DE4408604A1 - Verfahren zur Bewertung von Schlachttierkörpern - Google Patents
Verfahren zur Bewertung von SchlachttierkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung von Schlachttierkörpern mittels Selek
tieren von Gewebekomponenten sowie des Umrisses der Körper vor einem Hintergrund,
wobei mittels Videokamera Bildaufnahmen der Oberfläche der Schlachttierkörper erfaßt,
digitalisiert und in einem PC gespeichert werden.
Es ist bekannt, Schlachttierkörper automatisch zu klassifizieren. Die EP A 499 550 A1
vom 27. 01. 1992 offenbart ein Verfahren zum automatischen Klassifizieren von Tier
körpern unter Verwendung von Mitteln, die keinen physischen Kontakt mit den Tierkör
pern haben, nach dem Wiegen auf dem Schlachtband eingesetzt werden können, und von
der Analyse eines halben oder ganzen Tierkörpers - je nach Größe, Gewicht, Form und
Rasse des Tierkörpers - ausgehend, die entsprechenden Informationen liefern.
Dazu wird bei diesem Verfahren ein halber Tierkörper mit seiner Längsseite an einer
Auflage abgestützt, die der Symmetrieachse des Körpers entspricht und vom unteren Teil
der Rückseite aus, d. h. dem Teil neben dem Tierhals, eine winkelförmige Positionierung
des Körpers vorgenommen werden kann, um anschließend aus unterschiedlichen Winkeln
Aufnahmen des Hinterteils, der Keule, des oberen Rückenteils und des Vorderteils, das
dem unteren Bereich des halben Tierkörpers entspricht, zu machen. Diese Aufnahmen
werden in einem Computer gespeichert, in dem sich bereits die Angaben über das Gewicht
und die Länge des halben Tierkörpers befinden. Dieser wird dann von den Flächen, an
denen er anliegt, gelöst. Anschließend werden die eingegebenen Daten unter Berücksichti
gung der für die Klassifizierung von Tierkörpern erforderlichen theoretischen Infor
mationen bearbeitet.
Diese theoretischen Informationen sind eine Synthese vieler anderer Informationen, die
zuvor zusammengetragen und statistisch im Hinblick auf die Referenzklassifizierung
EUROP bearbeitet wurden. Dies ermöglicht die genau dem Bewertungsschlüssel EUROP
entsprechende Klassifizierung jedes Tierkörpers.
Eine weitere Besonderheit dieses Verfahrens besteht in der Möglichkeit, mindestens eine
Aufnahme der Innenseite des Tierkörpers zu machen, diese Information in den Computer
zu geben und sie unter Berücksichtigung der Angaben zu verarbeiten, die zuvor in großer
Anzahl zusammengetragen und statistisch im Hinblick auf die Klassifizierung nach Mastzu
stand laut EG-Bewertungsschlüssel bearbeitet wurden. Das ermöglicht die genaue Klassifi
zierung des Mastzustandes.
Bei diesem Verfahren wird jede zu klassifizierende Tierkörperhälfte gewogen. Aus der
Gewichtsangabe wird eine Information über die Länge des Tierkörpers erhalten, um davon
ausgehend eine erste Einstellung der Höhe der Auflage, an der der halbe Tierkörper abge
stützt wird, vorzunehmen. Anschließend wird die Länge des Tierkörpers optisch ver
messen, um dann mit Hilfe dieser Information eine Feineinstellung der Auflagenhöhe vor
zunehmen, an welcher der halbe Tierkörper abgestützt wird.
Eine erste Maßnahme bei diesem Verfahren ist das direkte Anleuchten des Tierkörpers von
der Aufnahmeseite aus, um so einen Kontrast zwischen dem Tierkörper und dem Hinter
grund, von dem dieser sich abhebt, zu erzeugen.
Eine andere Maßnahme bei diesem Verfahren ist das indirekte Anleuchten des Tierkörpers
durch eine sich im Hintergrund befindende Lichtquelle, wodurch der gesamte Tierkörper
in einem diffusen Licht erscheint.
Das Ziel sowohl der einen, als auch der anderen Maßnahme ist die perfekte Konturenbe
stimmung des sich von dem Hintergrund abhebenden Tierkörpers.
Das Verfahren nach der EP A 499 550 hat den Nachteil, daß der apparative Aufwand für
seine Durchführung sehr groß ist und die vorlaufenden Verfahrensschritte sehr umfassend
sind. Eine Ableitung der Parameter zur objektiven Klassifizierung ist aus der Beschreibung
nicht zu entnehmen. Die Patentansprüche sowie die Offenbarung des erfindungsgemäßen
Wesens geben dem Fachmann, der eine Aufgabe auf diesem Gebiet lösen soll, keine
Information an die Hand, mit welchen Mitteln er die der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe lösen soll, ohne selbst erfinderisch tätig zu werden. Weiterhin werden keine
Farbbilder gewonnen, die eine präzise Klassifizierung der Objekte ermöglichen.
Die DE PS 30 47 490 offenbart ein Verfahren zur berührungsfreien Bestimmung von
Qualitätsmerkmalen eines Prüfobjektes der Fleischwaren-Kategorie, insbesondere zur
Ermittlung des anteiligen Fett-Fleisch-Verhältnisses einer Schlachttierhälfte, wobei das
Prüfobjekt beleuchtet und dessen Bild von einer Video-Kamera erfaßt und das Fleisch-
oder Fettgewebe nach Maßgabe der relativen Helligkeit der entsprechenden Gewebepartien
unterschieden wird. Das betrachtete Realbild der Probe wird dabei mit einem unterschei
dungstypischen Schwellwert von solcher Helligkeit digitalisiert, daß alle vom Schwellwert
abweichenden helleren oder dunkleren Gewebepartien entweder als weiße oder annähernd
weiße Bildteile oder als schwarze oder annähernd schwarze Bildteile dargestellt werden
und umgekehrt, daß der unterscheidungstypische Schwellwert so gewählt wird, daß alle
helleren Gewebepartien dem Fettgewebe und alle dunkleren Gewebepartien dem Fleischge
webe zugeordnet sind und daß zur Ermittlung des unterscheidungstypischen Schwellwertes
- a) die Probe gegen einen dunklen Hintergrund mit einer Schwarz-Weiß-Kamera zeilen- und bildweise optisch abgetastet wird und eine dabei scharf hervortretende Kontur am Helligkeitsübergang Hintergrund/Probe als Sprungfunktion in einem Helligkeits/Bildor t-Y/X-Diagramm parallel zur Helligkeits-Y-Achse aufgezeichnet und/oder abgespei chert wird,
- b) aus den Bildanteilen zu beiden Seiten der Sprungfunktion Helligkeitswerte der hellsten Partie "Ph" und der dunkelsten Partie "Pd" ermittelt und in Zahlenwerte entsprechend der Helligkeitsskala an der Y-Achse umgerechnet werden, aus welchen ein erster Schwellwert der Helligkeit "S₁" nach der Formel S₁ = 0,5×(Ph + Pd) errechnet wird,
- c) der errechnete erste Schwellwert S₁ so weit in Richtung steigender Helligkeit an der Y-Achse nach oben verschoben wird, bis die Sprungfunktion durch Neigung aus der Senkrechten in eine endliche Funktion y = n × übergeht, und mit dem dabei er mittelten neuen Schwellwert der Helligkeit "Sy" das Realbild zum Schwarz-Weiß-Bild digitalisiert wird.
Die bekannte Lösung nach der DE PS 30 47 490 ermöglicht nur eine Verfahrensgestaltung
im Schwarz-Weiß-Bereich.
Nachteilig ist bei dem beschriebenen Verfahren die Nutzung von starren Schwellwerten
sowohl zur Selektion des Hintergrundes als auch zur Selektion der Fett- und
Fleischkomponenten. Mit diesem Verfahren läßt sich keine schattenunabhängige Me
thode zur Konturenanalyse beschreiben. Für die Selektion der Fett- und
Fleischkomponenten ist mit dem beschriebenen Verfahren eine hohe Sensibilität gegen
Lichtschwankungen gegeben.
Da in dem beschriebenen Verfahren entsprechend der DE PS lediglich als Merkmalsraum
der Schwarz-Weiß-Bereich untersucht wird, ist eine weitergehende Analyse der Fleisch-
und Fettkomponenten unmöglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bewertung von Schlachttier
körpern für ein Selektieren von Gewebekomponenten sowie des Umrisses der Körper vor
einem Hintergrund, wobei mittels Videokamera Bildaufnahmen der Oberflächen der
Schlachttierkörper erfaßt, digitalisiert und in einem PC gespeichert werden, zu schaffen,
mit dem verarbeitbare Videobilder in Farbkanälen auf der Basis von Grundfarben herge
stellt werden und auf der Grundlage von mehrdimensionalen Histogrammanalysen
Farbklassifikatoren bestimmt und ausgewertet werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das durch folgendes
Verfahrensregime realisiert wird.
- a) Herstellung von mehrdimensionalen Farbbildern in den Farbkanälen rot, grün und blau und Analyse des Farbraumes zur objektiven Selektierung der Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen sowie des Hintergrundes.
- b) Festlegung des Hintergrundes in der Farbe blau;
- c) Bestimmung von Farbklassifikatoren der jeweiligen Gewebekomponenten Fett Fleisch, Bindegewebe und Knochen mittels mehrdimensionaler Histogrammanalysen, sowie der Farbklassifikatoren unter Beachtung des Hintergrundes zur Konturensicherung, unter Verwendung eines mehrdimensionalen Merkmalsraumes;
- d) Bildung von Mittelwerten sowie der häufigsten Farbwerte aus der selektiven Planimetrie der vorhandenen Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen sowie des Hintergrundes.
- e) Nutzung des Farbklassifikators zur Bestimmung der äußeren Konturen und deren Merk male;
- f) Verwertung des Farbklassifikators, in dem aus den Vektorlängen zwischen den Schwer punkten der einzelnen Klassen zum Bildpunkt des zu analysierenden Objektes entschie den wird, ob der Bildpunkt der Klasse Fett, Fleisch, Bindegewebe, Knochen oder dem Hintergrund zugeordnet werden soll;
- g) durch die Einbindung des Lichtschnittverfahrens neben der zweidimensionalen Konfor mationsbestimmung eine Tiefeninformation mitverarbeitet wird und in die Bestimmung der Konformationsklasse einfließt.
Die Erfindung ist vorteilhaft ausgestaltet, wenn bei der Herstellung der Videobilder eine
räumliche Anordnung von mehreren Videokameras vorgenommen wird.
Es ist eine vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung, wenn der mehrdimen
sionale Merkmalsraum zum Aufbau der Klassifikatoren sechsdimensional ist und aus den
Sektoren rot, grün, blau, hue, saturation und intensity gebildet ist, wobei in Fortführung
des Verfahrens eine Anwendung bei Rinder- und Schafschlachttierkörpern vorgenommen
wird.
Die Erfindung ist dadurch vorteilhaft ausgestaltet, daß für eine automatische Klassifi
zierung von Schlachttierkörperhälften eine Bestimmung der Konformations- und Gewebe
parameter an der gesamten Hälfte sowie an den Hauptkörperpartien Keulen, Rücken und
Schulter vorgenommen wird.
Die Erfindung ist dadurch weiterhin vorteilhaft ausgestaltet, daß für die Bestimmung
Gewebeanteile Aufnahmen im Innenraum der Schlachttierkörperhälfte zur Analyse des
Rippenfettanteils durchgeführt und erfaßt werden.
Es ist im Sinne der Erfindung, daß durch die Verbindung des Lichtschnittverfahrens mit
der zweidimensionalen Konformationsbestimmung eine gleichsam dreidimensionale
Kontur des Schlachttierkörpers zur Bestimmung eines Körperabschnittes vor der Zerlegung
erhalten wird.
Weiterhin sinnvoll ausgebildet ist die Erfindung dadurch, daß aus den analysierten Konfor
mations- und Gewebeparametern eine präzise Ableitung der Handelsklassen für Schlacht
tierkörper erfolgt, sowie für Fleischstücke eine Nachklassifizierung vorgenommen wird.
Eine objektive, sichere und berührungslose Bewertung von Schlachttierkörpern ist eine
entscheidende ökonomische Kenngröße für den Klassifizierungsprozeß in der
Fleischwirtschaft.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Farbbildverarbeitung und bedingt durch
Analysen im Farbraum folgende Vorteile:
- - Durch die Nutzung der Farbinformation zur Analyse der äußeren Kontur und eine blaue Gestaltung des Hintergrundes wird eine Schattenunabhängigkeit dadurch erreicht, daß ein durch direkte Beleuchtung des Objektes entstehender Schatten auf dem blauen Hintergrund ebenfalls einen blauen Farbwert mit geringerer Intensität annimmt.
- Wird der Farbklassifikator entsprechend dem Anspruch 1 verwendet, wird ein Bildpunkt der sich auf dem Hintergrund in einem Schattenbereich befindet, dennoch eindeutig als Hintergrund erkannt. Mittels Schwarz-Weiß-Systemen können hier erhebliche Fehl analysen entstehen.
- - Durch die Nutzung des Farbklassifikators ergibt sich weiterhin eine Unsensibilität gegen Intensitätsschwankungen und Variationen des Lichteinfalls durch unterschiedliche Konformationen der Objekte.
- - Ein entscheidender weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist der Verzicht auf Schwellwerte aller Art sowohl bei der Analyse der äußeren Kontur als auch bei der Selektion der Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen.
- Durch Bestimmung des geringsten Vektorabstandes des zu analysierenden Bildpunktes zu einer der vorbestimmten Farbklassen für Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen sowie für den Hintergrund ist eine eindeutige Zuordnung schwellwertfrei gegeben.
- - Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß Bildpunkte, die nicht genau innerhalb einer Klasse einzuordnen sind, über ihre naheste Nachbarschaft zu geordnet werden.
- - Bei der Ermittlung der Konformation ergibt sich durch die Anwendung des Lichtschnitt verfahrens eine kostengünstige quasi 3D-Bestimmung des Schlachttierkörpers bzw. des Teilbereiches. Neben der zweidimensionalen Konformationsbestimmung kann somit die Tiefeninformation zur weiteren Stabilisierung der Parameter in die Bestimmung der Konformationsklasse einfließen.
- - Durch das adaptive und berührungslose Verfahren zur Bewertung von Schlachttier körpern ergeben sich für die apparative Klassifizierung besondere Vorteile durch die Ablösung von monotonen und subjektiven Entscheidungsprozessen durch objektive Parameterbestimmung, eine hohe Wiederholgenauigkeit und damit Zuverlässigkeit sowie eine hygienisch unbedenkliche Lösung.
- - Neben dem Rationalisierungseffekt durch Ablösung der subjektiven Klassifizierung ist der entscheidente Vorteil die Objektivität der Angaben, die durch das Verfahren er reicht wird.
Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine komplette Rinderhälfte außenseitig, als unverarbeitetes Bild;
Fig. 2 eine verarbeitete Darstellung von Fig. 1
Fig. 3 eine weiterbearbeitete Darstellung von Fig. 1, in einer Binärdarstellung;
Fig. 4 den Teil einer Rinderhälfte im Keulenbereich;
Fig. 5 den Teil einer Rinderhälfte im Schulterbereich;
Fig. 6 den Teil einer Rinderhälfte im Rückenbereich;
Fig. 7 den Teil einer Rinderhälfte im Keulenbereich mit projizierten Lichtstreifen;
Fig. 8 den Teil einer Rinderhälfte im Brustkorbbereich.
Gemäß Fig. 1 ist eine Rinderhälfte dargestellt. Das Bild ist unverarbeitet und mit einer
Farbtiefe von 24 Bit in den Rechner aufgenommen worden. Es stellt eine Basisdarstellung
vor und ist die Grundlage für den Beginn einer Analyse der äußeren Kontur, wie sie in
Fig. 2 dargestellt ist. Die Daten der Analyse liegen als Vergleich im PC vor.
Als erster Schritt sind mittels Videokameras Bildaufnahmen gemäß Fig. 1, 4, 5, 6 und 8
erfaßt, durch Framegrabber digitalisiert und in einem PC gespeichert worden. Die
Bilddaten liegen als Farbbilder mit einer Auflösung von 720×512 Bildpunkten in den drei
Farbkanälen r (rot), g (grün) und b (blau) mit je 8 Bit vor.
Das Verfahren ist in zwei grundsätzliche Phasen gegliedert.
Für die einzelnen Bildbereiche sind Farbklassifikatoren bestimmt worden, die zur Se
lektierung der Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen sowie des
Hintergrundes genutzt werden.
Diese Bestimmung der Farbklassifikatoren erfolgte durch teilautomatische und interaktive
Vorgabe der Bildbereiche, in den Bildaufnahmen gemäß den Fig. 1, 4, 5, 6 und 8, die
jeweils nur eine Gewebekomponente beinhalten. Es wurden alle Fleischflächen gem.
Fig. 1 an Hand einer Stichprobe planimetriert und die Mittelwerte sowie die 256
häufigsten Farbwerte rot, grün, blau durch Histogrammanalysen bestimmt und gespei
chert. Weiterhin sind zugehörige Transformationswerte der Grundfarben rot, grün, blau in
h (hue-Färbung), s (saturation = Sättigung) und in (intensity = Intensität) bestimmt
worden.
An Hand dieser Festlegungen ergaben sich für jede Gewebekomponente sowie deren far
blich gestalteten Hintergrund folgende Mittelwerte der Grundfarben sowie der Farbtrans
formationen:
mroti (Mittelwert rot für die i′te Gewebekomponente)
mblaui (Mittelwert blau für die i′te Gewebekomponente)
mgrüni (Mittelwert grün für die i′te Gewebekomponente)
mhuei (Mittelwert hue für die i′te Gewebekomponente)
msatue (Mittelwert saturation für die i′te Gewebekomponente)
mintei (Mittelwert intensity für die i′te Gewebekomponente)
mblaui (Mittelwert blau für die i′te Gewebekomponente)
mgrüni (Mittelwert grün für die i′te Gewebekomponente)
mhuei (Mittelwert hue für die i′te Gewebekomponente)
msatue (Mittelwert saturation für die i′te Gewebekomponente)
mintei (Mittelwert intensity für die i′te Gewebekomponente)
Weiterhin ergaben sich aus den Histogrammanalysen die Vektoren der häufigsten Farben
für jede Gewebekomponente sowie den farblich gestalteten Hintergrund:
vrgbi(t) (Vektor = V der Grundfarben rot, grün, Blau für die i′te Gewebekomponen
te t = 0 . . . 255 entspricht den häufigsten Farbwerten)
vhsii(t) Vektor = V der Transformationen hue, saturation, intensity für die i′te Gewebekomponente t = 0 . . . 255 entspricht den häufigsten Transformations werten)
vhsii(t) Vektor = V der Transformationen hue, saturation, intensity für die i′te Gewebekomponente t = 0 . . . 255 entspricht den häufigsten Transformations werten)
Aus diesen analysierten Werten stellten sich beispielhaft im Merkmalsraum rot, grün, blau
(Tensor), Punktwolken der Mittelwerte und Häufigkeitsvektoren für die einzelnen Gewebe
komponenten und den farblich gestalteten Hintergrund dar. An Hand dieser Punktwolken
wird die Farbe des Hintergrundes optimiert, um den maximalen Abstand zu den Gewebe
parametern zu realisieren.
Für den Aufbau des Klassifikators wird ein 6-Dimensionaler Merkmalsraum
- - rot
- - grün
- - blau
- - hue
- - saturation
- - intensity
angesetzt und der Schwerpunkt der theoretischen Punktwolken bestimmt.
Aus den Schwerpunkten der Punktwolken sowie den Mittelwerten der Grundfarben und
ihrer Transformationen ergeben sich Farbklassen für die einzelnen Gewebeparameter und
den Hintergrund.
Mit der Phase 1 ist die Bildung der Klassifikatoren abgeschlossen und die Bewertung und
Klassifikation des Objektes kann mit der Phase 2 - Nutzung des Klassifikators - zur
Bewertung beginnen.
Die Nutzung der aufgebauten Klassifikatoren zur Selektion der Gewebekomponenten und
des Hintergrundes wird in folgender Weise vorgenommen:
Nach der Bilddatenerfassung gemäß den Fig. 1, 4, 5, 6, 8 für einen neuen zu untersu chenden Schlachtkörper wird jeder Bildpunkt mit den Farbklassen der einzelnen Gewebepa rameter verglichen.
Nach der Bilddatenerfassung gemäß den Fig. 1, 4, 5, 6, 8 für einen neuen zu untersu chenden Schlachtkörper wird jeder Bildpunkt mit den Farbklassen der einzelnen Gewebepa rameter verglichen.
Dabei ist die minimale Vektorlänge zwischen dem Bildpunkt und den Farbklassen entschei
dend über die Zuordnung
- 1. zu der einzelnen Gewebekomponente oder
- 2. zum Hintergrund.
Liegt ein Bildpunkt beispielsweise auf einer Fleischfläche, so ist der Vektorabstand seiner
Farb- und Transformationswerte am geringsten zu den Mittel- und Schwerpunktswerten
der Farbklasse Fleisch. Somit wird dieser Bildpunkt als Fleisch interpretiert.
Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Selektion des Hintergrundes. Durch die vorstehend
dargestellte Farbanalyse ist die stabile und schattenunabhängige Auswertung der äußeren
Kontur erfolgt. In den Fig. 4, 5, 6 ist die Selektion des Hintergrundes für die Teilauf
nahmen dargestellt.
In Fig. 3 ist die Selektion aller Fleischflächen durch die schwarz dargestellten Bereiche
gekennzeichnet.
Aus der analysierten äußeren Kontur gemäß den Fig. 2, 4, 5, 6 werden die Konformati
onsparameter abgeleitet und zur Konformationsklasse verrechnet.
Aus der Anzahl der Bildpunkte innerhalb der einzelnen Farbklassen wird der Anteil der
einzelnen Gewebekomponenten an der Gesamtfläche bestimmt und beispielsweise zur
Fettgewebeklasse verrechnet.
Für eine weitere Stabilisierung der Bestimmung der Fettgebeklasse wird gemäß Fig. 8 der
Fettansatz in der Brusthöhle mittels Farbklassifikatoren bestimmt.
Mittels Lichtschnittverfahren gemäß Fig. 7 wird neben der zweidimensionalen Konformati
onsbestimmung eine Tiefeninformation analysiert. Durch die Tiefeninformation ergibt sich
die Ausprägung der Keule in der dritten Dimension.
Aus der jetzt quasi dreidimensionalen Information über die Kontur des Schlachtkörpers
kann beispielhaft das Gewicht der Keule gemäß Fig. 7 bereits vor der Zerlegung geschätzt
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bewertung von Schlachttierkörpern mittels Selektieren von Gewebekom
ponenten sowie des Umrisses der Körper vor einem Hintergrund, wobei mittels Video
kamera Bildaufnahmen der Oberflächen der Schlachttierkörper erfaßt, digitalisiert und
in einem PC gespeichert werden, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte
- a) Herstellung von mehrdimensionalen Farbbildern in den Farbkanälen rot, grün und blau und Analyse des Farbraumes zur objektiven Selektierung der Gewebe komponenten Fett, Fleisch Bindegewebe und Knochen sowie des Hintergrundes;
- b) Festlegung des Hintergrundes in der Farbe blau;
- c) Bestimmung von Farbklassifikatoren der Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen mittels mehrdimensionaler Histogrammanalysen sowie der Farbklassifikatoren unter Beachtung des Hintergrundes zur Konturensicherung unter Verwendung eines mehrdimensionalen Merkmalsraumes;
- d) Bildung von Mittelwerten sowie der häufigsten Farbwerte aus der selektiven Planimetrie der vorhandenen Gewebekomponenten Fett, Fleisch, Bindegewebe und Knochen sowie des Hintergrundes;
- e) Nutzung des Farbklassifikators zur Bestimmung der äußeren Konturen und deren Merkmale;
- f) Verwertung des Farbklassifikators, in dem aus den Vektorlängen zwischen den Schwerpunkten der einzelnen Klassen zum Bildpunkt des zu analysierenden Objektes entschieden wird, ob der Bildpunkt der Klasse Fett, Fleisch, Binde gewebe, Knochen oder dem Hintergrund zugeordnet werden soll;
- g) durch die Einbindung des Lichtschnittverfahrens neben der zweidimensionalen Konformationsbestimmung eine Tiefeninformation mitverarbeitet wird und in die Bestimmung der Konformationsklasse einfließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der
Videobilder eine räumliche Anordnung von mehreren Videokameras vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrdimensionale
Merkmalsraum zum Aufbau des Klassifikators sechsdimensional ist und aus den
Sektoren rot, grün, blau, hue, saturation, intensity gebildet ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
bei Rinder- und Schafschlachttierkörper zur Anwendung gelangt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
automatischen Klassifizierung von Schlachttierkörperhälften eine Bestimmung der
Konformations- und Gewebeparameter an der gesamten Hälfte sowie an den Hauptkör
perpartien Keule, Rücken und Schulter vorgenommen wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Bestimmung der Gewebeanteile Aufnahmen im Innenraum einer Schlachttierhälfte zur
Analyse des Rippenfettanteils durchgeführt und erfaßt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Verbindung des Lichtschnittverfahrens mit der zweidimensionalen Konformations
bestimmung eine gleichsam dreidimensionale Kontur des Schlachtkörpers zur
Bestimmung eines Körperabschnittes vor der Zerlegung erhalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
aus den analysierten Konformations- und Gewebeparametern eine präzise Ableitung
der Handelsklasse für Schlachttierkörper erfolgt sowie für Fleischteilstücke eine
Nachklassifizierung vorgenommen wird.
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