DE4411746C2 - Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden Draht - Google Patents
Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden DrahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung von Holz
werkstoffen und Pflanzen, aber auch weiteren, mit einem
rotierenden Draht durchdringungsfähigen Prüflingen.
Aus der Offenlegungsschrift DE-OS 35 01 841 ist ein Ver
fahren und eine Vorrichtung bekannt geworden, welches zur
Feststellung des inneren Zustandes von Bäumen oder Holz
bauteilen eine Nadel rotierend in Holz eindringen läßt,
wobei in Abhängigkeit von der Eindringtiefe der Eindring
widerstand gemessen wird. Das Verfahren und die Vorrich
tung sind dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelkopfdurch
messer größer als der Schaftdurchmesser der Nadel ist und
die Leistungsaufnahme des Rotations- und/oder des Vor
schubs der Nadel gemessen wird.
Die Auswertung der Offenlegungsschrift DE-OS 35 01 841 er
gibt ein Verfahren mit Meßnadeln, welche in der Vorschub- und
Eindringrichtung an den Nadelköpfen Schneiden- oder
Räumgeometrien so verwenden, daß beim Eindringen in einen
Holzprüfling eine Bohrung freigeräumt wird. Hierzu ist ein
Druck auf die Prüfnadel vom Schaftende her unabdingbar. So
kann zwar beim Eindringen in den Prüfling mit einer dem
Durchmesser des Schneid- oder Räumkopfes entsprechenden
Auflösung von Festigkeitsunterschieden im Holzprüfling
das an der verwendeten Meßnadel auftretende Drehmo
ment dadurch gemessen werden, daß man zum Beispiel den Mo
torstrom des Rotationsantriebes erfaßt, was seit langem
Stand der Technik und bekannt ist.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß durch den er
forderlichen Druck vom Nadelschaft auf den Schneid- oder
Räumkopf der Schaftdurchmesser der Meßnadel nicht beliebig
dünn gemacht werden kann. Ebenso setzt die wirtschaftliche
Fertigungsmöglichkeit der Meßnadelköpfe und ein notwendi
ges Übermaß von Nadelkopf zu Nadelschaft dem Nadelkopf
durchmesser ein nicht beliebig zu unterschreitendes Min
destmaß. Demzufolge sind die aufgrund des Verfahrens aus
der Offenlegungsschrift DE 35 01 841 A1 entwickelten und
im Markt befindlichen Geräte nicht nur sehr teuer, sondern
aufgrund des vorliegenden Konzeptes in ihrem Einsatz stark
beschränkt.
Der Nadelkopfdurchmesser beträgt etwa 3 mm, der Schaft
durchmesser ist ca. 1,5 mm. Diese praktisch ermittelten
erforderlichen Mindestmaße führen dazu, daß die Standard
eindringtiefen bei etwa 400 mm enden, wobei Spezialgeräte
für 1000 mm Eindringtiefe angeboten werden, welche dann
auch dickerer Spezialnadeln bedürfen. Ist schon bei leben
den Bäumen ein Meßbohrloch von 3 mm deshalb zu groß, weil
dadurch Infektionen und Schädlinge in dieses eindringen
können, so ist aufgrund der nach dem Verfahren anzuwenden
den Drehzahl von ca. 1500 U/min und dem anteiligen Spanen
auch das Verbreiten von Pilzsporen und Infektionen beson
ders beim Rückziehen der Meßnadel nach dem Meßvorgang beim
Eindringen zu befürchten. Allein aus diesem Grund ist das
vorgestellte Verfahren nach DE 35 01 841 A1 unter vielen
Baumsachverständigen nicht unumstritten.
Weiterhin erschwerend kommt hinzu, daß die bei diesem
Verfahren gewonnene Meßkurve beim Eindringen in einen zu
prüfenden Holzkörper nicht ohne umfassende Erfahrungen im
Umgang mit dem nach dem Verfahren entwickelten Vorrichtun
gen interpretiert werden kann, da prinzipiell Meßkurven
zacken und -ausschläge nicht eindeutige Ergebnisse ergeben
können. Bohrt man zum Beispiel in feuchtes, teilfestes
Holz, so kann der Bohrwiderstand den Widerstand in einem
gesunden Holzkörper übersteigen, was eine falsche Aussage
aufgrund der nach dem Verfahren gewonnenen Meßkurve zu
läßt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 40 04 242 A1 ist ein Ver
fahren bekannt, bei welchem sich ein angespitzter Draht
mit spiralig angeschliffener Spitze bei konstanter Dreh
zahl mit in Abhängigkeit von der Festigkeit des Prüflings
variabler Vortriebsgeschwindigkeit in den zu prüfenden
Werkstoff zieht, wobei die Eindringgeschwindigkeit in
Abhängigkeit von der Eindringtiefe gemessen wird. Dieses
Verfahren findet dann seine Grenzen, wenn die Nadelspitze
in eine Umgebung gelangt, wo ihr ein Ziehen unmöglich
wird, wie zum Beispiel in Faulholz. In diesem Fall soll
durch den geringen Unterschied zwischen Nadelkopf- und
Nadelschaftdurchmesser die elastische Drahttorsion beim
Eindringen in den Prüfling den weiteren Vortrieb bewirken.
Dadurch ist aber eine Messung zwischen weichem Prüfwerk
stoff und dem Austritt ins Freie kaum unterscheidbar.
Es ist aufgrund der erforderlichen schlanken Meßnadelspit
ze in dem Verfahren nach DE 40 04 242 A1 und den weiteren
vorgestellten technischen Abhängigkeiten nur mit gegenüber
dem ersten Verfahren ungenaueren Meßergebnissen zu rech
nen, wobei die Gefahr der Verteilung von Infektionen aus
kranken Holzwerkstoffen über den Nadelschaft in bisher ge
sunde Prüflingsbereiche durch einen nur geringfügig ver
größerten Schaftdurchmesser hinter der Meßnadelspitze auch
ebenfalls nicht unerheblich ist.
Auch bei dem Verfahren nach DE 40 04 242 A1 ist nur eine
Meßkurve beim Eindringen der Prüfnadel in den Prüfling aus
Holz zu gewinnen, welche durch die Wandreibung mit zuneh
mender Eindringlänge noch zusätzlich verfälscht wird.
Aus der JP-Abstr. 58-18165 (A) in Pat. Abstr. of JP, P
192, April 19, 1983, Vol. 7, No. 93, ist ebenfalls ein Ver
fahren bekannt, bei dem ein Bohrer mit Druck von hinten in
hölzerne Pfosten getrieben wird, wobei die Bohrschneiden
dabei in der Vorwärtsbewegung ein Bohrloch freischneiden.
Soweit erkennbar, wird hierbei ein gleichbleibender Druck
auf den Bohrerschaft ausgeübt, wodurch bei unterschiedli
cher Holzfestigkeit auch eine unterschiedliche Eindringge
geschwindigkeit der Bohrerspitze bewirkt wird. Diese Ge
schwindigkeitsdifferenzen werden als Maß für das verwit
tern von Jahresringmustern im Vergleich zu Referenzkurven
aus früheren Kurven als Meßwerte erfaßt, jedoch gleich
falls nur in der Eindringphase und mit einer relativen Un
genauigkeit aufgrund der zum Meßobjekt vergleichsweise
großen notwendigen Abmessung.
Aus der Zeitschrift ′′bauen mit holz′′, 12/90, S. 904, 906-908,
ist zwar der Begriff ′′Ausziehwiderstand′′ bekannt, die
dort vorgestellte Meßmethode verwendet jedoch eine Schrau
be, die auf der ganzen Einschraublänge mit Gewalt über
dreht wird. Der dabei gefunden Meßwert für die Überdreh
kraft muß dann mittels Eichkurve in eine angebliche Aus
ziehkraft umgerechnet werden. Zunächst erhält man nur ei
nen diskreten Meßwert je Einschraublänge für schon in die
sem Bereich nicht homogene Verhältnisse im Prüfling, was
durch das Vorhandensein von Früh- und Spätholz in jedem
Jahresring, welcher an jeder Stelle eines Baumes auch un
terschiedlich dick sein kann, schon erklärbar ist. Im
übrigen zeigen die der Veröffentlichung beigefügten Dia
gramme eine Streuung der dort aufgeführten Meßwerte, die
einer korrekten mathematisch-statistischen Auswertung
durch die Angabe von Regressionsgeraden mit den dort ein
getragenen Vertrauensbereichen schon deshalb widerspre
chen, weil eine mathematisch-statistische Prüfung der Ar
beitshypothesen die Korrelation als zu gering für eine
zuverlässige Auswertung ergeben muß. Ein Ausziehwiderstand
wird mit dieser Meßmethode sicherlich nicht gemessen.
Demnach besteht die Aufgabe, ein Prüfverfahren zu entwickeln,
das eine genaue und unverfälschte Aussage über den
inneren Zustand von Bäumen und Holzbauteilen zuläßt.
Im Patentanspruch 1 wird festgehalten, daß ein Verfahren
zur Prüfung des inneren Zustandes von Holzwerkstoffen und
Pflanzen angemeldet wird, bei dem ein vorne angespitzter
Draht mit einer nach rückwärts gerichteten Schneide im
Übergang vom angespitzten Draht zum normalen Drahtdurch
messer rotierend ohne zu spanen in den Prüfling eindringt,
wobei die Dichte und Festigkeit des Prüflings in Abhängig
keit von der Schneidkantenlage im Prüfling registriert
wird.
Das Verfahren ist laut Patentanspruch 1 dadurch gekenn
zeichnet, daß die angeschliffene Drahtspitze mit gerichte
ten, spiraligen Schleifrie
fen sich durch eine Rotation selbst mit einer frei vorgeb
baren Vortriebsgeschwindigkeit in den Prüfling zieht, wo
bei der Drahtvortrieb durch einen einstellbaren Brems- und
Vortriebsmechanismus gezielt gesteuert wird und der in den
Prüfling eingedrungene Draht mit einem einstellbaren Aus
ziehmechanismus wieder herausgezogen wird. Dabei wird der
beim Herausziehen bewirkte Schneidwiderstand an der dann
wirkenden Schneide gemessen.
Der Patentanspruch 1 reklamiert eine Verbesserung der nach
dem vorgestellten Verfahren zu erhaltenden Meßergebnisse,
indem die Meßsignale dadurch vergrößert werden, daß der
nach rückwärts gerichtete Schneidkantendurchmesser größer
als der eigentliche Drahtdurchmesser ist. Innerhalb eines
Bereiches in Abhängigkeit von der absoluten Größe der Meß
höhlung werden bei einer größer werdenden Differenz zwi
schen Prüfnadelschneidenradius und gleichbleibender Prüf
nadelspitzenlänge und -schaftdurchmesser stärkere Meßsig
nale erzeugt.
Der Patentanspruch 2 beinhaltet eine einfache Möglichkeit
zur Desinfektion der nach dem vorgestellten Verfahren zu
schaffenden, wenn auch kleinen Prüfhöhlung in einem Holz
prüfling dadurch, daß die Rotationsdrehzahl größer als
1.500 Umdrehungen je Minute ist und dadurch beim Drahtein
dringen eine Verkohlung oder Vergasung des Prüflingwerk
stoffes im Drahtbereich bewirkt wird. Außerdem wird eine
spanfreie Meßhöhlung erzielt und die Reibung zwischen
Prüfnadelschaft und Meßhöhlungswandung durch den verkohl
ten Prüflingswerkstoff herabgesetzt.
Der Patentanspruch 3 erlaubt die zweimalige Messung der
Festigkeit eines Prüflings bei einem Einstich, indem
zusätzlich zur Messung des Schneidwiderstandes beim Her
ausziehen der Prüfnadel auch die Verkohlungs- oder Ver
gasungsenergie beim Einziehen der Prüfnadel in den Prüf
ling gemessen wird. Durch diesen erhobenen Patentanspruch
ergibt sich eine zweifelsfreie Kontrolle der jeweiligen
ermittelten Festigkeiten über zwei unterschiedlich wirken
de Prüfnadel-Spitzengeometrien auf den Holzprüfling.
Eine reine Kontrollbeschädigung des Prüflings zur Bestä
tigung eines bestimmten Meßvorgangs kann unterbleiben, da
diese Bestätigung jeweils automatisch mit erfolgen wird.
Claims (3)
1. Verfahren zum Prüfen des inneren Zustandes von Holzwerk
stoffen und Pflanzen, bei dem ein vorne angespitzter Draht
mit einer Schneide im Übergang vom angespitztem Draht zum
normalen Drahtdurchmesser rotierend in den Prüfling ein
dringt, wobei die Dichte und Festigkeit des Prüflings in
Abhängigkeit von der Schneidenkantenlage im Prüfling regi
striert wird, wobei die angeschliffene Drahtspitze mit ge
richteten, spiraligen Schleifriefen sich durch die Rotation
selbst mit einer frei vorgebbaren Vortriebsgeschwindigkeit
in den Prüfling zieht,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Drahtvortrieb durch einen einstellbaren Brems- und Vortriebsmechanismus gezielt gesteuert wird,
- - daß der Schneidkantendurchmesser größer als der eigent liche Drahtdurchmesser ist,
- - daß der in den Prüfling eingedrungene Draht mit einem einstellbaren Ausziehmechanismus wieder herausgezogen wird,
- - und daß der beim Herausziehen bewirkte Schneidwiderstand an der dann wirkenden Schneide gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsdrehzahl des ein
ziehenden Drahtes größer als 1500 Umdrehungen je Minute
ist und dadurch beim Drahteindringen eine Verkohlung oder
Vergasung des Prüflingwerkstoffes im Drahtbereich bewirkt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Messung des Schneidwiderstandes beim
Herausziehen des Drahtes auch die Verkohlungs- oder Verga
sungsenergie beim Einziehen des Drahtes in den Prüfling
gemessen wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944411746 DE4411746C2 (de) | 1994-04-06 | 1994-04-06 | Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden Draht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944411746 DE4411746C2 (de) | 1994-04-06 | 1994-04-06 | Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden Draht |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4411746A1 DE4411746A1 (de) | 1995-10-12 |
DE4411746C2 true DE4411746C2 (de) | 1996-10-02 |
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ID=6514683
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944411746 Expired - Fee Related DE4411746C2 (de) | 1994-04-06 | 1994-04-06 | Verfahren zum Prüfen von Pflanzen und Holzwerkstoffen mit einem rotierenden Draht |
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DE (1) | DE4411746C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19907573A1 (de) * | 1999-02-23 | 2000-09-07 | Wenzel Juergen Michael | Werkzeug zur Untersuchung von Bäumen und Hölzern mit geteiltem Werkzeugkopf aus der Kombination eines Flachbohrers mit folgendem Nadelfräser |
DE19954144A1 (de) * | 1999-02-23 | 2001-06-07 | Wenzel Juergen Michael | Werkzeug zur Untersuchung von Bäumen und Hölzern mit geteiltem Werkzeugkopf aus Kombination eines Flachbohrers mit folgendem Nadelfräser |
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AUPN321595A0 (en) * | 1995-05-26 | 1995-06-22 | Curtin University Of Technology | Tool for measuring decay in wood |
DE19629283B4 (de) * | 1996-04-30 | 2004-07-08 | Wenzel, Jürgen-Michael, Dr.-Ing. | Holzkernbohrer |
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---|---|---|---|---|
DE3501841C2 (de) * | 1985-01-22 | 1994-04-14 | Kamm Willibald F G Dipl Ing | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des inneren Zustandes von Bäumen oder Holzbauteilen |
DE4004242A1 (de) * | 1990-02-12 | 1991-08-14 | Thorwald Dipl Ing Kipp | Verfahren und vorrichtung zum pruefen von holzquerschnitten |
-
1994
- 1994-04-06 DE DE19944411746 patent/DE4411746C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4411746A1 (de) | 1995-10-12 |
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