DE4414367A1 - Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführenden Gutmenge - Google Patents
Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführenden GutmengeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der
einem Bunker zuzuführenden Gutmenge in Abhängigkeit des
Absolutwertes des Bunkerfüllstandes.
In der Praxis wird ein derartiges Verfahren
insbesondere zur Regelung der einem Vorbunker einer
Gutbettwalzenmühle zuzuführenden Frischgutmenge
verwendet. Bei dem Mahlverfahren als solchem wird das
zu mahlende Frischgut zunächst dem Vorbunker der
Gutbettwalzenmühle aufgegeben. Aus diesem gelangt es
über einen Schacht auf die Oberfläche zweier, mit hohem
Druck gegeneinander gepreßten Walzen, wird durch ihre
Drehbewegung eingezogen und im Walzenspalt einer
Druckbeanspruchung ausgesetzt. Die bei diesem Prozeß
entstehenden Schülpen gelangen über ein Becherwerk zum
Desagglomerator und von dort zum Sichter. Im Sichter
wird das zu grobe Gut von der Gesamtaufgabe getrennt
und als Grießemenge zum Vorbunker der Gutbettwalzen
mühle zurückgeführt, von wo es dann noch einmal den
Kreislauf der Beanspruchung durchläuft. Das vom Sichter
aus dem Gesamtaufgabegut abgetrennte Feingut wird
zunächst zwischengelagert und gegebenenfalls einer
Nachmahlung unterzogen.
Die zuzuführende Frischgutmenge wird bisher derart ge
regelt, daß ein vorgegebener Sollwert des Füllstands im
Vorbunker eingehalten wird. Dadurch kommt es jedoch zu
ständigen Schwankungen der Frischgutmenge um diesen
Sollwert. Derartige Schwankungen der Frischgutmenge
führen jedoch zu Veränderungen der Zusammensetzung der
Gesamtaufgabemenge der Gutbettwalzenmühle, bestehend
aus Frischgutmenge und rückgeführter Grießemenge. Dies
wiederum bedeutet, daß sich die Korngrößenverteilung
des Aufgabegutes und damit das Einzugsverhalten der
Gutbettwalzenmühle ständig ändern. Diese Änderungen
führen zu einem unruhigen Betrieb der Gutbettwalzen
mühle und können in ungünstigen Fällen zu Schwingungen
der Gutbettwalzenmühle führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Re
gelungsverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
derart weiterzuentwickeln, daß Schwankungen in der
Korngrößenverteilung des im Bunker befindlichen Gutes
vermindert werden.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird der Bunkerfüllstand innerhalb ei
nes Arbeitsbereiches gehalten, dessen unterer Grenzwert
oberhalb desjenigen Minimal-Füllstandswertes liegt, bei
dem eine Entmischung des im Bunker befindlichen Gutes
eintritt und dessen oberer Grenzwert unterhalb desjeni
gen Maximal-Füllstandswertes liegt, bei dem die Entlüf
tung und/oder das Nachlaufen des im Bunker befindlichen
Gutes zum Auslauf des Bunkers beeinträchtigt ist.
Wird diese Regelung in Verbindung mit einer Gutbettwal
zenmühle eingesetzt, so ist ein wesentlich ruhigerer
Lauf, eine höhere Durchsatzleistung sowie ein geringe
rer spezifischer Arbeitsbedarf der Gutbettwalzenmühle
festzustellen.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung wer
den im folgenden anhand der Beschreibung und der Zeich
nung näher erläutert.
Die erfindungsgemäße Regelung kann besonders vorteil
haft bei einem Mahlverfahren mit einer Gutbettwalzen
mühle eingesetzt werden.
In der Zeichnung ist schematisch eine Mahlanlage darge
stellt, bei der das zu zerkleinernde Frischgut 1
zunächst einem Vorbunker 2 zugeführt wird. Der trich
terförmige Auslauf 2a des Vorbunkers 2 ist oberhalb von
zwei, mit hohem Druck gegeneinander gepreßten Wal
zen 3a, 3b angeordnet. Das im Schacht befindliche Gut
gelangt auf die Oberfläche der beiden Walzen und wird
durch die Drehbewegung eingezogen und im Walzenspalt
einer Druckbeanspruchung ausgesetzt. Die bei diesem
Prozeß entstehenden Schülpen gelangen über ein Becher
werk zu einem Desagglomerator (nicht näher dargestellt)
und von dort zu einem Sichter 4. Die Rotordrehzahl des
Sichters 4 ist veränderbar, so daß die Feinheit des
Feingutes 6 einstellbar ist. Die zu groben Partikel,
d. h. die sog. Grieße 5 werden vom Sichter 4 zum Vorbun
ker 2 zurückgeführt.
Erfindungsgemäß wird der Bunkerfüllstand nicht mehr auf
einem bestimmten Sollwert sondern vielmehr innerhalb
eines bestimmten Arbeitsbereiches gehalten. Dieser Ar
beitsbereich ist dadurch gekennzeichnet, daß dessen un
terer Grenzwert oberhalb desjenigen Minimal-Füllstands
wertes liegt, bei dem eine Entmischung des im Bunker
befindlichen Gutes eintritt und dessen oberer Grenzwert
unterhalb desjenigen Maximal-Füllstandswertes liegt,
bei dem die Entlüftung und/oder das Nachlaufen des im
Bunker befindlichen Gutes zum Auslauf 2a des Bunkers
beeinträchtigt ist.
Von einer Entmischung des Gutes spricht man dann, wenn
bei einem zu geringen Vorbunker-Füllstand zunächst die
feineren Partikel abgeführt werden und erst danach die
gröberen Partikel zum Walzenspalt gelangen. Ist ande
rerseits der Füllstand zu hoch, kann es aufgrund des
hohen Drucks im Gut zu einer sog. Brückenbildung kom
men, so daß ein gleichmäßiger Auslauf des Gutes nicht
mehr gewährleistet ist. Der Arbeitsbereich ist daher
zwischen diesen Minimal- und Maximal-Füllstandswerten
anzulegen.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Rege
lung mit Hilfe eines sog. Expertensystems bewirkt. Da
durch ist es insbesondere möglich, den Mittelwert der
zugeführten Frischgutmenge während einer Meßzeitspanne
zu ermitteln. Die Meßzeitspanne kann dabei beispiels
weise je nach Zustand der Anlage zwischen 10 und 60
Minuten betragen.
In Versuchen hat sich gezeigt, daß sich ein ruhiger
Lauf der Gutbettwalzenmühle insbesondere dann erreichen
läßt, wenn
- - die zugeführte Frischgutmenge auf diesen Mittelwert erhöht wird, wenn sich der Bunkerfüllstand in einem unteren Teilbereich des Arbeitsbereiches befindet und der Zeitgradient des Bunkerfüllstands positiv ist,
- - während die zuzuführende Frischgutmenge auf diesen Mittelwert verringert wird, wenn sich der Bunkerfüllstand in einem oberen Teilbereich des Arbeitsbereiches befindet und der Zeitgradient des Bunkerfüllstands negativ ist.
Die Größe der Änderung der zuzuführenden Gutmenge wird
vorteilhafterweise prinzipiell in Abhängigkeit des
Zeitgradienten des Bunkerfüllstands durchgeführt. Das
heißt, das bei einem großen Zeitgradienten eine ent
sprechend große Änderung der zuzuführenden Gutmenge be
wirkt wird.
In der Praxis und in Versuchen hat sich gezeigt, daß
neben der Einhaltung eines bestimmten Arbeitsbereiches
für den Füllstand noch weitere Meßgrößen das Mahlver
halten der Gutbettwalzenmühle positiv beeinflussen kön
nen. So ist es insbesondere vorteilhaft, den Füllstand
im Vorbunker in Abhängigkeit des Hydraulikdrucks, mit
dem die beiden Walzen 3a, 3b gegeneinander gedrückt
werden, zu verändern. Dazu muß die zuzuführende Frisch
gutmenge bei positivem Zeitgradienten des Hydraulik
drucks erhöht und bei negativem Zeitgradienten verrin
gert werden.
Eine weitere Einflußgröße ist die Weite des Spalts zwi
schen den beiden Walzen 3a, 3b der Gutbettwalzenmühle.
So ist es vorteilhaft, die dem Vorbunker zuzuführende
Frischgutmenge zusätzlich derart zu regeln, daß die
Gutmenge bei positivem Zeitgradienten der Spaltweite
erhöht und bei negativem Zeitgradienten verringert
wird.
Ferner kann der Füllstand auch in Abhängigkeit der
Sichterdrehzahl variiert werden, wobei die zuzuführende
Frischgutmenge bei negativem Zeitgradienten der
Sichterdrehzahl zu erhöhen und bei positivem
Zeitgradienten der Sichterdrehzahl zu verringern ist.
Schließlich kann auch auf die zum Vorbunker 2 zurückge
führte Grießemenge 5 zurückgegriffen werden, wobei dann
die Frischgutmenge bei negativem Zeitgradienten der
Grießemenge erhöht und bei positivem Zeitgradienten der
Grießemenge verringert wird.
Alle oben genannten Regelungen können wahlweise mitein
ander kombiniert werden, wobei die Änderungsgröße für
die zuzuführende Frischgutmenge durch eine summierende
Gewichtung aller mitwirkenden Regelungsbedingungen er
folgt.
Dies bedeutet, daß z. B. die Frischgutaufgabeerhöhung
umso größer ausfällt, je mehr Bedingungen, die eine
Erhöhung der Frischgutmenge hervorrufen können, erfüllt
sind. Sind gleichzeitig Bedingungen für eine Verringe
rung der Frischgutmenge erfüllt, so kann dies zu einer
Verminderung der Erhöhung bzw. sogar zu einer Absenkung
der Frischgutmenge führen. Der prozentuale Einfluß der
einzelnen Bedingungen auf die Festlegung der
Frischgutveränderung kann festgelegt werden. Dies be
deutet u. a., daß beispielsweise bei Erfüllung mehrerer
Bedingungen, die zu einer Erhöhung der Frischgutmenge
führen, evtl. keine Erhöhung bzw. sogar eine
Verringerung erfolgt, wenn eine sehr hoch gewichtete
Bedingung zur Verringerung der Frischgutmenge erfüllt
ist.
Das erfindungsgemäße Regelungsverfahren bewirkt insbe
sondere eine Verminderung der Schwankungen in der Korn
größenverteilung des Aufgabegutes der Gutbettwalzen
mühle, eine Vermeidung von Vibrationen, eine Erhöhung
der Durchsatzleistung sowie eine Verminderung des spe
zifischen Arbeitsbedarfs der Gutbettwalzenmühle. Zudem
wird das Anfahrverhalten der Mahlanlage mit diesem
Regelungsverfahren deutlich verbessert.
Claims (8)
1. Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführen
den Gutmenge in Abhängigkeit des Absolutwertes des
Bunkerfüllstandes, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bunkerfüllstand innerhalb eines Arbeitsbereiches ge
halten wird, dessen unterer Grenzwert oberhalb des
jenigen Minimal-Füllstandswertes liegt, bei dem eine
Entmischung des im Bunker befindlichen Gutes ein
tritt und dessen oberer Grenzwert unterhalb desjeni
gen Maximal-Füllstandswertes liegt, bei dem die Ent
lüftung und/oder das Nachlaufen des im Bunker be
findlichen Gutes zum Auslauf des Bunkers beeinträch
tigt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Regelung der einem
Vorbunker einer Gutbettwalzenmühle zuzuführenden
Frischgutmenge, dadurch gekennzeichnet, daß der Mit
telwert der zugeführten Frischgutmenge während einer
Meßzeitspanne ermittelt wird, und die zuzuführende
Frischgutmenge auf diesen Mittelwert erhöht wird,
wenn der Bunkerfüllstand in einem unteren
Teilbereich des Arbeitsbereiches und der
Zeitgradient des Bunkerfüllstands positiv ist,
während die zuzuführende Frischgutmenge auf diesen
Mittelwert verringert wird, wenn der Bunkerfüllstand
in einem oberen Teilbereich des Arbeitsbereiches und
der Zeitgradient des Bunkerfüllstands negativ ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Änderung der zuzuführenden Gutmenge in Ab
hängigkeit des Zeitgradienten des Bunkerfüllstands
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Regelung der einem
Vorbunker einer Gutbettwalzenmühle zuzuführenden
Frischgutmenge, wobei die Weite des Spalts zwischen
den beiden Walzen der Gutbettwalzenmühle überwacht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Bunker zu
zuführende Frischgutmenge zusätzlich derart geregelt
wird, daß die Frischgutmenge bei positivem Zeitgra
dienten der Spaltweite erhöht und bei negativem
Zeitgradienten verringert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 zur Regelung der einem
Vorbunker einer Gutbettwalzenmühle zuzuführenden
Gutmenge, wobei der Hydraulikdruck, mit dem die bei
den Walzen der Gutbettwalzenmühle gegeneinander ge
drückt werden, veränderbar ist, dadurch gekennzeich
net, daß die dem Bunker zuzuführende Frischgutmenge
ferner derart geregelt wird, daß die Frischgutmenge
bei positivem Zeitgradienten des Hydraulikdrucks er
höht und bei negativem Zeitgradienten des Hydraulik
drucks verringert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 zur Regelung der einem
Vorbunker einer Gutbettwalzenmühle zuzuführenden
Frischgutmenge, wobei die in der Gutbettwalzenmühle
zerkleinerte Gutmenge einem Sichter zugeführt wird,
und wobei eine über die Sichterdrehzahl einstell
bare Grießemenge zur Gutbettwalzenmühle zurückge
führt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Vorbunker zuzu
führende Frischgutmenge derart geregelt wird, daß
die Frischgutmenge bei negativem Zeitgradienten der
Sichterdrehzahl erhöht und bei positivem Zeitgradi
enten der Sichterdrehzahl verringert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 zur Regelung der einem
Vorbunker einer Gutbettwalzenmühle zuzuführenden
Frischgutmenge, wobei die in der Gutbettwalzenmühle
zerkleinerte Gutmenge einem Sichter zugeführt wird,
und wobei eine über die Sichterdrehzahl einstellbare
Grießemenge zur Gutbettwalzenmühle zurückgeführt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Vorbunker zuzu
führende Frischgutmenge derart geregelt wird, daß
die Frischgutmenge bei negativem Zeitgradienten der
Grießemenge erhöht und bei positivem Zeitgradienten
der Grießemenge verringert wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Änderung
der zuzuführenden Frischgutmenge aus der Summe der
durch die einzelnen Regelungsbedingungen bewirkten
Änderungen der Frischgutmengen ergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4414367A DE4414367A1 (de) | 1994-04-25 | 1994-04-25 | Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführenden Gutmenge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4414367A DE4414367A1 (de) | 1994-04-25 | 1994-04-25 | Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführenden Gutmenge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4414367A1 true DE4414367A1 (de) | 1995-10-26 |
Family
ID=6516360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4414367A Withdrawn DE4414367A1 (de) | 1994-04-25 | 1994-04-25 | Verfahren zur Regelung der einem Bunker zuzuführenden Gutmenge |
Country Status (1)
Country | Link |
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