DE4409060C3 - Vorrichtung zum Nachschleifen eingebauter Walzen - Google Patents
Vorrichtung zum Nachschleifen eingebauter WalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten
eingebauten Walzen, insbesondere der Arbeitswalzen in Quarto-Walzgerüsten, mittels
mehrerer über die Ballenlänge der zu schleifenden Walze verteilt nebeneinander
angeordneter rotierender, separat geschwindigkeitsregelbar angetriebener topfförmiger Schleifwerkzeuge,
die jeweils an einem quer zur Walze verschiebbar in einem Werkzeugträger gelagerten, die
Antriebselemente für das Schleifwerkzeug aufnehmenden Stößel stirnseitig angeordnet und
zusammen mit dem als Oszillierschlitten ausgebildeten Werkzeugträger auf einer starren
Führungsbahn parallel zur Walzenachse oszillierend bewegbar sowie quer zu dieser
unabhängig druckgeregelt anstellbar sind.
Wie alle Walzwerkswalzen verschleißen auch die Ar
beitswalzen von Warmbandwalzgerüsten und müssen
nach Erreichen eines bestimmten Verschleißzustandes
ausgebaut und nachgearbeitet werden. Dazu ist es üb
lich, die Arbeitswalzen nach dem Ausbau auf einer ex
ternen Walzenschleifmaschine zu schleifen, um das ur
sprüngliche Walzenprofil wieder herzustellen.
Um die Standzeit der Arbeitswalzen zu verlängern, ist
vorgeschlagen worden (EP 0 397 993 A2), im Walzge
rüst eines Quarto-Walzwerkes zwei Schleifvorrichtun
gen zu installieren, die jeweils auf die obere und untere
Arbeitswalze wirken. Bei diesem bekannten Stand der
Technik werden mehrere kleine Topfscheiben neben
einander an einem Werkzeugträger frei drehbar gela
gert angeordnet und so gegen die Walze angestellt, daß
eine Umfangskomponente der Schleifkraft von der Wal
ze auf die Topfscheiben übertragen wird. Dadurch wer
den diese in Drehung versetzt, während durch oszillie
rende Hin- und Herbewegung des Werkzeugträgers die
Walze geschliffen wird.
Nachteilig bei dieser bekannten Lösung ist es, daß die
topfförmigen Schleifscheiben von der Walze über Reib
schluß mitgenommen werden sollen und daß dadurch
die Schleifgeschwindigkeit (Umfangsgeschwindigkeit)
der Schleifscheibe in der gleichen Größenordnung wie
die Umfangsgeschwindigkeit der Walze liegt. Daraus
folgt, daß die Abtragsleistung des Schleifwerkzeuges
pro Zeiteinheit sehr gering ist. Außerdem benötigt man
zum Anpassen an die jeweiligen Walzendurchmesser
eine Senkrechtverstellung des Werkzeugträgers, um
beim Umbau des Walzwerkes auf andere Walzendurch
messer die Schleifvorrichtung radial gegenüber der
Walze verstellen zu können.
Auch ist es nachteilig, daß bei vielen arbeitenden
Schleifscheiben Unterschiede in der Schneidfähigkeit
der Scheiben zu Maßunterschieden an der Walze füh
ren. Diese Maßunterschiede sind nur durch komplizierte
Drucksteuerungen an den Werkzeugen zu kompensie
ren. Die Vielzahl der über die Ballenlänge angeordneten
Schleifscheiben entspricht auch nicht der Schleifaufga
be. Diese sieht vor, daß an den Rändern der Walzen
besonders große Volumina zerspant werden müssen.
Dazu können aber die mittleren Scheiben gar nichts
beitragen, so daß an den äußeren Scheiben ein hoher
Verschleiß und entsprechend kurze Standzeiten zu er
warten sind.
Eine weitere Vorrichtung zum Schleifen eines Rota
tionskörpers ist aus der DD 247 627 A5 bekannt Hier
bei ist abweichend von der Vorrichtung nach der
EP 03 97 993 A1 nur ein einziges topfförmiges Schleif
werkzeug gegen die Mantelfläche des Walzenkörpers
drückbar. Zum Schleifen wird das Schleifwerkzeug
durch einen Motor in Drehung versetzt.
Schließlich ist aus der EP 0573035 eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt
geworden, bei der jedes Schleifwerkzeug separat geschwindigkeitsregelbar an einem quer
zur Walze verschiebbar in einem Werkzeugträger gelagerten Stößel stirnseitig angeordnet
ist, der die Antriebselemente für das topfförmige Schleifwerkzeug aufnimmt. Die eigenen
Antriebe lassen eine günstige Schleifleistung und ein gutes Schleifergebnis erwarten. Durch
das druckgeregelte Andrücken der großdimensionierten Schleifscheiben gegen die
Walzenoberfläche kann während der Oszillierbewegung ein gleichmäßiger Druck des bzw.
der Schleifwerkzeuge auf die Walze aufgebracht werden, so dass ein vorgegebenes
Walzprofil nachgefahren werden kann. Die Gesamtabtragsleistung wird durch die Dauer der
Oszillationszeit des Werkzeugträgers gegenüber der Walze bestimmt. Der als
Oszillierschlitten ausgebildete Werkzeugträger ist auf einer starren parallel zur Walze am
Gerüst angeordneten Führungsbahn bewegbar geführt, die erforderliche Verstellung der
Werkzeuge zur Einstellung auf unterschiedliche Walzendurchmesser erfolgt mit Hilfe der
quer zur Walze verschiebbaren Stößel, so dass ein besonders starrer Werkzeugträger
geschaffen ist.
Ausgehend von dem zuletzt genannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, eine einfache Vorrichtung zum Nachschleifen der eingebauten
Walzen zu schaffen, die mit hoher Schleifleistung arbeiten kann und das Nachschleifen einer
vorgegebenen Kontur von Walzen im eingebauten Zustand mit großer Genauigkeit über
lange Standzeiten der Schleifwerkzeuge ermöglicht, so dass die Einsatzdauer des
Walzwerkes deutlich verlängert wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vor
geschlagen, maximal vier Schleifwerkzeuge einzusetzen
und jedes Schleifwerkzeug separat geschwindigkeitsre
gelbar anzutreiben. Jedes Schleifwerkzeuge ist an einem
quer zur Walze verschiebbar in einem Werkzeugträger
gelagerten Stößel stirnseitig angeordnet, der die An
triebselemente für das topfförmige Schleifwerkzeug
aufnimmt. Mit den nur wenigen Schleifwerkzeugen, die
wesentlich größer dimensioniert werden können, als
dies beim Stand der Technik der Fall war, kann in Ver
bindung mit der unabhängigen Regelung des Andrück
druckes der Schleifwerkzeuge gegen die Walzenober
fläche an den Rändern der Walze ein Leistungsschleifen
durchgeführt werden. Die eigenen Antriebe lassen eine
günstige Schleifleistung und ein besseres Schleifergeb
nis erwarten. Durch das druckgeregelte Andrücken der
groß dimensionierten Schleifscheiben gegen die Wal
zenoberfläche kann während der Oszillierbewegung ein
gleichmäßiger Druck des bzw. der Schleifwerkzeuge auf
die Walze aufgebracht werden, so daß ein vorgegebenes
Walzenprofil nachgefahren werden kann. Die vorge
schlagene Arbeitsweise stellt somit eine einfache Ko
piersteuerung dar, wobei die Arbeitswalze selbst das
"Kopierlineal" ersetzt. Die Gesamtabtragsleistung wird
durch die Dauer der Oszillationszeit des Werkzeugträ
gers gegenüber der Walze bestimmt.
Durch Veränderung des Andrückdruckes der Schleif
werkzeuge können aber auch besondere Walzenprofile
erzeugt werden, was insbesondere dann von Bedeutung
ist, wenn das Verschleißbild der Walze beim Walzen
gleicher Bandbreiten gegenüber der Walzenmitte aus
geprägte Randbereiche mit größerem Durchmesser
aufweist.
Die Erfindung ermöglicht infolge der angetriebenen
groß dimensionierten Schleifwerkzeuge und dem druck
geregelten Anstellen der Schleifwerkzeuge die Lösung
auch kompliziertester Schleifaufgaben, wie später an
hand des Ausführungsbeispiels noch erläutert werden
wird.
Anders als beim Stand der Technik ist jedes Schleif
werkzeug individuell an seine Schleifaufgabe anpaßbar,
wobei die separat vorgesehenen Antriebe für jedes
Schleifwerkzeug größtmögliche Freiheit beim Einstel
len der Schleifgeschwindigkeiten ermöglichen. Außer
dem wird durch die Anordnung der groß dimensionier
ten Schleifwerkzeuge an den Stößeln eine sehr stabile
und exakte Führung geschaffen, die durch Gleitlage
rung im Werkzeugträger herstellbar ist. Wenn der Stö
ßel beispielsweise als im Querschnitt viereckiger Hohl
körper ausgebildet ist, erhält er die notwendige Stabili
tät und den Raum für die Aufnahme der erforderlichen
Antriebselemente für das am vorderen Ende des Stößels
gelagerte groß dimensionierte Schleifwerkzeug.
Nach einem besonders günstigen Merkmal der Erfin
dung ist vorgesehen, daß der Werkzeugträger als Oszil
lierschlitten ausgebildet ist, der auf einer starr und paral
lel zur Walze am Gerüst angeordneten Führungsbahn
bewegbar geführt ist. Anders als beim Stand der Tech
nik bedarf der Werkzeugträger keiner Verstellung quer
zur Walze, um die Schleifwerkzeuge auf unterschiedli
che Walzendurchmesser einzustellen. Die erforderliche
Verstellung der Werkzeuge wird mit Hilfe der quer zur
Walze verschiebbaren Stößel erreicht, so daß ein beson
ders starrer Werkzeugträger geschaffen wird, der sehr
gute Schleifgenauigkeit erwarten läßt.
Besonders günstig ist es, wenn nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung der Oszillierschlitten zwei Stö
ßel aufnimmt, die parallel zueinander und mit nach ent
gegengesetzten Richtungen weisenden Schleifwerkzeu
gen in einem Drehteil gelagert sind das um eine zum
Oszillierschlitten senkrechte Achse um 180 Grad
schenkbar sowie klemmbar die beiden Stößel wechsel
weise in einer Arbeits- und einer Flußbaustellung posi
tioniert. Durch die Doppelanordnung zweier Stößel auf
dem Oszillierschlitten läßt sich die ohnehin schon höhe
re Standzeit der Werkzeuge bis zum Wechsel noch ein
mal verdoppeln. Ist das in Arbeitsposition befindliche
Schleifwerkzeug verschlissen, wird durch Drehen des
Drehteiles um 180 Grad das zweite Schleifwerkzeug in
Arbeitsstellung gebracht, während das verschlissene
Schleifwerkzeug auf der der Walze abgekehrten Seite
positioniert ist. Dabei wird in der abgekehrten Position
ein Wechseln des Schleifwerkzeuges leicht durchführ
bar; man hat genug Platz für einen Wechselwagen oder
ähnliche Wechselvorrichtung, so daß der Wechsel der
Schleifwerkzeuge ohne viel Aufwand, ggfs. halb- oder
vollautomatisch durchgeführt werden kann. Es bietet
sich an, den Wechsel zusammen mit einem Arbeitswal
zenwechsel durchzuführen, weil in dieser Zeit nicht ge
schliffen wird.
Besonders günstig ist es, wenn auf der Führungsbahn
zwei Oszillierschlitten unabhängig voneinander beweg
bar geführt sind. Diese Lösung ist besonders dann von
Vorteil, wenn man Walzen nachschleifen will, die beson
ders an den Rändern nachgearbeitet werden müssen.
Die beiden Oszillierschlitten mit darauf angeordneten
groß dimensionierten Schleifwerkzeugen ermöglichen
das gezielte Schleifen der im Durchmesser dickeren
Ränder der Walzen. Diese Methode könnte beispiels
weise bei Stranggießanlagen nachgeordneten Steckel
walzwerken vorteilhaft eingesetzt werden, bei denen
infolge der Kopplung mit der Stranggießanlage über ca.
6 Stunden Bänder mit gleicher Breite gegossen und ge
walzt werden sollen.
Aber auch beim Walzen von Bändern mit wechseln
den Breiten ermöglicht der Einsatz von zwei auf der
Führungsbahn unabhängig voneinander bewegbaren
Oszillierschlitten eine vorteilhafte Lösung der komple
xen Schleifaufgabe. Gerade beim Walzen von unter
schiedlich breiten Bändern erhält man infolge der Über
lagerung des Verschleißprofils mit dem thermischen
Ballen schnell ungünstige Bandprofile mit verdickten
Kanten. Will man das vermeiden, so muß man, wenn
man nicht die Arbeitswalzen zyklisch verschieben will,
rechtzeitig schleifen, wobei auch hier die größten
Schleifvolumina an den äußerst linken und rechten Wal
zenrändern vorzunehmen sind. Für derartige Anforde
rungen sind zwei unabhängig arbeitende Schlitten mit
groß dimensionierten Schleifwerkzeugen sehr vorteil
haft; der Walzenwechsel ist weniger häufig erforderlich,
weil das Bandprofil durch Nachschleifen im Walzgerüst
um ca. 100% länger zu halten ist.
In einer weiteren Verbesserung der Erfindung ist vor
gesehen, daß der Oszillierschlitten vier Stößel aufnimmt,
die jeweils paarweise parallel zueinander mit nach ent
gegengesetzten Richtungen weisenden Schleifwerkzeu
gen in je einem Drehteil gelagert sind, die um zum Oszil
lierschlitten senkrechte Achsen um 180 Grad schwenk
bar sowie klemmbar die beiden Stößel wechselweise in
einer Arbeits- und einer Ausbaustellung positionieren,
wobei der Abstand der Achsen dem freien Schwenken
der Stößelpaare entsprechend gewählt ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vor
gesehen, daß jeder Stößel mittels zwischen Stößel und
Werkzeugträger angeordneten Kolben-Zylinder-Ein
heiten in Längsrichtung verschiebbar ist. Diese Kolben-
Zylinder-Einheiten sind druck- und weggeregelt, so daß
jede Schleifposition und jeder Schleifdruck gefahren
werden kann; gleichzeitig können die Stößel beim Ar
beitswalzenwechsel in eine Position zurückgefahren
werden, in der die Schleifwerkzeuge den Walzenausbau
nicht behindern.
Vorzugsweise sind zum Antrieb der Schleifwerkzeu
ge Hydromotoren vorgesehen, die jeweils an dem dem
Schleifwerkzeug entgegengesetzten Ende des Stößels
angeordnet sind. Diese Hydromotoren zeichnen sich
durch geringen Platzbedarf aus, sind wegen des kühlen
den Mediendurchsatzes thermisch unempfindliche und
gut geschwindigkeitssteuerbar. Die Versorgung erfolgt
über flexible Leitungen, Schläuche oder dergleichen.
Der Antrieb der Oszillierschlitten erfolgt nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung über Kugelspindeln.
Der Oszillierschlitten erhält einen unabhängigen An
trieb durch drehbare Muttern, die ihrerseits von rich
tungs- oder geschwindigkeitsänderbaren Hydromoto
ren antreibbar sind. Die Kugelspindeln sind innerhalb
der Führungsbahnen für die Oszillierschlitten angeord
net und können über Teleskopbleche oder dergleichen
vor Schleifstaub, Flüssigkeit und Zunder geschützt wer
den.
Die Erfindung kann durch ein zusätzliches Meßsy
stem angereichert werden, mit dem berührungslos die
Walzengeometrie erfaßt und zur Steuerung der Schleif
werkzeuge verwendet werden kann. Ein solches Meßsy
stem kann an wassergekühlten Führungsbahnen auf der
anderen Seite des Gerüstes, wo keine Schleifeinheiten
sind, untergebracht werden, um Störungen durch Tem
peraturdeformationen zu verringern.
Eine zusätzliche Überwachung der Geometrie der
Walze während des Schleifens kann durch Profilmes
sung des Bandes durch Isotopen-Profil-Meßgeräte hin
ter dem letzten Gerüst erfolgen; denn bekanntlich er
lauben Abweichungen des gemessenen Bandprofils
Rückschlüsse auf das Profil der Arbeitswalze. Durch
geeignete Rückführung und Einsatz eines Rechners
kann anhand des direkt oder indirekt gemessenen Walz
profils über der Ballenlänge während des Oszillierweges
der Schleifdruck erhöht oder erniedrigt werden, indem
der Druck in den Stößelantrieben verändert wird.
Durch diese Vorgehensweise können auch Vertiefun
gen und Beulen in der Walzenkontur erfaßt werden.
Durch die Erfindung wird insgesamt eine Vorrichtung
geschaffen, die bei großer Steifigkeit aller bewegten
Teile Schwingungen sicher vermeidet, so daß gute Wal
zenoberflächen erreichbar sind. Alle Führungen sind ge
schützt und abgedeckt, um Schmutz und Wasser abzu
halten. Die Standzeiten der Scheiben sind gegenüber
bekannten Lösungen durch größere Volumina der
Schleifwerkzeuge erhöht, so daß zusammen mit der ein
fachen und funktionssicheren Lösung eine wesentlich
größere Wirtschaftlichkeit zu erwarten ist. Alle Antrie
be, wie auch die übrigen Verfahrensschritte sind voll
kommen unabhängig, das flexible System löst neben
dem Glätten des Verschleißgrabens der Walze eine we
sentliche Aufgabe, die darin besteht, die Walzen an den
Seiten des Verschleißgrabens beidseitig zu bearbeiten,
um dadurch auch die Hertz-Pressung zwischen den Ar
beits- und den Stützwalzen gering zu halten. Dabei kann
in Verbindung mit dem Meßsystem jede Walzenkontur
nachgefahren werden. Jedes Schleifwerkzeug wird un
abhängig vom Planweg mit konstanter Kraft gegen die
Walze gedrückt. Trotzdem kann der Anpreßdruck auch
über die Hydrozylinder eingestellt werden, die auch die
Anpassung an geänderte Arbeitswalzendurchmesser
sowie den Rückhub bewerkstelligen, wozu die Stößellö
sung die notwendigen Verfahrwege liefert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrie
ben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die obere Hälfte eines
Quarto-Walzwerkes eine erfindungsgemäße Vorrich
tung zum Nachschleifen der oberen Arbeitswalze und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vor
richtung nach Fig. 1.
In Fig. 1 sind mit 1 die beiden Arbeitswalzen eines
Quarto-Walzgerüstes bezeichnet, die sich gegen Stütz
walzen 2 abstützen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Nachschleifen der Arbeitswalzen, von denen nur
diejenige dargestellt ist, die die obere Arbeitswalze
schleift, ist an einer starr am Walzgerüst (nicht darge
stellt) befestigten Führungsbahn 3 angeordnet, die sich
über die Länge des Walzballens 4 erstreckt und aus
einem verwindungssteifen Profil 5 besteht. An der Füh
rungsbahn 3 ist über eine Kugelspindel 6 angetrieben
der Werkzeugträger 7 gleitend 8 geführt, der seinerseits
über eine Drehverbindung 9 das Drehteil 10 um eine
Achse 11 um 180 Grad schwenkbar aufnimmt. In dem
Drehteil 10 ist der aus einem rechteckigen Profilkörper
gefertigte Stößel 12 in Pfeilrichtung 13 verschiebbar
geführt, wobei der Stößel an seinem der Arbeitswalze 1
zugewandten stirnseitigen Ende das topfförmige
Schleifwerkzeug 14 drehangetrieben gelagert trägt und
an seinem dem Schleifwerkzeug 14 abgewandten Ende
den Hydromotor 15 aufnimmt, der das Schleifwerkzeug
14 direkt über die Spindel 16 antreibt.
Der Stößel 12 selbst ist im Werkzeugträger 7 bzw. in
dem zugehörigen Drehteil 10 mittels einer Kolben-Zy
linder-Einheit 17 verschiebbar, deren Kolbenstange 18
am Drehteil 10 angelenkt ist und beim Beaufschlagen
der Kolben-Zylinder-Einheit 17 Kolbenstangen- oder
kolbenseitig den Stößel 12 zusammen mit dem ange
flanschten Hydromotor 15 und dem an ihm gelagerten
Schleifwerkzeuge auf die Arbeitswalze zu bzw. von der
Arbeitswalze weg verschiebt. Gleichzeitig kann über
die Kolben-Zylinder-Einheit 17 der für das Schleifen
erforderliche Schleifdruck aufgebracht werden, mit dem
das Schleifwerkzeug gegen die Oberfläche der Walze
angedrückt wird.
Vorzugsweise wird der Schleifdruck über den Plan
hub konstant gehalten, wobei mit kleinen Kolbendurch
messern oder Differentialkolben zum Erreichen hoher
Drücke von ca. 50 bis 100 bar gearbeitet wird, um diese
Drücke mit der geforderten Genauigkeit konstant zu
halten. Der Anpreßdruck der Schleifscheibe liegt vor
zugsweise bei etwa 300-800 N.
Die Hydromotoren 15 zum Antrieb der Schleifwerk
zeuge 14 jedes Stößels 12 sind zur freien Wahl der opti
malen Schnittgeschwindigkeit drehzahlsteuerbar. Übli
che Schnittgeschwindigkeiten können bei 30 bis 50
m/sek. unabhängig von der Walzendrehzahl eingestellt
werden.
In Fig. 2 ist erkennbar, daß auf einer Führungsbahn 3
zwei Oszillierschlitten 7a und 7b als Werkzeugträger
angeordnet sind, wobei in dem zu jedem Oszillierschlit
ten 7a, 7b gehörenden Drehteil 9a, 9b zwei Stößel 12
derart angeordnet sind, daß jeweils ein Schleifwerkzeug
14 der Arbeitswalze 1 zugewandt und ein Schleifwerk
zeug 14 des parallel dazu angeordneten Stößels in ent
gegengesetzte Richtung weist. Gleichzeitig sind die Stö
ßel in Längsrichtung so versetzt, daß stets nur ein
Schleifwerkzeug 14 mit der Arbeitswalze 1 Kontakt hat,
ohne daß der jeweils benachbarte Hydromotor 15 hin
dert.
Die beiden Oszillierschlitten 7a, 7b sind unabhängig
voneinander über je eine separat antreibbare Kugel
spindel 6 verschiebbar und können in jede gewünschte
Schleifposition verfahren werden.
Nach Verschleiß eines Schleifwerkzeuges 14 läßt sich
durch Schwenken des Drehteiles 9a bzw. 9b das in Aus
bauposition befindliche zweite Schleifwerkzeug 14 in
Richtung Arbeitswalze schwenken, wodurch gleichzei
tig das verschlissene Schleifwerkzeug 14 in die Ausbau
position auf der der Walze 1 abgekehrten Seite gelangt.
Dort kann das verschlissene Schleifwerkzeug ausgebaut
werden, wozu eine (nicht dargestellte) voll- oder teilau
tomatisierte Ausbauvorrichtung Verwendung finden
kann.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten
Walzen, insbesondere der Arbeitswalzen in Quarto-Walzgerüsten, mittels
mehrerer über die Ballenlänge der zu schleifenden Walze verteilt
nebeneinander angeordneter rotierender, separat geschwindigkeitsregelbar
angetriebener topfförmiger Schleifwerkzeuge, die jeweils an einem quer zur Walze
verschiebbar in einem Werkzeugträger gelagerten, die Antriebselemente für
das Schleifwerkzeug aufnehmenden Stößel stirnseitig angeordnet und
zusammen mit dem als Oszillierschlitten ausgebildeten Werkzeugträger auf
einer starren Führungsbahn parallel zur Walzenachse oszillierend bewegbar
sowie quer zu dieser unabhängig druckgeregelt anstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Oszillierschlitten (7a, 7b) mindestens zwei Stößel (12) aufnimmt, die
parallel zueinander und mit nach entgegengesetzten Richtungen weisenden
Schleifwerkzeugen (14) in einem Drehteil (9) gelagert sind, das um eine zum
Oszillierschlitten (7a, 7b) senkrechte Achse (11) um 180 Grad schwenkbar
sowie klemmbar die beiden Stößel (12) wechselweise in einer Arbeits- und
einer Ausbaustellung positioniert.
2. Vorrichtung zum Nachschleifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Führungsbahn (3) zwei Oszillierschlitten (7a, 7b) unabhängig
voneinander bewegbar geführt sind.
3. Vorrichtung zum Nachschleifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Oszillierschlitten (7a, 7b) vier Stößel (12) aufnimmt, die jeweils
paarweise parallel zueinander mit nach entgegengesetzten Richtungen
weisenden Schleifwerkzeugen (14) in je einem Drehteil (9) gelagert sind, die um
zum Oszillierschlitten (7a, 7b) senkrechte Achsen (11) um 180 Grad
schwenkbar sowie klemmbar die beiden Stößel (12) eines Stößelpaares
wechselweise in einer Arbeits- und einer Ausbaustellung positioniert, wobei der
Abstand der Achsen (11) dem freien Drehen der Stößelpaare entsprechend
gewählt ist.
4. Vorrichtung zum Nachschleifen nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Stößel (12) mittels zwischen Stößel (12) und Werkzeugträger (7)
angeordneter Kolbenzylindereinheiten (17) in Längsrichtung (13) verschiebbar
ist.
5. Vorrichtung zum Nachschleifen nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Antrieb der Schleifwerkzeuge (14) Hydromotoren (15) vorgesehen
sind, die jeweils an dem dem Schleifwerkzeug (14) entgegengesetzten Ende
des Stößels (12) angeordnet sind.
6. Vorrichtung zum Nachschleifen nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb der Oszillierschlitten (7a, 7b) über Kugelspindeln/Muttern (6)
erfolgt, die ihrerseits von richtungs- und geschwindigkeitsänderbaren
Hydromotoren antreibbar sind.
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EP0397993A2 (de) * | 1989-05-19 | 1990-11-22 | Mitsubishi Jukogyo Kabushiki Kaisha | Verfahren zum Schleifen von Walzen |
JPH0441008A (ja) * | 1990-06-06 | 1992-02-12 | Ishikawajima Harima Heavy Ind Co Ltd | 圧延ロールの研削装置 |
EP0573035A2 (de) * | 1992-06-03 | 1993-12-08 | Hitachi, Ltd. | Walzwerk mit mitlaufender Walzenschleifenanordnung und Schleifscheibe |
-
1994
- 1994-03-11 DE DE19944409060 patent/DE4409060C3/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102008054123A1 (de) * | 2008-10-31 | 2010-05-06 | Khd Humboldt Wedag Gmbh | Rollenpressenschleifmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4409060A1 (de) | 1995-09-21 |
DE4409060C2 (de) | 1997-02-20 |
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