DE4409547A1 - Kühlanlage für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges mit einem Thermostatventil, das ein elektrisch beheizbares Dehnstoffelement enthält - Google Patents
Kühlanlage für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges mit einem Thermostatventil, das ein elektrisch beheizbares Dehnstoffelement enthältInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kühlanlage für einen Verbrennungs
motor eines Kraftfahrzeuges mit einem Kühler und einem Thermo
statventil, das eine Strömung eines Kühlmittels zwischen dem
Verbrennungsmotor und dem Kühler derart regelt, daß während ei
ner Warmlaufphase das von dem Verbrennungsmotor kommende Kühl
mittel im wesentlichen unter Umgehen des Kühlers durch einen
Kurzschluß hindurch zu dem Verbrennungsmotor zurückströmt, daß
während einer Betriebsphase in einem Mischbetrieb das von dem
Verbrennungsmotor kommende Kühlmittel teilweise durch den Küh
ler hindurch und teilweise durch den Kurzschluß hindurch zu dem
Verbrennungsmotor zurückströmt, und daß in einer weiteren Be
triebsphase in einem Kühlbetrieb das von dem Verbrennungsmotor
kommende Kühlmittel im wesentlichen durch den Kühler hindurch
zum Verbrennungsmotor zurückströmt, wobei das Thermostatventil,
dessen Arbeitsbereich für den Mischbetrieb mittels Auslegung
des Dehnstoffelementes auf eine vorbestimmte Temperatur fest
gelegt ist, ein elektrisch beheizbares Dehnstoffelement
enthält, das zum Vergrößern des Öffnungsquerschnittes gegenüber
einer durch die Temperatur des Kühlmittels bedingten Stellung
mittels einer Steuerung mit elektrischer Energie versorgbar
ist, die Betriebsdaten des Verbrennungsmotors erhält und die
abhängig von diesen Betriebsdaten die Zufuhr von elektrischer
Energie zu dem Dehnstoffelement steuert, um den Arbeitsbereich
des Thermostatventils vom Mischbetrieb hin zum Kühlbetrieb und
zurück zuverlagern.
Bei einer bekannten Kühlanlage (DE 30 18 682 A1) ist in einem
Dehnstoffelement eines Thermostatventils ein elektrischer Heiz
widerstand angeordnet, dem elektrische Energie durch einen sta
tionär gehaltenen Arbeitskolben hindurch zuführbar ist. Die Zu
fuhr der elektrischen Energie erfolgt über eine Regeleinrich
tung, um die von dem Thermostatventil eingeregelte Kühlmittel
temperatur besser als bei einem normalen Thermostatventil kon
stant halten zu können, d. h. um eine Korrektur vorzunehmen und
die Regelintervalle zu verkürzen. Hierzu wird die IST-Kühlmit
teltemperatur gemessen und mit einem vorgegebenen oberen und
mit einem vorgegebenen unteren Temperaturwert verglichen. Wird
der obere Temperaturwert erreicht, so wird der Heizwiderstand
mit elektrischer Energie versorgt, so daß das Thermostatventil
weiter öffnet, um eine erhöhte Kühlleistung und damit eine Ab
senkung der IST-Kühlmitteltemperatur zu erreichen. Sinkt die
IST-Kühlmitteltemperatur danach unter den unteren Temperatur
wert, so wird die Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Heiz
widerstand unterbrochen, so daß das Dehnstoffelement von dem
kälteren Kühlmittel abgekühlt wird. Dadurch wird der Ventil
querschnitt wieder verringert, so daß die IST-Kühlmitteltempe
ratur wieder ansteigt. Diese Regelspiele werden ständig wieder
holt, um eine Kühlmitteltemperatur von beispielsweise 95°C mög
lichst konstant einzuhalten.
Es ist auch bekannt (DE 37 05 232 A1), anstelle eines üblichen
Thermostatventils mit einem Dehnstoffelement ein mittels eines
Stellmotors regelbares Ventil vorzusehen. Bei einem Ausfüh
rungsbeispiel ist der Stellmotor ein thermostatisches Arbeits
element, dessen Gehäuse außerhalb des Ventilgehäuses stationär
angeordnet ist. Innerhalb des Ventilgehäuses befindet sich ein
Ventilkörper, der einen Hauptventilteller und einen Kurzschluß
ventilteller in der bei Thermostatventilen bekannten Anordnung
trägt. Der Arbeitskolben des als Stellmotor dienenden thermo
statischen Arbeitselementes ist mit dem Ventilkörper verbunden.
Das Gehäuse dieses thermostatischen Arbeitselementes erstreckt
sich quer zu einer zum Motor zurückführenden Kühlmittelleitung,
die um das Ventilgehäuse herumgeführt wird. Aus dieser Leitung
ragt das Gehäuse des Arbeitselementes heraus, das in diesem Be
reich mit einem Heizelement umgeben ist. Dieser Heizeinrichtung
ist eine Steuereinrichtung zugeordnet, der einzelne, beispiels
weise von Sensoren der Brennkraftmaschine erfaßte, Kennfeldgrö
ßen zugeführt werden. Als Kennfeldgrößen sollen außer der in
einer Vorlaufleitung erfaßten Kühlmitteltemperatur die Abgas
temperatur und/oder die Drehzahl und/oder das Drehmoment der
Brennkraftmaschine und/oder der Unterdruck im Saugrohr und/oder
eine Druckdifferenz in einer Unterdruckdose und/oder die Öltem
peratur o. dgl. erfaßt werden.
In einer nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung (P
42 33 913.8) ist ein elektrisch beheizbares Thermostatventil
für einen Kühlmittelkreislauf eines Verbrennungsmotors offen
bart. Bei diesem Thermostatventil ist das Gehäuse des Dehn
stoffelementes mit seinem einem Arbeitskolben gegenüberliegen
den Ende stationär gehalten und mit einem elektrischen Heizele
ment versehen. Der Arbeitskolben ist mit einem Kurzschlußven
tilteller und mit einem topfartig ausgebildeten Hauptventiltel
ler versehen, der käfigartig das Gehäuse des Dehnstoffelementes
umgibt und der einem Ventilsitz zugeordnet ist und mit einer
zusätzlichen Dichtstelle gegenüber dem Gehäuse des Dehnstoff
elementes oder einem dieses umgebenden Halterung abgedichtet
ist. Durch Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Heizelement
kann der üblichen, kühlmitteltemperaturabhängigen Regelung des
Thermostatventils eine zusätzliche Regelgröße überlagert wer
den, durch die das Hauptventil weiter geöffnet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Kühlanlage
der eingangs genannten Art eine möglichst einfach aufgebaute
Steuerung zu schaffen, die einerseits ein Senken des Kraft
stoffverbrauches und ein Verbessern der Abgaszusammensetzung
gestattet, jedoch andererseits die Betriebssicherheit und die
Leistungsabgabe des Verbrennungsmotors nicht beeinträchtigt.
Diese Aufgabe wird bei einer Kühlanlage der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Steuerung wenigstens drei parallel
geschaltete, jeweils einen IST-Wert mit einem vorgegebenen Wert
vergleichende und bei Überschreiten dieses vorgegebenen Wertes
die Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Dehnstoffelement
freigebende Vergleichsstufen enthält, die als eine die IST-Ge
schwindigkeit des Fahrzeuges mit einem vorgegebenen Geschwin
digkeitswert vergleichende Geschwindigkeits-Vergleichsstufe,
als eine den IST-Lastzustand des Verbrennungsmotors mit einem
vorgegebenen Lastzustands-Wert vergleichende Lastzustands-Ver
gleichsstufe und als eine die IST-Temperatur der vom Verbren
nungsmotor angesaugten Luft mit einem vorgegebenen Temperatur
wert vergleichende Ansaugluft-Temperatur-Vergleichsstufe ausge
bildet sind.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß einerseits durch die
von der Temperatur des Kühlmittels abhängige Funktion des Ther
mostatventils eine hohe Kühlmitteltemperatur und damit eine ho
he Motortemperatur eingeregelt werden, während gleichzeitig be
darfsorientiert mittels der Steuerung jeweils eine erhöhte
Kühlleistung zur Verfügung gestellt wird. Durch die erhöhte Mo
tortemperatur verringern sich beispielsweise Reibungen, so daß
die Leistungsaufnahme des Verbrennungsmotors geringer ist. Da
durch läßt sich der Kraftstoffverbrauch senken, während gleich
zeitig die Abgaszusammensetzung verbessert wird. Die Vergleichs
stufen sorgen dafür, daß dann, wenn eine erhöhte Kühlleistung
erwünscht wird, auf ein niedrigeres Temperaturniveau umgeschal
tet wird. Mittels der Geschwindigkeits-Vergleichsstufe wird
erreicht, daß bis zu bestimmten Richtgeschwindigkeiten der Ver
brauch minimiert und die Abgaszusammensetzung verbessert werden.
Mit der Lastzustands-Vergleichsstufe, die ab einem vorgegebenen
Lastzustand elektrische Energie der Heizeinrichtung des Dehn
stoffelementes zuführt, wird sichergestellt, daß die Leistungs
abgabe des Verbrennungsmotors nicht durch eine zu hohe Betriebs
temperatur reduziert wird, die nämlich zu einem verschlechterten
Füllungsgrad und damit zu einer verringerten Leistungsabgabe
führen könnte. Mittels der Ansaugluft-Temperaturvergleichsstufe
wird sichergestellt, daß beispielsweise bei langsamer Fahrt
oder in einem Stau die Ansauglufttemperatur nicht so stark an
steigt, daß auch bei einer relativ geringen Leistung des Ver
brennungsmotors ein ungenügendes Brennstoffgemisch zugeführt
wird, durch welches der Betrieb des Verbrennungsmotors gestört
werden könnte. Die drei Vergleichsstufen führen somit zu einer
relativ einfachen Steuerung, die dennoch in vorteilhafter Weise
die wesentlichsten Betriebszustände des Verbrennungsmotors und
des Fahrzeuges berücksichtigt und jeweils eine bedarfsorien
tierte Kühlung vorsieht.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Steue
rung eine die IST-Temperatur des Kühlmittels mit einer SOLL-
Temperatur vergleichende und bei unterhalb der SOLL-Temperatur
liegenden Werten der IST-Temperatur das Zuführen von elektri
scher Energie zu dem Dehnstoffelement sperrende Kühlmittel-
Temperatur-Vergleichsstufe enthält. Damit wird sichergestellt,
daß eine Steuerung der Kühlmitteltemperatur in Richtung zu ei
nem verringerten Temperaturniveau nur dann vorgenommen wird,
wenn eine Mindesttemperatur, d. h. die SOLL-Temperatur, bereits
erreicht ist.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung und
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Schemabild einer erfindungsgemäßen Kühlan
lage,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein für die erfindungsgemäße
Kühlanlage geeignetes Thermostatventil,
Fig. 3 ein Flußdiagramm einer für die erfindungsgemäße
Kühlanlage geeigneten Steuerung,
Fig. 4 einen Logikplan für eine Steuerung der Kühlanlage und
Fig. 5 den bei der erfindungsgemäßen Kühlanlage erreichten
Temperaturverlauf der Kühlmitteltemperatur.
Die in Fig. 1 dargestellte Kühlanlage für einen Verbrennungsmo
tor (10) enthält einen Kühlmittelkühler (11) , dem in üblicher
Weise ein Kühlgebläse (61) zugeordnet ist. Bei dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist das Kühlgebläse (61) mit einem
elektrischen Antriebsmotor (62) versehen, der ein- und aus
schaltbar ist und der in der Regel auch mit verschiedenen
Leistungsstufen betreibbar ist. Bei einer anderen Ausführungs
form ist das Kühlgebläse (61) über eine Flüssigkeitskupplung
mit dem Verbrennungsmotor (10) verbunden, deren Füllmenge
veränderbar ist, um das Kühlgebläse ein- und auszuschalten und
mit verschiedenen Leistungsstufen zu betreiben. Zwischen dem
Verbrennungsmotor (10) und dem Kühler (11) wird mittels einer
Kühlmittelpumpe (12) eine Strömung eines Kühlmittels erzeugt,
insbesondere eines mit einem Zusatz versetzten Wassers. Von dem
Verbrennungsmotor (10) führt über einen Motoraustritt (14) eine
Vorlaufleitung (13) zu dem Kühler (11) und von dem Kühler (11)
zurück zu dem Verbrennungsmotor (10) eine Rücklaufleitung. In
der Rücklaufleitung ist ein Thermostatventil (15) angeordnet,
dessen konkrete Gestaltung anhand von Fig. 2 noch erläutert
werden wird. Von der Leitung (13) zweigt eine Kurzschlußleitung
(16) zu dem Thermostatventil (15) ab.
Die Kühlanlage arbeitet im wesentlichen in drei Betriebsphasen.
In einer ersten Betriebsphase nach dem Start des Verbrennungs
motors (10), der sogenannten Warmlaufphase, ist das Thermostat
ventil (15) so eingestellt, daß die von dem Verbrennungsmotor
(10) kommende Kühlmittelströmung über die Kurzschlußleitung
(16) im wesentlichen vollständig zu dem Verbrennungsmotor (10)
zurückgeführt wird. In einer weiteren Betriebsphase arbeitet
die Kühlanlage im Mischbetrieb, d. h. das von dem Verbrennungs
motor (10) kommende Kühlmittel läuft teilweise durch den Kühler
(11) und teilweise über die Kurzschlußleitung (16) zurück zum
Verbrennungsmotor (10). In einer weiteren Betriebsphase arbei
tet die Kühlanlage im Kühlbetrieb, d. h. das von dem Verbren
nungsmotor (10) kommende Kühlmittel wird im wesentlichen voll
ständig durch den Kühler (11) hindurch zu dem Verbrennungsmotor
(10) zurückgeführt.
Wenn die Kühlanlage im Mischbetrieb arbeitet, kann sie durch
Zufuhr von elektrischer Energie über eine Leitung (17) zu dem
Thermostatventil in Richtung zu dem Kühlbetrieb verstellt oder
vollständig auf Kühlbetrieb umgeschaltet werden. Damit verrin
gert sich das Temperaturniveau des Kühlmittels. Wird danach die
Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Thermostatventil (15)
wieder unterbrochen, so kühlt das jetzt kühlere Kühlmittel das
Thermostatventil derart, daß es wieder seine Stellung für den
Mischbetrieb einnimmt, so daß die Kühlmitteltemperatur wieder
angehoben wird. Die Versorgung des Thermostatventils (15) mit
elektrischer Energie wird von einem Steuergerät (18) veranlaßt,
das mehrere Signale erhält und auswertet. An dem Motoraustritt
(14) ist ein Temperatursensor (19) angeordnet, der die IST-Tem
peratur des Kühlmittels erfaßt und in das Steuergerät (18) ein
gibt. In einem Sammler der Ansaugleitung des Verbrennungsmotors
(10) ist ein weiterer Temperatursensor (20) angeordnet, der die
Temperatur der Ansaugluft (Frischluft) erfaßt und in die Steu
ereinrichtung (18) eingibt. Ferner ist die Steuereinrichtung
(18) an eine bekannte elektronische Motorsteuerung (21) ange
schlossen, beispielsweise an eine unter dem Warenzeichen "Mo
tronik" von der Firma Robert Bosch AG vertriebene elektronische
Motorsteuerung. Diese Motorsteuerung (21) stellt Signale über
den Lastzustand des Verbrennungsmotors (10) zur Verfügung, die
jeweils von dem Verbrennungsverfahren (Ottoverfahren oder Die
selverfahren) des Verbrennungsmotors (10) abhängig sind, bei
spielsweise direkt oder indirekt von der Stellung einer Dros
selklappe im Ansaugrohr. Ferner stellt die Motorsteuerung (21)
Signale entsprechend der jeweiligen IST-Fahrgeschwindigkeit
eines mit dem Verbrennungsmotor und der Kühlanlage ausgerüste
ten Fahrzeuges zur Verfügung. Selbstverständlich ist es mög
lich, die Steuerung (18) mit ihren Funktionen in die elektroni
sche Motorsteuerung (21) zu integrieren, beispielsweise durch
Ablegen entsprechender Software.
Das in Fig. 2 dargestellte Thermostatventil (15) enthält ein in
einem aus zwei Teilen (22, 23) gebildeten Ventilgehäuse ange
ordnetes Dehnstoffelement (24), das auch als thermostatisches
Arbeitselement bezeichnet wird. Das Dehnstoffelement (24)
besitzt ein Gehäuse (25), das stationär an einem Ansatz (26)
des Teils (22) des Ventilgehäuses gehalten ist. Das Gehäuse
(25) ist in einen etwa topfförmigen Halter (27) eingesteckt,
der das Gehäuse (25) bis annähernd zur Hälfte seiner axialen
Länge umgibt. Der Halter (27) ist mit einem Fortsatz (28) in
den Ansatz (26) eingesteckt. In dem Gehäuse (25) befindet sich
ein Dehnstoff, insbesondere eine Wachsmischung. Das offene Ende
des Gehäuses (25) ist mit einem eingebördelten Führungseinsatz
(29) verschlossen, der eine taschenartige, sich in das Innere
des Gehäuses (25) erstreckende Membran (30) hält. Die taschen
artige Membran (30) umgibt einen Arbeitskolben (31), der bei
einer Ausdehnung des Dehnstoffes, die bei einer vorgegebenen
Temperatur erfolgt, aus dem Gehäuse (25) ausfährt. Der Arbeits
kolben (31) ist mit einem Ventilteller (32) verbunden, der eine
im wesentlichen topfförmige Gestalt besitzt und ausgehend von
dem offenen Ende des Gehäuses (25) dieses bis hin zu dem Halter
(27) umgibt. Dem Ventilteller (32) ist ein Ventilsitz (33) des
Teils (22) des Ventilgehäuses zugeordnet. Der Ventilteller (32)
besitzt einen geschlossenen Kragen (34), der in dem dargestell
ten geschlossenen Zustand eine Dichtungsstelle mit dem Halter
(27) bildet. Im Bereich dieser Dichtungsstelle ist der Halter
(27) mit einem Dichtungsring (35) versehen, der insbesondere
als O-Ring ausgebildet ist. An den geschlossenen Kragen (34)
schließen sich einzelne Stege (36) an, die zu dem mit dem Ar
beitskolben (31) verbundenen Boden (37) des Ventiltellers (32)
führen. Der Ventilteller (32) ist mit einer Schließfeder (38)
in Richtung zu dem Ventilsitz (33) belastet. Das gegenüberlie
gende Ende der vorgespannten Schließfeder (38) ist auf einem
Federteller (39) abgestützt, der mittels mehrerer Arme (40) ge
halten ist, die parallel zu dem Gehäuse (25) und der Schließfe
der (38) verlaufen.
Der Boden (37) des Ventiltellers (32) ist mit einem koaxial zum
Arbeitskolben (31) verlaufenden Zapfen (41) verlängert, auf
welchem ein Kurzschlußventilteller (42) gleitend geführt ist.
Die Ausgangsposition des Kurzschlußventiltellers (42), die in
Fig. 2 dargestellt ist, ist mittels einer Bördelung festgelegt.
Der Kurzschlußventilteller (42) ist in axialer Richtung gegen
die Wirkung einer Kurzschlußfeder (44) auf dem Zapfen (41) ver
schiebbar, die sich zwischen dem Kurzschlußventilteller (42)
und dem Boden (37) des Ventiltellers (32) befindet.
Das Teil (22) des Ventilgehäuses ist mit einer Anschlußöffnung
(48) für die Kühlerrücklaufleitung versehen. In Strömungsrich
tung nach diesem Anschluß (48) befindet sich der Ventilteller
(32), der bestimmt, ob und wieviel von dem Kühler (11) kommen
des Kühlmittel über einen Anschluß (49) an den Verbrennungs
motor (10) zurückgeführt wird. Der Teil (23) des Ventilgehäuses
ist ferner mit einer Anschlußöffnung (50) für die Kurzschluß
leitung (16) versehen. Dieser Anschluß befindet sich auf der
dem Kurzschlußteller (42) abgewandten Seite der Kurzschlußöff
nung (46). Der Teil (23) des Ventilgehäuses ist ferner auf der
dem Kurzschlußteller (42) abgewandten Seite der Kurzschlußöff
nung (46) mit einer Anschlußöffnung (51) versehen, an die eine
zum Kühler (11) zurückführende Leitung anschließt.
Beim Starten des kalten Verbrennungsmotors (10) befinden sich
die Elemente des Thermostatventils (15) in den in Fig. 2 dar
gestellten Positionen. Das von der Kühlmittelpumpe (12) geför
derte Kühlmittel wird über die Anschlußöffnung (50) durch die
Kurzschlußleitung (16) hindurch zugeführt, da der Ventilteller
(32) die Anschlußöffnung (48) versperrt. Das geförderte Kühl
mittel strömt zum Teil über die Kurzschlußöffnung (46) zu der
zum Verbrennungsmotor (10) führenden Anschlußöffnung (49) und
zum Teil über die Anschlußöffnung (51) zum Kühler (11).
Das in diesem Zustand von der Anschlußöffnung (50) zu der An
schlußöffnung (49) strömende Kühlmittel umströmt auch das Ge
häuse (25) des thermostatischen Arbeitselementes, so daß dieses
und der darin enthaltene Dehnstoff bei steigender Kühlmittel
temperatur zunehmend erwärmt werden. Wenn die durch die Wahl
des Dehnstoffes (festgelegte Wachsmischung) vorgegebene Tempe
ratur erreicht wird, dehnt sich der Dehnstoff im wesentlichen
linear aus, so daß der Arbeitskolben (31) ausgefahren wird. Mit
dem Ausfahren des Arbeitskolbens (31) wird der Ventilteller
(32) von dem Ventilsitz abgehoben, so daß Kühlmittel über die
Anschlußöffnung (48) von dem Kühler (11) zu der Anschlußöffnung
(49) zu dem Verbrennungsmotor (10) strömt. Beim Ausfahren des
Arbeitskolbens (31) wird der Kurzschlußteller (42) zu der Kurz
schlußöffnung (46) hin bewegt. In vollständig ausgefahrenem Zu
stand des Arbeitskolbens (31) legt sich der Kurzschlußventil
teller (42) an die Kurzschlußöffnung (46) an und dichtet diese
ab. In der bereits erwähnten Zwischenstellung ergibt sich ein
Mischbetrieb, bei welchem sowohl von dem Kühler (11) kommendes
gekühltes Kühlmittel als auch von dem Verbrennungsmotor (10)
kommendes ungekühltes Kühlmittel über die Anschlußöffnung (49)
zu dem Verbrennungsmotor (10) zurückgeführt werden. Der Dehn
stoff des Dehnstoffelementes (24) ist so ausgelegt, daß in
dieser Stellung des Mischbetriebes eine definierte Betriebstem
peratur für das Kühlmittel und damit für den Verbrennungsmotor
(10) eingeregelt wird. Wenn der Arbeitskolben (31) so weit aus
gefahren wird, daß der Kurzschlußteller (42) die Kurzschlußöff
nung (46) verschließt, so wird ein reiner Kühlbetrieb erhalten,
d. h. es strömt ausschließlich von dem Kühler (11) gekühltes
Kühlmittel durch die Anschlußöffnung (48) hindurch über die An
schlußöffnung (49) zum Verbrennungsmotor (10).
Innerhalb des Gehäuses (25) des Dehnstoffelementes (24) ist ein
elektrisches Heizelement (52) angeordnet, das über eine elek
trische Leitung (17) (genaugenommen zwei Leitungen) mit elek
trischer Spannung versorgt wird, insbesondere mit einer Gleich
spannung von 12 Volt. Wenn das Heizelement (52) mit elektri
scher Energie versorgt wird, so wird der Dehnstoff über die ihm
von dem strömenden Kühlmittel gegebene Temperatur hinaus aufge
heizt, so daß der Arbeitskolben (31) weiter ausgefahren wird.
Der Betriebszustand des Thermostatventils (15) wird dadurch in
Richtung zu dem reinen Kühlbetrieb hin verlagert,so daß dadurch
die Kühlmitteltemperatur und damit die Betriebstemperatur des
Verbrennungsmotors (10) abgesenkt werden kann. Dabei können
Zwischenstellungen des Mischbetriebes angefahren oder von dem
Mischbetrieb auf den Kühlbetrieb umgeschaltet werden.
In Fig. 5 ist in einem Diagramm (Temperatur über Zeit) der Ver
lauf der Kühlmitteltemperatur bei Teillast und Vollast darge
stellt, wie er sich mittels der beschriebenen Kühlanlage und
dem beschriebenen Thermostatventil (15) erreichen läßt. Das
Dehnstoffelement (24) des Thermostatventils (15) wird durch die
Zusammensetzung des Dehnstoffes auf eine Betriebstemperatur von
über 100°C ausgelegt, wobei in der Praxis 120°C nicht über
schritten werden sollen. Bei dem dargestellten Beispiel ist ei
ne Temperatur von 110°C gewählt. Diese Temperatur ist mit einer
oberen, gestrichelten Linie dargestellt. Während eines Teil
lastbetriebes regelt das Thermostatventil (15) mittels des
Dehnstoffelementes die Kühlmitteltemperatur auf das Temperatur
niveau von 110°C. Dies ist zweckmäßig, um durch Verminderung
von Reibung o. dgl. den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren und
gleichzeitig die Abgaszusammensetzung zu verbessern. Bei Vollast
wird dem Heizelement (52) des Dehnstoffelementes (24) des
Thermostatventils (15) elektrische Energie zugeführt, wie dies
mit der strichpunktierten Kurve dargestellt ist, so daß der
Dehnstoff weiter aufgeheizt und der Arbeitskolben (31) entspre
chend ausgefahren wird. In der maximalen Ausfahrstellung
verschließt der Kurzschlußventilteller (42) die Kurzschlußöff
nung (46), so daß ein reiner Kühlbetrieb erhalten wird. Unter
der Voraussetzung, daß die Kühlleistung des Kühlers (11) (ge
gebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Kühlgebläses) ausreichend
ist, wird dann in dem Kühlmittel und damit in dem Verbrennungs
motor (10) ein Temperaturniveau von beispielsweise 90°C er
reicht, das in Fig. 5 mit der unteren gestrichelten Linie dar
gestellt ist. Geht der Betrieb des Verbrennungsmotors (10) von
Vollast wieder auf Teillast zurück, so wird die Zufuhr von
elektrischer Energie zu dem Heizelement (52) unterbrochen. Das
nun kältere Kühlmittel, das das Dehnstoffelement (24) umströmt,
kühlt den Dehnstoff und bewirkt, daß der Arbeitskolben (31)
mittels der Schließfeder (38) in die Stellung zurückgeführt
wird, die der Kühlmitteltemperatur entspricht. Das Thermostat
ventil (15) regelt dann wieder die Kühlmitteltemperatur und da
mit die Temperatur des Verbrennungsmotors (10) auf das Tempera
turniveau von z. B. 110°C ein. Die Absenkung der Kühlmitteltem
peratur und damit der Temperatur des Verbrennungsmotors (10) im
Vollastbetrieb auf beispielsweise ein Temperaturniveau von
90°C hat den Vorteil, daß dann von dem Verbrennungsmotor (10)
die volle Leistung erbracht werden kann. Es wird damit vermie
den, daß aufgrund einer zu hohen Temperatur ein geringerer
Füllungsgrad bei der Verbrennung erhalten wird, der zu einer
Leistungsverminderung führt. Um das untere Temperaturniveau
schneller zu erreichen, wird zusätzlich vorgesehen, daß das
Kühlgebläse (61) während dieser Absenkphase eingeschaltet wird,
oder falls es schon eingeschaltet war, mit einer höheren Lei
stungsstufe betrieben wird. Dadurch läßt sich der links in Fig.
5 eingezeichnete Temperaturverlauf erhalten. Diese Zusatzküh
lung wird nur über eine beschränkte, wählbare Zeitspanne vorge
sehen.
Für die Praxis ist es sinnvoll, die anhand von Fig. 5 für Teil
last und Vollast dargestellte Temperaturregelung auch für ande
re Fahrzustände vorzusehen. Bei sehr langsamen Fahrten und ho
hen Außentemperaturen und/oder wenn sich das Fahrzeug in einem
Stau befindet, besteht die Gefahr, daß die Ansaugluft in einem
Sammler so stark aufgeheizt wird, daß sich kaum noch eine kor
rekte Mischung aus Frischluft und Kraftstoff erhalten läßt, um
das Fahrzeug sicher zu betreiben. Auch in diesem Fall wird des
halb vorgesehen, daß mittels des Thermostatventils (15) die
Kühlanlage von dem Mischbetrieb bei 110°C auf den reinen Kühl
betrieb umgeschaltet wird, bei welchem eine Temperatur von bei
spielsweise 90°C für das Kühlmittel und den Verbrennungsmotor
(10) erhalten wird. Des weiteren wird vorgesehen, daß die Um
schaltung von dem ein hohes Temperaturniveau von beispielsweise
110°C einregelnden Mischbetrieb auf den ein Temperaturniveau
von beispielsweise 90°C bewirkenden reinen Kühlbetrieb abhängig
von der Geschwindigkeit vorgenommen wird, mit der das Fahrzeug
fährt. Hierbei wird vorgesehen, daß bei Erreichen oder Über
steigen einer SOLL-Geschwindigkeit von dem Mischbetrieb auf den
Kühlbetrieb umgeschaltet wird. Die SOLL-Geschwindigkeit kann
dabei so festgelegt werden, daß sie den Richtgeschwindigkeiten
in den einzelnen Ländern Rechnung trägt. Das höhere Temperatur
niveau wird deshalb so lange aufrechterhalten, so lange die Ge
schwindigkeit nicht überschritten wird, beispielsweise eine Ge
schwindigkeit von 130 km/h.
In Fig. 3 ist in einem Flußdiagramm dargestellt, wie die vorge
nannten Betriebszustände miteinander verknüpft werden, bei wel
chen jeweils ein Umschalten des Thermostatventils (15) von dem
Mischbetrieb auf den reinen Kühlbetrieb der Kühlanlage erfolgt.
Die Steuereinrichtung (18) enthält drei Vergleichsstufen (53,
54, 55), die jeweils das Schließen eines Schalters (56) bewir
ken, der in geschlossenem Zustand eine elektrische Energiequel
le (57) mit der Heizeinrichtung (52) des Dehnstoffelementes
(24) des Thermostatventils (15) verbindet. Die Vergleichsstufe
(53) vergleicht die IST-Fahrzeuggeschwindigkeit (VFZG) mit ei
ner SOLL-Fahrzeuggeschwindigkeit (VFZGSoll). Die SOLL-Fahrzeug-
Geschwindigkeit wird beispielsweise auf 130 km/h festgelegt.
Damit wird sichergestellt, daß das hohe Kühlmitteltemperatur
niveau z. B. während eines Abgastests oder Teillastzustandes
aufrechterhalten bleibt, wenn nicht andere Bedingungen auftre
ten. Die IST-Fahrzeuggeschwindigkeit kann der Steuereinrichtung
(18) über einen Tachogenerator zugeführt werden. Moderne Kraft
fahrzeuge sind jedoch mit einer elektronischen Motorsteuerung
versehen, an der bereits ein der Fahrzeuggeschwindigkeit ent
sprechendes Signal gebildet wird, das in die Steuereinrichtung
(18) eingegeben und mit der SOLL-Geschwindigkeit verglichen
werden kann.
Die Vergleichsstufe (54) vergleicht ein Lastsignal (TL) mit ei
nem vorgegebenen Schwellwert (TLSoll). Dieser vorgegebene
Schwellwert kann beispielsweise auf 50% bis 70% der Vollast des
Verbrennungsmotors (10) festgelegt werden. Erreicht oder überschreitet
das Lastsignal (TL) den vorgegebenen Schwellwert
(TL₅₀₁₁) so wird entsprechend der Schalter (56) wieder ge
schlossen. Das Lastsignal (TL) kann beispielsweise über die
Stellung einer Drosselklappe im Ansaugkanal des Verbrennungsmo
tors gewonnen werden oder über eine Ermittlung einer dieser
Stellung entsprechenden angesaugten Luftmenge pro Hub. Auch
dieses Signal (TL) liegt bereits an den heute üblicherweise
verwendeten elektronischen Motorsteuereinrichtungen (21) vor
und kann dort abgegriffen werden.
Die Vergleichsstufe (55) vergleicht ein aus der IST-Temperatur
der Ansaugluft gebildetes Signal (TS) des Sensors (20) mit ei
nem vorgegebenen Schwellwert (TSSoll). Dieser SOLL-Wert oder
Schwellwert kann beispielsweise auf 50°C festgelegt werden. Er
reicht oder überschreitet der IST-Wert der angesaugten Frisch
luft diesen Schwellwert, so wird auch hier wieder der Schalter
(56) geschlossen und das Thermostatventil (15) in der beschrie
benen Weise von dem Mischbetrieb auf den Kühlbetrieb umgeschal
tet.
Da es keinen Sinn macht, vor Erreichen des unteren Temperatur
niveaus von beispielsweise 90°C (Fig. 5) auf den Kühlbetrieb
umzuschalten, wird den bereits erläuterten Vergleichsstufen
(53, 54, 55) eine weitere Vergleichsstufe (58) vorgeschaltet,
die mit dem Start des Verbrennungsmotors in Betrieb genommen
wird. Diese Vergleichsstufe (58) vergleicht die mittels des
Sensors (19) erfaßte IST-Kühlmitteltemperatur (TMOT) mit einem
Temperatur-SOLL-Wert (TSoll), der beispielsweise 90°C beträgt,
d. h. dem unteren Kühlmitteltemperaturniveau entspricht. Erst
wenn diese Vergleichsstufe (58) angibt, daß die IST-Kühlmittel
temperatur (TMOT) den SOLL-Wert (TSoll) erreicht oder über
schritten hat, wird die Weiterleitung der Signale der Ver
gleichsstufen (53, 54, oder 55) an den Schalter (56) freigege
ben.
Der Schalter (56) schaltet mit der Zufuhr von elektrischer
Energie zu dem Thermostatventil (15) auch gleichzeitig den
Antrieb (62) des Kühlgebläses (61) ein, d. h. er bewirkt eine
Stromzufuhr zu dem zugehörigen elektrischen Antriebsmotor oder
eine Erhöhung der Füllmenge einer Flüssigkeitskupplung. Damit
wird erreicht, daß das untere Temperaturniveau schneller
erreicht wird. Die Einschaltung des Kühlgebläses wird deshalb
nur für eine begrenzte Zeitspanne vorgenommen. Das Festlegen
der Zeitspanne erfolgt mittels eines in Fig. 3 und 4 nur
angedeuteten Zeitgliedes (64).
Fig. 4 zeigt einen Logikplan für das Flußdiagramm nach Fig. 3.
Die Vergleichsstufen (53, 54, 55) sind an ein ODER-Glied (59)
angeschlossen, das jedes der Signale der Vergleichsstufen (53,
54, 55) zu einem UND-Glied (60) weiterleitet. Die Vergleichs
stufe (58) ist ebenfalls an einen Eingang des UND-Gliedes (60)
angeschlossen. Von dem UND-Glied (60) wird der Schalter (56)
angesteuert, wenn das Signal der Vergleichsstufe (58) und ein
Signal einer der Vergleichsstufen (53, 54 oder 55) vorliegt. Das
Beheizen des Thermostatventils (15) zum Umschalten auf das
untere Temperaturniveau erfolgt mithin nur dann, wenn in der
ODER/UND-Verknüpfung eine Vorzeichenumkehr infolge einer
Schwellwertüberschreitung des Spannungsdifferenz-Signals auf
tritt. Solange kein derartiges Signal auftritt, übernimmt das
Thermostatventil (15) als mechanisches Element die Regelung des
oberen Temperaturniveaus (äußerer Regelkreis). Bei Zufuhr elek
trischer Energie zu dem Thermostatventil (15) wird über die
Schaltlogik entsprechend den inneren thermodynamischen Bedin
gungen des Verbrennungsmotors (10) auf ein wählbares unteres
Temperaturniveau umgeschaltet (innerer Regelkreis). Eine Aus
kühlung des Verbrennungsmotors wird auch dadurch vermieden, daß
die Kühlmittel-Temperatur-Vergleichsstufe (58) ein weiteres
Bestromen des Thermostatventils (15) unterbindet, wenn die
vorgewählte untere Temperatur unterschritten wird.
In den meisten Fällen wird es sinnvoll sein, die von den Be
triebsdaten abhängigen Signale direkt zu ermitteln. Jedoch ist
auch eine indirekte Ermittlung möglich. Beispielsweise kann an
stelle der direkten Messung der Temperatur des Kühlmittels auch
die Temperatur an einem repräsentativen Bauteil gemessen wer
den, dessen Temperatur in einem bestimmten Verhältnis zur Kühl
mitteltemperatur steht. Ebenso ist es möglich, anstelle einer
direkten Messung der Ansaugluft-Temperatur die Temperatur eines
für diesen Wert repräsentativen Bauteils oder die Motorraum
temperatur zu messen. Der Lastzustand kann auch über die Öffnungszeit
von Einspritzventilen, über die zugeführte Kraft
stoffmenge erfaßt werden. Die Fahrgeschwindigkeit kann auch
über die Drehzahl des Verbrennungsmotors unter Berücksichtigung
der Getriebestufe erfaßt werden, oder über die Geschwindigkeit
der das Fahrzeug anströmenden Luft.
In Fig. 4 ist eine Weiterbildung gestrichelt dargestellt, mit
der das Kühlgebläse (61) mittels einer weiteren Vergleichsstufe
(65) noch stärker einbezogen wird. Diese Vergleichsstufe (65)
vergleicht das IST-Lastzustandssignal (TL) mit einem Schwell
wert (TLSOLL1) bei dessen Überschreiten ein Signal abgegeben
wird. Der Schwellwert (TLSOLL1) liegt deutlich oberhalb des
Schwellwertes (TLSOLL). Der Logikplan sieht vor, daß erst bei
Auftreten dieses Signals (TL₁) das Gebläse (61) eingeschaltet
wird. Hierzu wird mittels dieses Signals ein Schalter (68) der
Kühlgebläsesteuerung (67) geschlossen, der erst das Einschalten
des Kühlgebläses (61) ermöglicht.
Die vorgegebenen Werte für die Zustandsbeschreibung der Ansaug
luft (Kenngröße für den Füllungsgrad des Brennraumes), die Zu
standsbeschreibung der Motorlast (Kenngröße für den Motorbe
triebspunkt), und die Zustandsbeschreibung der Fahrzeugbewegung
(Kenngröße für die Fahrzeuggeschwindigkeit) müssen in der
Steuerung (18) nicht als jeweils ein absoluter einziger Wert
abgelegt sein. Es ist ohne weiteres möglich, eine Vielzahl von
vorgegebenen Werten in der Art eines Kennfeldes abzulegen. Die
se abgelegten Werte entsprechen einem Grundwert, der aufgrund
des Einflusses von weiteren Betriebsdaten korrigiert worden
ist. Der korrigierte Wert, der in einer Art Kennfeld abgelegt
ist, wird dann bei Vorliegen dieser Betriebsdaten aufgerufen
und in der Vergleichsstufe mit dem IST-Wert verarbeitet.
Selbstverständlich wird dann zusätzlich vorgesehen, daß die
weiteren Betriebsdaten erfaßt und in die Steuerung (18) einge
geben werden. Zum Teil werden diese Betriebsdaten bereits heute
bei elektronischen Motorsteuerungen (21) erfaßt, so daß sie be
reits von diesen zur Verfügung gestellt werden können.
Das Kennfeld für die Zustandsbeschreibung der Ansaugluft
(TSSOLL) wird aus einem Grundwert der Ansauglufttemperatur
gebildet, der abhängig von der Außentemperatur und/oder der
Motorraumtemperatur korrigiert ist. Ein Kennfeld für die Zu
standsbeschreibung der Fahrzeugbewegung (VFZGSOLL) kann aus
einem Grundwert gebildet werden, der abhängig von der Motor
drehzahl und/oder einem die Fahrstufe anzeigenden Signal korri
giert werden. Ein Kennfeld für die Zustandsbeschreibung der
Motorlast (TLSOLL) kann beispielsweise aus einem der Drossel
klappenstellung oder einer davon abhängigen Größe entsprechen
den Grundwert bestehen, der abhängig von dem Einspritzzeitpunkt
und/oder der Einspritzmenge und/oder der Abgastemperatur und/
oder der Motoröltemperatur und/oder der Getriebeöltemperatur
und/oder der Motordrehzahl und/oder dem Signal einer Lambdasonde
und/oder der Temperatur eines Bauteils des Zylinderkopfes oder
des Kurbelgehäuses korrigiert wird.
Auch die SOLL-Temperatur (TMOTSOLL) des Kühlmittels muß nicht
nur ein einziger vorgegebener Wert sein. Vielmehr können der
Kühlmittel-Temperatur-Vergleichsstufe (58) unterschiedliche
SOLL-Werte eingegeben werden, die aus den in der elektronischen
Motorsteuereinrichtung (21) abgelegten Kennfeldern aufgerufen
werden können. Jede dieser eingegebenen SOLL-Temperaturen
(TMOTSOLL) bewirkt, daß dann, wenn die IST-Kühlmitteltemperatur
unter den vorgegebenen Wert abfällt, die Zufuhr von elektri
scher Energie zu dem Dehnstoffelement (24) unterbrochen wird.
Die Kühlmitteltemperatur wird dann etwa auf diesen SOLL-Wert
(TMOTSOLL) eingeregelt.
Claims (5)
1. Kühlanlage für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahr
zeuges mit einem Kühler und einem Thermostatventil, das eine
Strömung des Kühlmittels zwischen dem Verbrennungsmotor und dem
Kühler derart regelt, daß während einer Warmlaufphase das von
dem Verbrennungsmotor kommende Kühlmittel im wesentlichen unter
Umgehen des Kühlers durch einen Kurzschluß hindurch zu dem Ver
brennungsmotor zurückströmt, daß während einer Betriebsphase in
einem Mischbetrieb das von dem Verbrennungsmotor kommende Kühl
mittel teilweise durch den Kühler hindurch und teilweise durch
den Kurzschluß hindurch zu dem Verbrennungsmotor zurückströmt,
und daß in einer weiteren Betriebsphase in einem Kühlbetrieb
das von dem Verbrennungsmotor kommende Kühlmittel im wesentli
chen durch den Kühler hindurch zum Verbrennungsmotor zurück
strömt, wobei das Thermostatventil, dessen Arbeitsbereich für
den Mischbetrieb mittels Auslegung des Dehnstoffelementes auf
eine vorbestimmte Temperatur festgelegt ist, ein elektrisch be
heizbares Dehnstoffelement enthält, das zum Vergrößern des Öff
nungsquerschnittes gegenüber einer durch die Temperatur des
Kühlmittels bedingten Stellung mittels einer Steuerung mittels
elektrischer Energie versorgbar ist, die Betriebsdaten des Ver
brennungsmotors erhält und die abhängig von diesen Betriebsda
ten die Zufuhr von elektrischer Energie zu dem Dehnstoffelement
steuert, um den Arbeitsbereich des Thermostatventils vom Misch
betrieb hin zum Kühlbetrieb und zurückzuverlagern, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuerung (18) wenigstens drei parallel
geschaltete, jeweils einen IST-Wert (VFZG; TL; TS) mit einem
vorgegebenen Wert (VFZGSoll; TLSoll; TSSoll) vergleichende und
bei Überschreiten dieses vorgegebenen Wertes die Zufuhr von
elektrischer Energie zu dem Dehnstoffelement freigebende Ver
gleichsstufen enthält, die als eine die IST-Geschwindigkeit des
Fahrzeuges (VFZG) mit einem vorgegebenen Geschwindigkeitswert
(VFZGSoll) vergleichende Geschwindigkeits-Vergleichsstufe (53),
als eine den IST-Lastzustand (TL) des Verbrennungsmotors (10)
mit einem vorgegebenen Lastzustandswert (TLSoll) vergleichende
Lastzustands-Vergleichsstufe (54) und als eine die IST-Tempera
tur der vom Verbrennungsmotor (10) angesaugten Luft mit einem
vorgegebenen Temperaturwert (TSSoll) vergleichende Ansaugluft-
Temperatur-Vergleichsstufe (55) ausgebildet sind.
2. Kühlanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung (18) eine die IST-Temperatur (TMOT) des Kühlmit
tels mit einer SOLL-Temperatur (TMOTSoll) vergleichende und bei
unterhalb der SOLL-Temperatur liegenden Werten der IST-Tempera
tur das Zuführen von elektrischer Energie zum Dehnstoffelement
(24) sperrende Kühlmittel-Temperatur-Vergleichsstufe (58) ent
hält.
3. Kühlanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlmittel-Temperatur-Vergleichsstufe (58) mit Vorrang be
züglich der Geschwindigkeits-Vergleichsstufe (53), der Lastzu
stands-Vergleichsstufe (54) und der Ansaugluft-Temperatur-Ver
gleichsstufe (55) geschaltet ist.
4. Kühlanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem
dem Kühler (11) zugeordneten, mittels einer Kühlgebläsesteue
rung (67) ein- und ausschaltbares und/oder auf unterschiedliche
Leistungsstufen umschaltbaren Kühlgebläse (61), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerung (18) an die Kühlgebläsesteuerung
angeschlossen ist, um das Kühlgebläse bei einem Umschalten auf
das niedrigere Temperaturniveau einzuschalten und/oder auf eine
höhere Leistungsstufe umzuschalten.
5. Kühlanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung (18) über ein vorzugsweise einstellbares Zeit
glied (64) mit der Kühlgebläsesteuerung (67) verbunden ist, das
nach einer vorgegebenen Zeitspanne das Kühlgebläse (61) ab
schaltet und/oder auf eine niedrigere Leistungsstufe zurück
schaltet.
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Owner name: BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG, 80809 MUENCHEN, DE BE |
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Owner name: BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG, 80809 MUENCHEN, DE BE |
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