel 3 bestimmt und
sind in Fig. 2 gezeigt.
Die Klumpenbildungsaktivierungseigenschaften der gemäß
den Beispielen 1, 2 und 4 präparierten Röhrchen wurden
festgestellt, indem die zur Blutklumpenbildung von
plättchenarmem Plasma (platelet-poor plasma PPP) oder
Schweinevollblut erforderliche Zeit mit der zur Klumpen
bildung von unbehandeltem PS- und Glas-Röhrchen erfor
derlichen Zeit verglichen wurden. Das PPP wurde zuberei
tet, indem Zellen durch Zentrifugierung von mit Citrat
versetztem Schweineblut (Environmental Diagnostics Inc.)
getrennt wurden. Den Röhrchen wurden ungefähr 3 ml PPP
oder Vollblut zugegeben und in einem Wasserbad für 15
Minuten auf Raumtemperatur äquilibriert. Nach der Äqui
librierung wurden 200 µm von 0,2 M CaCl₂ pro ml PPP oder
Blut hinzugefügt, um die Koagulation einzuleiten. Der
Röhrcheninhalt wurden in einem Labor-Umkehrmischer ge
mischt, und die Klumpenbildungszeit wurde für jede Röhr
chenart notiert. Das geklumpte PPP wurde anhand einer
offensichtlichen Veränderung vom flüssigen Zustand zu
einem gallertartigen Zustand, bei dem es bei Drehung
nicht innerhalb des Röhrchens floß, von nichtgeklumptem
PPP unterscheidbar. An diesem Punkt wurde die Blutklu
mpenbildungszeit gemessen.
Die unteren Hälften von PP- und PET-Röhrchen (10 mm × 75
mm) wurden mit einem handelsüblichen druckempfindlichen
Kleber (vertrieben von Illinois Bronze Paint Co., Lake
Zurich, Illinois) besprüht. Während der Kleber noch
klebrig war, wurde das MINUCIL-Pulver von Beispiel 1
hinzugegeben, und die Röhrchen wurden geschüttelt, um
ein Anhaften des Pulvers an dem Kleber zu bewirken. Die
Röhrchen wurden bis zum vollständigen Aushärten des
Klebers stehengelassen, und loses Pulver wurde wie in
Beispiel 1 entfernt. Die Blutklumpenbildungszeiten wur
den gemäß Beispiel 3 mittels PPP bestimmt und sind in
Fig. 3 gezeigt.
Aus Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß bei einer Viel
zahl von Kunststoffröhrchen durch einheitliche Be
schichtung der Wandinnenfläche mit Partikeln bestimmter
Blutklumpenbildungsaktivatoren die Klumpenbildungszeiten
um den Faktor 4 oder einen noch günstigeren Faktor redu
ziert werden.
Claims (9)
1. Blutsammelbehälter mit einer ein geschlossenes Ende
(14) bildenden Bodenwand (12) und einer ein offenes
Ende (18) begrenzenden Seitenwand (16), die gemein
sam eine Wandinnenfläche (20) bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einem Teil der Wandinnenfläche
(20) Partikelmaterial (22) eines Blutklumpen
bildungsaktivators so befestigt ist, daß dieses mit
der Wandinnenfläche (20) eine untrennbare Einheit
bildet und eine gegen das Behälterinnere exponierte
Wirkungszone aufweist.
2. Blutsammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Partikelmaterial (22) aus der
Gruppe Titandioxid, Metallsilikat, keramische Mate
rialien und siliziumdioxidhaltige Materialien ge
wählt ist.
3. Blutsammelbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß er als Röhrchen (10) ausgebildet
ist.
4. Blutsammelbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das offene Ende (18) des Röhrchens
(10) von einem punktierbaren Septum (24) verschlos
sen ist.
5. Blutsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wandinnen
fläche (20) und dem Partikelmaterial (22) ein Kleber
angeordnet ist.
6. Blutsammelbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß er aus Glas oder Kunst
stoff besteht.
7. Blutsammelbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kunststoff Polyvinylchlorid oder
Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET)
oder Polystyrol (PS) ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Blutsammelbehälters
aus Kunststoff nach einem der Ansprüche 1-7, ge
kennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- (a) Kontaktieren einer Wandinnenfläche (20) eines ein offenes Ende (18) und ein geschlossenes Ende (14) aufweisenden Kunststoff-Röhrchens (10) mit einem Lösungsmittel, das die Wandinnenfläche (20) klebrig macht,
- b) Aufkleben eines Partikelmaterials (22) eines Blutklumpenbildungsaktivators auf die klebrige Wandinnenfläche (20) zur untrennbaren Verbindung mit dieser, und
- c) Verdampfung des an der Wandinnenfläche (20) und dem Partikelmaterial (22) befindlichen Lösungs mittels.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß lose, nicht fest anhaftende Partikel des Parti
kelmaterials (22) von der Wandinnenfläche (20) ent
fernt werden.
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