DE4406173C1 - Viskokupplung - Google Patents
ViskokupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Viskokupplung mit einem Gehäuse und
einer Nabe, die koaxial umeinander angeordnet sind, wobei das
Gehäuse und die Nabe um eine Achse relativ zueinander drehbar
sind und zwischen sich einen ringförmigen Innenraum bilden, mit
zwei Sätzen von sich radial teilweise überlappenden, ring
förmigen Lamellen, nämlich Außenlamellen und Innenlamellen die
abwechselnd im Innenraum entlang der Achse angeordnet sind,
wobei die Außenlamellen drehfest mit dem Gehäuse und die
Innenlamellen drehfest mit der Nabe verbunden sind und die
Lamellen eines Satzes von Lamellen zusätzlich auf einem
bestimmten Abstand zueinander fixiert sind und die Lamellen des
anderen Satzes von Lamellen axial zu den fixierten Lamellen
beweglich sind, und wobei die beweglichen Lamellen durch
umfangsverteilte Schlitze in am äußeren oder inneren Umfang
zusammenhängende Sektoren unterteilt sind und mit einem hoch
viskosen Viskofluid, insbesondere Silikonöl, das den nicht von
den Lamellen der beiden Sätze von Lamellen besetzten Innenraum
zumindest teilweise füllt.
Eine solche Ausbildung ist beispielsweise aus der DE 38 28 422 C1
bekannt. Die Abkantungen verstärken den hydrodynamischen Effekt,
so daß bei Auftreten einer Differenzdrehzahl zwischen den axial
fixierten Lamellen und den mit Abkantungen versehenen, axial
beweglichen Lamellen eine Annäherung eintritt, bis ein Kontakt
zwischen den beweglichen Lamellen und den fixierten Lamellen
gegeben ist. Dabei steigt das übertragbare Drehmoment an. Je
höher die Differenzdrehzahl ist, desto schneller erfolgt das
Anlegen und der Anstieg der Drehmomentübertragungsfähigkeit, bis
die Viskokupplung in den sogenannten Hump übergeht, bei dem eine
annähernde Drehzahldifferenz von Null zwischen den Lamellen
erreicht wird.
In der DE-PS 11 92 887 ist eine Viskokupplung beschrieben, bei
der der Nabe und dem Kupplungsgehäuse jeweils abwechselnd Lamel
len zugeordnet sind, die sich radial teilweise überlappen und
drehfest und axial fest mit der Nabe bzw. dem Gehäuse verbunden
sind. Die der Nabe zugeordneten Lamellen weisen über den Umfang
gesehen einen wellenförmigen Verlauf auf.
Die DE 36 27 504 C2 beschreibt eine Lamelle für eine Viskokupp
lung. Die Lamelle ist über den Umfang gesehen mit radial ver
laufenden Schlitzen ausgestattet, so daß Sektoren zwischen je
weils zwei Schlitzen entstehen. An den Begrenzungskanten der
Sektoren zu den Schlitzen hin sind jeweils Schabekanten ange
bracht, die sich im wesentlichen über die Länge der Begrenzungs
kanten erstrecken und durch Verdickungen zum Schlitzrand hin
sich ergeben, so daß eine Berg- und Talausbildung entsteht,
wobei sich entsprechende zum Teil spitze Vorsprünge einstellen.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine Verdickung zum
Schlitzrand hin vorgesehen. Die dadurch gebildeten Schabekanten
sollen eine Art Scheibenwischereffekt erzeugen, das heißt, sie
sollen den aus der Viskoflüssigkeit gebildeten Film von der
benachbarten Lamelle abstreifen.
Es wurde festgestellt, daß neben der Drehzahldifferenz auch die
Absolutdrehzahl von Bedeutung für den Anstieg des übertragenen
Drehmomentes ist.
Ferner wurde festgestellt, daß beim Einsatz in einem Kraftfahr
zeug bei geringen absoluten Geschwindigkeiten und damit geringen
absoluten Drehzahlen der Viskokupplungen höhere Drehzahldiffe
renzen auftreten als bei hohen absoluten Geschwindigkeiten und
damit hohen Drehzahlen.
Die erhöhte Drehmomentübertragung bei hohen absoluten Geschwin
digkeiten und Drehzahlen beeinflußt das Fahrverhalten des Fahr
zeugs und kann im schlimmsten Fall das Regelverhalten eines
Blockierverhinderers für die Bremsbetätigung beeinflussen, wenn
eine Überführung der Viskokupplung in den Hump-Modus eintreten
sollte. Aus diesem Grunde wird üblicherweise eine niedrigere
Charakteristik für das Drehmomentverhalten einer Viskokupplung
nach der Durchführung von Fahrertests gewählt als normalerweise
erforderlich wäre, um ein optimales Traktionsverhalten für den
Anfahrvorgang zu erreichen.
Es sind auch schon Lösungen bekannt geworden, die eine Abschal
tung der Wirksamkeit der Viskokupplung ab einer bestimmten Ab
solutgeschwindigkeit vorsehen, beispielsweise in der Größen
ordnung zwischen 30 und 40 km/h.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Viskokupplung zu
schaffen, die bei hohen absoluten Geschwindigkeiten und Dreh
zahlen der Viskokupplung eine gegenüber den bekannten Lösungen
verringerte Drehmomentübertragungsfähigkeit aufweist, jedoch
dann, wenn hohe Drehzahldifferenzen auftreten, eine Überführung
der Viskokupplung in den sogenannten Hump-Modus, bei dem die
beweglichen Lamellen mit den auf Abstand fixierten Lamellen in
Reibkontakt sind, zu gewährleisten, um eine hohe Drehmoment
übertragungsfähigkeit zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß minde
stens mehrere der umfangsverteilten Sektoren der Lamellen eines
Satzes von Lamellen in einer Schnittebene, die parallel zur
Achse mit Abstand angeordnet ist, jeweils einen zick-zack-förmi
gen Verlauf mit drei Abschnitten aufweisen, von denen die beiden
äußeren Abschnitte zum mittleren Abschnitt zu entgegengesetzten
Richtungen mit einem stumpfen Winkel abgewinkelt verlaufen und
wobei die dabei gebildeten Kanten bzw. Spitzen zu den ebenen
Planflächen der benachbarten feststehenden Lamellen vorstehen.
Mit einer solchen Ausbildung wird erreicht, daß, solange nur
geringe Differenzdrehzahlen zwischen der Kupplungsnabe und dem
Gehäuse und damit den beiden Sätzen von Lamellen auftreten, die
Lamellen mit den Sektoren mit zick-zack-förmigen Verlauf in
einer mittleren Position zwischen den beiden benachbarten, La
mellen gehalten werden, so daß kein Drehmomentanstieg auch bei
höheren absoluten Drehzahlen und damit höherer absoluter Ge
schwindigkeit des Fahrzeuges gegeben ist. Es wurde sogar festge
stellt, daß bei einer solchen Anordnung die Drehmomentübertra
gung mit steigender absoluter Geschwindigkeit abnimmt. Dies
bedeutet, daß bei gleichen Differenzdrehzahlen bei niedrigen
absoluten Drehzahlen der Viskokupplung ein höheres Drehmoment
übertragen werden kann, als bei hohen absoluten Drehzahlen,
jedoch gleichen Differenzdrehzahlen.
Damit ist gewährleistet, daß die Viskokupplung nur bei geringen
absoluten Drehzahlen in den Hump-Modus überführt wird, wenn
große Differenzdrehzahlen anstehen.
Wenn eine bewegliche Lamelle den zwischen den beiden festste
henden und zueinander auf Abstand distanzierten Lamellen außer
mittig laufen will, nähern sich die Kanten bzw. Spitzen, die
durch die Abwinklung entstanden sind, der Planfläche der benach
barten feststehenden Lamelle an, so daß bei dem im keilförmigen
Spalt befindlichen Viskofluid eine Druckerhöhung eintritt. Auf
der anderen Seite zu der zweiten benachbarten feststehenden
Lamelle hin tritt im Spalt eine Druckreduzierung ein, und die
resultierenden Kräfte bewegen die bewegliche Lamelle in ihre
zentrische Position im Spalt zwischen den beiden feststehenden
Lamellen zurück. Durch die unterschiedliche Ausbildung der keil
förmig verlaufenden Spalte auf den beiden Seiten der beweglichen
Lamelle stellen sich in Umfangsrichtung versetzte Zentren für
die Druckeinwirkung ein, so daß sich ein Momentenpaar ergibt,
welches versucht, die Lamelle im Bereich des Sektors zu verfor
men. Wenn die Kräfte groß genug sind, beispielsweise bei höheren
Differenzdrehzahlen, um den Sektor zu verformen, wird eine asym
metrische Position eingenommen, so daß auch die bewegliche La
melle ihre zentrale Position verläßt. Wenn die Führungskante der
benachbarten feststehenden Lamelle sich annähert, ist der Fluß
von Viskofluid zu dieser Seite der Lamelle reduziert, was eine
generelle Reduzierung des Drucks auf dieser Seite bewirkt. Der
dadurch vergrößerte Angriffswinkel auf der anderen Seite be
wirkt, daß der Druck auf der anderen Seite ansteigt, und daß die
Lamelle in Kontakt zur benachbarten fixierten Lamelle kommt. Es
ist möglich, die Verformung der aus dünnen und aus Stahl beste
henden Lamellen so zu gestalten, daß bei einer vorgegebenen
Differenzdrehzahl eine ausreichende Deformation eintritt, um die
bewegliche Lamelle in Kontakt zur fixierten Lamelle zu bewegen.
Die Deformierung sorgt bei hohen Differenzdrehzahlen dafür, daß
entsprechend hoher dynamischer Druck für einen Anstieg der An
lagekräfte sorgt, so daß die Kupplung in den Hump-Modus über
führt wird.
Vorzugsweise weisen die axial beweglichen Lamellen die Sektoren
mit einem zick-zack-förmigen Verlauf auf.
Zur weiteren Ausgestaltung ist vorgeschlagen, daß die äußeren
Abschnitte mit gleichgroßen oder unterschiedlichen Winkeln zu
dem mittleren Abschnitt abgewinkelt sind. Durch die symmetrische
Form mit gleichgroßen Winkeln wird eine gleiche Wirkungsweise in
beiden Drehrichtungen erzielt. Will man in den beiden Drehrich
tungen unterschiedliche Wirkungsweisen erzielen, so sind die
äußeren Abschnitte mit unterschiedlichen Winkeln zu dem mitt
leren Abschnitt abzuwinkeln.
Um eine möglichst günstige Überführung in den Hump zu erreichen,
ist ferner vorgeschlagen, daß die Kanten bzw. Spitzen über die
Kanten, die die Sektoren begrenzen, in der Ausdehnungsrichtung
der Achse im unbeanspruchten Zustand vorstehen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Viskokupplung und deren
Anwendung bezüglich des Antriebs eines Kraftfahrzeuges sind
anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Antriebsschema für ein vierradgetriebenes Kraft
fahrzeug,
Fig. 2 einen Halblängsschnitt durch eine Viskokupplung gemäß
der Erfindung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer beweglichen Innenlamelle, die
nach der Erfindung ausgebildet ist und
Fig. 4a-4d einen Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3 durch ein ver
größert dargestelltes Detail bezüglich einer Anordnung
von zwei feststehenden Außenlamellen und einer dazu
axial beweglichen Innenlamelle.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeug 1 schematisch dargestellt. Die Vor
derachse des Fahrzeuges ist mit 2 und die Hinterachse mit 4
bezeichnet. Die Vorderachse 2 umfaßt die Vorderräder 3 und die
Hinterachse 4 die Hinterräder 5. Im Bereich der Vorderachse 2
ist der Motor 6 mit dem Getriebe 7 querliegend angeordnet. Das
Getriebe 7 kann ein Schaltgetriebe oder ein Automatikgetriebe
sein. Vom Getriebe 7 aus wird das Vorderachsdifferential 8 ange
trieben. Vom Vorderachsdifferential 8 erfolgt die Weiterleitung
der Drehbewegung über die Antriebswellen 9 an die beiden Vorder
räder 3. An das Vorderachsdifferential 8 ist ein Abzweiggetriebe
10 angeschlossen, von dem der Antrieb für die Hinterachse 4 ab
gezweigt wird. Das Hinterachsdifferential 12 wird über den An
triebsstrang 11, der an das Abzweiggetriebe 10 angeschlossen
ist, angetrieben. Vom Hinterachsdifferential 12 gehen zwei An
triebswellen 13 aus, die die beiden Hinterräder 4 antreiben. In
den Antriebsstrang 11 ist eine Viskokupplung 14 eingeschaltet.
Wenn Schlupf an den Vorderrädern 3 auftritt, erfolgt über die
Viskokupplung 14 die Zuschaltung der Hinterachse 4. Die Ausbil
dung der Viskokupplung 14 ist anhand der Fig. 2 bis 6 näher
erläutert.
In Fig. 2 ist die Viskokupplung 14 im Halblängsschnitt darge
stellt. Die Viskokupplung 14 umfaßt ein Gehäuse 15, das mehr
teilig ist. Es besteht aus dem in etwa zylindrischen Gehäuse
mantel 16 mit einer in seiner Innenfläche vorgesehenen Verzah
nung 17. Die Verzahnung 17 besteht aus umfangsverteilten Zähnen
bezüglich der Achse 18. Die Zähne erstrecken sich parallel zur
Achse 18. Ferner ist der Gehäusemantel 16 auf seiner Außenfläche
mit einer Verzahnung 19 versehen, die als Antriebsverzahnung
dient und beispielsweise zur Verbindung mit einem Antriebs
flansch genutzt werden kann, in dem der Gehäusemantel aufgenom
men ist und der beispielsweise dazu dient, die Viskokupplung 14
bzw. deren Gehäusemantel 16 mit dem vom Abzweiggetriebe 10 kom
menden Teil des Antriebsstranges 11 gemäß Fig. 1 zu verbinden.
Ferner umfaßt das Gehäuse 15 zwei im wesentlichen radial sich
erstreckende Deckel 20, 21, von denen der Deckel 20 durch
Schweißung mit dem Gehäusemantel 16 fest und dicht verbunden
ist. Der Deckel 21 ist in eine Ausdrehung des Gehäusemantels 16
eingeschoben und über einen Sicherungsring 23 in seiner Lage
gesichert. Ferner ist er über eine Dichtung 22 zum Gehäusemantel 16
abgedichtet. Der Deckel 21 ist ferner mit einer Bohrung 24
versehen, die als Füllbohrung dient und durch eine Verschluß
kugel 25 dicht verschlossen ist. Die beiden Deckel 20, 21 weisen
jeweils eine Lagerbohrung 26, 27 auf. In den beiden Lagerboh
rungen 26, 27 ist eine Nabe 28 mit ihren Lagerflächen 31 bzw. 32
relativ drehbar zum Gehäuse 15 aufgenommen. Ferner sind das
Gehäuse 15 und die Nabe 28 auch gemeinsam um die Achse 18 dreh
bar. Das Gehäuse 15 und die Nabe 28 sind über Dichtungen 33, 34
zueinander abgedichtet. Sie bilden zwischen sich einen abge
dichteten Innenraum 38. Die Nabe 28 besitzt auf ihrer Außen
fläche parallel zur Achse 18 sich erstreckende und umfangsver
teilte Zähne einer Verzahnung 30. Im Innenraum 38 sind Außen
lamellen 35 und Innenlamellen 37 in einer bestimmten Folge ab
wechselnd angeordnet.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel folgt auf eine erste
Außenlamelle 35 eine Innenlamelle 37, dann wieder eine Außen
lamelle 35 und in der gleichen Folge wieder eine Innenlamelle 37
usw. Die Außenlamellen 35 sind über Distanzringe 36 auf einem
fixen Abstand zueinander gehalten, während die Innenlamellen 37
in axialer Richtung nicht fixiert sind, sondern sich in Richtung
auf die Außenlamellen 35 bewegen können. Die Außenlamellen 35
sind über eine an ihrem Außenumfang vorgesehene Verzahnung dreh
fest in der Verzahnung 17 des Gehäuses 15 aufgenommen, während
die Innenlamellen 37 mit in ihrer Bohrung vorhandenen Zähnen in
der Verzahnung 30 der Nabe 28 drehfest aufgenommen sind.
Der nicht mit Außenlamellen 35 und Innenlamellen 37 besetzte
Innenraum 38 ist zumindest teilweise mit einem hochviskosen
Viskofluid, beispielsweise Silikonöl, gefüllt. Bei Relativ
drehung zwischen dem Gehäuse 15 und der Nabe 28 treten Relativ
drehungen zwischen den Außenlamellen 35 und Innenlamellen 37
auf, was zu einer Scherung des im Innenraum 38 vorhandenen Vis
kofluids führt, wodurch ein Drehmoment vom Gehäuse 15 auf die
Nabe 28 oder umgekehrt übertragen wird, welche beispielsweise
durch eine Verzahnung 29 mit dem zum Hinterachsdifferential 12
führenden Teil des Antriebsstrangs 11 gemäß Fig. 1 verbunden
ist.
Die Erfindung befaßt sich insbesondere mit der Ausbildung der
beweglichen Lamellen, beim Ausführungsbeispiel also der Innen
lamellen 37. Eine solche Innenlamelle 37 ist in den Fig. 3
und 4 näher dargestellt. In Fig. 4 ist zusätzlich zu einer
Innenlamelle 37 ausschnittsweise die Zuordnung von Außenlamellen
35 dargestellt, um die Wirkverhältnisse zwischen diesen besser
erläutern zu können. Dabei stellen die Fig. 4a-4d Detail
schnitte bezüglich der Innenlamelle 37 dar und erstrecken sich
nur über einen Sektor. Die Innenlamelle 37 ist ringförmig zur
Achse 18 aufgebaut und weist nur eine geringe Stärke auf. Sie
besteht aus Stahl und ihre radial verlaufenden Flächen sind
oberflächenbehandelt. Die Innenlamelle 37 weist eine Bohrung 41
und eine Außenumfangsfläche 40 auf. Die Bohrung 41 ist mit einer
Verzahnung versehen, die zur Verbindung der beweglichen Innen
lamelle 37 mit der Nabe der Viskokupplung dient. Mit der in der
Bohrung 41 vorgesehenen Verzahnung ist die Innenlamelle 37 dreh
fest in der Verzahnung der Nabe aufgenommen, jedoch in dieser
verstellbar, und zwar in der Ausdehnungsrichtung der Achse 18.
Vom Außenumfang 40 der Innenlamelle 37 gehen Schlitze 39 aus,
die in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind und somit um
fangsverteilte Sektoren 42 bilden, die zur Bohrung 41 hin zu
sammenhängend ausgebildet sind. Ein jeder Sektor 42 wird durch
die Begrenzungskanten 47, 48 begrenzt. Im Schnitt IV-IV, der
in den Fig. 4a-4d wiedergegeben ist, ist ein jeder Sektor
42 aus drei Abschnitten 49, 50, 51 aufgebaut. Von den beiden Be
grenzungskanten 47 bzw. 48 gehen die äußeren Abschnitte 50 bzw.
51 aus. Diese sind über einen mittleren Abschnitt 49 miteinander
verbunden. Die beiden äußeren Abschnitten 50, 51 sind zum mitt
leren Abschnitt 49 abgewinkelt. Der mittlere Abschnitt 49 verläuft
mit einem von 90° abweichenden Winkel zur Achse 18. Der von der
Begrenzungskante 47 ausgehende äußere Abschnitt 50 ist mit einem
stumpfen Winkel 52 zum mittleren Abschnitt 49 abgewinkelt, so
daß sich zur benachbarten äußeren, fixierten Lamelle 35 eine
Spitze bzw. Kante 43 ergibt, die sich in Radialrichtung er
streckt. Der weitere äußere Abschnitt 51, der von der Begren
zungskante 48 ausgeht, ist zum mittleren Abschnitt 49 ebenfalls
um einen stumpfen Winkel abgewinkelt. Der Winkel ist mit 53
bezeichnet. Es wird im Abwinklungsbereich ebenfalls eine Spitze
bzw. Kante 44 gebildet. Sie verläuft ebenfalls radial, wie aus
Fig. 3 ersichtlich ist. Die Abwinklungen verlaufen entgegen
gesetzt.
Zu den Schlitzen hin wird der äußere Abschnitt 50 des Sektors 42
durch die beiden Kanten 54 und 55 begrenzt, während der äußere
Abschnitt 51 zu dem benachbarten Schlitz hin durch die Kanten
56, 57 zur Begrenzungskante 48 begrenzt wird. Die beiden Winkel
52, 53 können auch unterschiedlich groß ausgebildet sein, wenn
in den beiden möglichen Drehrichtungen, von denen eine durch den
Pfeil 58 gekennzeichnet ist und die andere dieser entgegenge
setzt ist, unterschiedliche Drehmomentübertragungsfähigkeiten
erzielt werden sollen.
Bei Bewegung des Sektors 42 der Innenlamelle 37 in Pfeilrichtung
58 im Verhältnis zu den beiden ortsfesten Außenlamellen 35 ent
steht eine Strömung des Viskofluids in Richtung der beiden Pfei
le 59 und 60. Daraus resultieren zwei zueinander in Umfangs
richtung des Sektors 42 versetzte Kräfte 61, 62, die ein Kräfte
paar bilden und versuchen, die äußeren Abschnitte 50, 51 zum
mittleren Abschnitt 49 zu verdrehen, da die Keilflächen unter
schiedliche Formen aufweisen, so daß die Druckzentren einen
unterschiedlichen Angriffspunkt ergeben. Hierbei ergibt sich
eine Verdrehung der Segmente 42 aus der in Fig. 4a gezeigten
Form zu der gem. Fig. 4b. Eine Annäherung der Kante 54 zur
benachbarten Außenlamelle 35 führt dazu, daß zu dieser Seite des
Sektors und damit dieser Seite der Innenlamelle eine Druckredu
zierung eintritt, da der Fluß von Viskofluid in den Spalt ver
ringert ist. Der als Folge daraus vergrößerte Angriffswinkel auf
der anderen Seite des äußeren Abschnittes 50 bewirkt eine Druck
erhöhung, so daß die resultierende Kraft 61 gem. Fig. 4c zu
nimmt, während die Kraft 62 abnimmt, so daß die Kante 54 zur
Anlage an der benachbarten feststehenden Außenlamelle 35 kommt.
Es tritt dann die Wirkung ein, wie sie aus dem Stand der Technik
im Zusammenhang mit den dort bekannten Knickkanten bzw. Abkan
tungen bekannt ist, und die Kupplung wird bei weiterem Anstieg
entsprechend Fig. 4d in Reibkontakt zur benachbarten fest
stehenden Lamelle aufgrund der weiter angestiegenen Kraft 61
gehalten. Es tritt der Hump-Effekt auf, mit dem ein erheblicher
Anstieg der Drehmomentübertragungsfähigkeit eintritt.
Wenn jedoch keine oder nur geringe Drehzahldifferenzen zwischen
der Innenlamelle 37 und den Außenlamellen 35 gegeben sind, ist
auch kein Kontakt zwischen der beweglichen Lamelle 37 mit den
benachbarten Außenlamelle 35 gegeben, da die Innenlamelle 37
über die vorbeschriebene Funktion in ihre mittlere Position
gemäß Fig. 4a zurückgeführt wird.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeug
2 Vorderachse
3 Vorderräder
4 Hinterachse
5 Hinterräder
6 Motor
7 Getriebe
8 Vorderachsdifferential
9 Antriebswelle
10 Abzweiggetriebe
11 Antriebsstrang
12 Hinterachsdifferential
13 Antriebswelle
14 Viskokupplung
15 Gehäuse
16 Gehäusemantel
17 Verzahnung
18 Achse
19 Verzahnung
20, 21 Deckel
22 Dichtung
23 Sicherungsring
24 Bohrung
25 Verschlußkugel
26, 27 Lagerbohrung
28 Nabe
29 Verzahnung
30 Verzahnung
31, 32 Lagerfläche
33, 34 Dichtung
35 Außenlamelle
36 Distanzring
37 Innenlamelle
38 Innenraum
39 Schlitze
40 Außenumfang
41 Bohrung
42 Sektor
43 Kante/Spitze
44 Kante/Spitze
45, 46 Planfläche
47, 48 Begrenzungskante
49 mittlerer Abschnitt
50, 51 äußerer Abschnitt
52, 53 Winkel
54-57 Kante
58 Bewegungsrichtung/Drehrichtung
59, 60 Flußrichtung
61, 62 Kräfte
2 Vorderachse
3 Vorderräder
4 Hinterachse
5 Hinterräder
6 Motor
7 Getriebe
8 Vorderachsdifferential
9 Antriebswelle
10 Abzweiggetriebe
11 Antriebsstrang
12 Hinterachsdifferential
13 Antriebswelle
14 Viskokupplung
15 Gehäuse
16 Gehäusemantel
17 Verzahnung
18 Achse
19 Verzahnung
20, 21 Deckel
22 Dichtung
23 Sicherungsring
24 Bohrung
25 Verschlußkugel
26, 27 Lagerbohrung
28 Nabe
29 Verzahnung
30 Verzahnung
31, 32 Lagerfläche
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35 Außenlamelle
36 Distanzring
37 Innenlamelle
38 Innenraum
39 Schlitze
40 Außenumfang
41 Bohrung
42 Sektor
43 Kante/Spitze
44 Kante/Spitze
45, 46 Planfläche
47, 48 Begrenzungskante
49 mittlerer Abschnitt
50, 51 äußerer Abschnitt
52, 53 Winkel
54-57 Kante
58 Bewegungsrichtung/Drehrichtung
59, 60 Flußrichtung
61, 62 Kräfte
Claims (5)
1. Viskokupplung (14) mit einem Gehäuse (15) und einer Nabe
(28), die koaxial umeinander angeordnet sind, wobei das
Gehäuse (15) und die Nabe (28) um eine Achse (18) relativ
zueinander drehbar sind und zwischen sich einen ringförmi
gen Innenraum (38) bilden, mit zwei Sätzen von sich radial
teilweise überlappenden, ringförmigen Lamellen, nämlich
Außenlamellen (35) und Innenlamellen (37), die abwechselnd
im Innenraum (38) entlang der Achse (18) angeordnet sind,
wobei die Außenlamellen (35) drehfest mit dem Gehäuse (15)
und die Innenlamellen (37) drehfest mit der Nabe (28) ver
bunden sind und die Lamellen eines Satzes von Lamellen (35,
37) zusätzlich auf einem bestimmten Abstand zueinander
fixiert sind und die Lamellen des anderen Satzes von Lamel
len axial zu den fixierten Lamellen (35) beweglich sind,
und wobei die beweglichen Lamellen (37) durch umfangsver
teilte Schlitze (39) in am äußeren oder inneren Umfang
zusammenhängende Sektoren (42) unterteilt sind und mit
einem hochviskosen Viskofluid, insbesondere Silikonöl, das
den nicht von den Lamellen (35, 37) der beiden Sätze von
Lamellen besetzten Innenraum (38) zumindest teilweise
füllt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens mehrere der umfangsverteilten Sektoren (42)
der Lamellen (37) eines Satzes der Lamellen (35, 37) in
einer Schnittebene (IV-IV), die parallel zur Achse (18) mit
Abstand angeordnet ist, jeweils einen zick-zack-förmigen
Verlauf mit jeweils drei Abschnitten (49, 50, 51) aufwei
sen, von denen die beiden äußeren Abschnitte (50, 51) zum
mittleren Abschnitt (49) zu entgegengesetzten Richtungen
mit einem stumpfen Winkel (52, 53) abgewinkelt verlaufen
und wobei die dabei gebildeten Kanten bzw. Spitzen (43, 44)
zu den ebenen Planflächen (45, 46) der benachbarten fest
stehenden Lamellen (35) vorstehen.
2. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axial beweglichen Lamellen die Lamellen (37) dar
stellen, die die Sektoren (42) mit einem zick-zack-förmigen
Verlauf aufweisen.
3. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Abschnitte (50, 51) mit betragmäßig gleich
großen Winkeln (52, 53) zu dem mittleren Abschnitt (49)
abgewinkelt sind.
4. Viskokupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Abschnitte (50, 51) mit betragmäßig unter
schiedlichen Winkeln (52, 53) zu dem mittleren Abschnitt
(49) abgewinkelt sind.
5. Viskokupplung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten bzw. Spitzen (43, 44) über die Kanten, die
die Sektoren (42) begrenzen, in der Ausdehnungsrichtung
der Achse (18) im unbeanspruchten Zustand vorstehen.
Priority Applications (3)
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DE4111269C1 (de) * | 1991-04-08 | 1992-11-05 | Viscodrive Gmbh, 5204 Lohmar, De |
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1994
- 1994-02-25 DE DE4406173A patent/DE4406173C1/de not_active Expired - Fee Related
-
1995
- 1995-02-24 IT ITMI950352A patent/IT1273960B/it active IP Right Grant
- 1995-02-24 GB GB9503811A patent/GB2286874A/en not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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DE4032245C1 (en) * | 1990-10-11 | 1992-03-12 | Viscodrive Gmbh, 5204 Lohmar, De | Visco-clutch for four-wheel drive vehicle - has housing and hub with interleaved discs and viscous |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB9503811D0 (en) | 1995-04-12 |
GB2286874A (en) | 1995-08-30 |
ITMI950352A0 (it) | 1995-02-24 |
IT1273960B (it) | 1997-07-11 |
ITMI950352A1 (it) | 1996-08-24 |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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