DE4410437A1 - Fertigschornstein - Google Patents
FertigschornsteinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fertigschornstein
entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffs des An
spruchs 1.
Schornsteine durchdringen im allgemeinen die Dachfläche
und ein Problem besteht in diesem Zusammenhang darin,
eine zuverlässige, witterungsbeständige, ein Eindringen
von Niederschlagswasser in die Dachstruktur entlang der
Außenseite des Schornsteins verhindernde Schornsteinein
fassung bzw. Schornsteinabdichtung bereitzustellen,
welche hinsichtlich der Ableitung von Niederschlagswas
ser ein Verbundsystem mit den umliegenden Dachziegeln
oder der sonstigen Dachdeckung bildet. Bekannt sind
Blei- oder Zinkumfassungsbleche, die an der Außenseite
des Schornsteins befestigt werden, einer geeigneten
Unterstützung bedürfen und Dachziegel, die an die Außen
seite des Schornsteins angrenzen, teilweise überdecken.
Die Einrichtung einer solchen Schornsteineinfassung ist
jedoch mit einem relativ hohen Maß an manueller Tätig
keit verbunden und es kann darüber hinaus die Zuverläs
sigkeit, insbesondere die Dichtungswirkung einer solchen
Schornsteineinfassung - im Zeitablauf gesehen - nicht
immer hinreichend sichergestellt werden. Die Folge sind
relativ häufige Instandsetzungsarbeiten.
Ein weiterer Nachteil dieser herkömmlichen Art einer
Schornsteineinfassung besteht in der werkstofflichen
Inhomogenität zwischen der Substanz des Schornsteins
bzw. dessen Elementen einerseits und der Einfassung
andererseits. Hinzu treten im Fall der klassischen
Ausbildung des Schornsteins aus Mauerwerk weitere werk
stoffliche Inhomogenitäten zwischen den Mauersteinen
einerseits und den diese verbindenden Fugenwerkstoffen
andererseits. Diese Inhomogenitäten bedingen ein unter
schiedliches Alterungs- und Verschleißverhalten insbe
sondere bei den, für einen Schornstein typischen, aus
dem Verbrennungsprozeß der Feuerungsanlage, jedoch auch
aus Umwelteinflüssen resultierenden Beanspruchungen, vor
allen Dingen thermischer und chemischer Art.
Bei Heizungsanlagen der Niedertemperaturtechnik bzw.
Brennwerttechnik gelangen die Abgase bekanntlich mit
relativ niedrigen Temperaturen in den Schornstein, so
daß in geeigneter Weise sichergestellt werden muß, daß
ein ausreichender Zug in Richtung auf die Schornstein
mündung hin gegeben ist und daß entweder kein Kondensat
anfällt oder anfallendes Kondensat in geeigneter Weise
und ohne den Zustand des Schornsteins zu beschädigen,
entsorgt werden kann.
Ein besonders vorteilhafter, im Bauwesen einsetzbarer
Werkstoff wird in der Gruppe der Geopolymer-Werkstoffe
gesehen, welche in zahlreichen Modifikationen, z. B.
geschäumt und ungeschäumt, einsetzbar sind und insbeson
dere im ungeschäumten Zustand im wesentlichen die Eigen
schaften keramischer Werkstoffe aufweisen, wobei jedoch
der für letztgenannte Werkstoffgruppe anlagen- und
energieintensive Brennprozeß entfällt, da diese Werk
stoffe in einer Form bei Temperaturen unter 100°C
aushärten. Bekannt sind diese Geopolymer-Werkstoffe
beispielsweise aus der DE 32 29 339 C2, der DE 33 03 409
C2 oder aus "Ceramic Matrix for Composites" (Ceram. Eng.
Sci. Proc., Seiten 835 bis 841). Diese bestehen in der
Ausgangsmischung aus einem Feststoffgemisch aus Oxiden
mit Gehalten von amorphem SiO₂ und Aluminiumoxid in
Verbindung mit einer wasserhaltigen amorphen, dispers
pulverförmigen Kieselsäure sowie Füllstoffen, wie z. B.
Schwerspat, Zirkonsand, Glimmer, Abfällen aus Bauxit
schmelze, Basaltmehl, Quarz, Feldspat, Granitbruch usw.
sowie einer wäßrigen kalialkalischen Kaliumsilikatlö
sung. Die aus diesen Komponenten bestehende Masse kann
in eine Form eingebracht werden und in dieser aushärten.
Unter Einsatz eines beispielsweise Sauerstoff abspalten
den Schäumungsmittels kann das auf diese Weise herge
stellte Bauteil auch als Schaumstoffteil ausgebildet
werden. Von besonderem Vorteil ist bei diesen Werkstof
fen auch, daß deren Dichte in weiten Grenzen variierbar
ist und insbesondere unter Berücksichtigung der stati
schen Tragfähigkeit gewählt werden kann, so daß aus
diesem Werkstoff hergestellte Bauteile trotz relativ
großer Abmessungen bauseitig noch einfach handhabbar
sind, insbesondere nicht des Einsatzes eines relativ
schweren Hebezeuges bedürfen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Fertigschorn
stein der eingangs bezeichneten Art mit Hinblick auf
seine Gebrauchseigenschaften wie Beständigkeit gegenüber
Umgebungseinflüssen, Montagefreundlichkeit und Zuverläs
sigkeit hin auszugestalten. Gelöst ist dies bei einem
gattungsgemäßen Fertigschornstein durch die Merkmale des
Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
Erfindungswesentlich ist hiernach, daß zumindest ein
Schornsteinelement außenseitig vollständig von Profil
teilen umgeben ist, die zum Zusammenwirken mit angren
zenden Dachziegeln oder sonstigen Dachbedeckungselementen
bestimmt und ausgestaltet sind. Die Profilteile stehen
in flüssigkeitsdichter Verbindung mit der Außenseite des
Schornsteinelements und sind insbesondere im Oberflä
chenbereich dahingehend gestaltet, daß sie mit den
angrenzenden Dachziegeln ein zusammenhängendes System
zur Ableitung von Niederschlagswasser bilden. Die Profil
teile erstrecken sich in einer Ebene, welche dem Nei
gungswinkel der Dachfläche gegenüber einer Horizontal
ebene entspricht und können werkseitig - falls dieser
Neigungswinkel bekannt ist - an das Schornsteinelement
angesetzt sein. Es können die Profilteile jedoch auch
bauseitig mit dem Schornsteinelement verbunden werden.
Aufgrund der weitgehenden Vorfertigung dieser Schorn
steineinfassung ergibt sich eine bedeutende Einsparung
an manuellen Tätigkeiten, die ansonsten mit der Bereit
stellung einer für Niederschlagswasser zuverlässig
dichtenden Schornsteineinfassung verbunden sind. Ent
sprechend dem Neigungswinkel der Dachfläche kann sich
das System der Profilteile auch über zwei Schornstein
elemente erstrecken.
Die Schornsteinelemente und die Profilteile sind ent
sprechend den Merkmalen des Anspruchs 2 werkstofflich
gleich ausgebildet. Auf diese Weise entfallen Unter
schiede im Alterungs- und Verschleißverhalten der Profil
teile einerseits und der Schornsteinelemente anderer
seits. Der Fertigschornstein kann somit als werkstoff
lich homogenes Teil angesehen werden, welches auch die
Profilteile und damit die Schornsteineinfassung mit
umfaßt.
Die Schornsteinelemente und die Profilteile bestehen
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 3 aus einem
anorganischen Schaumwerkstoff und sind stoffhomogen
miteinander verklebt. Das erfindungsgemäße Prinzip,
wonach weitestgehende stoffliche Homogenität der gesam
ten Schornsteinstruktur angestrebt wird, kommt insbeson
dere auch in der Wahl des Klebstoffs zum Ausdruck, über
welchen die Schornsteinelemente mit den Profilteilen in
einer flüssigkeitsdichten Verbindung stehen. Es können
beliebige anorganische Schaumwerkstoffe beispielsweise
auf der Basis von Beton, insbesondere Leichtbeton, Ver
wendung finden. Die Dichte dieser anorganischen Schaum
werkstoffe kann entsprechend der zu erwartenden stati
schen Belastung gewählt werden, wobei im Bedarfsfall der
Schaumwerkstoff auch unter Verwendung üblicher Armie
rungselemente eingesetzt werden kann.
Vorzugsweise bestehen sowohl die Schornsteinelemente als
auch die genannten Profilteile entsprechend den Merkma
len des Anspruchs 4 aus einem Geopolymer-Werkstoff, der
sowohl geschäumt als auch ungeschäumt, armiert oder auch
unarmiert zum Einsatz kommen kann. Die Innenseiten,
insbesondere die den zentralen Kanal begrenzenden Flä
chen, können im Bedarfsfall mit einer besonderen Beschich
tung überzogen sein, um die Widerstandsfähigkeit dieses
Werkstoffs gegenüber Umgebungseinflüssen, insbesondere
sauren Kondensaten, noch weiter zu verbessern.
Die Merkmale des Anspruchs 5 sind auf eine sehr weitge
hende Vorfertigung des Schornsteinelements gerichtet,
welches hiernach mit den Profilteilen ein einstückiges
Bauteil bildet. Nachdem Geopolymer-Werkstoffe durch
Gießen in einfachster Weise verarbeitbar, insbesondere
gestaltbar sind, bereitet die Herstellung eines solchen
Schornsteinelements keine Probleme.
Das Abschlußprofil für das oberste Schornsteinelement
entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 6 kann ober
seitig zylindrisch oder auch sphärisch ausgebildet sein,
um ein rasches Ablaufen bzw. Abtropfen von Niederschlags
wasser sicherzustellen. Es besteht vorzugsweise aus
einem, den Werkstoff der Schornsteinelemente entspre
chenden Werkstoff und ist ebenfalls stoffhomogen mit
diesen verklebt. Eine stoffhomogene Verklebung bei
Geopolymer-Werkstoffen kann unter Verwendung eines unge
schäumten Geopolymer-Werkstoffs als Klebstoff durchge
führt werden, so daß im Ergebnis der Fertigschornstein
werkstofflich völlig homogen ist.
Wesensmerkmal eines Schornsteinkopfes gemäß Anspruch 7
ist eine Abdeckhaube, die aus einem anorganischen
Schaumwerkstoff besteht und unter Belassung eines aus
reichenden Abströmquerschnittes für die Abgase den
Mündungsbereich des obersten Schornsteinelementes über
deckt. Die Abdeckhaube dient zum einen der Verhinderung
eines Eindringens von Niederschlägen in den Schornstein.
Aufgrund ihrer Ausbildung aus einem Schaumwerkstoff
hingegen ist auf diese Weise eine weitestgehende wärme
gedämmte Führung der Abgase gegeben, welche somit eine
wesentliche Abkühlung erst nach einem horizontalen
Austreten aus dem Zwischenraum zwischen der Abdeckhaube
und dem Mündungsbereich des obersten Schornsteinelemen
tes erfahren. Auf diese Weise kann ein Beitrag zur
Vermeidung von Kondensatbildung innerhalb des Schorn
steins geleistet werden.
Die Merkmale des Anspruchs 8 sind auf die weitere Ausge
staltung der Abdeckhaube, insbesondere deren Oberseite,
jedoch auch deren Grundfläche relativ zu derjenigen des
Schornsteinelements gerichtet. Angestrebt wird auf diese
Weise, daß auftreffendes Niederschlagswasser allseitig
von der Abdeckhaube abtropfen kann, ohne in das Schorn
steinelement gelangen zu können.
Die Merkmale der Ansprüche 10 und 11 sind auf die weite
re Ausgestaltung des Fertigschornsteins mit Hinblick auf
eine Verwendung bei Heizungsanlagen der Niedertempera
tur- oder Brennwerttechnik hin gerichtet. Das innerhalb
des Schornsteinelements geführte Abgasrohr besteht
vorzugsweise aus Edelstahl oder Aluminium, weist an
seinem oberseitigen Ende einen trichterartig erweiterten
Abschnitt auf und kann über diesen Abschnitt auf der
Schornsteinwandung, insbesondere der Wandung des ober
sten Schornsteinelements aufgelagert sein. Das Abgasrohr
ist innerhalb der Schornsteinelemente unter Belassung
eines dieses ringartig umgebenden Spaltes angeordnet,
der eine Hinterlüftung bildet und gleichzeitig die
Wärmedämmeigenschaften der gesamten Schornsteinstruktur
weiter verbessert.
Die Merkmale des Anspruchs 12 sind auf die Gestaltung
der Strömungswege des Abgases im Bereich der Abdeckhaube
gerichtet, welche hier einem geringstmöglichen Druckver
lust unterliegen sollen. Auch diese Ausgestaltung trägt
zur Verbesserung der Eignung des erfindungsgemäßen
Schornsteins bei Anlagen der Niedertemperaturtechnik
bei, da der Schornstein mit geringstmöglichen Abgastem
peraturen betrieben werden kann.
Die Abdeckhaube besteht entsprechend den Merkmalen des
Anspruchs 13 vorzugsweise aus einem Werkstoff, der
demjenigen der Schornsteinelemente im übrigen ent
spricht. Der gesamte Schornstein ist somit durch eine
werkstofflich weitestgehende Homogenität gekennzeichnet.
Die Abdeckhaube besteht hiermit ebenso wie die Schorn
steinelemente im übrigen aus einem Geopolymer-Schaum
werkstoff. Gegebenenfalls kann die Abdeckhaube sogar
über Stützen aus einem anorganischen Schaumwerkstoff,
insbesondere einem Geopolymer-Werkstoff, unter Umständen
in armierter Form an dem obersten Schornsteinelement
befestigt sein.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene perspektivische
Darstellung des oberen Bereichs eines Schornsteins;
Fig. 2 eine Darstellung einer anderen Ausführungsform
des oberen Bereichs eines Schornsteins im Axialschnitt.
Fig. 1 zeigt den oberen Bereich eines Schornsteins 1,
der aus einzelnen, stirnseitig aneinandergesetzten, im
Querschnitt quadratischen Schornsteinelementen 2, 3
besteht. Die Schornsteinelemente 2, 3 bestehen aus einem
Geopolymer-Schaumwerkstoff und umschließen einen im
Querschnitt wiederum quadratischen Kanal 4, der im
einfachsten Fall unmittelbar als Rauchgasleitung benutzt
werden kann oder in den - entsprechend der Art der
angeschlossenen Feuerungsanlage bzw. dem Zustand der
Rauchgase - auch ein beispielsweise aus Edelstahl beste
hendes Rauchgasrohr eingesetzt sein kann. Die Innensei
ten des Kanals 4 sind zweckmäßigerweise mit einer gas-
und flüssigkeitsdichten Beschichtung, z. B. einer Glasur
überzogen, welche gegenüber eventuellen, innerhalb des
Kanals 4 anfallenden sauren Kondensaten beständig ist.
Anwendung finden kann der Erfindungsgegenstand naturge
mäß auch bei mehrzügigen Schornsteinen.
Den oberen Abschluß des Schornsteins 1 bildet ein Ab
schlußprofil 5, welches wiederum aus einem Geopolymer-
Werkstoff besteht und im peripheren Bereich die Segmente
2, 3 gleichmäßig überragt. Das vorzugsweise aus kompak
tem, d. h. ungeschäumtem Geopolymer-Werkstoff bestehende
Abschlußprofil 5 weist abgeschrägte, hier abgerundete
Seitenflächen 6 auf, welche ein Abtropfen bzw. Abfließen
von Niederschlägen erleichtern.
Die Schornsteinelemente 2, 3 sind unter Verwendung eines
geschäumten oder auch eines ungeschäumten Geopolymer-
Werkstoffs miteinander verklebt und in gleicher Weise
steht auch das Abschlußprofil 5 mit dem obersten Schorn
steinelement 2 in Verbindung. Auf diese Weise ergibt
sich eine stofflich homogene Schornsteinstruktur, so daß
die baulichen Probleme, die sich bei herkömmlichen,
gemauerten Schornsteinen aus dem unterschiedlichen
Alterungs- und Verschleißverhalten von Mauersteinen
einerseits und Mörtel andererseits ergeben, vermieden
werden. Die Außenseiten der Schornsteinelemente 2, 3
können im Bedarfsfall mit einer dekorativ wirkenden
Beschichtung überzogen sein.
Mit 7, 8 sind Profilteile bezeichnet, die sich unter
einem Neigungswinkel 9 entlang der Seiten 10 des Schorn
steinelements 3 erstrecken. Der Neigungswinkel 9 ent
spricht dem Neigungswinkel des Daches, dessen Fläche
durch den Schornstein 1 durchdrungen wird. Die Profil
teile 7, 8 bestehen ebenfalls aus einem Geopolymer-
Schaumwerkstoff und sind unter Verwendung eines Geo
polymer-Werkstoffs mit dem Element 3 verklebt, so daß
auch insoweit stoffliche Homogenität besteht. Mit 11 ist
die sich streifenartig entsprechend dem Neigungswinkel
9 um das Schornsteinelement 3 herum erstreckende Klebe
fläche bezeichnet.
Die Profilteile 7, 8 sind auf ihrer Oberseite 12 an das
Profil der im Rahmen des Daches verwendeten Dachziegel
angepaßt und es bildet das Profil dieser Oberseite 12
mit den angrenzenden Dachziegeln somit ein, einen ein
wandfreien Abfluß von Niederschlagwasser ermöglichendes
einheitliches System. Zeichnerisch nicht dargestellt
sind die Profilteile, die sich auf den einander gegen
überliegenden Seiten 13 des Elementes 3 befinden. Diese
sind wiederum in gleicher Weise an das Profil der einge
setzten Dachziegel angepaßt und bilden ebenfalls mit den
Dachziegeln ein funktionell einheitliches System zur
Abführung von Niederschlagswasser.
Die Profilteile 7, 8 können werkseitig bereits an das
Schornsteinelement 3 angesetzt werden, falls der Nei
gungswinkel 9 bekannt ist. Die Profilteile können jedoch
auch bauseitig an das Element 3 angeklebt werden, wobei
aufgrund der stofflichen Ausbildung der Profilteile ein
bauseitiges Zuschneiden auf die benötigten, an den
Schornstein 1 angepaßten Abmessungen möglich ist. Von
besonderem Vorteil ist in diesem Zusammenhang auch, daß
aufgrund der werkstofflichen Eigenschaften der Profil
teile diese zwecks Bildung einer den Schornstein 1, hier
das Schornsteinelement 3 dichtend umgebenden Einfassung
auch bauseitig an ihren gegenseitigen Kontaktflächen
dichtend miteinander verklebt werden können, und zwar
wiederum unter Verwendung eines Geopolymer-Werkstoffs.
Im Ergebnis steht auf diese Weise ein, mit einer stoff
lich homogenen, montagemäßig sehr einfach handhabbaren
und in besonders zuverlässiger Weise flüssigkeitsdichten
Einfassung versehener Schornstein 1 zur Verfügung, wobei
die Einfassung in besonderer Weise an die jeweils einge
setzten Dachziegel angepaßt ist und in einer, einen
einwandfreien sowie unbehinderten Abfluß von Nieder
schlagswasser ermöglichenden Weise einsetzbar ist.
Weiter von Vorteil ist die Widerstandsfähigkeit des
Geopolymer-Werkstoffs gegenüber Umgebungseinflüssen
aller Art, da dieser Werkstoff insoweit keramischen
Werkstoffen ähnlich ist.
Nachdem die einzelnen Schornsteinelemente 2, 3 aus
geschäumtem Geopolymer-Werkstoff oder auch aus einem
sonstigen anorganischen Schaumwerkstoff bestehen können,
weisen diese ein hohes Maß an Wärmedämmung auf, so daß
Wärmeverluste der innerhalb des Schornsteins aufsteigen
den Gase in Grenzen gehalten werden. Dies bedeutet, daß
insoweit günstige Voraussetzungen für eine Verwendung
eines solchen Schornsteins bei Heizungssystemen der
sogenannten Niedertemperaturtechnik bestehen. Fig. 2
zeigt demzufolge einen Schornsteinaufbau, der speziell
an diese Technik angepaßt ist, wobei Funktionselemente,
die mit denjenigen der Fig. 1 übereinstimmen, entspre
chend beziffert sind. Dieser Schornstein ist gleicherma
ßen wie der in Fig. 1 gezeigte mit Profilteilen verse
hen, welche der Herstellung einer dichtenden Verbindung
der angrenzenden Dachfläche dienen. Auf eine wiederholte
Darstellung dieser Profilteile ist jedoch verzichtet
worden.
Wesensmerkmal des in Fig. 2 gezeigten Schornsteins ist,
daß dessen innen verlaufender Kanal 14 im Bereich des
obersten Schornsteinelements 2 in einer trichterartig
erweiterten Mündung 15 endet. Diese Mündung 15 kann
derart beschaffen sein, daß deren Wandungen - in einem
Axialschnitt gesehen - die Gestalt eines Rotationshyper
boloids oder eines vergleichbaren, bezüglich der Achse
16 rotationssymmetrischen Körpers aufweisen, wobei glei
chermaßen auch eine rein konische Erweiterung in Be
tracht kommt. Das Schornsteinelement 2 besteht in glei
cher Weise wie diejenigen der Fig. 1 aus einem Geopoly
mer-Schaumwerkstoff oder einem vergleichbaren anorgani
schen Schaumwerkstoff und kann im Oberflächenbereich
insbesondere des Kanals 14 mit einer säurefesten Be
schichtung versehen sein.
Der Querschnitt des Kanals 14 kann quadratisch, recht
eckig, kreisförmig oder auch oval ausgebildet sein.
Bevorzugt wird eine Kreisform.
Mit 17 ist ein, innerhalb des Kanals 14 unter Belassung
eines ringartigen Spaltes 18 angeordnetes, sich in
Richtung der Achse 16 erstreckendes Abgasrohr bezeichnet,
welches aus Edelstahl bestehen kann. Das Abgasrohr 17
weist einen oberen Abschnitt 19 auf, der wiederum eine
trichterartige Erweiterung aufweist und an seinem äuße
ren Ende, nämlich an der Stelle 20 unmittelbar auf dem
zugekehrten Teil des Schornsteinelements 2 aufliegt. Die
Geometrie dieses trichterartigen Abschnitts 19 kann
derjenigen der Mündung 15 ähnlich ausgebildet sein.
Mit 21 ist eine Abdeckhaube bezeichnet, die wiederum aus
einem Geopolymer-Schaumwerkstoff oder einem, den Werk
stoff der Schornsteinelemente 2 entsprechenden anorgani
schen Schaumwerkstoff besteht und im Umfangsbereich über
Stäbe 22, die vorzugsweise aus Edelstahl bestehen, in
geeigneter Weise an dem Schornsteinelement 2 abgestützt
ist. Wesentlich ist, daß die Oberseite der Abdeckhaube
21 eine pilzartige oder eine sonstige, ausgehend von
einem höchsten Punkt 23 allseitig abfallende Gestaltung
aufweist und seitlich das Schornsteinelement 2 deutlich
überragt. Soweit diese Bedingungen erfüllt sind, kann
die Oberseite beispielsweise auch kegelartig ausgebildet
sein.
Wesentlich ist ferner, daß die Unterseite der Abdeckhau
be derart beschaffen ist, daß sich ein möglichst strö
mungsgünstiger Verlauf der aus dem Abgasrohr 17 in
Richtung der Pfeile 24 rotationssymmetrisch abströmenden
Rauchgase ergibt. Dies wird dadurch erreicht, daß die
Unterseite einen tiefsten, auf der Achse 16 gelegenen
Punkt 25 aufweist, wobei ausgehend von diesem Punkt die
Krümmung der Unterseite wenigstens teilweise ähnlich
derjenigen des Mündungsbereichs des Abgasrohrs 17 ausge
bildet ist. Wesentlich ist insoweit noch, daß in jedem
Fall die Außenkanten 26 der Abdeckhaube 21 nach unten
ragende Tropfkanten bilden. Im Bedarfsfall kann die
Unterseite zusätzlich mit einer säurefesten Beschichtung
überzogen sein.
Diese besondere Ausbildung eines Schornsteinkopfes
bringt zum einen den Vorteil mit sich, daß Nieder
schlagswasser, welches auf die Abdeckhaube 21 trifft,
ausgehend von dem Punkt 23 in allen Richtungen unbehin
dert ablaufen und an der Außenkante 26 abtropfen kann.
Die Gestaltung der Unterseite bildet in Verbindung mit
der Querschnittsgestaltung des zugekehrten Mündungsbe
reichs des Abgasrohres einen strömungsgünstigen Quer
schnittsverlauf. Schließlich geht von der Abdeckhaube 21
eine wärmedämmende und wärmespeichernde Wirkung aus, so
daß ein Wesensmerkmal eines in diesem Sinne ausgerüste
ten Schornsteines einschließlich des Schornsteinkopfes
in einer weitestgehend wärmegedämmten Führung der Abgase
besteht und sich auf diese Weise eine besondere Eignung
für eine Verwendung im Rahmen der Niedertemperaturtech
nik ergibt. Indem die aufsteigenden Gase somit weitest
gehend vor Wärmeverlusten geschützt geführt sind, wird
gleichzeitig der Bildung von Kondensaten entgegenge
wirkt.
Eine weitere Verbesserung insbesondere der Wärmespei
cherfähigkeit kann auch dadurch erreicht werden, daß die
Abdeckhaube 21 aus einem keramischen Schaumwerkstoff
besteht.
Claims (13)
1. Fertigschornstein, bestehend aus einzelnen, stirnsei
tig aneinandergesetzten Schornsteinelementen (2, 3),
die einen zentralen Kanal (4) umgeben, gekennzeichnet
durch im Bereich wenigstens eines Schornsteinelements
(3) außenseitig angeordnete, dieses in einer, dem
Neigungswinkel (9) einer Dachfläche gegenüber einer
Horizontalebene entsprechenden Ebene umgebende Pro
filteile (7, 8), die zum formschlüssigen Zusammenwir
ken mit Dachziegeln oder sonstigen Dachbedeckungs
elementen bestimmt und ausgestaltet sind.
2. Fertigschornstein nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schornsteinelemente (2, 3) und die
Profilteile (7, 8) werkstofflich gleich ausgebildet
sind.
3. Fertigschornstein nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schornsteinelemente (2, 3) und die
Profilteile (7, 8) aus einem anorganischen Schaumwerk
stoff bestehen und stoffhomogen miteinander und mit
den Schornsteinelementen (2, 3) verklebt sind.
4. Fertigschornstein nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schornsteinelemente (2, 3) und die Profilteile (7, 8)
aus einem Geopolymer-Werkstoff bestehen.
5. Fertigschornstein nach einem der Ansprüche 1, 2 oder
4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schornsteinelement
(3) einstückig mit den Profilteilen (7, 8) ausgebildet
ist.
6. Fertigschornstein nach Anspruch 4 oder 5, gekenn
zeichnet durch ein Abschlußprofil (5) für das oberste
Schornsteinelement (2), welches vorzugsweise aus
einem Geopolymer-Werkstoff besteht und stoffhomogen
mit dem Schornsteinelement (2) verklebt ist.
7. Fertigschornstein nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das oberste Schornsteinelement (2) einen gegen über seiner Achse (16) trichterartig erweiterten Mündungsbereich aufweist,
- - daß an dem Schornsteinelement (2) eine Abdeckhaube (21) angebracht ist, die aus einem anorganischen Schaumwerkstoff besteht.
8. Fertigschornstein nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß die Abdeckhaube (21) eine Oberseite aufweist, die ausgehend von einem höchsten Punkt (23) allseitig abfällt und
- - daß die Außenkante (26) das Schornsteinelement (2) seitlich allseitig überragt.
9. Fertigschornstein nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Außenkante (26) eine zur Unterseite
hin vorspringende Tropfkante aufweist.
10. Fertigschornstein nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
- - daß innerhalb der Schornsteinelemente (2, 3) - sich in deren Achsrichtung erstreckend - unter Belassung eines dieses umgebenden Spaltes (18) ein Abgasrohr (17) angeordnet ist,
- - daß das Abgasrohr (17) oberseitig in einem trich terartig erweiterten Abschnitt (19) endet.
11. Fertigschornstein nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abgasrohr aus Edelstahl oder Alumi
nium besteht.
12. Fertigschornstein nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Unterseite der Abdeckhaube (21) ausgehend von einem tiefsten, auf der Achse (16) gelegenen Punkt (25) eine Oberflächengestaltung aufweist, die - in einem Axialschnitt gesehen - den zugekehrten Oberflächen des Schornsteinelements (2) und/oder des Abschnitts (19) des Abgasrohres (17) zumindest ähnlich ist.
13. Fertigschornstein nach einem der vorangegangenen
Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Abdeckhaube (21) werkstoffgleich mit den Schornsteinelementen (2, 3) ausgebildet ist und
- - daß die Abdeckhaube (21) über Stützen (22) mit dem obersten Schornsteinelement (2) in Verbindung steht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9416356U DE9416356U1 (de) | 1993-09-10 | 1994-03-25 | Fertigschornstein |
DE4410437A DE4410437A1 (de) | 1993-09-10 | 1994-03-25 | Fertigschornstein |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE4330763 | 1993-09-10 | ||
DE4410437A DE4410437A1 (de) | 1993-09-10 | 1994-03-25 | Fertigschornstein |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4410437A1 true DE4410437A1 (de) | 1995-03-16 |
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ID=6497404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4410437A Withdrawn DE4410437A1 (de) | 1993-09-10 | 1994-03-25 | Fertigschornstein |
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1994
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