DE4407870A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Beurteilung der Funktionssicherheit von SchaltkammernInfo
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
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- G01R31/327—Testing of circuit interrupters, switches or circuit-breakers
- G01R31/3271—Testing of circuit interrupters, switches or circuit-breakers of high voltage or medium voltage devices
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsan
ordnung nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 9.
Die Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern,
insbesondere unter Vakuum oder Löschgas ist von Bedeutung
für die Qualitätskontrolle von Schaltkammern beim Produzen
ten, zur Prüfung der Aufrechterhaltung der Funktionssicher
heit nach Lagerung, Transport, Alterung und Wechsel der Um
gebungsbedingungen sowie zur Kontrolle der Betriebssicher
heit nach Ablauf der für den Einsatz vorgegebenen maximalen
Betriebszeit oder maximalen Schaltvorgänge sowie nach
Havarien oder nach Überschreiten von Betriebsparametern,
die Einfluß auf die Funktionssicherheit haben.
Aus der DD-PS 2 27 805 ist ein Verfahren und eine Anordnung
zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit von unter Vakuum
bzw. Löschgas arbeitenden Schaltkammern bekannt. Bei diesem
Verfahren wird der lastfreien Schaltkammer während des
mechanischen Öffnens oder Schließens eine für eine Entla
dung ausreichende Leistung über einen begrenzten Zeitraum
zugeführt. Der zeitliche Verlauf der Entladung zwischen den
Schaltstücken der Schaltkammer wird gemessen. Dieser gemes
sene zeitliche Verlauf der Entladung wird zur Beurteilung
der Funktionsfähigkeit der Schaltkammer in Vergleich zu
einem idealen Abschaltvorgang einer Schaltkammer gesetzt.
In der zugehörigen Schaltungsanordnung ist die Schaltkammer
in Reihe mit einer als Energiespeicher ausgebildeten Induk
tivität und einem nachfolgenden Meßwiderstand geschaltet.
Über dieser Reihenschaltung ist eine Niederspannungsgleich
stromquelle angeordnet und parallel zum Meßwiderstand ist
eine Meß- und Auswerteeinheit mit nachfolgender Registrier
einheit vorgesehen.
Bei diesem Verfahren und mit dieser Schaltungsanordnung
wird ein Schaltvorgang kurzzeitig so nachgebildet, daß
seine Wirkungen denjenigen bei einem Schaltvorgang unter
normalen Betriebsbedingungen vergleichbar sind. Dabei sind
die Bedingungen der Nachbildung so gewählt, daß alle Ein
flüsse des Nachbildungsvorganges zeitlich und energetisch
so begrenzt sind, daß nachteilige Folgen auf den Schalter,
die nachgeschalteten Einrichtungen und die Meßanordnung
nicht eintreten können.
Die Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltern nach
diesem Verfahren erfordert einen gewissen Aufwand und weist
bezüglich der Meßaussagen gewisse Unsicherheiten auf.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Beur
teilung der Funktionssicherheit von Schaltkontakten unter
Vakuum oder Löschgas nach dem vorgenannten Verfahren zu
vereinfachen und bezüglich der Meßaussagen sicherer zu
machen.
Erfindungsgemäß wird das durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1 und 9 erreicht.
Bei einem Verfahren zur Beurteilung der Funktionssicher
heit von Schaltkammern unter Vakuum bzw. Löschgas bei dem
der lastfreien Schaltkammer während des mechanischen Öff
nens oder Schließens eine für den Meßzweck ausreichende
Leistung über eine begrenzte Zeit zugeführt und der zeitli
che Verlauf der Entladung zwischen den Schaltstücken erfaßt
wird, werden erfindungsgemäß aus dem gemessenen zeitlichen
Verlauf der Entladung mindestens zwei charakteristische Grö
ßen ermittelt, die mit vorgegebenen Werten dieser Größen
verglichen werden. Die daraus abgeleiteten Größen werden
für die Beurteilung der Funktionssicherheit der Schaltkam
mer herangezogen.
Durch die Verwendung mehrerer selbständiger charakteristi
scher Größen wird die Aussagekraft zur Funktionssicherheit
der Schaltkammern erhöht.
Zur Quantifizierung der Aussagemöglichkeiten ist es zweckmä
ßig, die charakteristischen Größen zu einer für die Beurtei
lung der Funktionssicherheit signifikanten Qualitätskenngrö
ße zu verkoppeln.
Als charakteristische Größen können z. B. die maximale
Amplitude und die Dauer der Entladung verwendet werden.
Die Verkopplung der Größen kann durch Addition, Multiplika
tion oder Quotientenbildung herbeigeführt werden. Vor der
Verkopplung können die Meßwerte noch einer mathematischen Be
arbeitung unterzogen werden.
Die Qualitätskenngröße kann in Wertebereiche gegliedert
sein, z. B. in "gut", "schlecht" und "Übergangszustand". Für
die Beurteilung der Funktionssicherheit "gut" oder
"schlecht" dient dann die Übereinstimmung der aus den
Meßwerten ermittelten Kenngrößen mit vorgegebenen Kennwer
ten für "gut" oder "schlecht". Bei Nichtübereinstimmung
wird die Funktionssicherheit als im Übergangszustand bzw.
im Schlechtzustand befindlich eingestuft.
Die Kenngrößen können aus Einzelmessungen oder als gemittel
te Größen aus einer Zahl von Einzelmessungen erfaßt werden.
Die Streuung der charakteristischen Kenngrößen kann als zu
sätzliches Kriterium für die Beurteilung der Funktionssi
cherheit von Schaltkammern benutzt werden. Hierzu ist
erforderlich, die Kenngrößen für den zu prüfenden Schalter
mehrfach zu ermitteln.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Bestimmung der
Eigenzeit von Schaltern genutzt werden. Hierzu wird der
Zeitpunkt für den Beginn der Bewegung der Schaltkontakte
ermittelt und aus diesem Meßwert und dem Wert für den Aus
lösezeitpunkt der Abschaltung wird durch Differenzbildung
die Eigenzeit des Schalters ermittelt.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Schaltungsanord
nung vorgesehen, bei der die Schaltkammer in Reihe mit
einer als Energiespeicher benutzten Induktivität geschaltet
ist, bei der über dieser Reihenschaltung eine Niederspan
nungsgleichstromquelle angeordnet ist, und bei der erfin
dungsgemäß eine Meß- und Auswerteeinheit an eine der Induk
tivität zugeordneten Koppelspule angeschlossen ist.
Mit den erfindungsgemäß erhaltenen Qualitätskenngrößen
können für unterschiedliche Schaltertypen Grenzwertbereiche
für die Einordnung in die drei Bewertungsbereiche definiert
werden. Die quantifizierten Qualitätskenngrößen lassen
Aussagen zum zeitlichen Verlauf innerhalb der oben beschrie
benen Bereiche, d. h. zur Veränderung der Funktionssicher
heit mit der Zeit zu.
Die Erfindung soll in einem Ausführungsbeispiel anhand von
Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild,
Fig. 2 den Verlauf einer Abschaltfunktion,
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Bestimmung der Eigenzeit
von Schaltern.
In einem Niederspannungs-Stromkreis befindet sich eine
Spannungsquelle 1, z. B. ein Akkumulator, ein Schalter 2,
z. B. ein Vakuumschalter, eine Induktivität 3 und ein
Widerstand 5 in Reihenschaltung. Die Induktivität trägt
eine Koppelspule 4 die an eine Einrichtung 5 zur Meßwerter
fassung und Speicherung angeschlossen ist. Die Meßwerte
werden einer Recheneinheit 7 zur Bestimmung einer maximalen
Amplitude eines Entladevorganges und dessen Zeitdauer
zugeführt. Diese beiden Größen werden miteinander verkop
pelt, z. B. wird der Quotient Amplitude zu Zeitdauer gebil
det und über ein Display 8 ausgegeben.
Die Fig. 2 stellt einen realen mit der beschriebenen Schal
tung zu erfassenden Kurvenverlauf dar. Es ist ausgewiesen,
wie die charakteristischen Größen maximale Amplitude und
Zeitdauer des Entladevorganges definiert sind.
Die Fig. 3 stellt eine Variante zur Bestimmung der Eigen
zeit von Schaltern unter Nutzung der erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Messung der Funktionsfähigkeit einer Schalt
kammer dar. Eine Einheit 9 liefert die Steuerenergie zur
Betätigung des Schalters 2 und enthält eine bekannte Ein
richtung zur Erfassung des Auslösezeitpunktes der Abschal
tung. Dieser Zeitpunkt wird über eine Steuerleitung 10 in
die Recheneinheit übertragen, in welcher der Zeitpunkt für
den Beginn der Kontaktbewegung des Schalters 2 aus der
Funktionsfähigkeitsmessung vorliegt. Die Differenz aus
diesen beiden Zeiten ist die gesuchte Eigenzeit, die über
das Display 8 ausgegeben wird.
Die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Werte sind
für die unterschiedlichen Ausführungen und Leitungsdaten
der Schalter zu ermitteln. Die dort aufgeführten Werte
weisen nur eine beispielhafte Bedeutung auf.
Die für U, T und Q erhaltenen Werte sind den Matrixelemen
ten Xik (i,k = 1, 2, 3) zuzuordnen. Entsprechend dieser
Zuordnung können auftreten für
"Gut"-Funktion: Xi1 (i = 1, 2, 3)
"Übergangs"-Funktion: Xi2 (i = 1, 2, 3)
"Schlecht"-Funktion: Xi3 (i = 1, 2, 3)
Ergibt sich für den k-Index mindestens einmal der Wert 2, ist der Schalter im "Übergangs"-Zustand einzuordnen. Ergibt sich mindestens einmal der Wert 3 ist er im "Schlecht"-Zu stand einzuordnen.
"Gut"-Funktion: Xi1 (i = 1, 2, 3)
"Übergangs"-Funktion: Xi2 (i = 1, 2, 3)
"Schlecht"-Funktion: Xi3 (i = 1, 2, 3)
Ergibt sich für den k-Index mindestens einmal der Wert 2, ist der Schalter im "Übergangs"-Zustand einzuordnen. Ergibt sich mindestens einmal der Wert 3 ist er im "Schlecht"-Zu stand einzuordnen.
Durch die Lage der für einen Schalter gefundenen Werte
innerhalb der Bewertungsintervalle der Matrix ist es
möglich, den realen Sicherheitsstatus für einen Schalter,
d. h. Erwartungswerte für den Wechsel von "Gut"- zu "Über
gangs"- bzw. von "Übergangs"- zu " Schlecht"-Funktionen zu
erkennen und zu relativieren.
Ergibt sich für einen einzelnen Meßwert Xi1 (i = 1, 2, 3)
einer Meßreihe mit dem Mittelwert Xik (i, k = 1, 2, 3) eine
Standardabweichung σik (i, k = 1, 2, 3) mit der Xi1 + σi1
das Intervall für Xi2 erreicht, so ist der Schalter im
"Übergangs"- Bereich und bei Xi1 + σi1 im Intervall für
Xi3 im "Schlecht"-Bereich einzuordnen.
Entsprechendes gilt für Xi2 + σi2 in Xi3 bei der Einord
nung eines Schalters aus dem "Übergangs"- in den
"Schlecht"-Bereich.
Claims (9)
1. Verfahren zur Beurteilung der Funktionssicherheit von
Schaltkammern unter Vakuum bzw. Löschgas bei dem der last
freien Schaltkammer während des mechanischen Öffnens oder
Schließens eine für den Meßzweck ausreichende Leistung über
eine begrenzte Zeit zugeführt und der zeitliche Verlauf der
Entladung zwischen den Schaltstücken erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem gemessenen zeitlichen Verlauf der Entladung min
destens zwei charakteristische Größen ermittelt werden, die
mit vorgegebenen Werten dieser Größen verglichen werden,
und daß die daraus abgeleiteten Größen für die Beurteilung
der Funktionssicherheit der Schaltkammer herangezogen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die charakteristischen Größen zu einer für die Beurteilung
der Funktionssicherheit zusätzlichen Qualitätskenngröße
verkoppelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als charakteristische Größen die maximale Amplitu
de und die Dauer der Entladung verwendet werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkopplung der
Größen durch Addition, Multiplikation oder Quotientenbil
dung herbeigeführt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Beurteilung
der Funktionssicherheit "gut" oder "schlecht" die Überein
stimmung der aus den Meßwerten ermittelten Kenngrößen mit
vorgegebenen Kennwerten für "gut" oder "schlecht" dient und
daß bei Nichtübereinstimmung die Funktionssicherheit als im
Übergangszustand befindlich eingestuft wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kenngrößen aus
Einzelmessungen oder als gemittelte Größen aus einer Zahl
von Einzelmessungen erfaßt werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Streuung der
charakteristischen Kenngrößen als zusätzliche Kriterien für
die Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern
und insbesondere für Einstufung der Schaltkammern als im
Übergangsbereich befindlich benutzt werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt für
den Beginn der Bewegung der Schaltkontakte ermittelt wird
und daß aus diesem Meßwert und dem Wert für den
Auslösezeitpunkt der Abschaltung durch Differenzbildung
die Eigenzeit des Schalters ermittelt wird.
9. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Schaltkammer in Reihe mit einer als Energiespeicher benutz
ten Induktivität geschaltet ist und wobei über dieser Rei
henschaltung eine Niederspannungsgleichstromquelle angeord
net ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meß- und Auswerte
einheit (6) an eine der Induktivität (3) zugeordneten
Koppelspule (4) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944407870 DE4407870A1 (de) | 1994-03-04 | 1994-03-04 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern |
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DE19944407870 DE4407870A1 (de) | 1994-03-04 | 1994-03-04 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern |
Publications (1)
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DE4407870A1 true DE4407870A1 (de) | 1995-09-14 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944407870 Withdrawn DE4407870A1 (de) | 1994-03-04 | 1994-03-04 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Beurteilung der Funktionssicherheit von Schaltkammern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4407870A1 (de) |
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RU2489725C1 (ru) * | 2012-03-01 | 2013-08-10 | Открытое акционерное общество специального машиностроения и металлургии "Мотовилихинские заводы" | Устройство для имитации токовой нагрузки при испытании аппаратуры, коммутирующей нагрузку |
RU2490658C1 (ru) * | 2012-03-01 | 2013-08-20 | Открытое акционерное общество специального машиностроения и металлургии "Мотовилихинские заводы" | Способ имитации токовой нагрузки при испытании аппаратуры, коммутирующей нагрузку |
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DD227805B1 (de) * | 1984-07-09 | 1993-06-09 | Forgenta Forschungstechnik U G | Verfahren und anordnung zur beurteilung der funktionsfaehigkeit von schaltkammern |
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- 1994-03-04 DE DE19944407870 patent/DE4407870A1/de not_active Withdrawn
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